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Dresdner Nachrichten : 05.10.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186710050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18671005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18671005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1867
-
Monat
1867-10
- Tag 1867-10-05
-
Monat
1867-10
-
Jahr
1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.10.1867
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will, bedenke erst bei pch ganz still, ob er auch Hab« Lust und L Zeit für saure städtische Tätigkeit. Dmn ein Stadtverordneter ' kann nur selten wallen, mit Damen in Tharandts heiligen .' Hallen. Weit öfters muß er sitzen und schwitzen am grünen Tisch mit Dresdner Spitzen. Und darum auch, ihr lieben Frau'a, lernt auf Stadtverordnete ehrfurchtsvoll schaun; jede von (krch hat einen Mann, ohne welchen Dresden nicht leben kann! I!I. Von den Stadtverordnetendeputationen. Auf vier Deputationen, innig gesellt, ist daS Stadtverordneten- Collegium gestellt: eS sind die Wahl-, Verfassung«-, Finanz- und Petitions-, auch Neclamationödeputation. «. Ist im Collegium Jemand zu wählen, schlägt dieWahl- deputation vor; auf sie kann man fast immer zählen, daß sie den Rechten hat auf dem Rohr. Drum stellt dann Herr Adler in bittendem Ton den Antrag auf Annahm' in Accla- mation. Doch manches Mal macht ihr die Wahl auch viel Qual und manches Mal ward « ihr verdenkelt. wenn Einer sich fühlte gckcänkelt. Den Vorsitz führt der Grüner, auch sonst nach hat Viele« zu thun er. d. Die VerfafsungSdeputation ist in der Verfassung, stets varzutragen ohn' Unterlassung. Sie gönnt sich keine Ruh und Rast von ihrer großen Arbeitslast; hat keine Reste, ist immer fertig und stets des Referats gewärtig. Weil Schaffrath dem norddeutschen Kaiser jetzt Rath schafft, präsidirt unser Kaiser. e. Finanzdcputation! Im Klageton höit man von ihr jetzt reden schon. Wohin sind die hoh'n Heroen entflohn, die einst hier saßen und Ansehn genaßen ? So zwitschert manches Vögelein im Rathhaussaal, im Schützenhain. Weshalb? Weil sie der Stadt Finanzen nicht läßt nach Laune tanzen. Und wenn auch im Collegium so Mancher tanzt auf ihr herum — die Deputation der Finanzen sitzt fester wie die Schanzen. Ihr Vorstarrd ist Grüner, der Etatisirer, StadthauSha'tplanprüser und Schleußenbausystematisirer. ä. Am Schlimmsten seit der Annexion und dem nord deutschen Bund steht es jetzt mit der PttitionS- und Rccla- mationsdeputation. Sie kam fast auf den Hund, weil jeder Norddeutsche, Frau wie Mann, frei jetzt nach Dresden ziehm kann, und weil, Dank unsrer Handelskanmmer, dem Dispen salionsgesuchsgejammer der mündigen GewerbSunmünd'gen bald schlägt das letzte Stündchen. IV. Vom Plenum. DaS Stadtverordnetenplenum zer fällt in zwei Theile. Die Einen geh n um draußen im Vor saal, sich zu zerstreu'n und sich an Venus's Büffet zu erfreu'n. Die haben draußen auch ihre Debatten, oft stellen sie die des Saales in Schatten. Der andre, freilich kleine Theil, ist stets entflammt für Dresdens Heil, geht nie hinaus zu Bier und Brod, macht nie dem Präsidenten Noth. Sein Vorbild ist Henkler, das Ideal eines Stadtverordneten in unserem Saal. Er lieft dem Sprecher jedes Wort vom Munde ab, er geht nie fort, er nimmt in Anspruch nicht Klingel, nicht Hammer, er sitzt aifl dem Platze, wie in einer Klammer. V. Ersatzmänner. Wird der Liebste ungetreu, schafft die Dienstmagd sich aufs Neu' einen andern Schatz an; bei uns heißt er Ersatzmann. Ist er einberufen ständig, weist man ihm einen Platz an, mit verschließbarem Kasten inwendig. Die beiden Brückner, Wiedemann, Lohse, Judeich, Damm, Morand, Hübner, Preusche, Rüger, Schütze, Gasch — die haben Ersatzmannssitze. >1. Die Stadtverordnetencanzlei, geöffnet früh von neun bis drei, hat der Dirigenten zwei: den Wächter, der unsere Reden bewacht und Anzeigercxiract daraus macht, und den fleißigen Rechenmeister, Rathsrcvisor Herfurth heißt er, der Jahr ein Jahr aus Rathsrechnungen studirt und mit Behagen immer monirt. Der Eastellan heißt Venus, doch männlich ist sein Genus. )>l. Zuhörer. Dr; Sitzungen sind öffentlich, doch manch mal giebts geheime Zu ersteren eröffnen sich die beiden Tribünenräume, auch Schläfer findet man oben, deren Träume unsre Reoner loben. — Doch jetzo mach' ich ralch Punktum, weil ich die schlafenden Hörer berührt, daß mir nicht Gleiches hier passirt — schließe ich mit: Hoch dem Collegium! Hoch die Kollegen und Kolleginnen! Hoch Dresden von außen und Dres den von innen! Hoch Dresden im Einzelnen und Ganzen! Hoch Deesden ohne Schanzen! — Leider hat die Leipzig-Dresdner Eisenbahn am Don nerstag Abend ein traurige« Opfer gefordert. Als Abends um halb I I Uhr der gewöhnliche Personenzug von Dresden nach Meißen abfahren wollte, lam noch eine verspätete Frau, die schnell Einlaß begehrte. Der Schaffner Hellgast, eine der be kanntesten und wohl auch beliebtesten Persönlichkeiten des Un> rerbeamtenpersonalS, der durch seine besondere Gefälligkeit und Zuvorkommenheit gegen das reisende Publikum sehr geachtet war, zeigte auch hier seine Coulanz und mußte sie leider mit einem schrecklichen Tode büßen. Als er eben wieder am Ende des schon rm Fahren begriffenen Zuges seinen Platz einnehmen wollte, konnte er sich rächt schnell genug anhalten und siel zwi schen die beiden letzten Wagen, von denen der letzte eine Kalk- lonny war, aber so, daß er stehend aufs Gleis kam und so förmlich zermalmt wurde, wie Augenzeugen sagen. Man hob ihn alsba'.d auh der Tod erfolgte aber sofort und somit ent ging er noch den gräßlichen Schmerzen. Hellgast, welcher in Cölln bei Meißen Frau und Kinder hinterläßt, war unter sei nen Collegen allgemein geachtet. — Vorgestern Abend erregten zwei, anscheinend betrun kene, Maurer welhe von Altstadt aus die Brücke passirten, du'ch ungehöriges, ercedirendes Benehmen den allgemeinen Unw.llen des Publikums. In Neustadt angekommen, insultirtc einer derselben ein anständiges, ruhig vorübergehendes Mäd chen aus die roheste Weise. Em, in Civilkleidung vorüberge hend r Grnsdarm setzte ihn über sein ungebührliches Betragen zur Red', da jedoch der Maurer sich diesem gegenüber noch wiiersctzlich zeigte, so machte der Gensdarm kurzen Prozeß uro bald sah man den Grnsvarm den Ruhestörer nach der Polder «bführen. — In die Collerlion von Robert Schinck sielen abermals am gestrigen Z ehungStage 5,000 Thlr auf Rc 7>>I67. — Ein HandwerkSgesill:, der vor einigen Tagen au) uns unbekanntem Grunde m Rakebeul arretirl worden war und von dort nach Dresden zu seiner Abgabe an oas t Gerichts amt tranSportirt werden sollte, lehnte sich auf der Leipziger Straße plötzlich gegen seine Heiden Transporteure ln der Weise auf, daß er ein Messer zog und damit einem seiner Begleiter eine Stichwunde an der rechten Hand betbrachte. Seine Ab sicht jedoch, hierbei zu entfliehen, erreichte er trotzdem nicht, in dem sich der andere Transporteur sofort über ihn warf und ihn so lange festhielt, bis sein sicherer Weitertransport inAuS führung gebracht werden konnte. — — Ja den vorgestrigen Abendstunden find in den innen, Straßen d:r Altstadt einem gelben Dienstmanne die Blouse und die Hosen von hinten mit schwarzer Tinte begossen wor den. Bei den in jüngster Zeit wiederholt vorgekommenen der artigen Bubenstreichen ist eS nur zu wünschen, daß daS ge lammte Publikum möglichst mit auf die Entdeckung eine« sol chen UrbelthiiterS hinwirkt. — — In Bezug auf die silberne für den Großherzog von Weimar bestimmte Ampel, wird unS mitgetheilt, daß dieselbe von der Stadt Jen« aus nicht bei Herrn Silberarbeiter Carl Schröder Hierselbst, sondern bei dem hi«r lebenden Bildhauer Härtel aus Weimar bestellt worden ist. Von selbigem rührt Erfindung, Zeichnung und Modelle wie künstlerische Ausfüh rung her und Herrn Schröder wurde nur die technische Arbeit übertragen, die zur vollkommenen Zufriedenheit des obenge nannten Künstlers aussiel. — Zur besseren Orientirung der zur 13 allgemeinen Ver sammlung sächsischer Lehrer in Dresden cingetroffenen Mitglieder haben auch diesmal die Turnerkaaben, wie weiland beim Sänger- fest, den Dienst übernommen, und sieht man sie geschäftig als Cicerone mit den Herren Lehrern durch die Straßen ziehen. Sie tragen als Auszeichnung am Turnerjäckchen eine rothseidene Schleife en miniature. — DaS im vergangenen Quartal dreimal mit Beschlag belegte Witzblatt „Seifenblasen" ernrucrt für das bevorstehende vierte Quartal seine Einladung zum Abonnement und macht alle Anstrengungen, seinen sich täglich mehrenden Lesern das gewohnte Sonntagsvergnügen durch humoristische und satyrische Produktionen, wie durch witzige und in neurer Zeit vortrefflich ausgcführte Illustrationen zu bereiten. — In Meißen circulirt folgende Adresse an den Herrn Reichstagsabgeordneten Finsterling in Berlin: „Auch wir auf dieser Sammelliste eigenhändig Unterzeichnete, haben, gelegent lich eines Privatgesprächs, beschlossen, Ihnen für die muthvolle Vertretung der Interessen der arbeitenden Klaffen unsere An erkennung auszusprechen, und erlauben wir uns, Ihnen einen leinen Beitrag zu Ihren Unterhaltungskosten einzusenden Wir wollen damit nur kund thun, und uns von dem Vorwurfe be- reien, als wären wir nicht auch bereit, unsere wahren Volks vertreter im Parlamente vor Noth schützen zu helfen. Meißen, den 4. October 1867." Folgen die Unterschriften.) — Der Tischlermeister Johann Patzig, in Dresden bei einem hiesigen Maurerpolier wohnhaft, hat sich am 24. September von seiner bisher innegehabtcn Schlafstelle entfernt und wurde in Kaditz, unterhalb Dresden, todt aus der Elbe gezogen. Am gestrigen Tage wurde er Nachmittags 5, Uhr dort begraben. Das Motiv zum traurigen Selbstmorde soll Schivermuth und Lebensüberdruß gewesen sein. — Zu der heutigen Kirmeß-Vorfeier auf dein Waldschlöß chen giebt Herr Musikbirector Trenkler das erste Streich-Coneert. — Am Sonntag Abend sind der Buchdruckergehilfe Unger und der Lithographenlehrling Graupner in Eibenstock, als sie sich gerade auf einem Bratwurstschmaus amüsirten, wegen Falsch münzerei verhaftet worden. Am Montag ward dann auch der Besitzer der lithographischen Anstalt, Namens Kuntze, in sichern Gewahrsam genommen. Die nachgemachten Kassenanweisungen ollen Geraer und Bcaunschwciger Zehntbalerscheine sein. — Unsere öffentlichen Passagen werden jetzt in erfreulicher Weise auSgebeffert, so namentlich ist jetzt die Umpsiasterung der Augustus-Brücke, auf welcher, wie wir oft erwähnen mußten, täglich Pferde zusammenstürzten, im Gange, indem dieselbe mit scharfen und schmalen Granitwürfeln belegt wird, welche dem Hufe besseren Halt geben. DaS Trottoir, an welchem eben falls gearbeitet wird, hat im Verein mit der Asphaltirung der Pfeiler durch die Kapff'sche Fabrik, Verbreiterung, Eleganz und Bequemlichkeit erhalten. Auch die Seestraße wird trottoirisirt, und zwar mit Granitplatten, obgleich sehr viele der dort Woh nenden gern, wie an der RathhauSseite des AltmarkteS, eben falls ein Asphalttrottoir gesehen hätten; e« wäre dies eine schöne, harmonische Fortsetzung nach der Pragerstraße zu ge wesen. — Hauptgewinne 5. Classe 73. königl. sächs. LandeS- Lotterie, Ziehung am 4. October. 10 000 Tbtr. Nr. 1643t. 5000 Thlr. Nr. 78167. L000 Lklr. Nr. 28839 64393 62238. 100« Thlr. Nr. 1717 3398 3402 6506 11468 12199 17376 19203 20930 23021 23776 27686 28076 36362 40623 47782 50326 61208 67810 69863 73667 77603 79549. 400 Thlr. Nr. 6579 6404 7633 9763 19798 22096 22598 24496 25L54 33096 36354 36882 40894 41972 45136 47390 47761 50068 63033 63916 65458 71650 73478 75423 77637 787W. LOH Thlr. Dir. 102 1290 4912 7101 13051 13564 14890 15250 16793 17675 17867 18018 20557 20936 20988 23223 26070 30532 30566 34716 37707 38472 39937 42991 48784 61048 51440 5169 t 53270 57950 68201 60841 64362 65075 67719 76310 77293 77845 78353 79813. 100 Thlr. Nr. 108 969 377 1101 1676 2275 4913 4661 6367 7578 8375 9360 10322 10822 10876 11908 11112 I14!)4 12609 13480 13303 13026 14093 14246 14213 15956 17709 17816 18089 18880 I966I 21008 21140 21534 22951 22809 24888 24325 24322 24401 24865 2M76 27185 29726 29973 302.50 32564 ?2966 32989 33812 33149 31288 34666 35319 37941 39914 40791 40567 4II4I 42761 43055 43899 43910 41539 44714 46142 46278 47651 476,04 47480 485S9 48663 50395 50816 51333 51482 62167 63479 53133 55330 56717 5«^80 56876 5.6120 57573 5,8929 58936 5,8293 5,8421 «10156 60178 «^>,0 61288 61247 62098 62865 6295,1 63039 64225 65080 65567 6 .271 65362 66372 «21285 67163 68871 68323 69810 69870 ',9230 70231 71154 72I0I 72231 72710 72307 73772 76012 77678 77789 71936. TancSszefchichtc. Berlin, Freitag, 4. October, Nachmittag«. Der Reichs lag beschloß in seiner heutigen Sitzung da« eingegangcne Frei ziigigkeitcgesetz an eine Commission von 81 Mitgliedern zur Bvrberathung zu verweisen lieber die Matricularbciträgc ent spinnt sich eine längere Debatte, 1>a von Seiten der National- Liberalen vorher die Vorlegung ver abgeschlossenen Mckitürcon veationen gefordert wird. v. Bennigsen beantragt Bewilligung der Matricularbeiträge unter gleichzeitiger Anerkennung der Militärconventionen. Darüber längere Debatte, die noch fort» dauert — Die bundesstaatlich konstitutionelle Fraction hat Hu dem Militäretat durch den Abg. Oehmichen (unterstützt u. A. auch durch die Abg Gebert, Günther, Sachße, llr. Schwarz«) folgenden Antrag gestellt: „Der Reichstag wolle beschließen, gegen den Bundeskanzler den Wunsch auszusprechen, daß bei fortvauernder Aussicht auf Erhaltung de« Friedens Beurlaub ungen van Soldaten in ausgedehntem Maß- eintreten, um die durch die verfassungsmäßig bestimmte Präsenzzeit für den Mi litärdienst in hohem Maße in Anspruch genommenen Kräfte und Geldmittel der Bevölkerung des norddeutschen Bunde« möglichst zu schonen." Ferner haben die vier sächsischen Ab geordneten, welche der national liberalen Fraction zugehören (Stephani, Mosig v.Aehrenfeld, Blum und Leistner) folgenden Antrag zum Militäretat gestellt: „Der Reichstag wolle beschlie ßen, den Bundeskanzler auszusordern, Fürsorge zu treffen, daß der erforderliche Aufwand für die durch die Armee-Reorgani sation nöthig werdenden Casernenbauten im Königreich Sachsen, insbesondere in Leipzig, in gleicher Weise wie der Aufwand für die im Militäretat -ob II Nr. 4 und 5 aufgesührten Casernen bauten, auf den BundeshauShaltctat gebracht werde." — Die bundesstaatlich - konstitutionelle Fraction hat die Abg. t)r. Schwarze und Sachße zu Referenten für das Wuchergesetz er nannt. (Dr. I.) Berlin. Der hiesigen Einwohnerschaft hat sich eine sehr gedrückte Stimmung bemächtigt, in Folge des Antrages des Magistiats auf Verdoppelung der städtischen Abgaben, der zwar vor der Hand von den Stadtverordneten abgelehnt worden ist, ohne daß dieselben indessen rationelle Mittel und Wege anzu geben vermocht haben, mid das im Stadthaushalte vorhandene Deficit auf anderem Wege ausgeglichen werden könne. Alle Welt kennt den Ursprung dieses Desicits; es ist eine Folge deS enormen Extra Aufwandes, welchen die durch den vorjährigen Krieg veranlaßten Ansprüche an den städtischen Haushalt her- vorgerrffen haben Wien, 2. October. Die hier versammelten 25 Erzbischöfe und Bischöfe haben dem Kaiser eine lange Arreste überreicht, in welcher die historische Entstehung und die Nothwendigkcit des Concerdats erörtert, die gegen die österreichische Gesetzgebung erhobene Anklage der Unduldsamkeit gegen die nicht katholischen Christen zurück gewiesen und die Ansichten derjenigen Partei, welche die christliche Ehe und christliche Schule bekriege, um ständlich widerlegt werden. Die Bischöfe stellen ihre gerechte Sache vertrauensvoll unter den Schutz deS Kaisers. — Die „Neue Freie Presse" giebt aus Veranlassung einer Polemik gegen die „Deutsche Allg Ztg" folgende Schilderung von dm gegenwärtigen volls wirthschaftlichen Zuständen des Landes: Oesterreich macht in diesem Jahre eine Ernte, wie schon lange, lange nicht mehr. Alle Vorrathskammern de« Landes erweisen sich unzulänglich, dir Schätze zu bergen, welche die Landwicthe Heuer einheimsen. Weit, weit über den Bedarf der einheimi schen Bevölkerung reicht die diesjährige Ernte und wir könnm dem Auslande liefern, so viel eS begehrt Die Conjunctur bringt es nun mit sich, daß daS Ausland aus unseren Märkten als Käufer auftreten muß, und schon, obwohl wir noch inmit ten eines herrlichen, die Weinberge in ungewöhnlicher Art be günstigenden Herbstes stehen, hat die Getreide-Ausfuhr aus Oesterreich die riesigsten Ausdehnungen angenommen. Alle Be triebsmittel der Bahnm sind ungenügend, den Andrang von Sendungen, welche der Beförderung über die Grenze harren, zu bewältigen, und auf Monate hinaus scheint diese Bewegung unaufhaltsam. Wirkt die Ernte an sich schon belebend und kräftigend auf die Bevölkerung die davon unmittelbar profitirt, so treten die Rückwirkungen noch im weiteren Umkreise durch die Ausfuhr hervor. Der Geldzufluß macht sich fühlbar. Alle Manufacte sind in gesteigerter Nachfrage. Da ist keine Branche, in der die Fabrikanten nicht mit Selbstzufriedenheit bekennen müssen, daß sie, von allen Vorräthen entblöst, die Erzeugung?- kraft ihrer Fabriken auf« Höchste gespannt haben und doch der Nachfrage kaum zu genügen vermögen. Zum Theil ist der einheimische Bedarf ein erhöhter, da schon mehrere Ja'ire lang wenig gekauft wurde, zum Theil aber sucht auch das Ausland hier Waaren der mannigfaltigsten Art, und cs tst unleugbar, daß auch die Pariser Welt-Jndustne-Ausstellung unseren Fa briken sehr ansehnliche Bestellungen eingetragen hat. Daneben blüht die Zucker-Industrie gleich der Biererzeugung in uner hörtem Maße, und der Eisenbahnbau giebt, soSMie er unmit telbar eine Menge von Arbeitern an sich fesiel^asch den Eisen werken, von denen wir seit Jahren nur Klagen vernehmen mußten, mehr Beschäftigung, als sie zu übernehmen v »mögen, (könnten wir dasselbe auch vom neuen Bunde sagen!) Florenz, 2. October. Die an der Grenze befindlichen italienischen Truppen, welche den Uebergang der Garibalvianer verhindern sollen, wurden auf 50,000 Mann erhöht. Gari baldi wird auf Caprera durch vier italienische Kriegsschiffe be wacht. D e Situation ist gespannt. Eine Prioatdepesche de« „Diritto" berichtet: Garibaldi, welcher gestern Caprera verlassen hatte, wurde angehalten und von dem Aviso „Esploratore" zurückgeführt, welches Kriegsschiff in Sicht der Insel bleibt und dieselbe bewacht. Die Jnsurrection auf päpstlichem Gebiete dauert fort. Ueber Paris wird aus Florenz gemeldet, daß die päpstlichen Truppen am 2. Acquapendente wieder eingenommen haben Insurgenten-Colonnen durchstreifen einige Ortschaften der Provinz Viterbo Die Bevölkerung ist unentschieden, da sie keinen Fortschritt der Bewegung sieht. Die Nachricht von Ausständen in den Städten Nom und Viterbo ist grundlos. in Original Flaschen :> 11 Ngr. (Leere Flaschen mit meiner Finna versehen, nehme ü 1Ngr. zurück- die Kanne 7 Ngr. Ferdinand Vogel. Breiteste. 21. Restimration Wallhalla! mpsiehlt heute Abend Pvckelsclnv-'iniiknvtdel mit Klör 1, cn, sein« Fcldscdivficden n Vnirifcd Vier Achtungsvoll Isi nilvr. kaffe 'bestand Kutzknstehciide! iPolschuffe j konto-Corrente- Iffecten . . pensilien . «erläge . . , Immobilien kanzeln, r )rzelgehäuj s Reiches kr«»I- un schenken paffe: denen Zeich 1 In der >er von Vo loch brauchbo Rück einfach! ferner. (reppengelän kauft wert Zeit an oben Königl. A (unter Garan! V ist die kie itiecen nebst riethen und luchbi geübt in irSdauernde afabrik vor V», (oße: den seir Käsern Qst junii egenwärtig nem der gr den einzelne lion, besond ucht andern' n gleicher sender. Gei N 5»«» Expedition > in Berlin Rii Ta in 1 1
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