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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.04.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030404025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903040402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903040402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-04
- Tag 1903-04-04
-
Monat
1903-04
-
Jahr
1903
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Drerdirer» Nachrichten. Sonnabend. 4. Avril 1v«3 Ar. V4 - riala, Vergröberung gleichkommt Die« lei der Grund, warum die Vereinigten Staaten an der Meinung »estgekalten baden, daß der Bau de« Isthmus-Kanal» nicht durch «ine ausländische Ration, ländern durch die Bereinigten Staaten auSgeführt »verden solle, welche sich gewissenhaft und sorgfältig enthalten haben, den in Betracht kommenden Lchivesterrepublike» irgend welches Unrecht ,»zufügen Die Bereinigten Staaten wünschen nicht, in deren liechte auch nur im geringsten einzugreisen. sondern unter deren wrgsältrger Wahrung den Kanal selbst nach Maßgabe von B» iunimuiigen zu bauen, nach denen der Kanal stet« sowohl un Brieden, als »n Kriege von den Vereinigten Staaten benutzt wer den könne Mil bezug auf Venezuela erklärt der Präsident: Die Sorge der Vereinigten Staaten ist es natürlich, sich nicht ohne Not in irgend einen Streit einzuinischen, sofern dieser ihre Jnt«r> essen oder ihre Ehre nicht berührt, und nicht eine Haltung ein- zunehmen, welche irgend eine Macht vor einem Zwange schützt, »veiin die Vereinigten Staate» nicht willens sind, die Streitsache derselben zu der ihrigen zu machen, sondern aufmerksam Wache zu halten, bah keine Verletzt»»« der Monroedoktnn stattfinde und leine Erwerbung territorialer Rechte durch eine europäische Macht aus Kosten einer schwachen Schwesterrepublik, möge diese Er- uwrluiig die Form einer osten einaestandenen Gebielslvegnahme oder der Ausübung einer Kontrolle annehme», welche in ihrer Wirkung einer Besitznahme gleichkommt. Nemours iMgeriens. Aus Melilla wird berichtet: Der Prätendent steht 30 Meilen von Melilla. Unter den gesamten Ristpiratensiäniinen herrscht grobe Erregung. Die Riffpirate» haben sich siir den Prätendenten erklärt und ihm Geschenke über- iandt Der marolkanijche General Meraoi hat vom Sultan Ver- närkungen erbeten. vertlichcs und LächslscheS. Dresden, 3- April. —* Ihre Königliche Hoheit Frau Prinzessin Johann Georg ist heute vormittag in der 11. Stunde von Stuttgart kommend in Begleitung ihrer Hofdame Frl. v. Schönberg bei bestem 'Wohlsein wieder hier eingetroffen. —* Gestern wurde in Cbemnitz Herr Professor Dr. Georg Heinrich Iudenfei nd-H ülhe von den Techniscl^n Staats- lehranslalten. der am Sonntag in Dresden gestorben ist, zur letzten Ruhe bestallet. Professor Dr. Hülße hakte vier Jahre an der Technischen Hochschule zu Dresden und 3>g Jahre an der Uni- mrsiiät Leipzig Mathematik und Naturwissenschaften studiert und nal am 15. Oktober I87l ms Lehrerkollegium der Technischen Staalslehransialten als Lehrer für Projektionslehre und Geodäsie ein. Im Jahre 1873 promovierte er. übernahm am 1. April 1874 die Verwaltung der Bibliothek an den Technischen Staatslebr- anstalten und wurde am 10. September 1885 zum Professor ernannt. —* Der Rechtsanwalt und Notar Herr Dr. Td- Friede- ,rici in Leipzig. Dechant des TvmstiftS zu Wurzen und Mit- lglied der Ersten Ständekammer. seierle am Sonntag sein goldenes Doktoriubiläum, bei welcher Gelegenkeit die Juiistenfaknltät der dortigen Universität ihm ein Jubel Doktor-Diplom überreichen ließ. Außerdem wurden ihm von seinen al'en und innge» Freun den. inSdelondere von den Mitgliedern des diesigen Sach'en Kolps und des Korps der Braunlchrveiger in Güttingen, denen der Jubilar seit seinen Studieniahren angehört, Glückwünsche und Blumenspenden gewidmet. — Porto für gewöhnliche Briefe. Bsher wurde von der Postverwaltung in entgegenkommender Weise bei Fest stellung des Gewichts gewöhnlicher Briefe über kleine Gewichts- Überschreitungen bis i->> Gramm hinweggeseken. Seitdem die Gewichtsstuse für Briefe aber von 15 auf 20 Gramm erhöht worden ist, darf diese Zubilligung nicht mehr gewährt werden. Bestimmungsgemäß beträgt daS Franko für Briefe bis zum Ge wicht von Ä) Gramm einschließlich 10 Pfg., bei größerem Gewicht 20 Pfg. Ungenügend frankierte Briese, die das Gewicht von 20 Gramm auch nur um ein geringes überschreiten, werden dgher jetzt unnachsichtlrch mit 20 Pfg. Strafporto belegt, was ersahrungs- gemäß aber noch nicht genügend berücksichtigt wird. Um Un- annehmlichkeiten zu vermeiden, laste man in zwciselhasten Fällen lieber das Gewicht am Postschalter feststellen. — Vom Gemeinnützigen Vecein zu Dresden ist soeben der Rechenjchastsbericht über das Ialir 1902 estckienen. Darnach stieg die Mitgliederzabl von 424 aus 437. An Schenkungen gingen ihm 7200 Mk. zu. Die Zahl der Leier i» den vom Verein unter haltenen Volksbibllotheken belief sich auf 12322 Personen, welche bei 200 770 Ausleihungen 215 963 Bände entnahmen. Vornehmlich wurden dieselben von Fabrik- n»d Handardeite>n fleißig benutzt, die sich bei dem andauernde» Arbeitsmaiigel durch das Lesen eines guten Buches erfreulicherweise an ihr Heim fesseln ließen. Die Stadtteile mit überwiegender Arbeiterbevölkerung zeigte» die stärkste Benutzung der Bibliotheken, so verausgabte die 12. Bibliothek in Pieschen mit Trachenbeige 27 990, die?. Bibliothek in der Etlichen Leipziger Vorstadt 23 369 und die 9. Bibliothek in der Johann- sladt 2l 567 Bände Der Gesamtbestand der Bibliotheken betrug 49010 Bände Vorträge fanden am 5. November 1902 bis ll. Februar 1903 zehn statt. Auch die Jugend'viele wurden, wie im Vöriabre. wöchentlich an vier Nachmillagen ans vier Spiel- vlätze» abgehalten. Insgesamt beteiligten sich daran 54 252 Knaben und Mädchen. Die Jugendsviele ersoiderten 24 Spielleiter für die Knaben und 93 Svielleiterinnen sür die Mädchen. In der Volks koch- und HausboltungS'chiile wurden 6 Kurie abgekalken. In daS Nordseeboiviz wurden insgesamt ll Kinder ausgesandt. Das geiamte Vcreinsvermögen betrug am Schlosse des Jahres 1902 !02 215 Mark. Dem StistnngSkapital der Ferienkolonien 'loß ein Vermächtnis von 1000 Mk. zu. ebenso erbielt der Aus- fchuß 1000 Mk. zur sonstigen Veiwendung. Die Bvrpstege umfaßte !9 und 93 Mädchen; in die eigentlichen, vom l9. Juli bis mit 9. bezw. 16. August dauernden Ferienkolonien wurden ausgesandt 330 Knaben und 452 Mädchen; in die Nachpflege kamen 114 und in die Herbstpslege 51 Kinder. — Dem Bericht über das 28. Vereinsiahr 1902 des Stadt vereins für innere Mission ist zu entnehmen, daß diele, in direkter Armenpflege 4794 Mk. verwendete I99l Perionen <582 Erwachsene und 1409 Kinder) konnten zu Weihnachten beschert erhalten So groß bat das Liebeswerk der inneren Mission bisher noch nie sein dürfen. Di« Lvmmrrpjlegr aenoiiru rnSgriamt 47V Sinder. 3» Kamps, gegen voiwiegend sozial« Nöte ervrodtrn sich wtedenm, die FrledenSbäuIer lNr. 35 dl« 31 in der Frieden«, matze), in denen i08 Familien untergebnrcht waren, der Frauen- drschäftiguna-nachtoeis und die Schreibstube An Werken der be- wad,enden Liebe unterhieit der Siadtoerei» für innere Mission auch im vergangenen Jahre mit großem Erfolge den Kindergarten und Mädchenhort. die Knadendeschäftigung-anstalt. drei Nähilubrn und die Knodenwerkiiätre. Zur Bewahrung drr Jugend srstiebte deiirlde al« neu eine .Fremden-Mission". da« ist Sammlung der g ... wurden, die Neustädler. GlaciSsirake, 7332 mit 14 »43 Nächten. Bei der Schiistenverteiluna kamen außer mehr al« 15000 Kalendern insgesamt 617000 christliche Wochenblätter, gegen 589000 im Bor« lahre, zu» Berieilnng. Zur Bewältigung der Arbeit waren 498 Helfer «forderlich. In 8 RettnnaShäuiern waren zu Antang des HcrichtsiahreS 34 Pfleglinge verteilt, gesähldete und gefallene Mädchen kamen dem Brrrinsgrlstliche» 133 zur Behandlung und möglichste» Rettung vor. Im Vereinsdauie wurden 75 Sitzungen der Vereine und Ansschüsse drr Inneren Mission abgehalten und die Expedition des Stadtvereins wurde beschäftigt durch 5lv3 schrmlrchr Eingänge. Die Ausaniiasreglstranbe zählte 3375 Burke und 37 063 Truchachen. Die'Mtgltedeczahl hat sich von 1865 auf l894 erhöht. — Die Dresdner Köche-Innung hielt im Konzerthause Zoologischer Garten unter Leitung des Obermeisters Herrn König!. Hostraiteurs Slrohbach und im Vereinshause Vospiz, Zinzendorf- slrahe. unter Leitung des Königl. Hostraiteurs Stange ihre dieS- lährrge Gehilfenprüinng ab. Derselven wohnten die Herren Regierungs- und Gewerbeschirlrat Enke. Stadtrat Dr. Blochwitz. Kaminerrat Schwer und Assessor Lottermann von der Handels kammer, die Herren Hotelbesitzer Sendig und Herold, sowie viele Prinzipale »nv Angehörige der Schüler bei. Während der stell vertretende Obermeister Herr Lötzmtzer die mündliche und schrift liche Prüfung leitete, beaufsichtigten die Herren König!'. Hof-Küchen meister Fricke. Hoskoch Wolf. Traiteur Weinhold, sowie die Köche Schramm, Tannert und Dietmann die Prüflinge bei den prak- lischen Arbeiten, welche sie kurz zuvor erst angewiesen erhielten. Die Leistungen sämtlicher 20 Prüflinge waren durchgängig ganz vorzügliche. Für besonders hervorragende Leistungen wurden die Prüflinge Mende sLehrheiw Hotelbesitzer Adolph-Kipsdorf) und Hanse iLehrherr Königl. Hoskoch Foncyenes mit je einem ersten Preis, dir Prüflinge Müller sLehrherr Restaurateur Jacobsen, Zoologischer Garte»!. Müller lLehrherr Königl. Hoftraiteur Stroh dach) und Pannach iLehrherr Scbönselder, Artlllerie-Offiziers- Kasino) mit einem zweiten Preis bestehend in Kochbüchern, aus gezeichnet. Unter herzlicher Ansprache der beiden Obermeister wurden in der am 30. März im „Meißner Hof" stattgefnndenen zahlreich besuchten Versammlung sämtliche Prüflinge unter Uebcr- reichuna der geschmackvoll ausgeftihrten Lehrbriefe zu Gehilfen gesprochen. Der „Evangelische Arbeiterverein; »Dresden und Umgegend" lWcst - Gruppe) bereitete am Mittwoch abend seinen Mitgliedern den besonderen Genuß eines Trenkler- Kvnzelts. Damit ist schon geiagt. daß der zum Festorte ans- er'ekeiie Gewerbehanslaal schon um 7 Uhr abends stark umlagert und bald auch bis z»m letzten Platze gestillt war. Der 1. Avril, als Geburlstag Bismarcks, war glücklich für den Familien-Abend gewälsit. Demeiitivrechend gedachte auch Herr Oberpfarrer Dr. Költzich ans Ebemnitz, der de» evangelische» Arbeiterverein in Dresden unterstützt und in die Höhe gebrach» bat und von dem Vereine schmerzlich veimikt wird, in seiner Festrede des großen Kanzlers, der ivir kein anderer den Wahrsv»>ch des evangelische» Aibeitervcreiris besolgt habe: „Gottesfurcht, Königstreue, Nächstenliebe —* Die Frage der Errichtung einer höheren Lehranstalt in Blase Witz beschäftigte vorgestern abend den dortigen Ge meinderat. Herr Gemeindevorstand Paulus machte über den Stand der Angelegenheit nach der „Elbqaupresse" folgende Angaben: Der Gemeinderat zu Blasewitz hat sich bereits früher an das Königl. Kultusministerium mit der Bitte gewandt, in Blasewitz ein Real- gymnasium zu errichten. Die Gemeinde hatte sich bereit erklärt, zu diesem Zwecke größere Opfer zu bringen. Von dem zu ständigen Referenten im Kultusministerium, Hernr Geh. Schul rat Dr. Vogel, ist nun dem Herrn Gemeindevorstande Paulus gelegentlich einer mündlichen Aussprache mitgeteilt worden, daß der Staat bei seiner heutigen Finanzlage die Errichtung eines neuen Gymnasiums in Blasewitz nicht m Aussicht stellen könne, auch sei es unmöglich, eine staatliche Beihilfe zu bewi^iaen. Für den Fall aber, daß die Gemeinde Blasewitz an dem Plane fest- hält, auf eigene Kosten eine höhere Lehranstalt zu gründen, er teilte Herr Geh. Schulrat Tr. Bogel einige Ratschläge. Eine höhere Schule, so meinte er, müsse sich, wie die Verhältnisse in diesem Falle liegen, aus sich selbst heraus entwickeln. Man solle deshalb nicht gleich ein Gymnasium gründen, auch nicht ein Pro- gymnasium. Er rät, der Volksschule Gymnasialklassen anzu gliedern. Vorläufig würde es genügen, Klassen bis Ouarta ein- zurichten. Wäre dies geschehen, dann würde das Ministerium einen Revisor schicken. Stelle sich hierbei heraus, datz die An stalt was leistet, dann würde sie anerkannt, leiste sie aber nichts, dann hätte die Gemeinde di« Folgen zu tragen. Fiele die Revision jedoch zur Zufriedenheit aus. bann könne man später die^Anstalt zu, einem Pro^ymnasium^ d. h. zu einer Höheren lnitalt jährlich „ „ .... . Summe sei für eine Gemeinde wie Blasewitz nicht zu hoch. Behandelt man die Angelegenheit in dieser Weise, io wird sie nach den Aeußerunaen des Herrn Geh. Schulrats Dr. Vogel auch eine wohlwollende Beurte luna seitens des Kultusministeriums sinken. Herr Gemeindevorstand Paulus hat hierüber dem Schulvorstande Vortrag gehalten, und dieser hat infolgedessen beschlossen, der dortigen höheren Bürgerschule Gymnasialklassen anzugliedern, welche bei genügenden Anmeldungen schon Ostern 1903 mit Sexta, bei Bedarf auch Quinta, eröffnet werden sollen. Vom Schulvor- stände ist eine Deputation gewählt worden, die Montag nach Riesa reisen wird, um die dortigen Einrichtungen zu studieren. als.mehrere seiner Salze in die Chirurgie als antiseptisches Mittel ui wsiematlsche Anwendung zog und feine Erfahrungen hierüber in Gemeinschaft mit Dr. I. Beyer in einer im März 1896 erschiene nen Broschüre der Oeffcntlichkeit übergab. Hierdurch angeregt machte man in alle» Kullurstaaten Konrrolvcriiiche. durch welche die Beobachtungen der Genannten in allen wesentlichen Punkte» bestätigt wurden. Während d>e antiseptischen Eigenschaften des »letaliiichen Silbers und verschiedener seiner ^-alze in der Chirurgie und in den verwandten Fächern voll ausgenutzt werden konnten, stellten sich der Behandlung innerer Infektionskrankheiten, bei denen es lick al'o um eine allgemeine Körverdcsinscition handelt, noch große Schwierigkeiten dadurch entgegen, daß zur Entfaltung einer energischen Wirkung bei diesen das Medikament in den Blut- nrom ü berge führt werden mußte. Hierzu erschienen die Silber- salze aus chemisch-vhysiologischen Gründen und das metallische Silber seiner Unlöslichkeit wegen nicht geeignet. Credo hielt für diesen Zweck in Wasser lösliches Silber theoretisch sür geeignet und wurde dieses schließlich aus Grund einer in Vergessenheit ge ratenen amerikanischen Vorschrift von der chemischen Fabrik o Heyden hergestellt und als Collaraol in den Handel gebracht. Die Eigenschaften dieses löslichen Silbers bestätigten die gehegten Erwartungen, io daß Credö auf dem Moskauer Aerztekonareß 1897 ober die Behandlung septischer Infektionskrankheiten mit Callargol die ersten Mitteilungen machen konnte, denen von da an zahlreiche andere Aerzie folgten. Zunächst waren es namentlich die Tierärzte, die unter Führung von Prof. Tieckerhoff-Berlin und Prof. Röder- Dresden verschiedene, bis dahin meist tätlich verlausende Krank heiten der Pferde und Rinder mit großem Erfolge mit Collargol behandelten In der menschlichen Medizin wird das Mittel iramentlich als Fettsalbe zu Silberschmierkuren und als Lösung zu Gnsprihungen in die Blutadern benutzt. Die Art. wie daS lös liche Silber im Körper wirkt, ist noch nicht ganz aufgeklärt. Wenn auch leine Bakterien tötende Kraft keine besonders große ist, so hat es doch eine ganz hervorragende Fähigkeit, das Wachstum und die Entwicklung der Bakterien zu hemmen und dadurch die Schwere der Infektion herabzustimmen, bezw. den Kampfmitteln des Körpers wieder das Uebergewicht zu verleihen: andererseits könnte es auch al« Ferment wirken, wie e« Bredig-Leipzig vom kolloidalen Platt» nachgewieien bat. d. h. also direkt auf die Lebenskraft de« und steigernd einwirken. Die überraschenden Eigenschaften des Collargols haben natür lich veranlaßt, daß cs allerorts probiert wurde, und daß seit 1897 eine große Zahl von Arbeiten, teils theoretischen, teils klinischen Inhalts, darüber veröffentlicht wurden. Bon letzteren, die Angaben des Erfinders in allen wesentlichen Punkten bestätigenden Arbeiten seien nur genannt die von Schirmer-Chicago, Jones-Newyork, Cumston-Boston. Forsell-Stvckholm, Dworetzn-Riga, Kurz-Jlorenz, Tilger-Mci'land, Wenkebach-Groningen, v. Hersf-Bascl, Woger und Geiringer-Wien, sowie die zahlreicher deutschen Aerzte, als: Äerler, Meyer, Schloßmann, Schanz, Heinshcimcr, Beyer, Müller, Vielt, Klotz ». a. Ganz besonders mnßaber der Energie und des Fleißes gedacht werden, mit welchen die Behandlung septischer Erkrankungen mit Collargol in neuerer Zeit in Frankreich ausgeübt wird. Nach dem schon vor einigen Jahren in Paris bakteriologische Arbeiten über Silber von Raiilin u. Vincent erschienen waren, denen eine klinische von Fallet folgte, ist eS ganz besonders Pros. Netter- Par>s, der sich intensiv mit dem Studium der Behandlung in fektiöser Krankheiten mit Collargol befaßt und eine Reibe von Arbeiten darüber veröffentlicht hat. In Bestätigung der Arbeiten deutscher und anderer Aerzte ist auch er der Ansicht, baß von dieser Heilmethode besondere Erfolge zu erwarten sind, bei den eitrigen Wundenentzündungen, dem Kindbettsicber, dem akuten Gelenk rheumatismus, beslimmteii Luftröhren- und Brnstfell-Erkrankungen, der infektiöse» Gehirn- und Rückenmarkentzündung, dem Erysipel, der inneren .Herzhautentzündung. der Rachencntzündung, den in fektiösen Knochenmarks-Erkrankungen, dem Typhus und ähnlichen. Sie bestätigen mit ihm die deutsche Entdeckung. Selbstverständlich werden nicht alle solche Kranke geheilt wer den, denn das Mittel muß rechtzeitig, möglichst zu Beginn der Erkrankung, angewandt werden, lo lange der Körper selbst noch widerstandsfähig ist. und ferner keine Komplikationen den Verlauf anders gestalten. Richtig und rechtzeitig angewandt ist die Wir- knng deS Collargols wie alle- Autoren bestätigen, oft geradezu überraschend, indem häufig nach einigen Stunden schon Scklas und großes Wohlbefinden eintritt^ der Appetit sich regt und das nt« zu nehmen und dem ^r/tusministettum mit« Petition des Gemeinderate« um Errichtung einer in Blasewitz zurückgezogen lverde. weil st« durch Beschluß de« Blasewitzer Schulvorstands ihre funden habe, wurde einstimmig angenommen. -* Poli zeiberlcht. L Marz. Selm «buch»« eure« Firmenschild«« aus der Waisenhausstraßr fiÄ gm DrenSrog« „„ Arbeiter von drr Leiter und trug einen Knocheldruch davon - Fünf Kinder einer Familie in der HubertuS^Strah« «kranken gestern gleichzeitig unter vergift»ngterichetnuag,,: Kinder waren schon bewußtlos, und drei Aerzte bemühte» sich um sie- diesen gelang e«, die LebenSgesobr abjuwende«. Aus «Ache Weile die Vergiftung eingetreten ist, ob durch Genuß von Speisen, oder infolge de« Spielen» der Kinder mit Tapetenresten, bedarf noch der Feststellung. — Auf einem Neubau in der Lüßnttz Straße glitt am DienStag« früh ein Zimmrrmann mit einem Balken an«, bö» »» Fall und erlitt einen Rippen brüh ' —* Aus dem Schl oh Platze kam gestern abend ein älterer Herr aus eigentümliche Art und Weise -u Schaden, Beim Absteigen von einem langsam fahrenden Straßenbahnwagen stieß « an daS Hinterrad eine« vorüberfahrenden Steinwagen« und erhielt dabei einen so heftigen Stoß, daß er rücklings unt« «wen Petroleum, wagen der Firma Everth u. Co. geschleudert wurde. Der Kutscher den keinerlei Schuld trifft, batte die Geistesgegenwart, seinen Wagen zum stehen zu bringen, doch konnte er nicht verhindern, daß das eine Hinterrad dem Gestürzten auf die Brust zu stehen kam Der Verletzte wurde schleunigst aus seiner schwierigen Lage befreit und " " " - ^ - . . . sion . . . ... Karl Franz Büttner von der 1. Kompagnie de» Grenadier-Agi- ments Nr. 101 wegen Bedrohung und Beleidigung eine« Borge- setzten, tätlichen Vergreifens an einem Vorgesetzten und Selbst, besreiung zu verantworten. Wie die Beweisaufnahme, zu der über 20 Zeugen geladen sind, ergibt, hatte am Abend mvl 1. Februar ein Sergeant vom 12. Feldariill«r>e-Regiment mit der früheren Geliebten de» Angeklagten ein Tanzlokal besucht. M« da« Mab- chen dann gegen Mitternacht allein die auf der Sebnitzerstroße gelegene Behausung ihrer Dienstherrschaft auffuchte, stieß e« vor dem Hause auf den Beschuldigten, der ihm nach einigen anzüglichen Redensarten einige Schläge auf den Kopf versetzte, sovaß daS Mab- chen zu Boden stürzte. Inzwischen war der Sergeant beranae- kommen, der dem Grenadier wegen seine- Vorgehens Vochalic machte, letzterer wandte sich aber sofort gegen diesen und druckt« ihn an die Wand. Obgleich der Unteroffizier sofort sich als Vor gesetzten zu erkennen gab, belegte ihn der Angeklagte mit unflätige» schinipfworten und versetzte ihm wiederholt Faustschläae gegen die Brust. Als er von dem Sergeanten für arretiert erklärt wurde, letzte B. seiner Verhaftung den heftigsten Widerstand entgegen und suchte den Unteroffizier auch durch die Worte: „Geh' weg, Du Hund, sonst steche ich Dich nieder!" einzuschuchtrrn. Unterdessen hatte sich eine große Anzahl Zivilisten angcsammelt, die für den Grenadier Partei ergriffen. Ein hinzugekommenrr Schutzmann stellte die Personalien des Angeklagten fest, was dieser ohne weiteres geschehen ließ, und erklärte hierauf, er könne nun seiner Wege gehen. Drr Sergeant, der bereits vorher sein Seitengewehr gezogen, davon aber keinen Gebrauch gemacht hatte, bemerkte daraus, baß er den Mann bereits verhaftet habe und auf Durchführung seines Befehls bestehen müsse, lies dem Angeklagten nach und entriß ihm daS Seitengewehr. Oberhalb der Kamenzer- und Sebniher- straße kam eS zwischen den beiden abermals zum Renkontre, dem Angeklagten gelang es aber, die Flucht zu ergreifen, während der Sergeant, der zu Falle kam. von dem Schutzmann »um Wachlokal zwecks Feststellung seines NamenS geführt wurde, da jener sich weigerte, aus der Straße seine Personalien anzugeben. Der An- geklagte, dem als Verteidiger von Amtswegen Rechtsanwalt Dr. Oppermann beigegeben ist, will sich auf den ganzen Vorfall nicht mehr entsinnen können, da er betrunken gewesen sei. Insbesondere behauptet er, in seinem Gegner einen Vorgesetzten nicht erkannt zu haben. Wie der Gendarm bezeugt, sei der Unteroffizier, der dem Grenadier anscheinend sein Mädchen habe abspenstig machen wollen, auch nicht ganz nüchtern gewesen. Für einige der Zivil- zeugen dürfte der Vorfall noch ein gerichtliches Nachspiel haben, da die Staatsanwaltschaft sich die Untersuchungsakten erbeten hat. Beim Militär bat sich der Angeklagte gut geführt. Auf Grund drr mehrstündigen Verhandlung erkennt das Gericht, indem es eine ein- zige fortgesetzte Handlung und einen minderschweren Fall annimmt, wegen tätlichen Vergreifens an einem Vorgesetzten in begrifflichem Zusammenhänge mit Widersetznng und Beleidigung auf 1 6 Monate Gefängnis. —' Der aus den e. de M. anaeledt« Termin zur Dertt «i des der Amalie Tberesle verebcl. Melinert geb. Oesterr, Michaelis gehSriaen Krundftücks ist aufgeboben. —' ««eeerbertw» »er «mmvuraer Srrmarir vom 3. April Ein Maximum über 7S8 Mm. befindet »Ich über Südweil-Europa. Drrrel- Nonen unter 758 Mm. find nordwestlich von Schottland und über West- Rußland auSgsdreltet. Deutschland Kat ruhige-, küble«, teilweise Heller«« Weller; vielfach ttt Niederschlag gesallen. — Wahrichelnllch Ist ruhige«, viellach heilere« und meist trockenes Wetter mU Nacknsröslen. Jahr «rung » in«,. Amtliche Bekanntmachung«». Im Anschluß an die bisherigen städtischen Schornsteiu- kehr bezirke sind aus den bisherigen Landgemeinden Löbtau und Plauen zwei neue Kehrbezirle gebildet und mit den Nummern 25 und 26 bezeichnet worden. Der 26. sPlauensche) Kehrbezirk um faßt die Vorstadt Plauen und einen Teil der Vorstadt Löblau und zwar: Wallwitz-Straße, Nostttz-Straße, Nostttz-Wallwitz-Platz, südlicher Teil, FrankenbergStraße, Moltke-Strahe, Pesterwitz« Straß«, Altfrankener Straße, Habsburger-Straße, westliche- Weißeritzufer zwischen Habsbur^er-Stratze und Stadtgrenze, Coschütz« Straße, Dölzschen« Straße, Klinge-Straße, Linden- straße von Wallwitz- biss Frankenberg-Straße, Roon-Straße, äußere Reisewitzer Straße, Hainsberger Straße, Plauensche Straße, von Nostitz- bis Habsburger Straße, Grundstraße und Potschoppler Straße, während der 25. sLöbtauer) Kehrbezirk den gesamten übrigen Teil der Vorstadt Löbtau umfaßt. Als Schorn steinfeger sind für den 25. Kehrbezirk der bisherige Gehilfe, DerrHeinr. Oskar Otto, in Vorstadt Löbtau, Lindenstraße Nr. 36, III. wohn haft, für den 26. Kehrbezirk der Schornsteinfegermeister, Herr Oskar Thömel, in Vorstadt Plauen, Falkenstraße Nr. 1t), III., wohnhaft, überdies für den 9. Kehrbezirk sIohannstadt) d« Schorn steinfegermeister Herr Theodor Zickmann, Wittenbergerstraße 85,1., »nd für den 16. Kehrbezirk lVorstadt Striesen) der bisherige Ge hilfe, Herr Friedrich Alwin Pursche, Wittenberger Straße 79, in Pflicht genommen worden, Zinn Zwecke der bauplanmäßigen Festsetzung der Ver breiterung der Eliasstraßeistein Jluchtlinienplan aufge- stcllt worden. Dieser Plan wird zur Kenntnisnahme im Bau polizeiamte — Breite Straße Nr. 7, 3. Obergeschoß, Zimmer Nr. 8 — auf die Dauer von 4 Wochen öffentlich ausgelegt. Lane-geschichte. x Deutsches Reich. Die Uedersiedrlung d«S kailerlichen oflagers nach Potsdam erfolgt in diesem Jahre voraussicht lich erst nach d« Jtalienreise. - X Der Statthalter von Elsaß-Lothringen Fürst Hermann zu Hohenlooe-Langenburg gedenkt nach der Straßburger „Bürgerzeitung" tm nächsten Jahre seinen Abschied zu nchmen. Er wurde am 30. Oktober 1894 als Nachfolger de» zum Reichs kanzler ernannten Fürsten Chlodwig von Hohenlohe-SchillinaS- fürst auf den Posten berufen, den, wie bereits angebeutet wurde, der Kaiser für seinen Schwager, den Prinzen Adolf von Schaum- bura-LiPpe, Vorbehalten hat, der auf schiedsgerichtlichen Spruch hin die im Fürstentum Lippe bereits ongetretene Regierung dem Graf-Regenten Ernst von Lippe-Biesterfeld überlaff«» mußte. Der Statthaliervosten in den Reichslanden ist mit üb« 80000V Mk pro Jahr dotiert, während der Reichskanzler B. nur 1VVVV0 Mark bezieht. X Präsident Roosevelt bat a>ff di« Nachricht von dem Unfall der Kaiserin sofort durch «ine Depesche seme Anteilnahme ausgedrückt, wofür chm Kaiser Wilhelm in warmen Watten dankte. x In dem Streit über den Wahltermtn arnrdt da „Vorwärts" nunmehr zu. daß er sich betreffs des drbauvteten 17. Mat geint bot. x Drr „Nat -Zgt." zufolge «achte der preußisch« KultnS» «tnlster ln einem Erlaß dle Pfleg« einer gute« «w leserlich«'
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