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- 390 - Jetzt ja!) er auf. Lat, sie an mit einen, Blick. vor dem sie sich hätte in di» Erde verkriechen mögen. Eine fürchterliche Ltitle lastete in, Zimmer: die Hand der Berga,igenkeil zermalmte sie nnd die Qual des Augenblicks lähmte sie. Rütjer Thoren wutzte nicht, wo das alle« hinauswollte. Er war so überzeugt von ihrer Liede zu ihm. kalte diese Ueberzeuguiig jahrelang als tragische und doch beglückende Tatsache im ,»erzen getragen, dag er gar nicht auf den Gedanken kam. er könne sich geirrt haben. Er »erstand ihr Benehme» nicht. Er sah wieder vor sich nieder, als könne er sich nur dann zu vernünftiger Ruhe zwingen, wenn er sie nicht ansah. „Ick, bin auf meinem Wege durch die Stadt vor dem Hause Ihrer Eltern vorbei- gekemmen." sagte er. ..Ich habe da lange gestanden und habe das alles „och einmal erlebt Wie ich Sie da auf denn Balkon zwischen den Blumen sah. Wie Sie dann aus einmal neben mir standeil und wir etwas Weiches. Kühles aus die Stirn legten, die so furchtbar weh tat lind dann den Tag in» Krankenhaus. Und dann den Abschied. Und dann die Tage aus der Thorenburg. als Sie bei Antje waren llnd dann all das andere. das seitdem geschehen ist Die ganze, merkwürdige beschichte, die das Leben in die Saiten meiner Seele eingetragen hat Sie mutz endlich einen Schlich haben, diese (beschichte - " Zögernd sah er aus. Sie stand da immer noch so. lieber ihr Gesicht siel jetzt die Sonne. Aber dies Gesicht war finster und starr, ihre Stirn tief gefurcht, ihre Lippen fest auseinander geprotzt. lind dann streckten sich ihre Glieder, wie in todbringendem Schmerz, wie zu einem letzten Ausholen ausgepeitschter Willenskraft. „Ja. sie soll einen Schlutz haben." jagte Maria Terhalden mit seelenloser Stimme „Sie soll zu Ende sein." „In Ende'?.' Wie — was soll das liechen'.'" Maria Terhalden schlotz die Augen, sie sah grünlichblatz aus. „Ich danke Ihnen — für alles, llnd nun bitte, gehen Sie fort und kommen Sie niemals wieder." Rüljer Thoren stand langsam auf. Einen Augenblick beherrschte er sich. Dann brach es los. Sie suhlte seine Hände ihre Arme n,„Nummern, sie ritz die Augen weit aus vor Schreck. Sei» Gesicht war dicht über ihr. Und sein Gesicht sah wieder so aus. wie damals, als sie vor ihm davonlies. Rur noch viel schlimmer, wilder, for dernder ..Maria! Das kann Dein Ernst nicht sein, datz Du mich so sortschickjt! Du liebst mich. Maria ich weitz es ja'" Er schüttelte sie. als müsse er sie aus einer verhäng nisvollen Betäubung erwecken — für sich. — Sie lief nicht fort, wie damals, sie versuchte es nicht einmal, es ging ja auch gar nicht, er hielt sie ja fesr. Sie sah mit jammervollen Augen zu ihm aus. Dann atmete Ke lang und tief. ..Ja — ick, liebe Dich " stöhnte sie. Die Qual ihres Lebens schrie um Erlösung aus dieser Stimme, diesen Worten. Er lietz sie los: seine Hände lösten sich, weil seine Arme sie umschlingen wollten. In diesem Augenblicke entglitt sie lhni. Er griff ins Leere. „Latz mich —" sagte sie hart. „Ich kann nicht." Ihr Bersagen stand gegen sein Begehren. Seine Nerven zitterten. „Sage mir doch die Wahrheit!" bat er init dunkler Stimme. - „Ja. ich will die Wahrheit agen. Ich bin es Dir schuldig. Es wird mir alles erleichtern, wenn Du alles weitzt.' Sie stand mehrere Schritte von ihm entfernt, an die Wand gelehnt, die ver- ichlungenen Hände steif an, Leibe herabgeskreckt. Sie sab starr geradeaus. So sagte >ie ihm olles, ihre Liebe, ihre Schuld, ihre 'Rot und ihr Berzichtsn. Sie sprach schnell, die Worte überstürzten sich. Ihre Stimme klang einförmig, wie die Sprache einer Irren oder einer Hypnotisierten. Er stand ihr gegenüber und hörte ihr zu Er zitterte an allen Gliedern vor Un qedutd. Ein wilder Zorn kochte in ihm aus gegen die moralischen Hirngespinste, die ne nä> zurechtgemacht hatte, mit deneu sie sich abschlietzen wollte gegen das. was aas wutzte er ja nun — ihre Sehusuchl und ihr Glück war. Das durfte nicht sein. Er würde das nicht zugeben. Er wollte sie haben. Es gab kein Hindernis mehr wischen ihnen. Der Weg war frei, und die Liebe stieß sie vorwärts auf diesem Wege, einander entgegen llnd nun türmte sie da etwas aus zwischen sich und ihm. das es gor nicht gab. das nur eristiene in der Phantasie eines krankhaft ausgearteten Pflicht geinhls. Er sagte ihr das alles. Er sprach aufgeregt, wild, unzusammenhängend, alles di.rcheinnnder. Er sagte ihr die härtesten und die sützesteii Dinge. Sie blieb stumm. Sn- fror vor Erregung, ein Schauer nach dein anderen jagte über ihren Leib. Sie legte endlich die Hände vor die Auge». ..Ich kann nicht." sagte sie dumpf „Ich kann nicht!" ..Du inntzt!" ..Ich kann nicht. Ich brächte ein Opfer, das uns beide unglücklich „lachen morde." ..Unglücklicher lamm Du mich nicht machen, als wenn Du mich jetzt fort schickst!" - 39l - „Doch, dieser Schmerz geht vorüber. Sousi dauert er. solange Du lebst." — „Er Hut gedauert, solange ich lebe, solange ich mit Dir ii» Herzen lebe. Er wir- weiter dauern, wenn Du ihn jetzt nicht von mir nimmst!" Sie rauaen miteinander, gegeneinander, mit ihre» Worten, ihren Seelen Maria fühlte ihre knie versagen, aber ihr Wille blieb fest. Sie setzte sich endlich, in einer halben Ohnmacht. Sie knickte förmlich zusammen. „Quäl mich doch nicht so! Ich kann nicht!" Sie legte die Arme auf den Tisch und den Kops darauf und rührte sich nicht mehr. Rütser Thoren hörte auf zu reden. Er stand neben ihr und sah aus sie nieder. ..D» weitzt nicht, was Du tust. Du bist unsinnig. Du begehst eine Sünde - gegen Dich gegen mich —" Sie rührte sich nicht Er war ohiimüchtig. Sein ausbrauseu de. Wille verspritzte vergeblich die rauschende» Woge» entfesselter Leidenschast a» dem starken, stillen Jessen, zu dem das Lebe» dieses gebrechlichen Weibes zarte Seele er härtet hatte An»», sie. raunte eine Stirn,ne in seine», Innern 'Nimm sie gegen ihren 'Willen, zerknick) ihren 'Widersland mil Deiner heitzen. rücksichtslosen krast! Rein Ihre» Widerstand zerbrechen, hietz sie selbst zerbrechen Das wutzte er Er wollte nichts Zerbrochenes. Er liebte sie so sehr, datz sie ihm zu heilig war. um sie zu zwinge». Er fühlte, datz es kalt und still in ihm wurde. „Ich bin es nicht gewöhnt, zu betteln." sagte er mit schwerer Stimme. „Wen» Du in Deinem Eigensinn ver harrst, dann gehe ick, jetzt. Soll ich gehen. Maria'.'" Sie nickte stumm und heftig Er zögerte »och. „Ich will Deine Antwort hören," sagte er. „Ja. Bitte — geh!" Wie ei» Hauch nur tönte es »» sein Ohr. Sekunde» lang hörte sie nichts. Da»» vernahm sie. wie er sich entfernte. Ihr war, als ginge mit ledeui seiner Schritte das Lebe,, aus ihrem Herzen hinaus. Plötzlich kam er zurück In Augst und Schreck richtete sie sich unwillkürlich aus. Da ritz er sie i» seine Arme, drückte sie a» sich, datz ibr der Atem verging, kntzte er sie. als wolle er ihr mit diesen wilde», Insitzen Küssen die letzte Lebenskraft aussaugeu. Es nutzte nichts, datz sie ihn von sich abwebrte mit letztem, verzweifeltem Willen. Bis ein wimmernder Ton ihn i»s Herz lras. Da lietz er sie los. „Berzeih —" murmelte er. Daun war er hinaus. Sie aber lag. wie sie vorhin gelegen, und wimmerte leise vor sich hin. — Wie sie die nächste» Stunden und Tage verlebte, wutzte sie selber uichl. Sie ging umber wie im Fieder. Sie fieberte nach ihm. nach seiner Nähe, nach seine» Küsien. Die glimmende Glut war zu stammender Lohe ausgeschlagen, die ihre ganze Seele ausbrannte, so datz nichts darin übrig blieb als er selber. Sie wehrte sich gegen dies verzehrende Jener, wie sie sich gegen seine Umarmung gewehrt hatte vergeblich Sie war immer nach überzeugt, datz sie das Rechte getan hatte, das Einzige, was ihr endlich wieder zum Frieden Helsen würde. Ein Entschlntz. den mau mit so viel ernster Ueberlegung. mit so viel tapferen kämpsen aejatzt hat. mutz ja der richtige sein. Aber die Ruhe, die sich mit so gefatzte» Entschlüssen eiuzustelle,, pslrgt. die sich eingestellt und vorgehalten hatte all diese letzten Monate, war dahin. Stundenlang kniete sie vor dem Bett ihres Knaben, wie sie einst in Stunde» der 'Rot am Bett des kleinen Alf gekniet hatte. Dies Kind. Arnes Kind, sollte ihr sagen, datz sie nur so und nicht anders handeln konnte, durste. Aber auch dies Kind redete plötzlich zu ihr mit einer anderen Sprache Wen» es sie mit seinen Terhalden scheu Augen so still und unverwandt ansah, dann stand in diesen Augen geschriebene Du hast mich zum zweite,imai um das Erbe meines Paters betrogen. Maria fing an. sich vor diesen Augen zu fürchten, ihren Blick zu meide». Maria machte ihre Ohren taub und ihr Herz hart. Wen» es nur um den Köbinghof gegangen wäre -- dann hätte sie Rütjer Thoren heiraten könne», in dem tsiefübl. sich für Arne Terhalden zu opfern um seiner Kinder willen. Aber es ging um sie selber. Und wenn sie sich sagte: ich tue es nur um den köbrnghos. so belog sie sich selber. Was würde Arne sagen, wenn sie ihn jetzt frage» könnte'? Maria hörte endlich auf. zu grübeln. Wozu auch immerfort grübeln'? Sie stand einer Tatsache gegenüber. Sie hatte Rütjer Thoro» fortgescksickt. Er würde nicht wiederkommen. Sie würde ihn nicht rufen. Es war zu Ende. Und wenn sie zum zweitenmal ihr Leben unter einen Irrirum gestellt hatte, ja mutzte sie zum zweitenmal die Folgen dieses Irrtums aus sich nehme». Trotz alledem fand Maria ihr inneres Gleichgewicht nicht wieder. 'Wenn das so weitergeht, dachte sie, wen» diese fürchterliche Sehnsucht nicht aufhört. so wird sie mich unsähig machen, den Weg zu gehen, den ich mir selber vorgezeichnet habe. Umkehre» werde ich nicht. Ader ich werde zusammenbrechen, und die schlimmste Niederlage erleben, die ein Mensch er leben kann — den Zusammenbruch an sich selber. (Fortsetzung folgt.» vgmeb!-ZiiCssei. kür Vreden r. L L. Kammer, ?rsZer Strasse 24. -I. EVNvilQ>. ÄMk W«sM. I*> «». Mei'- fslmiikii von imvrägniertcn Stoffe» mit abnehmbarer Navuze A il» .jOtlvI' 1itv886 für HeiDiA «llll Itztiiw», H Xiiilkeii mul Uilriieii. ^ lür LLvrrv» «»«1 iM« »M. kir. v. XöniL Warni-kWe klr v. A >k«> Institut « lUUjllU, znPerlons., H. Ullrich,. Pirimsiche'^tr. l. 1. ! schien Gcbirgshimbcermtt. gar. - ^ reu,. Kord,!. 7 Pfd.. nur >.7,".. in Nückerts allbekannter nrne,id. srk. Nachnahme Apotheke > Emaillegeschirr-Niederlage Wustrtvaltrrsdorf. . Gr. Binders. Ecke Querg. (t)as sparen will, kaufe ! pch eine» Kss-Spsilllps Rena Direktion. 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