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„Wenn lediglich, u'nsl^d»n4ckk priatio« schreiten? Ist die da Verkehr, ist die Ä eine Summ« von 800 Will Mk. an,»kaufen. ^lichtesten »erstört. Häuser. Kirchhöfe durchbricht, einer Eisenbahngcsrllschaft. oder um eine Festung, Stadt zu bauen, — warum soll nicht unter ieme Sicherheit zu erkaufen, zur Expro- icherhe» nicht ein höherer Zweck als e Gesammthrit nicht ein höherer vetta»- rdiauna eine« «inzrlnm festen Platze- ? Warum ' unter Uniständen zu einem solche» Mittel der volle PreiA vezablt werde», und dir zum Theil sehr vergniigt sein, sich mit dem MckälNi. soll nicht der Staat ü schreiten? ES soll ja Grenze oder dam, oder in Monako ^ Also' die Kosten sind nicht .. . . - "a beabslchtiat ja nicht, in dem aeaei»värt,nr» Augenblick >o »velt zu geben. Wir werden vielmehr Maßregeln vor« schlagen, mit denen wir bezwecken Güter, die freiwillig ,um Vcr- kaus kommen, und auch Domänen zu benutzen, um auch Deutsche. ES erregt« st» Unterhaus? gwße Sensation, a«S - Norchcote. stnanzielle Sekretär de- KneaSmlnisteriumS. aus eine Änsrage fiuanu'S erklärte, datz die in der englischen Arme« gebrauchten nwielen, zu- SovULdoml cksa »0. lliivmrr 1880 de, Bmonette, di« sich bet ihrer Priifuna alii mänaelhäkt erwiesen, zu meist deutschen Fabrikat» waren. Deutscher Stahl, ist aber nach bestimmten amtlichen Versicherungen nicht zu de» Enfield-Bajonetten verwandt worden, überbaust bestreitest die Behörden, daß solcher Gtüizieu ankauien »u können oder jenseits der ruisöchen der damit nach dem Westen zu »che» und sich n. Pari« Monako ihres Daseins zu erfreue«. (Große Heiterkeit und Unruhe bei den ^ ^ Aber dieNeglerung die unS hie Gewißheit gewähren, daß ne deutsch bleiben, all» Deutsch« mit deutschen Frauen, nicht mit polnischen Frauen (Heiter keit), dort »u haben. Mo wir werden in der Hauptsache einen Kredit verlangen müssen, um Güter anxukarssen. Außerdem haben wir vielleicht andere Mittel miszusühren un Ginne, die hauptshchiich daraus hinauSaehen, daß wir den Polen als Beamten und Sol datm Gelegenheit geben, t» den deutschen Provin,rn sich uniju- sehen und deutsche« Beamten und Soldaten Gelegenheit geben, einmal innerhalb der Provinz Posen und immer unter der Voraus setzung. daß sie Kine Polinnen heirathen (Große Heiterkeit) sich mit Nutze» bewegen zu können. Das sind die Hauptzüae der Vor schläge die wir Ihnen zu macken beabsichtigen, durch Kauf, Schule, Militärdienst eine Wandlung in demienigen peinlichen Zustande, in dm di« beld-n Nationen sich gegenüberstebrn. aus eine gesetzliche und friedliche Weile brrbeizuführen. Ich fürchte keine auswärtigen Gefahren, ich halte keine Störung de- auswärtigen Friedens mr wahrscheinlich. Wohl aber i» Bezug auf dir Entwickelung unserer nnieren Verhältnisse, m Bezug aus dir Art. wie die Reichstags-Ma jorität verjährt, mit der wrr nicht weiterkommen, sehen wir etwas trübe in dl« Zukunst." BiSmarck schloß damit, daß das Ausland nicht werde auf die deutsche Uneinigkeit rechnen dürfen. Setze der Reichstag seine Verhi»derunaspolitiksort.so werde er an andere Maß regeln denken müssen. »Ehe ich die Sache deS Vaterlandes, fuhr er dann wrt. in Stockuna und Gefahr kommen lasse, würde ich doch Sr. Majestät dem Kaiser und den verbündeten Fürsten die erforder lichen Rückschläge geben und dafür «instehen — und ich halte den Mnüster kür einen elenden Feigling, der nicht Leben und Ehre daran setzt, das Vaterland unter Umständen auch gegen den Willen von Maiorttäten zu retten. Ich wenigstens würde, wenn ich es vernicht» sollte. Alles ertragen, was mich treffen sollte: aber daß wir uns. ähnlich wie es in unseren westlichen Nachbarstaaten leider zmn Theil der Fall ist. das Erbe einer großen Zeit und die Er- rnngenschasten unserer tapferen Kriegsherre durch innere Friktionen vernichten und ausrriben lassen, dazu werde ich unter keinen Um ständen die Hand bieten und ich werde, wenn Gott mir Leben und Geiundheit schenkt und mir die Gnade meines Kaisers erhält, die nöthiae» Mittel und Wege finden." Ueber das Befinden des Erbprinzen von Anhalt, welcher sich seit einigen Monaten mit der Frau Erbprinzessin und dem Prinzen Eduard von Anhalt in Cannes befindet, sind leider in Dessau so beunruhigende Nochrichte» eingelroffen, daß der Herzog und die Frau Herzogin sofort die Reise noch EanneS anaetrkten haben. In Wilhelmshaven wird das Panzerschiff »Friedrich Karl" ousdem Dock geholt und für eine etwa ciniährige Reise nach dem Mittel- inecr ausgerüstet. Die Ausrüstung soll mit Sonntag ihren Abschluß finden und wird »Friedrich Karl voraussichtlich am Montag den »Hasen verlassen und in See gehen. Der Stab des Panzerschiffes ..Friedrich Karl" setzt sich für viele Expedition wie folgt zusammen: Kommandant: Kapitän zur See-stcnivel, 1. Offizier: Kapitän» Leutnant v. Sperling, NavigationS-Oifizier: Kapitän-Leutnant Schneider. Batterie-Offizier: Kapitän-Leutnant Stolz. Soweit ein Wechsel der Mannschaft erforderlich ist. soll an alten Leuten aus selche Rücksicht genommm werden, welche kommenden Winter zur Entlassung kommen. Aus gegen 300 Baneraemeinden Schlesiens sind Petitionen >,:n zeitgemäße Erhöhung der Zölle aus ausländische lcmdwirth- uhaitliche Produkte und mr internationale Doppelwährung beim RrichStage eingegangen. Dem Knnnbacher Postillon, der vor Kurzem vor Gericht stand weil er mit seinem „Ebrenposthorn" ruhestörenden Lärm verursacht hatte, der aber freiacsprvche» ward, hat Herzog Maximilian von Baycni ein Ehrengeschenk übersandt. — Bayrische Blätter wissen von einem Prügel-Pädagogen in der Nähe von Nosenhain zu er zählen, der an einem einzigen Nachmittage au seme Schülerinnen 400 Ohrseigen verabreichte. Oesterreich. Erzherzogin Margarethe, die 16jährige Tochter des Erzherzogs Karl Ludwig, wurde in Wien von einem unbekannten, aisicheineiio irrsinnigen Mann attnauirt. Der Unbekannte, welcher verhaltet wurde, verweigert über seine Pen an jedwede Auskunft. Als vor nunmehr drei Fahren der furchtbare Brand des Ring- lhealers in Wien io vielen Menschen daS Leben gekostet hatte, be schloß Sr. Maj. der Kaiser an Stelle des zerstörten Theaters aus eigene Kosten ein monumentales Gebäude errichten zu lassen, in welchem sich eme Kapelle befindet und außerdem eine Anzahl Mieths- wohnungcn, deren Ertrag zur Unterstützung einer WohlthätigkeitS- anstalt bestimmt ist. In der Kapelle soll zu gewissen Zeiten und bcwiiders am Jahrestage des Brandes, Gottesdienst gehalten werden. Das Gebäude ist nun vollendet und jetzt erfolgte dessen Einweihung durch den Fürst-Erzlsischvi von Wien, Kardinal Gangeb baner. in Gegenwart des Kaisers und des Kronprinzen. Ungarn. Ministerpräsident Tisza machte über den vom De- hiitirtcn Szabo erhobenen Vorwurf, daß einer seiner Intimen das Vermögen des Landes um ei» Drittckeil seines Werthes verschleudere, folgende Mittheünng: Bei der Anklage Szabo's gegen den Güter direktor Podmanickh handele es sich um 48 Joch Ländereien, welche die Negierung seiner Zeit zu 10'/» Fl. per Joch verpachtet habe, nachdem die Lokalbehördcn vorher sich gutachtlich dahin auSge- iprochc» hätten, daß ein Pachtschilling von ca. 10 Fl. Per Joch zu erwarten sei. Szabo behaupte »un. daß der Pächter seinen Pacht vertrag unter Stipulirung von 32 Fl. Pachtgeld per Joch cedirt habe, während bei einem neuen Pachtausgebot der Ländereien das Meiilgebot nur 1l"/< Fl. betragen habe. Der Ministerpräsident iiigte hinzu, er sei nach der aktenmäßigen Lage der Sache von dem korrekten Vorgehen des angeklaaten Beamten überzeugt, er werde aber gleichwohl die Akten dem Staatsanwalt mittheilen, damit der betreffende Beamte von jedem Verdacht gereinigt oder, falls dazu Veranlassung vorhanden, gegen jeden etwa Schuldigen strafrechtlich vorgeqangen werde. Frankreich. Cassagnac erzählt im „Matin" sein bekanntes Duell mit Rocbesort anläßlich eines Artikels des letzteren über Marie Antoinette: »Ich schoß; Rochefort fiel. Ich hielt ihn für tobt, denn die Kugel hatte ihn dahin getroffen, wohin ich gezielt hatte: mitten aus die Hüsten. Der Arzt stellte voll lleberraschung fest, daß er nur eine heilige Quetschung erhalten hatte. Die Kugel war also abgcprallt. An was ? Der Arzt suchte und zeigte uns rin« von der Kugel durchlöcherte Medaille der hl. Jungfrau, die von einer liebenden Hand heimlich in den Bund seiner Beinkleider «ingenäht war. Ohne diese wunderlhätige Medaille wäre Rochefort ein todtcr Mann." Die Amnestie kann als beseitigt betrachtet werden. Der Streik der Grubenarbeiter in Decazeville mit den dabei vorgeiallenen Mordlhaten tragen noch dazu bei. die besten Chancen der Amnestie zu vernichten. UebrigeuS ist die Spaltung innerhalb der radikalen Partei, also zwischen Nochesort mit seinem Anhang und Clemenceau mit den opportunistischen Radikalen nunmehr vollständig. Bereits kam cs zwilchen Rochefort und Sigismund Lacroix in ihrer Ab- thcilung darüber zu den heftigsten Szenen. Heute setzt Nochesort im „Jntransigeant seine überaus wischenden Angriffe gegen diesen Polen KrzyzanowSki, genannt Lacroix. fort, den er beschuldigt, ichon vor Johlen die »solle eines Agmt Provocateur unter den Radikalen gespielt zu haben. In Avignon wurde der muthmaßliche Mörder deS Präfekten Barrrme verhallet. In Drrazeville sind weitere Ruhestörungen nicht vorgekommen. Tie Arbeilcr haben in allen Minen die Arbeit wieder ausgenommen, ohne daß eine Erböhung der Löhne stattgeiunden hätte. England. Beiden Häusern wurde angezeiat, daß das Kabinet infolge der am Dienstag im Untrrhause stattarhabten Abstimmung über den Antrag CollingS der Königin eine Mitthrilung gemacht habe, daß in Folge dieser Mittheilung Lord Salisbury zur Königin berulen worden sei, und daß das Resultat der Berathung der Königin mit Lord Salisbury vor Montag nicht mitgetheilt werden .könne. Bei>» Häuser vertagten sich daraus bis Montag. mit ihrem Vvrwissr« zu irgend welchen VaMettlieserungen gehraucht worden lei. London. Während «in stark beladener Personenzug ln dem Babnhvs New-Castle «inladren wollte, verweigerten die Bremser «solar de- heftigen FrostwettrrS und der dadurch entstandenen Glätte der Schienen ven Dienst, sodaß der Zug durchfuhr und dabei auf eine gerade entgegenkommende Lokomotive rannte die sofort entgleiste. Mehrere Passagiere des ZugcS wurden von dem hesliaen Stoß gegen die Thür geichleudert. die aussprang. hrrauSgeworic» und verwundet, zwei Damen sogar tödtlich. — Gestern stich spielte sich eine sehr aufregende Szene in Nottingham ab. Daselbst brach in einem Pavinloden Feuer orrs. der unglückliche Besitzer desselben war gerade ausaraangv, und dir beiden anwesenden Laden inädchc». sowie der Laufbursche patten vollkomme» den Kopf verloren. Die Eine nahm die Kassenbücher, während die Ander« und der Bursche sich mit dem schwere« Gridlchrank abmübten. aber Niemandem fiel eS ein, die obenwohnendr Familie zu benachrichtigen. Al» Nachbarn daS Feuer bemerkten, war «S zu spät, dir Trepve stand bereits in Flammen, die auch bald auS den Feilstem der Wohnungen schlugen. Herzzerreißende Schreie wurden laut, dann war Alles still. Der unglückliche Buchhändler. Dockinson, kam nun auch angelaustn und war sein Jammer unbeschreiblich, mit dem er sich in das Innere des Hauses stürzte, »m seine Frau und die acht Kinder zu retten. Im selben Augenblick fiel das Dach ein und Alle wurden unter den Trümmern begraben. M't unzähligen Brandwunden bedeckt, bat man die 12 Personen, außer der Familie noch zwei Dienst boten, hervoraezoaen und ist wenig Hoffnung vorhanden, auch nur Einen von ihnen zu retten. — Wie den »Dailv-Ebronicle" be richtet wird, hat Don Carlos Belehl ertheilt. die Agitation in Spanien wirksam sortzusetzen. Uniformen und Waffen sind in Eng land bestellt und eine große Anzahl Getvebre von Sorithoiiipton schon abgegangen, um von Gibraltar au- in Spanien einge schmuggelt zu werden. 16 carustische Generäle und viele andere in London lebende Offiziere, die früher schon in den Diensten des Prätendenten standen, haben Zustininiringsadressen an denselben ge richtet, in denen sie um baldige Verwendung vor dem Feinde bitten. — Die Familie de« ermordeten Fa.mers Curvin, der von den Irländern doyeottirt war, ist nock immer Gegenstand graut amster Verfolgungen seitens der Londligisten. So wurden sie jedeSmal, wenn sie zur Kirche gingen, aus daS Gröblichste insultirt, geschlagen und gestoßen, so daß sie durch die Sakristei nach ihrem Wagen eilen mußten, besten Pferde man auSspannte und die Insassen gewaltsam hrrauszrrrtr. Nur die Polizei konnte sie vor dem Ge st,nchtweiben befreien. Die Ermahnungen der Prediger wurden nicht gebürt und stürzte sich die wttckenve Menge aut die Kirche, deren Tbtstm dir Sakrlftanr geschloffen hatten, schlugen sie ein und rissen den Betstuhl der Familie Curvin heraus, ihn ganz und gar demolirend, die darin befindlichen Kiffen, aus denen die Familien mitglieder zu knien pflegten, ihre Gebetbücher und ihre Weihbecken wurden rbenkalls zerrissen und in alle Winde zerstreut. Der Ebenst hat sich infolge dessen veranlaßt gesehen, den beiden Söh nen und drei Töchtern Curvtn's zu bedeuten, sich nicht mehr äffend lick zu zeigen. Dänemark. Anläßlich des königlichen Erlasses vom 26. Jan., durch welchen die Regierung ermächtigt wird, die fortlaufenden Staatsausgaben zu leisten, brachte die Linke des FolkethingS einen Antrag ein, in welchem gegen den Erlaß als angeblichen Der sassunasbnlch protestirt wird. Rußland An der Befestigung Warschaus, DemblinS und Modliiis wird fleißig gearbeitet. In der Nähe von Warschau sind vierzehn Fort- und zwar «ff am rechten Ufer und drei am linken User der Weichsel aufgeführt. Die Arbeiten leitet der Oberst Starynkiewicz Ter Kaiser hat das Todesurtheil der Nihilisten Knnicki, Bar« dowsky, OsiowSk, und Pietrnsinsly in Warschau bestätigt, dagegen Lurv und Schmauk begnadigt. Das „Journ. oe St. Pct." lagt anläßlich der Mittheilungen Wiener und Berliner Zeitungen über angeblich in St. Petersburg stattgrhabte Verhaftungen von Nihilisten, cs sei kein Komplot ent deckt, weder Revolver, noch Bomben seien vorgesunden worden. Die geheime Druckerei, von welcher diese Blätter gesprochen, sei ein Produkt der Phantasie ihrer Korrespondenten, umsomehr die arss- rührerischeii Proklamationen, welche aus dieser Phantasie entstanden seien. Der „RegierungSanzeiger" konstatirt das Bestehen einer sozial-revolutionären Vereinigung des Proletariats i» Warschau und anderen größeren russischen Städten, Ivo Polen in bedeutender Anzahl ansässig sind. Diese verbrecherische Tbätigkeit verursachte die Anklage von 200 Personen, von denen 29 Hauptschuldige dem Kriegsgerichte überwiesen wurden, welches sechs zum Tode und die Uebr>acn zu längerer oder kürzerer Zwangsarbeit verurtheilte. Die Scepassage bei Domesiiecs ist durch Eis gesperrt, die Tünamüiiduiig zugesroren. Es herrscht eine Kälte von 15 Grad. Griechenland. Ter englische Gesandte verlangte von dem Ministerpräsidenten DrlyaimiS eine Richtigstellung des Berichtes, welche» rin Athener Blatt über den Vorgang bei der Ueberreichiuig des Telegramms gebracht, in welchem der Marquis von Salisbury die griechische Regierung zur Abrüstung aufforderte. Delyannis antwortete, er könne dieicm Verlangen nicht ohne eine Darlegung des thatsächlichen Hergcmgs von seiner Seite entwrecheii. Der eng lische Gesandte wiederholte sein Verlangen mit dem Bemerken, datz er andcrnsalls dem auswärtigen Amte in London Anzeige machen werde. (Die Note war dem Minister i» ein SterbehauS nachgetragcn und dort in der Todtenkamnier überreicht worden.) Wie die »Pvlit. Korresv." meldet, sollten die Geschwader und Schiffe der europäischen Machte gestern in der Sudabucht vor Kreta enitrefsen. Das britische Kabinet habe seinerseits die bezüglichen Weisungen bereits ergehen lassen und sei von den Kabincten ver ständigt worden, daß auch sie die betreffenden Ordres ertheilt hätten. Die europäische Flotte werbe ungefähr 20 Schiffe umfassen. Serbien. Der serbische Drlegirte Mijatomc reist heute zu den Friedcnsverhandlungen nach Bukarest ab. Afrika. Nach dem »Asiat" sei der Zweck der nach Abyisinien geschickten russischen Popen, eine nähere Verbindung zwischen der abyisinischen und der russischen Kirche herzustellen. Der Negus soll dann vom koptischen Patriarchen zum Kaiser von Aethiopieu ge krönt und durch Vermittlung des Zaren von allen Mächten als solcher anerkannt werden. Egypten. Die Verfügung der englischen Marinevcuvaltung in Betreff der Blokade der Küste des Rothen Meeres zur Ver hinderung der Zufuhr von Kriegsmaterialien sür die Ausständischen >m Sudan ist bereits zur Ausführung gelangt. Die ganze Küsten strecke wurde in Sektionen actheilt, welche von den Kriegsschiffen „Chgnet", »Starling", »Jalcon". .Delphin" und »Kondor strenge überwacht werden. ^ Skmertka. Eine amerikanische Truppenabtheilung, welche Apache-Indianer auf mexikanisches Gebiet verfolgte, wurde von mexi kanischen Truppen beschossen; ein amerikanischer Kapitän wurde aetödtet, mehrere amerikanische Mannschaften wurden verwundet. Mexikanilcherseits wird erklärt, man Hab« die amerikanischen Soldaten nicht erkannt und dieselben sür Indianer gehalten. Bei dem Zu sammenstoß wurde» auch rin mexikanischer Kapitän und 4 mexika nische Soldaten getödtet. Im Senate brachte Sherman einen Gesetzentwurf ein. dahin gehend, mit der Silberausprägung cjnzuhalten und die Regierung zu ermächtigen, monatlich mindestens 2 Millionen und höchstens 4 Millionen Uiizen Silberbarren mittelst Certifikaten anzukaufen Die Barren sollen im Staatsschätze bleiben und zur Deckung der Certisikate dienen, welch« sür Zölle, Steuern und andere öffentliche Abgaben in Zahlung genommen werden sollen. schnlackvvlle» Toilette. Große Lebhaftigkeit der Aktion. Truipera- ment. verschärfte Aussprache und Routine in der Behandlung de? >alogs waren wohl geeignet, günstiges Bvrurtheil zu erwecken, mir es ihr doch nicht ganz gelang, die Ausgabe zu decken, so war meist der Mangel an romantischem Schuinner. graziöser Schelmerei und ungekünsteltem Humor daran schuld. Das wurde wenigstens in dm Szenen deS 1. Aktes empfindlich. Von der jugendlichen Lust au Abenteuern, an rvinaulischcr Befreiung vom Gewöhnlichen konnte die Art und Weile der Darstellerin in den ersten Austritten wenig Eindruck hinterlaffen. Viel zu emphatisch führte sie sich ei», jedoch erschien dann das Zwiegeiprüch mit der Begleiterin zu nüchter», der StimmungSwechicl bei der Begegnung mit dem am- dringlichen Fremden zu äußerlich dmionstrirt. Viel bester glückte es der gewandten Künstlerin später, namentlich in de» letzen Akten, am besten mit den neckischen Parodien aus GcsiilMchwärmeeei. iersiebter Koketterie giebt sie recht zutreffenden Ausdruck. In ustspielen und Schwänken, wo es auf sehr seine Charakteristik weniger ankvmmt, dürfte Frl. Brandtmann als sehr verwendbare, ia als vorzügliche Krasi zu empfehlen sein. Da aber die Verwen dung im Lustspiel bei dieser Aspirantin wohl nur nebensächlich in Betracht kommt und auch an tüchtigen Vertreter innen sür das Lustspiel hier kein Mangel ist, kragt cs sich nur. ob ihr Talent für tragische und sentimentale Liebhaberinnen ausreicht. Ihre Luiie in .Fabale und Liebe" bringt die Entscheidung. — Im Ensemble das wie schon früher durch Lebendigkeit und Frische, meist auch durch Glätte lcinzelne Stockungen abgerechnet) erfreute, erwies sich der neue Badekommiffar Sittig. Herr Lcichert. recht flott und humo ristiich. Mehr als m anderen Rollen ging er aus sich heraus, pvintirte das Komische mit Geschick und gab der männlichen Eni rüstung über kleinliwe Gängelei in kräftigen Ausbrüchen Nachdruck. Nebenbei störte häufig sein „Seciiie" (sür Cäcilie). Manchmal schoß er. von wohlverdientem Beifall ermuntert, über's Ziel, z. B. übertrieb er die Weinerlichkeit beim Abgang nach der Szene mil Cäcilie und deren Mutter. Im Allgemeinen aber traf er dcn rechten To», wie ihn die dankbare Nolle verlangt. Jeder wird sich über den Applaus mit dem strebsame» Darsteller freuen, wenn er in solchem Aufschwung bcharrt. Herr v. d. Osten bleibt seinem Baron Ningelster» dcn Humor nicht schuldig, zeichnet aber den Kavalier nicht distinguirt genug. Zu Jmprovssationen hätte er keinen Anlaß, wenn er sich den Originaltext fester einprägte. Vor trefflich spielten Frau Bayer. Herr Cidmaun und Herr Hagen, dessen philoiophirender Lohnlakai stets amüsirt; auch Frl. Dmcoiw war eine anmuthiae Cäcilie. B. Se» berlich. Eine ionderbare Aufführung der „Silvana" firnd am Mittwoch im Altstädter Hoftheater statt. Herr Vulß war von seinem Magdeburger Gastspiele, das il»n zwar Ehren und Applaus, der hiesigen Opcrii-Ncaie aber Fatalitäten krackte, völlig heiser zurück gekehrt, wollte aber doch die Silvana-Vorstellung nicht absagen lassen. Was thun ( Er führte seine gesangrelche Partie nur als stunimerMann, nur pantomimisch durch, während bas Orchester seine Stimme zu singen, nci» zu spielen hatte. Infolge der dauernden Heiserkeit des baritonistischen Primus kommt morgen (Sonntag) die cnigekündiate ^Silvana" nicht zur Aufführung, dafür muß der Inten mezzo-Freischutz berhaltcn. Das ist wieder ein Fall, der der Kgl Intendanz von Neuem Recht giebt. wenn sie mit der Bewilligung von Urlauben für Gaitiviele zurückb-iltcnd ist, zumal Künstlern ge aenttbec, die, wie Herr Vulß, weit über 20,000 Mk. Gage beziehen. Auch ergicbt sich aus dergleichen Vorkommnissen die Nochwendiakeit deS Älternirens in den Hauptrollen. Herr Dr. Busch wird nun tüchtig bevorzugt, nachdem er früher vernachlässigt worden ivar. Am Donnccstag trat er als Holländer aus und bewährt seine Tüchtigkeit auf's Beste. Heute Abend singt er in „Armida" den Ubald. si Nächsten Montag d. 1. Febr., eröffnet Irl. Christien vom Stadttbeater zu Riga ihr Gastspiel am Kgl. Hottheater als Philivpine Welser. Darauf wird sie »och als Jane Ehre (Waise von Lowood) und als Grellheit im „Faust" gastireu. °> ^ --- Am Freitag den 5. Febr. wird der bekannte Clmrakter-Tar- § L ^ steiler Adolf Klein als „Mephisto" ein ans Engagement ab-s-??: ^ zielendes Gastspiel an hiesiger Hoibühne antreten. Herr Klein. -- trüber am Schauspielhaus zu Berlin, zuletzt am deutschen Theater - ^ zß ^ zu Moskau, wurde durch den Brand letzteren Instituts zufällig in ^ ^ dem Augenblick engagementslos, als Herr Grube hier ein Eut-^s,? s laffungsgesuch eingerelcht hatte. Herr Klein wird in drei Rollen L- ^ gaftiren, als Mephisto. Narziß und Jago im Othello. > ff Unser Hostheaterinitalied Herr Albin Swoboda wird? ^ t im Laufe des März am Stadttheater in Königsberg in einigen sM Anzengraber'schen Komödie» gastirend anstretcn. sk f Wie vor wenigen Wochen gemeldet wurde, hat sich Herr-:: Z ^ Kammersänger E. Degele durch Krankheit geiwthigt gesehen, in"^"' A den Ruhestand zu treten. Nach offizieller Bestätigung ist die Pen- L. sionirung des Künstlers am 1. Januar erfolgt. 3^' s: 2° -ß Im Residenztheater wird heute Abend „Ter Sklave" Z - ^ nochmals zur Freude der Lachlustigen gegeben. Morgen (Sonn- " ^ Ä < 2 ' 2t Feuilleton. si Für die heutige Aufführung der herrlichen Gluck'ichen Oper „Armida" sind außerordentlich viele Ne»besetz»ngeri »othwendig ge worden : Sidonie-Frl. Friedman«, Phenize-Frl. v. Chavanne, Furie - - - des Hasses-Frl. Reuthen -Herr Aronth-Herr Jr-isse», Arteniidör-Herr Gießen. Übäld-Herr Dr. Basch, Najade-Fil Sigler -ß Neustädter Hoftheater. In der vorgestrigen Aus führung des Bauernseld'schen Lustspiels: »Bürgerlich und Roman tisch" (aus dem Theaterzettel ist der Titel kmnequent adjektivisch verkleinert worden: .romantisch", obgleich die Gegensätze doch hier als Substantiva zu gelten haben) bemüht« sich Frl. Brandtmann als Katharina von Rosen, ihre künstlerische Individualität aus den, Lustspiclgebiete wirken zu lassen. Wiederum präsentirte sich ihre Ersche'Hung auj'S Vorcheilhafleste. zumal w de, weißen, sehr ge tan) 'Nachmittag acht nach längerer Pause Millöckcr's „Bettelstu- ö /1 dcnt" mit Ihcilweise neuer Rollenbesetzung in Szene. Hcrr Evrnelli singt die Titelrolle, Herr Fsschbach den Oberst Ollciidocf, Frl. Ali-A :: prandi die Laura und Frl. Goedecke die Vronislaiva; auch Herr Direktor Karl wirkt als Major Wangenhcim mit. Abends kommen die ° Einakter »Des Malers Meisterstück". „Fiaikcn-Emnnzipation", »Ein T Knaps" lind „Der Topfgucker" zur Wiederholung. Herr Karl Z Scmtag ist »och für zwei weitere Voreslellungcn am Montag und -z Dienstag gewonnen wa^cn. ^ 7 Karl Sontag s Gastspiel übt noch immer seine vollc Zugkraft aus; denn das Residenzthcaler war vorgestern wieder am alle» Plätze» gefüllt und das Pnblikmn nahm die erstmalig vor geführten 4 Einakter: „Des Malers Meisterstück", „Ein Knopf", „Der Topfgucker" und „Fraucn-Emanripation". in welchen der be rühmte Gast in den verschiedenartigsten Charakterrollen auitrar, sehr beifällig auf. Des größten Beifalls erfreute sich der letztge nannte von Karl Sontag selbst verfaßte Schwank „Francn-Eman zipation", »ach welchem derselbe viermal herausgerusen wurde. 'Auch Frl. Stühle und Frau Epstein, die, wie alle anderen Mitipielenden, dem Gaste wacker zur Seite standen, wurden durch besonderen.Her vorruf ausgezeichnet. v Vesper in der Kreuzkirche heute 2 Uhr. 1) Sonate in I'-moII (2. u. 3. Satz) für Orgel von F. Mendelssohn-Bartholdy. 2) „Llllralis suis", Motette für Bariton-Solo, Chor nnd Orgel (z. 1. M.) Von Josef Rheinberger. 3) „Eantabo Domino", scchsst Motette in zwei Sätzen (z. 1. M.) von G. P.Palestrina (1524 -94 . 1 Ehrlich' s M u s i kinstitnt veranstaltet heute Abend 6 Uhr im Jnstitutslokal (Waisciihansstiaße 341 ein Schüler-Vorspiel, bei welchem auch der Klaviervirtuos Herr Lehmann-Osten niitwirkt. ß Eugen d'Albert spielt heute in Leipzig und hat dcn Ertrag dieses Konzerts dem Fonds sür das dort zu errichtende Richard-Wagner-Denkmal zngcsichcrt. si Sticht alle Damen, welche dem Mierzwinski-Konrert beiwohnten, haben sich zu srenetsschem Beifall animirt getühli. sondern es sind auch Einzelne über den übertriebenen Applaus für den polnischen Sänger entrüstet gewesen. Als Beweis dafür liegt uns ein Brief einer in musikalischen Dingen sehr bewanderten und urtbeilsfähigen Dame, der Gattin eines hiesigen Geistliche», vor. Sie schreibt u. Ä.: «Nach meiner Meinung konnte dieser Applaus nur der schönen Stimme gelten nnd nicht einem Künstler, der sie nicht in den Dienst der wahren und edlen Musik stellt. Oder ge nügt heutzutage ielbst in Deutschland ein gerühmter Name, eine große Nctlame, uni nicht mir geichäitliche Erfolge, sondern auch einen Sturm des Beifalls zu erringen? .. Wie schonungslos wird oft niit jungen, tüchtigen einheimischen Kräfte» verfahren, die mit bescheidenen Ansprüchen ihre Laufbahn beginnen, allerdings ohne solche Reklame, zu der ihnen Niemand verbisst. Das Lied „Ich grolle nicht" war ein Faustschlag in's Gesicht der deutschen Muse Schumaini's, und viele Zuhörer waren im Innersten entrüstet üver diesen unerwarteten Applaus. Die wundcr'chöne Stimme, die der Sänger besitzt, wird ihm Niemand bestreiten, aber sic ist eine Gabe und nur das Mittel, um zu dcn Hohen wahrer Kunst empor znsteigen." 4 Nach übereinstimmenden Berichten aus Paris hat der Geigcn- könig Ios. Ioachim dort glänzenden Erfolg erzielt und ist durch aus nicht von der Patriotemiaci behelligt worden, obwohl m Folge der Saiiit-Saöns-Maire m Berlin die Stimmung erregt ist. Zn seinem Glück galt Joachim, weil er in Ungarn (Kittsee bei Preß- vnrg) geboren ist, nickt alS Deutscher, sondern als Ungar. Ten Drillichen hätten vermuthlich die Pariser nicht gefeiert. f Für das große Jnbilttumssest der Universität Heidelberg, das vom 9. bis 16. August d. I. gefeiert wird, werde» die Feier lichkeiten schon jetzt vorbereitet. Der Glanzpunkt soll der große Fcstziia werden. Er bringt Illustrationen der Hauplmoinente ans der glorreichen Geschichte dieser Hochschule: Die Gründung (nn Jahre 1386, Gruppen aris dem Zeitalter Friedrichs des Siegreichen, der Nesormatioiiszeit und einen Jagdzug aus dem vorigen Jahr hundert. Zum großen allgemeinen Kommers wird eine schöne Fest- Halle erbaut. - '