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Dresdner Nachrichten : 30.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188601304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-01
- Tag 1886-01-30
-
Monat
1886-01
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.01.1886
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»r »0 »u de»i Stadta> a» M Hierbei ^t dtauloaek rbeH demselbe» öslts » - ^ "ff, durch den Garten erwüchsen, denselben doch zu heranzöge. Aba. Bönisch bedeutet chm, daß et sich hier!. uu> eine Abgabe von den» Garten, sondern von de« in demselben befindlichen vcwohnten Däusern handle, wie auch Herr Finanz, minister v. Köiincritz bestätigt. Bei den» Etat der Frrlbaaer Berg- akadeniie spricht Abg. Miillcr Frciberg der Regien»»» semen Dank sür daS derselben beiruesene Wohlivvllen aus. Dir Zuschüsse ff» dieselbe ivrrden mit l ll.40b Mk., für die Land-, Landeskultur und AlterS- rentcnbank nnt 5l.l9ik und sür die Straßen» und Wafferbauver- wallnng mit 4,:)87,06l Mk. genehmigt. Bei dielen» Kapitel entspann sich eine kleine Redeschlacht zwischen de» -lbgg. Philipp und Ma» einerlciiS und de» Bertrelern der Fiiianzdcputation -> andererseits. Die beiden Enteren sprachen ihr Bcoauern aus. das; die Deputation sich nicht zu einer aussnhrlichen Berichterstattung bezüglich der Bertbcilung der in den Etat snr Straßen-und Brnckenbanten cingestelltei» Million Mark herbeigtlassen hätte, und Abg. Man beantragt, diesen Titel a» die Deputation zurück zu verweilen. Bon den Deputations-Mit gliedern Ulilinann. v. Ocblschlägel und v. Carlr'witz. »vie auch von dein Herrn Fmanzininrster wird ibnen entgegenhalten. daß eine auoiührliche Bericht-astatning hierüber nie slattgcsnndei» habe, daß die Summe stets als Bcrechnnngsgeld verwendet sei, daß die Regie rung auch noch gar nicht in der Lage sei, sich über die Art der Verwendung aiisznspreche». ia. daß ihr sogar die Kosten der Banten thenrer zu sichen tomineii konnten, wenn ihre Entschlüsse vorzeitig bekannt würden. Tie Abgg. v. Potenz und Bartholomäus besür» Worten warm eüie zu diesem Kapitel eingegangene Petition der Ainlsstraßcnnieisler uni Ausbesserung ihres DiensteinkommenS, während sich Abg. Tr. Heine sür die Erhöhung der Gehaltsbezüge der niederen Ztraßenbeamten Verwender, soweit denselben durch die Stäbe der größeren Städte besondere Kosten sür Wohnung rc. er wüchsen. Rachdein die Kammer den An trag des Abg. Mat) mit 41 gegen l!> Stimmen »bgelehnr, überweist sie die erwähnte Peti tion zur Keiintnißiiahme. läßt dagegen die Petition des Ehaussce- wärterS Herrlich um Erhöhung seincSEinkvinmens aus sich beruhen und erklärt die den gleichen Wunsch enthaltende Eingabe deS ehe maligen Ehansseegeldeinnchinecs Wiegand sür erledigt. Bei dein Kapitel „Hochbanvenvaltung" entspinnt sich eine kleine Debatte über daS Submissionswesen, dadurch vrovocirt, daß Abg. Opitz lügte. bei dem Neubau eines Arresthauics in Treuen ici cur aus wärtiger Ziiiimermeister mit den Zimmerarbeiten betraut worden. Abg. Wehlich meint, die Submiisivnsbewerbnngen müßten nicht iiur vom finanziellen, sondern auch vom volke-ivirihschastliclien und moralischem Standpunkt aus angesehe» werden. Tie billigste Offerte sei am besten auSzuschließen. Erbittet, die Lieserungen entweder an Mit glieder der Innungen, oder, wenn es sich um große Lieserungen handelt, an die Innung selbst zu vergeben. Abg. Grahl wendet sich gegen diese Ausführungen. Wo solle die Regierung hinkommen. wenn stets die niedrigste Offerte abgewieie» werden solle? Es werde noch eingehender Erörterungen bedürfen, ehe man der Regierung so etwas empfehlen könne. Derselben Ansicht ist Abg. Bönisch. Feste Regeln könnten bei dem SnbniissionSwcsen nicht ausgestellt werden, inan müsse diese Entscheidung verlranensvoll den össentlichen Be hörden überlasse». Er habe allen Respekt vor den Innungen, die ihre Ausgaben ordentlich aussaßten, aber daS könne nicht so weit gehen, daß Alle, die einer Innung nicht angehörle», von der Sub mission ausgeschlossen wären. Finanzminister v. Könneritz erklärt, er tbeile die Ansicht des Abg. Bönisch. Eine feste Regelung der Angelegenheit sei ninnöglich. Uebrigens habe die Handhabung des SiibMi'sioiiswe'eno zu begründeten Klagen kaum Anlaß geben. Abg. Gencr wünscht bei dieser Frage auch die Lage der Arbeiter berücksichtigt zu sehen, deren Lohne durch das SubmissionSwescn gedrückt würden. Tie Zuschüsse zu diesem Kapitel werden schließlich mit I I1,:>.>> Mark bewilligt, die für Bauverwaltereien mit 76,140 Mark, für verschiedene bauliche Zwecke 12,480, für allgemeine tech nische Zwecke l l.2-'>0, sür rechiliche Berlheidigung der fiskalischen Gcrechnam 85M Mark, sür aligemeinc Anegaben 20M und Inmio- bülarbrandvcrsicheriingsbcitiägc 2r.i8.800 Mark. Dre Ausgabe» der Albrechloburg in Meine» decken sich m der Höhe von IMiM Mark mir den Ei»nal»nen. — Tre 1. Kammer ließ ohne Debatte die Pension deS MühIenbesitzcrS Friedrich in Borna um Erlaß rcip. Ermäßigung der ans der sogen. Knniglindenmühle härtenden Real- lasien »ieü Bürgcrmeisler Beutler- lind die der Gcmcinde Alleibau llin die Euisühnnig enier Schul und Armenlassenabgabe von Erb schaften dcr Besitzveränternngen »Res. Sahrer v. Lahr) auf sich beruh.» — Abg. v. Oehsichlägel hatte bekanntlich, nnterslützt von über c.">0 Abgeordneten aller Parteien, den Antrag eingcbracht, den . Z u' chlag von 25 Prozent zu den G e r i ch l S ge b ü h r e n ui - Grund- und Hhpokliekciisgcheii vom 1. April an in Wegsall - zu bringen. Tie Ftnanzdeputalion .4 all welche der Antrag ver- ' irnesen worden war. empfiehlt, von Lie>em Antrag abzusehen niid hat - an Stelle desselben m Uebereiilslinnnuiig mit der Regierung ein ; c^-esich; NI Vorschlag gebracht, nach welchem der Qulltungs- und - AblrelungSslempel vom l. April an in Weg'all kvmmt. ES würde ! hieran? ei» lahrlicher Ausfall von 192,500 Mark erwachsen. Man ' ging hierbei von der Erwägung anS, daß man dies beschließen ! tonne, ohne dcr Zukunft m bedenklicher Weise vorzngreiien, daß ! man bei Grund- und Hypoihekengeschäsieir mit dieser Maßregel ge- l rade da erleichternd ciulrelen lverde. Ivo die Zahlung am schwersten i zu leislcn ist, nämlich bei Abiahlungen und Ablrelnngcn, welche obiiclnir den Schuldner in der Regel hart belasten und daß nun bei Aushebung des OuillniigSstempcls gleichzeitig die nicht nngcrecht- ierligten Klagen über die.Harten im Wesentlichen ihre Erledigung finden würden, welche zu Ungunsicn von milden Stiftungen und bcbormiindelen Privatpelionen hervvrgetrcten seien. Zugleich be antragt die Deputation, die Kannner wolle der Erwartung Ausdruck geben, daß jedenfalls dem nächsten Landtage eine Vorlage für die endliche gesetzliche Feststellung der Boricmnten über die Kostcn- crhebung in den nicht der reichsgcietzlichcn Ordnung unterworienen Rechtssachen gemacht werde. — Ticselbe Deputation empfiehlt auch dem Anlaute der beiden Freibciger Gruben „Hmimelsahrt" und „Himmelfürst" zuzustnnmen. — In wenig Tagen wird den lächsischcn Landtag eine ebenso bedeutungsvolle wie interessante Angelegenheit beschäftigen: Der Mangel an Aerzten in Sachsen, insbesondere auf dem platten" Lande. Herr Medizinalraty Tr. Küchenmeister hat nun weben zur Orieiitiruiig für alle Krone eine Broschüre verfaßt (Hos- Verlag v. Griimbkvw, hier), in weicher er das heikle Thema, den Aerzte-Mangel, nach alle» Seile» hin interessant beleuchtet und namcnllich nnlerstich!, ob demselben durch staatliche Subventionen -ur Aerzle deS „planen" Landes, oder durch Errichtung einer 2. Rangordnung unter den Aerzlen bez. durch Wundärzte abgeholsen werden kann, oder aber, ob r? sich enip'chle, Rcalgvnmasial-Aditu- ricnten durch eine ..Nackhcl'eklasse" dem Studium der Medizin zuzn- -uhren. Tie Schriit gehl iin Ucbrigen viel aus den bekannten An trag des Herrn Abg. Starke ein und sei wegen der bevorstehenden Landtags-Debatten allen Interessenten warm cmpiohlen. — Ter durch Verordnung des Ministcriuins des Innern zur Abgabe eines Gutachtens über das Branntwein-Monopol au'gewrderte Landeskullurrath hat sich, wie nachträglich bekannt wird, am 19. Januar schlüssig gemacht. Tie'e gesetzlich zur Ver tretung dcr Interessen der sächsischen Landwirtlsichast berufene Korpcr'chcot hat sich im Prinzip für das Monopol ausgestwochen und zwar geschah dies mit allen gegen 1 Slimine. An der Sitzung nahmen außer dem Ausschuß des LandeSkulturraths und dessen 3. Koinmrision, welcher die Berallinng über die Sleneriragen zugethcilt ist. sämnikliche sonstige Pritglrcdcr des Landestullurratlies theil, irelche Mitglieder der beiden Ständekamwern sind. — Am Donnerstag versammelte Herr Präsident Tr. Haberkor» die Mitglieder der 11. Kammer zu einem Dmcr aus dem Belvedere um sich, zu welchem sämmrliche Herren Staatsminister und die Herren üRilglieder des Direktoriums der I. Kammer geladen waren. Ten 'Reigen der Toaste erösfnele Herr Präsident Tr. Habcrkorn mit einem Hoch aus die Kgl. Slaatsrcgicrung. durch deren freundliches und liebenswürdiges Entgegenkommen der Ständekaninier die Arbeit nicht nur erleichtert, sonder» auch gesegnet werde. Nachdem Redner nnt dem Wnniche geschlossen, daß diese srrundlichcn Beziehungen sortan erhalten bleiben mochten, crgrifs Namens der Regierung Se. Excellenz der Herr Kriegsminister Gras v. Fabrice das Worst um zunächst im Sinn und Geist seiner Herren Kollegen sür diesen Ausdruck liebenswürdiger Anerkennung und dankbarer Ergebenheit den Donk zu erwiedern, während Redner in höchster Be- ichcidcnheit die eigene Person außer den Rahmen deS Bildes stellte, da die Neugestaltung und der Umschwung der Verhältnisse aus dem Gebiete des staatlichen Lebens ihn dem geschäftlichen Verkehr in und nnt der hoben Kammer entzogen habe: doch seien seine Ge sinnungen sür dieselbe immer dieselbciiüeblieben.—Nach einer weiteren Reihe von Toasten mehr osfizleller Natur gestand Herr Abg. Starke n, ebenso beredten, als herzlich durchwärmten Worte» den» Herrn Klicgsmmister gegenüber die eingetretcne Wandlung im geschäft lichen Verkehr »nt der Kamnier wohl zu, betonte aber andererseits, daß er im Sinne und Geiste der Kammer versichern dürfe. wiewohl. Mvävonad. r Enme da »a Herr Kriegs»»!«! !kld ^ .. .... «e° ^c.' der ^enk KrtegSniinister. von der »nivorderritkten ,n»d au» sich brwnS «»twickettrn Ovation sichtbar überrascht und ««rührt, nahm hiermit noch einmal oaS Wort, um in einem stimmungsvoll gehobenen und patriotisch durchwärmten Toast seinen Gefühlen des Tankes n»d der Ergebenheit Ausdruck zu geben. Er werde treu au» scinein Platze und treu zu seiner Arbeit stehen, so lange cS seinem König »nid Herr» gefalle. Iür die zugleich niit ihm der sächsischen Armee dar- gebrachle Ovation spreche er nicht minder seinen Dank aus, und was au ihm sei. so werde er stets Alles austnrtei», um dem säch sischen Heer«, arich wenn ernste und schwere Tage an miS veran- treten sollten, den ehrenvollen Platz zu erhalte» und zu sichern, den eS jederzeit eingenommen. Mit einem dreimaligen Hoch auf Sc. Majestät unseren allverekrlcn König, in das die Venammluna unter Erheben von zden Plätzen begeistert rmstimmte. schloß Redner seinen durch korgesetzteS Bravorufen oft unterbrochenen Vortrag. — Ersreulichemml« ist jetzt in dem Befinden des lange und sehr schwer erkrankten Herrn Stadtrath Minckwitz lkine wesent- äso «». g«»»«r MS Ausstandcs von 1863. Wo ve polnischen Agiiationtpeinei tu «inen Aukrus der -sosern interessant i B^serrin^ rüigetretem. rllanwaaren- ürgemieister >er M. von Direktor der M e i ß e n e r Olen- fabrik Karl Schuster wurde am Dienstag durch den Hirschberg in Meißen im Aufträge deS Kaisers Alexander Rußland eine prachtvolle goldene Rrmontoir-Ubr mit kaijertichem Wappen und breitem goldenen Baude nebst der dazu gehörigen Schenkungsurkunde überreicht. — Herr Iohann Mever. der edle Ehrenbürger unserer Stadt, hat auS Anlaß der Erfüllung seines 86. Geburtstages auch der hiesiacn „Wodlaemeinten Stiftung" 2000 Mark, der Evangelischen Freist weise ziiaewaiidt. Ehre dem nie ermüdenden Wohlthäter — Die Königliche Kreishauprmannschast L «izig hat die nicht periodische Druckschrift: „Sozialdemokratische Bibliothek Hl. Die Zukunft der Sozialdemokratie. Bon I. Dictzgen. Hottingen-Zürich. Verlag der Volksbuchhandlung 1885." verboten. — Eine»» Dresdner. Herrn Dr. Max Hollrung (ehemaliger Amieurcalschülerl, rst von der Ne»-Guinca-Kompaame in Berlin der ehrenvoll: Auftrag geivordcn, der wisseiilchastlichen Expedition, deren Zweck die Erforschung unserer Kolonie „Kaiser Wilhclmsland ist, beiznwobnen. Herr Dr. Hollrung hat die Ausgabe erhalten, die noch vollkommen unbekannte dortige Pflanzenwelt zu erlorschen und Anbauversuche mit verschiedenen HandclSgewächien auszusühren. Tic Expedition, die Ende d. M- ausbricht, bleibt vorläufig 2 Jahre bestimmt dort- — Wie aus den „Amtlichen Nachrichten des ReichSversiche- rungsanitcs" zu ersehen ist, besitzt das Königreich Sachsen 1697 F uhrbetriebe »irrt 4l53 darin beschäftigten Periinen. — P olize»berich t. Unter den zurückgelassenen Effekten eines seit Anfang November v. I. von hier flüchtigen AuSwande- rungsageiiten haben sich »rehrere >»eue Taslbrnuhren. sowie eine Anzahl Leihhausscheine über versetzte dergl. Uhren vorgefunden. Diele Uhren scheinen dem Betressenden zum koniinissionswersen Ver kauf übergeben worden zu sein, die Lieferanten sind jcdr'ch bisher noch nicht zu ermitteln gewesen. — In Hadersleben bez. Magdeburg sind, amtlicher Nachricht zufolge, am 25. d. M. Abends folgende Werthpapiere gestohlen worden: 48800 4proz. preulstsche Eonsols mit Kvnpvns vom l. Juli und Talons Lit. -V. Nr. l<07K> tns 170792, Lit. U. Nr. 327612. Lit. 6. Nr. 524(>68. Lit. v. Nr. 558272 bis 80M1O, Lit. Ist Skr. 786122, 786123, 806001 bis 806G0, Lit. U. sl!r. 69074 b>s 69091, 2 Stück iächs. (Provinz) Rcntcnbricse nebst Koupons vom 1 Aprile, »md Talons Lit. 74. Nr. 950 und2<»28 zu je 3000 Mark. 3 Stück 5vwz. russ. Anleihe von 1873 (4. Emission) mit KoupvirS vom 1. Juni zu 100 Livres Skr. 44050. 45930, 50795 und 20 Stü^ 5proz. russ. gegenseitige Bodenkredit-Psaiidbrrefe über je 100 Rudel. — Morgen, Sonntag, hält in Stadt Petersburg der drama tische Verein „Körner seinen 2. Familieuabend mit Vvttiihrung einiger Einakter und anschließendem Ball. — Ter Verband Dresden der ^Deutschen Reichsiechtschule" vcranstallet Montag in de» Sälen deS Kancrhpses (Stadt Wien) seine» ersten diesjährigen „Fechtabend" iür Dainen und Herren. - Tein Turnverein für 9keu - und A »tonstadt sind nnmittelbar nach Verlaus der 25jährigcir Jubelfeier verschiedene Schenkungen gemeinnütziger Männer zur Förderung der Berenis- zwccke zugcgangen. Daß auch die heutige Nummer der „Garten laube" in einem mit zwei Bildern illustrirtcn Artikel den belegten Verein als „Musterverein" lnnstellt, ist ein erfreulicher Beweis viel seitiger Würdigung und Anerkennung der vom Verein erstrebten resp. erreichten Ziele. — Ein Rekrut aus Obercunewalde. welcher im November v. I. in Metz in s Heer eingestellt wurde, ist mit einem Unteroffizier von dort nach Frankreich entwichen, hat sich daselbst zum Militär aiiwerden lassen und detindet sich gegenwärtig in Algier. Jetzt sehnt er sich »ach Deutschlands Gauen zurück. — Die Lage der von schwerem Braudunglück Heimgrsuchten in Börnichcn bei Oederan soll eine höchst traurige sein. Nicht nur. daß die Betroffenen last alle ihre Habseligkciten verloren habe», welche nickt versichert waren, sonder» es ruhten auf den niederge- drannten Gebäuden auch schwere Laste», so daß es den Unglück lichen bei der geringen Brandkasse nicht möglich kein wird, wieder auszubauen, wenn die Nächstenliebe nicht ihr Möglichstes beiträgt. — In Marbach bei Roßwem erhängte sich vorgestem Morgen der Handarbeiter Blau in der Verzweiflung über enien verlorenen Prozeß. Ter erst 30jährige Mann hinierläßt Frau und Kind. — InZittau entdeckte der Trlchinenbeickauer Stolle wiederum ein trichinöses Schwein, daS von einem dortigen Restaurateur auf gezogen worden war. — Ter früher in Zittau ansässige Restaurateur Munzig hat sich in Hildesheim durch Erschieße» entleibt. — In M > lkel wurde am 25. d. M. in feierlichem wendischen und deutschen Gottesdienst das 2bjährige Amtsjubiläum des dorli- gen^PsarrerS Cortina gefeiert. — Ani Donnerstag tra» die in Hall« gebaute erste Lokoinotive für die Pferdebahn in Leipzig ein, um vorläufig im Plagwitzer Tepot untergebracht zu werde». Bald werden nun die Probefahrten aus der Linie Lnidenau-Leipz>g-Tho»berg eröffnet werden. Die Slraßeiibahngesellschatt in Hainburg läßt jetzt einspännig- Wagen um elektrischen Betriebe umbauen, um mit denselben demnächst ersuche anzu,Zellen. Ob man sich denn nicht einmal in Dresden an ähnliche Bestriche wagen könnte? — In der Wohnung eines Handarbeiters in Leipzia war am Mittwoch eine Parste Holz, welche zwischen dem Oien u»v der Stubenwand lagerte, in Brand geratben. Durch den ausströmenden Ranch aus die Gciahr aufmerksam gemacht, drangen die HanSleute, da die Stube Verichlosscn und Niemand anwesend war, gewaltsam ein und kamen gerade noch rechtzeitig, den Brand zu loschen und größerer Gefahr vorzubeugen. Ein fast erblindeter kiähriger Knabe, dcr in dcr Wohnung ringclchlossen war. entging durch die schnelle Hilfeleistung dem Erstickungstode. — In mehreren Schimiaeschäften in Leipzig wurden im Laufe der letzten Tage regelmäßig Schinne vermißt, sobald ein Paar anständig gekleidete junge Leute, die sich für Mitglieder einer Studentenverbinbuiia bez. eines Radiohrerklubs auSaegeben und nach ganz besonderen Schirmen mit sportsmäßiger Ausstattung gefragt hatten, und denen verschiedene Schirme vorgelegt worden waren, den Laden wieder verlassen hatten. Wie sich durch die kriminal- polizeilichen Recherchen hcrauSstellte, waren die beiden Henen wirk lich Diebe, und wurden dieselben in der Person eines KvmmiS auS Schnecberg und eines Artisten anS Saatfeld ermittelt und in Hast genommen. Dieselben hotten nicht nur in verschiedenen Schinnae- schästen Schirme, iondern auch noch in anderen Geichästslokalen Glacehandschuhe, seidene Halstücher, Portemonnaies rc. gestohlen und die gestohlenen Maaren versilbert. — Ein Beamter der Kriminalpolizei in Leipzig nahm am Mittwoch bei einem Pfandleiher wahr, daß von einem >ungen Manne wiederholt Cigarren versetzt worden waren. Als derselbe der Sache näher aus den Grund ging, stellte rs sich heraus, daß der junge Mensch Laufbursche i» einem dortigen Ciaarrengeschäst war. und daß derselbe seinen Prinzipal nach und nach um mehrere Tausend Stück Cigarren bestohlen hatte. Der Bursche kam in Hast. Fortsetzung petz lokale« rtzette« «eite ». ZN V cht sie auch 1. .welcher insc M Grenzen Polen rzeichmß der Land- uud 1861 in Horodlo zusann sten Kulm, Marirnvu an. r Rede de» Fürsten Bismarck ist rgraphischen Berichte- und der Be- Nach einem wieder! Lvyivod- ammcntrefsen urg, Pommern, » Fürst» Bericht, des »achzutragr». zcsunden batte (hört I hört I rechts), und endlich die crgen- Bcsähiaung der Deutschen, die sich bei keiner anderen oiederflndet. aus der eigenen Haut nicht nur hinaus. polnischen Agitation , ^ ist. a>» er ersichtlich macht, ln gBtr.llt werden sollte". Das schäften, welche um 1L.Oktob sollten, führte auch tzie Preußen... Liv> Prcuß. Ab zur Ergänzung mmckrMen im Lei.. ^. .. _ , historischen Rückblick aus das Vechältniß zwischen dem König von Preuße» und den Polen bemerkte Bismarck u. A.: Die Freiheiten der Bewegung, tzie den Polen aeqebrn waren auf dem Gebiete de« BereinswesenS und dcr Presse, die ihnen im Veriassungsweae ge geben waren, haben in keiner Weis« dazu beigetragen, ihr Wahl- wollen und Entgegenkommen iür Deutschland zu vermehren. J,u Gcgentlicil. wir sehen als Folge eine Bcstchärsung der nationalen Gegensätze. Der Entwickelung dieser Berichitrsung kam der deutsche Charakter in manche» Hinsichten entgeaen. Einmal ist eS die deutsche Gutmüthiakrit und Bewunderung alle- Ausländischen. Sodann ist es di« deutsche Traditio»,, die eigene Regierung nach Möglichkeit zu bekämpfen, wofür man ia in den Polen unmer bereite envssen gesunden ümsiche Bcfäl ..ation wieder! , . , sondem in die eines AuSländerS hinemzufahren (große Heiterkeit). Ick erinnere mich noch wohl auS meiner Kinderzert. baß die popu lärsten Melodien, welche ich gelernt habe, gerade diejemacn waren, welche au» dem Polnischen stammten. ,. B.: Denkst Du daran, mein theurer Laaienka... (große Heiterkeit) und „Plein Vaterland, dich lieb' ich nur . DaS war aber nicht das deutsche Vaterland. Auch in Oesterreich batte man damals Interesse für alle- Franzö sische. Hat nicht jeder Mann, der mir gleichaltrig ist, Bertmnd s Abschied mit Begeisterung vortragen Horen und die Poesien des Jrhrn. v. Gaudtz oder andere zur Verherrlichung Napvlevn's 4, der die Deutschen doch recht gründlich gehauen hatte, wofür sic eine Dankbarkeit bewiesen, die sch mit keinem zoologischen Beiworte charaktrrisiren kan». (Große Heiterkeit.) Bismarck kommt dann aus seine Stellung als Minister 1863 zurück. Ich hatte das Mini sterium übernommen, in der Hauptsache, um meine Dienste der Monarchie im Kanipsc gegen die damals erstrebte Herrschaft dcr Fort schrittspartei zu leisten. Wenn ich außerdem persönliche und Neben zwecke hatte, so waren es die. von meiner einflußreichen Stellung auS der Entwickelung der deutschen Nationalität »ach Mögüchken zu dienen. (Großer Beifall.) Ich kam» nichts dafür, daß ich da mals nicht verstanden worden bi», ich habe mich rechtzeitig über meine Absichten ausgesprochen. Es handelte sich um eine Milüär- irage und ich batte gesagt: „Legt eine möglichst starke militärische Kraft, möglichst viel Blut und Eisen in die Hand des Königs von Preußen, dann wird er die Politik macken können, dir ihr wünscht. Mit Reden. Schützenfesten und Liedern machen Sie sie nicht, sondern nur durch Blut und Este»." (Lebhafter Beifall rechts). ES ivärc auch ganz gut gegangen, wenn ich nicht so viel Rivalen aui dem Gebiet. Deutschlands Nationalität herzustellen, gehabt hätte. (Heiterkeit.) Diese Lage mit einer bewußten Absicht durste ich »och nicht knndaebcn. weil, wenn ich - getban hätte, wir Unterstützung weder bei Frankreich, noch Rußland, »och bei England gehabt hasten, wo ich aber, wie gesagt, meine Absicht sorgfältig knltivirte, wo vielleicht durch einen Druck des gcsammten Europas unser Ehrgeiz zur Rlihe verwiesen worden wäre, hätte man mehr davon gewußt, denn uns zu Liebe hätte Keiner etwas sür die Deutschen getlia,,. Damals schloß ich »int Rußland die bekannte Konvention ab, wegen deren er, wie Bismarck ansiührte, im preußischen Abgcordnclen- hanie mit einer Fluch von Hohn und Haß überschüttet wurde. Er habe damals säst allein gestanden. „Ich habe durch einen Zufall, der im Inhre 1870 stattsand. eine Anzahl geheime französische Papiere und daniit Jndicienbcwcise in die Hand bekommen sür Verbindungen, welche damals pvn hiesigen Mitgliedern dcr Lvpo- sition niit der hiesigen französischen Geiandstchast stattgetunden haben. (Hört l hört l rechts. Bewegung.) Ich werde daS Gchcim- niß darüber streng bewahren. Es ist seitdem manches Jahr ver gangen und manche politisch« Auffassung hat sich geändert, und Alle haben in der Politik etwas gelernt. Aussührlich weist Bis marck an der Hand von Aktenstücken nach, baß die volensrcundüchc Fortschrittspartei n» preußischen Abgcordneten-Hause die Sprache deS Auslands argen Preußen ermuthlgt habe. Zu den Polen ge wendet. fuhr Bismarck fort: Sie wollen das Polen von 1772. Wenn Sie Ihr altes Vaterland wieder hcrgestellt wünschen, io kann Ihnen daS Niemand verwehren: aber ich muß gegen derartige Excesse deutsch-nationaler Gesinnung, wie sie bei dieser Gelegenheit zu Tage gekommen sind, meinerseits Protest einlegen. Niemals lverde ich irgendwelchen Antrag aus Wiederherstellung Polens an nehmen. unter keiner Bedingung. Wir werden Ihnen den Schutz gewähren, den Sie von Seiten der Obrigkeit beanspruchen können Aber sowie Sie innerhalb der preußischen Grenzen eine polnnchc Frcige ansrrgen wollen, so sage ich mit meinem früheren und vielleicht auch späteren Kollegen Älaostone: hands off. Hand weg! (Lebhafter Beifall rechts und bei den National-Liberalen.) Auch nicht um eines Haares Breite werden wir Ihnen eiitgegenkommcn. Bismarck sührte dann auS, wie die polnische Propaganda immer vorwärts gehe aus Kosten des Dcutschthums. Eine Erklärung sür diesen Fortschritt der Polen liegt in der Freiheit, welche ihnen durch Enisührnng der Reichsverfassung und Reichsgesetze gegeben worden ist. Wenn sie heute Gelegenheit haben und stark genug sind, »m gegen unS loszubrechcn so werden sie nicht einmal eine 24stlindige Kündigung anerkenne», sondem sogleich loSgeben (Wider spruch bei den Polen). „Ist Einer von Ihnen, der mirsein Ehren wort daraus geben kann, daß es nicht wahr ist? Werden Sic wirklich zu Hause bleiben, wenn sich Gelegenheit bietet auszurücken ( (Unruhe bei dm Polen.) Ihr Ehrenwort verlange ich! Aber, daß Sie mir einreden wolle». daS wäre ein Jrrthum. meine Herren! so dumm sind wir nicht. (Heiterkeit.) DaS zweite Moment sür das Anwachsen des PvlvnismiiS ist eben die reichliche Agitation? Möglichkeit, die den Polen dir ReichSgesetze geben und die veustchcu Abgeordneten im Reichstage ein Bedürstuß auierlcgte, mit den nöthigen Krastmitteln gegen die eigene Regierung ausgerüstet, dre Polen zu unterstütze». Sic eignen sich Alles an, was der vreußi- schen Regierung vorgcworscn wird, die Schwächung derselben ist ihr Erstes, was sie wollen zur Wiederherstellung der polnischen Republik. ES liegt kein Grund vor. Denjenigen Rechte im Staat einzuräunren, die ihrerseits alle Pflichten negiren. Gerade der polnischen Opvositivn schreibe ich eine besondere Gefährlichkeit zu. Wenn 2,000,000 Polen ganz allein stehen unter der Million Ober schlesier, wo doch gerade derHaß gegen den preußischen Staat nicht io entwickelt ist, wie die Leiter es wünschen könnten, dann würde ich diePolen nicht fürchten, aber, wenn sie in Anlehnung an andere Staate» und andere Parteien wie diese den Staat negiren und uns bekämpfen, dann bilden sie eine erkleckliche Macht und mit den anderen zusammen eine Majorität, von der ich mir für die Weiter- entwickelung des deutschen Reiches keine gute Zukunst versprechen kann. Wie viel Widersacher mit deutschen! Namen haben wir nicht unter den Polen. Ich will dabei von den» Kalkstein, dem Trauten- bcrg rc. nicht spreche», sie haben sich seit lange gewöhnt, dir Frei heit deS polnischen Adels höher zu schätzen, als ihr ursprüngliche? deutsches Blnt. Wenn ma» aber die KrvtowSki siehst dir eigentlich Kranthöier heißen, die Szninan mit einem Sz, die WolSzlegier, die Wollichläger geheißen haben, wenn man überall Leute findet, die sich avancirt vorkonimen, wenn sie ihre Ramm mit ausländischer Orthographie ichreiben, die sich aewiffermoßen vornehmer Vor kommen. wenn sie mit dem RimvuS dcr Ausländcrei geschmückt sind, so kann ich daS nur als eine unserer schwachen Seiten be zeichnen. So hat sich gerade auch in Oberscklestm daS polnische Element auSgebreitet. In meiner Jugend kannte man gar keine polnischen Bestrebungen in Oberschlesien. DaS erste, was ich in dieser Beziehung erlebte, ging von geistlicher Seile auS. ES war ein Abgeordneter, er saß hier im Hause, ein Geistlicher Namens Szasranek. Hier (nach links zeigend) stand er immer. Er hatte nämlich seinem Vorgesetzten versprochen, nicht mehr aus der Linken zu sitze»: aber auf der Linken zu stehen und zu stimmen, das hatte er nicht versprochen (Große Heiterkeit): und wenn die Sitzung sechs Stunde» dauerte, stand er wie eine Statue (erneute Heiterkeit), mit einer Kraft von Stehwerkzeuacn, um die ich ihn beneidete. (Große Heiterkeit.) Wenn Jemand hier sein sollte, der mit mir damals im Landtage gewesen ist. so wird er A>stk-stkschichte. ^ Devtsest,» «eich. Dir „Rordd. «lla. Zta." bringt seit einiger Zeit diplomatische Schriftstücke au» da Zeit de» letzt«» volnjs . ^ ^ sich «innen», daß jener Man» frank und frei polnisch sprach und ein polnisches Sprichwort hier citirtL da» ungefähr besagte, eher könnte dies und daS Unmögliche geschehen — ich glaube, er envähnte dabei etwas aus den. Thier- reich — ehe Pole und Deutscher Frrund wird. DaS war dcr crsle Ton da Arst Damals stimmten noch die Führer der katholischen Abteilung im Hause da Gebrüder Rcichensperaer mit der Reme- ninw Aba Szairanek zeigte schon den Finger der Znkilnsl." Bis marck entwickelt« dann «neu «dentuelleu Blaa. bi» Güter des pol-
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