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Dresdner Nachrichten : 30.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188601304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860130
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-01
- Tag 1886-01-30
-
Monat
1886-01
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.01.1886
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Lm«t« ,»« «rL»,t« Ho«»»»« in rorrtlüliodsr X Mai ckaoobi, uNrita» nach an»»>L>ela i Io»« io rorrtlüIIodsr Xuavskl kürllorron Nllck vawsa " » Siolortvatrou«« t» part. unä oruts Ltngs. nfeviig» nach an.ivLrl« n»»rv»n vro,npt »ftkartrrtvt. kerll. ktzfiNd ^ellkfflZer Keinhan-lung mit AMerWen Aor1t28tra«8v 22, kvrvsprovdstvUo 321 ompüskit sein reiekh3lt>ZS8 Laxer von « lüos nsuvator Lrutv, ^ 1 in beirnnuter vorriwl. tzuslitüt. LeljodteetoHarku Sooel»»»», ii ^tck. Älc. 4, velolivn vir uuek in uuck '/«-kkä -kacirvtsn Lbxvdvn k. 8vvUx L UNI«, 8edlo888trti886 5, en xro» 'pdoo-Import-üosedStt en «lotLÜ Nk. SO. 31. ritzrß„i. Liflsge: 42.000 Wtttrruugsmrsftcht«, «ir »rn so. Ja»., «iidoftwia» von mittlerer Stitrie »et hurchschuittltt» a«rker ««mitte»»,. «„ «eit. »n» »elleiwrisr» Stt,»erl»l»,r«. Tem»kialu^we»t^»,r<t,dcrt. Lertllch« »»» «ei,»eise Re»,»»»,»,. vemntvortlicher »kedalleur für Vtzltttschttb vr. Emil viere» tn Dresden. Das vaterländische Schauspiel, das sich ain Donnerstag und 5lc>tag im preußischen Abgeordnetenhaus« ablpielte» wird von allen gut deutschen Herzen mit innigster Theilnahme verfolgt, tlndlich, endlich kehrt Preußen kraftvoll und ziclbewußt zu der Po litik zurück, seine Ostprovinzen vor der Polonisirung zu retten und dein deutschen Volke znrückzugcben! Die großen Polendebatten, die mächtige Rede des Fürsten Bismarck insbesondere, eröffnet die Aussicht aus eine Germanisirungspolitik im großen Stile. Preußen enullt damit die Aufgaben seiner Stellung als Vormacht Deutsch- binds m einer Richtung, bei der eS des Beifalls und der Unter- siühnng Gelammtdeutschlands sicher sein kann. Ucbcr die Grenzen dcr preußischen Monarchie hinaus steht das deutsche Volk unter dem unmittelbaren Eindrücke der wuchtigen Auseinandersetzungen, die aus Anlaß der Polenfrage gegeben wurden. Dieser Eindruck ist berzerhebend und tief bekümmernd zugleich. Höher schlägt dem deutschen Patrioten da§ Herz, wenn er liest, mit wie unbeugsamer unclgic Fürst Bismarck als preußischer Ministerpräsident Las deutsche Volk in den Ostinarken sicher stellen will vor dem Polen- lhum. Die Vergangenheit des Fürsten Bismarck birgt dafür, daß ci von diesem Ziele nicht mn eines Haares Breite abiveicht, daß er Hiuimcl und Hölle in Bewegung setzt, um nicht wichtige Londes- ihrile dem grimmen Erbfeinde Deutschlands in die Hände fallen zu Iwen. Tiefbctrübend al«er ist es. zu erkennen, bis zu welchem Grade der Gefährlichkeit bereits die Zustände gereist waren. Aber die schmerzlichste Erfahrung für deutsche Herzen ist es doch, daß Fürst Bismarck in der Abwehr polnischer Bestrebungen nicht aus die freie und volle Zustimmung aller Derer rechnen darf, die eine deutsche Mutter geboren hat und die ihr Kindesgebet in deutscher Sprache zu slaniineln gelernt haben. Leider findet das Polenthum immer uuih seine Bundesgenossen unter den Römlingen, den vaterlands- Mcn Revolutionären und bei der kindischen Ausländerschwärinerel dcr Deutschen. Was hierüber Fürst Bismarck den, preußischen Landtage mittheklte, wird noch lange die öffentliche Meinung be- »chäfligen. ES ist ungemein schwierig, die Einzelheiten auch nur des ersten großen Tages der Polendebatte in übersichtlicher Folge zu ordnen. Vielleicht giebt die Entstehungsgeschichte deS Antrages, der uu Abgeordnetenhaus? den Namen Achenbach, im Herrcnhause den dcs Fcldmarjchalls Moltke trägt, einige Anleitung dazu. Es ist Bis dein Reichstage erinnerlich, wie Ende v. I. polnische Abgeordnete in Gestalt einer Interpellation die Polenausweisungen zur Lprachc brachten, wie der Bundesrath sich weigerte, an den Behandlungen tbeilzunehnren und wie hieraus im Januar der Aoichstag aus Wmdthorst's Antrag einen Tadel der preußischen Regierung Wege» dieser Massenaiisweisungen annahm. Vergebens war die Mahnung gewesen, doch erst zu warten, welche Gründe die preußische Regierung für ihr Vorgehen anzusühren habe — diese Amkiärung war tür den Landtag versprochen worden. Was war natürlicher, als daß die Parteien, die im Reichstage überstimmt wurden, nunmehr schleunigst das Ihrige thaten. ui» die Regierung ;u veranlassen, im Landtage reinen Wein cinzuschnnken? Dieser Micht unterzogen sich die vereinigten 'konservativen und die Na- tionalliberalen, »idem sie m beiden Häusern des Landtages Anträge einbrachten, welche der Regierung dre Unterstützung der Volksver tretung zmn Schutze des Dentschchmns und zur Abwebr des Polo- »isnins verhießen. Sofort verdächtigte man diese Anträge als eine ..bestellte Arbeit". Und wäre cs das auch, ivas ist das weiter? Ohne die Mitwirkung des öffentlichen Geistes i» Deutschland, zu- l"'t also in Preußen, würden die rühmlichen Bestrebungen der Ausländern, die leine Gesetze mißbrauchen, ui» Preußen zu miter- miniren, keinen Schutz gewähren. Die Zugehörigkeit dieser aus ländischen Polen zu Preußen beruht aus einer 24stiindigen Kündi gung. Augenblicllich, auch ohne diese kurze Frist abzuwarten, würden sämintlichc polnische Abgeordnete »ach Hause eilen, um an einer dort ausgebrochenen, Erfolge verheißenden Revolution theilzu- nebmen. „Geben Sie mir Ihr Ehrenwort, daß Sie das nicht thälen I" herrschte Bismarck die Polen an. Keiner gab cs. lim aber die Ostmarkc» wieder zu germaiiisire». bedarf es positiver Mittel. Bismarck deutete sie nur in großen Umrissen an. Er ließ durchblicken, daß man die polnischen Edelleute cxpropriiren könne, um die Sicherheit des Vaterlandes zu erreichen. 100 Mill Thaler zum Ankauf der polnischen Rittergüter, deutete er an. würde Preußen wohl noch hierzu ausbriiiaen können. Zunächst will aber Preußen die Kolonisation aus mildere Weise durchführen. Deutsche zur Be siedelung dahinziehen. Auch die Versetzung deutscher Beamten, sowie die Verlegung deutscher Regimenter dahin und die Wegver- ichung polnischer Beamten und Weg-Garniso»ir»ng des polnischen Armeekorps stellte er in Aussicht. Lebhafte Unrube bemächtigte sich der Polen bei diesen Ankündigungen. Ohne Zaudern, darauf mögen sie sich verlassen, wird Bismarck dieses deutschnativnale Pro gramm durchführen. „Ich halte den Minister für einen elenden Feigling, der nickt Leben und Ehre daran setzt, das Vaterland unter Umständen auch gegen den Willen von Mehrheiten z» retten!" Liegt darin die Drohung einer Diktatur, so hat es der Reichstag selbst in der Hand, sie abzuwenden — wenn er sich auch in der Polensrage von einem erleuchtete» Patriotismus leiten läßt! Wir werden noch auf diese Polendebatte zurückkoinmen müssen. Sie drängte» die Betrachtungen über die englische Ministerkrisis in den Hintergrund. Die Königin Viktoria sträubt sich, die Demission " ^ "dazu daß möchte. Sie zöge Hartingto» als Premier vor. Die Entscheidung ist bis zum Montage verschoben. Salisburu hat nicht sehr geschickt opc- rirt, indem er statt wegen der irischen Frage ein Vertrauensvotum herbeizutübre», die Entscheidung bei einer agrarischen Frage ver langte, bei welcher die Tory-Anstvkratie das nackte Klaffcnintcresse des Großgrundbesitzes gegen die Kleinbauern vertritt. Daserkennt man jetzt ichon. lichen Sympathien aus die legale. »eaeve TeieAnn»«» »er..Prr«»»erNachr." vom M.Januar nächst > . . ,, Berliner Regierung, ihre Ostmarken wieder deutsch zu mache», doch nuwirksam bleibe». Hand in Hand müssen dabei Negierung und Volksvertretung gehen und.es war in der Ordnung, daß sich her vorragende Politiker niit der Regierung in Verbindung setzten. Der Oberblirgermeister Frankfurts, Herr Miguel, fuhr nach Berlin, um de» best. Antrag zu sormuliren. Jin Lause der Debatte hob der Aog. Windlhorst den ursprünglich von der Hand Migucl's geschrie benen Antrag triumphireiid hoch empor. Als ihn der Abg. v. Eimern fragte, wie er zu den« Papier gekommen sei? — es ici be sannt. daß die Römlinge es verstünden, Papiere verschwinden zu lassen, aber Wiudthorst verstelle es auch, sich von fremden Papieren Kennt- mß zu verschaffen — erklärte Windlhorst: rhm fei der Antrag in's Hans gebracht worden. Doch was wollen diese pikanten Details '.veiler besagen? Wir gehen auch heute nicht auf dir Seite der Sache ein. daß der preußische Landtag gewissermaßen den Reichstag zur Ordnung ruscu mußte wegen seines unpatriotischen Verhaltens. Bei dci Polendcbatte m Letzterem war mehr als ein deutscher Patriot nii Zweisel, ob er mehr einen polnischen Reichstag vor sich hatte oder einen deutschen I Der Sclitverpniilt des Tages lag in der zwei stündigen Rede dcs Fürsten Bismarck. Alle Berichte schildern den mächtigen, langanhaltenden Eindruck derselben. Er hat mit einer bkmuiiderungswürdigen Frische, Kraft,Klarheit und lieberzeng Wärme gesprochen und Stammelns; Ermüdung. Ter erst . „ ichichtlichen Rückblick aus das Verhältniß zwischen preußischen Kö nigen und ihre» polnischen Untcrthanen; hier war Fürst Bismarck lmhältnißinäßig ruhig und leidenschaftslos. Erregter wurde er schon, aw er aus die Verhandlungen des Abgeordnetenhauses von 18»B zu sprechen kam. Tie damaligen Polendebatten zeigten den selben politischen Unverstand, der sich auch heute noch im Verhalten der Fortschrittspartei abspirgclt und der damals beinah zu einem große» europäischen Kriege gciührt hätte. Bismarck führte fovann den 'AachweiS, daß alle Polen die Wiederherstellung ihres Reiches von 1772 erstreben, daß sie davon nichts ousgebcn. Und Deutsche sollten bri dieser Zerstückelung des Vaterlandes ihnen behilflich sein? .Die Hände weg I" donnerte er Denen zu. die innerhalb der preußischen Grenzen eine polnische Frage aufwerfen wollen. Sodann geißelte er scharr, aber vollkommen treu, den Bedientenstolz des Deutschen, seine Ausländem, seine Sucht, aus eigene Kosten seine eigenen Lcbriisintereffcn preiszugeben und seine Todfeinde großzuziehen. Die mächtigste Förderung bat die Polonisirung ober durch die Reschsgesctzgebulia erfahren. Mit Undank lohnen uns die Polen altc unsere Langmuth und Wohltyaten. Und nun ging Bismarck zur Begründung der, PolcnauStvcisungen über. Preußen hat, da» ist der Kernpunkt dreicS Theiles seiner Rede, an feinen 2 Millionen Um dE ^«ade genug; « piuß sich^gegm den Zustrom smnder Bert in. Antrags nationalen Abg. Parole der rücksichtS vffene Sprache, offe rrnz schützen darf den Abgeordnetenhaus. Die Berathung des ' und Gen. betreffend den Schutz der deutsch en in dm östlichen Provinzen wird fortgesetzt. (Pole): Der Reichskanzler habe gestern die slosen Vernichtung ausgcgeben. Das sei eine Sprache, offen gegenüber der ves Antrags. Die revolutio nären Schreckensbilder, die der Reichskanzler vorgesührt, bezweckten, die Aufmerksamkeit des Landes von der Harte der ergriffenen Maß regeln abzulenken. Habe er vielleicht Beweisstücke für die Existenz einer polnischen Verschwörung in seiner Mappe? Er habe keine. Die Sozialdemokratie und der Umsturz würden ihre Helle Freude an dm Worten des Reichskanzlers haben, daß die den Polen gemachten königliche» Zusagen keinen Pfifferling gelte». Redner bestreitet, daß die Polen eine revolutionäre Nation seien. 1848 nahm die revolu tionäre Bewegung einen internationalen Charakter an. Wolle man die Enkel Derer strafen, die an einer iniurrektionellen Bewegung theilaeiiummen ? Die Hoffnung aus Wiederherstellung Polens müßte die Basis der Anklage gegen die Polen bilden. Sollen die Polen sagen: die Wiedererrichtung eines polnischen Reiches ist für alle Zukunft unmöalich? Das hieße in den Willen Gottes eingreisen, der die Geschicke der Völker lenkt. Die Polen seien friedliche und loyale Unterthanen deS Königs von Preußen und erfüllten ihre Pflichten als Staatsbürger. Die Behauptung von der Zurück- vrängung des deutschen Elementes, sei grundlos. Im Großhcrzoa» thmu Polen habe sich die polnische Bevolkcning seit 1860 verdoppelt, die deutsche aber habe sich verdreifacht. Es handle sich iim eine konventionelle Verschiebung, um die Zmückdrängung des Katlwli- cisnnls. Man könne den Polen keine revolutionären Bestrebungen Nachweisen; aber sie hielten fest an ihrer Nationalität und an ihrem Glauben. Der Haß des Reichskanzlers gegen die Polen habe eine Größe erreicht, die sich nur niesten lasse an der Größe des Unglücks der Polen. Redner beruft sich schließlich aus den bekannten Aus spruch des Kronprinzen über den Chauvinismus. — Minister p. Puttkamcr konstatirt, daß der polnische Redner auch heute aus gesprochen habe, daß die Polen aus die Wiederherstellung Polens nicht verzichten. Er habe die göttliche Weltordnung angezogen, was immer in politischen Dingen mißlich sei. Dann entspreche cs auch der göttlichen Weltordnung, wenn eine Nation, die sich in dem Rahmen der heutigen Kulturstaatcn nicht einfügen will, von den anderen inkorporirt und kultivirt wird. Es handle sich nicht um eine Vernichtung der Polen, sondern um eine Unterdrückung revolutionärer Propaganda. Preußen habe den Polen dieselben bürgerlichen Rechte gewährt wie seinen übrigen Angehörigen und cs taffe sie im gleichen Maße an seinen Äriltursortschritten theil- nchmen. Wäre das zerrüttete Polen von ehedem sich selbst überlassen geblieben, so wäre es lange nicht so weit, als es heute ist. Die Herren sollten sich nur das Polen von ehemals in das Gedächtniß zurückrme». Das Bestreben nach Wiedecherstcllung Polens sei ein landesvcrräthcrisches, denn es laufe aus die LoSreißung preußiscbcr Provinzen hinaus. Abg. Dr. Windlhorst habe gestern erklärt, für die Rechte der Polen cinzutretcn. Für welche Rechte: Die staats bürgerlichen Rechte der Polen seien nicht gefährdet: cs<kjfnue sich also nur um ein Eintreten für den polnischen Anspruch auf Wieder herstellung Polens handcln. Die Behauptung, daß sich die Aus- tveisungen gegen den Katholicismus richteten, sei ganz unbegründet. In den ergangenen Verfügungen sei ausschließlich von dem natio nal-polnischen Charakter die Rede, nicht von irgend einer Kon fession. Es seien rhunlichst Rücksichten genommen worden, ins besondere bei solchen Polen russischer Staatsangehörigkeit; die in Preußen gedient hatten. Unter Letzteren gab cs allerdings pol nische Edclleute russischer StaatSangehörigkert, di« sich bei uns ein- schlichcn und die stärksten Agitatoren waren. Die AuSweisungs- maßregeln seien aus seine Anordnung mit Milde gehandhabt worden, eine Anzahl in der Presse erzählter Härten beruhte», wie der Mi nister nachweist, geradezu auf Lügen. Bei der Naturalisation pol nischer Israeliten fei Vorsicht geboten. Viele derselben nehmen in ihren RaluralisationSgesuchen ihre Heranwachsenden Sühne aus. um sie vor dem Militärdienste zu bewahren. — . Krieg-minister Bronfart v. Schcvcndorf: Der polnische Soldat fei tapfer und zuverlässig, so lange er amtatonMn Eiuflüssen entsoaen fei. waS künftig in er höhtem Matze der Fall sein soll. — Reichskanzler Fürst Bismarck: Windlhorst habe gestern von stillen Versuche» gesprochen, die au ihn hemngetytrn seien. Er stche damit in keinem Causatutzu». Er S!«?« S!> Lokales «n» Sächsisches. — Bei der heute von Sr. Maj. dein Könige in Wachwik anberaumten letzten Jagd findet das Jagdsrühstück m Papperik, die Tafel dagegen um ' -6 Uhr in Dresden statt. — Der Laiidtagüabgeordiiete, Herr ^Bürgermeister E ru st -- Landtag. Die 2. Kammer erledigte gestern de» Etat de» Finanzministeriums, über welchen Abg. v. Carlowitz rescririe, Debatte wurden die Einnahmen des Ministeriums mit 600. oesgl. die Zuschüsse für die Vcr- Mk. bewilligt. Bezüglich die Ausgaben mit 718.314 ML. der Staatsschulden mit 121 INivIn-, NnrHnniler-. I»ort»»rl?8>«vl»vin» Lrrt«vI»I«vI»vii, uvä UI»ir»r- HVeluvn LA»»»i»ip«ßxner unck «Ivat»vl»« «rstvr kLunor. unä Clo«a»v. 8ur- HfeenÄv», ^r«e- und ^u«MI»rIii!llv krvlsllstv veruvilä» nur ^Vunsvk krvl. kllr r«lu« >n1nr»«lllv IvlM biovSdr. Dn»«e». 188«. TonuabeuS, 3S. Ja». des Reiches hinarbeite gebuna der , „ gieren gedenke, sei in demselben ausgesprochen. Die Thaten der tapferen polnischen Soldaten seien nicht vergessen, aber habe sich der polnische Adel in demselben Maße an der Vertheidigimg Preußens betheiligt? Er hat seine Tapferkeit anderwärts bewiesen, nur nicht tür Preußen. Die polnischen Bauern hätten keine Sehnsucht nach einer polnischen Adelsrepublik. Richter habe gestern ün Reichstag die Aliszählnng damit motivirt, daß der Reichskanzler wegen dcs Braimtweinnionopols mit einem Staatsstreich gedroht habe. Das sei objektive Unwahrheit. Er habe nicht von einem Staatsstreich gesprochen, nur einen besorgten Blick in die Zukunft geworfen, wie es werden wird, wenn im Reichstag^die jetzige Mehrheit die Herr schende bleibt. Richter suche die schankwirthe für seine Partei- zwecke zu gewinnen. Lehne der Reichstag das Monopol ab. werde man sich ohne dasselbe bcbelscn müssen, den Commune» werde dann nicht geholfen und andere Staatszwccke nicht erfüllt werden können. Die verbündeten Regierungen würden dann die Beziehungen zum Reichstag beschränken und sich mehr mit den Einzellandtaqen in Verbindung setzen, uni durch eine entsprechende Erhöhung der Schcmkgewerbesteuer die erforderlichen Mittel zu gewinnen. Jetzt solle mir der Schnaps getroffen werden, dann aber werde das Scbankgewerbe überhaupt getroffen, um etwa den zehnfachen Betrag der jetzigen Steuer zu erzielen. Die Hoffnungen, welche aus den Reichstag gesetzt wurden, haben sich nicht erfüllt. Was in England die Panieuiten, sind bei uns die Polen und die anderen nicht- deutschen Elemente, die stets einen festen Grundstock für jede Oppo sition gegen die Regierung bilden. Die Fortschrittspartei hämmere am den Rechtsboden dcs Reiches los, daß man sich wundern muffe, wenn er noch halte. Seit 25 Jahren sei ihm immer eine negative Kritik cntgegengetreten. Dieselbe sei ja augenblicklich das Ventil eines Mmisterwcchsels. welches in England funklionirt. Er habe den Kaiser gebeten, einen Versuch damit zu machen, damit das Land sehe, was die Reichst agsmajorität leisten könne. Der Kaiser habe es abgelehnt, weil er zu alt sei, um noch Experimente zu machen, lieber die Gerüchte von einem Staatsstreich möge man sich beruhigen. Berlin. Der Reichstag beendete die Berathung des Antrags Junggrecn betreffs Gleichberechtigung der dänischen Sprache mit der deutschen als Gerichtssprache. Der Antrag soll mit einem analogen polnischen Antrag in zweiter Berathung im Plenum er ledigt werden. Dann wurde die Spezialberathung des Reichs- hmrshaltSetats beendigt und das Etatgesetz und Anleihegeietz genehmigt. Entsprechend den stattgefundenen Streichungen wurde die Anleihe auf 28,710,856 Mk.. statt 32.428,457 Mk. und die Höhe der Matnkularbeiträge auf 138,337,988 Mk. statt 144,010,695 Mk. sestgestellt. Die von der Kommission beantragte Resolution auf gesetzliche Regelung der Unterstützung der Familien der zur Hebung einbcrusenen Reservisten und Landwedrleute wurde von Rednern aller Parteien befürwortet. Die Abstimmung darüber findet erst in dritter Lesung statt. Breslau. In der Klage des Fiskus gegen Kreckcr beschloß der Gerichtshof, Beweis darüber zu erheben, ob der Inhalt der cmgereichten Drucksache» mit den Beschlüssen des Gothaer Sozia- listciikanareffes übereinstimme. ferner die Vorladungen Bebels Liebknecht». Rittinahausen'S. Fritzsche's. Singer's, Spindler's u. A.. mn festzustellen, ob die Abgeordneten die Verpflichtung cingegcmgen wären, für Diäten im Sinne der Partei zu stimmen. Die Berl > ner Börse war anfangs viel mit Ultimo-Liqui dationen beschäftigt. Ans dem Banken- und Rcntcnniarkt fand ein ziemlich lebhaftes Geschäft statt. Kreditdiskonto infolge Deckunas- käusen anziehend »>id belebt, deutsche spekulative Bahnen besser, renßen etwas abgeschwächt, Frauzvscn niedriger, andere öster reichische Bahnen anziehend, Bergwerke still nnd abgeschmackt, Russen zu höheren Kursen gut gefragt, ungarische Äoldrente und Italiener lebhaft und fest, serbische Anleihen etwas bester. In der zweiten Börscnhälste traten aus dem Baukakticnmarkt Abschwächungen ein. während fremde Renten unverändert fest blieben. Im Kassaverkehr waren deutsche Bahnen abgcschwächt, österreichische fest, Banken still, Hypothekenbank bevorzugt, Industrien mäßig belebt. Kms besserungen überwogcn. Oestcrreichische Prioritäten waren gut be- hauvtet. Privatdiswnt 2 Proz. sr » » kf» rt «. «I.. «». Januar, «rrdt« LN",. Staat»»«»» mr. r»m. »ar»rn >«'/,. «aitzlrr 17«'/.. «,»»tcr K1.LN. «»rar. Ungar, «»ltrratr 81.7». Vatt»ard»a»n —. riskant» IS8M. Darmfttttrr —. g«st. est, n. 2». Jaimar. Srr»t» LS8.I1. Staat»»,»» L«m»«r»cu iZ2.!!c). «»rdwrst». l«8,7V «iarknatr» «I.S2. Un,. <5rkdit R«,«0. Schwöchrr. er « rt«. rs. Januar. Schlo». «rntr 81,7«. »nlei»r il»,7». JtaNrnrr S7.7Z. Staat«»-»« di7H». eomtardru L8<>,v<». «rioritlte» . «danter S»» ,. Orft. Saldrrntr —. Satzittrr W.0». Ottamane» LMM. Ruht«. L 0 n » 0 » , SS. Januar, »arm. >i U»r i« Mt«. Cimi-lS t«0>,«. I»7>r »nflea S«',<. Jtaltrnrr S7. k«m»arden 11. »au». ISrkrn «»rar. funtirte «merUanrr l«,<X>. eprac. Unaar. «oldrrntr 8»',.. vrfterr. Sold- rruie 8S.00. «ren». Sonsal» 103. ««»»«er ««' „. 0t»,m,u»,»k S8>/.. Surj- «ctlr» 87'/». Platzdtöumt S"„. — Stimmung! »r»<n>»1r«. — wettrr: Kail. » rrt» la « , LS. Januar, »iachm. iSrrrridrmarei'. S»iliiu» »r. liirr IN» Prac. »r. Jannar.grbrnar 3Z^>0, pr. A»ril-Mai 27H». »r. Mal-Juni 38.KÜ. «aaaen »r. Jan.-gedr. IL.Nl. »r. «»rtl-Mai »».so. »r. Mai'Jnnt IN.««. NSböl lmo »r. Januar <r>,«0, »r. »inil-Mai —. Zink fest. SVkknlattone. «arkrn —. Wettrr: «rgen. Stettin, L». Jan., Nachmittag» > Uhr. <»r«reU>emar«ij, Weinen matt, l»r» 138—IN, »r. Slvril-Mai »r. Mai-Juni Iö«-X>. Roggrn matt, laca ilS->L7, vr. Jannar-grdruar INM. »r. »vril-Mai I3IM. RIi»äl undrrändert, loca »r. Jannar-gtbrnar «3.»«. vr. Avril-Mai 11.««. Svtriins »ehanvtt«, loco 3«,»«, »r. Jann,r-Ar»ruar 37,7«, vr. «vril.Mai 3S.I«, vrr Juni- Juli 3S.8«. Atiralrum loro »rriicurr« Usance i>, Proc. Tara «ft«r»«m <Droduktcn>. LS. Sanuar. iLliilusi.i Weken vcr März wo. vcr Mai —. Bciiauvtct. Rogacn ver Ma« irs, vcr Mai 128. Beliauvlel. London.^«. Januar. sSchlui). Grirride ruhig. Haler »cichru». Mgi« frft. — Wctirr: N,I«. der groben 5,450 Mk Dr- Wejfier. daß dir St« ünnebmlichkriten. dw ihrer >t wurden, bc- dt Dresden un- Bewohuerschajt 7. ijsmiM sxMr» x «aSll»N I »floasp^rsiioHLriil
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