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Dresdner Nachrichten : 04.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188704042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870404
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-04
- Tag 1887-04-04
-
Monat
1887-04
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.04.1887
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« M» -K Durchmesser von N Ei» . «ine verzierle Broncestange >» der Länge von >a. 40 Ein. sowie 4 Urne», von denen die eine vollständig un» vernhil ist. MüllerS Ziegelgiiihe ist übrigens ein elgirbigerFund ort in: Alterthüiner iorvenwendiictien Ursprtmgs, denn derselbe hat daielbst nach »nd nach neben verschiedenen anderen Gegenständen allein gegen 200 Urnen ausaehobe». — Amtsgericht AIS mehr als naiv dürste die Entschul digung bezeichnet weiden, einem Gehilfen eine Summe Geldes im Beilage von 22 Mt, iu der Absicht cunvendet zu habe», um dabo» — das Lehrgeld zu entrichten. Dieser Ausrede bediente sich der I8«!8 geborene Ziminellehrlmg Ernst Otto Günther, der dem Ziniinergrielien Elaußiiitzer aus einer Zimmerbude i» Tolkewitz den iciiaiinien Betrag stahl lind hiervon 7 Mk. in leichst'inniger Weiie verjubelte. Der juiiae Angc'lagtc wird in Berücksichtigung der an oeu Dag gelegten Frechheit zu 4 Wochen Gesanglich verurtheilt. - Mil großem Raffinement stahl die Verkänieriu Emilie Lvuile Schneider dem Inhaber eines Schuh- und StieielgeschäilS ver- «chiedcue AlchbekleidungSgegenstände, ivelche sie niittelst Bindfaden unter ihren Kleidern heimlich wegbraktizirte. Außerdem inachtc sich die>clbe noch einer Unterschlagung der vereinnahmten Summe von 3 Mk. 50 Ps. für ein Paar Schuhe schuldig. Für diese Delikte ivird der Angeklagten eine Gesammtstrafe von 2 Wochen und 3 Tagen Gefänglich zudiktirt. — Erfreulich war ohne Zweifel nickt die Ueberrcnchung. als der Bichfchassncr Müllerlein am frühen Morgen die fatale Tbatsache bemerkte, daß sich nach einem Besuche der Fabrikarbeiterin Marie Magdalene Straubel, 23 Ialne alt. ein MlMiS von 20 Mk. in seinem Portcinonnaie Vorland. Die Ange klagte wird wegen dieses Diebstahls zu 2 Wochen Gefänglich ver- »rtheilt. — Vergeblich waren die Züchtigungen, welche der Kuh- iiliige Friedrich August Voaelgeiana. 1372 geboren, wegen Unred lichkeiten in noch lugeiidlicherem Alter als heute über sich ergehen lassen mußte Der Junge zeigt eine abnorme Scheu vor der Arbeit und lief lediglich a»S dem Grunde seinem Tieilsthertii, dem Guts besitzer Stolle in Leubnitz. davon, weil B. im Winter Reisig hacken mußte. In seiner dienstlichen Ligenschaft wurde ihm auch zuweilen das Elnkassiren für bestelltes Sauerkraut rc. anvertraut. In fünf Fällen machte sich der Bengel »un der Unterschlagung schuldig und verwendete zu vier Malen >e 50 Pf. und einmal 7 Mk. in eigenem Milzen. Recht entsprechend wäre eS, wenn dem Burschen außer der Gesängnißitrafc von 2 Wochen und 4 Tagen noch eine Lektion mit dem spanischen Rohrstöckcheii zudiktirt würde. — In einer Privat klage, welche der Rentier Friedrich August Tittrich in Striefen gegen den ebenfalls daselbst wohnhaften GenchtSschövpen Karl August Richter wegen Beleidigung anstreugle, wlirde Letzterer zu einer Geldstrafe von 50 Mk. evenl. 5 Tagen Gesängniß verurtheilt. Witterung vom 3. «vril. Baromelrr »ach Oskar Böiolt. üvall- itratzc lS. Mitiaqs l2 Mir: Milliui.. »i Lesliege». Li»er>noiiikiroar>u>l> nach «eaumur: leuwrrolur : hüchile ä «Sr. Wünnc, ttieörtslie 1 Gr. Würme. !0rran»erlich. Lüvioeft-Winü. batte», decent und svzuiagen Spiegelbilder landläufiger Bvlksinoral wann. Genug — 40 Jahre lang von kritische» Don Quichote» jede» Tag mindestens einmal todtgrichlagen — lebt sie heute »och und verhilst noch manchem jungen Talent dadurch zu einem wohl feilen Erfolg, daß sie ilun die Rollenentwickelung so beguem wie möglich zurecht gelegt und jede Rede mit praktischen Splelauwei- sunge» versehen hat. Sie war eben selbst Schauspielerin (was die Kritik, so oft sie in einem ihrer Stücke gastirte. regelmäßig zu dem Witze veranlaßle, „die Henne gaslire im eigenen Ei"): sie wußte für Schauspieler so zu schreiben, daß ihre 'stücke von den kleinste» Kvinödianienlrlivven mit guter Wirkung gegeben werde» konnten, au besseren Instituten aber mrt unfehlbarer großer Ersolgssicherheit in «zene rangen. Für die junge Friederike Goßmaun schrieb sie ihr bestes Stuck; „Die Grille". Der riesige Erfolg dieser Ingenue- Rvlle schmeckte »ach mehr und brachte am den Gedanken, die Grille aus dem Ländlichen in den Salon zu versetzen: so kttlstaud „Fräu lein Höckcrchen" und damit nicht genug, jerschien die Grille auch noch im Pensionat als „Kind des Glücks . Ein Pensiousbacksisch nimmt heroisch aus Liebe zur Kameradin Pen Verdacht auf sich, einen Anbeter in den Park zum Rendezvous bestellt zu haben. Sie wird mit Schimpf und Schande entlassen Over denkt hier nicht an «Maria und Magdalena" von Paul Lindau?) und flüchtet schließlich zu ihrer Amme. Diese, eine resolute Bäuerin mit gesundem Menschen verstand, gewährt ihr Obdach und da sie gleich darauf einen wegen Duells flüchtigen iiingen Eavalier i» Kost und Logis nimmt und bekanntlich in der kleinsten Hütte Raum ist für ei» glücklich liebend Paar, so ist eS ja selbstverständlich, daß die beiden Flüchtlinge sich finden >md »ach Ueberwindung von allerlei Ungereimtheiten und sonstigen Schwächen das vom Beifall deS Publikums gesegnete be treffende Paar werdew Lohnte es sich nun der Blühe, diese alte Birch-Pfeifferiade neu einzustudircn? Mau kann mit gutem Ge wissen sagen. ja. Erstens hat das Stück dem gut besetzten Hause kiillchieden ycsallen und zweitens aiebl es Frl. Basto und Herrn Dettmer. die Beide an große» Aufgaben immer mehr erstarken solle», Gelegenheit, daS Publikum von ihren Fortschritten zu über ----- -- - -- " - - ... « zeugen. Frb Basis sHermance) ließ un ersten Akt vielleicht etwas zu wenig daS liebenswürdige Naturell des Glückskindes liervortreten, »" ' Zuge, d TageSgeschtchte. Deutsches Reich. An mehreren Orten in Elsaß-Lothringen, namentlich in Altkirch, Winzenheim, Ribeauville und Eolmar fanden zahlreiche Verhaftungen von Personen statt, welche verdächtig er- 'cheinen, mit der Patriotcnliga in Verbindung zu stehen. Die Berliner Rauchklnbs haben nach der „Berl. Ztg." be- 'chlossen, sich an keinem Begräbnisse mehr zu betheisigen, bei welchem cm Geistlicher zugezogen ist, Es ist dies die trecke Antwort ans die würdige Rede, mit welcher neulich ein Geistlicher die Rauch- .'Inbsincleiei am offenen Grabe getadelt hatte. Während in einigen Blattern ganz zwecklos für die Velgröße- rnng der deutschen Flotte Stimmung geinachl wird, ist derMariiic- Eiat nicht nur nnt lewen lainnttlichen Neu- und Melnfocdcrungei! anstandslos bewillig!, wildern cs ist auch die dem Etat beige>ug!e Dcnk'chri'r ohne jeden Widersinnch geblieben. Darnach hat die Adinimliiät guten Grund, anzuiiehnien, daß der von >br in jener Denkschrift dargelegle Gedanke einer generellen Firirung der iur Schinedanlen crwrderlicheii Gcldinitlel die Billigung des Reichs tags gesunden Hai. Hat das Heer sein Scptcnnat, so hat die Manne ietzl eine allerdings weniger veipslichtende Art von Ouiiiaiicnnat. Nach dem Vorschläge der Admiralität sollen iur i die Dauer der nächsten 5 Jahre alljährlich wenigstens 8 Millionen j -ur Ersatz nnd Rendanten von Schisten. erst. Artillerie- und Dorpedo-Aiinirnng, verausgabt iverdcn. Wenn man sich vergegen wärtigt. daß in der Zeit von 1870 80 bis 8087 ,ährlich noch nicht ganz 3 Millionen mr Ersatzvanlen ansgcgcben sind, so wird man leicht erlennen, daß die Neubauten eme so erhebliche Steigerung meinen iverden, daß ietzl auch de» laiscrlichcn Wcritcn Nenbanleir zngelviesen iverden können. iiin den w nvlhlvendigcii Stamm tüch tige! 'Arbeiter zu erhalten und ivcitere Kündigungen imnölhig zu s niachen. Wenn nicht ganz außerordentliche Verhältnisse einttclen. oder wenn Nicht cme weitere Pennehrnng der Dorvedvdvotsflottille cr'orderlith werden sollte, iv steht das Sclnsssbanprograinm >s>r die i ni mm ui»' Fahre >cst. Es handelt sieh runäclnt um eme Ver- l emriiog derMrlteren Schisse nn'erer Kreuzcrstolte. welche aus eini ge» dreißig Schissen bestehen loll. Es Iiandell sich darum, Schiffe zu vanen. dic in Bezug ans ihre Gcschwiudigtett der großen Mehr zahl der Handels- nnd Pnssagierdainpwr gleichkonime». Auch die dent'che Schlarhlslotte bcdari der Bersiärtung, aber nach Ansicht der Adiniralilät kann noch heute nicht endgiltig über die Fiage e»t- '-eieden werde», ob cs vorzuzielien 'ei. statt größerer Lchtacbt'chisfe den Ban gepanzerter Korrzetten oder Kanonenboote anzustteben, sicher m aber, daß ivir zum Schutze unserer Flußmündungen noch eine Anzahl von stachgehendcn Pauzern gebrauchen. Davon sollen nach dem neuen FIvttenbauvlan nn Olanzcn zehn Stück gebaut iverdcn. j fl 'ccös davon sollen gleichzeuig nm dem Nordoslscekanal fertig e .de», un Laute der nächsten in»' Jahre vier Panzer. Tie erste >ir das erste Schiss ist bereits im neuen Etat bew>Uigl. Auch ' Prä'enzstärke.der Marine ist generell, aber nicht gesetzmäßig, 'c'w.cstellt. ES iolle» für die nächsten fünf Iubre lährlich etwa 15 Dmz.ere und Ül.0 Mann mchc eingestellt werden. Die Enlwicke- '.nng der Flotte ist tu gute Bat,neu gelenkt, sie wird auch zu einem '.Ulen Ziele rühren. Sprungweise läßt sich leine große Marine Manen. und die Rathichläge, die in dieser Richtung bisher eriheill und, sind im Giuiide nichts anderes als chanin»mische Phrasen. Mia» kann nnicrei Admiralität am wenigsten den Borwnri machen, da" >ie zu langiam acht. Tie Osarniion-.Vervslegimgsznschiisse. ivelche für jedes Viertel- l .!>r un Voraus durch das Militär-Oelonomie-Teparlrinent ieitgeietzl iverden, geben cincn ziemlich sicheren Anhalt stir die LebeiiSiinllel- c leisvcrhätlnisse der belrcssenden Dtädle. besonders, wenn inan lediglich die Schwankungen bcrüctnchtigl. Tie tür das .weile Quartal im letzten „Armee-VervidnungS-BIatt" veröffentlichten Tabellen ergeben, weil» man sie nnt den nm ein Jahr zurück liegenden vergleicht, daß der Verpflcgnngsznschnß in 70 Garnoonen cm höherer geworden ist, m 185 der gleiche geblieben ist und in I"8 abgcnominen hat. Es libenviegen alw die Orle. m denen die )ie Erhölmng Mann, m 11 . ... , sAltkirch und l)ceu- Biei'ach 5 P'g.): die Herab'ctzuna erfolgte m Oä Orten nm I P>g.. m 28 mn 2 Ptg.. m 6 um 3 Psg. m 5 nm 1 Psg., in 2 nm 5 P'g. m 1 (Lelie) um 0 Psg. nnd m 1 Nottbns) um 7 Psg. In 'Baden und Elsaß-Lothringen hemchen die Erhöhungen 'ehr vor, w ährend m dem östlichen Thcilcn der Monarchie die Herabsetzungen nbeuvicgen. lLcn niedrigsten, Zuschuß erhallen die Soldaten m Go-ldap (5 Pig. 5, wwie ii- Wcsivr. Ol Pig.). den avgcnoimiien uai. ubeiwiegen atw eie Orte. » B.'ckafrniig der Lcbciismittcl billiger geworden in. Die l'ei'.agt m ,5t) Garnisonen 1 Pig. pro Kopi »nd Ni 2 P'enilia, »I 3 3 P'g.. »I 1 4 P'g. und I» 2 jAttknch sie war eher herb und schroff, als backsischlich-patlietisch: um so inniger und natürlicher war sie im zweiten Akt, und als Manvn von, Lande gelangen ihr die genrrhasten Züge, die llebergänge und Gefühlsaiisbrüche »eben natürlicher und erkünstelter Raivetät recht mit. Herr Dettmer lAnatole) war u» Großen nnd Ganzen recht brav: m der Balltzene, wo er mit den üblichen drei Herren der Gesellschaft aneinaudergeräth. nobel und charakteristisch; auch die Licbesszenen gelangen ihm über d»S gewöhnliche Miktriniveau. Je mehr es ihm gelingt, das Auge des Zuschauers mehr zu lnter- essiren und daS Ohr desselben mehr zu schonen, um so besser für ihn. Frau Balier spielte nnt der monumentalen Vornehmheit, die man an ihr gewöhnt ist. die Herzogin von Ehateanreiiard: Hcl-r Iasso war der in Goilri»andise und Boiihoiiiniie mit Ehren ergraute Abbö, wie er im Buch fleht: Frl. .Heberlem ivar eine reizende Gil berte, die ihrer junge» islicsiiintter Frl. Flöjsel gefährliche Revrasen- takronskvnkurrenz machte: F^cl. Schacko erjchieii ganz an ihrem Platz in der Pension und Frll ^chendler fand sich mit der nicht sehr dankbare» Aufgabe, noch so jung und schon so boshaft lind inttigu- ant zu erscheinen, ganz gut ab. Eine besondere Lebendigkeit und charakteristisches Colvrit brachte Frau Wolfs als Bäuerin und Amme Eaton ins Ganze; es ist das eine der Rolle», die Frau Birch- Pseifscr sich selbst auf den Leib schrieb und im ichivabischen Dialekt derb realistisch zu spielen pflegte, Frau Wolfs hat es nicht iiöllng, zur Komik des Dialekts zu greisen, sie bleib! mi Rahmen des Ensembles und trägt zu demselben durch ihr individuell belebtes Spiel erst recht bei Herr Busse war löblich bemüht, den Maranis von Brelen- ilte zu charafterisirci!. aber den geschmeidige» alten Rone, den ge- wiiten Gesellscha'tsnienschen und iiilrignaiiten Erbschleicher hob er doch nicb! erkenntlich genug hettwr. Das Ganze, von Herrn Ober- regissenr Marcks anls Beste iiiizeniit, ging glatt bis aus eine Slö- nmg: gegen den sehr eiseitvollen Lchlnß des eisten 'Aktes, wo Heunaiice, die eben ihre Freundin Gilberte gerettet hat. mit dem s jungen Mann iin Park überra'cht wird nnd sich das eainiilinin a>»>>iiali in Form einer Slrasprediat znzicht, einpland der Borhang cm menschliches Rühren, wie es lcheint, nnd siel einige Minuten zu früh. Das Publikum ließ sich aber auch diesen Aktschluß ge fallen und vox populi vox clai — vx ninchjiuc! Dr. Franz Koppel-E Ilfeld. s Kunslvcrcin. Tie Sbltzweg-Ausstcllnng ist durch 23 Nniniiirni vermehrt worden, von denen nicht mehr gesagt werden kann, als was bereits an dieser Stelle über die ganze Sammlung lobend ansgelvrochen wurde. Nur im Interesse der die Ausstellung ^ flüchtig Beincheiiden lei auf die hinznackoininenci! Gemälde „Lapb- Dänder mit der Weinflasche", „Einsiedler, Wache flickend". „Ein siedler. eine Gans rupfend", „Schulkinder betend nn Walde", „Schnitterin im Felde", „N'achlwächtcr", „Eremit und Mädchen" :e. besonders nil'tnertiaiii gemacht. Bo» Porträts nnd Studienlöbien ginge» ein von Prot. Große ein ..Frauenbildniß". welches mit! Mni'inisarhen gemall. leider kein Interesse zu errege» nn Stande l ist. dagegen PanInie KohIichüttcrs „Herrenporträt" durch geistreiche Auffassung nnd süchtige Durchbildung allgemein Gefalle» finden mnß. Bictor v. cLchnberl's „Vcnetianerin" ist. wie slcis bei dieses KiünsllcrS Schöpfungen, brillant inodellirt, doch von einer krank- bailen Farbengebnng. die ein inigelrüvles Geialien nicht anikoiiimen läßt. Für Gertrud Burgers „Frauenbildniß" ist wohl die Bezeich nung „Brustbild" nicht ganz anwendbar, da bei diesem 'Bilde die 'Bnslenionn gänzlich zu veuiussen isl. Giätin Olga zu Enlenbnrg bringt ilir schon «rüber einmal nn Knnsibereiii ausgcstelttes großes Gemäld!, eine ..Grabsegnng Ehristi", nochmals ziir 'Amchannng, doch jetzt zmn Bortheil desselhen in eine!» helleren To», der die Phpsivgnonue der Haiidcliiden bester erkennciE bißt. Doch iv biele 'Vorzüge das Blld auch !>al und >o sehr das Streben der Künstlerin anerkannt iverden muß. so ist doch nicht zu verschweigen, daß die schwere An'gabe, ivelche das »heraus schwierige Motiv a» die Künstlerin iicltte, nicht genügend von ihr gelöst wurde. Prot. A Trecke's „Altarbild" für den Bctiaal in Saalhansen zeigt in sinni ge» Weile Ehnsins. die Mühseligen »nd 'Beladenen anssordcrnd. zu llnn zu tommen. Dic Einzelsignr des Heilandes ist mit vielen, Ge schick dargestellt; Zeichnung imd Eolont ist bestimmt, mstd und von großer Schönheit, doch wäre des Künstlers Verdienst noch größer, wenn em milderer Gesichtsmisdruck mehr in Harmonie zur Hand lung stände. Vier neu eingegangenc Landicha'lcn: „Kühe am Wasser", von Müller Knrzwellrr lBcrlin), .,'Abendsliminung" bvn stricbard Lanzrndori. „'.'lm lsterberthurm in Sckwäb. Hall" von 'ölillmr Koch »nd ..Küste von Eapri" von Georg Estler sind be- acbtenswcrth durch gleich gute Technik wie durch tüchtige Eompv- silwn. Em kleines Genrebild von Max Schneidt, weiches wohl nnt „Pcrrivciftimg" zu bezeichnen lein dürste, ist ausdrucksvoll und m irappanler Brieiichtung cmSgelührt. — Ein Glasacmälde „Die heilige Eliiahelli" von Ella v. Leonhards zeichnet sich durch seine Schrasstcnng nnd warme Farbrntöne aus nnd unterstützen die reckt gut gezeichnete Figur wesentlich in ihrer Erscheinung. Flvckemaim'S Poiirgibiiile dcS Malers Wiadmnr Ictlel ist frappant ähnlich und lüchlig durcbgcarbeitct. iniolgedcsien von guter Wirkung. 1 Der Text zu Wagner'S Oper „Die Feen", welche in diesem Frühjahr im Münch euer Hvitheater zum ersten Male zur Ausführung gelangen wwd, ist einem Göttlichen Zanberniärchen Schlange k eicht bei diesem Bilde von seiner Szene, die unverkümmertrii Genuß bietet. it ab und zeigt eine an sieht CdrisluS am lcl Tische sitzend. Maria vor ihm knieend. während Martha beschäftigt Ist. Speise» hervorzutraaen. Die Figuren sind von großem Reiz sowohl bezüglich stirer Gestaltung lvlc ihres Ausdrucks, die Technik, besonders daü aedämpsle. harmonisch abgetönte Eolvzit isl von wohl- thuender Wirkung nnd verbreitet über dem ganzen Gemälde einen Zauber aus, der sonst bei Max vit fehlt und den Genuß an den »'»st stets geistreich erfundenen SujelS verkümmert. Hier ist endlich einmal ei» Werk, welches den Künstler aus der ganzen Höhe seines unbestrittenen Talentes zeigt und ihn zur unbednigien Anerkennung führen muß. ß Die Pariser „Lanterne" giebt ihrer Entrüstung darüber Aus druck. daß der Eoncertmeister Lanivureux es wagt, „ Loheugri» ", der i» der Pariser kviuischen Oper nicht zur Ausführung gelangle, vdwohl die Rosten schon bertheilt waren, »un »u Eden-Theater zu Gehör zu bringe». Lamvurcux sagt in einem 'Rundschreiben, daü er au seine Abouueitten richtet, jeder Gedanke au Gewinn läge ihm sen«. Die „Lanterue" schreibt nun : Aber warumiläßt er sich dann für die Plätze der ersten Vorstellung 100 FrcS. bezahle»? Wir halten Herr» Lamouleux ttir eine» sehr geschickten Industriellen. Leider giebt eS in Pari» genug deutsche Fmnnzleitte. um seine» Saal zu stillen, und sie sind reich ne>»m, 100 Francs für einen Sitz zu be zahlen. Dennoch könnte die Spekulation schlecht aussallen. ES ist niemals klug. daS Gefühl von Paris zu verletze». Wenn die große Stadt zornig wird, dann zerfallen Spekulationen dieser Art in nichts. Nach unserer Ansicht ist eü geaenwürtia nicht möglich, eine Wagner- Oper auszuführen, ohne die Pariser Bevölkerung zu erzürnen." — Wir halten es gerade jetzt, wo man in Frankreich wieder hoffentlich vergebliche Anstrengungen maclst, Deuochland zur vsfiziellcu Be- tbeiligung an der Parlier Weltausstellung von 1880 zu bewegen, für angczeiat, aus derartige Knndgebniigeii ansmerkiai» zu machen. Abgesehen davon, daß ein großer Grad vo» Optimismus sür einen deutschen Industriellen dazu gehört, sich Erfolge bv» der Beschickung dieser Ausstellung zu vmprechen, erscheint es niiS Deutschlands nickt würdig, die nationale Feier eines Volkes verherrlichen zu Helsen, welches keinen Anstand niinml, sortgeictzt seinem Haß w brutalen Ausdruck zu geben und den Nachbar ihsteinalisch zu ber unglimpsen. Deutschland hat in Paris so lange nichts zu suchen, als dort schon sein Name patriotische Beklemmungen" herbvrruil. Man darf ja auch das Beiipiel nicht vergessen, das uns die stan- zösiiche Künsllerschait gelegentlich der in biläums-Kunst-AuSstellung gegeben hat. in Berlin stattgehadtcn In- vrieskatteu. A bFle in in ingstraße. „Wie ich in Erfahrung ge bracht habe, so sollen gegen 70 Wahlprolcste eingcbracht worden sein, beruht dies aus Wahrheit ? Und wann denken Sie, daß der letzte Wahlpwlest in der WahlprüfuiigSkoiiuiiissivn zur Erledigung gelangt?" — Die Zahl dürste ungefähr slimineii. Im Lause der nächsten Session. .*« H. B.. Osckatz. „In TitterSbach in Niederschlesicn sollen sich »i einer Front gegen 90 Windmühlen befinden nnd zu diesen, Ort gehören; beruh! dies auf Wahrheit ?" — Tie Umgegend von Guhrau hat gegen i«0 Windmühlen auszuweiien. F o r st m a » „. „Ich leie soeben i» Deinem geschützten Blatte, daß em Schüler der Forstakadeinie Tharandt, der jetzige Forsiaeceisist G., ein so glänzcndi'S AbgaiigSexaiiie» gemacht habe, daß ihm dastir die silberne Medaille verliehen worden ist. Gehört der Betressende der höheren oder niedere» Staatssorstcarriore an ? Ich frage deshalb, weil mir zweierlei auigeialleu ist, das Wort „Schüler" und daS Wort „Accessisl". Beides scheint »ns die nntere .rvrsicaniöre zu deuten, oder sollte überhaupt meine Ansicht über de» BilbungSgang der höheren Forstbeamlcn eine falsche sei» ?" — Sie haben allerdings Recht. Es müßte heißen „Stiidircndcr" der Fontakadeiiiie Tharandt, lieber Herr» G., welcher iklbslverständll h die Maturität eines Realgymnasiums besitzt, übrigens „Forii accessisl" inil Recht genannt ivird, konnte ein Zweifel gar nicht ent stehen, denn diesen Titel kann man einzig und allein einem der höhere» Forstenrnere angehörenden jungen Forstmann geben, welcher das tür die Slaatsdieiistaipiraitten vorgeichricbeiic AbgangSexainen in Tharandt bestanden hat. M« F. R nvPrecht, Nc ü n ch c n. „AlS ich vor kurzer Zeit Dresden besuchte, speiste ich ans der Terrasse; da habe ich ein ganz vorzügliches Brvd gegessen. Ich mochte gern für meine Familie solches Brod beziehen. Wissen Sic die Adresse des Lieferanten reib. Bäckers ?" — Herr Fiebigcr bezieht iür sein Etablissement das Sänvarzbrod vom Bäckermeister H. Glöckner. Freibergerplatz, das Weißbrvd lSeiiiincln) aber von H. Wenzel, Bäckermeister, Weber- gasse, m Dresden. Altes alle insteh cndes Mädchen. „Ich bin schon seit Jahren halsleidend und mit einem quälenden Husten be- hallet, welcher mir das Leben recht lehr verbittert. 'Nu» gedachte ich nächsten Winter einmal nach Baden-Baden zu geben, da cs bei uns hier immer so rauh >m Winter ist. Liegt genannter Ort bar 'Nord- und Lstwind geschützt und wenn nicht, könnten Sic nur einen anderen geeigneten Ort in nnscrem lieben Deutschland sagen, wo ich mich >m Winter anihallc» könnte. Ist daS Leben in Bade» 'Baden-Baden hat eine ielzr gcichützteLage Badcaniwand außerhalb der Saison 150—NO in Trenginrlh-Raslenbiirg nnd Strasburg hoch st eii m Harburg 22 Pigt Oesterreich Die Nachricht von dem Einstürze des Amphi- m.'ateis in Pol» wird m einem Telegramm a»sDriest als gänzlich ll'nnden bezeichnet. Italien. Der deutsche Botschafter v. Kcndell überreichte? am Donnabend »> Rom dem Könige sein Abberniungsichreiben, Rußland. Rußland toll die Einladling zur Theilnahine an . cr Panier Weltausstellung von 188!» abgelehnt habe». — Die Stel ling des Herrn b. GicrS gilt iür neu befestigt. Acnillclon. s Kgl. Hoilbealcr iRcustadt). Reueinslndirr: „Ein Kind e c s Gl ückcS". Orig -Schanspicl in 5 Allen von Charlotte llnch-Pieisser. Sie brherricht immer noch einen Shell unircS Neperloirs die längst schlafen gegangene Vcriasseriir des „Glöckner non Rotte Dame" trotz des kritl'chen Verrufs, der sie von 1828 I 1808. i„ wrlcher Zeit sic gegen 100 brauchbare Theaterstücke '.ite. mianshörlichverfolgt hat. Bei all' der banausischenMittel- igleit. hohlen Estckthaschcrei, Gedanken- und Erfniduii<wam,uth. > n- man ihr von oben herab zum Borwnrs machte, verstand die becbt.stentirte Dame es doch meisterlich, sehr dankbare Rollen zu ,l ic ben. eine säst nie versagende gute Stoffwahl zu treffen und > :ick>liger Berechnung aller herauSzuholcndcn iccmichcn Wirkungen en - diamaliichk Handlung spannend und technisch geschickt au'zu- i nn Dabei Ibeilte sie mit ihrem Eriolgsrivalen Benedix den 2- ' - daß all' ihre Arbeiten emen durchaus deutschen Charakter Ni dviiiia scibciile" — Tie Frau eine Schlange Prvsa- überictziiiig der Dramen Carlo Gozzi's, 1777, Band 2) — ent nominell: Fee Ehereslani, Köiiigin von Eldorado, hat, der Unsterb lichkeit überdrüssig, sich in den König von Teflis, Farruskad, ver liebt, ihn gehciralhet und ihm zwei Kinder geboren. Doch »nr unter der Bedingung wird ihr Sterblichkeit gewährt, daß der Gatte sie nach dem 'Verlause einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Tage nicht verfluche. Sie selbst ist aber dazu auserlesen, ihn durch enlictzlichr Graniainkctten ans die äußerste Probe zu stelle» und so zum Flncbe zu reizen. Sic wirst ihre eigenen Kinder in'S Feuer, — Farrllskad bleibt standhast, überliefert feindlichen Schaaren die Stadt Teslis znr Bestürmung!!— ia»bl ihrem Galten den Vater — Farrnstäs laß! auch dics acschehen. Erst als sic scheinbar dem verzweifelten Volt von TcsliS die Lebensmittel entzieht, spricht Farruskad den verhä»g»ißvollen Fluch aus. Sofort verwandelt sich Ehereslani in eine häßliche Schlange, — eine Metamorphose, zu der die glänzende Fceiiköiiigin zweihundert Jahre verdammt ist, ialls Fairuslad sich »ich! zu ihrer Errettung wahrhaft herkulischen Aibetten unterzieht. Er muß mit cinem seueriprühendcn Stiere kämpien, mit einem niiveriiichtbaren Riesen aus Leben und Tod ringe» und eine widerliche Schlange auf den Mund küssen. Mit Hilie dcS Zauberers Grvnia besieht Farruskad die Gefahren. Nach dem Kusse verwandelt sich die Schlange in Cherestcmi zurück, welche »u» an der Seite des geläuterten Gatten wieder in ihr Reich einziehen darf. y Em neues Bild von Gabriel Max. „Christus im Hause der Martha »nd Mann" ist augenblicklich in der Ernst'ichen Kunst handlung ausgestellt, welches zu den besten unter den Bildern ge hört. die bisher von diesem Meister hier gesehen wurden. Max, der sonst nur melancholische Motive für seine Schövfunoen venv-rthet. Baden sehr Ihener; nnd inlldeS Klima. Mk. monatlich. Pst» Ab., im Harze. ..1) Ist daS Spielen in der sächsischen Lotterie m Preußen gestattet? 2) Was bedeutet der Name „Fuchs" bei den Slndenien, isl das eine Ehrenhezcichnnng oder ein Spott name für den »iiigslen in einer studentischen Berbindung?" — 1) Sapperlot noch einmal! Nein und abermals Nein! 2) Mit „Fuchs" hezeichnek inan den als junger Student meine studentische Eviporativn Eingettclencn so lange, bis derselbe sich nach ein oder zwei Semestern aiS brauchbareSMitglied bewährt hat nnd „Bursch" wird. Die Bezeichnung „Fuchs" ist demnach in diesem Sinne weder eine Ehrciibczeichniiiig noch ein Spottname. H Aiidrac, Rcnhausen. „Bei der letzten Ein- ichätzimg des Einlominens dm ich »m 200 Mark Mchreinkvmiiien gegen irüher abgeicliatzt ivvldcn, Grund: weil meine Frau ein Ka- pilal von 5000 Mail geerbt hat. Der Ziiisengenuß von 200 Mark ist doch wohl nur als Einkommen meiner Frau anzniehen und ans diese zu detianren, nicht aher zu dem Einkommen und Gehalt dcS MaimeS zu rechne» ?" — Es wird stets das Gcianinit-Eiiikomnien eines Ehepaares gemeinschastlich eiiigcichätzt und darnach sür den HanShatt»iigs-Bvistand die Steuer bemessen. D > ckhaliige. Aittwort: Als unschlbares Heilmittel gegen dicken Hals cmpsiehlt ein älterer Herr ans ttebcrzciigung wlgendcS Mittel: In einer Weinflasche von Wasser wird ein Pmnd Salz aufgelöst und das Game zur Hälite eingekocht. Früh und Abends werden von diesem Teich Umschläge mittelst eines Tuches gemacht; der Umschlag blcidt liegen, bis er trocken ist. Nur die Ausdauer dringt den crhvsflcn Erlvlg, unlcr Umständen müssen die Umschläge Ins zn einem halben Jahr fortgesetzt iverdcn. Alte A bonncntin. „Aus welchen Datum in den Jahren 1815 und 1837?" — Beidemal aus den Q* C. B. „Ist Schnaps schädlich, er mag heißen und in welchem Quantum genommen werden, wie er nur immer will? Ick meine, daß ein Mensch, welcher schwere körperliche Arbeit verrichtet und kräftige Nahrung genießt, ohne jede Störung bez. Schädigung seiner VerdauungSorgane in geringen Mengen Schnaps genießen kan», ja letzterer sogar in diesem Falle der Verdauung,sehr zuträg lich ist ?" — Tägliches Schnapsen schadet sicher, hauptsüchllch ver derblich ist der schlechte suselige. E. R. fiel Oster» 20. März. E. Roller. Schirnau b. Leipzig. „Hat ein Mitglied der OrlSkrankcnkasse, das erkrankt ist infolge eines Unfalles» welcher ' ' meldet wurde, Krankenunterstützuiia hen oder tritt die Unfallversicherung Da bei der Unfallversicherung aiiaemcldet wurde, Krankenunterstützuiia ans der Ortökrankenkasse zu bezieh» - - - für ihn ein? N ' Krankheit und in vor den, Unfälle monatlich ca. 120 Mk. und dürste noch lange Zeit wird, wenn überhaupt > ., . iguiig tritt erst mit der Woche in Krast. Für die ersten 13 Wochen hat die OrtSkrankcn- kajse aufznkvmmen. Tie Leistung der Unfallversicherung besteht 1) in den Kosten des Heilverfahrens, welche vom Beginn der 13. Woche nach Eintritt des Unfalls an entsteheii; 2) in einer dem Verletzten vom Beginn der 14. Woche nach Eintritt des Unfalls a» sur die Dauer der Erwerbsunfähigkeit zu gewährenden Rente. Die letztere beträgt in, Falle völliger Erwcrbsunsahigkelt für die Dauer derselben O«'/» Pros. deS Arbeitsverdienstes, und im Falle theilweiser Erwerbsunfähigkeit sür die Dauer derselben einen Bruch- theil, welcher nach dem Maße der verbliebenen Erwerbsfähigkeit zu bemessen ist. H. Baumann. Neumarkt i. S. „Giebt eS eine Fach- zestring sür Kellner und wo ist dieselbe zu haben?" — DaS Organ des Deutschen Kellnerbundes ist die in Leipzig erscheinende „Hotel- Revue", Redaktion Langestrahe 27 in Leipzig. Dieselbe erscheint wöchentlich einmal und ist der AbonncmentpreiS 2 Mk. pro Vierteljahr bei franco Zusendung. >WM
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