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Dresdner Nachrichten : 13.09.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188709137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870913
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-09
- Tag 1887-09-13
-
Monat
1887-09
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.09.1887
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2 Uhr. nd Ehrenpreis« >rk. Thrrnprei« für n Jagd-Renn« et« im Werth« hat den Juki- idigm. 2 Uhr. ark. r. nd Ehrenpreis« XX) Mark und des ersten und . . . M.6.- giltig) killet ILO tribün.l » 2 — . . . .70 . . . «--80 und Freitag, tlags 3-6 Uhr, ZormittagS von nd ist den An« iolge zu leisten, r sonstiger Ad en in die Bahn S Rauchen auf anae hinter den »crven auf der INK. re Mittheilung, IiM 14 ertrauen bestens lokal übeitragen «tl». irivatstunde» s heute als vor- l- oder Siede rs und trockenes ipfbetrieb, im sü, Maschinen Mark; Göpel zum hochstellen zwei- und vier« hinen in vier en von 150 bis in zwei Grützen crt, über welche heit ausgedrückt Maschinen dem lochen Probezeit Zahlung nach rschneider mit n, jedem andern weichen Bruch- len Zähnen vor« c werden. Noch : das Stroh in 300 Mark. i. In Dresden auenschegassc 41. lMIt Oktober: ar» e Etage. !4, 1. 2t.. lonoollo, Dkoorr«, >omdlo - 8trrnäsn LUrltvt». intw. Rcdactemz -7. m Dresden abriken. !N. Stur in einem rdetle der «uNa,,.> g,»»«vttn«pel. t». «M. U,»»r« dt» «ttmmmll»« Mont «t» pusjadlmi, »er «edtNlrr an dt» ftnnde» otftjlere t« t sittlichen rUnfte und a» dle ttittllchen «at- lchltter rlnattteltt. >«» »le «Ie,te-, ihre Ltrueraklder nicht adlle- ftrn könnt«, verzichtete der Lniton «I die eiviilittk iiie andettdaid Monate zu Gunsten der Liaatötaste. 2LkuLüLsUsr K6ltdabo,tr. 82,!. I»»L8»LIV L«ltd»dni1r.S»,l. bringt kvin Atelier kür dl ompkdUmcks Lnnnsnulx. Oklbr.-N-itr. NI^O, Nodir.-Lu. N7.bO. «üdöi I«c, Sem.-Oti. OIi»r.-Ro»c«bcr lii.Ou. Zink: Seit letzter »tatiz Hotzenlotzemarte nn» ««»uNamarte ll.Oo tzz., heute Il.7» dz. — Wetter: Schön. «teil tu, ,2. Sept., lltnch«. »,0. vlidr.-N-dbr. I!. 2,(21. N»».-Tkcdr. 153,öO. «»rti-Mat 102.50. 0to»aeu still. loco 101 108. Septtr.-oritzr. 108.50, Otldr.-Nuv. Il»4.:8>. ,Io«»r.. rertr 1,2.00. «»ril-M-i I'.'IM. se», Sevidr.-Oltdr. 15^0, «drtl-Ma, 17,00. Sdlriliio „irdriaer. loeo 06,50, Scplbr.oo.'.'O, Petroleum loco 10,50. o-r-, ^ ^ P-k. Lkttklckvakt ^asckinondektung p oo»e/o zs«n<k -/htk«nd-e/i/n- ^SporiktlküNlllunr, für conkorboäsrk.Ä» kdriiiiliieiik LiiMelliiiix von ILaiivt- und Inxiin-ch^tllzvlii tür IlavIlTelt«-, k'ervt- a Li«IvMei»IivtUt-Q>vtiPl»«i,>tv,r:i»P«:»itraden »Olk 8ot»Io«RRtr»8«,v s«»it» Sodlanatotra«««. Ventlvr, Ki8tz»-, kui/- mli> IjilWNäill'tzn, SpeciaMl: Lortsu sissrus Oeksu, L3.u-^rtLs1 um! Oirtd8e1iatt8-üöAsuLiä.uäs. »ILLVI-W M, V HVaLlGtL W88S Mr liz -^abra Jahres-Aufi. 48,000 Expl.! E»-"w.ud,uo>. >7«---^»»E»-2.Quartal.3uwa«S »,4V« - - , ättlerer Vetviilluug, mi» Temperatur wenig »rrändert. W it- u. stelleuweiseu l»ie»ettchlii«e«. »erungScharaktcr wechseln». Dresden. 1887. Dienstag, 13. Septbr. «erantwottlichrr Redakteur tür Politisch«- ve. lkmil Biere» in Dresden. In den nächsten Tagen muh sich's entscheiden, ob sich in Stettin die Kaiser Deutschlands und Rußlands umarmen. Unser Kaiser ist bereits in Pommerns Hauptstadt eingetrossen. Groß grämen würde man sich in Deutschland nicht darüber, wenn der Zar von Kopenhagen auS geradenwegs die Heimreise anträte, anstatt den Umweg von wenigen Seemeilen zu machen, seinen greisen Groß- vheim zu begrüßen. „Einen Höflichkeitsbesuch, wenn er stattsändc", bat das Bismarcksche Leibblatt die eventuelle Mvnarchenbegegnung genannt und ihr damit so ziemlich alle politische Tragweite ge raubt. Allgemein ist diese Wendung, so geringlchäbig von einem Zarenbcsuchc zu reden, ausgefallen. In den nüchternsten Aus drücken wird erklärt, Deutschland knüpfe „weder Hoffnungen noch Befürchtungen" an die russische Politik, sic erwarte von ihr ..weder Handlungen noch Unterlassungen". Der Grundton dieser Ausfüh rungen ist der Ausdruck der vollkommensten Wurstigkeiten gegen über Rußland. Ist dies wirklich so ganz wörtlich zu nehmen? Es ist richtig, daß Deutschland von Rußland keinerlei Handlungen er wartet, aber daß uns gewisse Unterlassungen Rußlands ganz glcich- giltig sein sollten, ist weniger glaubhaft. Die FriedenSgcfahr liegt hauptsächlich in den russischen Bestrebungen: Frankreich, so sehr ihm der Kamm infolge der Mobilmachung geschwollen, kommt doch nur erst dann in Betracht, als es fischen möchte, nachdem Rußland das Wasser getrübt hat. Sange Zeit hat Deutschland die fortge setzten Rcchtsbrüche Rußlands ruhig mit angelchen. Es schwieg, als Rußland im Widerspruche zum Berliner Frieden den Schwarzen- Mcerhafen Batum in einen Kricgshafen umwandclte, den Staats streich in Philippopel begünstigte, eine Donanflottillc schuf, die Donaubefcstignngen statt zu schleifen, neu armirte, den von Europa eingesetzten Fürsten cnthrontr, dcn General Kaulbars in einer allem Rechte und der Sittlichkeit hohnsprechcndcn Weise schalten ließ und noch jetzt vertragswidrig jede Mithilfe zur Wiedcrbeietzung des Bnlgarenthrvnes verweigert. Deutschland schwieg des lieben Friedens Wille». Indem die deutsche Politik alle diese Dinge ruhig geschehen ließ, verhinderte sie bisher das russisch-französische An- gnsssbnndniß und das deutsche Bolk hat diese „nicht antirussische Politik" vollauf gebilligt. Aber cs bat auch das richtige Gefühl, daß die deutsche Pol'tik, wenn sie könnte, wie sie wollte, den ver- dcrhlichen und verwerflichen Wühlereien der Russen im Oriente ein Ziel setzen müßte, nicht allein aus allgemeinen Reckls-, Frie dens- und Humanitätsgründen, sondern auch besonders wegen Lcslerreichs. Tie Selbstverleugnung, welche Rußland gegenüber Deutschland und Oesterreich im Interesse des Friedens üben, lassen wir uns als Nvthdehelf gefallen: aber daß wir diese Geduld- iibuiig als einen regelmäßigen »nd schönen Zustand anerkennen sollten, das kann kein Mensch verlangen. Wegen Bulgariens Überwerfen wir uns nicht mit den Russen; wir verlangen blos von ihnen, daß sie den vertragsmäßigen Zustand Europas achten. Wohl müssen wir uns daraus gefaßt machen, daß nach dem sogen, glänzenden Gelingen ihres Mobilisimngsversnchs die Fran zosen den Russen als ein brauchbarer Bundesgenosse erscheinen. Dieser Gefahr in's Auge zu sehen, daraus sind wir gerüstet. DaS Selbstgefühl der Franzosen ist mächtig gehoben und gesteigert wor den-Das hat der Kriegsminifter Ferron verkündigt und cs ist ihm zu glauben. Bisher waren die Franzosen, sie mochten es nun ge stehen oder nicht, seit dem letzten Kriege voll Angst und Verdacht. Sic wollten nicht recht daran glauben, daß ihre Regierung in Betreff der Armee in den letzten 16 Jahren ihre Pflicht in vollem Um sange gethan hätte. Sie besorgten, daß bei dem Mobilisirungs- vcrnlch allerlei Fehler und Nachlässigkeiten zum Vorschein kommen würde». Nuiimch r aber, nachdem der Kriegsminister seine amtliche Zufriedenheit bekundet, ist dcn Franzosen ein Stein vom Herze» gefallen. Gleichviel, ob für den Kriegsfall der Mobilmachungs- vcrsiich viel brauchbare Ergebnisse geliefert — er soll ja absichtlich vielerlei Abweichungen enthalten — ein bedeutender moralischer Gewinn ist sicherlich damit erzielt worden. Jeder Franzose schwört nunmehr daraus, daß alle materiellen Vorbedingungen sür einen siegreichen Revanchekricg vorhanden sind und daß es einzig von Frankreich abhänge, die Gelegenheit, Zeit und Ort des Losschlagens zu bestimmen. Daß dieses Selbstvertrauen der Franzosen auch zum Loslchlagen führt, ist damit nicht getagt; die Furcht der Franzosen vor eineni neuen Kriege ist jedenfalls vermindert worden. Bisher sagten alle Kenner von Land und Leute», daß die überwiegende Mehrheit der französischen Bevölkerung von Grund ihres Herzens 8er Erneuerung des Kriegs abgeneigt sei und man beklagte cL als das Schlimmste, daß ersahrungsgcmäß in Frankreich eine kleine, herrschsüchtigc Minderheit terroristisch ihren Willen der Mehrheit auszuzwmgen Wisse, also auch die Rcvanchepartei die Mehrheit der friedliebenden Franzosen sortzureißen verstehen werde. Künftighin wird diese angrifsslustigc Minderheit ein leichtes Spiel haben — ihre Landsleute schwören künftig darauf, daß sie uns überlegen sind und also siegen müssen. Deutlchland, das ist darauf zu sogen, braucht keine Mobilisirungsversuchc — es ist mobil. Der Gedanke, ausländische We il,Papiere in Form einer beson deren Conponslcuer einer neuen Besteuerung zu unterzichen, ist als ein lodtgeborcnes Kind zu betrachten. War er ein Fühler, um die ösfcntliche Meinung über diesen Plan zu sondircn, so bat da eine all gemeine Ablehnung darauf geantwortet. Einmütliig wurde ent- gegengehallem daß eine Besteuerung ausländischer Coupons, abge sehen von allen politischen und praktischen Gründe», überhaupt unauSflikrbar sein würde. Eine schärfere Heranziehung der Börse so cmpschlcnSwerth sie ist, wurde zu den Staatskosten, io cmpicmcnoweril) ne in, wuroe i. Z. ver säumt: für die Erhöhung der zur Zeit bestehenden Börsensteucrsätze ließe sich wohl eine Mehrheit im Reichstage finden, wenn die s. Z. ver- Dringlichkeit der Maßregel nachgewiesen würde. Eine verständige Beschränkung des Zudrangs ausländischer Anleihen nach dem deut schen Markte wäre das Nothwcndigste; eine, ausländische Anleihen schärfer treffende Emissionsstcuer wird mehrfach empfohlen. Doch liegen diese Dinge wohl noch im weiten Felde. Auch die vielfach geforderte Erhöhung der Getrcivczölle ist vertagt. Es heißt, der Staatssekretär des Innern, Herr v. Bötticher, habe durch Nach forschungen ermittelt, daß innerhalb der Verbündete» Regierungen keineswegs die Stimmung sür Erhöhung der Getreidezölle so günstig sei, daß sich im Bundesrathc dafür eine Mehrheit fände. Damit ist aber nicht gesagt, daß der Bundcsratl, sich dieser Maßregel widcrsctzen würde, sobald der Reichstag sie fordert. Wie stehts nun damit ? In den beiden conservativen Fraktionen würden wohl die Vertreter ackerbautreibender Wahlkreise, namentlich soweit sie selbst Landwirtbe sind, sür eine Erhöhung der Getreidczölle stimmen. Unsicher ist Das aber bezüglich solcher Conservativer. die entweder nicht selbst Landwirthschaft treiben oder solche Wahlkreise vertreten, die mit Industrie stark durchsetzt sind. Der Rückwirkung erhöhter Ge- treidezolle ans die Ernährung des Volkes kann man sich doch un möglich verschließen. Es ist ja zuzugeben, daß die Erhaltung der Landwirthschait eine Hauptaufgabe ist, schon weil eine kaufkräftige ländliche Bevölkerung die beste Abnehmern: der Industrie ist und weil man über der Exportwuth nicht die Echaltnng des nahe liegenden, heimischen Absatzmarktes sür die industriellen Erzeugnisse vergessen soll. Aber ein Eoncurrenzuniähigmachen der Industrie, wie solches durch Vertheuerung des Lebensunterhalts der arbeiten den Klassen zu befürchten sicht, wäre denn doch von den verderb lichsten Folgen begleitet. Wirksamer als Getreidezollerhöhnngen, Hellen Creditmaßregel» der Landwirthschaft auf — Befreiung der selben aus der drückenden Verschuldung. Selbst wenn aber, was durchaus nicht sicher, beide konservative Fraclioncn einniütbia für die Geircidezollerhöhung stimmten. Io wäre daniit noch keine Mehr- best dafür vorhanden. Von den Nationalliberalen haben sich alle leitenden Mitglieder dagegen erklärt. Auch solche, die der Einfüh rung und der Steigerung der Getreidezöllc 1885 zustimmten, sind der Meinung, daß jetzt eine Grenze der Getreidezöllc erreicht ist, die nicht überschritten werden darf. Nur dann wäre eine Mehrheit zu erzielen, wenn ein namhafter Theil des Centrums dafür zu ge winnen wäre. Darüber giebt es aber einstweilen nur Ber- muthnngen. Gewißheit kann darüber erst der Zusammentritt des Reichs tags schaffen. Als ein anderer Gegenstand, der ihn angeblich be schäftigen soll, wird die Einführung zweijähriger Budgctpcrioden im Reiche in Verbindung mit einer Verlängerung der Legislatur periode bezeichnet. Es ist dies ein aller Lieblingswnnsch der Ne gierung, der aber bisher stets am Widerspruche des Reichstags scheiterte. Das Zusammentagen von Reichs- und preußischen Landlag hat sich ott als Uebelstand herausgestellt. Würden die Abgeordneten zum Reichstage künftig nicht blos sür drei, sondern für vier Jahre gewählt, so würden je zwei Reichstage sich m der .Hauptsache mit dem Budget zu befassen, je zwei der Gesetzgebung zu widmen habe». Daß aber der Reichstag selbst nicht etwa blos ein Jahr umü andere berufen werde, sondern jedes Jabr znsammen- treten muß, betrachten wir als selbstverständlich. Man müßte dies noch besonders aussprechen, denn der reiche Stoff der ReichSgesctz gebung duldet keine Untervlechmigen. Reueste Telegramme Ser ..DreSvner Rachr." vom 12. Sept Prinz und Nach Stet- Berli». Ter Kaiser und die Kaiserin, sowie Prinzcisin Wilhelm sind Mittags nach Stettin gereist, ti ncr Börlcn-Telcgrammcn war dort die Nachricht eingelausen, daß das rnisischc Geschwader etwa 12 Uhr Mittags in Sicht gekommen Eine zweite Meldung besagt, daß das Eintreffen des Zaren Nach mittags erwartet werde. Tic „Nat. Ztg." erfährt ans Stettin: Tie Frage ob der Zar konimen werde, gelte dort keineswegs als erledigt, vielmehr behaupteten Personen, die sich als unterrichtet betrachteten, daß die Ankunft des Zaren jetzt wahrscheinlicher ge worden. Der „Voss. Ztg." wird aus London telegrophirt: Der Pariser Korrespondent des ^Standard" meldet, ein Kopcnhagener, der Fühlung mit dem dänischen Hofe hat, sagte ihm. der Zar hätte dcn Wunsch ausgesprochen, den Kaiser Wilhelm noch einmal zu sehen. Sollt Letzterer nach Stettin reisen, so werde der Zar ibn dart wahrscheinlich besuchen. Auch der Umstand, daß der deutsche Gesandte in Bern. v. Bülow, gestern hier eintras, um als Vertreter des auswärtigen Amtes dcn Kaiser »ach Stettin zu begleiten, wird sür die Möglichkeit der Entrcvue in Betracht gezogen. Im Gefolge des Kaisers befinden sich ferner Gral Moltke. Gras Waldersec.Kriegs- Mlnister v. Bronsart, der deutsche Militärbevollmächtigte in Peters burg. v. Villaume »nd der russische Militärbebollmächtigle in Berlin Graf Kutusoff. — Derouledc ist in Kopenhagen eingetrossen Dcroulcde in Kopenhagen, der Zar in Stettin, das wäre eine eigen thümlichc Ironie des Sckicklals! — Die -Norddeutsche" demcntirt die Mittheilung, Fürst Bismarck habe sich zum Vermittler in der Affairc Ernroth aiigebotc». Drntschland habe die von der Pforte gewünschte Vermittelung abgelehnt, weil es keine Verantwortlichkeit in der Oricntfrage übernehmen und Angesichts der Situation En ropaS nicht seine Aufgaben vernichten und seine Kräfte theilen wollte. Deutschland sei mit der Entsendung EmrolhS nicht nur einverstanden, sondern auch bereit, dieselbe anderen Mächten anzu empfehlen, wenn sie von der Pforte und Rußland amtlich beantragt werde. — Ter Altachcc der chinesischen Gesandtschaft Krngnrthai ist gestern von einem Pferdcbahnwageir überiahren worven und mußte in das Elisabeth-Krankenhaus gebracht werden, wo ihm das rechte Bein bis zum Knie amprstirt wurde. Stett in. Das Kaiserpaar ist '/»5 Uhr unter unbeschreiblichem Enthusiasmus begrüßt, hier eingetroffen. Die Straßen sind Pracht- vollst geschmückt. Brüsi cl. Holländische Blätter demcntiren entschieden die Ge rüchte einer angeblich bedrohlichen Verschlimmerung des Gesund heitszustandes des Königs der Niederlande. König Wilhelm dürfte, m» alle Befürchtungen zu zerstreuen, die Kammer am jlll. ds. per sönlich eröffnen. London. In der letzten Nacht fand zwischen einer Polizei Patrouille und einer Mondscheinleibande, welche bei Lisdoonbanra m Irland ein Hauö angrciscn wollte, ein Zusammenstoß statt, wo bei der Offizier der Patrouille gelödtet und 8 Mann der Bande verhaktet wurden. R o m. In Messina ist die Cholera verstärkt ausgebrochcn. Seit gestern wurden IM Erkrankungen, worunter viele mit tödt- lichcm ÄuSgange gemeldet. Die Cholera wurde vermuthlich durch ein eiiglischrS «schiss ans Bombay eiiigeschlepvt. In Caserta find 11 Soldaten der Cholera erlegen. Kiew. Die Negierung verlängerte den Belagerungszustand über die Gouvernements Kiew, Podolicn und Wolhynien. Czrrnikow und Poltawa a«f ein Jahr. Die Berliner Börse erössnete fest, die Spekulation aber blieb reservirt infolge der Ungewißheit über die Entrevue. Stet tiner Meldungen, wonach der Zar Abends eintrefse, brachten eine allgemeine Befestigung. Auch aus Wien lagen feste Meldungen vor. Bevorzugt waren Bergwerke aus Nachrichten über die deutsche Walzcisenkvnveiitio», sowie über dcn amerikanischen Eisenmarkr. Spekulative Banken waren durchweg höher, deutiche Bahnen rege, österreichische fest aber ruhig, fremde Renten behauptet. Im Kassa- Verkehr waren Bahnen fest, Banken ruhig. Für Industrien bestand gutes Interesse. Deutsche Fonds waren fest, österreichische Priori täten still. Privatdiskont 2V« Prozent B. und B. l« ra « » «« r « M.. 12. SkPlbr. 8rkd»t 224,r». SlaatSdudn 181,50. »»«- dardei, —. «sitzt» I7»,!>». ««»vier 71,80. «vroc. U»»ar. «ildriut« 81.50. rtScouto 147,80. 80er »iuffeu —. Laura —. Schweizer Slordoft Keft. Wleu. 12. Sclitdr. dredtt 28Z.Z0. Llaaiobav» —. Lomtaraett — «lirdweftd. —. Marknote» —. Nu», lkredtt —. N»a- «old —. Ruhig. Var»«. 12. S-VIbr. iLchiuh., iReute 82.15. Luietbe 108,45. Ilalleuer 28.M. StaalSdalin 175,00. Lombarden 175,00, do. Prloriläte» . Sdauler K7,8I. «gtzvter 574,00. Ottomanen 147,00. Reue «»leibe —. Türken —. Ruhig. London, 12. Septbr., vorm. 11 Uhr 10 Mi». Coasol« 101-/,,. 1873er Rnffr» 40. Italiener SO»«. Lombarden 6"/„. Ikon». Türken II'/,». Iproc. kundirte Amerikaner 130. Iproc. Ungar, «oldreute 80'/,. Oefterr. «old- reutr 40. Vreuh. goniol« 105. Egouter 71'/,. Neue «ghptcr 48. «arant. (kghvter 44>',. Ottomaudauk 4"/„. Sorz-«ctien 78'/,. Spanier 07-/. - Stim mung: Ruhig. — Weiter: Schön. «mftrrdam, 12. Septdr. Produkten tSchlnhi. Weizen »er November 182, «eichrnd. «oggrn der Oktober 142, »er Mürz 105, weichend. London, 12. Se»tbr. (Produkte»» Schluß. Englischer Weizen allgemein >» di« l Sch. billiger, angekommene Ladungen still, grenidcr Weizen trögest Mehl Sch. gewichen, Haser und Gerste stetig, Mais dis >/, Sch. besser. — Wetter: Rrgendrohen». Lokale- und Sächsisches. — Se. Maj. der König wird sich am )3., 14., und 15. d. M. zu den Manövern der 24. Division bei Döbeln und der 32. Divi sion bei Mittweida begeben. — Das Direktorium des Albertvereins veröffentlicht Dank und Quittung bezüglich des letzten Albcrtsfestes. Die Bruttoein nahme des Festes beträgt ca. 18,000 Mk. Das lange Verzeichniß der Geschenke, welche für das Gartenfest des Albertvereins und die mit ihm verbundene Verloosung oiugegangeir waren, beweist, mir welcher opferwilligen Theilnahme die Dresdner Bürgerschaft ssich diesem beliebten Feste widmete. — Baron von Men »den, der hiesige kaisrrl. russische Mwi- sterresident, ist von seinem Urlaub zurückgekehrt und hat die Ge schäfte der Gesandtschaft wieder übernommen. — Der Knnstaärtncr Paul Lorenz in Zwickau erhielt das Prädikat „Kgl. Hoflieferant". — Die k. k. vsterr eich.-ungarische Gesandtschaft be findet sich ab heute Mosczinskystr. Nr. 7, 1. Ctg — Ans Anlaß des Namenstages Sr. Mai Kaiser Alexander lll. von Rußland fand am Sonntag Mittag in der hiesigen kaiierl. russischen Gcsand.schastskirche Fest g o tlcsd i enst mit Tcdeum statt, welchem außer zahlreichen hier lebenden Unterthanen des Zarenreiches das Gesandticvastspersonal in Staatsunisorm bei wohnte. — Ter als Nationalfcsttag der Russen geltende 11. Sept. (30. August alten Datums) wird zum Andenken an Alexander Ncwsky, den, Gründer des russischen Reiches, im ganzen Lande mit großen Festlichkeiten begangen. Alexander Ncwsky besiegte nn- Jahre 1240 die Schweden an der Newa und erwarb sich dadurch seinen Beinamen. Stock beute wird derselbe als Nationalheld und als kirchlicher ^eiliger hochverehrt. Peter der Große erbaute ihm zum Andenken, an der Stelle wo s. Z. die Kämpfe stattgefunden, bas weitbekannte Alcxander-Ncwsky-Kloster und stiftete 1722 den Alcxander-Newsky-Orden, den höchsten russischen Ritter-Orden. — Die Einweisung der bereits genannten Kirchenvorstchcr sür die neue Parochie der Johannstadt durch Hemi Eonsistorialrath Snp. D. Dibclius, den geistlichen Oberhirteir unserer Stadt, ward Sonntag in der aus diesem Anlässe dicht gefüllten Johanneskirche vollzogen. Der hervorragende Redner batte zum Thema seiner tiesergreifendcn Ansprache das Apostelwort ,,Alles in Jesu Namen" gewählt. Das mittels „Ja" und Hnndjchlag von den Ncuge- wählte» geleistete Gelöbniß lautete: „Ich gelobe vor Gott, des nur gewordenen kirchlichen Dienstes stets mit gewissenhaftester Sorgfalt und in Ucberemstimmnng mit den Ordnungen der Kirche zu walten und niit Treue darauf zu achten, daß Alles ordentlich und recht zugehc in der Gemeinde." — Immer und immer wieder bört man unter den Reblaus- k a l a m rtosen die Ansicht, es müsse doch wohl andere, den Boden weniger ruinirende Vertilgungsmittel geben, als Petroleum und Feuer. Dabei bedenken diese Zweifler aber nicht, daß der Mensch nunmehr seit 20 Jahreil mit dem winzigen Insekt im Kamps liegt, und daß in diesem Kampfe kein Mittel unversucht geblieben ist, von dem man sich nur irgend ein befriedigendes Resultat ver sprechen konnte. Tausende von Versuchen sind angestcllt worden, und alle haben sich erfolglos gezeigt, nur die Radikalkur mit Petroleum und Feuer bat sich als zuverlässig cnviesen, sodaß die berufenen Sachverständigen cs ausgegeben habe», neue Versuche zu machen oder zur Prüfung der ihnen in Masse zngehendcn Vor schläge zur Vertilgung der Reblaus ihre Zeit zu opfern. Diese Vorschläge sind oft Io kurios, daß man geneigt sein könnte, sie als Scherz aufzufassen, doch in allen Fällen ist cs den „Erfindern" heiliger Ernst, nicht znm Mindesten dem „Entdecker" der so ein fachen und billigen Methode, der Reblaus mit Urin und Nuß den Garaus zu machen. Nur Schade, daß die ReRänse verstockt genug Ware», sich bei dieser Arznei recht wohl zu fühlen und nicht im Geringsten an's Sterben zu denken. Da möchte man sich fast'von einer Methode mehr Erfolg versprechen, die auf den Kalauer Wein bergen, wo man eine ganz besondere Sorte von Rebläusen entdeckt haben will, in Anwendung gebracht werden soll. Dort will man die Rcblausherde einzännen und in diese Gehege Hühner setzen. Diese werden wissen, was ihre Pflicht ist, werden die Läuse auf sressen »nd nach gelhaner Arbeit zu Nebhühncm avaiiciren. Man darf auf dcn Erfolg gewannt sei». Doch im Ernst: Ein französi sches Blatt, „La Tribüne", bringt soeben die überraschende Nach richt, daß ein Mittel zur Ausrottung der Reblaus erfunden »nd in der Gemeinde von Beynost (Am) seit geraumer Zeit mit Erfolg angcwendrt worden sei. Als Erfinder wird ein Chemiker M. E Chctail genannt, welcher die Neben mit dem von ihm er fundenen Stoffe behandelt und die Reblaus vollständig und dauernd vertilgt haben soll. Nach den negativen Nefultaten, die bisher mit allen Neblansvertilguiigsmitteln erzielt worden, wird man diese Nachricht nur mit Reserve aufnehmcn müssen, zumal da unter Umständen über die Wirkung einer Vertilgungsmethode erst nach Jahren ein Urtheil gefällt werden kann. Auch in der Löbnitz hat sich ein INI Weinbau Erfahrener mit Bcrnichtungsversuchen be schäftigt. Tcrselbehat die Uebcrzcugung, cmMittcl gesunden zuhabe», welches die Reblaus, ohne dem Stock zu schaden, vollständig vernichtet. H>SL sP- 'L rr^-srllUvhoL';puvl,ucksg? rr?pv,»is8 Uezsuv-söunisijaiuug^
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