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Vermischtes. * Der König von Württemberg machte letzthin ge legentlich eines AnSslugS nach der bayrischen Grenzstadt L. in einem dortigen Weinrestaurant «inen Frühschoppen. In dem tAgsthause ver'' '' ' ' ^ - benachbarten sieben, mit , gab der König ein Zehnmark ig der Neunerm. glelchsatts einer Wurttembergerin, Ntnck seines Landes, und winkte ab, als sie ihm her- ausgeben wollt«. Da sagte die Jungsrau. ihn nachdenklich mit seinem Bild« aus der Münze vergleichend: „Se send au net von Schlingert." Eine sensntionelle <N>ieIerassäre wird in der klerikalen bayrischen Presse behandelt, u. a. wird der „Augsburger Abend zeitung" geschrieben: Die industriellen Engagements des Grafen Preysing seien gering >65 000 Marks. Das fragliche Zohlen- werk sei nicht ungünstig. Das könne nicht Ursache des Selbst mordes gewesen sein. Wie es Hecht, sei Graf Preysing seit einiger Zeit in einen Zustand verfallen, der seinen nächsten Verwandten schon Besorgnis verursachte. Er sei nämlich «in Freund starker Getränke und außerdem ein leidenschaftlicher Spieler. Beides ist in Adelskreisen schon seit einigen Jahren bekannt. Im Spiele habe er auch große Summen verloren, darunter 200 000 Mark an Freiherr« Stefan Griesenbeck. der früher 300 000 Mark, die er an den Grasen Preysing im Spiele verloren, von diesem wieder geschenkt erhielt. Auch sollen beide Herren einmal ein Quecksiloerwerk gespielt haben. Es wird nun erzählt, daß Freiherr v. Griesenbeck für die von Prey sing verlorenen 300 000 Mark Akzepte erhalten habe. Baron Griesenbeck habe sich verpflichtet, diese Akzepte nicht in Umlauf zu bringen. Da zedoch Akzepte des Grasen Preysing in Mün chen zirkulieren, so wird angenommen, daß sie vmg Baron Griesenbeck weitergcgeben worden sind. Das Vorhandensein der Akzepte scheint nun zu Obren der Familie des Grafen Preysing gekommen zn sein, und es wird berichtet, das, Graf Waspor Plr-eysmg, der nächstälkeste Bruder des Neichsrats, seinem Bruder hierüber Vorwürfe gemacht Hobe, was den Grasen Preysing !o üi Wut versetzt habe, daß er zum Revolver griff. Doch ist der Selbstmordversuch glücklich abgelausen. Graf Preysing war selbst noch im stände, zu läuten und nach dem Arzte zu schicken. Nun ist sein Leben anher Gefahr. Eine andere Lesart besagt, Herzog Ludwig werde sehr knapp ge- Hallen,Knapper als ein bürgerlicher Leutnant und sei in finan zielle Schwierigkeiten <60000 Marks geraten. Eiw Leutnant Mühe habe Beziehungen zu einer Breltldioa gehabt, die Prey sing vor seiner Verheiratung mit 15 000 Mark absand. Die Schöne sei auch von anderen jüngeren Adligen unterstützt wor den. Das ,/Bayrische Vaterland" schreibt:",,Es geht das be stimmte Gerücht, das; einmal ein ungarischer Graf in dem Mün chener adligen Spielklnb an der S-alvalorstraße in einer Nacht 800 000 Mark gewonnen habe. Die Leidtragenden sollen da mals ein Gras Arco und Graf Preysing gewesen sein. * Das „Versteigern" der Braut. Zu den von alters her beibchaltenen Sitten und Gebräuchen der Schwarz wälder gehört auch das „Versteigern" der Braut am Hochzeits tage. Der Grundsatz, das; jeder Jüngling des Städtchens oder Dorfes an und für sich sGeldbeutel, Zuneigung usw. abgerech net eigentlich den gleichen Anspruch auf die mchr oder weniger Holdselige hat, scheint zum Entstehen dieser Sitte geführt zu haben. Darum soll auch, wer das Glück hat, die Vielumworbene heiiyznführen, die anderen Jünglinge einigermaßen schadlos halten und ihnen die Braut abkause», oder, besser gesagt, jenen ihren -Anteil an seiner Zukünftigen hcrausbcza'hlen. In fast inil-ilärischer Ordnung stehen, so tvird der „Straßburger Post" berichtet, die weiblichen HochzeOSgäste in ihrer schmucken Tracht mit dein flimmernden, spiegelnden und buntsarhigen Kopfschmuck lden sogenannten Schappelns vor dem Gotteshausc. Die Helle» Kirchenglocken laden zum Festesglanz, und nun erscheinen Braut und Bräutigam: im Augenblick sind sie umringt -von der Schar der noch nicht brantbealückten -Burschen, ein Weitergellen ist unmöglich- gemacht. Zunächst kreist nun auf dem öffentlichen Platze das Weinglas, ans dem nicht etwa genippt, sondern so recht nach- Germ-anenart getrunken wird: wahrscheinlich sollen dadurch harte Herzen zu der fetzt folgenden Versteiqernng weich gemacht werden, Die „Ledigen" verlangen zunächst drei oder mehr Liter Wein pro Kopf von dem Bräutigam: dieser bietet zunächst zwei: eS wird nun gehandelt, gefeilscht, -und erst das Freilassen des Paares beweist die Einigung. Es richtet sich- der Preis nalürlicy nach der finanziellen Lage des Brautpaares. Mer BrauNoslaine von 150 bis 200 Liter Wein sollen an größe ren Orte» cein-e Seltenheiten sein. * Während der Fe r n s p r e ch b e t r i e b bei uns in Europa noch erheblich verbesserungsbedürftig erscheint und z. B. in Wien und Prag gegenwärtig eine wahrhaft lmnmclschrctende „Telephon- Misere" herrscht, kommt über de» Ozean eine Kunde »ach der anderen davon, wie die Amerikaner bestrebt sind, das Telephon vraktischer zu gestalten »nd il»» eine immer mannigfaltigere Ber- wendnng zu sichern. Das Allerneueste i» dieser Beziehung hat der Eigcntniiie, eines eleganten Restaurants in Newyork geleistet. Auf jedem einzelnen Tisch seines Sp-isesaales steht nämlich ein Miniatiir-Telcplw» für leine Gäste bereit. Sie können also, ohne aiifznstebcn und ihre Mahlzeit z» unterbrechen, sich telephonisch iinlerhaltcn, mit wem sie wolle». Das ist aber nur in zweiter Linie der Zweck der Einrichtung. Diese soll vielmehr dem Gast baiipliächlich dazu dienen, dem Kellner seine Wünsche mitznteilc». Die Kellner halten sich daher, was gewiß für beide Teile eine große Aiinebmlichkeit ist, nicht ständig im Cpeiseiaal auf, sondern be trete» il-ii nur, nm das Geforderte zn bringe», und verschwinden dann sofort wieder, »in neuer telephonischer Befehle draußen gewärtig zn sein. — Wie man sieht, ist damit das „Tischlcln deck' dich" des Märchens beinahe schon erreicht. * Behandlung der Eisenbahn. und Seekrankheit. Ans den Sitzungen der 8o- ütö ao tberapouti<>us in Parts berichtet die .Münchner Medizinische Wochenschrift" über die Behandlung der See- und Eiseiibahnkrankheit: Dr. Bandet be obachtete viele Personen, welche bei Eisenbahnfahrte» ähnliche Symptome zeigten, wie sie bei Seekrankheit Vorkommen: er war erstaunt von der Aehnlichkeit. welche zwischen diesen beiden Zu ständen einer- und den Anfällen bei Hyperazidität andererseits bestellt, und konnte in der Tot kviisialicreii, daß das Erbrochene bei Sec- und Ersciibahiikronlbeit eine sehr starke saure Reaktion hatte. Wenn also die Seekrankheit ein Anfall von Hyperazidität ist. so muß man sie mit denselben Mitteln bekämpfe», welche ^egen die Gastrorynsis Oiervöses Magciileidcn mit Erbrechen stark anren Magensnstesl Erfolg Hobe». Das Validol der Balcrianester cs Menthols, welches aus den englischen und französischen Schiffe» mit Erfolg angewandt wird. hat Vardct bei einer großen Anzahl von Fällen von Hyperozldität gebraucht und sich von dessen sekrcllonshemmender Wirkung überzeugt. Er wandte es svdann bei der Eisrnbahnkraiikheit an und fand es, 10 Tropfe» auf Zucker vor Antritt der Reise, d. h. bei Betreten des Eonpvs gegeben, bei nicht zu langen Reisen sehr wirksam Um aber auch der langen Reisen den gewünschten Erfolg zu habe», mußte ein Mittel noch zugegeben werde», welches auf die verschiedenen beteiligten Organe benihiaend wirkte, und es fand sich in der von Nobin jnsammengesetztcil Mischung, welche folgendermaßen lautet: kicrowxin. 0,05, klaipliui. bviiroebl 0,05, Utroiun. snlk. 0,01. Vriliclol 10.0, 6»r»yao 21,0. Man läßt diese Mischung kasfeclösfel- weise nehmen, wenn nötig alle Stunde», aber nicht mehr wie 5 Kaffeelöffel pro Tag. Bardet empfiehlt beim Betreten des Schiffes folgendes Pulver: l.'alo. carbon. 3.0, Illx. b.vär. 2,0, Un-mut,. 8»b,»tr. 0,5, in 50 Gramm Wasser verteilt und l Kaffee löffel obiger Mischung zngesetzt. zu gebe»: beim ersten Anfall dieselbe Medikation zu wiederholen. Die Diät muß dabei eine sehr strenge sein: nur etwas Milch, wenn der Patient wirkliches Nahniiigsbedürfnis hat. späterhin Milch, Kaffee mit Milch, Bntteibrot, trockener Kuchen, weiche Eier, grüne Gemüse, ge kochtes Obst, alles i» müßigen Mengen. Er sollte dies ans etwa 5 kleine Mahlzeiten pro Tag verteilen und nicht eher an der gcmeinsameii Tafel tciliichmcn, als bis er sich völlig a» das Schiff gewöhnt hat. TcScsguellc hatte mit Bromwasser, eßlöffel weise pro Tag 5 bis 10 mal genommen, guten Erfolg bei der Seekrankheit. "Wenn man im Schlafe spricht. Aus Newyork wird der „Frkf. Ztg." berichtet: Frau Fanny Herbert aus New Jersey City erschien kürzlich im dortige» Polizeigericht, um einen richterlichen Befehl anszuwiileii, der ihrem Gatten das Sprechen im Schlaf verbieten sollte. Das Spreche» an sich würde sie wenig geniert haben, äußerte die znngcnaewnndte Dame, aber daß er beständig von einer anderen Fron phantasiere, das könne sie nicht ertragen. .Er nennt sie abwechselnd ..mein Täubchen" und „mein (Zortsetztiii« siede nächste Seitei' Der Professor. „Soviel steht fest: mit Kathreiners Malzkaksee ist das Problem des täglichen Getränkes für die Familie gelöst. Denn dieses voll kommene Erzeugnis enthält alle Be dingungen. die für die Gesundheit und das Wohlbehagen des Menschen, gleich viel welchen Alters oder Geschlechtes, von entscheidender Bedeutung sind. Kathreiners Malzkasse ist absolut un-, schädlich, zuträglich, rei» und wohl schmeckend. Er unterscheidet sich aufs vorteilhafteste und angenehmste von allen anderen Malzkasfees dadurch, daß er und nur er allein die charakteristischen Geichmackseigenichasten dcs Bohnen- lasiees besitzt, die er mit den Ernährungs- Werten des gehaltreichen Malzes zn einer nnveraieichlichcn Genußeinheit verbindet. Und dadurch, daß er nur >» geschlossenen Paketen, mit Bild und NamcnSzua dcs Pfarrers Kncivp als Schutzmarke, verknust wird, ist außer dem für seine niiverändcrliche Reinheit und Unversällchlheit die denkbar größte Garantie geleistet." s ^ fssffireinel! btslrkskkee prachtvoll gelegener Kurort» mit Bahn 20 Minuten von Dresden, vorzüglich geeignet zur Nachkur und zum dauernden Aufenthalt. Mineral-, Koblensanre-, Moor- «nd andere Bäder in städtischer Verwaltnus. Prospekte frei durch den Bürgermeister. 8 ^7/r l^. LüAa/i/ GtiiMt-ZlmW LiiilbWst (im Rathaus — Slraßenbabnhaltesteile) 8 DEt" verzinst Einladen mit rr'/z "ZN8 Ditz kjMliiWtz r» Utei'm Omter Garantie der Gemeiden Coschütz. 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