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s vermischtes. Me denkt Satser wiihel» II. über die Press«? Einer die obiae Neberschrtft traaenden Betrachtung der„N. G. entnehmen wir folgende interessante Stellen: Den hoben Baben de» Verstände», die Wilhelm II. seinen »rohen Vorfahren ebenbürtig aiireiben. steht eine Auffassung von seinem Herrfchrrberufr gegenüber, die aus da» Prädikat „modern" keinrn Anspmch erbeben kann. MS strenggläubiger Christ ist der Sailer tief davon durchdrungen, dah er sei» Herrscheramt der gött lichen Macht allein verdankt und ihr allein auch einst darüber Rechenschaft abzulegen hat, wie er diese» Amte» waltete. Fühlt er sich daher auSerwäylt und erhöht vor Millionen, wie niedrig und erbärmlich muß ihn da dir Kritik dieser „Äinlelschreiber" be rühren, die, wir er hört, nicht» anderes zu tu» baden, als hinter ihren Tintenfässern alles Große und Erhabene herabznwürdigen! Diese .Kunden", — Kuli, Zeilenschinder! Nichts hat es an dieser Anschauung geändert, daß die Ereignisse so manche»! „Winkel- schreiber". der da. wo e» Not tat. in selbstloser, patriotischer Hin gebung warnend seine Stimme erhob, dein Kaiser gegenüber Recht gegeben haben, nicht», dah der Einflnh der Presse auf alle Teile de» öffentlichen Leben» gerade während der letzten Jahrzehnte ein so ungeheurer geworden ist. Die» zu erkennen und zuzugeben, daran niag den Kaiser aus der einen Seite sein stark ausgeprägtes und wohlberechtigtrs Selbstbewusstsein hindern. Aus der anderen aber muh die Schuld daran den Männern zngesprochen werden, die seine persönliche Umgebung bilden und ihn snsteniatisch in seiner, ihnen sehr shinpathischen und nützlichen Verachtung der öffentlichen Meinung und ihrer Sprachrohre bestärken. Ein Bei spiel für viele: Als einer der obersten Beamten seines Hofes den Kaiser dte Einladnngslisten für dir Trauung seines ältesten ne», deS Kronprinzen, in der Berliner Schlvsckavelle, die an tlvrrllicd« versonsl-lluchrich . vr. lllkl!. kau! LLvllm vvrLvIst. Vertreter: Herr Ld«. Ikl«>«r, Grunaer Straße 12. llick-, sstinen-, Gi-eim/t Ist. 8M»>-A von «tv» 1Lvi«v LILI»L«IL. Dresden, 15. Juli 1906. Prager Str. 1.1, I». Vf. Mkll. L. llvväe rmoxe» nscli Marisustrassv 18. II. Raum ziemlich beschränkt ist, vorlegte, sah der Kaiser sie durch und fragte: .Und die Presse?* Der Hosbeamte erklärte, er hielte e» nicht für notwendig, Vertreter» der siebenten Großmacht einen Platz in der Kapelle anzuweilen. Da griff der Kaiser selbst zun, Bleistift und befahl, daß drei Männer der Presse geladen werden sollten, nämlich ein Reporter deö „Reichsanzeiger", ein solcher des offiziellen TrlegraphenbureauS, und endlich lener greise Berliner Berichterstatter, den der Kaiser seltsamerweise einst einen .licht vollen Historiographen" nannte. Denn wenn der Kaiser eine Kritisier»»» seiner politischen Handlungen durch die Zeitungen nur allzu leicht als eine dreiste Anmaßung empfindet, so legt er sehr hohen Wert daraus, daß die Festlichkeiten an seinem Hose dem Publikum anssührlich geschildert werden. Hat er doch an fangs versucht, die Art dieser Schilderungen von ihrem bisherigen Niveau auf ein höheres, sozusagen litteccrrijchereS zu heben, indem er einen bekannten Romancier sondiere» ließ, ob er wohl bereit wäre, in dieser Hinsicht zu wirken, — die Antwort lautete freilich ablehnend. Früher beklagte der Kaiser sich im intimen Kreise öfter» sehr lebhaft und sehr bitter, daß die ausländische Presse feiner Persönlichkeit und seinen Plänen mehr Verständnis und Wohlwollen entgegeubrinae, als die deutsche. ES fand sich nie mand, ihm im Geiste BtsmarckS zu antworten, daß eS für den Leiter der Geschicke eines Reiches ehrenvoll sei, vom Auslande gehaßt, bedenklich aber, gelobt zu werden In der Tat hat der Kaiser, der noch nie einen der Wortführer der öffentlichen Mei nung au» dem Lager der TageSpresse Deutschlands von Angesicht zu Angesicht erblickte, bei manchen Gelegenheiten ausländischen Journalisten unverhältnismäßig hohe Ehrungen erwiesen Der machtvolle Herrscher ist heutzutage nußcr stände, die Presse durch seinen bloßen Willen in seine Bahnen zu lenken. Kommando- Worte Verhallen als leerer Schall im Reiche der Eetzerkästen und Rotationsmaschinen. Das hatte schon Kaiser Wilhelm i. erkannt, der .alte" Kaiser, der der heutigen Generation bereits Io alt modisch erscheint, und der es nicht verschmähte, selbst zur Feder zu greifen, um, als praktischer Journalist, seine Meinung rn Bro schüren und Leitartikeln zu verfechten. Das hatte Napoleon lll. erkannt, der, wenn er von seinen Ministern überstimmt wurde, in seinem Brüssler Leibblntt heftige Angriffe gegen sie veröffentlichte, deren Stil den kaiserlichen Verfasser sofort verriet. Und das hat auch König Eduard VIl. von England erkannt, gegen den. soweit seine Persönlichkeit in Frage kommt, man niemals einem iinsrennd- lichen Worte in der gesamten englischen Presse begegnen wird, weil er es verstanden hat, sich mit deren Führern ans daS belle zu stellen. Es ist keine Seltenheit, daß ein Kammerherr oder Adju tant des Königs abends auf de» Londoner Redaktionen, gleichviel welcher Partei, erscheint, und irgend eine Bitte deS Königs über mittelt, die dieser als Genlleinan an Gentlemen richten läßt. Journalist und Gentleman ? Die derben Marginalien, mit denen Kaiser Wilhelm II. täglich die ihm vorgclegten, fein säuberlich auf Kartontafeln geklebten Ausschnitte aus deutschen Zeitungen versieht, zeigen ihn in dem bedauerlichen Irrtum befangen, daß zwischen diesen Begriffen ein prinzipieller Unterschied zu machen sei. den breustrscvsn Naubanfälle in Eisenbahnzügen. Die jüngsten Naubanfälle in Eisenbahnzügen bilden Gegenstand eingehender Besprechung im zuständigen Ministerium, wie die „Nat.-Ztg." berichtet. Gegen cf".! 'Lwrch orechcn der die Abteile trennenden Wände, daS inan zur Sicher heit der Reisenden voraeschlagen hat, erhebe sich der Einwand, daß der Vorschlag technische Schwierigkeiten biete, die Ein richtung besonderer Abteile für Frauen und Nichtraucher er schwere und Raubanfälle durch die begueinere Mögliclsscit, au» einem Abteil irr das andere zu gelangen, in manchen Fällen geradezu erleichtere. Der Vorschlag, die Türklinken aul der Außenseite der Wagen zu beseitigen, so daß die Türen von außen nur noch mittels eines Schlüssels geöffnet werden könn ten, würde eine allzu große Verkehrshinderung bedeuten, auch bei Unglückssällen Unheil cinrichten können. Auch der Durch bruch n^r des oberen Teiles der Wände zwischen den Ab teilen würde wenig nützen: denn die Mitreisende» im Nachbar- abteil könnten keine sofortige Hilfe bringen, sondern nur die Notleine ziehen. Dem Räuber würde dadurch aber nur er möglicht, die verringerte Geschwindigkeit des Zuges zum Ab springen und zur Flucht zu benutzen. Das Ministerium hat nun zunächst eine schärfere Ueberwachung der S ch n c l! - zu ge angeordnet. Ans den Haltestellen mun neuerdings das ganze Bahnhofs-. nicht nur das Zugpersonal, die Schnellzüge Nachsehen. Liegen „verdachterregende Umstände" vor, so be gleitet ein Schaffner die Reisenden in einem Nebcnabtcil. Ge- heimpolizistcn zur Uebcrwachling der Züge, wie sie in Baden mit gutem Erfolge wirken, kann Preußen erst anstellen, nach- dem die nötigen Vorarbeiten erledigt sind. Nun scheint cs doch am zweckmäßigsten zu sein, alle Wagen, wie es auf den süd deutschen Bahnen üblich ist, mit einem Durchgänge z/ versehen. Die entgegcnstehendcn technischen Schwierigkeiten sind nicht groß. Frauen- und Nichtraucher-Abteile lassen sich durch Ein fügung von Türen in den Durchgang- leicht Herstellen. Raub- amälle wären dann nur noch in dem seltenen Fall/ möglich, daß sich außer dem Räuber und den Uebersiilleucn niemand mehr im ganzen Wagen aufhiclte. ** Der Dampfer „Deutschland" der Hamburg- Amerika-Linie wurde bciin Anlaufen von Dover durch eine Kollision mit dem „Prinz of Wales" am Pier leicht be- schädigt und konnte infolgedessen die Reise nicht sortsetzcn. Die Passagiere des Schisses werden mit dem derselben Reederei gehörenden Dampfer „Pretoria" oder mit einem anderen in den nächsten Tagen abgchenden Dampfer von England nach Ncwyork weitcrbcsördert. iWicdcrholl.j ** Im kaiserlichen Tiergarten zu Schönbrunn bei Wien wurde heute ein junger Elefant geboren. Es dürfte dies der erste Fall der Geburt eines Elefanten in einem euro- zwischen Tiergarten sein. * Ozcaiiwcttsahrtcn. In letzter Zeit wußten die Blätter von zwei „Wettfahrten" zwischen dem Dampfer „Deutschland" der Hamibuvg-Amerika'Linic und dem Dainpscr „Provence" der Compagnie Gänörale Transatlantique zu berichten. Dem- gcgeiMer muß betont werden, daß es sick »in ganz reguläre Fcchrlen handelt, bei denen die Maschinen keineswegs mehr als normal angestrengt wurden. Und wenn die deutschen Dampser- acscllfcha'slen feit dem Siege des .Mrrfer Wilhelm des Großen" oes Norddeutschen Liopd über die englischen Dampfer ununter brochen das „Blaue Band" des Meeres bebakten haben, so ver danken sie das nur dem ausgezeichneten Bau ihrer Dampfer und der Vorzüglichkeit der Maschinen derselben, nicht aber einer besonderen Forcierung der Maschinen. Die dculfchcn Schiss- sahrtsaesclkschaisten sind stolz aus den Ruhm, die schnellsten Dampfer aus dem Meere laufen zu lasse», aber das Wohl und die Sicherheit der Passagiere, dre sich ihren Schissen anver- ILortje-iM» siehe nächste Seite.) Älm-kiÄl-I'i'sg, I>ro8«l«n-^r. Sviechz 9-6. Sonnt. 9-1. 8 i» höchster Vollendung, natiirgellen. feilschend Nur Zähne mit echten Platinstiften werden verarbenek, Iluiarbellen von Gebissen. Reparainren. Knnstvolle Plomben. Amerika». 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Spr. 9-5. 8 voll L Itll», ll rru. 2 Z*Ioi»l»«L» VÜU L lülc. rro. § ILeparatur«« L«rd, o«I>. V«l»l88v V I,sa au k Ilimd.rcli!si!lilrl1r.ledl»eullld. A pi « L«Iin. Z Ltilln/.lvlliri» »vl»»»»vi'rl«t8 1 AUc. 8 Durch eins seit Dsngom von mir geübte Lke- « tlroäe entkern« ielr schlecht« uncl abgebrochen« ^ Nllins und vereitert« ZVurrelu «Iin« I l»I«»r«- d, I«»»», I,»«>»««8 Z volliitLaais 8vdmvrrlo8 § und ebne äon geringsten Nachteil kür die desuudhoit. Der bseio Dowois kür die Zehmerrlosiglceit und L DnsedLdiiehIcolt ist, da»» ich in einer «vlir zr»«88«n ^,»»«1,1 von l allen n«, , «»8«»» li«i Ll«z,I« ,»,>« » 1'ntionto» oder iVuireln in einer Kitnung outlornt habe. HI«i„« IkuI»»»«r8ntL8tii« le« orküllen nicht den , «*„,« It»« Ii«i, Xn«« It, Sendern v«r den Iii gi«i»t»,«'ti«ii, indem sie auch hör rruregobrictküigen lkiekoi verliilltnissen hauptsächlich Li.,»,,«,» V» «u, I,t»»n angokvrtigt rvordon, nur «>I«N» welches kür Llugoiiloidouüo besonders wichtig ist. vMlLNUM, l»r«k«r 8t,«88« IO. bornrnk 9824. Automobile für Tage, Wochen oder Monate I»1t Luser- IÜ88iit«»» Lllt»«1I«urLU vvrlviltl VrvoiIiLvi' ^bi>toiLi«I»H-Lvi»traLv SvrlLvd L Lraoia, - Toi. 322^. L.üttt«I»anstras»e 23, A mstbliciisce Alil>»«bils>i>illkti z« »kimetl». 4« il!8vI»I vKvl, lleiitizt, Wallftratze I, am Poftplatz, empfiehlt sich alle» Zahnleidende» zum Ansertlgen künstlicher Zähne in Knntschnk. Gold, sowie Alninininm — auch ohne Ganinenplatte — natnrgetren und vor züglich. Plvmdieren in Gold, Porzellan, Amalgam und Eenienk. Schmerzloses Zahnziehen mittelst Anästhesie. Vollständige tHelnsse nntcr Garantie der Brauchbarkeit für jede» Fall. 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