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Dresdner Nachrichten : 31.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189108318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-08
- Tag 1891-08-31
-
Monat
1891-08
-
Jahr
1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.08.1891
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Wetterbericht so KI ver. r>c» «,„o l «rrrer.! r». v i l. . . 4- 7 »»»«,>,. ran «r»»iei«t »->»»««. -t-lL V»»a>>iitSa Ieii», dctl«, j^II «Gi . . nra »e»e<r, r«; Mcmrt, , »>I »»««»„vall, imll>»rl», Ti" tz»S - - - «»! IN» Said»»». vamdurg at r>«lchuiuq uunktul. Pr.' Pennliucft «iS reich, -st!» SSerdcuiri - e-^rtlu . . <o> «>«,»»>, dt»» Pia r^e, . . K airo ««w. »«Iki, «üiichc» . «>ü»v lki»i dk0k,n «L80 leichtwsltt« chll !-»»- S^i-E, »Ä i- «i« -»»«-»c» d>-«ch-AA Nmdi«p W-M«-»-» cks »t ausgenorvei» IMV. eurpeel. Dte>< können m Italien allerdings sehe ptk» »ei Uuler »usileliider »uvSikun, und de, eiivaS kilgleeer Lkmixritur. t»»«ch runwiegeico I, Nee, Ivar der geirrlge I»a wiesen,» rrcxte» Mi» »«r»> Der Win» 's, winkle »w SüS-Welt , am Mai,«, iiaike ldaudUtun«. rageSgeschichte. TcutschcS Neickr. Die Fiume der Armirung deS im Kieler Hasen liegenden chilrinichc» Kreuzers .Prrsidente Pinto" dürfte i:ch nunmclir von lelbst erledigen, nachdem inzwischen durch die eiuichecheilde 'Niederlage Balmaccda's der Bürgerkrieg vorauSstchl sich seinem rinde zugeiuhrt ist. Am Bord des genannten DaiiipserS ivu.de um Tonneisiag der Lieg Balniaceda'S geselert: uni jo bit terer wird red! die Enttäuschung sein Die Meldung. dag den, Gra'cu Herbklt BiSmarck der Abschied nii? der vieußischen 'Armee bewilligt ivmdc'n sei. ist falsch Die ii» „Militar-Wockeiivlatt" Nkineldeie Verabschiedung delrissl den Major Giaien Augllit Bismarck, der bisher a la -mite des l. Garde-Dra- adner-Regiineltts Königin von Großbritairien und Irland gesührt wurde, »nchdem er bis zum vorigen Jahre Ebcs der 4. Escadrou iiii e.enniii'ieir Regiment aeweieu, Olrai August BiSinarck ist der bekannte Sportsmauu, iveicker dem Schiedsgerrchi des Union Elubs als eriles '.Niiglied, n»d auch der Technnchen Evmmissio» des Vereins nir Hindeiiiißcklienneu nngehörk, Graf Herbert Bismarck in l-ereu:- ieii dein Februar letAi Oberilleukiiaiit n I.» m»io der Armee, Eine Verivechsililirg kLin» nur dadurch herbeigekühri sein, daß er die Erlaubnis; hat. die Uniform des 1. Garde-Dragoner- Negiineiiis in iraaen. An' leinem Zuge »ach dem Kilimandscharo iit Dr, Peters bereits in blutige jtampse verwickelt worden, Dr, Perers Holle sich mit nur 37> Soldaien und 00 Träger» von derEzpcbrtiou getreu»! uns war bettelte» vorausgecilt Bis Mlumvarn, IO Kilometer uver 'vlnsinde lii»>ind, blieb er unbelielligt, Aus dem Marsche narli Mitrn cheni nim Paugani oder 'ö(iivu) jedoch begannen schon die ''liigri'se der Mauri Oleicstiitzl durch dos fast uiidurchdringbare i!'nsrhweik eroiiiieien sie ans diesem wellige» Gebiete ih»e binier- liuio.eii Feindieliykeilen, anfangs im Ungewissen über die Stärke der kleinen Ezveditia», wichen sie icdem offenen Angriffe aus und »ahmen ei» angebolenes Gefecht nie an, Endlich, kur; vor den Paiigani-Siiiiiv'en, bei Bucko. kam es zum offenen Gerechte. In vollem Kriegsichinncke stürmten die Eingeborenen ans bas kleine Eorvs ein. Peters halte bis zu diesem M'omenle iedenialls nicht au einen allerdings >ehr frechen, aber icinei eigene» geringen, dem arm geglaubt nnd die genommen, denn nur so gegenüber voransiusehendeii offenen An srager gar nicht oder zu iväl in die Mitte ist es zu erklären, das; einige Träger beim einen A'igri'ie der rhantasiisch angetlurncn ,'>—«»> Maiai-Moraus ihre Danen ivegivarsen und in kovsioicr Flucht davoiijaglen und andere seiner Deine von P'cilen, zwei sogar durch Lveerslichc ver wundet werden konnten, Zwei noch an demselben Tage folgende Angrisse der Masui wurden cbensalls durch eia gut gezieltes Echnell'elicr der -Endaneien abgeichloizi'n, ohne da» bei denselben auch nur ein Mann des PelerS ichen Eorvs verwundet wurde. Die Mwai. fast durchweg nur mit ihren Uiigelhüinen vou Specreu, Wenige nur mit Pwil und Bogen, gar keine mit frencrgcivehrcn bewaffnet, zogen sich nach Zurücklassung vieler Gefallenen nach Mabmoiu inrnck, ^ , a.ie „Dironv, Bosl" hatte unlängst einen von fachmännischer Seite kommenden AuOech über die bauliche Widetslandsiahigkeit der eisernen Brücken, insbesondere der Eisendahnbrücken verossenl lieht, des'en Inharl d,g Belriehssnberliei! dieser Banwerke in irragc ltellie, Bon der Kaii'erl. Generaldirekiion der Eisenbahnen rn Elsah-Doihringen ivrid nnn das genannie Blatt nm Anniahnre der folgend,,:, wobl für weitere Kreiie bcmerkcnswerthen Ertlärnng er such! , „Zu demAuOasie üt ;u be.merken.drh zwar oflerdieBermuthniig ausge vroeheii ivorde» lit, durch den Einslnf; des Betriebes könne das G-"uge des Eiiens in de» Briiekeniheilen nnaiinilig beeinsliihi werden, d u; aber diese Berinnthnng weder durch 'Bemrcee mit dem Material allerer Brücken, noch auch durch den nnvcuuntheten Ein- nur; beim meniond cinnnrze einer von itlnfnng an genügend sicher gehanten Brücke itnnrls gi ivorden i>r,, Wegen der Berschiet'nng der Moleküle braucht sie kv.rlirt über eine eiserne Brücke zu scheuen, Brncken- loniieii er'i'lgen durch bedeutende Ueheilistnng bezw, dunli eine gegen die Boransiesinngcn des eckte» Bauplanes erheb lich .veränderte Bennvungsiveise. ierner in ,Hge einer von Anfang an üblechien Bauart, in Ioige inangelhaner Unlcrhalcnng oder enAi v in Iotgc nnvercchenbarer Zufälle. Entgleisungen n. >, >v. Bei uwereii dentichrn Eiirnbabnbruckei! komi-ien Ialle von lieber- la'inng in ot vor. Sind ausirrgewöhnüch schwere Gegenstände, z, B, uliivrrrre (scschape oder dergleichen zu befördern, so wird vorher ge rn: grtrick:, ob und ans welchem Wege dieselben ihrem Besiimnuingso soideriing au> bat die lei n, Staatsoiin'ich.t :e zngcfübrt werden. Gegebenenfalls wird die Be- dc- Balm adgelebnt llnznveiiassige Brücken'vslcnie :s von leder nni bewiiderer Peinlichkeit ansgciibte nwmots zngelas'cii und auch zur daneinden Eibait- ui!.: der Berriebs'irdcrheit der Brücken sind seit einer Reibe von Zabrcn durch Anordnung vcriodisch.er Prüsiliigen die unisasscildsien Sichcrtieitsniahrcgeln getrosten Was endlich Enlglkisnngen vor oder aus eisernen Brucken angcht, so kvnimen dieielven vci dein guten Zustande innerer Iabrgclkiie ant;ecoidenilicki selten vvr, nucb iverden Ticheumgen zu,,, Schiisi der Brucken gegen die folgen solcher Eieigiusse angesuebt. Es bcsicbr mikhsn auch nicht die geringste Beranlatsung, etwa ans Grnnd des Bsönchensteinei lln- ralles den dentichen tsuenvahncn dos lisher gcichenkte Bcrtranen zu entziehen," Grenzoeanike verh.iskeleii in Otüdolvhsh.ru bei Waldenburg eine Schmugglergesellichait von D7 Perwnen, welche groLe Mengen Meb! ans Setlcrreirl, e'ii'chmngoet'ien. Nuiznrn. Bürrlgrai Eigla Palavieinr in Pest hat ans der Jagd 'euren Baier le ens'ciahuich aiige'chossea, Das Gewehr ging zufällig la§ und verlebte den Barer, der neben seinem Sohne »and ckitinlnitd. Dem sür kurze Olsi.Isi'racke nach Petersburg be rittenen Boiiurgiier v Mohren''-»» t:»d nacl> der „Köln, Zkg." sebr bestimmte Wunsche iur die Zcanu'.'N in Be Iren der Ditichieiie beziv. des kurzen Anseittbalis des cksrosisiirsten Wladimir in Paris ver>önl:ch iibermittrll worden, weck das uberinahigeMrau;ös,iche Därnrickrlagen, welches den Groisinrstcn Alcvis zwei Tage früher als beabsichtig', aus Paris veittied, an allerhöchster Slelle pein lich berührt have. lieber de» ickolbstand rn Nnsz'and bringen russische Blätter folgende Mlttbeilnngen, die von einem Priester RamenS Irlo- manow stammen nnd schwer zu tonlrolircn sind: „Ans cmer Wan derung durch das Dorf Anreden nn Gouvernement Kasan" — schlecht derselbe — „begegnete ich ionerbalb einer kalben Stunde sechszehn Personen, d:e mu dem Tode rangen, Ern alles Müt terchen starb vor meinen Augen, Tie inetticii von de» Bcrhmiger- tcn hatten seit in-hr als acht Tagen kein Stückchen Brot gesehen, Johlen Angesichts, m» trüben 'Augen blickten mich die Unglück lichen an, nnd wrinsik derselben Hanen nicht mehr die Knut, die Bande — »ach dcni cr'ehnien Brot ausznstrccken, stcnr die Wenigsten sind io glücklich, diesen iurcn Wun'ch eckulll zu sehen. Sie itcrben, che Sie BUjc koinmt, llnd >e ivciter ich in das Torf ging, desto wehr Elend bekam ich zu sehen. Bor den einzelnen Bachern, am Snahenrain, vor der Kirche und an anderen Pia sic» erblickte ich rsigwiche, bleiche, abgernagerle, krankbaüe Gestalte», Ans jeder Moue dieser Drille Iprach Billiger und Entbehrung, Ein Tbeil deilelbe:: zeigte sich ganz apalHiich. Pirt einer dumpfen Gleichgiltigkeit gierten die Armen vor uch hin — ergeben in ihr Schickbtt, Ändere geberdeten sich wieder wie rasend und ver- zwerslnnasboll Sre iprangen wie sinnlos von einem Platze am den anderen, loblcn und'genienlirten und schrieen krnmpihaft: „Brot ! Brot' Dasi! uns nicht sierben!" Tic Mütter, deren Kinder schon zum Thei! der Bnngersnoth znm Ovier geialle» sind, Horen nicht ans zn jannnern. Als ich ihnen etwas Nahrung reichte, gaben sie vorerst von dem Brot den hnngerskranken Kinder» zu essen, und erst dann luchten sie ihren Billiger zn stillen. Alles, was eszbar ist, ist ickon längst anfgezchrt. So lange eS noch Krauter nnd Beeren gab. da ging cs leidlich gut. Endlich waren auch diese „Nahrungsmittel" ansgezehrt. In der Nolb verfielen die Tvrsbcwohiiei nick neue Ideen, ihre» Beiichnngcr zu stillen. schüft vou IKO Jümilten 47 autaestorben sind. Der Pariser .«auloiv" verösfentttcht «tne Unter» redliiig mit Charles Duke. Lus die Jrage. ob IN einem Kriea»solle England, vielleicht ohne »u »vollen, hineingezogen werden würde, ankwvrtet, TUke: „Gegen unseren Willen ist die« unmöglich. Urbriaen« glaube ich nicht an den Krieg, e« mühte denn etwas UnvirdkigeiedeoeS »intrrtrn. England bleibt dem Kriege jeden falls ieni: ich bin überzeugt, das, das Unterhaus die KriegSgelder zu einem kontinentalen Kiege verweigern würde. England wird tmmer Neutralität beobarhtrn.- Ein furchtbarer, mit Reaen verbundener Tturm wütbete am Dienstag Abend und am Mttwvch über dem größten Tüeile der britisch«,, Inseln. An der englischen Ostküsie war der Stun» minder stark, am deftigsten i» Schottland und Irland. An der Küste von Dancashire strandete der dänische Schnner Gefion bei Soulhport. Der Dampser Bickerslaff rettete den Capitän Wiag, dessen Iran nnd dir sechs Matrosen, Pr, Baxendc». unweit Ac- crsngtvn verursachte der unaufhörliche Siegen einen Eidrutsch an der Daiiecishit«- und Jorkshire-Eiieiidah». Der Berkehr war einen gauzen Tag gestört. In Ännzdc» bei Blackburn wurden sich» Ba»'er niederaewebt. In Nordlaneasbire überschlvemniten die Ilsisie dir Niederungen, In Ileelwood vernichtete der Sturm die neue im Bau degrissene Markthalle, Dublin bekam die volle Gewalt des Sturmes zu fühlen. Das Gebäude der BlumenauS- »clluiig winde zertrümmert und eine große Menge wcrthvoller Psianze» zerstört. Bäume und Dnleriicnpsosicu fielen in allen Theileri der irische« Bauvcktadt Zn Boden. Bei KingStown gingen niehrcre ^ssrherboole unter. >7 Zelte de« militärischen DagcrS vei Pigeon-Bouse-^ort wuiben ;» Fetzen gerissen und ihr Inhalt in alle Winde zerstreut. Die Soldaten mußte» i» Bütten Obdach suche» In Ekeihire und Nordwalcs hak seit 'Beginn der Woche fürchterliches Wetler geheirichi. Am Montag Morgen begann der Ncgc» und bauerle bis DienStag Milte,nacht. Der daraus sich erhebende Nvrdwestsluri» sleigerte sich bis zu einem Orkan, Die Ernte ist ans Danienden von Acre» Landes völlig vernichtet und bre Bolme sind dem Erdboden gleichgcmacht. Am Eonwa» winde eine Bl'enge Beu tbllaeschivriiimt. In Tolgellu stand drS Wasser zivei Fiiß in de» Bä ii lern. In Shessield zerstörte der Sturm die neile Eonaregaiioiialtstenktrche, Das eiserne Dach derselben wurde buchstäblich abgehoben. Die Kirche sollte am 7, Sevlcnibrr cross net iverden. Alle Gebäulichkeiicn der BliimenaiiSslellling in New easllc sind umgcivehl worden, fodaß die Ansslellung nichl abgedal len werden kan». I» Kent ist der Hopsen vom Sturm und Nege» vielfach geknickt worden. Kn»st und Wisscuschgst. ck Tie Dresdner bildende Kunst, (Schluß) Tie Erricht,mg einer Nakurklasse. in welcher die Hülste der Zeit ans wichncndeS Jornienstudinm nach der Natur, die andere Bälste aus da» Malen nach der 'Natur nicht allzu schwerer Gegenstände, Dand- schaftlichrs. Archilektonckches u s, >v, verwendet wird, müßte de» Aniang machen. In den ZelchnimgSsluiiden wird auf das Ber- ständniß der Iornicii weit mehr Gewicht zu legen sein, als ans bi« ver'chiedenen Manieren des LchrcisstrenS, Wachens, nilt denen man sich hier zu Zeilen so viel gedünkt hat. Der Malnuterricht winde in diesem AniangSsladiuin mit dem Eopirc» von kleinere» und glößentn Stillleben beginnen und den dopvelicn Zweck haben, ein mal den jungen Anfänger mit seinen Malmitteln bekannt rii machen und dann bei Zeilen die Empfindlichkeit des Auges für Farbeiikoue ni fördern. Das Schlimmste in der Einricdluug der hiesigeu Akademie ist ja, daß die Maler, wen» cS endlich »ach Gnvsklasse lind soiislrgen wcugelieudeii zeichuerischen Sludieu der Natur zum Malen kommt, vollkommen hilflos vvr ihrer Palette flehen und doch schon gleich Köpfe und menschliche Akte malen sollen, die 'chwcrsle aller Ausgaben, Zeichne» und Malen bedingen zivei so grilirdverschiedenc Arlcu zu senc», daß sic auch von Ansaiig a» geübt werde» müssen. Nach einer solchen vorbereitende» NaUirklassc musste dann zeichnend und malend im gleichen Bcrhältniß sortgc- iahic'ii weiden: vorwiegend Akte und neven den Allen die Anlike»: Kövfe nach der Natur und neben diesen die aiiliken Köpfe müßten folgen. Daß die Schüler hier ein ganzes Jahr NichlS als Antike» selien und nur aller drei Wochen einen Akt, läßt sich durch gar Nichts rcchlserliaeil. Das- Eopircn nach der Aulike sollte» die angehenden Maler möglichst wenig durch Zeichnen, sondern durch Malen mit Gran in Grau bewerkstelligen. Die Zeichnung hat nawlich der Aulike gegenüber den Nachlherl, sehr viele Ieinheile» der Form gar nicht auSdrückcn zu können, während man mit etwas Faibc grau in grau unendlich mehr an- der Antike beransiehen, die Formen uachführeir kann und sie somit auch besser versteht. Und nach einer solchen Grundlage des Slndinms würden dann auch im selben Bcrhüllniß die oberen Klassen, die eigentlichen Malsäle und Schüler-Ateliers zu reorganisiren sein, — Solche Forderungen und Bedürfnisse können aber nicht cbcr diirchgeictzt werden, eke nickt eine größere Anzahl von Ncnhcrlisnnge» an die Akademie nattfindc!. Die gelammte Eii'lrcbtnng und Sttlseniolge des hiesigen Unierriclsts geht von salichen Begrst'fcn über das Malen ans, wie lie in den fimsziger und sechziger Jahren in der Eornclinsschnle Herrichten: die Berufung einiger vorzüglicher Künstler hat nur wenig geholfen, wohl aber diesen wirklichen Malern de» Unterricht tincndlich iaucr und undankbar aemacht Bälle die Akademie eine monarchische Lersassimg. jo wäre ja wohl auch ein Einzelner im Stande, reorganisirend zu wirken: bei der gewissermaßen rcpirblika- ni'chen Bcck.rssling ist nur durch Vcrusiing einer Anzahl von Männer» Gnres zu Hollen, Nrstki-z ist cs, iiingerc Meister zu berufen, denn nur irstchc haben längere Jahre vor sied, Wageinnth und Fri'Le genug, um währhaft fordernd zn willen. Es liegt io nahe, gerade in die Reihen der inngen iäcksi'chen Künstler zn greisen, welche die Akademie ihres Bawrlandes verlasse» mußten, weil sie hier nicht daS lernen konnten,Uwas sic lcdiir'tcn. Sie Iverden an. Ersten Ehrgeiz, Diebe zur engeren Bcimaih und wnstlgc Eigewchasten besitzen, uni das Dehrwc'en >,„ der Akademie ne» zn Heven, Da sind Name» wie Paoperitz, Uäde 'dessen „Balernnicr" noch zn kaust'» ist nnd eine gute Acgnisttwn sür die König!, Gemälde- tSalerie waici, Wolfs, Bugs König, E, stiä», Pracls; und viele Andere, welche 'achsijche Dändsinaiiiiiche.st im An-Iande revraseiiiire» und alle soviel srnches Könne» besitzen, um im fortschrittlichen Sinne als Dehr- lrane an der Akademie zu wirken. Ja.es ist geradezu eine altc'Schnld, welche dieAkademie gegen ihre Dandeskindcr einzuloien hak, die sic mit ungenügender Ansl'ildnna an eine sreindc Akademie ahgcbcn inußw, Bernsl man eine Anzahl dieser „Maleiikonncr". unter Ber nicidnng der Einieiiigkeit, rcorgnninrt man den Dchrplan an den litiicrcn und mittleren Klassen der Akadeniie, so werden in wenigen Iahwir die guten Fruchte sicheUich osscnbar werden, denn die Künsllergeueraiioncn folgen cinnnder ichuek! und wenige Jahre macken ossenhar, was Einer gelernt bat Was man in Dresden nlnäckst branckt. ist ei» Dandschafter der realistisch-malerischen schule, ein tüchtiger Genremalcr und nicht mrndcr ein Künstler, welcher es vermag, die Grnndiätzc moderner Malknnst mit den Ausgaben nwnnmtittaler Art und historischer Komvosition zu ver einigen, Eine dringende Forderung des Angeist lickes ist, wie cs scheint, auch die Erhöhung nnd fleißigere Benutzung der Modell- gelber: ist es auf keinem anderen Wege z» machen, so müßte cS mri dem einer Slistnna kunstsinniger Bürger geschehen. Daß cs verfehlt ist. italienisch: Stipendien an jnngc Künstler z» verleihen, die unter Bille dcS Meisters ihr erstes Schulvilv mehr vrobrrend als mit sicherer Technik fertig gebracht brbc». darf auch gesagt werden. In Italien findet sich der siinge Küniller cmcr ivirtuose» Technik gegenüber imd vor riciciibafrcn Knnstleistiingen cincr vcr- gangencn Zeit, wclch>c er nicht entfernt im Stande ist nachziiahnien; nur zu Biele verlernen dort, was sic noch nicht richtig geistig und technisch besitzen. Wenn diese italienischen Sltvendiengcldcr zn Aickcnthalten ln Paris. München und in wichen Städten verwendet werde», wo ein lebendiger Kunstbclrieb ist nnd der junge Künstler sich an den technischen Kunstgriffen ichaffender Meister weiter bilden kann im zortwähccnden Malen nach Modellen, so werden sie kimstsördrrndcr sein. Dem, wirklichen Nutzen von Italic» hal nur derjenige nordische Künstler, der bereits zu einem gewissen Grade der sicheren Meisterschaft gediehe» und Bcrr seiner Mittel ist. Das sind aber die jimge» Maler »ach ihre»erste» Scbuibildcrn hckaiiittlich am Wenigste». Alle diese und andere Einrichttingen uii'erer Akademie geben von der Voraussetzung aus, unter der ein Eornciius rmd Schnorr als Zeichner und IUiistraioren an die Kiiiist getreten waren. Für den moderne» Dresdner Künstler ist ein Jahr, welches er sorgenlos mit Kapiren und Studircn in der Dresdner Galerie verbringen kann, wo die herrlichsten Muster jeder Technik und Koinposiiionsart hängen, ebcnio förderlich, wie eine italienische Neise. So oft man aber die Dresdner Galerie Sie trockneieir Dindcnblatter, zerriebe» dieselben i» Kückenniör'erii! bcttiti, ist man erstaunt über die geringe Benutzung derseiden und bereiteten dann einen Brei daraus. Em solcher Brei bildete i durch den jungen künstlerischen Nachwuchs, Das Beste, was ein durch vienehii Tage Lie ausschließliche Nahrung der ganzen lncsigcrtt Deubach von de» alten Meistern gelernt hat. können die jungen Bevölkerung, Aus die Tauer konnte die Svene nicht das mangelnde Lcubachs ebenso gut wie in Italien auch in dem hiesigen Semper- Brot ettetzeu, Bille war nur wärlich vorhanden und es begann! bau haben : was sie sonst brauchen, siiidcn sie nicht in Rom und dos aroßc Sterben, Tie BungerSnoib mackie im Kreise während' Neapel, ioudcm in Baris und München: lebendige Beobachtung wen. vor ausgesetzt. daß auch sie eine aewllse R^se tzaben. - Unendlich wichtig, wie für die gelammte hiesige Kuiistlcrschaft, so auch für die junge Künstlerwelt »er Akademie aber ist die energische Belebung de« AiissieUmigswesen-. Der Dresdner Künstler wte sein Bubltpz» bat seit einiger Zeit gar kein« Gelegenheit, da« Schallen seiner Kollegen tm übrigen Europa zu sehen; wie sollen vollend« die jungen Schüler einen Begriff von Dem. wa« die Kunst heutzutaae leistet, erkalten, wenn man in Dresden nur Ausschuß dr» euro päischen Kunstschaffens zu sehen bekommt k Aquarell-Ausstellungen können da nicht fördern: sie heuen eher die Gefahr, den Dilettan tismus in begünstigen. Ueber diese» Kapitel ioll bei einer späteren Gelegenheit gesprochen werden. Daß da« neue Akademiegrbüude. wenn irgend das diesige Kunstweien gehoben werden soll, mit einer ganz bervorragciideii allgemeine», wenn möglich interna^ tionalen KuiistauSstcllung eröffnet werden muß und daß dazu bei Zeiten Vorbereitungen beginnen müssen. Ist eine der selbstverständ lichste» Nothwendigteiten snr Dresden, WolkgangKirchbach. ck König!. Bofovcr. Mit der vorgestern stattgehabten Auffüh rung der ,Götterväinmcru « g" ist der vierzehnte Nibrlungen- EvklnS ruhmvoll zu Ende geführt worden. In vielem gigantischen Finale der Tetralogie steigt Rich. Wagner aus der ideale» Höhe der Götter und Gottiiiemchen herab zu de» conveiilivnellen Tages- rirvße», zu dem eitlen Manne Günther und der einpfindsanic» Schönen Gntrune. Der Schritt ist nicht leicht gethan und Manche« wird erzwungen hcrbclgeführt. aber die bewegte, an starke» Eon- stillen immerhin reiche Bandlung zieht nn- bald in ihre Wirbel und ihre Ergebnisse erschüttern unS stellenweise Loch, dank der genial er- »indcnen Partitur, die unvergängliche Schönheiten i» sich faßt. Gegenwürttg bat der Wagncr-Eultus selbst in den Schichten der Gcwllschaft, die für ihn gar kein Vcrständuiß besitzen, eine jo be denkliche Höbe erreicht, daß rin ruhiges Abwcigen des Für und Wider vv» keine», Erfolge begleitet sein kann. Die Zeit muß und wird aber komme», wo man dir Dinge etwas nüchterner sicht und wenn man ansaiigen wild, Gluck, Beethoven und Mozart wieder singen zu lernen, dann ist vielleicht der Wendepunkt erschiene», wo man der absoluten blinden Vcrgöttrruiig unserer Tage mit der selbe» Verwunderung gedenkt, wie man henle von gewisser Seite geringschätzig auf Alles herabblickt. was der Verhimmelung aller Lobiüudcn und Capitalverbrcchen nicht willenlos dient. — Die Anstich»»»« selbst war wieder eine künstlerische Tbat, gleich ehrenvvll für den Leiter der Trilogie, Herrn Generalmusikdirektor Schuch, wie für die niuslergstlige Lcislniia der Königl. Kapelle und der Mehr zahl der Hauptdarstellcr, Die Vollendung, mit welcherFri, Malten die Vrünnhilde und die Herren Gudehus und Scheldematel ihren Siegfried n»d Gunst,er darjtellle», bewirkte auch vorgestern wieder einen großen und saSctnirende» Eindruck, Es Ist eben nicht die Leistung deS Einzelnen, die vereinzelte Schönheit der stimmlichen Begabung in der Vollendung des SvicleS, sondern auch ganz be sonder- die Gesammttvirkiiiig der künnierrscheil Individualitäten, die hier einen Ersolg allerersten Ranges auSmacht, Mil Herrn GildehuS als Gast erschien diesmal auch ein Gast sür die Nolle des Hagen. Herr Wiegand vom Hamburger Stadltbealer. welcher für den erkrankten Herrn Decarli berufen worden war. Was Herr Wiegand bot. ließ einen Künstler von ernstem Streben und guten künstlcrlichcn Pmieivic» erkennen. Die Mittel sind beachlenswcrlh, reichen aber nicht über das Maß deS Gewöhnlichen hinaus. Dazu ivulde die Hobe Lage wiederholt durch Unsicherheit im Treffen be einflußt, Hatte Herr Wiegand deuuvch uiauchcn Vvrllicil vvr dem gewohnten Hagen in stimmlicher Beziehung voraus, lr> vcriiwchlc er dagegen in der äußerlichen Reprinentativn den Eindruck auch nicht aiinäherild zn erreichen, welchen Herr Decarli mit dieser Partie so treulich charakteristisch zu erzielen versteht. Die übrigen kleinen Rollen fanden ihre gute »nd znsrlcdciislellcnde Vertretung in der gewohnten Besetzung, In den, letzten „Siegfried'-Berichte wurde als Vertreter dcs Fafucr irrlhitiiillcye,weise Herr Gutzichbach genannt. Aber nicht Herr Gutzichbach. sondern Herr Nebuschka halte die Nolle schnell übernommen und was über die Aussühruiig desselben gejagt wurde, wäre denruach an die Person des Herrn Nebnschka zu richten gewesen, Hcrrma „ „ Starcke, f Heule Montag gelaugt im Allslirdicr Hause Verdis „Aida" I» der früheren vortreffliche» Besetzung durch die Dame» Fried man» und v. Ehavanue, irnvie durch Lie Herren Rieie. Dcenrli. Sckrauss, Nebufchka », s, w, zur Aussühruiig. Um dem Wiiiiichc vieler hier anwefendec Fremden zu genügen, wird am Mittirmch de» 2, September anstatt der ciiigeküudigke» WicLechvIiliig der .Liciliaiiischcii Baueriichre" Gvldiuark's „Merlin" mit Fr!, Malle», den Herren Schcidemaulcl, Gntzingcr u, s. w,. welch' letz terer in der Stelle des „Merlin" dem Tiesdner Publikum neu sein dürste, in Scene gehe». Die Mittwochs-Vorstellung „Bauemchrc" ist auf Freitag verlegt worden. Briefkasten. «*«. Vegetarianer, „Veranlaß! durch die kräftige ?!b- serligung, die Sie kürzlich einem Vegetarianer zu Ibeil werde» ließen, gestatte ich mir folgende Bemerk,ingeii: Ich bin auch Vege tarianer. aber ei» gemäßigter lind völlig harmloser, und so wenig es mir cinfallc» wird, einen Juden zum Edrilieitthnm zu bekehren, so wenig füllt eü mir ein. einen Flcischcs'er znm Vegetarismus zu bekehre». Möge jeder nach seiner Fm/on selig und gesund werden. Die einzige Bemerkung, die ich denen öegciiiiber mache, welche mich meiner Lebensweise wegen bespötteln, ist die, daß ich mich bei meiner jetzige» Nahrung mindestens ebensowohl, wenn nicht wobler befinde, als früher, da ich Fleisch aß. Derartige Anslassungen, wie die des VcgeiarianelS in voriger Moittagsniimincr bringen der Lache des Vegetarismus mehr Schaden als Nutzen, Und doch möchte ich mir erlauben. a»f Leu griicn Kern jenes überichwcng- licheu Herzciisergusscs noch einmal hliijiiwciic». Es wurde »»gedeu tet, welch' nachtheiligc» Einfluß cs auf dis kindline Gcmüth babe» muß, wenn das Kind dem gewerbsmäßigen «chlachle» der Bausthicre znsiekk, oder wohl gar dieses Schlachten bereits selbst besorgt. Jeder Unparteiische und Einsichtsvolle wird ,»geben, baß Herzlosigkeit, Gefühllosigkeit und Rohheit die unausbleidliche Folge lein muß. Da nun in nuferer Zeit die Rohheit und Gefühllosig keit so wie io in bedenklichem Maße übcihand genommen hal, io wäre es woh! Pflicht aller Erzieher, mit alle» Kräften zu verhin dern, daß schon in früher Jugend dem Kinde geradezu sustematlsch das Mitleid, das Erbarmen mit den „Stummen der Erde" aus dein Herren gerissen wird. Die meisten Mörder waren i» der Jugend Thieiquäler, Erst Tbierblut, dann Menschcnblut! Das möchten alle die bedenken, welche ihre Kinaer bei dem blntiae» Schauspiel des Schlachtcns zugegen sein lassen »nd dieselben sich weiden lassen an den Todesaualcn des sterbenden ThicrcS. Wer Ohren hat zu hören, der höre!" — Einverstanden! !! Streithammel. „Am 14, d, M, hörten wir ihrer drei die Sicilianische Baueniehrc, Ans den, Heimwege, resp. bei Hrlbig'S wären wir beinahe wegen folgender Frage in Streit ge rochen, Ich behaupte nämlich, das Vorspiel dez. die Begleitung >u dem Chore „lio-Zrm cooli, laotur«!" re, werde von einer wirk lichen Omcl aiisgcführt. während die beiden ihrerseits behaupte», j daß dies durch das oder ein Orchester geschehe. Wer Hai Recht? Bitte lieber, allwissender O»kcl entscheide Tn! AIS Loh» für Teure Muhe wird der oder werden die Besiegten einen Beitrag m Tciiie Kasse sür die Fericiikoloiiiilru zeichnen" — Ter von Ihnen gemeinte Osterchor wird von einer wirklichen Orgel aus der Buhne und dem Orchester begleitet. »'» Ab,, GroßröhrSdorf, -Giclst es eiserne Schüttötcii. in denen gekocht iverden kann, auch Wasservsaiinen vorhanden sind ? Hat sich dre Idee, über die seiner Zeit ein Herr Oberlehrer (Hertz ?) nn Dresdner Grwerbehauö Vortrag hielt (Rgilchverbreinrung) rca- listrt? Wer führt solche Anlage» a»S?" — Gute Fullösen mit Kocher»,acht»,»« und Wassern>>»»'?» sind die vom Eisenwerke Gröditz Dauchhammcr in den Handel gebrachten „WirthichastSöfen". Dieselben werden geliefert mit Pfannen von 40 bis 200 Lilcr In halt mrd im Preise bis zu 300 Mk. Zu beziehen sind dieselbe,, B. durch die bekannte Handluna Florian Ezockert Nachs. (Fcr- dinand WicSuer) Tövlergasse hier. Zn den Kocheiiirichluugen mit Füllung gehören auch die Grudehecrde, welche die Wärme vor- lrristich ausnützcn, Tic von Oberlehrer Herz. Florastraße, be sprochenen rniichsrcicu Friierimgsaiilagrn sind die vv» Murawskv in stiodebcul und ebenfalls mit einer Füllvorrichtung, doch sür ge ringere Mengen von Ärennmatcrinl, versehen. Ab, L- „Ter geehrten Redaktion würde ich iur gefällige Angabe eines Rechtsanwaltes und Notar-, der mir in Regelung meines Privaivermögens (auch Testament) zur Seite siehe» soll und nicht zu lheuer ist, sehr dankbar sein." — Rechtsanwalt Schlegel l (Neumarki). »*. Nieoerwiese. „Ist die Postbchörde alS solche berech tigt. Jemand zur Vernehmung in irgend einer postalischen An gelegenheit vorznladen. oder kann sie dies nur durch daS Gericht tbrm. welche« letztere dann den Gang der Vernehmung leitet. Darf überhaupt eine Behörde ohne Zuhrlsenohme des Gerichts eine
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