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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.07.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050712025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905071202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905071202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-12
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
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Iten muvrr. Hilf« L.» Ai I seitdem «tn men aröhcren, von der KM der gg verleglen Betrag in wöchentlichen 14. Aprst überaab er dem Sohne 2 hatte früher einmal nchmen muffen und Kaffe der städtischen Raten ab- 2 Mark mit Der Vater ilrmenamte« ln größeren. nen vermaltun hlen. Am .... sÄlv-lm' r Morl »u einer Weit« noch LauSke. um dort eine neue Stellung anzutreten. Wegen Unterschlagung kann der An gellagt« nicht bestraft werden, weil die Eltern keinen Straf- antvag gestellt haben. Staatsanwalt v. Ehrenslein und der Ver- leidiger Rechtsanwalt Dr. Böhmert treten für Zubilligung mil- dcrnder UmWnd« ein. Das Urteil lautet auf 4 Monate Ge usdiener Ernst ck- Stellung onzutr e nicht bestraf gestellt haben, r Rechtsanwah r Umstände eil... sängni»: S Wochen gelten al» verbükt. — Amtsgericht. Der 27 Jahre alte Ha Bruno Schwarze entwendete Mitte vorigen Monats Schmm lachen einiger mit Perlen besetzter Broschen im Werte von 170 Mark, die ein Reisender auf seinem Zimmer hatte offen daliegen lasse», sowie aus der im Hausdienerraume eingestellten Hand tasche des Gastes drei weitere Broschen im Vkrte von 275 Mk. Er ist geständig und wird zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. — Der lg Jahre alte Unterschweizer Max Emil Böttcher beging Ende April an einer Kuh seines Dienstherr» in Kaitz ViNe grobe Mißhandlung. Er schlug das trächtige Tier anhaltend mit einem vom Melkschemel losgerissenen Bein in barbaxischer Weise, so daß die Kuh zahlreiche blutunterlaufene Stellen zeigte. Dabei stieß er das Tier sofort wieder zu Boden, sobald es ausgestanden war. Ob die Kuh dauernde Nachteile von dieser Mißhandlung davonträgt, hat sich noch nicht feststellen lassen. Böttcher wird nicht nur der Tierquälerei schuldig befunden, sondern wegen Sachbeschädigung zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. — Der H2 Jahre alte Handarbeiter Wilhelm Paul Graf ist mit betet- ligt gewesen an der am 15. Januar auf der Eschcnstraße von den Gebrüdern Richter und Genossen verübten Ausschreitung gegen über harmlosen Straßenpassanten. Der mit den übrigen Ge nossen schon abgeurteilte Arbeiter Richter hatte auf der Eschen straß« einer mit ihrem Manne kommenden Frau den Weg ver treten, sie umarmt und a» sich gedrückt. Als der Ehemann sich dieses dreiste Benehmen verbat, schlugen die Burschen, unter denen sich Graf befand, heftig auf ihn ein. Graf war zu der ersten Berhandluig nicht erschienen, das Verfahren gegen ihn mußte damals abgetrennt werden: er hatte sich nach Chemnitz begeben, wo er vor kurzem wegen Unterschlagung zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt worden ist. Zu dieser Strafe treten noch weitere 6 Monate Gefängnis für die an harmlosen Spazier gängern begangene Ausschreitung. Ter Angeklagte unterwirft sich dem Urteil. Wasserstau!, ver Glve unv Molvan. Ludmeis Prag Pardubitz Me>nik Leitmeritz Avista Dresden 10. Juli — 11 fehlt — 1« — 70 — «0 — »8 — 182 11. Juli — 10 fehlt — 20 fehlt - b« - 38 - 178 Wetterprognose des Kgl. Meteorologischen Instituts z» Dresden für den 12. Juli: Trocken, mehr oder weniger bewölkt, Gewitter regen nickt ausgeschlossen. Temperatur: übernormal. Winbursprung: Süd «elt. Barometerstand: mittel. Die deutsch-französische Verständigung. - , . na ... ten und Ministers des Auswärtigen Rouvier in der fran zösischen Kammer. Aus Paris wird darüber gemeldet: Unter lautloser Stille der fast vollzähligen Kammer schickte Rouvier der Verlesung des Notenaustausches der beiden Regie rungen und der gemeinsamen Erklärung folgende Bemerkungen voraus: „Die Kammer erinnert sich, daß unser Gesandter in Marokko bei seiner Reise nach Fez im Januar dieses Jahres den Auftrag hatte, im Namen Frankreichs den Sultan mit den Reformen bekanntzumachen, die am meisten geeignet seien, der gestörten Lage seines Reiches wiedcraufzuhelfen, und die in großen Zügen der. Versammlung, der Notabeln des Reiches nnteroreitet und vorgeschlagcn, sowie sehr gründlich unter Mitwirkung der zu diesem Zwecke ernannten Bevollmächtigten geprüft worden waren. Diese Reformpläne fanden keine ablehnende Antwort oder ernstliche Einwendungen. Der Sultan jedoch, über diese vorbereitenden Verhandlungen unterrichtet, wünschte, die Ansicht der fremden Mächte einzuholen und lud diese zu dem Zwecke zu einer internationalen Konferenz ein. Diese Ein ladung an uns erging am 30. Mai. Das Berliner Kabinett teilte der Republik am 5. Juni durch eine Note mit, daß ihr die Konferenz als das beste Mittel erschiene, um dies« Reformen vorzuverciten. Wir haben darauf geantwortet, daß wir im Prinzip und mit wohlüberlegtem Entschlüsse dem Gedanken einer Konferenz nicht znsiimmcnd gegenüberständen, daß es uns ober notloenoig erschiene, um zweckmäßig unseren Beitritt zu erklären, uns mit Deutschland ins Eino« wie wir das besonder« Interesse Frankreichs als Grenzlandes an der Aufrechterhaltung der Ordnung im scherifischen Reiche anerkenne. Die Erklärungen, die ich mit dem Botschafter Fürsten Radolin ausgetauscht habe und die von unserem Botschafter Bihourd und dem Reichskanzler Fürsten Bülow vereinbatt wurden, haben die beiden Regierungen veranlaßt, sich gl Zusicherungen zu geben, deren Wortlaut die Schriftstw ten, die ich in der Kammer jetzt verlesen werde/' Der Verlestmg der drei Dokumente fügte dann Rouvier noch folgende Bemerkungen hinzu: „Das so wünschenswerte Uebereinkoinmen, das jetzt zwischen den beiden Mächten zu stände gekommen ist, läßt die Abkommen, die Frankreich vorher mit anderen Mächten getroffen hat, unbc- BeNutzung der Dampfschiffe nimmt mit den wachsenden Ent fernungen der Stationen von Dresden ab: auf der Strecke Dresden—Pillnitz erreicht der Personenverkehr seinen höchsten Umfang, sicherlich, weil man hier den Genuß malerischer Natur- schönhetten hat. Der steigende Verkehr wird freilich ganz er heblich unterst -ht von der dichtgefülltcn Großstadt, ihren ein heimischen Bewohnern und den zahllos herzuströmcnden Fremden aller Nationen. Ein ganz anderes Bild ist es. das heute, nach siebzigjährigem Betriebe der Elbdompffchifsahrt, zumal das Stromgebiet der Oberelbe bis hinein ins Böhmerland dem Beschauer bietet, wobei freilich den^zahlreichen Frachtkähnen, den ^berg- und^tal- Jahren der Winde und Wellen langsam den Strom entlang zogen. Heute sind es schmucke, schlank gebaute Dampfer, welche die Fluten befahren und einen steten Wechsel zwischen dem Verkehr.für 'Strom und Landschaft bedingen. Der schassende Menschengeist hat das Bild jener Zeit vor 70 Jahren Lei der Talfaß wenn die wer bauschen und Strömung etwas bes^ . fahrt bedächtig und still, heute geht cs laut dabei her. Rauschend schlagen die Räder ins Wasser, rasselnd gleitet die Kette der Schlepper, und das mächtige Nebelhorn mit seinem weithin tonen- den Heulen erinnert uns daran, daß wir in einer neuen Zeit leben: es ist die Zeit des Verkehrs. Den modernen Anforde, rungen »u genügen, verfügt die Gesellschaft heute über eine statt- liehe Flotte von 40 Dampfschiffen. Und heute hat deren kems mebr nötig, zum Ueberkahren deS Strandes bei Königstem berg- — ts den Vorspann von Zugtieren in Anspruch zu nehmen. Die 'der Reisenden im Jahre 1903/04, als die Elbfchiffahrt wegen sermmigel» volle 60 Tage ruhen mußte, ergab keine normale Ziffer. Sie belief sich auf der oberen Streck« Dresden—Leitmeritz " lltz SSS Personen, eine Zahl, die zuvor bereits um Tausende len war. »twicklung der sächsisch-böhmischen Personen-Dampf- Zeugnis davon ab, waS geistige Regsamkeit, mensch. l und «nergievolle Ausdauer zu leisten ver- eigenem runneve un Lause ver Borveruanoiung bei Schluß derselben wiederholt hat, gestatten , sickern, daß Deutschland sich tn unse, mit England und Spanien nicht ein. ge kommen Frankreichs abgegeben m sowohl sicherungrn, die der Vertreter der kaiserlichen Regierung aus eigenem Antriebe im Laufe der Vorverhandlungen gegeben und ------ -- - - -- - - Zotten ,„fr Sie zu ver- re Abkommen ... ^ . mischt. Kvnnte dies übrigens auch anders sein? Diese Abkommen verpflichten unS gegenüber nur die beiden Mächte, welche sie unterzeichnet haben, und umgekehrt uns allein diesen Mächten gegenüber. Es könnte keine Frage sein, daraus eine Schlußfolgerung zu ziehen gegen irgend eine andere Macht, ebenso wie keine andere Macht etwas einwenden kann gegen die Bedingungen, welchen England und Spanien zugestiinnit haben. Die Kammer wird sich gewiß beglückwünschen zu dem glückliche» Ergebnis, das sich dank der aufrichtigen Anstrengungen der Regierungen ans de» Verhand lungen zwischen Frankreich und Deutschland in der Marokko- Angelegenheit ergeben hat." Die Erklärung des Ministerpräsidenten wird mit allseitigem Beifall ausgenommen. Gcrville Rcachc verlangt hieraus die Veröffentlichung eines Gelbbuches über die Beziehungen Frankreichs zu den auswärtigen Mächten, und Penis Cochin will eine Interpellation ähnlichen Inhalts einbringen. Hierauf erklärt der Ministerpräsident, daß ein Gelbbuch veröffentlicht werden soll, wenn die Umstände es erlauben und daß er zu seinen Erklärungen nichts hinzuznsügen habe, daß also Cochins Anfrage unnütz sei. Cochin erklärt hierauf unter lautem Beifall von allen Bänken, daß bei solchen Ereignissen, wie den vorliegenden, die Kammer — sei es znstlni- mend oder tadelnd — ihre Meinung zu sagen habe und daß er auf diese Frage bei der Abstimmung über die indirekten Steuern zn- rückkommen werde. Damit war der historische Augenblick vorüber. Für die Marokko-Debatte in der Kammer am nächsten Donnerstag ließen sich als Redner u. n. Eochin und Pressensv einschreiben. Radolin hatte wegen Erledigung einiger Formali täten noch eine kurze Unterredung mit Rouvier. Mau glaubt, daß über die dem Sultan vorzulegcnden Programmpnulte schon jetzt in der Hauptsache ilebereiiistiniiiiuiig herrscht. Immerhin erwartet man, daß sich M adrid noch zum Worte melden werde. Der Madrider französische Botschafter Eambon wird während der nächsten Tage wichtige Bermittlerdieusle zu leisten haben. Während der nächsten Kaininerdebatte wird Rouvier ersucht werden, sich unch über F ra n kre i ch s S te l l u n g zur Kreta fra ge zu äußern. Ob James in die Debatte eingreift, ist noch unsicher. TageSgeschichte. cunigt. Damals vollzoff sich^die Elb» o c>» Men Ew . x Deutsches Reich. Das deutsche Kronprinzenpaar traf gestern früh in Kiel ein und begab sich kurz nach der An kunft an Bord der Jacht „Meteor", wo das Frühstück eingenom men wurde. Vom Schloß aus wurde im Automobil die Fahrt nach Heinmclmark augetreteu. Nach diesem Besuche sind seitens des kronprinzlichen Paares Fahrten in die Ostsee an Bord der Jacht „Meteor" in Aussicht geiwmiuen. x Die neue Bümerschaftskominission in Lübeck hat ihre Be ratungen über die Berfa ssniigsreform beendet und den Bericht erstattet. Darnach hat die Kommission die Senatsvorlage bedeutend verschärft und das Wahlrc ch t weiter erheblich ein geschränkt. Die verschärfenden Abänderungen sind folgende: 1. der 1200 Mk.-Zcnsus bleibt bestellen: 2. die Steuergrenze für die Klassenteilung wird auf 2500 Mk. erhöht; 3. in Klasse 1 wählen alle wahlberechtigten Bürger des Freistaates 30 Vertreter nach den Grundsätzen der Verhältniswahl: 1. in Klasse 2 wählen die Bürger mit mehr als 2500 Mk. Einkommen 00 Vertreter (75 Stadt-, 15 Landgebiet). x England. Im Unterhausc bringt bei der fortgesetzten Beratung der Fremd enbill Keir Hardie (Arbeiterpartei! einen Zusatzcintrag ein, nach dem jeder Einwanderer, der nach England gebracht werde, um während eines Ansstandes britische ''Arbeiter zu ersetzen, als unerwünschter Einwanderer betrachtet und daher zurückgewiesen werden soll. Der Antrag wurde mit 215 gegen 118 Stimmen abgelehnt. — Dille bringt sodann einen Antrag ein, der bestimmt, daß jeder Einwanderer, der aus religiösen Gründen nach England kommt, an der Landung nicht gehindert werden soll, auch wenn er die Mittel für seinen Lebensunterhalt nicht besitzt. — Premierminister Balfour widerspricht diesem Anträge, er klärte aber gleichzeitig, die Regierung werde später bereit sein, einen Zusatz einznschnlten, nach dem Fremde, die ihre Zulassung in England nachsuchen, lediglich um einer Verfolgung oder Be strafung wegen religiöser Gründe oder wegen Vergehen politischer Natur oder um einer Verfolgung zu entgehen, die eine Gefahr der Einkerkerung oder des Lebens wegen des religiösen Glanbens- bekenntnisses mit sich bringe, von der Einwanderung nicht ausge schlossen werden sollen. x Amerika. Aus Newyork wird gemeldet: Um die Ar beitsfähigkeit der Italiener, Chinesen und Japaner und das Kon traktsystem zu prüfen, beschloß die Panamn - Kanal - Aom- mission, 2000 Arbeitern dieser Nationalitäten mit einem Kon trakt für 500 Tage kommen zu lassen. Vermischtes. ** Abschiedsfeier für das Regentenpaar in Koburg. Eine imposante Abschiedshulvigung brachte Sonnabend abend die Einwohnerschaft von Koburg dem Re genten Erbprinzen zu Hohenlohe»Langenburg und seiner Gemahlin Alexandra geb. Prinzessin zu Sachsen- Koburg und Gotha dar. Als die Dunkelheit hereinbrach, zogen dichte Menschenmassen nach dem Schloßplatzc, der eine präch tige Festbeleuchtung aufwics. Bald nach 8 Uhr erschien das Re den Großfürsten Cyrill und Boris von Rußland, beide bekannt aus dem japanischen Krieg, auf dem Balkon. Als Einleitung erklangen die feierlichen Klänge des „Tannhäiiser"-Marschcs. Dann folgten Chöre der vereinigten Gesangvereine Kobnrgs, ein Tanzrcigen fränkischer Bauernmädchen, Keulenschwingen, Leiter- und Pyrainidcnübnngen, sowie ein humoristischer Reiter- reigen der Turner, ein Radreigen des Radlervereins und ein Lampionreigen der Turner und Schüler. Nach dem Lampion reigen brachte Bürgermeister Hirschseld ein Hoch aus das Re- gentenpaar aus, Ter Regent dankte in bewegten Worten mit einem Hoch auf Stadt und Land Koburg. in das er Herzog Karl Eduard und die Herzogin-Witwe Marie mit einschloß. Nach Sckiluh der Vorführungen zogen alle Anwesenden mit Lampions versehen vor dem Regentenpaar vorüber, ihm begeisterte Hul digungen darbringend. ** Der Brand der großen Warthe brücke in Landsberg a. W. hat für diese Stadt ganz ungeheuerliche Folgen gehabt. Da die geplante Notbrücke erst tu sechs bis acht Wochen fertig sein kann, bat der Magistrat beschlossen, eine Zillensichre, die 4- bis 5000 Mark kosten würde, anzuschaffen, außerdem einen Privatdampfer für den Personenverkehr cin- ustellen. Seitens der Eisenbahndirektion ist die Freigabe der Lisenbahnbrücke zngesagt worden, wenn diese von der Stadt in einen verkehrssicheren Zustand gebracht würde. In aller Eile aben Pioniere außerdem eine Pontonbrücke errichtet, die aber durch ein dagegen fahrendes Floß teilweise wieder zerstört wurde. Die Unkosten, die der Stadt durch den Brand erwachsen, sind ziemlich hoch. Die Pontonbrücke kostet allein 8000 Mark, ungeachtet der Einguartierungskosten. Die Notbrücke soll unter Benutzung der noch stehen gebliebenen' Pfeiler gebaut werden. Zu der neuen Brücke ist die Regierung bereit, einen Zuschuß ,u geben. — Die Sprengung des am linken Ufer stehen ge- vlieoenen Joches war von furchtbarer Wirkung. Ein aus Königsberg i. Pr. zugewanderter Handwerksbursche Olck wurde in einem Gaschof getötet. Er stand am Billard bei offenem Fenster, als ihn eine große Schraubenmutter gegen die Brust traf. Er hob sie noch auf, wurde dann aber ohnmächtig und starb im Krankenhaufe. ** In Reinbeck bei Halberstadt e r sta H ein junger Schmied die GastwirtStochter Fubrmeister, vermutlich aus Eifersucht, und machte dann einen Selbstmordversuch. ** Wie au» Dortmund verlautet, werden auf der Zeche „Borussia" sechs durch den Luftschacht eingefahrene Rettungs- mannschaftenvermißt. ** In der Zeche „Ludwig" Lei Recklinghl an» Dampfzhlmdet der Förderung-Maschine eine Durch den ausströmenden heißen Dampf wurde der Maschinenwärter Quick getötet, der Steiger Bachgrai lebensgefährlich verlebt. . . . ** Im Kirchdorse St. Johannis bei Bayreuth sind drei Erkrankungen an schwarzen Blattern, darunter ein schwerer Fall, vorgekommen. ** Die Hitzekalamität in Italien dauert an. Am 4. d. M. waren in Rom noch immer 30 Grad Celsius. Die Be völkeruug ist in Verzweiflung: die öffentlichen Brunnen werden von Hunderten von Mensche» belagert, Eisfabriken, Easc-e, Lsterien machen glänzende Geschäfte, auch die Nacht hindurch, da niemand Lust hat, im Hause zu schlaft», wenn das Thenn» Meter mitternachts 30 Grad zeigt. Besonders geplagt sind die Autoritäten der Medizin und der Physik, da sie von Besuchern überlaufen werden. Pwseffor Gualdi äußerte sich u. a. über die Gründe, weshalb die Neurömer der Hitze gegenüber machtlvser sind als die antiken. Die heutigen Straffen seien zu breit, Dächer und Häuserwände zu dünn, und auch die Kleidung der Römer von heule sei so verkehrt wie nur möglich. Als Mittel gegen die Hitze empfahl er, tagsüber alle Zimmer hermetisch geschlossen, nachts aber alle Fenster offen zu halten, dazu wenig zu esse», aber viel zu trinken, wobei die Eisgetränke zu vermeiden seien, ebenso wie die all;» kalten Bäder. Zum Schlüsse sprach er seine Freude darüber aus, daß trotz allem der Gesniidbcitsznstand Ronw befriedigend und nur bei den Kindern viele Vcrdanungsstöiiingcn zu konstatieren seien Andere Professoren erklären übereinstimmend, dnß man sich in Geduld fassen muffe, da sobald Abhilft nicht zu erwarten sei, wen» kein Gewitter komme. Unterdessen fordert die Hitze immer neue Opfer. Am 1. d. M. gab'S in Nom 10 Fälle von Sonnenstich mit tödlichem Ansgange, die Opfer in der Eampngna hingegen sind kaum mehr zn zählen: die meisten Erntcarbciter wollen sich nur noch gegen Lohnerhöhung der Gefahr anssetze» Auch der Drill der Truppen mußte anders geregelt werden: Märsche düsten nur noch bis 8 Uhr morgens gemacht werden Wie in Rom und Umgegend, so verhält cs sich cinch in den andc ren Städte». Florenz beginnt sich zn entvölkern, und die Züge reichen kanm ans, nm die Flüchtlinge smtznschafftn. In Neapel schläft das niedere Volk, nnr mit dem ,/acmd bekleidet, ans der Straße; in Foggia gab's 10 Fälle von Sonnenstich und in Ravenna, Jorli, Arczzo usw. sind die Erntcarbeitc» eingesielll worden. * Ein wahres Ge sch ich ichen. Dem Landra! eines hauptsächlich von Arbeitern bevölkerten Landkreises wird ein junger Assessor zur Hilisarbesterschnst überwiesen. Beim ersten Zusammensein such! sich der Vorgeictzte über die polnischen An schauungen seines jungen Kollegen zu orientieren und fragt ihn, welcher Partei er angehöre. Nach einigem Zögern am- wortct der Gefragte: „Offen gestanden, zu gar keiner," Ta erwidert der Landrat: „Sie Streber, Sie — Sie wollen woh! Minister werden!" Schiffsbelvegillltten. Norddeutlcher Lloyd, kMitacteili von Fr. Bremermann, General-Agentur, Prager Straße 49.» „Hannover" 11. Juli in Bremer baven angek. „Prinz Eitel Friedrich" II. Juli in Suc, angek. „Kailser Wilbelm der Große" 10. Juli von Cherbourg abgcg. „König Alberi" 10. Juli von Gibraltar abaeg. „Karlsruhe" 10. Juli von Neapel abgcg. „Darmsiadt" II. Juli in Singapore angek. „Bayern" 10. Juli von Gib raltar abgeg. .Scharuborll" 10. Juli von Schanghai abgcg. Hamburg-Amerika-Linie. „Fürst Bismarck", nach Js- iand und Norwegen, 8. Juli von Cuxhaven obgeg. „Tburingia", nach der Westküste Amerikas, 7. Juli in Teuerst« angek. „Gras Waldcrsee" 8. Juli von Newyork Uber Dover nach Hamburg abgeg. „Prinz Joachim" 8. Juli von Tampico nach Veracruz abgcg. „Senegainbia", von Osiasicn, 9. Juli in Suez angek. „Saxonia", nach Oslasien, 8. Juli von Suez abgeg. „Aberlour" 8. Juli von Yokohama abgeg. „Alexandria" 8. Juli von Bolton nach Philadelphia abeg. „Schwarzburg" 8. JulivonNewportNewS nach Hamburg abgeg. „Sevilla" 8. Juli von Montevideo über Madeira nach Hamburg abgcg. „Savoia", nach Westindien, 9. Juli Dover pass. „Poseidon" 9. Juli Holtenau vals. „Serbia", von Oslasien. 9. Juli von Havre abgeg. „St. Croix" 8. Juli in New Orleans angek. „Barcelona" 8. Juli in Baltimore angek. „Molikc" 9. Juli in NaeS angek. „Prinz Sigismund", nach MittelbrasUicn, 8. Juli von Funchal abgeg. „Prinz Oskar", von Newyork über Neapel nach Genua, 8. Juli Gibraltar paff. „Prinzessin Victoria Luise" 8. Juli in Dtgermulen angek. „Abergeldie", nach Ostasien. 8. Juli von Antwerpen abgeg. „Meteor" 9. Juli in Trond- hjem angek. „Suevia", nach Ostasien. 9. Juli Dungeneß paff. „Pontos" 9. Juli von Buenos Aires nach San Pedro abgeg. „Paribia" 8. Juli von Buenos Aires nach Rosario abgeg. „Rbaetin", nach Newyork. 9. Juli von Boulogne abgeg. „Scotia", nach Wcstindien, 9. Juli von Cuxhaven ab geg. „Hamburg", von Newyork, 9. Juli aus der Elbe angek. „Liberia", »ach Ostaffen, 9. Juli von Singapore abgeg. „Dania". nach Mittelbraff- lien, 9. Juli Dover pass. „Scgovia", von Ostaffrn, 9. Juli Tarisa pass. „La Plata" 8. Juli von Buenos Aires abgeg. „Helvetia", von New Or leans, 9. Juli Ltzard paff. .Nicomedia" 8. Juli von Hongkong abgeg. Union-Castle-Linie. „Goorkha" 10. Juli aus Ausreise in Kapstadt angek. „Guelpd" 9. Juli aus Heimreise von den Kanarischen Inseln abgeg. Sport-Nachrichten. Neunen zu Breslau. 10. Juli. PreisderOdcr 5500 Mark. Stuart" 1., „Mcimluck" 2-, „Schwindlerin" 3. Tot.: 25 : 10. Platz: 31, 30 : 20. — Herzog v. Ratibor-Er- rnnerungs-Rennen. Preis 17100 Mark „Pathos" 1.. „Real Scotch" 2., „Preller" 3. Tot.: 18 : 10. Platz: 24. 24 : 20. — Silbernes Pferd. „Heinrich" 1.. „Arion' 2., „Trutz" 3. Tot.: 16 : 10. Platz: 32, 53 : 20. - S- ch m et t o w - R e n n c n. P r e i s 9 7 00 M a r k. . Hora/' 1., „Libanon" 2., „Meerbraut" 3. Tot.: 15 zo Platz- 28 40 : 20. - Park-Handicav. Preis 5500 Mark^ „Harmonie' 1., „Nephrit" 2.. „Jodler" 3. Tot.: 35 : 10 Platz- j 10,. - Staatspreis 4. Klasse. „Rosenkranz" ,., „Helgoland 2., „Ronwla" 3. Tot.: 17 : 10. — Roien- berg - Iagd - Rennen. Preis 4350 Mark. „Lamento" 1. „Sperate' 2., „Sarika" 3. Tot.: 30 : 10. Platz: 40 - 20 Offene ätellen. üiliwciiiiikt für Dnnipsdrcschmaschine gesucht. 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