Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 21.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189909211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990921
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-09
- Tag 1899-09-21
-
Monat
1899-09
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.09.1899
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
cd 1 cd n o. IN !d Pi P- w !/, 2 L. 2 2 d! cv P w P -- 0- cd P 2 A-' <v § § L s < tv 7r v v »»« Li »« > L Ve,«a-gebü-« dlMclMrliii' M. -°o. durch dtt «l», Mk. 2.7». »I» «unadme «IM AukUndlgnngen tjir die nächlle Numuni erivlgt in der vtzuvkgeMUöüclle, Marieiuir es. u. In den üiedeuoiwalnncstelleii v Bonn, st dir s Udr Na»»n. Soniuaos nur Marienln.bsv. u-'/.r UkrMUtagS. A »»eige «taris. Ilel dalli,echnmdwikekea »Kitbeni >rM.,w>>m>!>iann»k»amdevPrw<>l teile ZeileeoPl. :Dc>nr>el,eile„unle Tlrich) «kingeiaiibv <c> „nnlenn liinind- Julius 8etiLlll!e!i : s ^n, 8ev 1», psrt. u. l.Ll. ^ >»IeuvIiIUlle»»ox«ll!>lLoüe ! »1- 'L d«. so Vt. - Aliöwäiliao AullrSge nur ocacn korauiibkiastlliii». BslkgbiöNkrwiro in wDt. boroclniet. vür Rückgabe einaclanbler Stlirul- stücke tcme VevbmdUclckeU. tzeritlvreckiaitttstluk: s Amt I Nr. 1t u. Nv. r-cioc,. Die Dresdner Nachrichten erscheinen täglich Morgens. / ^ I kr»M»IIv Mllirv 8eli!»ki'»eli«! all^rs:« kixstl« 44. Jahrgang, j fnauknit»'. NUN 7. Tclear.-Adresje: Nachrichten, Dresden. ß-«MIM ^ b ff 32I"-n-ei.sttr. U. UlMe? .12 tzoi Oxosclon. 8owll>«P- u «n, 1viis.oI«>« in krröb.,4ti>r W badrilr engl, crugolaeeitlu, von s. LNcooll L I7n. in N-UcUlci, K D 1e>»>lg..,,,, I » tzr H UN» Niosttor, cr»I-oe»io!„bau>iastoa. NeoidU-ton «io!. M s; 4 »ÜIINI r»,»,«-s IINU». » » ^ ^ II. Ii«mli»tl! M 6 tili Mt kt Sß Uo1ttvr«i»aiit WM Lisxnünilt-t 1813 ä un6 L ilrlmllril»! ilr ^ bistot stets nur äns diouosts unä Loste rn killigstsn Kreisen. Lv8«v8Ldrr MT v. L. rvlsvkkv, n il8lliulkei8ti'. änni'Mi üW 9. ls.iisogt'l'- Die Stichwahl in Pirna. Hvfiiachrichtcii, Schillrath Eichenbcrg 4, Konscrenz Mntbmaßl. Witterung: FpUlssiV. deutichcrArchivare, Biänncrgesangvercin „Germania", LeipzigerRathhaus. Niederschläge. jTontterstag» 21. September LM äom 1. Oktodor boxinnt litr äio „V,08«luvr IVaolii i« litibn«» clio UUWil Ä l>ü8 IV. ViöHSÜüIlk INS. vor Leruxsoreis betrugt kvi cien Kaisorl. Lostanstnlto» im Voutsekvn Leiche 2 üllt. 7.1 <im ckuslnuäs mit sntspreobvollsm l'nsv/.usclstL»). Oieienixon I'o^l- Iiorivlic i', wnlelie ciis LosteilunF bei ihrer Lostanstnlt voek nickt orneuort haben, wollen äivs solvi't be- «irkva, clamit am 1. Oktober in ävr Zustoilunß: äos Listtos keine Lntorbrcclinn-r eintritt. Der Leruxssireis tür Ibic^eleii uncl clic, Vororte KInrnrnitr. ii uncl I.öl»tn» betrügt bei Z»- Stellung «los Llsttes clureli unsere Lvtvn Line Lrnouorung 6er Lesteilung seitens clor bisherigen Lerieber ist niebt orkvrclvilick, cla clis Zeitung ohne Lotorbreeluing weiter gclietert wircl. >Vn!uninK8veiriitt!elnnKvn bitten wir unter gonsner Ingabs clor alten unä neuen Wohnung mvgliebst «-c lii iitlleii einige 'Vage vorder in clor uuterroiebnvtvn Lauptgeseliüttsstelle oäor einer äsr rVnnabmvstvllvn ru melclen. kiesedältsstölle äer ^)ro8äiier Havdriebtvn" lilarieiistrasso 38. äiniiilumtelltti süi- ltnreiMN iiixl üe/ii^Itc-^tcüiiiiMii: fili-NKsv ILIn^I^pgn^si»» s. .lebsnnes Lüssier; :r;>, Lritr. Oilliers; Ikiii4x,i>iti. 11 (Vorstacll I'iesolien), Lieb. Ible; . 17, Ooorg Wagner; I>lt« l^tllnltrvi - »ml > ., Ulbert Laul; 8nell»i6n-,tiII«>« IO, Lrilmann Ilinclort; itc>I!»< !Si<,. 12 sLeko 8trisseneiStrasse), Llax R»II; !11«>i'»«?lbni'Koi'eiti'. 2 (Vorstacit 8triesen), Otto Lilr; 8e!ic>I«>>sti'. OS, Lust. 8evler; I lilnnclsili . 17. Otto Liselcolt; In H>Ia««»'nlitL: I i . 2, Ileinr. Liebling; In ILuLlnu: ,,N< ,»l>. 6 rV Oötre; KeOsx'HvtlLvi'Siti'. 31, ^rtbur 8cbmiclt; ln I?Ir»ueu: Ki> »88v I un^ 11vis>e«ttLe»- 8<i'N88e 2«, rkrtbur Llattbaes. Die Stichwahl i» Pirna. Der Wahlkampf im Pirnacr Ncichstaaswahlkrcise hat am 18. September noch nicht die Entscheidung gebracht; indes; hat er eine Lehre ergeben, die, wenn sie von den Ordnnngspartcie» be herzigt wird, ihrem Kandidaten den Sieg bei der Stichwahl sichern muh. Diese Lehre folgt aus der Thatsache, dag es der Sozial demokratie nur vermöge einer Agitation, die an Rührigkeit und Stärke nicht iiberboten werden kan», gelungen ist, den nationalen Gegner zu überflügeln, während dieser einen Stimmenzuwachs Im Vergleich zu der vorjährigen Wahl nicht erzielt hat. Ohne Zwcisel ist das blos dem Umstande znznschreiben, das; die Agitation, die für die Lode'lchc Kandidatur entwickelt worden ist. weit znrnck- blicb hinter dem unermüdlichen Eifer und der Lebhaftigkeit, mit der die sozialdemokratische Wnhlpropaganda betrieben wurde. Wenn nunmehr die Ordnungsparteien bis zur Stichwahl mit derselbe» äußersten Anspannung aller Kräfte für ihren Kandidaten arbeiten, wie es von der Umstnrzpartci geschehen ist. so kann und mich der Vorsprung, den am Montag der sozialdemokratische vor dem natio nalen Kandidaten erreicht hat, nicht blos eingeholt, sondern über- trossen werden. Die Aussichten, daß die bis auf das höchste Mast gesteigerte Agitationsthätigkeit zum Siege Lohes führt, sind um so gröhcr. als die Sozialdemokratie schon bei dem ersten Wahl- gange ihre Anhänger bis auf den letzten Mann an die Wahlurne gebracht, also am EntscheidungStagc aus einen weiteren beträcht lichen Zuwachs aus den eigenen Reihen kaum noch zu rechnen hat, während die Tausende von Wahlberechtigten, die am l8. Sep tember ihr Wahlrecht nicht ausgeübt haben, sür die nationalen Parteien eine Reserve bieten, die vermöge einer unablässigen und möglichst emsigen Agitation sür de» zweiten Wahlgang m einer Stärke herangezogen werden kann, die hinreichen würde, die Sozialdemokraten aus dem Felde zu schlagen. Vor Allem gilt es daher jetzt, da? politische Vcrantwortlichkeitsbewußtsein und das nationale Pflichtgefühl Derjenigen zu wecke» und zur Bcthätigung onruspornen, dre sich bisher an dem Wahlkampfe nicht betheiligt haben und den Wahlurnen ferngeblieben sind, obwohl sie den Anspruch erheben, zu den Anhängern der bestehenden Ordnung und den Vertretern des staatserhaltendeu Gedankens gezählt zu werden. Nur aus eigener Kraft vermögen die nationalen Wähler bei der Stichwahl den Sieg zu erringen. Denn auf eiiie durch schlagende Unterstützung veS Freisinns, der über 1800 Stimmen verfugt, ist kaum zu rechnen. Auch wenn der günstigste Fall ein- treten sollte, dah dir Leitung der freisinnigen Volksvartci die Parole onsgiebt. für Lobe zu stimmen, so bleibt es doch fraglich, ob diele Parole thaisächlich befolgt wird. Bei dem ausgesprochen antisemitischen Charakter der Latze scheu Kandidatur dursten von vornherein die Freisinnigen wenig Neigung besitzen, sich für diese zu erwärmen: em Theil von ihnen wird es unter allen Umständen, gleichviel welche Haltung der Stichwahl gegenüber auch die Partei leitung einnehmen wird, oorziehcn. sich entweder der Stimme zu enthalten oder direkt für den Gegner deS Antisemiten e>nzutreten. Andererseits darf man wohl erwarten, daß es unter den sächsischen Freisinnige» doch auch noch solche Wähler giebt, die e« nicht über S Herz bringen, den Mangel an Begeisterung sür den antilozial- deniokratischcn Mandcitsbcwerber durch einen sozialdemokratischen Stimmzettel zu bekunden, sonder» die sich für verpflichtet Hallen, de» Vertreter der bestehenden Ordnung deni Umstiirzkandidate» gegenüber unbedingt als das „kleinere Nebel" gelte» zu lassen. Wahrscheinlich wird die freisinnige Partei zur Stichwahl keine asiiziclle Parole ausgcbe» und es jedem einzelnen Wähler über lassen. nach Ermessen Stellung zu nehmen. Erfahruiigsgeniäst dürste dann der radikale Flügel für den Sozialdemokraten stimmen, der gemässigte sür den nationalen Kandidaten: dabei wird vielleicht die Zahl Tcricnigc», die sich der Stimmabgabe enthalten, lanm geringer sein, als die Zahl Derjenigen, die sich a» der Wahl bctheiüge». Darnach würde» sowohl die Sozialdemokraten wie die Ordnnugsvarteien davon abscheii müssen, in ihren Berechnungen der Chancen des Stichwalsikampsts die jrcisinnige Votkspartei als einen ausschlaggebenden Faktor zu verwerthe». Die Sozialdemokratie Hai keinen Grund, das Wahlergebnis des >8. September mit besonderer Gcnngthmliig zu betrochten. Die sichere Erwartung, das; es ihr bereits im ersten Ansturm gelingen werde, den Wahlkreis zu erobern, hat sich nicht erfüllt, und die Stimmenzmiahnie, die sie erzielt hat, kann doch nur als eine geringfügige bezeichnet werden, wenn man erwägt, mit welch' außerordentlichem Krastausivande sic die Agitation wochen lang betrieben hat. Tee mimerischc Erfolg Non 1800 Stimmen lässt sich von den Umstürzler» nur io weniger als ein durch schlagender Sieg, als ein neues Anzeichen sür den uiianfhaltsamen Fortschritt des internationale» revolutionären Gedankens bemessen und ansbenten. als sie ja selbst zugegeben haben, das; sich der Pirnacr Wahlkampf stir sic ganz bcwnders günstig gestalte» müsse. Am Tage vor der Wahl schrieb das Dresdner Organ des Um sturzes: „1800 Stcinarbeitcr wurden durch die Aussperrung in Dresden und Pirna aus die Straße geworfen. Sie lönnen diese nnsreiwillige Muhe nicht schöner im Interesse der eigenen Sache wie im Interesse der gelammten Allnsiterklasse verwerthe». als daß sie nun auch auf den Straßen des Wahlkreises Pirna nmhcrziehcn und werben für die Sozialdemokratie." Ter wzinldemokcatiiche Stimmenzuwachs ist nicht dadurch erfolgt, daß neue Anhänger gewonnen worden sind, ivndcrn er läßt sich naturgemäß durch die »n Lalife des letzten Jahres cinaetretene Vermehrung der sosigldcmv- lrgtischcn Wähler erklären, die sich in Folge wesentlicher Veränder ungen der Wählerlisten und durch künstlichen Zuzug von „Genossen" ans benachbarte» Bezirken ergeben hat. In der ioziatdcmokratlschen Presse wurde dem 16. September eine außergewöhnliche Bedeutung beigelegt. Das Ergebnis; der Pirnacr Wahl sollte eine „schallende Ohifeige" sein sür die antisozialdemokratische Politik, ivie sie mit der Vortage zum Schutze der Arbeitswillige» beschrittcn worden ist; sie sollte die „O.lliitnllg" darstellc» für „alle jene Akte nackter Klassenjustiz, die das letzte Jahr in Deutschland, besonders in Sachsen, gebracht hat". Das Dresdner Umstlirzblatt schrieb im Hinblick auf das Urtheil im Löbtauer Landfliedcns>'r>lch- Prozcß: „Die Walst unseres Jräßdors mit überwältigender Majo rität im ersten Wahlgange: das ici die Antwort ans jene „53 Jahre Zuchthaus", die sich wie ein ätzendes Brandmal in die Seele icdes Arbeiters hineingebrannt haben". Diese Antwort ist am Montag nicht gegeben worden: pielmebr ist sie so ausgefallen, daß für die Hoff nung Raum bleibt, bei nachhaltiger energischer Agitation der Ordnungsparteien werde in der Pirnacr Stichwahl nicht der inler nationale, revolutionäre, sondern der nationale, cmtisvzialdcmo- kratische Gedanke den Sieg davontragcn. Fjcrnschreib- und Kcruiprech-Bcrlchtt vom 20 September. * M e tz. Bei dem Kgl. Sächi. Fuß-Arlillcrie-Negiment Nr. 12 sind bis heute 21 Tvvhns Erkrankungen vorgckommen. 1 Mann ist am 17. verstorben. Seit dem 10. ist kein neuer Krankbeitssali ein- gctretcn. Die Erkrankungen sind darauf zlirückzusiilnen, daß ein Äirthschaftsbcsitzer in der Nähe des Barackenlagers ans dem Schieß platz zu Wahn, bei dem mclncrc Leute des Regiments verkehrt haben, während der Schießübung schwer an Typhus erkrankt ist, die Krankheit aber verheimlicht bat. Berit». Kontrcadmiral Äüchsel ist zum Chef der 2 Panzer- Division, Kontrcadmiral v. Äictersbeim zum Inspekteur der 2. Marine-Inspektion, Kontreadmircil Tieäcricbsen zum Direktor im Neichsiiiarineamr ernannt worden. — Der „Staatsanzciger" ver ösfcntlicht die Berufung des bisherigen außerordentlichen Professors Dr. Sieglin zu Leipzig mm ordentlichen Professor an der philoso phischen Fakultät der Berliner Universität. -- Die Motorfahrt Berlin-Leipzig fand heute unter großer Betheiligung statt Starter waren Graf Talleyrand-Perigord und Hauptmann Knevel. Es starteten in Maricnseld ltt Wagen und 6 Räder. In Leipzig waren umfassende Vorkehrungen zum Empfange der Fahrzeuge getroffen. — Im benachbarte» Ripdorf fand beute eine Benzin- Evvlosion statt, welche ein kleines Fabrikgebäude zerstörte und 8 Personen verletzte, darunter 2 lebensgefährlich. Eine entlassene Magd steht im Verdacht, die Explosion verursacht zu haben. Berlin- Nächster Tage bcgiebt sich eine Kommiision, be stehend aus Beamten der Ministerien des Kultus, des Handels, des Innern und der Finanzen nach Danzig und Königsberg, um darüber zu verbandcln, ob und welche Maßregel» gegen die Ein schleppung der Pest sür unsere Seehäfen schon letzt zu tresse» sind Insbesondere kommt in Betracht die Errichtung einer bakteriolo gischen Unlerinchnngsstation. die Anstellung besonderer tzasenärrte und die Einrichtung spezieller Kurse tür bakteriologische Diagnose, endlich auch eine Verschärfung der Hafenguarantaiiie. Magdeburg. Landeögcrichtspräsident Zleites-Nordhausen, früher nationalliberaler Abgeordneter, verstarb während einer Gc- . . m> richtsverbandlnng am Herzschlag im Alter von 65 Jabren. Köln. Eine zahlreich besuchte Versammlung der Zwangs- Innung der Zimmermeister beschloß, am Montag sämmlliche Werk- und Bauplätze zu schließen, wenn bis dahin in der Lohn ist den Gesellen eine Einigung nicht erzielt ist. ' zahl " - ' stätten frage mit ven Geleiten eine Cintgin „ , „ München-Gladbach. Unter zahlreicher Bethelliaung der Bürgerschaft fand heute Nachmittag die feierliche Enthüllung des vom Professor Schaper-Bcrlin ausgeführten Bismarckdenkmals statt. Baden-Baden. Der russische Minister deS Auswärtigen Graf Mnrannew begab sich nach Monirclir. Wie». I» Tcplitz sind am letzten Sonntag 89 Personen in die evangelische Kirche ausgenommen morden. Die Uebergetretenen sind meist Bewohner der cstadt Klostcrarab. — Wie in parlamen tarischen Kreisen verlautet, soll daS HcrrenhauSmitglied Alsrcd Liechtenstein als Nachfolger veS Grafen Thun in Aussicht ge- nvm.men sein. — Oberst Schneider, der vormalige österreichiiche Militärattachs in Paris ist in Luzern, wohin er zur Erholung gegangen war, an der Bright'schc» Niercnkraiilheit schwer erkrankt: sein Zustand wird von den Aerzten sür gefährlich erklärt. Paris. Ter Poii.zeivräsekt besichtigte heute Mittag das Innere des Forts Ebabrol. Es waren keinerlei Speisereste vor handen, die Eingeschlossenen scheinen in der letzten Nacht alles Vorhandene anfgezehrt zu haben. Papiere wurden nicht vor- nefnnden Im Keller wurden zwei Zellen gesunden, welche be stimmt waren, etwa eindringende Polizisten darin eiuznsperrcu. — Frau Treysas hat heute mit den anderen dort anwesenden Mit gliedern der Familie Rennes verlassen. * Paris. Ter „Tcuivs" schreibt: Die Begnadigung Treysus' ist eine Beruhigung. Sie schließt nicht das Suche» nach der Wahr heit ab, aus weiche die Angeklagte», die Ankläger und die Geschichte ein Anrecht haben; aber aus diesem Suche» muß das Gift der Rachsucht und der Geist der Wiedcrvergeltung entfernt werden. Die Begnadigung wird ermöglichen, alle Dieienigcn deutlich zu erkennen, die in der Assairc Anlaß suchte». Unruhen zu stiften. Alle Phasen der Angelegenheit, die wir nun durchlaufen haben, zeigen uns, welche Institutionen zu verbessern und welche Miß bräuche abznstelle» sind; aber nichts von Alledem kann ansgcführt werden ohne die vorherige Neruhignng. * Nantes. Drcysns traf hier 8 Uhr Vormittags ein. be gleitet von seinem Brndcr Mattsten, dem Direktor der Sicherheits polizei und einem Polizeiagenten: sie alle bestiegen den Zug nach Bordeaux und nähme» in einem Abtheil. in welchem sich bereits inchrcre Reisende besanden. Platz. Auf der ersten Station ver liehe» die Beamten den Zug. Die Brüder DreyfuS reisten allein weiter, wohin, ist unbekannt. L isiabon. In Ovorto griff die Volksmenge die Polizei an. welche einen Pestkranken i» das Hospital überkührte: später griff ein Volkshaufcii mit Stcimvüric» ein Detachement Kavallerie an, wurde icdoch durch Rcpplvcrschüsse vertrieben. Einige Per sonen wurden getödtet. London. Wie verlautet, ist die englische Regierung geneigt, die Unterhandlungen mit der Regierung der südafrikanische» Republik fortznsetzeii. London. Nach einem Telegramm aus Pretoria erklärte Staatssekretär Reitz in einem Jntcttrstcw, ihm sei durch den Transvaal-Bevollmächtigten ans amtlicher Londoner Quelle die Meldung zngcgangcn, daß England neuerdings die Schleifung der Beseitigungen in Transvncst und die theilwcise Eniwassnnng der Burgher-Truppe» verlange. Er bezweifle die Richtigkeit der Mcldnng: tresse sie zu, so sei Krieg ihre nothwendige Kvnieancn;. Kovcnhagc n. Ter Kaiser und die Kaiserin von Rußland verließen heute Nachmittag Schloß Bcrustorss und begaben sich in Begleitung der gesammten Kouigl. Familie nach Kopenhagen, wo sie »ach Herzlicher Verabschiedung von alle» Anwesenden die Jacht „Polarstern" bestiegen, die gegen -l' < Uhr in See ging. Kiew. Zwilchen den Stationen Kotiuschany und Nemerczy der rnssiichen Sndbahn ist ein gemischter Zug mit einem Gütcrzng zusammen gestoßen. 8 Passagiere und l Oberkondntteur sind todl, 8 Schaffner schwer, 2 andere Bahiibcdicnstctc leicht verletzt. Belgrad. Nack dem Abschluß des Plaidoyer im Hoch- vcrraths-Prozcs; hielt der Staatsanwalt die Anklage in allen Pnnkien aufrecht. Knezewittch ergriff unter allgemeiner Spannung das Wort und, die Hand ans dre Bibel legend, erklärte er alle Personen, die ans der Anklagebank sitzen, für lmschntdig wie das Sonnenlicht. (Große Bewegung.) In längerer Rede führte er dann die Gründe aus. weiche ihn veranlaßt hätten, Unschuldige zu belaste»: er habe geglaubt sich damit vom Tode zu retten und daß die von ihm Beschuldigte» ssty schon würden heraus helfen könne». Er sehe, daß Alles vergebens sei, er wolle die Beschuldigten nicht »»glücklich macken und er zittere bei dem Gedanken an deren Jrancn »nd Kinder. Die UrthcilsWung des Standgericlsts erfolgt morgen. Es wird angenommen, daßKnezewitsch zum Tode, mehrere der am meisten Komprrmnttirtcn zu mehrjähriger Freiheits strafe vcrnrtheilt. der größte Theil der Angeklagten aber srci- gesprvchcir werde. Die Berliner Börse war heute im Allgemeinen fest. In Banken und Montanwerthen fanden Deckungen statt, die wohl durch daS Hcrannahc» des Ultimo veranlaßt waren. Weiter stinru litten Mittheilungcn, wonach die Svannung zwischen England und Transvaal nachgelassen hat. Der Gcldstand hat sich etwas leichter gestaltet. Banken meist höher. Auch Eisenbahnen konnten meist anzieycn. Transvaal behanvtet. Monlauwcrthe zogen 1 bis 2>/, Prozent a». Der Kassamarkt war aus Käufe sehr fest, es fanden mehrfach Knrscrhöhnnaen von 4 bis 10 Prozent statt. Rcntcn bebauptct. aber still. Privatdiskont 4^/« Prozent. Ultimo- getd 6 Prozent. — Der Spiritus-Markt zeigte gute Kauflust und feste Tendenz. Loco 70er 44.50 oder tO Psg. höher. Termine gewannen 10 dis 20 Pfg. In Getreide war ain Frühmarlt verhältnißmäßig gutes Geschäft bei indcß nur knapp behaupteten Kurse» ; vcsonNrs begehrt war heute Roggen »nd gute Braugerste. Im MitkagSvcrkehr nbtcn die hohen Ziffern der Kanalliste, nach denen beträchtliche Quantitäten nach Berlin unterwegs sein sollen, einen Druck aus; dazu kam, daß für Dezember angckündigte Posten nur schwer Ausnahme fanden. Weizen ziemlich behauptet, Roggen 3/« vis i Mk. niedriger. Hafer angeboten und -ffr Mk. niedriger. Nach Ermittelung der Centralnotirungsstelle der preu ßischen Landwitthschaftskummern wurden bezahlt in Berlin: Weizen 152, Roggen 150, Hafer 142 Mk ; Stettin-Stadt: Weizen 148, Roggen 144, Hafer 126,50 Mk. — Wetter: Be deckt, regnerisch. Südwestwind. «ra»ll>»c» «. m. iSchUi« ! i!r">! M,dO, rusconl» nn.sc» rrc«dner Saul IS2 du. riaalibahn ><«,80. Lombarden W.öV. LaurahiNle LSS.S». Ungar. Sold —. Portugiesen . Fest. «ort». z» Uhr b!a-bmttlag«., Ren», IM.7S, Italiener gz.l». Soanier «I.S7. Ponugleicn 24.1><>. Dirken 22.72 Itirkenloole ns.m, Otiomandank LW.oo. SlaalS- b»bi> —,Lombarden—,—. Fest. Wart». Produltenmarkt. W-uen per Sevtdr. lS.bv. per Noobr.-Febr. rs SS. matt Spiruu» oer Sevtbr. c»,ou. per Januar.Slrril ss.oo, fest. Rüboi »er Septbr. ss.oo, »er Ianuar-AorU S4.2S. tost. »msterdam. Produklen-Vertqi. «et,en ver Noobr. —, gelchltstilo», »er MLr» —. ruhig. Stoggen »er Oktober »er Mtlr, 144.00. ISN» " " bon. Produltendericht. SämmtUche Setretdeartcn lest, aber ruhig. — Weit«: certliitze« «ud Sächsisches. -Sr. König!. Hoheit Prin, Georg wird sich heute Bvirnlttag 10 Uhr 30 Minuten vom Schlesischen Bahnhofe über Görlitz-BreSlau nach Groß-Warte»berg begebe», um in seiner Eigemchast als General-Inspekteur der 2 Aimee-Juspeklion morgen und übermorgen den Korpsmanöver» deS 6. Armeekorps und am ». iseptembcr einer Uebung init schwerer Artillerie bcizuwohncn. .^e. Königs. Hoheit wird voraussichtlich am 26. September früh m Dreöoen wieder eintreffen. In der Begleitung Sr. König!. - rr, 83 rre DLL n » SZ «L. rr: ?SL-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite