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Dresdner Nachrichten : 20.04.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189004201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-04
- Tag 1890-04-20
-
Monat
1890-04
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.04.1890
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35. Jahrgang. Aufl. 48,500 Stück. Sedutr-I ^ULt.ttsuptsti'.rE /0l8t.j(önig^alignn8tnis. ksveiiev. contodüvNsrn Dresden, 1890. Lreisliston gratis unä tr-meo. (-SI-I fioul. Vre8ävn, 4Va»8tra«8v 12. llormLw» kvrLtvlä, ^ltmarkt. - «va, lNinorva" StrMimpk« Ertönt) kür Xinäsr von 30 > kkx. an, kür Viuiivll 75 ktz. Slntt« vai»«u- l »Ii-Liupe« oknsdiatk 55 kkk- Lek? sckvurro kulbsoiäono! Llarü 1.25, 1.50 unä 1.75. ^ LokUok. Lt-cklirt L8SS. kmb«ätz»M8tiikd s Svrn«tvInit>I»olL » »»It vd.r H»ckt »kxv^nonll, vickt 2>obsllii. t.k»Ul6t: W»rl,a»te. 10, /imaNenite. IS, 2«I«Ic»u»rite.40. Heust.: üelnrlokstr. <8i»(ltOörUtr). Will. kökLtz, MssM. ß, «mpüedlt in grösster LnsncLkI Umkorm-, I-ivräs- unä LillLrä-Iueds in allen Lsrbsn uaci tjualitätew ru billigsten kreisen. e«e«»«««s «««« „IllvaUäsuäLllk". Lllllonoan-Vormlttalllns kür äio „Vrv>«l»«r lVa^lirlvIitv»", ilen „v, «8«Ine> so>viv für »Ile anäoren Loituagsn. Otr«rei»rI«5« «rrnlts. „IllVLliäoaäauk". llss Cntsaak' Gesetzentwurf, die Stellung verabschiedeter Ossiziere unter bürgerliche Gerichte, Ermäßigung des Portos für Drucklachen. Aba. Stöcker! LKFtz »»*»» UV» über die Unzucht, Windtholst's Wunschzettel. Fernlprechberichte. Landesverein iur innere Mission. Die Hochzeit von Valeni. I TvI-ll-llA, «4v» ve«uw»orÜ>L« Retallurr für Politisches m »ml, «irre« lu »ie»drn. DaS Gute zu nehmen, einerlei von welcher Seite eS komme, hatte der General-Reichskanzler v. Caprivi in seiner Antrittsrede verheißen. Mit militärischer Pünktlichkeit hat er sein Wort eingc- löst. Unter seinem Vorsitz stimmte der Bundeörath am Donnerstag dem vom Reichstage beschlossenen Gesetzentwürfe zu. welcher die verabschiedeten Offiziere den allgemeinen bürgerlichen Gerichten auch in Strafsachen unterstellt. Die erste Anregung dazu hatte bereit- i. I. 1881 ein Antrag der Tcutschfreisinnige» gegeben. Der damalige KriegSminister Bronsart v. Schellcndors war nicht abgeneigt, auf den Antrag einzugeben. Doch gelangte derselbe da mals gar nicht an den Bundeörath. Er wurde in dem folgende» Reichstag enieuert und vom letzten nahezu einstimmig angenommen. Der Bundeörath hüllte sich, getreu seiner wunderlichen Praxis, wie bei allen Anträgen, die aus dem Schooße des Reichstag entsprungen waren, so auch bei der Verhandlung dieses in vollkommenes Schwei gen. Umso erfreulicher ist cs. daß er jetzt dem Beschlüsse dcS Reichs tags seine Zustimmung ertheilt und wenn sich die Freisinnigen hier eines Erfolges rühmen, so haben sie Grund dazu. Herr v. Caprivi hat bewiesen, daß er bereit ist, .zurückgchaltene Ge danken und Wünsche aufzunehmen, sie von Neuem zu prüfen und soweit er die Ueberzcugung von ihrer Durchführbarkeit gewinnt, zu verwirklichen". Im vorliegenden Stück ist die Durchführbarkeit äußerst leicht. Obwohl es sich um nicht weniger als 9000 verab schiedete Offiziere handelt, sind doch die Fälle, wo Einer von ihnen mit dem Strafrichter in Untersuchung kommt, äußerst selten. Die Bestimmung, daß Offiziere auch nach ihrer Pcnsionirung doch noch in Strafsachen der Militärgerichtsbarkeit unterstehen, stammt ans der Zeit, wo noch in Strafsachen auf Entziehung der Pension er kannt werden konnte. Das ist jetzt ausgeschlossen. Somit steht Nichts Dem im Wege, daß die verabschiedeten Offiziere in Straf sachen völlig de» bürgerlichen Gerichten unterworfen werden. Die Militärgerichte behalten einzig die Vcfugniß. das Recht auf Tragen der Uniform und auf Führung des Titels abzuerkcnnen. Die Unterstellung der verabschiedeten Offiziere unter die bürger liche Strafgerichtsbarkeit ist nur von Vorthcil für sie. Sie er leichtert ihre Anstellung in Civilstcllungen und ihren Eintritt in das bürgerliche Erwerbsleben. Wer läßt sich gern in Geschälte mit einem verabschiedeten Offizier ei», wenn er ihn nicht vor den ordentlichen Richter belangen kann? Die jetzt getroffene Acicke rang erstreckt sich nur übrigens auf die gänzlich verabschiedeten Oisiziere, nicht aus die zur Disposition. Es ist ein kleiner, aber zufolge der ihn begleitenden Zeit- und anderen Umstände halber doch recht erfreulicher Fortschritt. Auch auf anderen Gebieten zeigt sich jetzt frisches Leben. Ter Generalpostmeister Dr. v. Stephan setzt die Postnachnahmegcbnbren herab und ist im Begriffe, auch noch weiteren Wünschen deS Publi kums entgegenzukommen. Namentlich in Betreff der Ermäßigung deS PortoS für Drucksachen. Es scheint, als ob jetzt endlich die unzählige Male verlangte Zwischenstufe für Drucksachenporto von !i und 10 Psg. zur Einführung gelangen soll. Stoch aus dem letzten Reichstag widersetzte sich Dr. v. Stephan dieser Forderung aus'S Hartnäckigste, er lehnte überhaupt ganz entschieden jede wetz tere Reform tm Postwesen ab. Seine Gegengründe überzeugten Niemanden; er wollte von der bekannten Erfahrung, daß Vcr billigung tm Verkehrslebcn sich binnen Kurzen, durch stärkere Be nutzung der Gelegenheit bezahlt macht, ans einmal Nicht- mehr wissen. Sein Widerstand gegen alle und jede Tarifermäßigung war umso auffälliger, als Herr v. Stephan sich früher durch kräf tige Reformen nach dieser Richtung ausgezeichnet hatte. Wat inan damals ahnte, wird jetzt zur Gewißheit. Stephans Wider stand gegen alle Reformen im Postwesen entsprach gar nicht seiner eigenen Ueberzcugung; er gehorchte nur dem Willen eines Höheren Seitdem dieser Druck aufgehört hat. wird Stephan bald seine alte Spannkraft und Schaffenslust zurückerhalten. Auch den Unter beamten der VerkehrSanstalten wird dies zu Gute kommen. Sie erhalten die ihnen nur zu lange vorenthaltenen Ausbesserungen ihres Einkommens, worauf sie berechtigten Anspruch haben. Wäre dies rechtzeitig erfolgt, so würde mancher Unterbeamte am 20. Febr. nicht sozialdemokratisch abgestimmt haben. Es war bin heikles Thema, was der Abg. Stöcker im preuß. Abgeordnetenhaus- am Donnerstag berührte, das der Prostitution Zu einer irgendwie eingehenderen Besprechung in den Zeitungen eignet eS sich nicht, aber die Tribüne eines Parlanients ist der richtige Ort. einen so schweren sozialen Schaden zur Sprache zu bringen, selbst wenn auch Frauen zuhören. Stöcker behandelte zudem diesen unerquicklichen Stoff mit soviel Ernst und sittlicher Würde, daß von Anstößigkeit nicht die Rede sein kann. ES waren nicht Neden-orten, sondern dem Leben entnommene Thatsachen, die er bei Berührung jener am Leibe der heutigen Gesellschaft cltem- den Wunde zur Sprache brachte. Einem Manne, der durch seine Thätigkeit in der Inneren Mission tiefe Einblicke in die schwärzesten Seiten deS Lebens der Großstädte gewinnt, ziemt es wohl, die mahnende und warnende Stimme zu erbeben. Stöcker legte u. A. dar, daß man nicht bloß gegen die verführten Mädchen, sondem auch gegen die Verführer cinschrriten müsse. Wie man cs bei einem Lehrer oder Arzt besonders hart bestraft, wenn er seine Berufs» stellung gegenüber weiblichen Personen benutzt, so müsse auch das Gesetz Dienstherren und Arbeitgeber scharf herannehmen. wenn sie sich gegen ihre Arbeiterinnen vergingen. Die nächtlichen CasSS mit weiblichen Personen nannte Stöcker «ine .Börse der Unzucht" und verlangte ihre Unterdrückung ; auch daS Schlafburschen» und Schlafmädchenwesen kann nicht soweitergeben. Das sittlich-soziale Elend, das Stöcker behandelte, hat nächst dem Leichtsinn, der Ver gnügungssucht und der Lüsternheit eines TheilS der Jugend seinen letzten Grund in der wirthschastlichen Noch, welche manches arme Mädchen aus die Pfade des Lasters treibt. Eine Hebung der wirthschastlichen Verhältnisse wird die Hauptwurzel der Prostitu tion, die Nothlage, abgrabe». Das enthebt aber die Behörden nicht der Pflicht, dem Unwesen selbst, soweit sie eS irgend können, entgegenzulreten. In dieser Richtung that nun Stöcker einen Ausspruch, welcher namentlich in Sachsen volle Beachtung finden sollte. Hier ist neuerlich betreffs der Behausung verlorener weib licher Wesen eine Einrichtung getroffen worden, die nur von den Mucken, gebilligt wird. Die Sittlichkeit hat dadurch nicht gewonnen, die Gesundheitsverhältnisse sind dadurch verschlechtert worden und was die anständigen Hausbesitzer dadurch für Schaden erleiden, darüber erschallen die Klagen immer lauter. Wir beschränken uns darauf, Stöckers Worte zu wiederholen: .Die früheren Cinrich tungen waren prinzipiell verwerflicher, aber die heutigen sind prak tisch verderblicher." Der Führer der Ultramontanen, Windthorst, hat im Preuß. Abg.-Hause seinen Wunschzettel entrollt. ES war dies mehr ein PreiScourant. Gegen Bewilligung dieser Forderungen ist Windt- horst's Partei bereit, im Reichstage und Abg.-Hause die Regierung zu unterstützen. Bange machen gilt aber auch hier nicht. Es ist gar kein Zweifel, daß daS Centrum dem Reiche. waS es zu seiner Sicherheit in militärischer Beziehung oder zur Fortsetzung einer kräftigen Kolonialpolitik bedarf, gewähren und namentlich, daß eS die Arbeiterschutzgesetze des Kaisers unterstützen wird, gleichgilttg, ob seine kirchenpolitischen Forderungen Annahme finden oder nicht. Der größte Tbeil der letzteren ist unannehmbar. Ties gilt besonders von Windthorst's Schulautrag. Er ist bereits einmal vom Landtag zurückgewiesen worden; daS gleiche Schicksal erwartet ihn auch diesmal. Die Regierung kann ihn nicht annehmcn, alle Parteien, nnßer den Römlingen, müssen ihn verwerfen. Ter Windthorst'sche Schnlantrag macht die Kirche Roms zur Herrin der Volksschule: nur solche Lehrer sollen angcstellt werden, gegen welche der Bischof in kirchlich-religiöser Beziehung keinen Einspruch erhebt. Wer in Preußen Lehrer werden will, muß sich vor Allem um die Gunst des Pfnrrcs bewerben; denn seine ganze Zukunft liegt in den Händen der kirchlichen Behörde. Erhebt diese bei angestclltcn Lehrern Einwände, so muß dem Lehrer der Religionsunterricht abgenommen werden. Die kirchliche Behörde bestimmt außerdem selbstständig die Lehr- und Untcrrichtsbücher, den Umfang, Inhalt und Vertheilung des Religionsstoffs aus die Schulklassen und be kommt io viel Einfluß auf die Schule, daß von einer Staatsschule bald nicht mehr die Rede wäre. Kein Staat aber kann sich die wichtigste Emrichtung. die Volksschule, entreißen lassen. Der Windthorst'sche Schulantrag ist ein frivol vom Zaune gebrochener Streit, eine muthwillige Friedensstörung, die Volksschule ist kein politischer HandelSgegenstand. Feruschretb- mid Fernsprech-Verlchte vom 19. April. Berlin. Unter Vorsitz des Kaisers fand heute Vvrmitta im Schloß eine Sitzung des Kronrathes statt. Den Gegensta» der Berathung bildete die Sckmlfraae, sowie die Frage der Ercich tung eines Denkmales für Kaiser Wilhelm I. und Kaiser Friedrich — Der Kaiser reist morgen Abend nach Bremen ab und begiebt sich von da nach Bremerhaven und Wilbelmshafen und am 23. über Osnabrück nach de», Elsaß. Von hier wirb er sodann zu nächst nach Darmstadt gehen und sich hierauf zur Auerhahnbalz nach Eisenach begeben, doch flick in letzterer Beziehung definitive Bestimmungen noch nicht getroffen. — Der preußische Verein zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger hielt heute seine Generalversammlung ab. Als Abgesandter dcS sächsischen Arbeitseinstellung feien,. Wo dies geschehe, haben die Behörden die nöthigen Conscquenzen gegen die betreffenden Arbeiter zu ziehen. Paris. Wie verlautet, würde der am 15. Mai hier zusam- mentretcnde Telearaphen-Kongreß auch die Frage erörteni, ob nicht statt des Worttarifs der Buchstabentarif einzuführen sei, wobei 15 Buchstaben eine Einheit zu bilden hätte». Paris. Das Organisationskomitee für die Demonstration am 1. Mai erläßt ein Manifest, worin erklärt wird, am 1. Mai ruht jede Arbeit. Die Svndikatskammern bilden den Sammelpunkt aller unabhängigen Arbeiter, unbeschadet ihrer sonstigen politischen Meinungen. Ein gemeinsamer Massenaufzug geht nach der Kammer, um von den Dcpntirte» eine definitive Antwort auf die gerechten Forderungen der Arbeiter entgegen zu nehmen. Die Demonstra tion soll durchaus friedlich sein. London. Die geographische Gesellschaft erhielt auf die Verleihung der goldenen Medaille an Emin Pascha und aus die Einladung an denselben, die Medaille persönlich in Empfang zu nehmen, von diesem folgendes Telegramm aus Sansibar: Freund lichen Dank für die nie erwartete Ehre, eine Belohnung eher für zukünftige als für schon vollbrachte Werke. Die Berliner Börse zeigte anfangs eine aewiße Beruhig ung bei befestigten Coursen. Das Geschäft war indes sehr gering fügig : später war die Haltung recht matt und die anfänglichen EourSbesferunaen gingen schnell wieder verloren. Banken waren ruhig und niedriger, Bahnen konnte» die niedrigeren AnfangScourie aut behaupten, Bergwerke stark angeboten, die Courie gedrückt, iremde Renten wenig verändert. Im Kassaverkehr waren Banken still und schwächer, Bahnen wenig verändert, österreichische vor wiegend schwächer, Bergwerke und Judustrieen matt, deutsche Fonds gleichfalls abgeschwächt, österreichische Prioritäten ruhig, Privat diskont 2'/» Prozent. Nachbörse fest. — Wetter: Bedeckt, Regen. Nachmittags etwas aufgeklärt, Westwind. Nr»i>k«»rt «.». are»„ WZ,«0. «„»,»>. 181,10. «,»». ss,«n. »-„»Irr «,»»err «»r„. N»,. 88.»». »,»«««, 21«,1«. »reLdn. vk. 111,Z». . «rlsenUrchea —. »etefti»,. » , e , <«»-»»».> «r,»>» 2S6.7». ««„«»»,»» 2,1,7». »„»»»k» lt».«. Nordwesl 203,75. MarNutn, 58^2. Un». Trk»,« »AL». «ent, «8.0». »men» l»«.82. gt-nrnre «HL. bahn «56,25. L-ult-rde- 271,25, »». vriirltlte» —. G»«n»«7z>/». «,»»te» ,85,SZ. Llt-numr» L58M, ««comvie 8,2.5». «uh,,. ««et». «r<>»»Nr» >«<r>»«.> wetze, »er «»eit 21.K». »er Se»t.-r«e»e. L3.7», fest, evlrtt,,» »er «pr„ L>H». »er Sepeember-Vecemter SS,««, rußt-, kx »er »pell «8,5». »er Scvtember-Dccember «7.0«, fest. »«»rr»,«. «»»„He, «Schlu». Selzr» »er M«t As. »er N«»»r Slerac» »er M«t ,3«,«», per 0ct,»er »27,«». 188. OertttcheS uutz Sächsisches. Köiilgl. Hoheit Prin zMa x ist mit seinem mllitä - Se. tischen Begleiter, Rittmeister von Bad Elster ringet,offen. Neitzciistei», am 18. d. M. in ia Josefa, Prin< schästsbericdt des preußischen Vereins ausdrücklich Anerkennung fand. Dasselbe gewähre dem Centralvercin die Möglichkeit, den Vereinen einen gründlichen Leitfaden in die Hand zu geben.— Mit der von englischen Blättcm berichteten Verhaftung eine- russischen Marineoffiziers wegen Auslieferung von FestungSplänen an den Attache einer Großmacht ist die bevorstehende Abreise deS deut schen Marine-Attaches Baron von Plcsscn von Petersburg nach Kopenhagen in Verbindung gebracht worden. Bnron von Plessen ist indeß Marine-Attache auch in Dänemark, Schweden und Nor wegen, woraus sich seine Abreise nach der dänischen Hafenstadt erklärt. Berlin. DaS Abgeordnetenhaus setzte die Berathung des KllltusetatS fort. Freiherr v. Zedlitz (irelkons.) nahm Stellung gegen die Wiicktborst'schen Forderungen. Auch Knörcke erklärte, oaß die freisinnige Partei dem Wmdthorst'schcn Antrag nicht zu- stimmen werde. Weiterberathung Montag. — In der heutigen Sitzung ^ des StaatsministerlumS nmrde die BeamtcnbesoldungS- ^Wald^nbura i. Schl. Die in Folge der vorjährigen Streiktumulte zur Sicherung der öffentlichen Ordnuiia im Berg- werködistrikte beantragte Garnison ist an allerhöchster Stelle abge- lehnt worden. Frankfurt a. M. Die Schuhmacher haben gestern Abend beschlossen, am nächsten Montag in einen Generalstreik einzutreten. L o bla u. Hier ist ein Weberstreik auSgebrochen. Tie Weber fordern eine Mproz. Lohncrböhung. Köln. Der .Köln. Zig." zufolge hat die preußische Regierung Anweisungen bezüglich des Schutzes der Arbeiter getroffen, welche am 1. Mai nicht feiern wollen. Halle a. S. In den Kaliwerken von AscherSleben sind heute die Belegschaften vollzählig angefahren. Die Differenzen wecken voraussichtlich ausgeglichen wecken. Wien. Infolge einer Anfrage der Reichenberger Handels kammer Hut der Handelsminifter an die LandeSches» einen Erlaß Ihre K. K. Hoheit die Erzherzogin Mar zessin von Sachse», ist am 17. d. M. mit dem Erzherzog Aldrecht ous Arco, woselbst die hohe Frau jetzt längere Zeit weilte, in Meran cingelrossen. Die Bevölkerung bereitete ihr einen sehr sym pathischen Empfang. — Oberst v. Mangoldt erhielt die Erlaubniß zur Anlegung der demselben mit der Ernennung zum Ehrenritter deS Johannitrr- ordens verliehenen Abzeichen. — Der Herr Geh. Rath Bär ist gestern (Sonnabend) mit dem Miilagszug zur Cur nach CarlSbad abgereist. — Unter Vorsitz Sr. König!. Hoheit Prinz Georg fand am Freitag Mittag 2 Uhr eine Gesammtministeri al sitzung statt. — Dem vom Direktorium deS Landesvereins fur in ner e M i i s i o n heranSgegebencn Bericht über die Thätigkeit der inneren Mission im Königreich Sachsen im Jahre 1889 entnehme!, wir Folgendes: Die selbstständigen Unternehmungen des Landes- Vereins sind neneckingS durch die Begründung der Epileptischen Anstalt Klein-Wachau bei Radcberg vermehrt worden. DaS Bethlehemstift im Augustusbad blickt nunmehr auf ein IMHriges Bestehen znriick, in welchem Zeitraum es 1600 kränklichen ruck schwächlichen Kindern Ausnahme und Verpflegung gewährte. Der Gcsammtauswand von 5116 Mk. 19 Psa. (d. >. pro Kind und Tag 85.2 Psg.) wurde durch freiwillige Liebesgaben und Kollekten gedeckt. Die unterstützende und helfende Thätigkeit deS LandeS- veretns erstreckte sich auf die Bußtagskollekte, die Fürsorge für Wandemde und Arbeitslose, die evangelische Männer- und Jünglings- vereinssache, die Diakonissen- und Brüdersache, die Felddiakonie, die Schriftenverbreitiing u. s. w. Durch die Bußtagskollekte stand die Summe von rund 19,600 Mk. zur Verwendung (gegen 13,939 Mk. im Vorjahre). Infolge dieses reichen Ertrages konnte dies mal eine größere Zahl von lliiterstübungsgesuchen. als je vorher, berücksichtigt werden. Die Zahl der Herbergen zur Heimath betrug Ende 1889 47 mit 1488 Betten, welche insgesammt von 194,492 Rachtgästen ,md 1283 Loaisgesellen besucht wurden und 303,676 Nachtlager gewährten. Gegen daS Vorjahr bat sich somit der Fremdenverkehr um 9258 Personen und 1654 Nächte vermehrt, der Verkehr der Loaisgesellen um 260 Personen vermindert, aber um 10,687 Nächte vermehrt. Das Vcrpflegstaiionswcsen hat seit 1886 äußerlich fast gar keinen Fortschritt gemacht und ist auch jetzt noch erst in 11 amtShauptmaiinichaftlichen Bezirken dnrchgcstihrt. In den 18 als Verpflcgstationen dienenden Herbergen zur Heimath wurde zusammen an 31,491 Personen Nachtverpflegung und on 9184 Tagcsvcrpflegung gewährt. Die vom Landesverein vor 4 Jahren begründete Arbeitcrkolonte Schneckenarün gedeiht vortreff lich und steht finanziell so giü, wie wenig sickere Anstalten. Ter V, gedeckt wurden. Tie evangelischen Männer- und Jünglings- Vereine sind aus 106 mit 5007 Mitgliedern (gegen 99 mit 470 Mitgliedern) gewachsen. Im vergangenen wer - - - - evangelischen! ' " ' 4701 gliedern» gewachsen. Im vergangenen Jahre betheiligten sich 263 Mitglieder aus 45 Vereinen an der regelmäßigen Verbreitung christlicher Schriften, 72 als Helfer an KindergotteSdlensten. In 37 Vereinen bestehen besondere Sänaerchöre, in 22 Posaunrnchörc mit 174 Instrumenten. WaS die Diakonissensachc anbelongt, so ist von einer sehr erfreulichen Zunahme der Schwesternschaft zu berichten, welche von 277 ans 302 gestiegen ist. In den 8 Töchter anstalten deS Mutterhauses wirken über 100 Schwestern. Aus den 102 auswärtigen Stationen innerhalb und außerhalb Sachsens arbeiten 193 Schwestern. Die Gemeindediakonie wird an 30 Orten durch 60 Schwestern auSgellbt. Tie Vrüdernnswlt in Gorbitz zählte am Jahresschlüsse 45 Brüder, 6 junge Mäimer traten neu ein. Es sind nun mit Brüdern besetzt 14 RetinnMänser, 13 Herbergen zur Heimath, 1 Nrbeiterkolonie, 2 Jugendpflegen und I Asyl für Strafentlassene. Die vom Landesverein mr innere äerichtet, 'worin erklärt wird.die Reäinung duü»e nicht, daß die Mission in Gemeinschaft mit dem Ardeiter in den staatlichen Jndnstrievetrirven den 1. Mai durch . LandeSverein wundetcr und erkrankter Krieger im Königreich Sa ur Pflege der en in'S Leben
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