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Dresdner Nachrichten : 25.10.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193010258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19301025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19301025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-10
- Tag 1930-10-25
-
Monat
1930-10
-
Jahr
1930
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.10.1930
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Die neue Staatsauffasfurio in China Der Deutsch-Chine fische Kreis veranstaltete am Toimerslag in der Technischen Hochschule einen beachtens werten 'Vortragsabend. Es sprach über die Staats» ausfassuug derSung-Konsuztaner in China Pros. Tr. Carsun Ehang, der einzige chinesische Ge- lehrte, der zur .seit an einer üeutsllren Hochschule die Lehrtätig keit auoul'l. Ein Pergleich zwischen dein europäischen Be- grtsse des Rechtsstaates und dein asiattich-chincsischen des histo rische» Tugenditaates sei deshalb unmöglich, weil der reine Rechtsstaat »ach koiisnztanischer ErkeuntuiS kein Ideal sei, Sen» das 'Volk weiche aus, wo es mit Erlassen und Strafen geleitet werde. Nur wo ein 'Volk ans eigene», Tugendwillen seine Regierung trage, gehorche es aus Gewiyenspflicht. Dennoch sei die chinesische SlaatSansiassung nicht im oder ans dem liegen sähe zu Europa entstanden, da sie schon im alten China bestanden habe. Durch Aufklärung und Beispiel wollte» die Ltaatsphilosophen konfuzianischer Weltanschauung -aS Volk einporbildeii. Das? ihnen das gelang, beweise Chinas inehrtaiisendsährige, hohe Kultur. Zur Sungzeit ,chinesisches Mittelalter» setzte sich sene außerordentliche trag- sähige Staatsregierung durch, die sich aus die beiden starken Säulen stützte: Erziehung des Herrschers und Kommunalvertrag. Der Herricher müsse stets Repräsentant der Sittlichkeit im weiteste» Sinne des Wortes sein. Diese Auffassung sei nieder- gelegt in der konfuzianischen G r v ß w i s s e n s ch a s t: ihr Ltaatsziel sei gleichbedeutend mit dem PlatoS. Auf Grund dieser LiaatSerkenntiiiS entwickelte nun China den hochbedeut- same» staatsphilosophtschen K o m m u n a l v e r t r a g. Cr sei kein Svzialvertrag im Sinne RouffeauS. Nach den Kvn- suzianern verpflichtet der Kommunalvertrag die Kontrakten- ten zu gegenseitiger Förderung der Sittlichkeit. Set» Ur sprung sei gevpolitischer Art. Infolge der ungeheuren Größe Chinas konnte ein grober Teil der Verwaltung nicht von Be amten erledigt werden, mußte vielmehr in den Händen des Volkes bleiben. Die Sung-Konsuztaner wollen nun diese alte Idee des KvmmnnalvertrageS wieder aufleben lassen. Dieser Kommunalvertrag, geschrieben oder ungeschrieben in ganz China verbreitet, bezweckt — man vergleiche die starken An klänge an das Christentum! — Förderung der Tugend unter- einander, gegenseitige Warnung vor Fehlern, Lebe» nach Sitte und Sittlichkeit. Hilfe in Not. Man habe eS, so saßte der Redner zusammen, bei diesem Kommunalvertrage, wenn man ihn mit europäischem Auge betrachte, mit einer Mischung von Privatleben und Staatsbürgertum mit dem Hintergründe des TugeiidstaateS zu tun. Gegenwärtig herrsche in China ein Crperiinentiercn mit modernen, europäischen Gedankengängen. Anschluß an die europäische StaatSauffassung werde aber nur möglich sein, wenn man ihn auf die beiden alten chinesisch- konsuzianischen Ideale stelle, Erziehung des Staatsmannes und Kommunalvertrag. Die Vorarbeiten für -ie Hysterie Ausstellung 1931 Um die Vorarbeiten für die Verlängerung der AuSstel- lung iu> Sommer 1981 zu sichern, ist die Verwaltung der Ausstellung neu organisiert worden, wobei selbstverständlich eine sehr erhebliche Einschränkung des Appa rates und ein starker Abbau von Kräften nicht zu vermeiden war. da die Verlängerung der bestehenden Ausstellung nicht mehr dieselben Aufwendungen erfordert wie der Aufbau im vorigen Jahre. Das bisherige Präsidium der Ausstellung, an der Spitze der l. Präsident Ltadtrat Dr. Krüger, hat sich auch für 1931 zur Verfügung gestellt. Um auch nach Wegfall der Direktion ein Zusammenarbeiten aller Abteilungen zu gewährleisten, hat der zweite Präsident, Dr. Set ring, auch die Geschäfte des bisherigen Vorstandes übernommen. Die wissenschaftliche Leitung liügt wieder in den Händen deö PrästdialmitgUedes Professor Dr. S ü p f l e. Die Vorarbeiten find durch Sicherung der Aussteller und durch Bearbeitung neuer interessanter Aussiellunggebtete be reits in Gang gebracht worden und versprechen guten Erfolg. — Tcilmonatskarten auch sür Eil- und Schnellzüge. Seit 1. September d. Z. gibt eS bekanntlich schon Teilmonatskarten 2. Klane. Einem Anträge de» Verbandes reisender Kaufleute Deutschlands entsprechend, hat die Deutsche Reichsbahngesell schaft, Hauptverwaltung, jetzt auch die Eil- und Schnell- zü g e gegen Bezahlung des tarifmäßigen Zuschlages zur Benutzung mit Teilknonatskarten freigegeben. Darüber hinaus hat sie sich bereiterklärt, den weiteren Wünschen des kaufmännischen Berussreiseverkehrs in bezug aus die Aushebung der bisher geltenden Ent fern u n g s g r e n z e für Teilmonatskarten von 75 Kilometer Rechnung zu tragen. Eine entsprechende Aenberung der Tartf- bestimmungen ist bereits in Vorbereitung. — Nordmährische Brüder und Schwester» iu^Hresden. Am Donnerstag weilten Studentinnen und Studenten aus Nordmähren in Dresden. Sic brachten uns deut- lches Kulturgut voller Innigkeit, Sinnigkeit. Schwermut und Frohsinn. Das deutsches Herz tat sich kund in ihren Liedern, ihren Tänzen, in dem Volksstück. Ter Abend war es wert, besucht zu sein, „himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt!", in diesem Gvcthewort liegt die deutsche Seele umschlossen. Grctchen und Kätchen, neben ihnen Faust, Egmont, Andreas Hofer, das sind ihre eindringlichsten Verkörperungen. An sie mußte man denken, lauschte man den Darbietungen dieser jungen Schwestern und Brüder. Das war der unsichtbare Hintergrund des Abends. Und darum weitete er sich über die Spanne volkskundlicher Darbietungen zum Deutschen Abend im echtesten Sinne, zu dem richtig verstandenen: „Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt!" —* Bcreinignng der Grundbücher. Das sächsische Justiz ministerium bat versiigt, daß der Beschluß des Grundbuch amtes, durch den ein Antrag auf Eintragung der Aufwertung oder ein Antrag auf Eintragung einer Hypothek oder Grund- schuld mit dem Range der Befugnis nach 8 7 des Aus wertungsgesetzes znrückgewiesen wird, sofern er nicht zu Proto- koll bekannt gemacht wird, von Amts wegen zuzustellen ist. Ihm ist eine Belehrung betzufügen, daß die Beschwerde da- gegen nur binnen einer Frist von einem Monat zulässig ist. — Nübneuvolksbund. Opernhaus: Montag den 27. Okt. Bollvorstcllung: Gruppe I AMI bis 8500 und ItkMt bis 11050 und Gruppe II 5M bis 700. Donnerstag Gruppe I 8001 bi» 8750. Sonntag Gruppe I 8501 bis WM und 85M bis »575. — Schauspielhaus: Donnerstag den 80. Oktober Gruppe I 8501 bis 875», Freitag Gr. I 4401 bis WM und 8201 bis 8250, Sonnabend Gruppe I 8251 bis S8M und 4«oi bi» WM. — Komödie: Montag den 27. Oktober Gruppe I 55»t bis 5«m und II SM bi» 11440, Dienstag Gruppe l bMI bis 51M, Miliwoch Gruppe l 5IM bis 52M, DonuerSIag Gr. I 52M bis 58M, Freitag Gruppe I 5»vl bis »MN. Sonnabend Gr. I »M» bis »IM, Sonntag Gruppe l »UN bi« 0200, Montag Gruppe I »2M bis 0800. — Alberttheater: Dienstag den 28. Oktober Grupoe l 5M bi« 750 und Gruppe II t bt» 25, Mittwoch Gruppe l 75t bis INM und Griivve II 2» b«S 50. Donnerstag Gruppe I tMl bis 125g und Gruppe II 51 bis 75, Freitag Gruppe I 1251 bi» I5M und Gruppe II 7» bis IM, Sonnabend Gruppe l 1551 bi» 175» und Gruppe II INI bis 125, Sonntag Gruppe l »Ml bis 82M und Gr. II 10OI bis 1030, Montag Gruppe I 1751 bis 2000. — Residenz- theater: Montag den 27. Oktober Gruppe I 821 bi» 4M und 11701 bis II 720, Sonnabend Gruppe k 7001 bi» 7tM. Montag Gr. I »Mt bis 7000. — Eentraltheater: Montag den 27. Oktober Grupp« I »IM bis MM. Dienstag Gruppe l 7501 bi» 70M, Mittwoch Gruppe I »20t bis 0800. Donnerstag Gruppe I »801 bt» «4M. Sonn abend Gruppe I VOM bi» 8700, Montag Gruppe I 8401 bi» 8500. — Dresdener Volksbühne SB. Opernhaus: Dien»tag 8524 bis 8028. Mittwoch 8021 bi» 8N78, Sonnabend 8074 bi» 8718, Montag 13.» 8714 bis 870». Schauspielhaus: Sonntag <28.1 548» bis 5588. Montag 5584 bis 5001, Dienstag 50g2 bis 5701, Mitt woch 5702 bis 588». Sonntag 12.1 4001 bis 4081 und 5887 bis 5800. Montag 1082 bt» 1117. Die Komödie: Sonntag 120» 4801 bis 4880. Montag 4081 bis 5000. Dienstag 5001 bl» 5100. Mittwoch 5101 bi» 5200. Donnerstag 5201 bt» 5800, Freitag lOM bt» «700, Sonn abend st.» 170t bi« 1800, Sonntag (2.) 1801 bt« 1800, Montag 190t bt» SvmmlisAliMrtsüu rmid«Aim»dr Bei Beginn der gestrigen 1ü. Sitzung brr Landeösynob« sprach Vizepräsident v. Hickmann, Leipzig, das Gebet. Nach Vorschlag der Berichterstatter sür den Wahlprüsungs- ausschuß wurden die Wahlen der Gyn. Hahn, Großröhrs dorf, im 2. Wahlbezirk Bautzen—Kamenz, und Ltndner, Glauchau, im 9. Wahlbezirk Glauchau—GtoUberg, richtig, gesprochen. Sy». r>. Stephan, Leipzig, nahm als Berichterstatter des Ausschusses für innere Fragen ausführlich Stellung zu einem Anträge deö Syn. von N v st i tz - W a l l w i tz und Genossen, der die Frage einer Abänderung der theologischen Prüfungsordnung zur Erwägung geben wollte im Gedanken an solche junge Theologen, die ihr akademisches Gtudtum auf der Theo lo gischen Schule in Bethel ergänzen möchten. Der Berichterstatter erkannte die große Bedeutung der Theolo gischen Schule in Bethel an, die einen Einblick in die gewaltige Liebestätigkeit der Kirche biete und den Gemeinschaftsgeist pflege. Diese Bedürfnisse würden setzt aber auch mehr als früher durch die theologischen Fakultäten befriedigt. Der Pfarrer müsse auf der ganzen Höhe akademischer Bildung stehen, sonst könne eine geistige Minüerbewertung eintreten. Die Zeit eines Studiums in Bethel, so wertvoll diese auch als Ergänzung des akademischen Studiums sei/ könne auf die Zahl der acht Semester des theologischen Stu diums nicht angerechnet werden. Die Fakultät werde aber immer bereit sein zur wohlwollenden Berücksichtigung zwin gender Umstände. Diesen Gedanken griff Gyn. Sircher, CoSwig, als Mit berichterstatter auf, nachdem er betont und begründet hatte, daß sich die Theologische Schule in Bethel große Verdienste nach der religiösen Seite hin erworben habe durch Festigung der jungen Leute in ihrem Glauben. Die Schule in Bethel wolle kein Ersatz für das UniversitätSstudtum, sondern eine Ergänzung, ein Hilfsdienst sür die Fakultäten sein. In an deren Landeskirchen würden ein und zwei Vethelsemester an gerechnet. Snn. Hahn. GroßröhrSdors. trat dafür ein, daß Heime für Theologiestudiercnde in den Universitätsstädten ge schaffen werden möchten. Sun. V. Dr. Freuzel, Leipzig, machte daraus aufmerksam, daß schon viel mehr zur Förderung des inneren Lebens der Studenten getan werde als früher. Die Zahl der eigentlichen theologischen Semester dürfe aber schon im Blicke auf die katholische Schwesterkirche nicht herabgesetzt werden. Nach dem Schlußworte des Berichterstatters, der darauf hinwieS, daß auch Bethel schon unter einem gewissen Massenbetriebc leide, -aß auch ein Heim für Theologiestudie- rende noch kein Allheilmittel sei, nahm die Synode einstimmig eine Entschließung an, die mit Freude feststellt, daß schon bis her in besonderen Fällen Gesuche um Anrechnung von einzelnen Bethelsemestern wohlwollend verückslch. tlg 1 worden seien, und daraus vertraut» daß dies auch in Zu kunst geschehen werde. Gyn. v. Müller, Zwickau, berichtete sür den RechtSauSschus, Uber eine Eingabe de» volksklrchllcheu Lalenbunde» für Sachsen. die wünscht, daß in 8 1l der Kirchenversassung der Absatz 2 ausgehoben werde, demzufolge die K i r ch e n v o r st ä n de kleiner Gemeinden sich nur für eine Gynodalwalst durch Zusatzwähler vergrößern können. ES sei deshalb schon zu Unzuträgltchketten gekommen, besonders da. wo eine größere Gemeinde unmittelbar neben einer kleineren Ge- meinde liege. Der Berichterstatter beantragte für den Recht«- auSschuß, die Eingabe dem Landeskonsistorium zur Kenntnis- nähme zu empfehlen. Snn. Böhme, Ehrenbern, wunderte sich Uber den Antrag in einer politisch so unruhigen Zeit. Der An- trag gebe die Abneigung der Stadt dem Lande gegenüber zu erkennen. Er sei die erste Etappe ans dem Wege zu den Ur- mahlen. Die Wurzeln aller Kraft liegen aus dem Lande. Syn. 0. Lchnman», Leipzig, teilte mit. daß sich die Snnode zusammensetze aus 28 Großstädtern. 2K Mittelstädtern und 20 Dörflern. Gnn. Vierling, Leipzig, wünschte eine Erhöhung der Zahl der Mitglieder eines Kirchenvorstandes in kleinen Gemeinden und verwies aus eine spätere gründliche Durch. Prüfung der Kirchenversassung. Vizepräsident 0. Hickmann. Leipzig, betonte, daß die Eingabe nur der Förderung de» Frieden« bienen wolle. Der gegenwärtige Rechtszustanü sei unbefriedigend. ES komme nur daraus an, die kleinen Gemeinden ihrer Bedeutung entsprechend zur Geltung z« bringen. Wer gegen die llrwahl sei, müsse auch gegen die Zusatzwähler sein. Geh. Koiisistortalrat Geylcr gab zu bedenken, daß die Eingabe aus eine VersaiiungSäiiderung abziele, daß man de» kleinen Gemeinden keine Rechte nehmen, und daß man nichi dadurch Helsen solle, indem man anderen schade. Syn. Tr. Zweynert. Pirna, schlug vor. später einmal den kirchlichen Helserschasten das Wahlrecht zur Snnode zu gewähren. Nach dem Schlußworte des Berichterstatters wurde ein Antrag Böhme, Ehrenberg, die Eingabe auf sich beruhen zu lasten, mit 29 zu 27 Stimmen abgeleünt, der Antrag des Rechts- auSschuffcs, die Eingabe dem Landeskonststorium zur Kenntnisnahme zu empsehlen, einstimmig an- genommen. Am Schluffe der Sitzung gab Präsident l>. Graf Vth. thum von Eckstädt bekannt, daß am Mvntagmtttag 1 Uhr die zweite Lesung des Psarrwohlgesetzes stattsindcn soll. Für Dienstag um 11 Uhr ist der Schlußgottcsdienst in der Dom- kirche in Aussicht genommen. Einziehung -er Semein-e Settiinkesteuer unmöglich? Die umständliche schriftliche Rechnung Der Verband deö Gaststättengewerbes von Dresden und Umgebung schreibt uns: Mit erheblicher Mehrheit hat die Hamburger Bürgerschaft die Vorlage aus Einführung einer Ge- meindebter- und -Getränkestener ab 1. Oktober angenommen. Die AuSführungSbestimmilngen verlangen, daß jedem Gast eine schriftliche Rechnung mit TageSdatum ausgestellt wird, aus der Menge und Art der abgegebenen Getränke, die Höhe der Bezahlung und die Höhe des Stenerbetrages hervorgcht. Jede Rechnung ist in zwei Exemplaren auS- zufertigen. Ein Exemplar hat der Wirt drei Jahre lang auszubewahren. Bis zum 1k. eines jeden Monats muß der Gastwirt die im vergangenen Monat durch den Ausschank von Getränken entstandene Steuerschuld bei der Steuer behörde auf einem besonderen Formular anmelden und die Steuer gleichzeitig entrichten. Erfüllt der Steuerpflichtige die ihm anserlegtcn Pflichten nicht oder nicht rechtzeitig, so kann die Steuerbehörde unter Hinzuziehung von Sachverständigen die Steuer sestsetzen. Die von uns immer wieder vorausgesagten Schwierig keiten zeigen sich in der Praxis an verschiedenen Orten. Bei slottem Geschäftsgang ist cs einfach unmöglich, die gestellten Bedingungen zu erfülle«. und die Rechnungen so auszustellen, wie es die mit der Praxis des GastwirtSbetriebes ganz und gar nicht vertrauten Steuer behörden verlangen. In vielen Betrieben, so wird aus Hamburg berichtet, haben die Gäste die Zahlung der Steuer rundweg abgelehnt. In den größeren Kaffeehäusern sind bereits die Betriebsräte eingeschritten und haben erklärt, daß das Bedienungs personal sich weigere, die Steuer einzuziehen. So erhielt die Direktion der Deutschlandhaus-Gaststätten in Ham burg unter dem 4. Oktober von dem Betriebsrat folgendes Schreiben: „Dem Betriebsrat ist heute ein schriftlicher, energischer Protest, von dem gesamten Bedienungspersonal unterzeichnet, ctngegangen dagegen, daß die ncueingcsührte Gemeinde- aetränkestener durch das Bedienungspersonal vom Gast er hoben werden soll. Diesen Protest muß der Betriebsrat in vollem Umfange anerkennen. Wir weigern uns demgemäß, weiterhin die Steuererhebung durchzusühren. Zur Begrün dung unseres Protestes tragen wir Nachstehendes vor: 1. Durch die ungeheure Mehrarbeit, die dem Kellner da durch ausgebürdct wird, daß er über jede einzelne Steuer erhebung jedem Gast Erläuterungen zu geben hat, daß er dem Gast über die Steuererhebung für die kleinste Sache eine be sonders spezifizierte Rechnung vorzulegen hat, und daß ferner über jeden einzelnen Steuerbetrug ein besonderer Bon aus- zuschretben ist usw. usw., kann der Betriebsrat dem Be- dicnungspersonal gegenüber die strikte Verpflichtung nicht ausrechterhalten, daß die Gäste so bedient werden, rote die Direktion es wünscht. 2. Durch die besonders notwendig gewordenen Steuer- abrechnungcn waren die Kellner gezwungen, Ueberstunüen zu machen. Wir müssen um Zahlung dieser Uebcrstunden er suchen. 8. ES ist wiederholt vorgekommen, daß Gäste sich ge weigert haben, die Steuer an den Kellner abzuführen, mit der Begründung, daß in dem Kellner kein Steuereinziehungs beamter ersehen werden könne. Um Rückzahlung der von de» Kellnern in diesen Fällen bereits vorbezahlten Beträge mühen wir hiermit ebenfalls ersuchen." Der Bund der Hotel-, N'e staurant-und Casö- Angestellten äußerte sich zur Einführung bzw. zum Ein- zug der Gctränkestcuer wie folgt: „Nicht genug damit, daß die Steuer einen Sonsumrückgaug zeitige« wird, der den erhofften Steuererfylg zunichte macht, sind die Angestellten geschädigt durch die Art, wie die Steuer erhoben werden soll. Da das Gesetz vorschreibt, daß über Getränke, die der Getränkestener unterliegen. Rechnungen auszustellen sind, werden die Kellner In hohem Maße in ihrer Arbeit behindert. In Bierlokalen, wo bisher das Ausstellen von Rechnungen, mit Ausnahme von größeren Restaurants, nicht üblich war. behindert diese Art des Steuereinzugs Unternehmer und An gestellte. In Casss müßte, wenn man an dieser Art des Ein zugs festhält (Ausnahmen sind nach dem 8 3 zulässig!, über alle Getränke, mit Ausnahme von Bier und Milch, eine be sondere Rechnung ausgestellt werden. Wie denkt man sich den Einzug in Theaterrestaurants, Versammlungslokalen. Bahn- Hosen, Gartengeschästcn, wo die Kassierung immer in größter Elle erfolgt. Es sei hingemtesen auf die sogenannten Börsen geschäfte, die bekannt sind wegen ihrer schnellen und der Bürie wegen so notwendig schnellen Abfertigung. Aus diesen Bei spielen ist klar ersichtlich, daß die geplante Art der Steuer- einziehung nicht möglich ist. Da das Gesetz eine andere Rege lung zuläßt, mehrt sich auch das BedteiiungSpersonal dagegen, sich auf eigene Kosten sVerminderung des Bcrdienstesj zum Steucreinziehcr des Staates machen zu lassen. Es muß ein Weg gesucht werden, der diese Mißstände beseitigt." In ähnlichem Sinne haben auch die Vertreter des Deut- scheu Kcllnerbnndes und der Artisten Protest er hoben. 2000. Restdenztheater: Sonntag <20.s 0001 bi» 0025, Montag bis Freitag: Karten sür Nachholer und nichtausgerusene Mitglieder an der Kasse im Theater, Sonnabend 0020 bi» 6050, Sonntag (2.) 6051 bi» 6075, Montag 8070 bis 0100 Eentraltheater: Sonntag 128.1 8881 bi» 8800, Montag 8861 bt« 8800, DienStag 8881 biS 3420, Mittwoch 8421 bis 8450, Donnerstag 8451 bis 8480, Freitag 3481 bis 8500 und 2001 bis 2010, Sonnabend (1.> 2011 bis 2010, Sonntag (2.> 2041 bis 2070. Montag 2071 bis 2100. — Di» Renerwerbnugen der Sächsische» LandeSbibliothek sind vom 27. Oktober bis 1. November im Lesesaal sgcössnet werktäglich !4l0 bi» 2 und 4 bis 7 Uhr! ausgestellt. Ein Verzeichnt» dieser Neuerwerbungen liegt In der GelchäslSstelle der „Dresdner Nach, richten", Martenstrabe 88, Erdgeschoß, au». — r«»b«»»»rscha». Wie alljährlich hält der Dresdner Farben- und Trommcltaubenzüchterverein eine Vorschau Uber das Ergebnis der Zucht seiner Mitglieder ab. Am Sonnabend und Sonntag stndel in Adler» VeretnShau«, DreSden-Blasewtv, die dtcdiährtgr Farben- und Trommeltaubcnvorschau statt. Sic ist täglich von 8 Uhr srüb bt» 7 Uhr abends geöffnet. — Fm Usa-Palaft länst am Soiintag 11,15 Uhr nochmal« „Italien", vom ewigen Rom zu den Lavaströme» Siziliens, mäh end im U. T. 11 Uhr eine Sondervorstellung abgehalten wird, be- titelt: „Rund um dte Mode", au» dem Zyklus „Schassende Hände". — Gewerbrhans. zweite Soiintags-Soiiderkonzert der ge- antten Dresdner Philharmonie am nächsten Sonntag. 18,80 Uhr. tm Gewerbehou» unter dem Titel „Du mein goldene» Wien" bringt Operetten und Tänze von Mttloäer. Lanner. Lehar. Suppch Straub, F^Rtt^'S^kttabe B." ^ """ «orten b«' In Dresdner Friseure. Am 2. November '."eh^d'""/FestMe';. K o'mm'^'Üak «L '' ^ ^"""gSsest, b°- — Platzmnfik ans dem Stresemannplaß. Heute Sonnabend 10 bt» 17 Uhr, auSgeführt von dem Trompcterkorps de» Artl < Regt». 4 (Leitung: Musikmeister Waldaus. 1. Germania-Marsch »Keil», 2. Ouvertüre z. Op. „Der Wildschütz" (Lortzings, 8. „Da» Nordland volk" und „Königslieb" (Grtegs, 4. Blütenkranz au« C. M. v. Weber» Opern (Schreiners, 5. „Morgenblätter". Walzer (Strauß), S. Parade märsche der ehem. Feldart.-Regtr. 82 und 28 — vullenschau in Dresden-Relck. Aus dem PserdeauSsteklungS- plah in Dresden-Reick findet am 4. Dezember eine Bulle,,- schau mit Verkauf statt. Anmeldungen bl» zum 1. November an den Landesverband sächsischer Herdbuchgescllschasten, DreSden-A,, Stdontcnstrabe 14. Eine sanft wirkende Dehan-Iuns -er Ber»auuns muß vorgenommen werden, sobald em Überschuß an Säure die Ursache Ihrer Mayenbekchwerden ist. Diese Übersäuerung hält die Speisen zu lange im Magen zurück und bringt Sodbrennen, Magendrücken und andere Verdauungsstörungen mit sich. Durch Einnehmen von Biserirte Magnesia, dem wohlbekannten Anti-Säuremittel, lassen sich diese schnell beseitigen. Ein halber Teelöffel voll Biserirte Magnesia oder ein paar Tabletten in etwas Wasser nach den Mahlzeiten, oder wenn immer Magenschmerzen austreten, neutralisiert den Säure überschuß last unmittelbar, bewahrt die emvl'ndlichen Magenwändc vor Reizungen durch die Säure und verschafft eine schmerzlose und normale Verdauung. Biserirte Magnesia liegt in allen Apotheken zum Verkauf au». z
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