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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.05.1922
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220512023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922051202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922051202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-05
- Tag 1922-05-12
-
Monat
1922-05
-
Jahr
1922
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.05.1922
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Der Reichsverkehrsmlnister über den Menbahnetat. ISrahtmelduu, unserer Bert tu er Schristlettu»«.) atz. Ihre Anwesenheit in dem Memorandum oom Mai iaun sich nur erklären au» dem Verlangen. gewissen tlaffeugeftthleu uuü Partetgefübleu Genugtunng zu geben und in keiner Wette »nd dem Resultat einer eutsprechen- eeil Kennuits der 'Sachluge in Rußland. Ohne von de» dinernden .Kouflikten zu ipracheu, die in dieser Klausel >>neu Ilr>pruu,i Haben würden, wurde zwischen der Au» »vruch erhebenden und der russischen Negierung die Klausel ? weiier nicht» in», al» die Vezishnugen ncrgifie n. Dage'.e» >>at die russisch« Regierung ihrerseits, u« des >'»,emaligen Eigentümern der nationalisierten Güter di« Möglichkeit zn geben, ihre technische» Kenntnisse n,d ihr« Kapitaiien bei dem wirtschaftlichen Wtederanfban Rußland» >>; ihrem eigenen Vorteil zn verwende», drnseib«» ei, vor, igorecht zuerkannt. Ebenso stellt die rnssische Detegatia« ,eft. daß di« i»«eressier>cu Staaten. indem fie ihre Sorg« a»f ine kleine Gruppe ausländischer Kaptiatifte» konzen» > eren eine unerklärliche doktrinäre Unnachqiedigkett an Sen tag lege«, die Interessen einer großen Anzahl aus ländischer kl.-incr Kapitalisten geopfert habe», welche die russische Regieriing denienigen. deren Ansprüche juristisch ,'la gerechter,igr a„e, !a»»l werden, kinzuzngesellen die Ab achi haue, Tie > iisiisäieTelegalion kann sich nicht enlbaü >rcr U e i> e > r a > ch u n a darüber Aueörnck zn geben, daß Machte ivie ,V r a n k r e i ch , die am meiske» nieiiiinhader ni'N'fiier Aaleiben miilen. sich am harc»acti»»dn i» der ,>rage Zu> i>cteestan»»g öee> Eigentums gezeigt haben und in die,er ilr-ene die ,)gierene» der Kleinintiaber den. unlgen einiger Gruppen, die dieie Zu» uckcrstattung de» Eigeuliuns kvröern, u n t e r c> r ö n e n. Tie rn'mche küegiernng Irai >i»re Ä-erlreter aus die Reineren > neu itzernra geictii.lt in der Hossnung, dort mil een anderen Llaalcn zu euer Einigung zu gelangen, Sic a eitler Ecieichlennig der wirtschaftlichen und finanziellen zage viußtan-s führen und gleichzeitig den Weg zu einer Vervcss'cruiig der wirl'chaftlichen Vage Europas frei uiachen vür'e Uber dicies Ziel s«!itc voraus, das, de« fremden Mächten, sie Sic bewaffneten Interventionen gegen Ruh, iaiid lirga.i'jlerr h.rbeu, daraus verzichten würSe«, zu Ruh» iauö in» Tone ein es Lieger» gegenüber einem Besiegten zu sprechen, Ru hl and i sr nicht be ilegt morSe n. Die einzige Tonart, die z« einem ge, .»einsamen lieberen,sommeu sühre» konnte, wäre dir, die iinicr Mächien, die miteinander aus dem Fuße der Gleich berechtigung verhandeln, üblich ist. , Rußland bleibt, um zu einer Einigung zu ge lange«, bereit, de« sremven Mächten ernsthaft« Kon- .esfionen zn machen, aber durchan» nur unter der Be dingung. »ah diese Konzessionen gleichwertigen Konzessionen de» anderen Teile» zugunsten de» russische» Bottes entsprechen. Da» russische Volk würde kein Abkommen annehmeii könne», in dem nicht die Konzessionen durch w i r i I i ch e V o r t c i l e ansgehobe» würden. Ein anderer durch die Lchwicngkeit der Lttnation nab geiegier -.'Insioeg wäre eine gegenseitige AnnnUiernng »er and der Vergangenheit zwischen Rußland und den anderen Mächien ciiispringeuden Ansprüche und Gegen- Ot amvrüche. Aber auch in diesem Falle ist die russische Regie- o rung itpch eiii-chloste», die Inleresscn der Kleinbesitzer zu — achten. '2 Falls aber die Mächte lick doch noch mit der Lösung der »N '.wische» ihnen und Rußtand anhängigen finanziellen Streit- ^ aunkte beschäftigen ivoite», enipiichtt Rukiland. da diese Frage ein gründliche» Studium der Art und der Ausdeh nung der an Rußland gerichteten Ansprüche und eine ge- rechte Erwägung der Rnnland zu geivährende» verfügbaren ^ Kredite erfordert, diese Aufgabe einem von der Konferenz 2 U crnaninen ^ " gemischten Lachverständigeuauoichnß E « in übern,:gen, deiien Arbeiten zu einer Zeit und an einem ^ A Oe- beginnelt wurden, der durch gemeinsames .'lvtvmmcn « . veninnne» w i e. Die russische Delegation gibt der An» ^ üchl AiicSiutl. das, die bei der Lösung der zwischen ihr und L ^ den 'remden Mächien anhängendeu finanziellen Schwierig» -»«keilen hc.ooigei.eteneu Mciniiugsverichiedenheitcn nicht 9, 2 bindern »iirsen, das; von den alle Lände« interessierende» H ' Probicure» ,n allererst die dem wirtschaftlichen Wiedcrans- "Man (si ropa» und tiinßiando und der Festigung de» .Briede l» diciienden fragen in Genna gelöst werden können n»V inniie,!. gsnhiand ist au! die Konserenz mit oer- iöhntichen Absichten geioiliinc« nud gidi sich auch —„ w-Ater der ääoisnnng hin. das; sein Ltreben in dieser Hin- e-> iichr von tZrsoig gekrönt sein wird. kW, T. B,i ^ Allseilig befriedigender Eindruck -er Note. N ,era»tkreich schweigt. 'Eigner Trahlbe licht »er ,L r e » d 11. Aachrichte n*> Genna, tl. Mai Der Eindruck der russischen Antwort-, nvic in Igo»»» geht im allgenieineir dahin, das; die Rote ine n AZ eg zur 2- e r 'r a n ü i g n n g offen lä s; t, inS- liLionüere iit der Eindruck bei den Neutralen im allgemeinen ocKriedigenü, E» wird inobesondere hervorgehobrn, daß die in'siiche Delegation leibst den Weg zu einer Berstündigung '.irch die vorauogegangenen Verhandlungen al» gebahnt bc- rächte: und das; sie sich znern zu Konzessionen an die Mächte 'ereir erklärte. ,kn Kreiien, die der englischen Delegation 'ghesrehen, nimmt man ebenfalls an, das weitere Berhand- iingeu möglich sind, und äußert sich befriedigend darüber, daß durch den Bol'chlag. die niianzlellen und wirtschaftlichen Kragen einer Kommission -,n überweisen, der Weg zur Regelung der politischen T t re i t v n n k t e offen steht. Auch in italienischen Kreisen alaubt man. das; die Note die Unterlage für weitere Verhandlungen ,'ieket. Eine oEiKelle Aeuüernng von französischer Leite -.egr noch lucht vor, Sa Sie sranzöniche Delegation die Ant wort ans eine nach Pari» aerictüete Anfrage erwartet. Lieht man non dein voieinischeil Teilen der Note ab. >0 i>t der noriie,nchonde Eindruck der eine» starken Entgegen kommen» Ser rnnischen Delegation, was sich aus einem .nifrichtigen Vetnäiiöigung»willen der Runen erklärt, Polen gegen die Diskussion der Grenzsrasen. Genu a. II. Mai. Die polnische Delegation in übe, sen aus das Drängen Ltono Georges ersolgteu Be- ichlu» der einladende» Mächte entrüstet, die ,>rage der Grenzen Q st g a 1 i ; i e n s vovi politischen Ausschuß prüfen ;n lasse». Polen widersetzt sich jeder Diskussion der Grenzsragen aus de, Konsereuz, da es diese al» durch de» .>rieöen»veriraq gelöst betrachtet und droht, sich im rTaüe hrer Ausrolluug von den Verhandlungen znrückzuzieye«. Die anderen Staate» der «leinen Entente erkläre« ick über die ttnantasibarkeit der Kriedeusoeriräge mit Pgl-n svl > darisck. Durch den polnischen Einspruch wird sie »vnsercn . von »euevVe, wickln n ge,«bedroht. Einigung zwischen rschiischertn und dem Dattkan. ttKinua, II, Mai. i Londerberickt de» W. T. B.s Nach Scr „Tribuna" soll in Lanka Margherita eine Ver- 1 ä n ö i g a u g iwi'cheil Sr»; Vertreter des Vatikan» Mon- ignore Pizzardo und Tschincherin erfolgt sein, und zwar ans folgender Grundlage: Die Russen nehmen die beiden >inen Punkte Ser päpstlichen Denkschrift an, die sich aus religiöse und <»cwtsicnssreiheil und auf den Lchutz der katholischen Minderheiten in Rußland beziehen. Dagegen iehncn ne den dritten Punkt ab, der die Rückgabe der -ni'wenanter versieht, Monsignore Vizzardo erklärte, im amen de» Vatikans auf dielen Punkt zu verzichie». Die Gesayr militärischer Zwangsmaßnahmen beseitigt? Paris» 1t. Mai. Tie ..Chicago Tribüne" alaubt fcst- c eilen ,u könne», daß infolge des versöhnlichen » i> a > akter » der deutschen Note jede Gefahr, datz sie alliierten Mächte gezwungen sein könnte», am >i1. Mat miluäriiche Lanktwncn ä» crgretsen, als geschwunden b«. trachtet rveidc. Berlin, 11. Mai. Der Reichstag setzte beute die zweite Lesung des Haushalt- h«« R«ich»verkehrsminifteri»«s fort. Abg. Dr. Lnaah (D. Vp > erklärte, dad allein bei der R «t ch »e i se n da h,» ei» Defizit 00» einigen 2tt Milliarden t» diesem Jahre sich etnsielleu dürft«. Der RetchoverkehrOmtnister Hab« leider nicht immer hin» reichendes sachlich unterbautes Material für sein« sehr optimistisch gefärbten Anschauungen. Deu Jriedenszulland ivteder -u erreichen, müsse oberstes Ziel sein. Die Nu»- leistungen des Personals auf den «opf berechnet seien auf weniger al» die Hälfte ziirückgegange,,. Die technisch« Durchbildung -er Verwaltung sei »och nicht so fort geschritten, wie es wünschenswert wäre. Die Privat bahnen hätten sich viel leichter den Verhältnisse» an- gepaßt. Rach welchen Grundsätze» wolle inan das Unternehmen in Zukunft betreiben;' Die Disziplin sei die Grundlage jeder groben Betriebsverwaltung. Man habe sich noch nicht genügend überzeugen können, daß die Durchschlagskraft des Befehls in der Eisen- vahuverwaltung ausreichend gesichert sei. Es sei »»erhört, daß die Lohnverhandlungen lebten Endes zuungunsten der Beamten ausgegangen sind. Es sei dringend erforderlich, mit dem gerechten Ausgleich fortzufahren. Auf den Bahn höfen müsie man sich über da» außergeioöhnltch geringe Entgegenkommen gegenüber de» Reisen den wundern. Man fände keine Fahrpläne, keine Auskunft. Es sei eine alte Erfahrung, daß in Zeiten der Demokratie der Rechtsschutz zurückgehe gegenüber den ..verruchten Zeiten" von früher sLehr richtig! rechts.) Lo sei es auch bet der Eisendabnverwnltung. Der Minister müsse vor allen Dingen alle» tu«, um bei den Beamte», auch bei deu hvt-eren Beamten, die Dtenstfreudigkett zu wecken. Retchsorr»»hr»«tn»s«er Gr»»«rr: Sowohl vom Abgeordneten Dr. Quaav. al» auch gestern vom Abgeordneten Dr. Reichert ist mein Optimismus als nicht berechtigt hingestellt worden. Wenn ein Mann an der Spitze einer solchen Rtesenverwaltung und Riefenaufgabe steht, so kan» er nur vorwärts kommen, wenn er sich zutraut, den Organismus wieder auszubauen. Wenn ich fortgesetzt Lchwarz in Schwarz malte, was würde ich erreichen? Ach würde nur Mißstimmung und Verdruß vermehren. Zch denke nicht daran, mich selbst zn loben, ich lasse keinen Zwetsel, daß der Zustand der Reichsbahn nicht rosig ist. Allerdings strebe ich. sestzustelle», wo die Ursachen dafür liegen, wie man den Dingen beikominen kann. ES ist nicht angängig, daß Industrie und Eisenbahnverwaltung sich als Acindc gegenüberstehcn. Man muß sich gemeinsam an den Tisch setzen und überlegen, wie zu helfen ist. Ich werde überall der Industrie Einblick gewahren und die Möglichkeit, mit uns zusammen die Wege zu finden, die aus dem Lchwierigen hermrsiühren. Was die finanziellen Ergebnisse anlangt, denen Dr. Quaatz und Dr. Reichert einen gewissen Pessimismus entgegengebracht haben, io möchte ich nur meinen Optimismus ihm grgenüberstelle». Die deutschen Eisenbahnen sind biS zum Gommer 1V18, das ist statistisch nachweisbar, ans der Höhe gehalten, sogar g«. steigert worden. IV1V im Herbst gingen aber dann die An forderungen über die Kraft der Eisenbahn hinaus. So kam es zu den Ixutigen Zuständen. Der erste Plan ivar. das Defizit für 1921 bedeutend herabzuschrauben, aber bann kam die grotzcValutawclle, und dadurch hat sich die Sach- Lachlage iiewaltig geändert. Statt wie vorauögesagt 8,5 Milliarden, hatten wir 192l 10.6 Milliarden Defizit, aber das Jahr ISsr wird wesentlich günstiger abschneideu. Allerdings ist nn st re Währung in steter Aencherung be- griffen. Alle Berbältiiiss'e sind im Iluß: darum muß man unterscheldei« zwischen dem, was man gemeinhin als das Defizit bezeichnet, das wir übernommen haben, und den V e r l u >t« n . die sich aus der Balutabewegung ergeben. Große Teile der Industrie können dieser Bewegung rasch folgen: wir jedoch sind nicht in dieser Lage. Wir versuchen es trotzdem, vorauslausen können wir aber der Valuta- bewegung nicht. Ich persönlich möchte lieber einen Schritt hinter der Valutabewcgnng zurückbleibcn. Nun sagte ein Redner, die Tarife gingen Uber die Valntabewegung hin aus. Das ist doch nicht bei allen Tarifen der Iall. Manche bleiben gain, wesentlich dahinter zurück. Wir müssen de» Verlust einholen bei den Gütern, für die die Mehrbelastung uns tragbar erscheint. Die Hauptfaktoren zu dieser Teuerung sind Kohle, Eisen. Gehälter und Löhne. Ich hasse, daß diese Faktoren uns nicht lvicdcr einen Strich durch die Rechnung machen, sonst bleibt uns nichts anderes übrig, als die T a r t f e w i c d « r zu erhühcn. Es wird immer Annahme -er neuen Gehalkserhöhnngen im Äauptausschutz. Berlin. 11. Mai. Der HauptanSschuß dcS Reichs tages erledigte zunächst den Etat dcS Reichstages. Wetter wurden die im HauShaltsgesetz enthaltenen neuen Gehaltserhöhungen angenommen. Danach beträgt der Teuerungszuschlag zu den Bezügen Ser planmäßigen uird außerplanmäßigen Reichsbeamten: a) vom 1. bis 80. April 1V22 zu dem Grund gehalt, den Diäten und dem OrtSzuschlag, soweit diese Be züge den Betrag von insgesamt 10000 Mk. nicht übersteigen, 60 Proz., im übrigen 30 Proz.: d) vom 1. Mat 1V22 ab zu dem Grundgehalt, den Diäten und dem OrtSzuschlag, soweit diese Bezüge den Betrag von insgesamt tOOOO Mk. nicht übersteigen, 120 Proz., im übrigen 05 Proz., außerdem zn dem Kinderzuschlag 85 Proz. Eingefügt wurde eine Bestim mung, wonach die Dienstzulage an Ministerialräte für die Führung von Delegiertengeschäfte» und an Offiziere in gleichen Stellungen beim Reichswchrministerium vom t. Mai 1022 ab 10 500 Mk. jährlich betragen soll. Davon sollen 0500 nicht vensionsfähig sein. Von verschiedenen Leiten wurde gewünscht, daß die Ttelleiivßrminde- r n n g t n d e n Lä n de r n in demselben Umsange geschehen möchte, wie im Reiche. Der Aeichssusschlrh -er Laudwirlschast gegen -ie Gekrei-eum!«ge. Berlin, II. Mai. In einer Litznng im Reichs- ernührungs»ninisteriuln hat ein Vertreter der Landmirt- ichast folgenden am 0. Mai in Dresden gefaßten Be schluß des Reichsausschusses der Laubwiri- jchast mttgeteilt: Ter Reichsausichuß ist uack nochmaliger gründlicher Beratung wiederum zu dem Schluß gekomm«n, daß eine staatliche Brotgetreide» m läge absolut uu- öurchführbar tst. Er erklärt sich jedoch bereit, bei allen Verhandlungen ernstlich mitzuwirken, die darauf abzielen, aus anderer Grundlage die Brotgetretdcversorgung sicher zu stellen, jedoch können weitere Verhandlungen hierüber erst geführt werden, wenn die Frage der Verbilligung des Brotpreiies für -ie Minderbemittelten durch eine all gemeine Beihilfe der leistungsfähigen Schichten gelöst ist. Menn« dienffentlassen unter Aberkennung des Ruhegehalt». Ersnrt, 1i. Mai. Tic ReichsdiszipUnarkammer Erfurt erkannt« heute gegen die Führer der Reichsgewerkschast deutscher Elsenbahnbeamter und Angestellter, den Eiscn- babninipektor Menne, Lokomotivführer Thicme und Eisenbahnsekretär Dtbltz wegur ihrer Rolle, die sie beim letzten Eiserrbahnerftrcik gespielt haben, auf Dienstent lassung unter Ah«»k«»uung -es Ruhoge- jha lt«-. geklagt, daß sich dt« Eilendahu nicht so schnell umstellen »am», wie die Industrie. Wir arbeiten ja unter ganz art-erg» Verhältnissen: trotzdem demüheu wir uns. aat -ü Eise»»aH«verwalt«na «tue modern« Betri,h-„r»,lt««O zu machen. Auch ich bin der Meinung, daß eS falsch »är«. die Borkehrungen für die Bewältigung des BerkeHr» tu deu nächsten zehn Jahren auf die lange Bank zu schieben. Die Perionalvoltttk macht uns gro-e Schwierigkeiten. Der Neserenten-Entwurf -es Jtnauzg «setze» hat dis beute meine persönlich« Zustimmuna ntcht g «funben. Sein eiweck ist erreicht: «r bat «l«e leb hafte Dedatte hervvrgernfen. Jetzt wird eln »eu«r Entwurf ausgearbrttet. der nach Anhörung staatsrechtlicher Gutachter den parlamentarischen Körperschaften vorgelegt werd«» wird. Ei» Lireikrecht der Beamte» b«ft«ht nicht. Daranf sind die Etlenbahnbeamten verschiedentlich -tn- gewiesen worden. Ich habe schon durch einen Erlaß vom 25. Januar vor einem Beamtenstreik gewarnt. Di« RetchS- gewerkschaft behauptet nun, die Richtlinien d«r Reate- rung für den Abbau des Streiks seien verletzt wordem Das wird bestritte». Ter Rcichskauztcr wird sich noch näher dazn äußern. Die lonale Handhabung der Richtlinien wird erwiesen durch die Zahl der Maßregelungen. Es schwebe» 10.5 Fälle bei den Disziplinargerichten. Wettere etwa 50 Fälle sind der Reichsdtszivlinarkammer überwiesen worden. Dazu kommen 108 Kündigungen. Selbstverständ lich kommen Beamte, gegen die ein Disziplinarverfahren schwebt, für eine Zulassung zu einer Prüfung oder für ein« Beförderung nicht in Betracht. Im übrigen soll der Streik als etwa» Vergangenes angesehen werben. Dann wird auch die Etsendahnverwaltung und tiirc Arbeit wieder zum Wohle des Ganze» gestärkt werde». Abg. Dr. Wieland iDeui.): Hauptsache für dt« Ge sundung der Reichsfinanzen ist Beseitigung de- Defizits der Reichsbahnen. Die größtmöglichste Sparsamkeit vet den laufenden Ausgabe« ist hier-» Haiivterfordernts. Die richthm Regelung der «rbettszeit gehört zur svarsamcn Wirtschaft. Bezüglich der Behandln»« der am Streike beteiligten Beamten hoffen wir. daß der Minister den tm Reichstag ausgesprochenen Grundsätze» treu bleibt. Im Vordergründe des Interesses unserer ge samte» deutschen Wirtschaft steht die Belieferung mit Kohle. Bezüglich der Tarispolittk sind wir der Meinung, daß letzt »nd in Zukunft bet der außerordentliche» Höbe der Tarife, diese nicht einfach auf diktatorischem Wege» sondern im Benehmen mit den Kreisen der Wirtschaft auf gestellt werden müssen. Das Eisenbahnfinanzgesed scheint ein stark bureaukratisches Produkt zu sein. Die neue Form muß so gestaltet wcrd.-n. daß ein Ersatz der juristischen durch eine kaufmännische Verwaltung durchgeführt wird. Reioverkchrsmiuister Groeuer: DaS Gutachten d«s Reichsvcrbandes der deutschen Industrie schlägt den Mehrbedarf infolge Durchführung deSAcht- it n n d e n t a g c s zu niedrig an. Wir sind bereits bei der Untersuchung, wo der Mehrbedarf bzw. die Ueberzahl aa Beamten sitzt. Darauf wird cS ankommen, wie wir »m- zu dem Gutachten des ReichSverbandeS stellen werden. Außerdem schlägt das Gutachten den Minberbedarf für de» VerkehrSrückgang zu hoch an. Die Intensität der Leistungen muß dernrt ««steigert werden, daß man mit einer Minbeftzahl von Perso»«» auskommt. Die ttohlenversvrgung soll mit allen Mitteln gehoben «er den. Die P e r s 0 n e n t a r i f e werden wir im Laufe des Lommers hoffentlich noch schonen und die Reisezeit noch ohne Erhöhung der Tarife vvrübergehen lassen können. An träge im Interesse der Begünstigung des Mittelstandes werde ich wohlwollend prüfen. Abg Ausdäuser iUnabh.) erklärt, der Kampf um die Eisenbahn sei der Extrakt der sozialen und politischen Er wägungen, die sich bei uns absvtelten. Abg. Dauer tB. Vv.) wünscht, daß man auch das Gute anerkenne, das seit der Revolution von der Etsenbahnverivaltnng geleistet wurde. Der süddeutschen Industrie müsse durch einen großzügigen Ltasseltarif geholfen werden. Preußen und Sachsen seien beim Ausbau des Reichseisenbahnuetzes unerhört bevorzugt worden gegenüber Bauern. Abg. Bartz lKomm.) erhob ans Anlaß des letzten EisenbalmerstreikeS erneut heftige Vorwürfe gegen das Neichsverkehrministe- rium. Damit schloß die allgemeine Aussprache. Nächste Sitzung Freitag, 1 Uhr: Einzelüeratung. Alt sragen, Lchutz des Ächtstunüeiltagcs. Das Urteil im Fechenbach-Prozetz. Eisuers Berichte als Fälschungen gerichtlich gebrandmirki. München, ll. Mai. In dem BcletdigungSprozeß deS Privatsekretärs Eisners, Fechenbach, gegen den Heraus geber der „Südd. Monatshefte", Prof. Coßman». den Schriftleiter der „MUnchn. R. Nachr", Emanuel Müller, den Schriftleiter des „Bayr. Cour.", Osterhuber und den Schrift letter des „Bayr. Vaterlandes", Dr. Adelmener. wurden durch Urteil deS Schöffengerichts die ersten der drei Be klagten von der Anklage des Vergehens der üblen Nachrede s r c i g c s p r 0 ch c n, mährend Dr. Aüclmeyer, bet dem das Erricht die Absicht einer Beleidigung als erwiesen er achtet, zu einer Geldstrafe von 500 Mk. bzw. zehn Tagen Gefängnis verurteilt wurde. In der Urteilsbegründung wird hervorgehobeu, daß -ie Berüsseutlichung Eisners als eine Fälschung im wahre» Lenne deo Wortes zu betrachten sei, was sich auch aus deu Aussagen der verschiedenen Lachverftäudiaen ergab. Asch Pros. Dr. Quidde halte die Veröffentlichungen in höch« stcm Maße für anfechtbar. Ebenso habe der Am walt des Klägers zugegeben, daß es sich um FLlschunge « in objektivem Sinne handele. Die Bcröffent« lichungcu Eisners seien eines der Hindernisse im Kampfe gegen die Behauptung von Deutschlands Allein» schuld am Weltkriege gewesen» eine Behauptung, die auch der Privatkläger nicht aufrecht erhielt. Den Beklagte« wird die Wahrnehmung berechtigter Interesse» z«grbilligt insofern, als das Fricdensdiktat v»n Versailles jede» Deutschen tresse. Jeder Deutsche habe deshalb das Recht, nach Maßgabe seiner Fähigkeiten zu versuche«, ans ei»e Aeuderuug des Vertrages hiuzuwirken. Daz» gehöre die Entkräftung von unrichtige» Verössetrtlichuuge», die mit als Grnndiaqe de» Schuldspruches unserer weg«sr verwendet wurden. Die Acußerungeu Pros. Dr. 6vßma«»S, Müllers „nd Osterhuber» seien sachlich gehalten gewsfen und es gehe ans ihnen die Absicht einer Beleidigung nicht hervor, während bei Tr. Adelmeyer der Kall andero lieg«. Derstiin-isung im Auhrslreik. tD iaht meldungun srerBerltnerLchriftleitu» g.) Berlin, 11. Mai. Im Ruhrgcbiet ist gester» eine Verständigung ersolgt. Sämtliche Organi sationen habe» sich mit der Gruuüiago der Lkcrstäubignua einverstanden erklärt. Der alte Bergarbeiterverband macht aber sein« endgültige Zustimmung noch abhängig »0« den heute stattfindendcn Bezirksvcrsammluugen. Ergebnislose Verhandlungen im bayrischen Metall- arbeiterstreik. München, 11. Mai Wie die ..Bayr. SlaatSzlg." meldet, fanden gestern t» München Verhandlungen zur Bellegiuig des Metallarvetterstrctkes statt, die wieder ergebnis los verliefen. Die bayrische Ltaatsregterung versucht uuu- metzr zu vermitteln. lL. L BI
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