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Dresdner Nachrichten : 14.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188401142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-01
- Tag 1884-01-14
-
Monat
1884-01
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.01.1884
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rkr »L Karl, ein unübertrefflicher Valentin, mit Avpläu«^ und öorbcrr- kränzen <mkl>r als ein Dutzend) förmlich überschüttet. DenEliaratter eines fröhlichen FamilienscilcS trugen dclonöer« die tösllichen Genrescenen im Hause Balcntin'ü. in welche» fünf allerliebst« »linder de« Jubilars »iltwirkte». Auch einigen der hervorragend Mitwuteicken wurde reicher Beifall zu DVeii. Zrim Schluss» sprach Herr Dirctlvr Karl. unigcben von drnr festlich geschmückten Kreise reiner treuen Mitarbeiter und Künstlerinnen, dem Publikum berz- lichen Dank und die Bitte um ferneres Wohlwollen für seine Bühne aus. 1' Mit der großartigen Wallfahrt »um Krade Viktor Emamiclö feierten am l>. Januar die Italiener den 2.5. Jahrestag der Iliiab- bäugigkeilüerliärung Italiens. Die »atnmale italienische Gcicllichait vom w.inen Kreuz bat sür dielen Rede,iltag eine Medaille prägen lauen, die auch an drei Dresdner, dem bier lebenden Sehnst- steiler Julius Schau», der in dieser Gesellschaft de» Rang eines Grvßdignttärs einninnut, dem Veriagsbuchhäickler Kommissionsrath »Heinrich »llemm und dem Komponisten Po'ak-Danielü, übersandt wurde. Wie roir hören, wird einer der genannten Herren die Me daille der Münz- und Medalllensammiung der Stadt Dresden »um Geschenk machen, welche bereits vor Kurzem von Professor Schau» aus seiner reichen Sammlnng von Einen- und Erinnerungszeichen die große bronzene Medaille e»ipsi»g. die das römische Munizipium »ur Eriimernng an den Einzug Viktor Emanuels in Rom als Hanvt- sladt des geeinmlcn Italiens prägen ließ. Die von der Gesellschaft »um „Weißen Kreuze" »ur Erinnerung an den t). Januar 1884 ge stiftete Medaille zeigt aus der Borderieite das von Karl Albert bei seiner Thronbesteigung im Jalwe 183l angenommene Emblem seines Großvaters AmadeuS IV. ides s. g. grünen Grafcn) cuien Löwen, dessen llosi mit einem beflügelten -Heim bedeckt ist nud der unter seinen Füßen eine Schlange zertritt, umgeben von den, Motto: »i'anoml-, inan a.>lrv!« »>>ch erwarte meine» Stern). Die Rückseite zeigt den anigebenben S tern Italiens mit einer entsprechende» Wid mung an Viktor Einanuei und seine Mitarbeiter. Die Medaille wird an einem grünieidenen Bande getragen, aus dem der Stern Italiens in weißer Seide ringenäbt ist, so daß das Band, wie datz des AlbrechlsordenS die sächsischen Nalionalsarben rcpräscntirt. Die Medaille ist in Ron, aus »losten der Geiellschaft des „Weitzcn Kreuzes" geprägt und mit enem besonderen Diplom allen Freunden und Mitgliedern des „Weißen Kreuzes" nberiandl worden, weiche sich an der Bealückivnwchnngsadrcsfe bctlieliigtcn, die dem König Hnmbert von Jallien in diesen Tagen in Gestalt eines große» AlbnmS überreicht wurde. 3t. v. G. Wien. „tzch war ein gün-ltng Irma «n J»t»r«n — und Alle nannten sie mich schön — nur fevll' eS mkr etwa« an Haaren — und da- war schrecklich anzusey'n. — So manche« Hab' ich angewcndet — doch Alles. Alles hossnungSlo« — bl« mir ein Freund etwa« gespendet — uns dies war wirklich ganz famo«. — In wenig Wochen war mein Schädel — Mit schönem, vollen Haar bedeckt — darüber staunten alle Mävel, — die mich sonst früher am geneckt. — Mein Liebchen, die ich nur erkoren. — die will nun ganz mein eigen sein, — doch merkt! hält' ich mein Haar verloren, — dann blieb ihr Herzchen hart wie Stein: — nun möcht' ich Dick. Herr Schnörke fragen, — da ich nur aus Besuch liier bin. — ob Du mir n cbt genau kannst sagen, — wo man bekommt Pochwardt'S Oninine?" — 1- In Dresden, am Neumarkt. »*» D ors-Kind. ,»Nickt wahr lieber Briefkastrnmann. Du erlaubst mir, wenn ich einige .-feilen durch Dich an die einsame Un glückliche gelange» lasse? O, es giebt auch Männerberze», die gleich jener Einsamen suhlen; mir selbst, kam» ei» Mädchen von einigen zwanzig Jabren, schrieb »in Mann, angebendcr Dirißiger und noch dazu rn> Kriegsmann nächstfolgende Zellen: «Daß holde Jugend nur zu Liebe tauge. — ich weiß cs wohl und daß mein Lenz entschwand; — doch sehnt' ich mich nach einrin treuen Auge, — doch sehnt' ich mich nach einer weißen Hand. — nach jenem Auge, daß init hcll'rem Scheine — ausleuchte, wenn mein Tiefstes sich enthüllt — und daö in jenen bängsten Stmcke» weine, — wenn »icines sich nicht mehr mit Thronen füllt, — nach einer Hand, die liier und dort am Wege — mir einen Zweig noch pflückte herbsleü- sarb' — die mir zum Rasten weich die Kissen lege — und mir die Wimpern schließe wenn ich einstens starb Nickt wahr nun ver zeihst Du dieser Einsamen ?" — 1- Hab' ich ihr je gezürnt? 4*4 Ab., Loschwitz. „Auf welchen Wochentag ist im Jahre 1855 n. Ehr. der 14. November aesailen? Eü bandelt sich um Feststellung eines Geburtstages." — Mittwoch. — O. T-, „gcb. Ist. März 1845." — Sie sind rin Donncrstagskinv. O. G. „Was sür ein Unterschied ist zwischen Tochter- »md Schiveiterkirche. z. B. Wilschdorf mit «Lchwesterkirche Klotzsche und BischosSwerda mit Tochteikircbe Goldbach?" — Schwester kirche wird eine solche genannt, weiche ursprünglich einen eignen Pfarrer gcbabt hat, da ihre Paroclffe aber zu Nein, mit einer benach barten Parocdie vereinigt worden ist. Tochlerkirebe, (Filialkirchci. ist dagegen eine solche, die mau, weil die belr. Barockste groß ru'd weil länsig ist, »ur Beguemlichkvil der Kirchgänger später erbaut hat. 4*4 Militaria. „Finden Sic es nicht recht hart, wenn eine alte Mutier sür eine von ihrem nach Metz zum Militär einbcrusenen Sohn erliülene Sendung (Rücksendung der Eioilkleiver) an Porto den Betrag von 1 M. 00 Ps. bezahlen muß. Noch dazu, wen» sic leibst nur das Nothdürstigite zum Leben hat. auch noch eine er wachsene kranke Tollster rrbalten muß ? Und wie denn, wenn sie diesen Betrag nicht bezahlen konnte, den sie sich doch nur am Munde abdarbt? Kn»» die alte Mutier dafür, daß inan ibrcn Sohn einem Regimen!» znweisk, das soweit von der Heiniatb gauiisonirt ist. >odaß der nötlstge postalische Verleim mir mit den größten pekuniären Opfern verbunden ist. Meiner Ansicht nach dürsten Soldatcn- lendungcn meist niit den tarifmäßige» Porto belegt werden, denn bringen nicht Angehörige dem Staate schon ein großes Lpscr, wenn sic ilim den Sohn hingeben, der sie nnlerstützen sollte? Jur Ein sendungen giebt cs zwar eine E> Mäßigung. doch ist dieselbe so ge ringfügig, daß sie gar nicht i» Frage kommt, auch hört dieselbe io- soit ans, wenn das Packet mehr als 3 Kgr. beträgt. Und jedes Kgr. über dieses Gewicht hinaus kostet allemal 5» Pfennige mehr! (Eine Kiste, wenn sie seit und dauerhaft konslrnirl sein soll, wiegt schon lG bis 2 Kgr.) Eine weitergehende Ernräßigung sür Einsendungen düiste in Bezug auf die Konlrole gar nicht ans Schwierigkeiten stoße», ra bei Brieten an Soldaicn ja auch schon Portosrciheil be stellt. Für Packetsendnngcn von Soldaten (und wenn weiter nichts als die leere Kiste zurückgescndct würde) könnte der Post gegenüber eine Bescheinigung vom Komparniesübrer bez. dem Feldwebel oder sonstigen Ebargirien darüber cmgcbrallst werden, daß die Sendung wirklich von dem betreffenden Soldaten hcrrübrt. Wollen Sie nicht Ihre Stimmen in di> Eltern würde Ihnen und wolle * «. 8oit« » — ck«r >4, I»vu»r 188« . /Vennm Ick Äeld — wir kein ja die omdtllchen Bon Psrna-Verggießhltbel man fährt sekundär — nach .rlein'S Plane aber leider verquer, — von der Gottleuba ab- g'druckr ist ne zur Zeit, — im Ganzen fährt man aber «den so «eit! «*, S. D. ,.1) Lin ich al« Miether verpflichtet, die Scheibe meincö Schaufenster« »u versickern oder ist e« die Sache des Wirtheö ? 2) Habe ich vielleicht den Schoden zu tragen, im Kall sie von irgend Jemand »erbrochen wird? 8) Ist Miether oder Pächter gleich? ' - I) Wenn Ihr Mietkontrakt (wie das gewöhnlich der Fall) eine entsprechende Bestimmung enthält, sind Sie zur Versicherung des Schaufensters verpflichtet. 2) Ja. Sie können jedoch den Urheber des Schadens zum Erlaß Inranzichen, welches Recht, falls Sie ver sickert, selbstverständlich an die brtr. Versicherungs-Gesellschaft über geht. 5) Knifflige Frage, da möcht' ich erst 'mal einen Advokaicn fragen. * *** Stoßseufzer eines KonzertbesucherS: „Was drängt das Volk, was wälzt sich dort. An der Garderobe des Hotel de Saxe .... lärmend sort k TaS ist... nicht Lüyow'ö verwegene Jagd, DaS ist... nicht der Vater mit seinem Kind, Die jungen, die lieblichen Dame» cS sind. Die Muster von Bildung und Sitten, Sie kommen im Sturme geschritten. Und den Mantel den Bestimm entreißen sie gleich, Eie eilen mit Stoßen und Drängeln Zum Ausgang nebst anderen... Engeln. Au! schreien die Augen der Hühner losort. Au I schreien auch Greis und Matrone, Doch die jungen, die Stürmischen lachen zum Tort, Eie lachen dem Alter zum Holme. Wie sollte man auch von de» Zarten Verlangen, daß länger sie warten? Es ist ja das Zeichen der Zeiten: Die Jugend ist niemals bescheiden? ^ Dresdner. „Bedarf ich bei ev. Auswanderung »all, Amerika odrr Afrika eined AusivanderungSpasfeS oder irgend eines anderen von der Bebörde ausgestellten LegitimationSvapiereS. e-a ich seitens des Militär-Kommandos »ur Ersatz-Reserve 2. Kl. gestellt bi» ?" — Sic bedürfen inerzn einer polizeilichen AuSwanoecungs- Erlaubniß, dieselbe darf jedoch vor erstatteter Mstlbestuiig an das Bezirks-Kommando nicht crtheilt werden. Die Aushändigung der AnSivairoeruilgs-Erlanburß darf erst rrsolgen, nachdem oaS üand- welir-Bezirks-Komniailvo bescheinigt hat, daß der Auswanderung eine Einberufung »nur aktiven Dienst nicht entgegensleht. »*« A. B., Lommatzsch. „1) Was für Kosten einer Land wirt!,schalt »cimt man Meiioratioilskoste,, ? 2) Kann ein mllitär- astrchligcr Mann gezwungen werden, sich dreimal retour stelle» »u lassen ?" — 1) VerbesscruiigSkoslkn der Grunvslncke. 2) Ja. Spitz und Kaethe. „Einer voir uns, ein enml. Ilwol, riebt ansnch'ig eine ReformjUdirr von ehrbarem Inneren, selbstver ständlich schönem Acußcreir. Keines von Beiden aber will seine Religion oder seine Liebe und erstcrcr null, nicht seinen Berns aus- acbcir. Wie stellt sich »rnr die Staatsgeicvgebni'g dielen intimen Bedürfnissen der beiden Genrütlier gegenüber? d. h. ist es dem <?ni:,i. tiiool. möglich, jene Reiormarin »ur achtbaren Frau Pastorin zu machen? Und wohin lar-tet Ihre aufrichtige Privatansicht resp. Rath in diesem „herzlichen Dilemma" ? Wo ist das Lathersestwiel voir Devrient in Druck erschienen ? Was ist der Preis desselben? Und ist das ganze Festspiel Lcrcimt? Welches ist die Etnrnologic des Wortes „Knoedelwart" — Schriftführer irgend einer Verbindung ? Was ballen Sie von dem iicncntstandcireir Deutschen Theater in Berlin? Prophezeihcn Sie dcinieiben eine große Zukunsl und was sür Gründe würden Sie dafür oder dawider airsühren?" — Sonn haben Sie kerne Schmerzen? Besinnen Sie sich, vielleicht will Ihnen noch was ein, dann wird die Geschichte in einem Ramsch abgemacht. R. H„ Eoßnrannsdors. „Mein Bruder Hermann dimer -Hillü,17-a'(.elnns'iimcüen Dm,W,^kä ging 1857 als Soldat der Holländischen Armee nach cst- ^ — äz»rndien. llknch Ablans seiner - lahrrgcn Dieustzcrt kam er zurück in err »eher >nn. ^ Wir sind ganz Gner .lasicht sxg,.. Vaterstadt Reichenbach i. V. Es ließ ihm aber keine Nubc, denn rm Jahre 1807 ging er abermals fort, hat aber bis heute nichts von sich börrn laßen. Ich. sein Bruder, in Berücksichtigung unseres allen Vaters wandte mich nun ans Anratlien eines gelehrten uns liebevollen Mannes an'S K. Holländische Kriegsministerrum, von wo ich einen Biies erhielt, baß mein Bruder »war 7 Jahre dort gedient habe, seit 1804 aber rveder im Militär- noch Staatsdienst vorlommt. Ich nah,» nun meine Zuflucht »ur „Gartenlaube", da dieselbe, wie sie selbst sllneibt, sich damit befaßt, Vermißte unentgeltlich auszu- ichreiben und keinen Dank weiter beamprucht, sondern ihren größten Dank darin findet, wenn cs gelungen ist. einen längst Verschollenen seinen Angehörigen wieder »u gehen. Im Vertrauen hierauf schrieb ich an die Redaktion der „Gartenlaube", legte »ur Beglaubigung den Brics von Holland bei, außerdem noch ein 1t) Psg.-Marke zur Rnckiendring dieses Brieses und bat höflich, meinen Bruder ans- z»ill>!eiben und mir meinen Brief »uriickznschicken. Bis heute ober ist keines von beide» aeichehcn. Ich schrieb später eine Postkarte, oaiauf wieder einen Brief höflich, was nur höflich heißt. Aber 'Alles vergeblich. 'Run frage ich bei Ihnen an, wie soll man eine solche Handlungsweise heißen von einem Weltblatt mit einem solchen Wellrnf ?" -- Es ist erklärlich, daß die „Gartenlaube", nachdem sic sich einmal in der fraglichen Richtung in den Dienst ihrer Leser gestellt, mit derartigen Anliegen überstnrnit wird und mit bestem Willen nicht im Stande ist, allen an sie gestellten Anforderungen »n entsprechen. Daß man Ihre» Brief nicht rclournirt hat. ist nicht »u billigen: am besten ist es aber, eine vielbeschäftigte Zeitnngs- redallion nicht »nr Bewahrern, von Schristilückcn »u machen, auf die Werth gelegt wird. Eine Evpie des holländischen Briefes Hulke eü auch gcthun. August. „Manche Eigentliüwlichkciten und Auffällig keiten kommen ja im menschlichen Leben vor. gewiß sind viele Fälle und diese nur scheinbar und entbehren nicht den Kern tiefer Berechti gung, obwohl der passive Jntercffenl dies nicht »ugesteheii will. Da »st man denn immer mit der Aiimaßnvg „was sich der wohl einbllder", möglicherweise sogar mit ,,'o ein Bauer" bei der Hand. Mancher Mietbcr versteigt sich sogar frevelnd zu dem Gedanken und veracblet im Stillen seinen Herrn Hauswirth. Zur Eine meiner liebe» Dresdner Mit-Mleih-Bewolmerichaft, will ich annelimcn, daß dies Letztere nur in ganz seltenen Einzclsällcn vorkommt. Die.Eerren Hanswirlhe verdienen mehr Achtung, sogar alle Hochachtung. Wahr scheinlich um dieses den Mictiieril klar »u niachc», hat ern hiesiger großer Hanswirlb aut seine Haustasel öffentlich sich zweimal als „Herr" tilulirt. erstens Eigentbümer: Herr N. 1. Etage: Herr R. Die übrigen Hausbewohner sind dagegen nur einsam nach dem Namen genannt, also leine Herren: Kammcrmnsikus Z. Direktor S. u. s. w. Was sage» Sie dazu?" — So rin Kohl wie die Ein leitung Ihres Brieses ist lange nicht dagewcscn. M., Blasewitz. ,,1) Welche Schriftstücke würden zur Vcrhcirathnng überhaupt und falls «lwa von der einen oder anderen Seite die Eitern nicht mehr am Leben, »u beschaffen sein ? 2) Aus welche Art bat die Genehmigung des Vaters ober des Vormundes beim Standesamt »u erfolgen, wenn der Bräutigam ober die Braut das gesetzmäßige Alter zur Vcrhcirathnng noch nickt erlangt haben ? 8) Ist für einen Eheschlicßungsakt irgend eine Gebühr beim Standes amt »u entrichten? 4) Auf wie hoch beläuft sich ungefähr die Taxe des Geistlichen, wenn außer der civilmäßigcn Eheschließung noch die kirchliche Trauung in einfacherer Weise gewünscht wird? 5) Hat endlich, wenn sich beide Thclle nicht in ein und demselben Orte be finden, die Anmeldung zur Eliclchließung aus dem dies- und jen seitigen Standesamt von dem Brautpaar zu erfolgen, odrr nur in demieniacn Ort, wo etwa die Verbindung vor siw gehen soll und vermittelt in letzterem Falle das betreffende Standesamt dann das Weitere?" — 1) Ter Taus-, Konsirmations-. Heimalhs- evcnt. Todtenschein. 2) Tie Bewilligung kann mündlick oder schriftlich gegeben werden. 3) Ja. 4) Sie können schon von fünf Mk. an genant werden; mit Orgel kostet es 20 Mk. 5) DaS Aufgebot er folgt durch Vermittelung des Standesamtes nicht nur in den Orten, wo Braut und Bräutigam wohnen, sondern auch da, wo sie in den, vergangenen Halbjahr gewohnt haben, aber die Anmeldung zum Auigebot braucht nur da gemacht zu werden, wo sich eines der Braut leute aushält. Luise N., hier. „Mein Mann hat sich seit länger als 5 Jahren von mir entkernt, obne auch nur im Geringsten sich um mich und meine Kinder erster Ehe zu kümmern und zu sorgen und ist mir sein Aufenthalt gänzlich unbekannt. Da ich nun gegen den selben die Scheidungsklage beantragen will, jedoch das Geld, einen Advokaten anzunehnie», nicht übrig habe, so bitte ich über Nach- stcliendcs mir qü'igst Aufklärung zu geben: Kann ich meine Klage direkt beim Gericht anbringen oder muß hierzu unbedingt ein Advokat angenommen werden? rc." — Ihre Sacke kann nur durch einen Anwalt geführt werden, der rS unentgeltlich timt, sobald Sie das Arincnrecht bewilligt erhalten haben resp. ihm daS Gericht die Sach Vrtrflastcn. Einjährig-Freiwilliger. „Ich habe das Einj.- FreiwiUige» Fengniß erlangt und gedenke näeüürs Jahr meine 305 Tage abznschranben. möchte gern als „Kaoalensl" dienen und wollke Dill), lieber Schnörke. d.r Tu gewiß auch Reiter gewesen bist, um eine kleine A»sk»>>st bitte». I) Muß ich als eiiistilnlg-sreiivilliger Kavalerisl mem Pierd selbst ansehaisen? 2) Wie viel würde ick als solcher bei mäßigen Ausgaben wahrend meiner Dienstzeit brauchen? 3) Wie viel als Jnsanlerist? 4) Welche Estößc mußte ich als Ka- valerist baben ?' — Nein. Sie werden durch den Tnippciilheil be ritten geiiiachl, für die Benutzung des Dicnstpierdes baben jedoch Eiilj.-Freiwillige der Kavalerie und rettenden Arlillcrie bei ihrem Diensieiittiikl je 300 Mk„ diejenige» des Trains 150 Mk. zu cnl- richlcn. Tie Ration für daS Dienstpserd wird gegen Zahlung des iiormirlen Preises verabiolgt. Außerdem ist das Panill'gnantni» für Hnfbeschlag und Pserse Arznei z» heuchle». 2» Außer dem Vorgenannten ea. 2000 Mk. 3) 1500 Wik. 4) Zwischen 1,02 m. und 1.75 »>. Beim Train schon 1.57 m. -D* M> r i r und Ma ^ i» ilia n e. „Lieber Brie'kastcnonkcl! Bitte, sei Schiedsrichter zwischen unS! Marie behauptet, am Soinr- rag einen feschen Elnsührigen von den Greirrdieren ohne Klemmer gesehen zn Hecke», was ich natürlich bestreite, und mehr wahr, ich habe Recht ? Demi meine mehrjährigen gegenIheiUgcn Beobachtungen sind doch gewichtiger als Maucns Behauptung. Hierbei muß ich D>ll>, lüßer Schnörke, gleichzeitig um srcundiiche Auskunft bitten, wie cs tomntt, daß alle Freiwilligen, nalürlich die Jäger ausge nommen, schlecht leben! Dies zu ergründen, ist meinem Nachdenken leider noch nicht gelungen, da die einzige Erklärung, die ich sticken konnte, nämlich, daß cs bei den Jägern vielleicht vcrbolcn ist, Mellst zu sehen, am Ende doch nickt richtig ist. Aber bitte, iieber, guter, süßer, innigster Schnörke. letzter Hcffnungranler aller sitzcngeblicbenen jungenTamen, bitte, erst lesen, dannbeankworken, dann... Parner- korb!" — Was ist denn das sür eine kvnsuse Fragerei? Eins.- Freiwillige dürfen ans der Straße beim Honneurmachrn gar leine Klemmer ausbaben, sondern müssen Vrillen tragen. Zum Spaße wird sich wobt kanm Jemand Augengläser »ulcgcn. N. N. „Ick gedenke, jetzt 18 Jahre alt, freiwillig und womöglich nächsten April schon unler's 'Militär zu gehen und frage deshalb ergebenst an: 1) Wie viel Umfang muß die Brust o) ohne b) mit Athen» haben, wenn die gcsammie Körperlängc 107 Em beträgt? 2) Ist cs bei Freiwillige» unbedingt crlorderlich, daß sie dieselbe Breite haben müssen als die ansgebobenen Rekrulen ? 3) Js! es zulässig, daß im April, überhaupt iw Frühling, drei- oder vier- jährig-Jreiwillige in die Armcc einrclcn dürsen und wann und wo habe ick mich da zu melden?" — 1) a) 85 Eni., b) 03 Em. 2) An die Freiwilligen dürien ans Grund 8 5 der Rekrutirungs-Oronnng die zulässig geringsten körperlichen Anforderungen gemacht werten, immerhin müssen sic sellstckerständlich dicnstlnchlig sein. 3) Ein stellung von Freiwilligen sticket nur bei vorhandenen Vacanzcn und nur in der Zeit vom 1. Oktober bis 3l.Män stakt. Die Dienstzeit berechnet sich dann als vom vorher gebenden I.Okkvbcr ab. Melden können Sie sich bei jedem beliebigen Truppentheil. BibliopI, iluS, .Ho linst ein. „In Nr. 211 der Dr. Nachr, v. I. bringen Sie als Anekdote, daß im Haniropcrsche'r SoirntagSblatt ein Pfarrer gesucht würde, der „zur Seelsorge eifrig und an den Beinen gestiefelt ic>" und fragen, ob cö cuie Eigrn- thümlichkcil der hamrovench'-n Landeskirche wäre, daß mau die Beine gestiefelt trägt? Aber in dieiem Ausdruck: „an den Leine» geslictelt" liegt bioS ein Witz für den Unwissende», für Den, der einige biblische Kenntnisse hat, ist dieser Ausdruck ebenso schön, als ein Meisterstück litto rücher Ueberletzung. denn diese Bezeichnung sticket sich Eph 0. 15 und ist eine Mahnung des Apostels an die Ebrislen: „Um- gürtet Eure Lende» mit Wahrheit und airgezogen mit dein Pan »er der Gerechtigkeit und „an Beinen gcstierelt" fertig zu treiben das Evangelium d.-s Friedens." Ick wünsche Ihnen i» Dresden recht viele an den Beinen gestiefelte Ehristcn." — Stiesel als Smrckol der Frömmigkeit! Nun meinetwegen. Jener Bauer sagte ja auch zum Pia-rer, als dreier ihm Vorwürfe machte, daß er beim Leichen- beg ingiiiß keine schwarze Weste an hatte: „I, Herr Pfarrer, wenn nnr's Herze schwarz is!" L. K. D. „Wer muß im Dresdener Adreßbuch eingetragen lei,,, her. wird eingetragen ?" — Alle selbstständigen Einwohner, welche nicht in Unlermiethr wohnen, ein bürgerliches Geschäft be treiben und in ihrem Ruse makellos dastchen. Tie an der Nachtangel gefangene Forelle Ter Fischlciir Klage! Der Fischer sendet seinen Haken — des Nachts auf uns rer Flölra Grund, — und fängt dort nächtlich ungebratcn — »ns Fifchlcln für den Städter Mund! — Ob klein, oh groß. — ob dick, ob dünn; — Jsl's Fiscklcin Loos: — „Jn's Füßchen rinn! — Auch „Reußen" werden flott gelegt — trotz Fochgesctz und Polizei. — Darüber wir sind sehr erregt» — drum sag' ob dies ge staltet sei?" —-h Du bist doch hoffentlich kein falscher Denunziant— daß Tu machst solche Sachen öffentlich bekannt. Scultchska. „Wo bekommt man in Dresden billige Mcnfchcn-Todtcntöpfc zu kamen?" — In Dresden nirgends. Vielleicht in der Leimiger Anatomie. -DP „S t a m ml isch Hintcrjessen bittet den hochverehrten Vriefkastenmann um gefällige Aufklärung, ob das Waff'er der Dresdner Leitung Elb- oder Grundwaffer ist." — Schon vielcmal beantwortet Es ist klares, reines Grundwaffer. Karl Harberger, Oederan. „Wo kann ich das Lied: „Die Himmcl rühmen des Ewigen" rc. v. Beethoven kaufen?" — In jeder Musikalienhandlung. Gimpel, Dresden. „Ein Freund von mir behauptet, daß man sür 20 Mark über 100 Jahre alt werden könnte, wenn man fick an den Wunderdoktor in der Pillnitzcrllraße wende. Ta ich mein gutes Auskommen habe und noch nicht gern sterben möchte, bitte ich Dick, mir zu sagen, ob etwas Wahres an der Sache ist?" — Ein richtiger Gimpel, der da aus den Leim geht und sich für zwanzig Mark das ewige Leben ausschwatzen läßt. Lebe jeder so lange, als ihm die Vorsehung bcsclneden. »*« M. E. „Wie lange ist es her, seitdem die Nachtwächter die Stunden nicht mehr oblagen oder singen?" — Das Absingen der Stunden wurde Anfang der 1820ec Jahre abgeschafft. Das Abrufen der Stunden ultimo Srplbr. 1848. TaS Abblascn ultimo 1851 resp. voin 17. Januar 1853 <m. Kien hoffe», daß Ihr Vorschlag Gehör findet. » » E. A. S., Wilsdruff. „Ich bin im Besitz eines kleinen Vermögens, habe jedoch von meinen Angeböngen welker Niemand atS einen nnliebcvollcn Stiefvater, so bin ich ge'onnc», das kleine Vermögen jetzt niemer zukünftigen Braut zufflliern zn lassen, damit es nicht in die Hände res Stiefvaters koninil, nenn nill mir bis mr Hcirctth irgend ein Unglück pniiiren Witte. Wo und an wen habe ich mich zu wenden ? Macht cs viel Umstände und Kosten ?" — Es bandelt sich hier wohl nicht um die zukünftige, sondern nin die gegenwärtige Braut, der Sie das Ihrige schenken oder letztwillig vermachen köniicn, in beiden Fällen lim» Sie gut, sich an eine» Rechlsnnwalt zu wenden, ein Stiefvater hat übrigens kein Erbrecht dem Clicsssline ^gegenüber. M. R b s., L r cb tenbcr g. „Ich schuldete eine Rechnung, welche zu bezahlen ich bis jetzt nach nicht im Stande war; »min Gläubiger lässt nur »rein Glrurdslück verkaufen »ick deckt sich damit. Ta nun der Ertrag noch nickst ganz auvreillst, seine vvlle Rechnung zu bciill tigen, und ich auch bis jetzt nickst bezahlen kannte, so lieilst er mich, ihn das Geld l innen kurzer Zeit z» bezahlen. Bin ich vervtlichtct, den Rest m bezahlen, nachdem er mir schon ras Grund stück hat verkaufen lagen?" — 'Allerdings, wenn Ihr Gläubiger und solange er nicht voll bezahlt ist. kann er an ^.re sich halckn. O. N. n. E -F-, Niedcrlößnitz. „Mein Freund und ich haben Llrett. Jener lel anistet, cs giebt eine Pseidebnhnlinic dirckr vom Lelvziger bis Bolm..leben Bahnhof, ich dagcgcn glanoe cS nicht." — Tirekl nicht, aber mit Uinstergebillct sür 20 Psg. «Jz.. E. Seidel, Pt auen i. V. „Eristirt in oder bei Dresden ein Fabrikant von Windmühlen nach amerikanischen (Hallndnn'ichcir) Sr,stein?" — Die Fabrik von Reinsch. Frerbelgerstraße, besorgt Ihnen dies auf's Beste. 4*4 9k. N-, Provinz. „Daß Vagabonden ans, einem Bezirk in den anderen getrieben worden, ist emiach unwahr," sagen Sie in Ihrer Antwort am 24. Dez. v. I. Ihres Blattes. Ich aber sage, cs ist wahr. Ich könnte Ihnen Bewerfe bringen, will ar er Niemand nennen. Ich bebaupke aber nickst, daß dies von de» lelr. Ebefs ausgeht. Liber auch liier teure stieget ohne Ausnahme. Gemeinden scheuen theils den Amwand des TianSpocles nach dem zuständigen Ablieserungsorkc, weicher allerdings manchmal viele Stunden Weges betrügt; theils haben sie »bec, wie es auf dein Lande in klemm Geineriiten nicht aickcrs sein kann, alte, vielen Vagaboickcn nicht ge wachsene Aufuchtsorganc. Diese zrcben es viel vor. dci^Bummlcrir aus dem Wege zu gehen, dic'elbeir höchstens aus dem Orte zu ver weisen. Dann aber Iiauptsüllstich sind cs jugendliche und Untcrbe- ainte, welche den Exekutwbcainte» zurufen: „Liefern Sie nicht alle Bummler cm! Jagen Sic tneielben über die Grenze!", bei öfters vorkomiiiciidcn Fällen diele wgar kurz rc. behandeln. Demzu folge ist es manchen, sonst tüchtigen Erekutivbeamten bequemer, sortzutreibcn anstatt zu arrctiren. Wohl mag den betreffenden Be amten eine ziemliche Arbeit zufallen und auch nicht gerade die an- gcncbmste, wo der Ab- und Zugang arretirter Bettler rc. ein starker ist. Glauben Sie aber, daß cs für uns Landbewohner, besonders die wir an verkehrsreichen Straßen wohnen, angenehm sein kann, wo uns nickt, wie in der Residenz Hilfe nahe ist» wenn Ungezogen heiten von solchen Reisenden Vorkommen. Dies muß man aber täg lich gewärtig sei». Wcnn man seine mit der Familie allein bcivolmle Behausung verläßt, so möchte man Alles verschließen. Auch dies ist nicht rathiam. Denn kommt die rechte Sorte, die den Zweck des VcrMuffcü erräth, so kann man wenigstens aus groben Unfug rechnen. So ist es mit den einzeln liegenden Gehöften besonders im Sommer während der Feldarbeit. Die Frau ist da sehr viel allein und muß dann geben, was verlangt wird» nur um die Leute los zu werden. Tie obersten Polizeibehörden lesen vielleicht diese Frage mit den von Ihnen beigefetztcn Antworten und der Zweck wäre erreicht. Tenn man kennt wohl die Anordnungen, ccker nicht die Ausführungen, dieses ist auch nickt möglich." — Ihre Mittheilung scheint viel Wahres zu enthalten. 4*«. Ab., Zuschendorf. „Der Pirnaer Anzeiger hat jedem Abonnenten einen Wandkalender mit Bezrrkslandkarte zugelandl. Aus letzterer führt die Sekunvärbadn aber nicht über Rottwerndorf, Naundorf an der Gottleuba hin, sonvem di« wird ihrem Thalr untreu und kommt über Zehista, Zmcbendors, Lindenthal und Dohma nach Berggießhübel. Nun möchten wir doch gerne willen» wie wir zu dieser Ehre kämen und wem wir sie zu danken hätten. Wir haben schon eine Anfrage in Pirna gemacht, aber noch kerne Antwort er halten. Wir wenden uns nun vertrauensvoll an Dick, Allwissender, daisst uns aber nicht sehr bös« sein, daß wir Dich erst in zweiter Linie beschweren und Dick bitten, ob Du uns bei dieser Kalamität nicht kannst auskclfen. Wir wollen Dir treuer bleiben, als die Bahn aus der Karte ihrem Tliale und dankbar auch dazu " — Böse sein? Da kennst Du Scknörken schlecht. Der „Pirnsche" und rch flehen aus ganz gutem Fuße. A so zwei, wie wir zwei, die sind't mer nit bald — a Her» und a G'mlttb, wir sein a schon alt — wir sein
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