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Dresdner Nachrichten : 18.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860218
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-02
- Tag 1886-02-18
-
Monat
1886-02
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.02.1886
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" 1888 t. ro Pf. 15 Pf. üstern iVPf. XI Pf. 00 Pf. o Pf. v Pf. lO Pf. 15 Pf. !0 Pf. lO Pf. 10«. ro Pf. ^ Pf. m Pf. 50 Pf. M Pf. 10 Pf. ft. ro. - 10.50. ii.-. oder 25. ! «mae Tageblatt Kr -Sokittk. Wldchllbli». SesgWittlev. MeiliM Ireatnilile. Iliestor- sn«I Lllsrkavllt ssrvssto ^vsvadl vloesntor Oostllms. ^nksrtixunx von OostUwso llllokLlrmss. vowinos in vorsedisäonstonOsorg. »vrtli« StrviiK, 8eI»I08»»trn«»« LS, II (klülisr 81. vrackörg. 3). künlltlioks vssorzsuns nach LNSViUtll. vLrätllvll-radrik von V«I. vo«« I. Xllsriiaoll 1. V.» Spseial. u. »llllptgescli. vre^^sn, HVaI»«a>»»«»»tr. L» <VtvtorI»»-8«Io»1, ! vmpf. «Se-I,»., «»«!., «vliwstr. in voiss. erSms, ^ droll-oaoläfsrd. ocktk'ilst-Ouiv.oto. keostor v. 8I»l»1ÜO Mc. tlllstsrssvL. prompt. lisrior ra dor»t>xo5v!rt«n kreisen. krok. vr. ^Lxer'» OrIxr»»L llorwLl- LsLd^Lselis, «wxüsdlt eanSEiemeM Heust, katliliau«. KlssksQ§rrLsrs1)ö I. ü.g.u§ss k'rrm ßilLlliiläs Klsmiek LvtprlL, Xonmarlct 2. vrsiselsn, Leestrassv 2. Lostvme null Dominos kur ttorren unä Damen. DreiL- courants naek auLivLits prompt. r^rssW8MW«8r8«-!KK^ Wtz ». M8ltz v. IlltzMkWtiMhtz, H>»x L!»»>eitt«8»1»a«,»e s, partorro unä orsto DtuM. ^ultrliM »aeb LusnÄrts ivoräen prompt ockeotuiri. -lr. 4b. 31. Iahr-an,. Ausla-e: 42,000-r-l. w>tteruu»«au»kchte» kür drn 18. Ketruar: LstwinS von niittlercr Stärke, tßiilweisr bcwülkt, «trr trocken. Temperatur Ra»«- «iiter Null. Vemerkniig: Lrrtliche und zelnorise Nepeldllduu«. Dresden. 1886. Donnerstag, 18. Febr. v-raulwortliLtt Slediiktllir für Politisches vr. Emil Bieres ln Dresden. Niemand zweifelt mehr daran, daß die neueste kirchenpolitische Vorlage preußisches LandeSgesetz werden wird. Selbst wenn daS Schmollen der Centrumspartei über angeblich zu große Zugeständ nisse der Kirche ernstlich gemeint wäre, so weiß man beule schon, daß im Abgeordnetenhause eine aus den Konservatibcn und den Nationallibcralen sich zusammensetzende Mehrheit für den Entwurf vorhanden ist, so daß die Zustimmung des Eentrums entbehrt werden kann. Die Kirchenvorlage ist ein Joch, unter dem sich zu beugen dem strammen preußischen Rückgrat sauer genug fällt, aber ein wirk liches nationales Unglück ist der Kulturkampf, der Preußen-Deutsch land verwirrt hat. In dem Bestreben, ihn zu beseitige», vereinigen sich daher, seufzend über die dabei zu bringenden Opfer an staat lichen Hohcitsrechten, die stacitserhaltcnden Parteien. National- liberale Blätter verzichten denn auch, um des höheren Preises halber, an, Alles, was sie in den 14 Jahren des Kulturkampfes geschrieben habe», die konservativen Zeitungen Preußens lassen sogar die Be merkung einflicßen, daß man auch nech weiter gehen und auf den Nest der Anzeigepflicht von Geistlichen verzichten könne, um mit jedem Anlasse aufznräumen, der zu neuen Agitationen führen könnte. Tiefe und andere Einzelheiten mögen für die Bcrathung der Vor lage im Landtage aufgehoben bleiben. Für das außerpreiißische Teutschlaiid ist vor Allem von Werth, welche Folgen die Beendi gung des Kulturkampfes auf den Gang der deutschen Politik aus- iibt k Die Zerrüttung des Centrums als einer geschlossenen Partei er scheint als unvermeidlich und die Konservativen werden eS sein, die daraus den meisten Nahen ziehen. Das Centrmn verliert in dem Kulturkampf die Grundlage, die es zusammenhielt und den Boden, auf dem es unbesiegbar mar. So sehr cs in politischen und wirth- scbastliche» Fragen mitunter auseinanderging — auf dem Boden dcS Kirchcnstreites fand es sich stets wieder zusammen. Künftig werden sich die imCentrum vorherrschende» Konservativen und Agrarier d:u verwandten Richtungen in der politischen Partei anschlicßcn. Es wird nicht mehr Vorkommen, daß das Centrum bei Stichwahlen die katholischen Wähler aus höheren kirchlichen Rücksichten zwingt, gegen die Konservativen und fortschrittlich zu wählen, damit nur nicht die Konservativen zu stark werden. Am nächsten fühlbar wird die veränderte Sachlage bei der Polenfrage werden. Die Gefahr des Pvlenthuuis besteht hauptsächlich darin, daß die katholische Kirche sich mit ihm verquickte, so daß, was Preußen gegen die fortschreitende Polonisirung that, als eine feindselige Handlung gegen die katholische Kirche erschien. Ueberläßt jetzt der Papst die na tionalen Bestrebungen der Polen ihrem Schicksale, so tritt damit eine Trennung der nationalen und katholischen Interessen ein und die Sache der Germanisirung hat gewonnenes Spiel. Selbst der deutsche katholische Schullehrer wird sich allmählich aus einem pol Nischen Agitator zum Beförderer der Nationalität nmwandeln, der er von Geburt angehört. DaS Polenthum zahlt also die nächste Zcche des preußischen KirchenfriedenS. Fürst Bismarck hätte nicht so schmerzliche Opfer an staatlicher Hoheit gebracht, leistete ihm nicht Nom anf anderen Gebieten einen angemessenen Preis. Augenblicklich spielt ein Akt der Polenfrage im österreichischen Ncichsraihe. Bismarck-Debatten im Wiener Abgeordnetenhause sind gewiß wunderliche Neuerungen. Das Befremdliche dieser Er scheinung wird noch dadurch verstärkt, daß das Hmcinzerren Bis- mcnck's von einer Seite auSging, die sonst bei der bloße» Nennung dietc-Z Namens in Entrüstungskrämpfe verfällt, von der polnischen. Noch schwirrten den deutschen Abgeordneten die ausdringlichen Be lehrungen über parlanrcntarilchen Anstand in den Obren. daß es völlig unstatthaft sei, wenn Dr. Knotz dein Fürsten Bismarck wegen seiner Polenreden eine Vertrauenskundacbmig ansspräche — da er lauben sich die Polen selbst daS von ihnen Gerügte zu thun. Der Abgeordnete für den schönen gal irischen Wahlkreis Drohobycz, Dr. .Hausner, erdreistete sich, den Kanzler des deutschen Reiches im öfter reichlichen Parlamente zu verunglinipfen. Den Landsleuten Bis marck's, Dr. Knotz und Gen., wird es alS ein Hochverrath gegen Oesterreich anaekerbt, daß sie dem Vertreter des deutschen National staates zujubem; für sich selbst aber nehmen die edlen Polen daS Recht in Anspruch, gegen Bismarck ihre Stinkbomben zu weifen. Ter Anlaß dazu war mit nicht zu verkennender Absichtlichkeit vom Zaune gebrochen nnd das Tollste dabei war, daß HauSner nicht etwa seinem von Bismarck verletzte» polnischen Nationalschinerze einen flammenden Ausdruck gab — das wäre erklärt' sondern daß der dreiste Mensch sich stellte, als sei er lw,.,»,.. .... österreichische» Parlamente den Fürsten Bismarck für die angebliche Vergewaltigung des deutsche» Volkes und des deutschen Parlaments zur Verantwortung zu ziehen. Die deutsche Antwort darauf ist »war nickt ausaeblieben: die Leier finden in der Taaesgesch., mit welchen empfindlichen Rultljenstrelchen der nordböbiniiche Abg. Dr. Pickert levcrhebung geißelt. Aber Ei die polnische Ueverhebung geißelt. Aber Eines ist aufs wie Dr. H freundeten deutschen Staats so heftig angriff, gehört zu den Säule» der dortigen Regierungspartei, er hat unter dem Jubel der Mehr heit des Abgeordnetenhauses gesprochen. Das deutsch-österreichische Bündniß steht zwar zu fest, als daß eS von den Polen ilnterwiihlt werden könnte. Es würde aber gut sei», wenn die Staatsmänner in Wie» den Polen ihre Pflichten gegen die österreichisch-ungarische Gewinn,t-Monarchie etwas mehr cinschärften. Es ist >a bekannt, daß die Polen (dasselbe gilt auch von den Czechcn) sich nur als österreichische Unterthanen .auf Kündigung" mischen. Sic haben kein Interesse für den Fortbestand des Kaiserstaatcs; nur so lange werden sie ihm Treue bewahren, als derselbe ihre nationalen Sondcr- bestrebungen fördert. DaS ist zur Zeit nur möglich ans Kosten der Deutschen. Diele aber, die den eigentlichen Kitt und die Klammern der Monarchie abaeben, befinden sich im Zustande der fvrtwähren- Die französischen Republikaner jubeln über den günstigen Aus fall der EmennungSwablen am letzten Sonntag. Völlig, zu Unrecht hatte die republikanische Mehrheit die Wahlen von 20Monarchisten in vier Departements für unailtig erklärt. Mittlerweile arbeitete ' beispielloser Druck der Regierungsbehörden zur Erzielung repnbli- hlen. An Einschüchterungen, Drohungen und skanda- ein konischer > Ni »ilveiciiaocr ocr ovigen ncineilnng nvcr doch znziigebcn, daß die gemäßigte. resoini- feste Politik des Ministeriums Frehcinct ein hat, die Volksstimiiiiiiig zu Gunsten der lösen Eingriffen in die Wahlsreiheit ließen es die tugendhafte» Republikaner nirgends fehlen. Der Erfolg blieb nicht aus: 4 bisher durch Monarchisten vertretene Departements haben jetzt „republi kanisch" gewäblt. Statt 202 sitzen von jetzt ab nur 183 Monarchisten in der Deputirlenkaimner, die Zahl der Republikaner ist von 38i auf 40l gestiegen. Es ist »nbeichadet der obigen Bcmeitnng über den Negicrn'.iäsdrnck jedoch freundliche und leidlich fest wenig dazu geholfen hat. _ „ , - , Republik zu beeinflusse». Das Vertrauen der Bevölkerung kehrt allmählich zurück, wenn es eine Negierung vor sich hat. die ihr Ruhe und Sicherheit zu verbürge» scheint: die Mouacchisteu erscheinen ihm daun nicht mehr als die einzigen Retter der bedrohte» Gesellschaft. Die naturgemäße Entwickelung der französischen Re publik »ach dem Radikalismus hin wird zeitig genug die Franzosen auS ihrer holden Einbildung ausschlcckcn. In keiner der verschiedenen. den Coniplex der Balkanwirrcii bildenden Fragen ist ein Fortschritt zu verzeichnen. Wenn hie und da einmal eine Nachricht linftmicht, wonach bald die serbisch-bulga rische, bald die tiirkisch-ruinclische. bald die griechische oder eine der anderen Balkan-Angelegenheiten ein Stück weiter z»>» friedlichen Ans trage gefördert sei, so kan» inan sicher am nächsten Tage den Wider ruf dieser Meldung erwarten. Nirgends etwas Endgiltiges und Festes, überall Schwankendes und Ungewisses. Alle Lösungen ziehen sich in die Länge. Sich weiter i» Geduld zu fassen ist die einzig greifbare Lehre des Durcheinanders in den Balkanstaateii. Peitkfle Telegramme der „Dresdner RaKr." von, 17. Febr. Berlin. Das Abgeordnetenhaus, dem eine neue Polcnvor- lage (Anstellung der Impfärzte in Pose») zugegangeu ist, berieth einen Antrag der Konservativen auf Gleichstellung der Lehrer an den »ichtstaatlichcn höheren Lehranstalten, mit denen von Anstalten staatlichen Patronates. Der Antragsteller Dr. Kropatschek (früher Gymnasiallehrer. jetzt Redakteur der „Kreuzzeitnng") thciltc im Lause seiner Begründung mit, daß man ihm, als er noch in Bran denburg als Lehrer thätig gewesen, gesagt habe, er könne nicht in Prima imterrichten, da er die Primanec konservativ beeinflussen würde: er möge lieber abgehen. I» der Debatte wnrdc hervorge- hobcn, daß zwischen Kommunalen und stiftischen Anstalten unter schiede» werden müsse. Der Antrag ging schließlich an die Bndgct- koninllssion. Berlin. Reichstag. Da Graf Moltke sich bereit erklärte, wurde die Beralhung des von ihm beantragten Mililärpensions- gesetzcs ausgesetzt. — Abg. Hascnclever begründete seinen An trag um Gewährung von Diäten n»d Reisekosten aiiNcichstagsabgcord- nete. Die Freisinnigen hätten cs nbgelehnt, den Antrag wieder eiiiziibringcn, seine P worden, auf die „Nordd. aerichte versucht hätte. Die Insinuation, daß die Abgeordneten mit Annahme von Diäten ihre Uchelzeiiguiig verkaufte», sei eine infame Lüge. Die Sozialdemokraten seien stolz ans die Groschen, die sich die Arbeiter für sie abdarbe». Sic nehmen sie als ein Ehren geschenk an. Abg, v. Knrdorsf (Rchsp.) erklärte, Namens seiner Partei gegen den Antrag zu stimme». Die verbündeten Negie rungen erblickten in der Diätenlvsigkeit ei» Correlat des allgemei nen Stimmrechts, der Antrag sei folglich aussichtslos. — Abg. Dr. Meyer (Halle) konstntirt, daß die Freisinnigen den Antrag nicht ciiigebracyt hätten, weil sie nicht den Dintcnprozcssen zuvorkonnnen wollten. Sic könnten sich nicht für bcrvfliclitet fühlen, den Antrag alljährlich zu erneuern, stimmten aber fiir denselben, nachdem er einmal gestellt sei. Der Antrag wird schließlich gegen di? Stimmen der Konlervativen, der Ncichspnrtci nnd eines Theils der National liberalen anae»omincn. Morgen erste Berathung der Verlän gerung dcS Sozialistengesetzes. Tie Berliner Börse zeigte eine anhaltende Festigkeit in russischen Wcrthen und wirkte anregend ans die Gesaiiimttendenz. In russischen Pfand- und Orient-Anleihen wurden bedeutende Um sätze zu steigende» Coursen auf die Annahme hin erzielt, daß die Convertirung der russischen Anleihe binnen Kurzen, kommen werde. Für die deutsch-österreichischen Bahnen zeigte sich eine ermattende Tendenz, was eine allgemeine Ermattung zur Folge hatte. In russische» Werthen faiiden ziemlich ausgedehnte Ncalisirnngcn statt, auch Bergwerke waren ziemlich stark angeboten. Im Kastavcrkehre waren Bahnen nnd Bergwerke schwächer, Banken still und behauptet, Industrien mäßig belebt. Maschinen vorzugsweise niedriger, Schön- berr 2 Prozent Höher, österreichische Prioritäten behciuptct, 4proz. Lombarden belebt. Pribatdiskont U/2 Proz. Berlin. Graf Moltke ist ain Magenkatarrb erkrankt, doch sind Besorgnisse nicht vorhanden. — Ter Musikschriftsteller und Komponist Köhler ist vergangene Nacht in Kvnigsherg gestorben. — Fürst Nikita von Montenegro ist aus Petersburg zu kurzem Aufenthalt hier eingetroffcn. — Im Centn»,, geben bezüglich der Berläiigerung des Sozialistengesetzes die Meinungen auseinander. Die ultramontane kölnische Volkszcitmig betont den Gegensatz zur Haltung des westfälische» „Merkur" für Verwerfung der Verlänge rung des Sozialistengesetzes. — Der Verhandlungstermin im Liä- i ^ Nanmburo tenprozesse Heine beim Oberlandesgericht Naumburg ist ans den 11. März anberaumt. — Die Zuckersteuerkomniission des Reichstages entschied sich für die Beibehaltung des bisherigen Omonatlichen Stcuerkredites, sowie für die steuerfreien Läger, obgleich der Ver treter des Bundesrathes sich gegen letztere entschieden ablehnend verhielt. KonscrvativerscitS wurde erklärt, daß das Gesell für sie ohne steuerfreie Läger unannehmbar sei. — In der Arbeit der Schutzkommission des Reichstages brachte Abg. Hille den Antrag xst ein: Kinder unter 12 Jahren dürfen innerhalb »erlichen Woh nung gegen Lohn nicht beschäftigt werden, Kinder von 12 bis 14 Jahren höchstens 3 Stunden täglich. Ferner dürfen Kinder unter 12 Jahren, sowie die schulpflichtigen Kinder unter 14 Jahre» in Fabriken nicht beschäftigt werden. — Der Bmidesratb berälh morgen den Nachtragsctat für die Errichtung des neuen EivilsenateS bei dem Reichsgericht, die Dienstgebäude für das Patentamt und Neichö- versichenliigsanit, ferner die Verordnung, durch welche die Verord nungen gegen die Reblansgefahr anf das ganze Reichsgebiet aus- acdchnt wird, den Gesetzentwurf über den Verkehr mit Kuiist- vutter und denjenigen über Begründung der Revision in bürger lichen RechMrcitigkeite». — Die Stadtverordnetenversammlung zu Frankfurt a. M. nahm mit 38 gegen 10 Stiminen eine Resolution gegen dos Brannlwein-Moiiopol an, in der erklärt wird, daS Mo nopol schädige die Interessen zahlreicher Bürger und daher auch die Studtgemeinde. weshalb die städtischen Behörden gegen Einsühruug desselben Stellung nehmen sollte». 17. Kk»»,«r. <krc»„ r«I. «,»a,Nadn eom- »or»«,-,-. «aN»I»r 1S7>«. «»Mt»«.«». 4»r«. Um-r. ««l»rti„e «L.8«. «»»bar»»«»» —. »I««,»i» «IF>. D»r«ki»Ikr —. Arft. ««»». 17. Krtruor. »r«»l» MO,10. !»»,«,. S-mSardeu IR,80. 160,00. tN-rNi-teu 61,8». Uuq. Tredli M',50. vclrsiig«. Pari-, 17. Fe'-r>>ar. Schluß, «knie 82,17. «„leihe lOS.S». Ataiieurr 97.81». StoaiSbahn SÄ». Lombarden 272,»», do. Lrlorilälen —. Spanier »6,»8. Lest, «iioidreuic —. »aqpier M.0». Liiom-ne» ü»7,»o. Steigend. London, 17. Februar, Bonn. U Udr l» LU». tlousolS 101. ,873er Nuffe» »8°»>. Atalienrr !><» ,. Lomdardcn II. Kon». Türken ll"Iproc. fmidtrke «nierikoncr ,27. Iproe. Nnoar. Äoldrenie 81- ,. Oestrrr. Golo> renic »1-/,. «rcnft. Coiisols M'I». tkgüpier Ottomanba»» !>I» .. Suez, iticiiku 8«. Plaijdioco»» 1». — Stimmung: Ruhig. — Wetter: -Naßkalt. BreSlau, 17. Februar, Nachm, «ilelrcidemarkt». Splrttuti t». >0» Liter Ni» Proc. Pr. Frdruar-Mitrz 3»,»-», vr. April-Mai 37,1». vr. MaI-F»-ii 3S.1». Noggcn pr. Fcbr.-Mitrz >27,»». pr. April-Mai >32,iß». Pr. Mai-Funi Ilu.u». Rtibiil loco pr. Jebttiar 1ü,»U, pr. Apiil-Mai 1»,»». — Stimmung: Fest. — Wetter: Kal». Stettin, l7. Februar, Nachmittags 1 Ubr. <Getreidcmarkt>. Welze» icft, loco >33—l»3, pr. April-Mai 1,'ui,»», pr. Mai-Funi lü8.»». Roggc» »cst, loco 120-13», pr. Fedrnar-Miirz 131,»». pr. April-Mai Niü.o». vliiliül grschSftslos, loco pr. Febrnar-März 13,7», pr. April-Mat 1»,ö». Spiritus matt, loco 36.3», pr. Fcbruar-Mär.z 37.6». pr. 'April-Mai 38,»», pr. Jimi- Juli 39,6». Pctrolcuin loco vrrftcucrt Usance 1-'« Proc. Tara 1»,I2. « mstervan» «Produkte»!, 17. Februar. iSciiluk.! Wette» im Mars L»2, vcr Dtai —. weichend, Noaacn oer Mä» wo, rer Mai 133, steigend, London, 17. F.bcnar. «Schluß.) Welze» ruhig, unvcräudcrt, russischer fest, Mehl, Hascr ttöge, Mablgerste fest, Malzgcrste ruhig. Mals fest, amcri- kanischer -/, Sch. thcurer. — Wetter: Naßkalt. LokalrS «nv SittMchkS. — Gestein Morgen wurde Ihren Majestäten dem König und der Königin in Leipzig wiederum von einem Militärmiisik- korps eine Morgenmusik vor dem kgl. Palais dargebracht. Se. Maj. der König besuchte im Laufe des Vorinittags in Begleitung des Staatsininisters Dr. v. Gerber, Exc., die Vortesüngeil der Pro- j fessorenDr. Wisliccnus und Geh. Hofraths Tr. Stobbe und besichtigte alsdann mehrere Fabriken in Plagwitz-Llndenan. Nachmittags wohnte Se. Maicstcit der Vorlesung des Geh. Hosraths Prof. Dr. Müller bei. Ihre Majestät die Königin horte gegen früh die Messe iin Vincentius-Stist und >uhr darauf zu einer Besichtigung nach dem Johannisslist. Am Dienstag Nachmittag beehrte Sc. Majestät der König auch mit Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzen Friedrich August und Gesolge in Begleitung der Herren Krcishgnptnlann Grafen zu Münster nnd Geb. stieg. Rath AmtSliauptinann Tr. Plalllttnnn sticndnill mit seinem Besuche. Die am Abend zu Ehren der Anwesenheit Ihrer Kgl. Majestäten im kleinen Saale des neuen Gewandhauses stattgesundene Konzertsoi'.ec, zu welcher an die Notabilitäten Einladunacn- ergangen waren, zeigte den herrlichen Saal von einer auserlesenen Ziihörcrichaft ganz gefüllt. Hcrr< Konsul Beckmann brachte dem König und der König,» Carola ein Hoch aus, m welches alle Anwesenden drei Mal enthusiastisch ein- stiniintcu. Nach Beendigung des Konzerts geruhte seine Majestät den Mitwirkcnden hnlovvlle Anerkennung und Dank ausznsprcchcil und unterhielt sich dann noch längere Zeit in herzgewinnendster Weise mit Einzelnen der Anwesenden: Präs. Dr. Simson. Konsul Limburger rc. Ihre Mojestät die König», war in bordeauxrvther Sammet- und Atlasrobe erschienen nno pflog gleichfalls lebhafte und herablassende Unterhaltung mit dem sie unigebende» Kreis vor nehmer Damen. Um 9 Uhr verließe» die hohen Herrschaften die der edle» Musik geweihte Stätte Nach den getroffenen Disposi tionen wohnten gestern Abend die Majestäten im Neuen Theater der Aufführung der Heuberger'schen Over „Die Abenteuer einer Neuiahrsnacht" bei. Für heute sind wiederum der Besuch einiger Vorlesilngcii in der Universität, die Besichtigung der ncuei, städtischen Gasanstalt, sowie der Besuch des Gewandhanskonzertesin Aussicht ge nommen, in welchem außer einer Brahnis'schen Sinfonie mehrere von dasigen Künstlern Vvrgetragene Solls zur Aufführung gelangen sollen. — Der Vorstand des Militärgesängnisscs. Oberstleutnant z. D. Dr. Naundorf s, ist unter Beförderung zum Oberst in den Ruhe stand getreten. — Der Hauptmaiin Meißner von der Untcroffizierschille ist zur Veiivobmiiig der Nekruteilbesichtigungen bei dem Schützenreg!- mente befehligt worden. — Von einer großen Anzahl Berliner Blätter ist übereinstim mend der Nachricht von der Entwendung eines neuen deutschen Rep etirgcwehrs aus der Kaserne des 3, Garde-Grenadier-Re giments i» Berlin die Bemerkiing hinzugcsiigt worden, daß die Persönlichkeit, welche den Diebstahl ansgeführt bat. in der Uniform eines sächsischen Offiziers ausgetreten sei. Die Sicherheit, mit welcher dies von durchaus achtbaren und glaubwürdigen Blättern der gemeinsamen Quelle, dem ..Anzeiger für daS Hnvclland" nach- gedrnckt wurde, hat auch uns veranlaßt, hiervon Notiz zu »elnnen. Inzwischen ist »ns von bcslerSeite niitgethcilt worden, daß >encr Thcil der Notiz, welcher die sächsische Uniform betraf, eine völlig haltlose Unterstellung ist. In diesem Sinne spricht sich auch die offiziöse „Nordd. Mg. Ztg." ans. Es ist jedoch sogar anznnehmcn, daß in der ursprüng lichen Mittheilung eine gegen die lächsische Armee sich richtende Böswilligkeit unterläuft, welche nicht scharf genug vernrtheilt weiden kann. Jene Beschuldigung hat das kgl. sächs. Kricgs- iniiiislerium veranlaßt, folgende Bekanntmachung zu erlassen: Ter in Spandau erscheinende „Anzeiger für daS Havelland" hat dieNachricht von der am28, Jan. ». 0. stattgcsiindcne» Entwendung eines Gewehres ans der Kaserne des 3, Garve-Grenadier-Regiments „Königin Elisabeth" gebracht und hierbei angegeben, daß die dieses Diebstahls verdächtige Persönlichkeit die Uniform eines sächsischen Offiziers getragen haben solle. In diversen preußischen TageS- blättern hat diese, die sächsische Uniform diskreditircnde Nachricht ohne weitere Prüfung des Sachverhaltes Aufnahme gesunden und ist dadurch zur Kemitiiiß weiterer Kreile gelangt. Dem gegenüber hat das Unterzeichnete Ministerium, unv zwar anf Grund der hier über an kompetenter Stelle cingezoacneii amtlichen Erkniidigmigen. zu erkläre», daß die Angabe des „Anzeigers für das Havelland", daß die betr. Uniform eine sächsische gewesen sei, als eine müssige, tendenziöse Erfindung insofern sich darstellt, als auch nicht der ge ringste Anhalt vorkiegt oder sich ergeben hat. woraus diese Angabe fußen rönne". Zum Schlüsse sagt der Herr Kriegs»,inister, Graf Fabrice, daß er cs dahingestellt sein lasse, über die Motive zu ur- tycilcn, welche den genannten Anzeiger bewogen haben können, ge rade die sächsische Uniform in beliebiger, völlig inibegründetcr Weise mit dem hier fraglichen Vorkomniiiiß in Verbindung zu bringen, sowie ans die Grunde näher einzugehen, welche zunächst einige preußische Zeitungen veranlaßt habe», auch diese Angabeohnc vorherige Prüsung des Sachverhaltes weiter zu verbreiten. — Landtag. Die Frage des Akadcmiebaues nahm in der gestrigen Sitzung der 2. Kaiinner das Hauptinteresse für sich in Anspruch. Der Inhalt des vom Abg. Starke gegebenen aus führliche» Deputations-Berichtes darf in seinen Hauptpunkten als bekannt vorausgesetzt werden. Als Referent der Minorität begründet junächst Abg. Dänisch das Minoritätsgutachten, die bekannte Petition des Dresdner ArchitektcuvereinS der Regierung zur Kennt- nißiiahme zu übergeben. Die Regierung habe zwar in loyalster Weise den von der Kammer ans Abänderung des ProickteS zielenden Wünsche» Rechnung getragen, doch hingen trotzallcdem dem Pro-
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