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'2.^ » 2 ^ I - »-», 2^ ^ ^ ^ 7^ ^ ^ 2 » ^mtWI L' - E,^^. ^ rs <» ^ ^ rr 2 I o x-^ o ^S^LS ^rrr ^ I D—? ^»^«'77" o n>d 2 o ^ V u ->- ^, Umsonst bemüht. Frau Müller: „Ich dächte, Sie hätten heute recht schlechte Laune, Frau Nachbarin! Vars man fragen, warum? Frau Schulze: „Ach, ich Hab' mich schon bald krank geärgert. Seit reichlich ^ Tagen ist mein Mann jede Nacht schwergeladen erst spät nach Mitternacht keimgckommen. Da das doch so nicht sortgehen kann, habe ich mich hingesetzt und eine niederschmetternde Strafpredigt verfaßt, habe sie aus wendig gelernt und in den letzten Tagen für mich allein fleißig repetiert. Ich sage Ihnen, Frau Nachbarin, das ging wie am Schnürchen. Gestern Abend, das hatte ich mir fest vorgenommen, sollte die Bombe platzen — was tut aber mein Mann, dieser boshafte Mensch? Er kommt nüchtern wie ein Fisch schon um zc> Uhr aus der Kneipe und spricht: „Gott sei Dank, daß die Sumpferei! ein Ende hat. wir haben unfern kürzlich gegründeten Kneix-Klub wieder! aufgelöst!" Im Zorn. Fremder (zum Wirt, der eben einen Gast unter Verabreichung einiger Ghrfeigen hinausgcworscn hat): „Donnerwetter, das war grob!" lv i r t: „Ja, da soll der Deifi net grob sein! Sitzt der Malefizlump den ganzen Nachmittag da bei an einzigem Glas Bier und dann kann er a no net amal die Zeche bezahlen! volksbunior. „Tntlarvter Spiritist!" — sagte die Fran, da ertappte sie ihren Mann, als er heimlich Kognak trank. „Noch ein solcher Sieg und ich bin verloren!" — sagte Müller beim Skat spiel, da hatten seine Gegner gleich beim ersten Stich über zo Points erhalte». „Dem werde ich eins auswischcnl" — sagte der Schüler, da fuhr er seinem Mitschüler über die eben vollendete Schrift. Uinjcbt icben. Maritimes. Tante: „Na, da bist Du ja wieder 'mal zu kaufe min Jung. Sieh einer den Jürg an, is so 'ne Wasser ratte geworden! Ich hab's aber gleich gesagt bei Deiner Geburt: Inge, der Jung geht 'mal ans die See, er hat schon 'neu lütten Wasscrkopp!" Unteroffizier: „Schulze, wenn Sie nicht zufällig als Mensch auf die Welt gekommen wären, hätte man Sie längst zu echter Salami wurst verarbeitet!" Oer Schwerenöter. Leutnant: „Gnädige haben heute schon wieder jeradezu herrliche ! Blu'e. Man könnte, äh, rein sagen: Non VIu8 ultra!" Nätsel - Leke. u IN st c I l - A u f g a b e. t .V ä! > -'I — -i! — -il s> v > t: t: 1^ '' st: >^I K h) i-l t:! i <: t: t: j t: t' l- t' t' t' s" - X il I " II » I ! I l ! I I I< I< I< s. sä I- )l dl > X x! x x X ^ 0 0 ,t <» <s 0 Die Buchstaben in vorstehender Figur sind so zu ordnen, daß die einander entsprechenden senk- und wagerechtcn Reihen gleiche Worte ergeben. Diese Worte bezeichnen: z. das Gegenteil von doppelt, 2 eine Arbeitsvergütung, 2. einen vor- und Familiennamen, -Z. etwas was wir unser» Lesern wünschen, S. einen gewissen Lohn, 6. eine bestimmte Form, 7. einen Teil Bayerns. Auslösung des viersilbigen Rätsels in Nr. y-z: Die Bügelfalte im Beinkleid. v L cx ^ ^ ^ S" —'S ^ - 5? 2 s - ^ ^ ^ 2 -7 S « s 7 ^ «. s s r WlÄkU M« 1«L Sonnabend, den II. April. SctNnuaglerstreicbe. Der Herr Vber-G-'cnz-Kontrollenr Schläule saß in seinem Arbeitszimmer und bielt seine Nase in der k'nd. wie sagte i-b? Ganz recht, er hielt seine Nase in der Hand. Und was für eine Nase! Niebt etwa, daß er im Begriff gewesen wäre, mit der Nase irgend eine mcbr oder minder geräusch volle und notwendige Prozedur vorzunehmen — es bandelte sich auch garnicht einmal um seine leibliche, ihm angeborene Nase, die sich absolut nicht größerer Dimensionen zu erfreuen hatte, im Gegenteil, sich so würdig dem tschechischen Schön- beitsideal anschloß, daß es schlechterdings unmög lich gewesen wäre, sie in die Hand zn nebmen, obne »ach oben abzurutschcn. Nein, der Herr Gber-Grenz-Kontrolleur Schläule batte es mit einer ganz anderen Nase zu tun, mit einer, die ibm „von oben" gekommen war und die er nun schwarz ans weiß in der kand kielt. Und die Nase war von ganz anderem Kaliber! Ts war aber auch wirklich zn tost. Der Kimme! schien die Grenzpascbcr speziell an; Bosbeit gegen den kcrrn Vber-Grenz-Kmtrolleur erschaffen zn baben. Gab es irgendwo einen friedlicheren, barmloseren »nd bequemeren Menschen als kerrn Schläule? Nein! Gab es irgendwo in der Welt gewissenlosere, ruchlosere, durchtriebenere Pascher als in seinem Grenzbezirk? Nein! Das schrie ja schon zum Himmel und bis ins Finanzministerium, was alles in seinen» Revier zusammengepascht wurde! Und dabei war die Gesellschaft so unver- schämt, alle Augenblicke einen neue» Trik zu ge brauche». Hatte man endlich nach vieler Müde ein solches Mätzchen durchschaut und paßte nun auf den nächsten Streich, frohlockend, sic endgültig erwischt zu haben, dann wartete man gewiß ganz umsonst und fiel auf eine neue Leimrute, die kein Mensch ahne» konnte. Und Herr Schläule war doch auch nur ein Mensch und konnte als solcher nichts ahnen. Tr akute nie etwas. Und dafür halte er null die Nase bekommen. Der Herr Mber-Grenz-Kontrolleur Schläule war ein friedlicher Mensch; aber eine Nase aus hökcrcr Instanz kann selbst der friedlichste Beamte nicht vertragen. Der Vorwurf, silberne Löffel gcstoklcn zu habe», kann einen königlichen Be- amten nicht so empfindlich treffen wie ein „be- bördlichcr Rüffel". So etwas „sitzt", und cs müßte ein schlechter Beamter sein, wenn sein Thi- geiz und seine Kraft nicht infolge eines solchen voikommnisses ins Titanenhafte anwachscn würden, um sich in den Augen der kökercn Instanz zn rckahiliticren. Und Herr Schläule w a r ein guter Beamter. Nachdem der erste niederschmetternde Lindrnck vorüber war, trat eine Anspannung seiner gesamten Tnergic ein. Jetzt gab cs für ihn nur noch eine Ausgabe: zn zeigen, daß er nicht schlecht!»» ein Beamter, sondern sogar ein kochinlclligenter Beamter war; zu zeigen, daß die Nase, die man ikin erteilt hatte, völlig an den Unrechten gekommen war. Namentlich in ganz seinen Tüllaeweben und Sptzen waren in der letzten Z'it nncrkörtc Schmnagelcicn vorgekommcn und dabei gingen die Pascher mit einer beispiellosen Dreistigkeit zu Weike, obwohl es noch niemals gelungen war, irgend jemand abzufangen. vier mußte kerr Schläule den Hebel seine.' Intelligenz cinsetzen , und seiner Vorgesetzten Behörde den Beweis erbringen, daß sein Posten garnicht bester besetzt sein könne. Und nun geschah etwas schreckliches. Herr Mber-Grenz-Kontrolleur Schläule war auf den Kriegsschauplatz das beißt nach der Grenze, abgeceist. persönlich wollte er das Terrain rekognoszieren und — koste es was cs wolle — die schwarze Bande erwischen. Daß er von jeher eine besondere Befähigung für das Detcktivsach gehabt, wurde ihm jetzt, wo er unmittelbar vor seiner glänzenden Rechtfertigung stand, sonnenklar. Und er schieil Glück zn k. b n. Tine Spor wies Neie geHarniscdtc -Anetten jetzigen !xennöier ^Neisgen in Dräsen. (Dstern. Triumphes stieg er in den Lisenbahuzug, der ihn nach Han'c bringe» sollte. Kaum batte Herr Schläule in seinem Toupö Platz genommcn und schon war das Abfahrts signal gegeben, als die Tür noch einmal auf- ^ gerissen wurde und der Schaffner sc neu Kops ^ hereinsteckte, „Na, denn nur kier kerein; hier ist noch Platz ! genug", rief er einigen Herren zu. die bunter ihm stunden und, wie cs schien, einen völlig Gelähmten I zwischen sich fükrtcn. Ls war im Monat März en bischen schrviclc, So maicnardig-I'finastlich war das Wcddcr Und Schdrauä' und Baum bekamen griene Bläddcr Und alle Dichdcr kricgdcn Lenzgcfiehle. Doch der Abril beglückte »ns mit Kiehle Und jeder Dag von ibm benahm fich nedder. Ts schneide und der Vögel laut Geswmcddcr Trklären sich als Schmcrzenslaude viele! vom schlcchdcn Wcddcr is ooch sonst zn reden: ! In Ungarn, Serbien, Schbanicn und Därkci l Gibt's Schdnrm und Wcddcr, Aufruhr, Schießerei! ! Und jetzt is wieder Holland gar in Nödcn: ! Da möchden in der Mcnichkect Kambfnnd Streidcn ! Die Mstcrglocken sricdemakiiend läudeu! ans die nächste größere Baknstatiou eu'eits der Grenze. Also der Herr Mber-Grenz-Kontrollenr ganz inkognito dorthin und vorsittig vigilieit! Die Sache klappte; die erste Sprosse 'eenes Rubine; hatte er erklommen. Der M.t war sestgcstcllt von dem aus die Unmengen von Spitzen über die Grenze gepascht wurden und von dem aus sein Staat jährlich um chaulendc von Mark be mogelt wurde. Das weitere winde sich darnach schon finden. Für beut' war cs genug, und mit dem süßen vorgeichmack seines dcmnächstigcn 1 Die beiden Herren sprangen herein und halfen > dem Gelähmten, der offenbar kein Glied rühren ! konnte, auf seinen Sitz. „Kehren Sie sich nicht an ikn, mein Herr," I sagte der eine zu dem Vbcr-Grenz-Kontrolleur. „Dieser kerr soll in die berühmte Klinik von ! Professor Messerschmied kommen. Tr ist unfähig, sich zu bewegen, und absolut stumm. Ucbcrdies ist er da oben auch ein bischen schwach. Tr wird Sie nicht weiter stören; denn er pflegt 2H Stunden am Tage zu schlafen. Sie haben wokl die Güte und dulden den ärmsten in Ihrer Gesellschaft. Wenn etwas passieren solche, brauchen Sie ja nur j die Notleine zu ziehen. In Schlauwitz wird man Sic von dem Kranken befreien." Damit verschwanden die kerren und ließen Dierr» Schläule mit dem gelähmten Passagier allein. Gleich darauf setzte sich der Zug in Be wegung. Sä-Iäule versuchte umsonst, aus seinem Schutz befohlenen klug zu werden, von dem Gesicht war absolut nichts zu sehen. Line riesige Aut- mützc war ihm rief in die Stirn gedrückt, der breite Rockkragen weit emporaezogen, so daß außer einem schwarzen starren Vollbart nur noch eine »nackcucr große schwarze Brille zn seke» war. In, übrigen lag der Mensch regungslos wie ein Stück Holz in seine Lcke gedrückt und schien zu schlafe». Der Zug hielt. „Uberdorf!" schrieen die Schaffner auf dem Bahnsteig. Schläule wußte — das war die Grenzstation. Hier wurde der Zua nach verzollbare» gründlich dnrä'stöbcrt. Türen wurden aufgerinen le sende Simmcn wurden laut Türe» krachend zngcworfen. Tin Zollbeamter steckte seinen Kop- auch in Schläule'; Tonpss. Kan»! aber batte er den ködere» Beamten erkannt, als er sich sofort ent schuldigend zuiückzog. Im Abaeken sagte er noch, einen Back auf den Unglücklichen in der Tcke werfend, „Und der Herr da? Der schläft wokl?" „Lassen Sic ihn nur schlafen. Das ist ein S.chwerkranker," entgegncte der Herr ("»'r-Krenz- Kontiollcur. Der Beamte empfakl sich und der Zag dampfte weiter. Mit einer gewissen Unruke starrte Schläule auf seinen Schutzbefokleiicn. Der barte bis jetzt noch nicht das geringste Lebenszeichen gegeben. I-tzt aber schien ein geradezu unheimliches Leben in den Unalücksmcntchen zu fakren. Ganz all- n'äl'nch etwa wie ein cingetrockneier Schwamm, der stk voll FlütNikeit saugt und sich immer weiter die läöhe richtet, so fing der Fremde sich an zu strecken und zu dehnen. Die Glied- e.. ..