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-B» Bedingungen de» Paragraphen entsprechen.* — Die ver- urteilten vier Soldaten haben Revision eingelegt. — Anher den Vergehen gegen die militärische Disziplin, die die gemeldete schwere Südne ermvren. sind in demselben Manöverquartier ReichartS- dausen weitere schwere Ausschreitungen voraekommen. Fünfzehn örenadieve deS 3. .... Helm I.* Nr. 110 legten, ebenfalls nach Verabredung, Zi klerder an und bewarfen den Gastbof, wo die Offiziere tafelten, mit Steinen, so dah die Offiziere flüchten muhten. Auch dieses Berochen wurde verraten. Die 15 Mann wurden vech ebenfalls nach Heidelberg in Gewahrsam gebracht. Auch noch auS verschiedenen anderen Orten, wie Sluhloch, Sinzheim. Düren, wo das 110. und 111. Regiment im Standauartier lagen, werden der „N. Bad. Landesztg.* ähnliche Vorkommnisse, allerdings leichterer Art, gemeldet. die «Breslauer Morgen-Ztg* meldet, ist der Ber ff «esidenztheater. In einem frischen, fröhlichen Bühnrnfieg machte man vorgrstem abend aus der CircuSltrahe die Sünden von. Tage zuvor vergessen: ein -eitere» Phantasiespiel .Da» Ewig- lia.prut Tag« zuv weiblich?.*.dosten Humoristen Robert Misch, wieder einmal dem Tbeatewudlikum ver traut gemacht bat. enang einen schönen Erfolg: der Dichte, wuche vom »weiten Aufzuge an nach jedem Aktschluß wiederholt durch lebhaften Beifall vor die Gardine gefordert. Da» Stück ist eine ungemein liebenswürdige Arbeit, die mit Geschick und Geschmack das zuerst von ArlstovbaueS mit hinreihender Genialitüt verwertete Thema, die Verspottung falscher LmanzipationSgelüste de- .Ewig- Weiblichen*. dramatisch wirksam und gefällig behandelt. Misch hätte sich die Sache beträchtlich leichter machen. daS ganze Sujet mehr schwankkaft derb durchführen können; vielleicht wäre dann sogar der Sichere Erfolg de- Vierakter» lauter gewesen. Freilich hätte er i» solcher Fassung und Formung de- Stoffe- auf den dritten Anfzng seine» ..heiteren PbaniafiesvielS* verzichten müssen: und das wäre schade gewesen Denn in diesem Akte, der die lurlsch reizvolle und stimmung-schöne LiebeSizene zwischen Lysanber und Autiove bringt, kommt der Doet in Misch zu seinem vollen Rechte und spricht «ine gar beredte Svrache, die uberd Ver» glänzend beherrscht. Daß dem ausgelassenen Humor n der vier Aufzüge der Novität der breiteste Spielraum gegönnt ist, eieicht der Wirkung der Fabel, die unter umständen eine viel rfere satirische Färbung verträgt, nur zum Vorteil, zumal der Wie die «Nreslauer Morgen-Ztg. meldet, rst der Ber- leger der Gleiwitzer polnischen Zeitschrift .JSkra*. Sollt,, mit einem Arbeiter auf der Czelodzer Zollkammer verhaftet worden, als beide Männer die Zeitschrift »ach Ruhland ein führen wollten. Die Verhafteten wurden in die Warschauer Zitadelle gebracht. Laut amtlicher Mitteilung sind auS den Landkreisen des Herzogtums Braun schweig in der Woche vom 20. bis 26. d. M. folgende Typhuserkrankungen zur Anmeldung gelangt: im Kreise Gandersheim 2 gegen 0 in der Vorwoche, im Kreise Holzminden 1 gegen 3. in Braunschweig 7 gegen 0 in der Vorwoche. Oesterreich. Das offiziöse .Fremdenblatt" bespricht die An kunft des Kaisers Nikolaus und weist darauf bi», daß die öffentliche Meinung in Oesterreich-Ungar» des Einvernehmen mit Rußland seit seinem Entstehe» hoch eingefthätzt hat. Die Friedens liebe der beiden Herrscher traf ebenso wie die politische» Jiitrleffen beider Länder zusammen, und daraus ergab sich die Kousegiieuz. daß man die Gestaltung der Schicksale der Balkaiihalbi»sel nicht unberechenbaren ierdenichastliche» Bewegungen überlassen dürse, welche dort, durch die türkische Mibwirlschnft begünstigt, immer wieder entstehen, und daß man. so off es erforderlich sei. gemein sam aus den Gang der Dinge Einfluß üben müsse. Das Zu sammenwirken Oesterreich-Ungarns und Rußlands konnte die UN- . . aiiüerordentlirb dankbare Rallen des ruhen ans de», Balkan freilich nicht hindern: sei» erster und anherorve,>mcy va^ höchster Zweck ist. Mißverständnisse» »nd Trübungen zwischen beiden Reichen leibst vorznbcnge». Diesen Zweck bat es vollkom men erreicht. Die Frenndschait zwilchen beiden Reichen ermög licht ei» kräftiges Einwirken ;u grinste» der Erhaltung des Frie dens zwischen den Batkanstanken, die ionst ans ihre Rivalität rech neten, und ein kralliges Emwirlcn ani die Türkei. Wenn auch die makedonischen Komitees ibre Tätigkeit mit gesteigertem Terro rismus sortietzten. so ist durch das energische Austreten der beide» Kaiserreiche erreicht worden, daß Bulgarien den Friede» bewahrte. Die Anwesenheit Kaffer Nikolaus' und deS Ministers des Aeußr- ren. Grafen Lamsdorsi, wird Gelegenheit bieten, die Sitnalion im Orient neuerdings gründlich zu eiörtern. Die beiden Brächte sind, wie auch der englische Preniierniiniltcr leß'hin erklärte, mehr als die anderen Staaten in der Lage, die Balka:ia»gcrcge»hciken so ;n behandeln, wie es dem allgemeine» Interesse entspricht. Der englische Premierminister ist dafür nicht wenig in seinem Lande angegriffen worden. Wer aber prakkilche Politik treibt und zugleich den Frieden will, muß das Programm billigen, das Oesterrcich- Ungam und Rußland einbalten. Kailer Nikolaus ist ein Fiiedens- kaiser, nicht nur in der Theorie, sondern auch wirklich und befindet sich darin in Ueberrinstinnnuiig mit unserem Monarchen und den Völkern Oesterreich-Ungarns- Kaiser Nikolaus ist, wie bereits kurz gemeldet, gestern um halb 11 Uhr vormittag mit großem Gefolge, darunter Graf Lamsdorff, auf dem prächtig geschmückten Westbahnhofe ein getroffen und vom Kailer Franz Joseph, den Ministern, oem russischen Botschafter in Berlin, dem österreichisch-ungarischen Botschafter in Petersburg, dem russischen Generalkonsul in Wien, dem Stadtkommandanten und dem ruisiichen Konsul in Budapest empfangen worden. Der russische Botschafter und der Ehren dienst waren dem Kaiser bis Rehwinkei entgegengefahren. Die Begrüßung zwischen Kaiser Franz Joseph, der die Uniform seines russischen Kexholmschen Regiments trug, und Kaiser Nikolaus, der die Uniform seines österreichisch-ungarischen an gelegt hatte, war überaus herzlich. Beide Monarchen schüttelten einander die Hände und küßten sich zwei Mal. Nachdem sie sodann die Front der Ehrcnkomp die Vorstellung der Erzherzoge , Dann fuhren die Monarchen unter ... Ovationen der zahlreichen Menge nach dem Schönbrunner Schloß. Auf oem ganzen Wege bildeten Truppen Spalier, an mehreren Stellen waren prächtige Triumphbogen errichtet. Im Schlosse wurden die Majestäten von den Erzherzoginnen und den obersten Würdenträgern empfangen. Die Monarchen zogen sich dann auf kurze Zeit in ihre Gemächer zurück. Um 11^ Uhr fand in der großen Galerie des Schlosses eine Frühstücks- tafel statt, an der beide Kaiser, die Erzherzoge und Erz herzoginnen, Graf Goluchowski. Graf Lamsdorff. die obersten Hoswürdenträger, der frühere Botschafter in Petersburg Fürst Franz Liechtenstein, das Gewlge des Kaisers Nikolaus und die Mitglieder der russischen Botschaft teilnahmen. Um 2s4 Uhr er folgte die Abreise nach Mürzsleg. Ungarn. Ein kürzlich in Fünfkirchen ausgebrochener Aus- stand im Baugewerbe nimmt großen Umfang an. Sämt lich« Maurer haben sich dem Ausstande angeschlossen, sodaß 1400 Maurer und Awhaltarbeiter ausständig sind. Man be fürchtet, daß sich die Arbeiterbewegung auch aus andere Industrie zweige ausdehnen werde. Der Aus stand der Kutscher von Lastfuhrwerken in Buda pest nimmt an Ausdehnung zu. Zwischen Ausständigen und der Polizei kam es heute zu einem blutigen Zusammenstöße, wobei letztere, als auf ihre Aufforderung, aüscinanderzuqehen, von den Ausständigen mit Steinwürfen geantwortet wurde, von der Waffe Gebrauch machte und mehrere Arbeiter verletzte. Ver schiedene Polizisten trugen Verletzungen davon. Italien. Die Mitteilungen, nach denen die Legende von der G e fa n a e n s ä> a s t des Pavstes nicht mehr sestgebalten werden wurde, sind mit größter Vorsicht aufzuncbmen. Sicherlich hätte Papst Pius X. urbi et orbi seinen Segen von der äußeren Loggia der Peterskirche aus gespendet, falls er die Absicht gehegt hätte, mit den Uebeclieferungen Pius IX. und Leos XI il. zu brechen. Wohl kann, bemerkt die „Nat.-Ztg.", kein Zweitel darüber ob walten, daß der neue Papst den Aufenthalt im Vatikan oder in den vatikanischen Gärten iebr gern zeitweilig mit einer Villeggiatur in Venedig oder in Castel Äandoiso im Albaner Gebirge ver tauschen würde. Die römische Kurie verhehlt sich jedoch nicht, daß der Peterspfennig sogleich viel spärlicher eingehen müßte, falls die Legende der Gefangenschasl des Papstes zerstört würde. Andererseits müßte ein vollständiger Frontwechsel der päpstlichen Politik vollzogen werden, um de» Ausfall zahlreicher Millionen, die bisher dem Peterspfennig znflossen, aus italienischen Staats mittel» zu decken. Das Garantiegewtz sichert allerdings dem Papst eine jährliche ^Zivilliste' von Staatswegen zu. Die Annahme dieser bisher niemals erhobenen Millionen würde jedoch nach der Auffassung deS Vatikans gleichbedeutend sein mit der Anerkennung des völkerrechtlichen und des staatsrechtlichen Zustandes, wie er durch die Aufhebung der weltlichen Macht der Päpste geschaffen worden ist. — Da- klerikale Blatt «Voce della Berits" in Nom erklärt dle Meldung der «Tribuna", daß der Papst beabsichtige, die Klöster Monte Cassino und Cava Terreni zu besuchen, für eine Erfindung. Serbien. Die Delegierten der beiden radikalen Frak> ^ . .— .— zumal der Humor von Milch immer liebenswürdig und harmlos bleibt. — ei» Vorzug, um den ihn der größte Teil unserer ebrenfesten Schwankantoren anfricbtig beneiden kann. Die Oekonomie in der Disposition des Stoffes ist für die einzelnen Akte vortrefflich, wenn auch daS Anekdotische an sich im Stuck, wenigstens für vier den Abend füllende Auszüge, im ganze» etwas knapp und dünn ist. da man ja. vollend- vom zweiten Aufzuge an, auch ohne sonderlich prophetisch veranlagt zu sein, mit Sicherheit Voraus sagen kann, wie die Sache auSgeben muß. DaS Beste an dem Vierakter bleibt die feine poetische Stimmung der lyrischen und der liebenswürdige Humor der komischen Szenen, die auch vor gestern abend de» Erfolg der übligcnS schon an zahlreichen deut schen und ausländischen Bühnen mit gleichem Glück gespielten Komödie entscheiden hälfen. Nicht wenig tragen dazu in jedem Falle re anßerordentlich dankbare Rollen des «Ewig-Weiblichen* bei, für die daS Ensemble des RrsidknzlheaterS augenblicklich in der Hauptsache lehr geeignete schauspielerische Kräfte dem Dichter zur Verfügung stellen lann. Die Aufführung, sichtlich mit großem Flciße vorbereitet und von Herrn Direktor Witt luxu riös in Szene geietzt. nahm sich deS Werkes mit großer Hingabe an, so daß ein gut Teil des Eriolges von voinestern Abend ans das Konto der Darstellung zu setzen ist. Nur bisweilen hätte man vielleicht den parodistijcken Ton deS Ganze», der doch in der Mehrzahl der Szenen ziemlich laut zu Gekör kommen soll, noch etwas energischer betonen sollen: eine gewisse Schwere gab dem Duktus hie und da etwas akademisch Feierliches, das dem lustigen »nd iibeimüiigen Milch mit seinen tausend Teufeleien himmelsern liegt. Ein Glück, daß immer zur rechten Zeit dann wieder Herr Friese in der Engels-Rolle des ManeS auf der Szene erschien »nd für die nötige Kurzweil sorgte: seine derbe, saftige Komik gab selbst den schwerer gefügten Szenen etwas Flüssiges und wirkte mit der Unmittelbarkeit ihrer Lustigkeit wunderbar ansteckend. Neben ihm batten die Damen Kronthal als sauersüße Ministerin Lampito. Müknchheim alS knurrige Kommandantin Myrrho nnd Häniel als keifende Gebeimschreiberin am meisten die Lacher auf ihrer Seite, während die seriöse Stütze des schwächeren Geschlechts für diesmal nur Frl. Betke ausmnchte. Sie gab die Königin Antlove mit großer Wärme im Ton nnd recht geschmack voller Repräsentation; nur anfangs störten wieder einige Mani- rierthciten in der Sprache, die man der jungen Dame runder im Ton und klarer in derVokalisierung wünschen möchte. Am besten glückte ihr vorgestern abend die große Liebesszene des zweiten Aktes, bei der sie allerdings in Herrn Opel als Lylander einen ausgezeichneten Partner fand, dessen temperamentvoller Auffassung man gern einige Unsicherheiten im Text und eine leichte Indis position Nachsatz. Auch die kleineren Rollen der Komödie waren »echt gut besetzt, das Znsanirnknsviel, selbst in den Massenciustritten des ersten nnd dritten Aktes, stets statt und lebendig. Besondere Hervoihebung verdient die teils von den eigenen Werkstätten des Theateis. teils von der Berliner Firma Baruch gelieferte Aus stattung des Werkes, die einen piächtigen Nahmen für die Auffüh rung bedentct, der man im Interesse des Dichters wie deS Nesivenz- tbeaterS nur von Herzen zahlreiche Wiederholungen wünschen kan». IV. ck Den vorjährigen Abonnenten der Kammermusik-Abende Bachmann-Kratina-Sten, bleiben vte Plätze bis S. Oktober reserviert. Montag, den 6. Oktober, beginnt der allgemeine Billettverkauf. ff Die Gewerbehauskapelle unter Leitung des Herrn Kapellmeisters Willi Olsen beginnt demnächst ihre regelmätzigen Konzerte, die in ganz gleicher Weise, wie vordem unter Trenner, abgehalten werden. Die Kapelle stell* sich wieder aus 52 Musikern zusammen. Als erster Konzertmeister wird Herr Post-Lehr fungieren, als zweiter Herr Kühn, als Solo-Violmist Herr Zahel, als Solo-Cellist Herr Köhler, als Harfinistin Frl. Käthe Höppner. Zwo Aufführung gelangen u. a.: Sinfonien: Beethoven Nr. 1—8: Brahms Nr. 4: Tschaikowsky Nr. 5; Raff („Im Walde"!: Mendelssohn Nr. v-moll, sowie verschiedene von Sinfonische 'Dichtungen von Smetana, Julia"), Liszt („Ideale"), Richard Strauß ff,Tod und Verklärung"); Geister („Rattenfänger von Hameln"): Suiten von Grieg (Hol berg-Suite), Bizet („l'Arlesienne") usw.: Ouvertüren: Schumann: „Genoveva"; Berlioz: «Carneval Romain": Kempter: „Gott- Pan"; Cherubim: „Anakreon"; Saint-Saens Vorspiel zum Ora torium: „Die Sündflut" usw. — Allgemein freudig begrüßt dürfte der Vollzug eines neuen Kontraktes werden, der die Gewerbehaus kapelle unter Herrn Olsens Direktion auch für die Sommer zeit der nächsten Jahre für daS König!. Belvedere ver- pflichtet. ff In Leipzig ist vorgestern nach langem und schwerem Leiden Professor Dr. Benjamin Robert Papperitz gestorben, ein trefflicher Musikgelehrter, der durch seine Lehrtätigkeit sowohl wie durch seine Tätigkeit als Komponist sich einen hochgeachteten Namen erworben hat. Der Verewigte wurde am 4. Dezember 1836 in Pirna (Sachsen) geboren, studierte Philologie, Promo- tionen nahmen folgenden Beschluß an: Die Delegierten, eine Ver einigung der radikalen Parteien anstrebend und wünschend, be schließen. daß eine starke aus beiden Fraktionen zu bildende Ne gierung auf Grundlage eines gemeinsamen Programms einge setzt und kräftigst unterstützt werde. Dem getroffenen Ueberem- kommen nach sollen in das Kabinett unter dem Vorsitze von Gruitsch drei gemäßigte und drei selbständige Radikale eintreten. Kunst und Wissenschaft. ff Im König!. Hosovernhause gelangt heute E/rS Uhr) zum ersten Male zur Aufführung: „Alpenkönrg und Menschenfeind", komische Oper in drei Auszügen nach Rai mund von R. Batka. Musik von Leo Blech. Der Komponist wird der Aufführung beiwohnen. Das KönigI. Hofschau- spiel gibt (V-7 Uhr) „Wilhelm Teil". Im Residenzthcater bleibt auch für die nächsten Tag- Robert Mische- Phantasiespiel «DaS E >vig - Weibliche " auf dem Spielplane. des Konservatoriums »nd bereits 1851 Lehrer für Harmonie und Kontrapunkt an demselben Institut. V"n 1868 bis Anfang 1899 war er daneben Organist der Nikolaikirch« zu Leipzig. Auch alS Komponist ist er mannigfach hervorgetreten. Im Jahre 1882 wurde er zum königlich sächsischen Professor erncumt. ff Marie Geistinger ist, wie bereits trlearaphisch ge meldet, gestern in Klagenfurt gestorben. Mit ihr ist ein großes schauspielerisches Talent, vor allem ein vollkommener Typus des Operettengenres, heimgegangen. AlS Tochter eine- russischen Hof schauspielers betrat sie in Kinderrollen schon als ^sechsjähriges Kind die Bühne. Ihre erste wirklich« künstl sie in Oesterreich und Bayern erprol Lebhafter sprach man erst von ihr. , . Theater gn der Wien in französischen und deutschen Operetten austrat und als erste Sängerin in den damals mit Jubel auf- genommenen Operetten von Offenbach, Lecocq, Supps, Millöcker und Strauß vorbildlich für andere wurde. In diesen Erfolgen führte sie später auch dos Direktionszepter des Theater- an ver Wien. Als die Operette Ende der 70er Jahre die Herrschaft verlor, ging sie wieder zum Schauspiel über und bewies in diesem als Hxxoine und Tragödin ihre Befähigung namentlich während ihrer Wirksamkeit 11877—1880) am Stadttheater zu Leipzig. Ihr glänzendes Talent, das ihr gestaltete, neben einer Schönen Helena eine Jphigenia zu spielen, hat ihr auch in Amerika große Erfolge verschafft. Seit 1338 lebte sie von der Bühne zurückgezogen auf ihrer Besitzung in Klagenfurt. Vor fünf Jahren unternahm sie, eine gute Sechzigerin, noch em« Gast- ika und trat, aus der Rückreise, auch im Ber- « nach Amerikt. , liner Wintergarten in Soloszenen und als Liedersängerin auf. Seitdem war sie so schwer her,leidend, daß sie anfangs. diese« Jahres bereits einmal totgeiagt wurde. Dem Leiden ist sie nun erlegen. Von den riesigen Einnahmen, die sie einst gehabt, war ihr gerade so viel geblieben, um ihre Tag« auf einem kleinen ländlichen Besitz bei Klagenfurt beschließen zu können, ff Wie man nun erfährt, beläuft sich daS hinlerlassene Ver mögen Theodor ReichmannS auf 400 000 Mark. Di« in Berlin lebende Schwester des Künstlers wurde seine Universal- erbin. DieEr»««« nor Mutber „ da» Urte« de» -»legen, weil die von chm nM vernommen Wochen, und weis » W «. BehauPtu lagenen abgegeben bade. s Wie der «Münch», All«. Zw.* au- Baden«aden b . wich, ,st dort tue GemahNn de- Heidelberger Pbiloso KunoJischer vor einigen Tagen unerwartet schnell gestor' ff Die Klaaeschrift der Witwe Richard «a gegen Conried wurde m Newyork dem Gericht Überrest Klägerin fordert Verhinderung der ..Parsffal"-AuMhrung mm Ersatz für den ihr zugefügten Schaden. Ein Erfolg ist noch der dortigen Gesetzgebung «an» ausgeschlossen e«u «er» Di. rung «md Während de» Druck» «ingegaug,»« Drahtirieldungen vom 30. Sept. bez. 1. Oktober. «Mürzsteg. Kaiser Franz Josef. Kais«, Nikola«»» und Erzherzog Franz Ferdinand trafen 6Ve Uhr abend» hle, «in und wurden von der Bevölkerung lebhaft begrüßt. * Wlen. Auf besondere Einladung de» Kaiser« nehme« an den Jagden beiMürzsteg auch die gegenwärtig «n Leopold« stein bei Eisenerz weilenden Prinzen Arnulf und Heinrich von Baiern teil. * Schönbrunn. Bei dem Galafrüb stück im Schlosse toasteteKaiserFranzJoseph. den Kaiser Nikolaus will kommen beißeny. Durch Annahme der Einladung zu de» Jagden in Steiermark habe Kaiser Nikolaus ihm einen neuen Beweis der Freundschaft gewidmet, die er hoch anlchlage und die bei ihm stet» ein ebenso lebhafte- als aufrichtiges Echo finde. Die Herzlichkeit, die er daraus für daS beiderseitige Verhältnis erblicke. Hab? schon wiederholt ihre wohltätigen Wirkungen aus die politischen Bezieh ungen der beiden Staaten auSgeübt. und er hoffe, daß die voll kommene Uebereinstimmung der Anschauungen und Erwägungen, die angesichts der bedauerlichen gegenwärtigen Ereignisse auf dem Balkan bestehe, zu dem Erfolg der Aktion, die beide dort einver« stündlich im Interesse deS europäischen Friedens durchführten. neilrrdiiigS beitragen werde. Er trinke aus daS Wühl seines lieben treuen Freundes, Sr. Majestät deS Kaisers Nikolaus. — Kaiser Nikolaus erwiderte, für daS Willkommen von vollem Herzen dankend, er habe die Einladung mit großem Vergnügen aus genommen nnd sei aliicklich. dem Kaiser Franz Joseph persönlich den Ausdruck der Gefühle, die ihn bcleelten, wiederholen zu können. DaS herzliche Einveinehmeil und die vollkommene Harmonie, die sich daraus für die Aktionen der Regierungen ergebe, seien ein wertvolles Unterpfand für de» Erfolg des großen Pazifiks torischen Werkes, das beide im gemeinsamen Einverständniß unternommen hätten. Der dumanitäre Zweck, der verfolgt werve. schließe jede Parteilichkeit ans und müsse mit Festigkeit und Ausdauer durch die zu einer wirklichen baue»haften Beruhigung geeignetsten Mittel erreicht werden. Er hoffe, daß die Bemühungen zugleich zur Be festigung des allgemeinen Friedens beitragen wurden und er trinke auf daS Wohl Ieli.es lieben, verehrten Freundes, Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph. * Nostock. Gegen halb 8 Uhr begaben sich die Herrschaften in daS Hotel „Fürst Blücher" zum Jesldiner. Im ersten offenen Vierspänner saßen, wiederum lebhaft begrüßt, der Groß herzog und der König von Dänemark, im zweiten der dänische Kronprinz und Prinz Heinrich der Niederlande. Zum Diner waren 300 Einladungen ergangen. Der Saal war mit den Büsten deS Kaisers, des Königs von Dänemark und des Großhcrzogs geschmückt. Die Kapelle des Füfilierregiments Nr. 90 konzertierte. Die deut schen Festteilnehmer sind darin einig, daß der Empfang in Gjedser dänischerffits von solcher Herzlichkeit und Großartigkeit war. daß er den angenehmsten Eindruck hinterlirß. Die dänische Jacht „Danebrog" machte auf der hiesigen Reede fest und illuminierte abends prachtvoll. * Beuthen. Im zweiten Laurahütter Wahlkrawall prozeß wurden verurteilt: der Hanptangeklagte Guiny zu 6 Jahren Zuchthaus, 6 Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht, der zweite Haiivtaiigeklagte Graikzarek zu 5 Jahren Gefängnis, 5 Jahren Ebrveilnst, die übrigen Angeklagten zu 2 bis 4 Jahren Gefängnis und zu entsprechenden Nebenstrafen. * München. Der Prinzregent, der morgen nach Berchtesgaden reist, gab heute nachmittag im Residenzschlosse eine Jamilieiitasel, an der auch der König von Rumänien teil nahm. Im Laufe der Tafel toastete der Prinzregent auf seinen Gast und dieser auf den Prinzregcnten. * Budapest. Ter Ansstand der Lastfuhrwerk-Kutscher wurde abends durch Einsäung mit den Arbeitgebern beendet. Im Lause des heutigen Tages wurden 87 von den ausständigen Kutschern, welche die Polizei angriffen, verhaftet. * Bern. Der Professor der Augenheilkunde bei der Universität Bern Ernst Pflüger ist heute gestorben. * Ancona. Der Anarchist Vechiotto wurde, als er mit dem Dampfer „Villaw* hier aiikam. verhaftet. ES wurde« bei ihm 2 Kilogramm Dynamit gefunden. 81vkv »voll Kvstrlxv Drahtberichte. Hvfnachrichten. Städteausstellnng, Sächsischer Lehrerverein. Gerichtsvelbandlungen. Eine Wilsenbruch-Rede. Wetterbericht de- Kgl. Sächs. Meteorolog. Instituts tn Chemnitz vom 80 September 8 Uhr moroenS (Temveratnr nach Celfiu»). Wetterlage in Europa am 30. September 8 Uhr früh: ->am« Sllchtuna u. Starke Wetter de4 winde« j r» S»«»t«n«. Nams Richtung ». Starke d«I «Indes wett«. St«n<m>. >7sI i8V leicht Dunst -t-ll - Selb«, n» SV leicht N«««I> ff" 48 8 stark wolkig >4 LkM» »« SSV Wich woiktg ff" Ihriskanid K9 o leicht Zrolkm - l, Münster 4 «s so selcht wolkig II« o d»V«ran^. N leicht bedeckt -1 Verltn SSV I-Ichtchetter ck>» Lknd«4ni>4 ru 80 ItarftAege» - Ib earl»rutz4 « KV leicht! wollsni 7» Stockholm «3 >v leicht woikenl ia ,zrona.M. er 8V leichtwolkta IlS ssopenhag. er KO te1L!!Nebsl ir Me» a 64 880 schwach -etter 4" o Memel eo NNO leick,^ bedeckt - M cariß Itz 6» S8V leicht -«deckt 4 17 o Lwinem. 2 tt s>80 leicht Nebel 12 o München S V8 SO sctchtwolkenl 4-10 o Lkagen «4 s chwach bedeckt >4 Nom « K lswolttnt 7" «2 SSO leilbt balbded -,4 Nix,« 66 SSll molkig -am»,, i «5 080 letcht Nebel i >>r 0 Tdemnt» 7 «4 Still Netek 4i«l o Der Luftdruck hat überall etwa» ,»genommen, sein Minimum liegt mit wenrger als 7K0 Mm. nock> im Westen der brilinbcn Inseln, das Maximum mit 768 Mm. über Süddeulschland. Bei l-ichicn »»bestimmten Winden und wechselnder Bewölkung bcrrlchl meist trockene», sehr warmes Wett«; Morgenleinperatur liegt bei uns b Gr. über ver Normale. Proau« »ür den 1. Oktober. Weiter: Heiter unv trocken. Temperatur: " normal. Windursprung: Südost. Barometer: Mittel. Witterung in Sachsen am 29. September. die 'LL2 See- r«mp. »tnd Lee- r«m». Station Höhe m N Zs Station hvhe m S!il »tu» Dre»d«n S»li>t» «au,«n gittau ri« N7 >eo ror «8 »u> >», >4.» t4.« irr 14 » »7 I»i K.7 080 » 8SV I >V8iV tz 8 » ro » 880 r SS !V8iV l AL, Üuenberg «S >4.» 4»» ».» 5« tl.S 7»l l >».0 Si«is»nha!n > 771! Klcht-lber, j lim j NI.2 heilerem, t«ilweis« >0.4 »o 7.7 s.» 7.» 7.! SSV» s , SSO » V » jr «mnttz Unter anhaltend ruhigem, vielfach heiterem, teilweis« nedll«»« kette» fand am SS. September «ine abermalige Wtlrmezunadme statt. Di« LeM- prratur ging im Minimum nur wenig unter 7 Gr. tBoutzen S,t> Sr.) herab, stieg im Maximuni mehrfach über SO Br. (Chemnitz 2» Br > und war t« ihren Mittelwerten bi« »u « Gr. (»Itenbergj übernormal. Dresden, »V. Seplrmder. Barometer van Opttter BduawWteean» vorm. O«k. vösold). Wallsiraße». Adenos 6 Uhr : 7SV Millimeter. »«- >«n. Thermometroarapb nach Eelflu«. Temveeatur: höchst, »».» V« r. niedrigste 12 Br. Wörme, -etter. Südostwind. Wafferftand der «lbe und Mol»««. BudweiS Prag Pardubitz Meinst Leitmerttz Dresden 3S. Sevtbr. Z- 6 -ff- 18 — 5 - 44 - 82 - 157 SO. Septbr. 4- 8 -ff IS - 3 - 3Ö - :>4 - 158