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tzkbk k. innerung »Ignng I Haut »ärmst, ««dl« ks Seife ist. l»em oder »»Item snib eni- e Haut . welLe gen rät st, und »ndster >z beson- Sttll. bs ße 68. senhauS- sismarck' larkt 10. trabe 25. zeNlr.28. ahe I. mir. 26. >tslr. 22. «fle 2l. je 16. »pc 57. ilbeinpl. Breite- !- 26. str. 16. tzstr. 26. ctür. 12. ,Ir.I!»v. ße 26. «oistr.23. sic 5. trahe. Zetliner- ratze 11 itze 2. ü'Ir. 5. erstr. 22. ec 12. enstr. 8. . 1' aße 3. Sagen- „rkirn erckvn und Nacht-Telegramme. Weimar. 23. Juni. Die beunruhigenden Gerüchte über da- Befinden LiSjts sind un begründet. Derselbe begleitet morgen die aroßherzogsiche Fa- milie nach Dornburg. Paris. 32. Juni. Der Senat nahm die Prinzcnans- weisungSvorlage mit 141 gegen/ 167 Stimmen m der Kammer fassung an. Tageblatt für Uokitik, AulttsMn«. HeMiMlkctr, ZSrsnitmcht. Irmtenkylk. »«d. fr. psoklmLnn'r ! NI. Nliek«iw- Mlck r«t- rM».»»», I»dU»«a-llüä Ldi.L- »b»n. Sp.vI.IitLt: > »osoruor nock »»ttlror rimw«r»«t>»uvll. ürst»»1» L»irr»t»> I» r«x>»r- »»«»», »I» I"or1««., Sri«»., , il»l>1r»»oi>onvll «te. k-orr»iit»rstul»r Lu>-»«e >1» IU><t Seiu»avt»»<ü>«n in Lw»iU», f>—»,»»»»^ ltoeovo «to. 0»- I oar»ti»L»U«UM»t»n>i». !1Ipx»»ek.», »U> »uvb pn»lltl»ck« kl»i«»«,c5»nL» ,tc. «»st. »«««»««««« » M««r st««! Z vadorrasobonliol I-'ortocbritt. ? ?ortunL-?öäsr nüt. katsntLxitns. V I-'abrilc-vvpot bei LI» M. Nsli^el«! ^ 8»Iin, »>. ^ l-iross LI. 3. Mock-rvorktinkor orii. Itabutt. Ilustorcltrct. 30 kt. Iftlsal»«!»«» tu »Blivairvi, UII<I r«Pd>«ren 8KÜP8VN u. Oravattsn, 80^18 8!ilip8naös!n, llystenlrkiger In gntom Oiirt nml tiummidanil mit «olidon uml prrrlLtizckon I.stllort.'iiriutlU'vit, lilanscbvttvn-, Krairon- uiiü t)l>s»ll8o11vnlcnöpkon, kaplvrnünkli« sinpü-Iilon F. Ua^«oi» vi-onilen, ^Vtlsürastorstr. 21b. u. Aopdlvnntr. tt am Kanlplutx. e«n ?»>vee!cmli88!^ xuknnmionMl^t, von ^0)lI1!uwn6or ^VirlLUNZ- § auf Lr'Ulno nml !i. I)o8e 1 M. liöliitzl. Hol'itptttlivkv vt'«8il«ii, Z an» ««»»trontlior. M vr. .IiiKsil'8 «sorwLl-MLüKv, Nl. 174. 31. Iahrgani. Auslage: 42,000 Lrpl. witteruundaudNwten :titr »rn 2.1. Juni: Westwind von lullllcrrr Stärke Lei dnrqsäintttliift mtiilcrer Bcwöifunu, »hnc wricuiiichc >Mcdkrschläi>e. Lüärmrr. Bkmerkuns: «nzrtchcu baidinc» w»lkru»csunilchla»rs irctc» aus. Dresden, 1886. Mittwoch, 23. JttM. Bemiilwortli»« Redakteur kiir PolitischkA vr. Emil Biere» i» Dresden. Mit der clausula baMvnric» brauchen wir uns heute nicht lauge zu befassen. Der Bericht über die Lage der Dinge in Bayern kann diesmal kurz aussallen. Bor Sonnabend wird die Münchener Äbgeordiietenkammer über die Einsehung der Regentschaft nicht Beschlich fassen können. Ter katholische Feiertag raubt in dieser Woche eine» Tag den politischen Arbeiten. Der Verzug wirkt nörend auf die Regicriiiigsaeschäste. Ter Prinz-Regent Luitpold tann keinen Erlaß unterzeichnen, bevor er nicht als solcher von Neiden Häusern des Landtags anerkannt ist. Man findet das Wmcnstvcrthcsie aus den Verhandlungen der bayrischen Neichs- i ilhe in der „Tagesgeschichtc" mitgetheilt. Leider bestätigt sich der Versuch des wahnsinnigen Königs, mit de» Orleans und Roth schilds wegen der Neutralität Bayerns im Kriegsfälle Fühlung zu nehme». Der Bundesralh wird in dieser Woche einen Beschlich zn fassen habe», aus dessen Ausfall die deutsche Industrie und das Handwerk mit berechtigter Spannung blicke». Es handelt sich darum, ob im hol,re 1888 in Berlin eine allgemeine deutsche Industrie-Ausstellung nor sich gehen soll. Die Franzosen bereiten bekanntlich für 1889 cmc Weltausstellung vor. die jedoch von einem großen Theile der cnwpäiicheii Staaten nicht bejchickt werden wird. Besonders die Monarchien verspüren keine Neigung, sich an einem Unternehme» -u bethciligen, das auf eine Verherrlichung der französischen Revo lution von 1789, deren Jubelfeier begangen werden soll, hinans- l inst. Für Deutschland aber wäre die Beschickung der Pariser Aus- ttclluiig angesichts der immer feindseliger werdenden Stimmung der Franzosen geradezu eine Selbstdemütliiznna ohne Gleichen. Daher betreiben die Berliner die Herstellung einer ans Deutschland allein berechneten Industrieausstellung für das Vorjahr von 1889. Die Koste» derselben veranschlagt man auf 8 Mell. Mark, die zu erwar tende» eigenen Einnahmen auf 3'/, Mill., zur Deckung des verblei benden Nestes von 4hs Mill. soll die Stadt Berlin 2 Mill. anf- bnngcii, das deutsche Reich aber einen Zuschuß von 3 Mill. leisten. ?cr Reichskanzler hat* in einer ausführlichen Denkschrift dem Vnndcöralhc diese Verhältnisse und Ziffern unterbreitet und erver- ! nigt nun die Beschlußfassung deS Bundcsrathcs. Die Denkschrift stellt sich zu dem ganzen Vorhaben bemerllich zurückhaltend, ja kühl. Sic fuhrt m strengster Unparteilichkeit die Gründe und Stimmen für und ander auf. Ter Eentralvcrband der deutschen Industriellen hat sich von Anfang an gegen die Ausstellung erklärt: die Großindustrie em- bimdct gar kein Bcdürstiiß nach einer Ausstellung, verspricht sich von ihr kcmen wesentlichen Nutzen und scheut die beträchtlichen Kosten einer solchen. Er bittet dringend, daß der BnndcSrath für Ine Berliner Ausstellung keine Reichsmittcl bewillige, sowie daß > ml, sonst das Unternehmen nicht von Staats- oder Ncichswcgcn Förderung erhalte. Besonders die Hauptzweige unserer Großmdu- iine. die Stahl- und Eise»-, sowie die Textilbranchc haben ihren i hcois ablehnenden Standpunkt wiederholt bekundet: einzelne Groß industrielle nehmen freilich den entgegengesetzten Standpunkt ein. Lie Acltesten der Berliner Kunsmannscbast haben nicht ermüdet, Zustimmungen für das Unternehmen zu sammeln. Die Mittel- iiiid Klcinindustrie ist eher einer Bctheilignng an der Ausstellung geneigt und verspricht sich von derselben Vorthcile. Je nachdem der Bniidcsrath Reichsmittcl in Höhe von 3 Mill. Mark bewilligt oder nicht, ist das Zustandekommen der Berliner Ausstellung für 1^88 als gesichert oder gescheitert zn betrachten. Die Finanziirung des Unternehmens beruht, wie die Bismarck'sche Denkschrift aus- iiihrt, auf Schätzungen, die sich einer sicheren Beurthcilung entziehen. Auch d i c Erfahrung wird der Berliner Ausstellung nicht erspart bleiben, daß sie mit einem Fehlbedarfe abschließt. Es fehlt noch ein Garaiiticsoiids. Ein solcher muß unbedingt beschafft und gesichert »achgcwicsen werde»; denn wenn der Bundesrath die 3 Mill Vleichszuschuß bewilligen sollte, so ist damit Abschluß, Mehr giebt's am alle Fälle nicht. Nu» haben sich die Berliner Unternehmer mit der Betriebsamkeit von Flöhen auf die Beschaffung eines aus reichende» Garanlicionds geworfen, und wenn man ihnen glauben dari, so haben sie auch schon 1'/» Mill. zusammengcbracht. Aber dem BnndcSrathc muß das Geld als sicher vorhanden nachgewiesen werden. mrK 1l Im Allgemeinen erkennen wir ein dringendes Bcdürstiiß für die Nolhwcndigkeit einer Ausstellung in Berlin nicht an. Die rasche Auseiiianderfolgc von internationalcir Ausstellungen hat eine große Ansstcllungsiinldigkcit nr den betheiligten Kreisen Hervorgerufe». Diese sind sich bewußt geworden, daß der Industrie durch die großen Ausstellungen Opfer alrterlegt worden sind, die zu den erzielten Er folgen in keinem rechten Äerhältniß gestanden. Das gilt sowohl von den internationalen als den großen nationalen Ausstellungen. Daher ging ninn allmälig zu den Landes-, Provinzial- und Kicisausitelluiigen über, bei denen diese Nachtheile nicht so hcrvor- tralen. und man kam zuletzt zu der Anschauung, dnß einzelne Fach ausstellungen Dasjenige aus diesem Gebiete seien, wovon für die betreffenden Zweige des Gcwerbefleißcs das Meiste herausspränge, die anr umcrrichtendstcn für die Beschicker und das Publikum wirklcn, am belehrendsten die gemachten Fortschritte vorführten. In dieser Richtung sei dankbnr der Elektrizitäts- und der metallur gischen Ausstellung und derjenigen für Motore und technische Hilfs- mtttel der Kleinindustrie und des Handwerks Erwähnung gelhan. Hierbei fiel namentlich ein Moment hinweg, das stets bei de» großen oder allgemeineren Ausstellungen an, verdrießlichsten wirkt: die spekulative Seite deS Niißstellnngswesens. De» Hauptvortheil von den großen Ausstellungen genoß stets dasjenige Land oder die jenige Stadt, die daS ganze Ding in'S Leben ries. Ter ganz ordi näre Beweggrund: Leben in eine Stadt zn bringen, den Verkehr zu sörder». viele Lausende von Beinchem hcrbcizuzichen und ein zelnen Klasse» Gcivcrbtreibender reichen Cxtraverdienst zuzuwenden, wurde offen und unumwunden zugcstanden. Und er ist auch bei dem Berliner Unternehmen ausschlaggebend oder vielmehr die Haupt sache. Darüber täuschen unS die glitzernden patriotischen Ausdrücke, die man. wenn'S ja zu einer Berliner Ausstellung kommen sollte, bis zum Uebcrdruß Horen wird, nicht hinweg. Redewendungen wie: Wettbewerb des deulichen Gewcrbsleißes, nationales Gelaiiimtbild aller industriellen Kräfte, dem AuSlande zeigen, aus welche Höhe sich »Mere Industrie empvrgcschwniigcn und dcrgl. sind nur die unver meidliche Dekoration und Verhüllung für de» Grundgedanken : 1888 Hnnderllausendc von geldsitzeiilassenden Fremden nach Berlin zu ziehe». Bei den Weltausstellungen kam eS stets so ses lag das in der Natur der Sache), daß die Industrie des eigenen Landes den brei testen Raum in Anspruch »ahm und sich nr alle» ihre» Zweigen umfassend vorfnhrcn konnte. In Berlin würde cs bei einer natio nale» Ausstellung ähnlich ergehen. Die preußische und in ihr wieder die Berliner Industrie würde die ausgedehnteste Vertretung sinden. An eine Absichtlichkeit oder parteiische Bevorzugung braucht man da gar nicht zn denke»: wollte das vorzugsweise ans Berli ner» zusammengcictzle Komitee sich ja, was wir gar nicht glauben, zn gewissen partiknlanstischen Begünstigungen vergessen, so würde die Aussicht der ReichSbchvrden da schon rasch Wandet schaffen. Nein ! Die Natur der Sache selbst führt dazu, daß die einheimische Indu strie räumlich und sonst die auswärtigen Bcschicker verkürzt. Von fernher läßt sich schon die Zulassung zur Ausstellung nicht so be treiben. wie wenn man an Ort und Stelle ist. Die Ausschmückung des bctr. Platzes, Veränderungen n. s. w. lassen sich mittelst per sönlicher Bekanntschaften eher und jedenfalls weit billiger Herstellen und durchführen, wenn man in Berlin heimisch ist, als wenn man erst dahin reisen und dorthin Arbcitspersvnal, AnfsichtSkräfte, Ber- trcter n. s. w. senden, unterhalte» oder Unbekannte inicthcn »ins;. Gegen den einheimischen Aussteller ist der Nicht-Berliner bei dem riiivcriiieidlichcn großartigen Aufwand an technischen und dekorati ven Hilfsmitteln von HanS aus im Genetiv. Berlin als Aus stellungsort und die Berliner Industrie würden das Fett abschöpsc». Das Reich hat, Gott weiß es, Niesenstumnen zur Entwickelung und Verschönerung Berlins ausgegcbcii. Wie viele Millionen hat es allein in die Paläste gesteckt, die für die sich unausgesetzt ver mehrende» und vergrößernden Reichsbehordcir am Strande der Spree erbaut worden sind. Soeben werden ansehnliche ReichS- miltcl für ein orientalisches Seminar und eine physikalisch-technische Neichsanstalt, die natürlich mich nur in Berlin Unterkunft sollen sinden können, ansgegebcn. Berlin sollte daran eigentlich genug haben. Wenn cs anS eigenen Mitteln eine GewcrbeausstcUnng fertig bringt und die Industriellen ans ganz Deutschland sie be schicke», dann Glück auf! Aber muthet dem Reiche nicht eine Aus gabe von 3 Mill. z». Ihr habt den alleinigen Vorthest. wir übri gen Deutsche» müsse» die Zinsen ausbringen. Die Bescheidenheit ist allerdings eine Pflanze, die im märkischen Sande nicht beson ders fvrtkoiiimen soll. SrenelteTelearammr der..Dresdner Nachr." vom 22. Juni Berlin. Das Abgeordnetenhaus trat heute wieder zusammen. Zur Beratlinna stand zunächst die Vorlage betreffend die Vcrwilli- gnng von 7rO,ÜOO Mk. zur Beseitigung der »n unteren Weichscl- ebicte durch die diesjährigen Früliiahrshochstiithen herbeigesührten Iccheeruiigeii. , Abgg. Nickert (fr.) und Tr. Wehr (frcikvns.), der frühere und der jetzige Landesdircktor von Westprcnßcn, befür worteten die unveränderte Annahme der Vorlage, obgleich ihnen die geforderten Mittel als zn knapp bemessen erschienen. Abg. Ankert verlangte außcr der Wiedererrichtung der Teiche auch die Anlage von Schntzwcrken snr dieselben, während sich Abg. Tr. Wehr für einen "Ankauf der ganzen Rührung anssprach, wofür ca. 2 Mi"' onen rrsvrderlich sein würden. Minister für Landwirthschast 2 Lucius konslatirte, daß cs sich nicht um einen vollen Ersatz für den anaerichtcten Schaden handeln könne, sondenr nur darum, die Be völkerung in ihrem Nahrungszustande z» erhalten. Die schlesischen Uchcrschwemmungen der letzten Tage würden vielleicht auch Staats- Hilfe erforderlich »rachen. Am besten würde den bisherigen Ucbel- ständcn dnrcd einen Durchstich der Nahrung begegnet, wozu eö aber eines Ankaufs der Nahrung nicht bedürfe. Ein Antrag ans Ver weisung a» eine Kommission wurde nicht gestellt; die zweite Bc- rathnng findet morgen im Plenum statt. Auf der Tagesordnung standen ferner Petitionen betreffs des Antrags von Hanimerstcin. Berlin. Die Ankunft deS Kaisers Wilhelm in Gaslciir ist für den 18. Juli angcmeldet. Die Kaiserin von Oesterreich trifft dortselbst am 1. Juli, die Großherzogin von Sachsen-Weimar in den ersten Jnlitagcn ein. — Der Kaiser besucht nach Beendigung der großen Manöver bei Straßburg. die Hanvtstadt Lothringens, Metz. Er trifft dort am 20. Scpt. zn zweitägigem Aufenthalte ein. Der japanische Äronpinz Sadanari Fushiini ist erst heute nach Kopenhagen abgereist. — Der Oberpräsidcnt von Posen, Günther, suchte seinen Abschied nach. Sein Nachfolger, Regierungspräsident Graf Zedlitz-Oppeln, wird gleichzeitig Vorsitzender der Jmincdiat- kommission zur Ausführung des 100 Millioncn-Gesetzes. Berlin. Tic Ueberschwcmmunacn im Hirschberger Thal (Provinz Schlesien) svcrmchlcten dort die ganze Ernte. Die Ver wüstungen sind furchtbar und leider auch Menschenleben zu beklage». Berlin. In Abgcordlicteiikrcise» wird angenommen, daß der Reichstag nur etwa 3 Sitzungen abhalten wird, sodaß also späte stens Montag die Session wieder geschlossen werden kann. An maßgebender Stelle soll die Absicht bestehe», sofort nach der zwei ten Lesung den Schluß der Session auszusprrche». Die Verlesung des Berichts in der heutigen Sitzung der Branntwcinstciierkom- mifsion konnte nicht beendigt werden, da der Inhalt des v. Spahn (Centrum) erstatteten Berichts zu so viel Anscchtuiiaen Anlaß gab. daß cs aerathcn schien, den Bericht erst für die Kommissionsnrit- lieder drucke» zu lassen. Die nächste Sitzung der Kommission rrdct Freitag statt. Auf Anfrage Rickert's erwiedertc der Finanz- minister v. Scholz, daß, wen» die verbündeten Regierungen von der Absicht sprechen, die Gehälter der Neichsvcai»ten zu verbessern, so könne» sie dabei unmöglich nur an Civilbeamtc denken. Die Armee habe ein gleiches Anrecht an die Fürsorge der Regierungen. — An der Börse war heute das Gerücht verbreitet, daß Liszt ge storben sei. Berlin. Der „Nat. Ztg." wird auS Paris gemeldet, cs scheine irgend ein Schwindler de» Bayrrnkönig »ntcr Berufung auf den Grasen von PanS oder ans das Haus Rothschild ei» "Anerbie ten gemacht zu haben. Zugleich wird die Angabe, daß die Königin Jsabclla eine Hauptgläubigerin der bayrischen Knbinetslasse sei, und dafür das Schloß Herrenchiemsee übernehmen wolle, für völlig haltlos erklärt. Die Königin befindet sich selbst in keineswegs günstigen Finanzvcrbältnisscn. München. Die Komiiiission der Abgcordiieten-Kammcr braucht selbst bei größter Beschleunigung noch vier Tage zur Bc- rathung der Regentschafts-Vorlage. Um so dringlicher erscheint die Beendigung der Verhandlungen, da im Ministerium Hunderte von Beschlüssen vorliegc», ohne die Unterschrift erhalten zu können. Besonders schwer wird in, Kriegsministerium die Uninöglicbkcit empfunden, TruppcndiSlokationen anzuordnen und Bestimmungen über Manöver zu treffen. Noch in diesem Landtage, dessen Wahl periode im nächsten Frühjahre avläuft, ist eine Aenderung von 8 t8 der Verfassung zn erwarten, nach welchem der Regent alle Aemkcr nur provisorisch zn besetzen hat und Kronaüter nicht veräußern kann. P aris. Marilnve, Kapitän des „Ärandoii", an dessen Bord Paul Bert so schlecht behandelt wurde, daß er nach zweistündiger Fahrt nmznkehren befehle» mußte und in Hne ein anderes Schiss bestieg, wurde hierher verufe», um sich zu verantworten. — 1200 Ar beiter belagerten de» Fabrikbesitzer Franc in Anonnay (Departe ment Ardeche), weil er einige ausländische Arbeiter angcsteUt hatte und wollten ihn sogar todtschlagen, er wurde jedoch noch rechtzeitig von Gendarmen befreit. Tie Berliner Börse war heute sehr verstimmt. Namen! sich DiSkontokoinmandit gingen zurück, ebenso andere spekulative Banken. Deutsche Bahnen sanken meist »nr in Bruchtheilcn. Oesterrcichische Banken gaben ans die Nachricht von den Uebcr schwriiiliiungru bin nach. Bergwerke waren vorzugsweise matt, fremde "Renten blieben ansangs schwach, befestigten sich aber später, auch Banken zogen später an. Im Kässaverlehr zeigten sich deutsche Bahnen still, österreichische niedriger, Banken schwach, Bergwerke ruhig und Industrien fest. Solbrig gingen 2,!0 höher. Deutsche Fonds blieben fest, österreichische Prioritäten waren still. Privat diskont 2'/e Proz. ffraaksurt a. S».. 22. Jmil. ffredtt 221'/«- SlaatSdahu I8.'<V,. Lom- bardk» »2-GaN.grr 152-/,. (Ägypter 72,00. «proc. Nn»ar. Äoldreutk 85,20. Äollliardb. —. DrcOdnrr Bank —. Discoin» 207,M. Schwach. Wie». 22. Juni. Kredit 279,80. Siaatdbali» —. Lombardei» —. Galizier . Gtbcldal —. Nn,,. Gold >00,05. Etaaisbah» —. Jest. Bari». 22. Jmil. Schluß. Rente 89.05. Anleilic 110,55. Italiener >02,00. StaatSbati» 471-/,. Lomdardcn 232>./,. do. Brioriliitcn —. Sdanicr 59,50. Ggydtcr 002,00. Ottomanen 508,00. Rene Anleihe —. Jest. London. 22. Juni, Borne, n Mir 10 Min. konsolS IOl>/,. 1870er Russen 98'/,. Italiener tOO"/„. Lombarde» »'/,«. Kon». T.trken lt»',,. «proc. sundirlc Amerikaner 128. iproc, Unaar. Goldrentc 85-/,. Lcfterr. Gold- rrnec 91. Brenß. KonsolS 105. Egbvtrr 7>°/>x. Reue kobVtcr 91'/,. «Saran«, kann,er 99 Ottoinanbank li-/«. Snrz-Aclik» 80'/,. Sdanicr 58-',,,. — Stim- muna: Ruhig. — Wetter: Triibc. Bresla » , 22. Juni, Rachm. (Getreldemarktl. Spiritus Pr. >00 Liier >00 Proc. Pr. Jnni Juii 00,50, Pr. August-Schibr. 07,20, vr. Scpi.-Oct. 07,70. Rogaen Pr. Jnni-Jnli 105,00, Pr. Juli-Aug. 105,00. Pr. Sept.-Octobcr 107,00. Riidiil loco Pr. Jnni 11,50, Pr. Sepirmdcr-October 11,50. 3I»k umkahlos. — Wetter: Rege». Ste «t 1 u , 22. Juni, Rachm. 1 Uhr. IGetreidemark». Weizen „„verändert, loco 115—155, pr. Juni-Jnlt 155,00, Pr. September-Ort. 151,50. Roggen uiatt, loeo >21—127, Pr. Jnni-Jnli 127,50, Pr. Septembrr-October 129,.-8». Niiböl rndtg, pr. Jnni-Jult 10,20, Pr. Srptemdcr-Octobcr 40.20. LviritnS still, loco 07,00, pr. Jnni-Jnli 07,10, pr. Angust'Srptcmbrr :>8,00. pr. Sept.-Octdr. 08,90. Petroleum loco pcrstrncrt Usance l>-, Proc. Tara 10,85. Ain sterda »i «Produkten», 22. Jnni. «Schilift.» Weizrn per Novcmber 212. Roggen per Oktober 101. Lokales und Sächsisches. — Gestern früh halb 8 Uhr traf Sc. Kgl. Hoheit Prinz Georg von den Beisebungsseierlichkciteii in München hier wieder ein. — Am Montag Abend stiegen hier im Grand Union Hotel ab : Sc. Kgl. Hoheit ocr Grotzhcrzog Friedrich Franz lll. von Mecklenburg-Schwerin mit Gemahlin, der Groscherzoain Anastasia Michailowna, Tochter des Großfürsten Michael Nikolaie- witsch von Rußland, und den beiden Kindern, der siebenjährigen Herzogin Alexandrine und dem vierjährigen Erbgrvßherzog Fried rich Franz nebst zahlreichem Gefolge. Die hohen Herrschaften kamen über Wien ans Ischl, wo sic unter deni Jneognito „Grai und Gräfin von Schwerin" einige Wochen zum Kurgebrnuch ge weilt haben. Zur Begrüßung waren auf dem böhmischen Bahn- Hofe die hier nnfhttltsichen .Herzöge Friedrich Wilhelm und Adolph Friedrich nebst ihren militärischen Begleitern erschienen. Tie Weiter tahrt nach der Heimath, von welcher Gesundheitsrücksichten Se. Kgl. Hoheit den Großherzog längere Monate scmyielten. erfolgte gestern Vormittag 10 Uhr über Berlin, die Ankunft in LndwigSlnst, der Sommerrcsidcnz, nm 10 Uhr "Abends. — Seitens der Kgl. Kreishanptmaniischaft Dresden ist dem Realschüler Otto Bruno Nicht er in Großenhain für die mit großer Entschlossenheit bewirkte Rettung eines Schulkindes vom Ertrinken eine Geldbclobnnng von 30 Mk. gewährt worden. — Nachrichten der Kvnigl. Wasserbau-Directivn vom 22. Juni über den Wasserstand der Moldau und Elbe. Prag: 21. Inn i früh 8 Uhr 55 Eni. über Null, 22. Juni früh 8 Uhr 210, Nachm. 4 Uhr 275Cm. über Null. Pardubitz: 2>.Jimi früh 8 Uhr 22 Cm. über Null, 22. Jnni früh 8 Uhr 200 Em. über Null. Melnik: 21. Juni früh 8 Uhr 30 Ein. über Null, 22. Jnni Mittags 12 Uhr 170, Nachm. 4 Uhr 230 Cm. über Null. — Gestern Nachmittag 2 Uhr setzte sich das festlich geschmückte Dampfschiff »König Albert" von hier aus in Bewegung, uni gegen 800 Betheiligte des 1. siichs. Handwerkertaqes mit ihren Angehörigen nach Pillnitz zn führen, woselbst den kvnigl. Majesta ten eine Ovation dargebracht werden sollte. Längs der Aparcillc hatte sich eine »ach Hunderten zählende Menge ausgestellt, die Zeuge sein wollte, wie unter den Klängen der in Eibil inusicirendcn Pionierkapelle das Schiff die Kops an Kops gedrängte Menge in 'ich barg. Ans der Fahrt herrschte die animirtcste Stimmung. Von er Blechwaarensabrck von Eschebach und Haußncr aus winkte man mit Tücher», Schürzen und anderen Geweben, die Jeder in der Eile gerade zur Hand bekam. Ein ähnliches Bild bot die Jägerkaserne. Nach ca. midcrthalbstündigcr Fahrt langte man an dem Bestimmungsort an. Im Nu war, Tank der Leitung der Kvmüeemitglicdcr, der Fcftzug geordnet. Ans demselben ragten Ä JnnNngsfahncn als Prächtiger Schmuck imponircnd hervor. Der Handwerkerberein mit ieiner Falnic mnrschirtc an der Spitze, ihm folgten der Eciitralansschuß, die Delegirten und die Innungen in Viererreihen, Schornsteinfeger, Böttcher. Drechsler, Hufschmiede. stramme Soldaten. Ein reicher Damcnflor schloß sich den wackeren Handwerkern an, bis der „Orpheus" folgte. Die Korbiiiachcr- innung bildete den Schluß. Die königlichen Majestäten batten sich Mit der Frau Herzogin von Genua und einer stattlichen Zahl von Kavalieren und Hofdamen, unter denen wir die Herren Obcrhofinarschall von Künneritz, Oberstallmeistcr v. Ehrciistein, Obcrhosmeister v. Lüttichau, Kammerherr p. Helldors, Gräfin Castcl Nuovo, Graf Gazclli und Marauis Doria bemerkten, unter den Arkaden des Bergpalais einacsunden. Der Fcstzng dcfflirtc vorbei und nahm alsdann im Halbkreis Aufstellung. Der ainnnthige Flor von Frauen und jungen Mädchen hob sich ans dem Hintergründe vortheilhast hervor. Als der „Orpheus" unter Leitung seines "ch das Huldigungslied von R. Liedermeisters Herrn G. Ehrlich das Huldigunasl Wagner ergreifend mit schöner Empfindung zum Vortrag gebracht hatte, näherte sich Herr LandtagSavgeordneter Glasermeistcr Wetz- us.usn aitF rio.rvvLspc>iz- pnn ^ aomsI mrnsvi^ Lb '«MZPZ L SMSH