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Dresdner Nachrichten : 01.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189908010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-08
- Tag 1899-08-01
-
Monat
1899-08
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.08.1899
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Anzeigentarif. Liktivallig« wruiid«»« ik IbNI-Rutui^igunge» »», eH"NL.VSS---s «»«»LL»? d«i. 30 Ns. — Rnslvärtsg, N„stri>L« nur gegen voransbezaftiung. «xlcodlättcr werö. m. ro PI. beiechnet. »rriilvrechanschlub.- .»nt I Nr. 11 n. Nr. Snns. >ik DlcShuer Nachrichten erscheinen täglich Morgens. 6rö»sts, L»8«rl VorrUslickzio tzu»!itLt«a »u k»krttcpr«l»«v in ,ekv,»rr «ier rotk Oummi, »uck io Uaak un6 tt»n5 xummirt. WklerLepg^än/e»' nnrt QaXne»' KaSntt. vv TvkILuvks ILeinksrät Qeupolt. Ores6en.^..^'^,°^»^,. ückustsrausstölliw^ z.U8lcunkt Ko8toalo8. 1'vlexd. H. I^o. 20. Soiwollsedin», ...«L» v. L. kvlselckv. »Urckmlr. >7. ^11 Hm-q-I''Transvaal. Hosnachrichten, Vogelwiese, Gewerkschaftsversammlung, Wittecungsaussichten, Muthmnßliche Witterung: l 1 iVInniitt Vogelwiesciiseueriverk. Gcrichtsvechand!,Ingen. Dresdner Kunsrsalvn. Niiskläruiig, wärmer. I L1»cUVLUN, Z-. ittUNUfr Transvaal. Der kurze Sinn der langnthniigcn Ausciiiandersetzimgen. die <n beiden Häusern des englischen Parlaments über die Transvaal frage stattgefunden haben, ist die offene Verkündigung der rück sichtslosen brutalen Vergewaltigungsvolitik gegenüber den: Buren- Freistaat. Die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit der südafrika nischen Republik muh im Interesse der britischen Habgier vernichtet werden, so oder so: Das ist das Programm der Londoner Regier ung. Nach den Auslassungen Lord Salisbnrh's, des Leiters der englischen Politik, kann jetzt kein Zweifel mehr bestehen, daß die Uitlandcr-Frage, d. h. die Frage der Verleihung politischer Rechte an die in Transvaal lebenden Engländer, nur als eine Handhabe dienen soll, um dieses Programm zu verwirklichen. Die Regier ung und die gesetzgebenden Körperschaften in Pretoria sind Inder Wahl rechtsreform an die äußerste Grenze der Zugeständnisse gegangen: ein weiteres Entgegenkommen darüber hinaus würde die Erhalt ung des in Transvaal herrschenden Volksthums der Buren ernstlich gefährden. Die bereits erzielten Errungenschaften genügen dem Londoner Kabinet noch nicht, um aus ihrer Grundlage die Un abhängigkeit des Transvaalstaates untergraben zu können. In dem neuen Blanbuch, das in den letzten Tagen in London über Transvaal veröffentlicht worden ist, findet sich eine bezeichnende Bemerkung Sir Alfred Milner's, des britischen Oberkommissars in der Kapkolonie. Milner erklärte in einem Schreiben an den Kolonialministcr Chamberlnin die Vorschläge des Präsidenten Krüger zur Lösung der Wahlrechtskrage für unbefriedigend, weil sie den Uitlanders nicht diejenige sofortige und wesentliche Politische Macht, auf die er Hinziele, sichere. Worauf er hinzielt, ist dann in den Worten ausgesprochen: „Die ganze Pointe meines in Bloemfontein gemachten Vorschlags war die, die Uitlanders in die Lage zu bringen, ihre Schlachten selbst sä,lagen zu können"; damit ist nichts Anderes gesagt, als daß den in Transvaal ansässigen Engländern ein solches Maß politischer Rechte cingcräumt werden muß. das sie befähigt, die Unterwerfung des Freistaates unter das britische Joch durch zuführen. Die englische Regiernngspolitik bezweckt dasselbe, was die Jameson'schc Räuberbande, die sich ja der mehr oder weniger geheimen Gönnerschaft der Cecil Nhodcs, Chamberlain und Genossen zu erfreuen hatte, durch ihr friedensstörerisches, völker rechtswidriges Vorgehen zu erreichen suchte. Darum lassen sich die letzten Verhandlungen im Ober- und Unterhaus treffend als „die offizielle Jamesoniade im englischen Parlament" charaktcrisiren. Bisher war man vielfach geneigt anzunehmcn, daß der Premier minister Salisbury die Kriegshetzereien der Jingos nicht billige und sich daher in einem gewissen Gegensätze zu seinem Kollegen Ehambcrlain, dem Führer der Chauvinisten, befinde. Daß ein solcher Gegensatz nicht besteht, hat Salisbnrh's Auftreten im Ober haus bewiesen. Schroffer und alarmircndcr hat Ehambcrlain, der diesmal im Unterhaus im Ganzen eine etwas mehr gemäßigte Tonart spielte, kaum jemals gesprochen, als der Kabinckschcf. Salisbnrh's Rede enthielt gehässige persönliche Ausfälle gegen den Präsidenten Krüger, die den Kriegsfall bedeuten müßten, wenn sie gegen das Oberhaupt eines Staates gerichtet wären, dessen Macht mittel in einem weniger großen Mißvcrhältniß zu denen Englands stehen. Eine solche Behandlung wird dem Präsidenten Krüger zu Theil, nachdem er den aufrichtigen Willen bewiesen hat, einen friedlichen Ausgleich herbeizuführen; er ist sogar mit seinen Zu geständnissen weiter gegangen, als vor Kurzem noch von englischer Seite gefordert wnrde. Salisbury hat jetzt nicht mehr blos von der Nothwendigkeit der Bewilligung politischer Rechte an die in Transvaal lebenden Engländer gesprochen; er hat sogar die Frage ausgeworfen, ob die Verträge von 1881 und 1881, durch die der Buren-Republik die Unabhängigkeit gewährleistet worden ist, für England noch ferner Giltigkeit haben können. Diese Verträge bildeten bisher die Basis, auf der die Beziehungen zwischen Eng land und Transvaal beruhten und die beiderseitigen Unterhand lungen der letzten Jahre gepflogen wurden. Salisbury will diese Bafis aufhebcn, weil sie nicht mehr geeignet erscheint, die Unter- drückuiigspolitik dem südafrikanischen Jreistaate gegenüber zu sördern. Was an die Stelle dieser Verträge treten soll, hat der englische Premier nur angedeutet, indem er bemerkte, es würden auf keinen Fall Vereinbarungen gleichen Stils sein, wie die im Jahre 1881 und 1681 abgeschlossenen. Eine einseitige Aufhebung icner Verträge durch die englische Negierung würde einem schnöden Vertragsbruch gleichkommen, wenn nicht der zwingende Nachweis geführt wird, daß sie von den Buren verletzt worden find. Eine» solchen Nachweis zu erbringen, hat Salisbury nicht einmal einen Versuch gemacht. Dctfür hat er aber in dem Schluß satz seiner Rede den Grund erkennen lassen, warum „jetzt nur wenige Engländer wünschen", daß die Konventionen fortbcstchcn. ..Nachdem wir einmal," sagte er. „die Hand an den Pflug gelegt haben, beabsichtigen wir nicht, sie wieder fortzunchmen". Die englische Regierung iss entschlossen, die Arbeit, die >>e gegen die Selbstständigkeit des TranSvaalstaatcs begonnen hat, fortzusctzc»: weil nun jene Konventionen, durch welche diese Selbstständigkeit vertragsmäßig festgeleat ist. ein Hinderniß sür die englische Unter- drückuygspoliiik find, so müssen sie gebrochen werden. SaliSbury hat hiermit die Konsequenz aus den Auffassungen gelogen, die bisher sein Kollege Chamberlain vertreten und am Freitag von Neuein im Unterhaus entwickelt hat. Wiederum ist cS hi« schamlose theatralische Heuchelei, die Chamberlain's neueste orato- rische Leistung auSzetchnet. Zu Anfang seiner Rede versichert er. daß nichts gesagt werden dürfe, was das Rassengefühl verbittern oder eine friedliche Regelung gefährden oder die endgiltige Regelung verzögern konnte. Thatsächlick sind aber in der Hauptsache seine Ausführungen nur daraus gerichtet, den Hetzereien gegen die Buren neue Nahrung znzickühren und eine» Ausgleich, der die Un abhängigkeit der südafrikanischen Republik gewährleistet, zu ver hindern. Einerseits betheuert Ehambcrlain: „Unser Interesse ist es, Freiheit und die Wohlfahrt Transvaals aufrecht zu erhalten"; andererseits aber fordert er. daß sich der Buren-Jreistaat der eng lischen Vorherrschaft in Südafrika unterwerfe, d. h. auf seine Un abhängigkeit verzichte. Weiter verlangt er, daß die Regierung von Transvaal im Prinzip darauf eingehe, die Gleichstellung der beiden weißen Rassen zu fördern. Nun haben aber die gegen wärtigen Machthaber in Pretoria den Grundsatz dieser Gleichstell ung soeben dadurch bethätigt. daß sie ein neues Wahlgesetz ge schaffen haben, durch welches diese Gleichstellung verwirklicht werden soll. In dem einen Satze erklärt er, die Oberherrschaft Englands in Südafrika stehe ans ocni Spiele: hinterher aber ruft er ans: Das HauS darf nicht vergessen, dass in Südafrika die Engländer in der Majorität sind. Wenn dies der Fall ist. so tan» doch wohl von einer Bedrohung der Machtstellung Englands in Südafrika nicht die Rede sein. In Wirklichst Wirklichkeit ist nicht diese bedroht, sondern die Freiheit Transvaals: nicht die Buren sind die Friedensstörer, wie die englischen Minister behaupten, sondern die Engländer, die mit allen Mitteln das aufrichtige Bestreben der Buren, den Frieden zu erhalten, zu vereiteln suchen. Die kriegerischen Drohungen, mit denen die Reden der Ver treter des englischen Kabinets reichlicher noch als sonst gespickt waren, ernst zu nehmen, liegt auch jetzt noch kein Grund vor. John Bull rasselt niemals lauter mit dem Säbel, als wenn der Gegner eingeschüchtert und zur Nachgiebigkeit veranlaßt werden soll. Sollte bei der Regierung in Pretoria dieser Zweck diesmal nicht erreicht werden, so wird man auf den Minislerbänken im Londoner Parlament vielleicht bald geneigt sein, wieder eine mildere Tonart anzuschlagen, da diejenige, die letzt beliebt wird, kaum noch überboten werden kann. Acrnschreib- und Ferusprech-Berichte vom 31. Juli. Berlin. Wie aus Berchtesgaden gemeldet wird, hat die Kaiserin am Sonnabend ihre erste Ausfahrt seit dem Unfälle unternommen; sie konnte selbst vom Hotel zum Wagen gehen. Der geplante Kinder-Dauermarsch Berlin-Dresden, der^ heute vom Dönhvfsplatz ans angetreten werden sollte, ist nicht zu Stande gekommen, da außer den Veranstaltern, dem Ncitulheiltnndigen Keidcl und dessen drei Söhnen, Niemand erschien. Berli n. Durch den sächsischen Gesandten Grafen Hohenthal ist dem Bnndcsrathe ein Antrag Sachsens übermittelt worden, das der Landständiichcn Bank des Königl. Sächs. Markgrasthums Oberlansitz bis zum 1. Januar 1901 ertheilte Privilegium zur Ausgabe von Banknoten bis zum 1. Januar 1011 zu verlängern In der Begründung des Antrags ist darauf hingewicsen, daß das gesummte Reinerträgniß einschließlich des Gewinnes, welcher durch Ausnutzung des Rechts zur Ausgabe des ans 3 Millionen Mark beschränkten Notenbetrags sich crgiebt, nach wie vor zu geniein- nützigen Zwecken der Provinz Oberlansitz verwendet wird, während die Thätigteit der Bank im klebrigen ganz vorwiegend dem bäuer lichen Grundbesitze zu Gute kommt. Dein Bundesrathe ist ferner der Entwurf von Abänderungen und Ergänzungen des amtlichen WaarenverzeichniffeS zum Zolltarif zilgegangen. — In der Zeit vom 1. April bis Ende Juni ds. I. sind im Deutschen Reiche . . - .. aa 3.2 Millionen. Von den Stempelsteuern konnten die Bvricn- steuer mit 1,6, der Staatslottericstempel mit 1 Million Mark hoher zur Anschreibnng gelungen. Bei der Post- und Telcgruphen- Berwaltung betrug die Mehrcinnuhme 6,1 Millionen. Die zur Reichskasse gelangte Jsteinnuhme abzüglich der Ausfuhr-Vergütung und Verwultungskoste» betrug bei den Zöllen und Verbrauchs steuern 181,461.528 Mark <4,530,861 Mark mehr). — Am 1. Juli ds. I. liefen nach einer im Reichsvcrsicherungsamt gemachten Zusammenstellung 294.883 Invaliden- und 198.070 Altersrenten gegen 279.422 bezw. 200,306 am l. April ds. I. — Ter preußische Gesandte in Dresden Gras v. Dönhoff hat sich nach mehrtägigem Aufenthalt von hier nach Stockholm begeben. H amburg. Die Kaiserin hat aus Berchtesgaden an Frau Sanitätsrath Schütte, der Tochter des verstorbenen Bürgermeisters Dr. Versmaiui. folgendes Telegramm gerichtet: Soeben ist mir der Tod Ihres hochverdienten und allgemein verehrte» Vaters initgetheilt worden. Ich spreche Ihnen und Ihren Geschwister» meine aufrichtige Thcilnahme aus. Weitere Beileidstelegramme sandten der Herzog-Regent und die Hcrzvg-Rcgcntin von Mecklen- burg-Schwerm. der Kommandant von Sr. Majestät Schiss „Hansa", der Reichstagspräsident Gras Ballestrein. Fürst Bis marck, Generaloberst Graf Walderjce u. s. w. Der Kaiser beauf tragte den kommandirenden General des 9. Armeekorps v. Massow, zu seiner Vertretung bei der Beerdigung des Bürgermeisters Dr. Versmann. Als Vertreter des Bnndesraths werden der bayerische Gesandte Graf Lerchcnfeld und der sächsische Geheimrath Dr. Fischer der Bestattuiig beiwohnen. Schwerin. Der Großhcrzvg von Sachsen-Weimar ist im Schlosse Wiligrad zum Besuche des Herzog-Regenten Johann Albrccht cingetroffen. Köln. Als Abthcilungcn des Deuher Pionier-Bataillons aus Düsseldorf eine Hebung ausführten, stürzte ein Pionier bciin Ueberketzen über den Rhein aus dem Kahn, in dem sich noch ein Fewwcbel und ein Gefreiter befanden, in den Strom und ertrank, ohne daß der Feldwebel ihm Hilfe gebracht hätte. Der Feldwebel und der Gefreite setzten vielmehr ihre Fahrt fort. Als sie landeten wurden sie von den Leute», die dem Vorgang zugesehen hatten, um Aufklärung ersucht. Der Feldwebel leugnete den Unglücksfall und nun folgte ihm die erregte Menge bis zu dem in ihrer Nähe befindlichen Pionicrhatiptniann. dem der Feldwebel meldete, daß ein Gemeiner ertrunken lei. Seitens der Militärbehörde ist strenge Untersuchung eingeleitct. HaIle a. S. Slick allen hiesigen Bauten wurden heute die Maurerarbeiten eingestellt. ^ 'Wien. Die „Nene Freie Presse" berichtet: Die Meldung des Reuter scheu BurcauS über die Unterzeichnung der Haager Beschlüsse wird m infmmirtc» Kreisen als nicht vollständig be zeichnet- Der sogenannte tbow llaal wurde von sämmtlichen Ver tretern unterzeichnet, dagegen haben von den 26 vertretenen Mächten nur 16 die Konventionsentwürfe, welche die Beschlüsse und Deklarationen des Kongresses enthalten, unterzeichnet. Die Bevollmächtigten, welche die Unterzeichnung nicht sofort vollzogen, thaten dies aus formellen Gründen, weil sie die Zustimmung ihrer Regierungen abwarten müssen. Unter Hinweis aus den gleichen Vorgang bei der Kongo-Akte wurde diesen Mächten der Beitritt bis zum 31. Dezember >899 offen gelassen. Paris. Die heutige Ausgabe des „Ncw-Nork Herald" giebt an leitender Stelle dem Bedauern darüber Ausdruck, daß Aeußer- nngen rein privaler Natur, welche Admiral Dewey einem Arzte. Dr. Halstead, über das Verhältniß der Vereinigten Staaten zu Deutschland aethan, in die Oeffentlichkeit gelangten. Der „New-Aork Herald" spricht die Erwartung aus, die deutsche Bevölkerung in den Vereinigten Staaten werde dieses Seemannswort nicht als tragisch aufsassen und sucht Dewey's Verstimmung durch die Halt ung des Admirals von Diederichs und seiner Auftraggeber zu entschuldigen. Marseille. Die Menge steckte gestem die Stierkampf- Arena in Brand, da der Beginn des Stiergefechtcs. zu lange aus sich warten ließ. Die Arena brannte ab, 6 Kampfstiere konnten mit Roth gerettet werden. Madrid. Vor dem Obersten Kriegsgerichte begannen beute die Verhandlungen wegen der Uebcrgabe von Santiago de E im letzten Kriege. London. Im Unterhause erklärte Balfour. er hoffe, daß es möglich sein werde, die Tagung des Parlaments am 9. August zu schließen. Kopenhagen. Der Dampfer „Godthaab" ist aus Grön land hier eingetroffen, ohne die geringste Nachricht von Andrse oder Nathorst's Expedition mitzubringen. Der Dampfer wird in der nächsten Woche nach Angmagalik abreisen, um die Amdrup'sche Expedition abzuholen. Man erwartet dann über Andree etwa-' Näheres zu erfahren. Belgrad. Nach Angabe amtlicher Kreise ist die Abberuf ung des serbischen Gesandten in Petersburg, Gruitsch, wegen eines Briefes erfolgt, in welchem derselbe seine Verwunderung darüber aussprichk, daß das serbische Volk gegenüber den Zuständen Serbiens eine so indifferente, mit seiner hcloenbaften Vergangen heit unvereinbare Haltung beobachtet. Da weder Gruitsch noch auch der frühere Finanzminister Vuitsch an dem Attentate betheiligt walen, so sind dieselben auch nicht weiter belästigt worden. Beide sind bereits in das Ausland abgereist. New - Aork. Im Nativnalheim für Soldaten bei Hampton lVirginia) sind 80 Mann am gelben Fieber erkrankt: gestern sind 3 gestorben. Quarantäne ist angeordnet. — Aus Hingstvn (Jamaika) wird gemeldet, daß in San Domingo seit dem Tode des Präsidenten eine republikanische Bewegung herrsche, die weiter um sich greife. Tie Aufständischen iammeln sich zum Angriff auf die militärisch schwach besetzte Stadt Puerto Plata. Die Regier ung sei machtlos. Johannesburg. In einer gestern Abend stattgehabten Versammlung von Israeliten wurde eine Depesche des Staats sekretärs Neitz verlesen, i» welcher initgetheilt wurde, daß Präsident Krüger heute im Volksraad beantragen werde, die mit dem Glanbeusbekenntniß zusammenhängenden Beschränkungen der politischen Rechtsfähigkeit zu beseitigen und Katholiken und Israeliten zu erlauben, in gleicher Weile wie andere Bekenntnisse das Wahlrecht auszuüben, Wahlbezirke im Volksraade zu vertreten und Staatsbeamte zu werden. Bombay. Ju Poona dauert die Pest fort. Innerhalb der letzte» 48 Stunden wurden im Truppenlagcr 59 Erkrankungen und 56 Stcrbefälle und in der Stadt 801 Erkrankungen und 261 Stcrbefälle gezählt. Von den neu Erkrankten sind 4 Europäer. Die Wetterlage deutet aus ein baldiges Aushöreu des Monsuns, was für eine sehr ungünstige Aussicht gilt. Die Berliner Börse verkehrte heute in meist fester Haltung, die Umsätze waren indeß mäßig. Anregend wirkten günstige Tendenzberichle von Paris, London und Wien, wo größere Käufe stattfinde» sollen. Der Abschluß der Bochumer Werke und der des Fürder Bcrgwcrksvcreins fanden heute eine freundlichere Beurlheilung als am Sonnabend; in der zweiten Stunde bröckelten die Kurse infolge der hochgradigen Gcichäfts- stille etwas ab. Von Banken waren Kreditaktien rege umgesetzt und etwa IV» Prozent höher auf Wiener Aufträge: Deutsche Bank ruhig und behauptet. Eisenbahnen fast durchweg anziehend, heimische vernachlässigt. Bergwerke verschiedentlich stark steigend: Bochumer stellten sich um 2V» Prozent, Lanrahütte um etwa IV» Prozent höher, nur Gelsenkirchencr Warenangeboten. Fremde Renten still. Spanier erholt; heimische Fonds ruhig. Privat diskont 3V» Prozent. — Am Spiritus- Marti war die Tendenz bei minimalem Geschäft matt. Loco 70er 42,70 Mk., 20 Pfg. niedriger. Nach heutiger Schätzung stellen sich die hiesigen Spiritusbcständc ans 10V» Millionen Liier, gegen 13 Millionen ultimo Juni ds. I. und 3V» Millionen ultimo Juni 1898. Am Getreide-Markte führte das schöne, trockene Wetter einen abermaligen wesentlichen Rückgang der Getreidepreise herbei. Weizen und Roggen gaben etwa 2M, nach. Hafer war 1,50 Mk. billiger zu haben. Nach Ermittelung der Centralnotirunasstelle der preußischen Landwirthichaftskammern wurden bezahlt in Berlin: Weizen 158, Roggen 146, Hafer 147 Mk. :^in Stettin-Stadt: ' Roggen 139, Hafer stv' ' 131 Mk. - Wetter: Weizen 155,50, Schon: Wcst-Nvrdwcstwiud. Frankfurt a. M. (Schlich., llredti 213.80. DiSconto 197,18. Dresdner Bank 188.80. SttiaiSbahn —. Lombarde» 31.88. Lourahiitt- 281.08. Ungar. Gold —. Portugtetr» 2S.OO. Fest. Varls. >8 Uhr Nachmittags., Rente lvo.b?. Italiener 92.88. Spanier 81.82. vortugtktcn 21,88. Dirke» 22.97. Ttirkenioose >27,20. Ottomanbank 570,00. Staati- dahn —. Lombarden 177,00. Fest. Varls. Produltenmarlt. Weyen per Juli >9,Sb. per Novbr.-Febr. 20,1b, flau. « per Jul! »1.80, per Januar-April »3,00, ruhig. Spiritus per Juli «b.iv. per Januar-April 37,00, fest. «uiftrrdam. ProduNei,-Berich«. wetten per Novemberper Mir, -, aeschiWIoi: Roggen per Oktober 137,00, per März 137.00. London. «Produkten-Bericht., Getreidemarkt ruhig, aber stetig Weizen nur zu niedrigeren Preisen oerkilusUch. M-HI matt. Haser mitunter j-stcr. — Wetter: Prachtvoll. OertlicheS «nv Siichsisches. - Gestern Vormittag halb ll Uhr traf Sc. Majestät der König von Pillnitz im hiesigen Residciizschloffe cm, nahm die Vorträge der Herren Staatsnnnister. sowie militärische Meldungen entgegen und ertheilte um 1 Uhr einer größeren Anzahl Herren vom Civil Audienz. Auch Ihre Majestät die Königl „ kam Meine F ^ ^ ist doch die L E,.
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