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Seite 12 »Dresdner Nachrichten« Seite 12 l Dienstag. 1. August 1899 E» Nr. 211 Fu»c die lustige Anhöhe im Wiener Stadtgebiete und alSvSiö entwickelte sich ans der Hotelterrasse wie in den schönen Anlagen ei» lebhaftes Treiben. Das Hauptinteresse konzenmrtc sich natur gemäß aus die Proklamirung des Schönheitspreiscs. welche um 9 Uhr Abends auf der Hotelterrasse erfolgte. Preisrichter war das Publikum selbst, indem icder Besucher der Dame, die er für die schönste hielt, einen Coupon überrreichte. Die meisten Coupons <!M) und somit den erste» Schönheitsprcis erhielt Frl. Helene German, eine reizende Blondine mlt blauen Auge». Der zweite Preis entfiel auf Irl. Mizzi Naiver mit 347 Coupons und den dritten Preis erhielt Frl. LevpoldineHochfelsner mit 293 Coupons. Auch die beiden Letzteren sind blond und. wie die mit dem ersten Preis Gekrönte, Wienerinnen. Das Resultat der Schönheits- kvnkurrenz wurde vom Publikum mit lebhaftem Beifall ausgenommen. * lieber einen einzig dastehenden Ansstand berichten englische Blätter wie folgt: Die Unternehmer der großen Hafenarbeiten in Gibraltar, natürlich Engländer, fanden eines Tages, daß ihre Arbeiter bei der großen Hitze zu viel . . . Wasser tranken. Sie schnitten dasselbe ab und ließen Wasser znm Trinken nur noch gegen Vaarzahlnng an ihre Leute verabfolgen. Die Hitze in Gibraltar ist um diese Jahreszeit eine saharaartige und das Wasser allerdings nicht im Uebcrsluß vorhanden, aber selbst der Spanier arbeitet jetzt tagsüber nicht, während die unglücklichen Hasenbauarbeikcr übeidies eine schwere Arbeit in vollster Sonnen hitze zu verrichten batte». Die Leute erklärten min, gern ihr Wasser bezahlen zu wollen, wenn sie dazu das Geld verdienen könnten, die gezahlten Löhne <2Vü Pesetas --- 2 Mk. Per Tag) reichten aber in dem sehr thcnre» Gibraltar kaum auS, das Logir- geld und Essen zu decken. Eine Lohnerhöhung wurde abgelehnt, und so legten die Leute die Arbeit nieder mit der Erklärung, sie könnten ohne Trinkwasscr in der Soniiengliith nicht arbeiten. Die Unternehmer rechneten darauf, daß die Spanier, welche man von weither halte kommen lassen, und die völlig mittellos waren, einen AnSsland nicht durchführen könnten und so gezwungen zur Arbeit zurnckkehrcu würden. Das aber geschah nicht; die Be völkerung, besonders die Spanier der Nachbarorte, nahmen für sie Partei, und nun gaben die Unternehmer das Wasser wieder frei, im Glauben, die Leute würden nun zurnckkehren. Diese aber hatten in dem naben Linea auf spanischem Boden Hilfe gesunden und forderten jetzt Garantie dafür, daß ihnen zukünftig das Wasser nicht wieder entzogen werde und erklärten überdies, daß. falls dies nicht innerhalb dreier Tage geschehen, sie den vollen rückständigen Lohn für ihre erzwungene Unihätigkeit fordern müßten, denn diese habe sie gezwungen, Schulden zu machen, und sie wollten Die- icnigcn ehrlich bezahlen, welche ihnen in der Roth beigcstandcn. DaS lehnten — natürlich — die Unternehmer ab, die Ansständigen geriethcn in täglich tiefere Misere, die übrige» Spanier hetzten sie obendrein noch aus, und beute stehen die Dinge so, daß sich Gibraltar von einem Angriffe der spanischen Grenzlcute bedroht sicht. Die spanischen Truppen haben zum Schutze Gibraltars Spcrrkvrdv» gebildet, trotz der starken englischen Garnöon und, so schließt der englische Korrespondent: die anwesende Flotte bietet weiteren Schutz. * Wie die Journalisten in der alten und in der neuen Welt behandelt werden. Der amerikanische Admiral Delvch, der Sieger von Cavite. ist betamitlich vor einigen Tagen in Triest cin- getrossen. Um ihn zu begrüßen, sind mehrere Journalisten eigens von Amerika nach Europa gekommen. Der Triester „Piccolo" erzählt nun, daß die amerilänischcn Zeitungsschreiber sich Mittwoch sl9. Juli) früh in einer Barke dem österreichischen Kriegsschiffe „Pelikan" näherten und de» Offizier clu jour balen, er möge den Admiral Baron von Spann fragen lassen, ob er ihnen die Ehre erweisen wolle, sic zu empfangen, da sic dem Kommandanten der Kriegsmarine einer befreundeten Nation ihre Ehrerbietung erweisen wollten. Der Offizier clu Mir machte ein Gesicht, in welchem sich höchstes Erstaunen und tiefste Entrüstung ansdrücktcn, nnd er widerte : „Glclliben Sie denn, daß Ercellenz sich hcrablassen würde, „Reporter" zu empfangen?!" — „Die „Reporter" sind keine Spitz buben !" entfuhr es dem losen Munde eines der Journalisten. Ein Anderer aber verwischte den ungünstigen Eindruck dieser Worte, indem er mit der größten Höflichkeit noch einmal begann: „Haben Sie doch die Güte. Herr Offizier, unsere Bitte zu Ercellenz gelangen zu lasse»; nnd wenn Excellenz uns nicht wirb empfangen können, werden wir uns entfernen und ihm als Zeichen unserer respektvollen Ehrerbietung unsere Visitenkarte» znrüctlassen." Auch diese Bitte wurde mit einem kategorischen, fast drohenden „Nein!" beantwortet, und die amerikanischen Journalisten mußten sich ent fernen. Am nächsten Morgen dagegen begaben sich zahlreiche italienische und deutsche Journalisten in einer Barke zu dem amerikanischen Kreuzer „Ollnnpia". Der Offizier clu Mir half ihnen beim Anlegen, begrüßte sie freundlich, und als er hörte, daß sie sich dem Aomiral Dewcy vorstellcn wollten, forderte ec sic sofort auf, an Bord zu kommen, und beeilte sich, ihre Bitte an den Admiral gelangen zu lassen. Zwei Minuten später war der Sieger von Caviie zur Stelle und empfing die „Reporter" nicht nur mit liebenswürdiger Herzlichkeit, sondern ging ihnen mit ausgestrccktcn Händen entgegen, führte sie in einen kleinen Salon und in seine Kabine, kurz, übte gegen sic die traditionelle Seemanns-Gastfreiheit aus, in jener Herzlichen Form, die da zu sagen scheint: „Seid mir herzlich willkommen, mein Haus ist das Einige!" ^ttiv»8vsvU8odLtt kvlä- u. L!v!ndalmsll Sväsrl Mml8 VrvLstoin L Loppsl, Vrosaoo-L. ^ liefert tr»«V»rt»dl« Kleis«, LI»»I«vrl«s, Lkoivdoo, lll vbsoksidsn otv.,»«»»ixt MlmniM, kriik- »i»l metimoiM. Fabriken in Dorstfeld bei Dortmund und Tempelhof bei Berlin. 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