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Dresdner Nachrichten : 25.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188612251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-25
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.12.1886
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> Ä ZM til/daS lckchsltaqsai Erichelnns iier Iinczal« ^vud »«M Lk-evf» AuS» , . ^msrUo»« Auslrüae «k0k« Praimmrraiidoeatiliiiiü durw Bnes» maile» vt>, Postriiizalilii»,,. stnim»« »cl»»e» iaiiiiiuliilie rkiivminsrtk «n. nviicr» Erpkt>i>»'»cn an. »Zur Ruck- c-rbc ciii»«s. M.nuNc^vlr keine Her« Tageblatt für Uolitik, NickMl«. HcMsocrkett, BSistiiöcrilßt, Ire«-e»li»i. UernfprechOtelle» 11 Allst., Üß2 Neust.»Dresden. ?!l>. nnrnicnt vlfrteljastrlitki M. g ilt, eoaii t-n- Poll Äi 2.18. — Jnltwie Moromlle. is bis Nnchnntt, 8 Ittn. Launtoas. bis »Ml«. JuNenslat» «>v. »l insni«. t, nur nn W»chent»llö> bi-o n Hin Nlnrn». Dl« ZwUtige Hellt i,eNe kn. » Lübcio «, Hr« . !ür Mön- toes »ton iwch Nr>»«n«ni M P,,. ilulrn» >S8n<1> ltlun-e'nuVI^ stelle -lo slnn. RcUanini aut »er Pnval- leUr lji'ilc M Pf« Eine hiarainic nn das n.iitn«nn>ne Lilchemen d>c lZn'rintc »nw nicht aeneoen. Ali- wüsllne vnwrlions Siiiilivac qgic,, Hmn»,»en>iidk>-.ah!„»>i diuil, Nuc> nm.lni nt>. Poßeincamima. otti'co.u: nclinieu nimnitliche reumninsne 2p' nonccu örbedtlioiun nn. gfir ilüa!. Liib.' eiu.,e«. ?.'lnn!lfeiin!e keine Her- oiuol.chkeil. Iiair icnlt PLf- Lkaklärakt-l^sscliinenliekkunki ^sperialksnülunk, kiin eontovbeclai'keLL ÜSeqiLdrskLrtvn, M antn-lcamit xrvnstv» UaMr uust rorelrIraItix »to Auorvalil F, 8 U-rx L-Irler E. K. Wtze DU.s. ß! Ä kir. dloiomiorstr. I Iti t «ilt>u->tlu«t. Or. Lleisnaor.otr. 1. «slil>lii!slles>slie>i I» omHen: «ll«NLd!^p07ttLKc, I-Iro»I»rü«r?I»tr, WLI8 L «LslKe, 8eI>I»t>>«tr»!i»e II, KN0NL^l>07NLl<c. 8«»»t,<le. » RI RVs»NßI«F»^»F»I» LauäsM u. VriLoMst (etadUrt 1352), L'7urueü,m°^ 111M MMH W» U-IlVU j^dU-WMlDW/WUM V<it'8tt»»«l8i»ltirlll'ck üen lolrernulsuellverelon, Oei AtlliaUen, Ku8n>na»elij„cn,. kttnoNlelia I»I <>«,>«». »11» I t« I» >8 t r » St 8 « 211». I>IV8«I«8N. tili t lili iii;;le, öltboiilllllt-, Xinnleei ^^er aller sallclan »ickltopätl. knenetn. velae, rXrtlleel tiii' i lili u>l;le, Ortbuj»!r,I1e, Xtrinleeopllekeo etc. M. 35V. 31. Jahrs). Jahres-dlufl. Ervl. VW»^ q.Qiiartal-.ßnwach» L.XOO WUterunnNnuSNNiten für dr» !!ü. Tcrcmbcr. Südwesnuind »o» mittlerer Starke bei d»rchsch»lttllch nitttlcrer Llrwält»»«, otinc wesentliche Stlederschlälic. — Temticratur iltachis uiitcr Null. Dresden. I88tt. Sonnabend, ÄL.Teebr. Aborrrrerr^er^l. Die geehrten atiswärtigen Leser der „Dresdner Nach richten" (mit humoristischem Beiblatt) bitten wir das DolllieMilt für diis crlle Wiliir IM baldigst erneuern zu wollen, damit die Nummern ohne Unterbrechung weiter geliefert werden können. Alle postanstalten im Deutschen Aeiche, in Mesterreich- Uugarn und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei der Expedition (mol. Bringerlohn) 2 Marli 50 H^f. viertel'zälirlich, bei den 'Kaiser!, postanstalteu im Deutschen Reichsgebiet 2 Marli 75 H'f., in der Gesterreichisch - Ungarischen Uionarchic 2 «Znkden 2S Krenzer erck. Agioznschlag. F.ij)i'öilil»l öer „Zrcsöiler Nuchrichlell". Tkraiitworillchcr Redakteur für Politisches Vr. Emtl Btercv In Dresden. Trüb und schwer, wie die am Wiiitechiiiiiilcl bannenden Cchncc- ivl'ttcn, wird die Stiniiiiunn sein, in welcher ein nrvswr Thcil un serer BvlkSgenosscn beute daS WeibnachtSscst begeht. Ein srMl- cheö, sa von L>crzenS,krnnd anS sröhlichrö Wcilinachten nn feiern, isi iin Iabrc 188i> nur Vereinzelte» ueniinnt. Von der Vecheisjuna der lmnmlischcn .1-ecrschaarcn: „Ehre sei 6>vtt in der Höhe, Friede ani Eldcn und dem tblcnschcn ein Wohlgesallen!" nilt uneinge schränkt heute nur der erste Sah. Ter Schlichiah kann nur in >lra't treten, wenn das Mittelglied dcS herrlichen Dreiklanges sich voll anstönt. Wie schwach aber klingt jcht das schöne: „Friede ans Erden!" Noch hat sich zwar nicht das Kriegsthor amgcthmi, aber auch die vertrauensseligsten Gemüther geben der Erhaltung des Friedens nur eine kurze Frist. Wer weih, was das Frühjahr bringt ? Das liegt jeder Erörterung der Weltlage zu Grunde. Fndcsscn — Verzweifeln ist nur die Cache Klcinmnthigcr. Stark nn Recht! — so liegt unser Fall — das ist unser Trost. Tcnt'chland, welches Niemniidcs Eigcnthnm begehrt, das mit allen Nachbarn im Frieden leben will, kann ruhigen Gewissens der Zu kunft entgcgengchcn. Um cs aber auch mit Aussicht auf Erfolg ihnn zn können, dazu müssen wir freilich uns selbst rühren, müssen selbst das Wesie und Beste thun. Die deutsche Nation hat cs rasch verstanden, das; die Militörvorlage zur rechten Zeit cinge- bracht wurde und von den rechten Männern vertreten wird. Sie ist entschlossen, die schweren Lasten zu tragen, uni noch Schwereres zu vermeiden. Allerorten in Tcnlschland finden Kundgebungen in dft'cni Sinne halt. Wäre es nicht zur Zeit des alle Kräfte bean spruchenden Weihnachtsgeschäfts, hätte nicht das Elemcntarereignis; des Schnccsalles alles Dichten und Trachten des Menschen auf die Beläinpsnng dieses Feindes gelenkt — so würden diese patriotischen .Kundgebungen sich noch weit umfassender gestaltet haben. Ter Anblick des sich entschlossen um seinen Kaiser schaarendcn Volkes ist eine der wenigen Lichtseiten des WeihnachttzscsteS. In diese Ge- nugthnnng mischt sich freilich die Entrüstung über das nnpatrioti- nbe Treiben der Teulschsrcisinnigcn. Eugen Richter wird es noch dabin bringen, bah man die ihm blindlings folgenden Deutich- rreisinnigen die „Dcntfchirrsinnigen" nennt: denn er und die Seinen irren anis Gröblichste, wenn sie glauben, das; ihre trostlose Politik dem Vatcrlande dient. Tie mililärlilcrarischen Leseftiichte Engen Richters geben der Natron bei Weitem nicht die Beruhigung, wie die ans Kenntnis; der Wirklich keit ruhende Abmessung der deutschen Wehrkraft durch unseren Generalstab. Auch der eifrigste Leser chirurgischer Handbücher ist deshalb noch kein Ehirurg. Engen Richter gilt dem Volke noch lange nicht als militärischer Sachverständiger, auch wenn er ein Schneegestöber von Präsenzslärtenzifsern aus dem Aermel schüttelt. Kommt es zum Kriege, io wird die Nation einstimmig sein m der Verdammung der deutfchsreisinnigen Partei — gleichviel, ob die Srnpvenverslärfung. die dem Heere von jener Partei vvicnthalten wird, in siegreiche» Gefechten mitwirkt oder, was Gott verhüten möge, bei einer Niederlage unseren Generälen gefehlt hätte. Bleibt uns daS köstliche Gut des Friedens erhalten, io verdanken wir eS einzig der Furcht unserer Nachbarn, die es nicht wagen, das seine Vollkraft cinsetzeudc Tentschlnnd anzngreifen. Halten wir also an dem „Friede ans Erden!" auch an diesem in Walsen starrenden Weihnachten fest! Tem Eharakter des WcihnachtsfesteS als des schönsten Fainilien- scstes der Christenheit hat das Naturereignis;, das uns in der Fest woche heimfnchte, in einem Maaße Abbruch gethan, wie es Nie mand für möglich gehalten halte. Dag die leichten Dinger von Schneeflocken, deren jede ein Nichts, m ihrer Massenhastigkeit im Stande waren, das trauliche Fest niizäbligen Familien ganz zn rauben oder doch zn verkümmern, Das hat das deutsche Gemütli am tiefsten angegriffen. Das sichert dem Schncesall von IW«! eine lraurige Erinnerung auch für jene Zeiten hinaus, wo die Vcr mögenSverlnste auö der jehigcu Störung des Weihnachtsgeschäfles längst verschmerzt sein werde». Darm» wollen Heuer die Feslkerzcn Vielen gac nicht so hell strahle». Es fehlt ja so viel zur Erfüllung der Weilmachisverheisjung: Den Menschen ein Wohlgefallen! Gleichwohl wird sich Niemand dem stillen, dem unverwüstlichen Zauber dieses köstlichen Festes völlig zu entziehe» vermögen. Die Weih-. nachtstage sind dennoch trog Allem, was sic Heuer beeinträchtigt, die willkommene Unterbrechung »nsercs athemloscn Degens. Sic sichre» zur Einkehr in imS selbst, zun, Vei-senkeii m die unendliche, Welt des Grmüths. Weihnachten soll Freude erwecken, und wir Menschen sollen Freude verbreiten. Wer Andere zn bealücken ver mochte, beglückt sich selbst am meisten. Weihnachten ist auch das Fest der Einnithigima. Tie Sonne hat soeben ihren grössten j Tiefstand erreicht, die Tage sind die kürzeste» gemorden Nun aber gellt es vorwärts und an wärls I Das Daaesgcstirn beschreibt einen nnmcr längeren Bogen am Himmel, die Nachtzeit giebt vo» ihrem Nebcnnag an daS Licht ab. DaS Licht trinmphirt über die Finster nis;. In inniger Verbindung stehen Religion und Naturicier. Ist uns Christen die Geburt unseres Erlösers die besecligendste Seite des Weihnachtssestes, so verschliefst» wir doch nicht daS .Herz vor dem eiiuiithigeiiden Tröste, den das Längerwerden der Tage für rüstiges, werkihätigcs Schaffen gewährt. Darum trog aller Em- ichränkliiigell. welche gerade die Gegenwart nahe legt: Gesundes, frohes. gcwgnelcS Weihnachten l Werten wir noch cmeii Blick nur die Tagesereignisse selbst, so bat sich wählend der Eisenbalmlmterbrechimg die preußische Presse vieliach Mil einem Vorschläge beschäftigt, die Koste» der gesvrdericn Heeresverslärkling durch eme Rcichsciiikvminenstcrier auszubringeii. Vcwnders ist die deutichfteisinnige Presse sehr beflissen, diesen Ge danken zn empfehlen, um dann! die Entrüstung des Volkes über das nnvatriotiiche Gcbabren der deutschsreisinnigen Abgeordneten im Heeresansschusse abziilenken. Sind es doch auch jüngst Teiftich- ircisinnige gewesen, welche die Einführung einer Rcichseinlommeu- stcner für Heereszwecke ansgcheclt haben. Bald nennt man die Ein kommen von «MX», bald von lO oder 12M» All., welche hierfür verwendet werden sollen. Wären diese Einkommen fteuerscci, so ließe sich o.llensalls die Sache hören. So aber würde das Heranzichen Vieler Einlvinmcn zur Deckung eines besonderen Pedaris mn eine Doppel besteuerung hingnölgiiieu. Es müßte zu den icllsgmstcn Folgen - führen, wenn man es ftir erlaubt hielte und damit ansinge, gewisse Klassen von Stenerpsiichtigen zur Bezahlung neu! auftauchendcr Neichsbedimnisse hcrausgrisse. DaS Reich isl i überhaupt gar nicht vercchligt, eine Einkommensteuer ein- ziiiührcn. Art. -1 unterwirft der Beaufsichtigung des Reichs und. seiner Gesetzgebung „die Zoll- und Handelsgeießgebimg und die für die Zwecke des Reichs zu verwendenden Steuern". AnS diejem Zusammenhang crgicbt sich, daß die Reichsvcrsassnng mir nn die! mdircklen Stenern gedacht hat. Die direkten Stenern sind einzig' Sache der Einzelstaatcn und eine Hnuptauclle zur Bestreitung ihrer! Ausgaben. Nimmt man sie ihnen, so können sie nicht mehr be sichen. Das kann iinmöglich der Sinn und die Absicht der Reichs versassuiig geweien sein. Tie Belastung der in den Ein.zclilaaten! erhobenen Einkommensteuer mit Zuschläge» aber läuft schließlich" auch nur darauf hinaus, die Existenz der Einzelstaaten unmöglich zu machen. Es giebl lehr vcrichiedenarligc Einkommensteuern in den einzelnen Bundesstaaten, schon die Art der Emscliätzniig und die Ermittelung dcö EinkomiiienS zeigt eine erstaunliche Maiinig- inltigkeit. Es zeugt für eine grenzenlos oberslächliche Gcjchüftsbe- haiidlnng der Freisinnige», daß sie die rechtliche lliiznläisigkeft einer Rcichscinkoinmeimcucr und die «chwierigkeiten ihrer Durch führung gänzlich übersehen. Nur i» ihrer großen Berlegenheft, wie der über ihr iinvatrivIischeS Begehren entrüsteten Volksstmminiig zu entschlüpfen sei, kamen sie ans den Einfall, diese Karte anszu- jpielen. ? - . In Rußland machen sich jetu angesichts des Befehls des Zaren, die Angriffe ans Deutschland einznstellcii, zwei Strömungen geltend. Die stärkste geht dahin, Deutichland nilszuivrder», durch Thaten zn beweisen, d»g cs der ihm ain's Neue dargebotenen rnisischen Freundschaft würdig sei: Deutschland habe Oesterreich fallen zn lassen und sich völlig Rußland anzuschließen. Daß dies nncrsüll- bar, wurde gestern dargelegt. Eine andere Strömling verlangt, daß Teiitichlaiid sich mit England überwerte, denn dieses sei der wahre Störenfried. Seltiamerwcffe ist dies auch die Ansicht der Franzosen. Es ist jedoch schwer aiiziinehme», daß bei de» Fran zosen der Deutschenhaß den Emgländcrhaß überwicgt. Unbekümmert um die wechselnden Strömlingen Frankreichs thun wir Deutiche, was unseres Amtes ist. Wir bedrohen Niemanden, wir schützen aber unser Hans. Das giebt uns die Zuversicht, daß wir 188? Weihnachten fröhlicher feiern werden, als es uns 1886 mögilch war. NknestcTclellrammr ver..Dresdner Rachr."noin24.Deel»r. Berlin. Ankiinpseiid an das Gerücht der Blätter von der Erschießung des deutschen Militürbevvllmächtigten in Petersburg sagt die „Nvrdd " ^ Nachdem in der heutigen Morgennuinmer eines fortschrittlichen Blattes der Versuch gemacht worden ist, das Still schweigen der Offiziösen in frivolster Weise zu Gunsten jenes Ge rüchtes auszulcgen, können wir nicht umhin, unsere Auffassung zur Sache dahin auszusprecheii, daß dieses Blatt damit selbst nur den Beweis liefert, wie gegen solche» Mißbrauch der Presse es eigent lich nur ein einziges ivirtiames Mittel gichl. — Ter „Krenzztg." wird über russische Rüstungen aus Petersburg gemeldet: In ^üd- , rusjland bereitet man sich ans die Möglichkeit eines Frühjahrs- Feidznges vor. In Odessa, der Krim. Bcssarcibien und Transkau- täsien werde» Vorräthe von Munition und Lebensmitteln anigc- bänft. Nicht minder wrgt man für die nötlsiac Bespannung der Artillerie lind dcS Trains. In Polen und Littliauen werden die Rüstungen weniger auffallend betrieben, weil die dort stehende, 1c>0,0«)0 Mann starke Armee, welche durch Heranziehung der Reser ve» in 6 Tage» ans MM» Mann gebracht werden kann, gewisjcr- maße» als Deckmantel für die im Innern des Reiches allszusührcn- de» Rüstungen angcfchen wird. In Warschau allein stehen zur Zeit je eine Division Garde und Linicn-Jnfanterlr, auch Kavallerie, alio rund 25,W» Mann. — Tic „Post" dementirt die sofiatifchc Meldung, wonach Deutschland der österreichischen Negierung den Vorschlag gemacht habe, behins Beendigung der bulgarischen Regent schaft, ihren sofortigen Rücktritt nahe zn legen, ferner in die Ent sendung von russischen Offizieren nach Bulgarien zu willigen und einen russischen Thronkandisaten anzunehmc». Oesterreich habe sich mit dem ersten und dritten Punkte cinverstondc» erklärt, leiste je doch bezüglich des zweiten Punktes vorläufig noch Widerstand. Berlin. Das EiscnbalinbetriebSamt Berlin-Anhalt meldet: Sämmtliche nnS unterstellte Strecken sind ftir den Personen- nnd Güterverkehr irciaclegt. Ter Güter- und Personentrairsport kann daher bis Halle-Leipzig nnd Röderan ohne Einschränkung erfolgen In Folge dessen sind auch bereits die größeren Versender nnd Spediteure telegraphisch benachrichtigt, das; die Annahme der Güter voll eriolgt, daß aber die Abfertigung nur nach Maßgabe der frei werdenden, über rinscren Bezirk hinausliegenden Strecken erfolgen kann. Zur Zeit ist die Linie über Hot mir bis Rcichcnbach, über Halle nur b>S Bcbra-Iena-WallerMnisen-Saiigcrbanien für Per soncn (ftir Güter nur bis.Halle), über Röderan für Personen bis Wien, über Bodenbach Prag und Tetschen, bis Elieinnftz über Roß ! wein-Hainichcn frei. Für den Güterverkehr ist noch nicht bekannt, ob die sächsische Staaksbahn Güter annimmt. Das Polizcivräsi dinni hat ans unseren Antrag genehmigt, daß die Abfuhr der Güter nnd Lebensmittel während der beiden Feiertage mit Ausnahme der Gotlec-dienststunden slatlsinden darf. Köln. Die bulgarischen Telegirlen Grekoff nnd Kaltschoff, welche den Enmsten Alerander gestern nach Franlsurt begleitet hatten, traten Mittags mit dem aus Tarmstadt eingctrvfscnen Tele- j giften Stoilvff die Wcftcrrcisc nach London an. Lissabon. Das englische Punzerichisf „Sultan" siics; mit' dem sranzösifchen Dampfer „Victoria" zusammen. Lctftcrer sank! mit 60 Personen an Bord, von welchen oic llWrzahl ertrank. > B erl iner B örse. Bon auswärts lagen leine anregenden Notirungeu vor. Tee Geldmarkt war veeinstußt und dauernd nn günstig. Die allgemeine Tendenz zeigte wenig Neigung zu neuen Engagements, demzufolge das Geschäft mäßig lind die Kurse niedr! gcr waren. Spüler gestaltete sich indeß die Haltung trotz der Pro lviigationsichlvierigkcileii recht reit bei lheilweifc beträchtlichen Um säßen per ultimo Januar. Banken waren anfangs schwach, ve gegnetcn aber später reger Kauflust, ebenso Bergwerke, Eisenbahnen dagegen still. Ansländliche Rente» waren auch später schwach im Anichlnii an mattere Lundoncc Meldungen. Im Kassaverlchr waren Bahnen ziemlich scsi, ebenio Bergwerke. Banken waren ruhig. Industrie» >owic österreichische Prioritäten ziemlich belebt nnd fcü. Privatdislont Lß» Proz. ff r a II r s u r t a. M., 21. Dccbr. (kredt« 2.1>i,Ä!>. Lxxiisixrlin RI.'iN. liom' barden K2,2'>. Gali.grr . Entwirr rproc. Uanar. Goldrcnie Dioconlo 2l2,Ul>. »><tcr Nussr» —. Mcltlcui>nr«lr —. ffest. !w t r u. Li. Tccember. Srcdi« 221,80. Ltai»«balin 2,1V,a». Lomtardrn lOS.lkO. Nordwksib.I08,.">0. MartnotcuKl.üil. Nng.Errdit l«0t,7.'>. Nichig.? v - r > r. 2i. Dccl'r. Schlutz. Nrnir 82,2?. Tiiilrtlir I0S.S2. ItaUencr >0l,',7. SlaatObaiin 010,7?,. tiomdardcn 218,70, do. iprtoriuitk» —. Svanicr m EgillUcr 078. LNomanr» 010. Ne»c klnlcilic —. Türlcn —. Lchauiitcl. London, 21. Dcccmbcr, rwrm. Il lllir IN MI». EonsolS tOO-Z«. I870rr Nuflen SO-/,, erialiencr 2»-,,. Lombardei 8-/,,„ Kon». Türke» >4'/». tproc. tundirte Nmerikaucr »!<>,/,. «vroc. Unnar. woldrenlc 8.0'/,. Oestcrr. <?>ol«- rentc SO. Vreutz. Eoiisols t»?,. Ea«>»cr 74'/». Oleue Eoypter 94'/,. Marnu!. EiNWter 98",. Ottomanbnnk >0'/,,-. Luez.Acttcn 81>,t. Spanier «iö'/i. — Slimmmi«: Man. — WcNrr: 8Ic«cn. ste11in, 24. Dcccmbcr. Nachm. I Uhr. iMetrkidemarlp. Wcizrn böbcr, loco 100—IM, Pr. Tcccnibcr-ganuar IM.OO, Pr. NprU-Mai 167,00. Roggr» fcsi. loco 121—124, vr. Tcccmdcc-ganuar >21,00. pr. Olpril-Mai 122,00. !>!üd»l u»r>cr>«»bcrk, pr. Dcccmbcr 4?>,o0, pr. Slpcil-Mai 40.5W. Spiritus slill, loco 00,00, pr. Dcccmbcr-ganiiar 00,00, pr. Npril-Mai 08,00, pr. guni-gnli 02,00. Petrolcnm loco II.IV. BrcoIa , 21. Dcccmbcr. Nachm. gLctrtidcmartii. Spiritus vr. 100 Liter INO Proc. pr. Tccbr.-gnnuar 0.',.70, vr. '?tpril-Mai !0,20. Roaarn pr. Decbr. Jaouar —, pr. «prit Mai lOi.Oo, pr. Mai>Z»»i 100,00. Ritbii! pr. Dcccmbcr- Januar 40,00, pr. April-Mai 40,00. -zink inniatzloS. — Wettcr: Schön. Amsterdam, 24. Dcccmbcr. Produkte» (Schlusii. Weizen pkr Mal 228, steigen». Uiongc» pcr Marz 127, pcr Mai >22. bchanptrt. Lo »dou . 21. Dcccmbcr. Prodilllc» tSchlnßi. Wrlzcn stramm/ > ., bio I Sch. »brr Montag gcbanbclt. Mcbl '/, Sch. «I>c»rcr, Hascr, Gerste stetig, klebriges auzicbcnd. — Wetter: rcgcnsrol'cu». Lokales nnd Sächsisches. — Ihre Mas. die Königin besuchte gestern das Gcschäits- tokal des KorbniachMiieifler Weber, Ferdinaildstraßc 11», um daselbst Einkäufe zn bewirten. — Tic Prinzen I ohann Georg und M a r. Kgl. Hoheiten, beehrten die reichhaltige Weibnachtsgnostellnng der Kgl. Hofbuch- handlung Warnalz n. Lehman» in der Schloßstraße. — Der Feldwebel Scheilhaner der 11. Evmpagnie dcS 6. In faiitcrie-lli'eg. Nr. 105 erhielt das allg. Ehrenzeichen. — Asscffor Tr. Elemens Rüger in der Zoll- und Steuerkoni müsion wurde znin F i n a n z - A f, esso r eniannt. — Daß dein Publikum bei der Kalamität, zn welcher sich die jetzige Störung des Esteubahnverkehrcs gestaltete, die Geduld auo- gcgcingcn, das ist begreiflich. Und auch das war zn erwarten, daß man mir Vorschlägen nnd Meinungen, wie die Störung zn bc festigen, ja mit Vorwürfen über iMgcbUche Unterlassung von solche» Maßnahmen rasch bei der Hand seui werde. Das ist so der Welt Lauf und Tcinjeuigen nichts Neues, der in Beziehungen zmu öffentlichen Leben^stcht. Daß bei einer .Katastrophe, wie sic diciei Sclineciall und Schneestimii herbestührte. jeder Mißgriff zn ver meiden sei. das dürfte wohl zu den iinvilliacn Forderniiacn zu rechnen sein. Dann aber läßt steh wohl behaupten daß die Männe., denen die Befestigung der Storungen obliegt, mit Energie an iln Werk gegangen sind und Altes gethan haben, waS die Umstände erforderten. Einen Uebcrbtict darüber wird man erst gewinnen, wenn die ganze Größe der Verwehungen und die Tauer derselben, sowie die Anstrengungen bekannt sind, die zu ihrer Bewältigung im Einzelnen gemacht wurden. Schnccpflnge cxistirtcn ans den sächsischen Bahnen schon zn LlimS Zeilen, man hat sie aber längst abgeichafft, weil eher Unglück mit ihnen augcrichtct wnrdc, ais Nnßen geftifter. Amerikanische Verhältnisse sind ans deutsche aber mindestens insoweit nicht anwendbar, als man bei uns die Glied maßen selbst eines Auswanderers als Etwas betrachtet, das man vor Schaden behütet, lieber die Höbe des Aufgebotes von Mann schafften ist jedes Uilhcil verfrüht. Wenn aber, wie eS auf der Lmie Leipzig-Ricfa-Trcsden lhalsächlich der Fall war. der Sturm den Schnee von der Schaufel weht nnd so gewissermaßen jeder Schnecschrppcr znm „Schneesieber" wird, dann macht es keinen Unterschied, ob dieic -Arbeit von einer Kompagnie oder einem Regimente solcher Schneesieber verrichtet wird. Aus jener Linic unterlag lhcmächlich der Mensch im Kampfe mit der Natnrgcwali. — Nur laiigiam haben sich die verichncitc n E iscnba h n Iin ren ans dem Schnee befreien lassen. Die am Dvnncrsiaq »rei gewordene Strecke Leipzig-Riesa wurde sogar, nachdem ein um halb 12 Uhr Mittags von Leipzig gbgelassencr Personenzug Nachts gegen 12 Uhr ui Dresden mit Mühe eingcbracht war. durch erneut auftrclendeu Schnecslnrm abermals venvebt, und erst seit gestern Von»,klag zu gleich mit der Döbelner Lmie wieder fahrbar. Auch die Dresden Ehcniiiihci Linie wurde um die'e Zeit frei, nachdem bereits ein großer 'Zheil des Vcrtehrs den Weg über .Hainichen Roßwein nach Dresden gesunden. Gestern Abend waren nunmehr mir »och folgende Linien Vettveht und gesperrt: Ebcmnitz-Kicritzsch. Zwickmi Fallenskcüi, Wurzen Gwßboihen, Wüstcnblaiid-.Höhltcich. Annaherg Weipert. Rochüiz Pe»ig, Oschaß-T öbelii, Weida-Mehl theuel. Wiluchlbal Ebicii'nedcesdor'. MüI'eiigrundbahn.Polschappel Wilsdruff, Slolpeu stieusiadl. Die znin Eifcnvahn DireklionSbcziel Bcilin gehtlrigcn Linien Berlin'Kvhl'nrl Breslau, Eottbns-Grvßc» Hain :c. sind cbeniallS wieder offen. — In Anschluß an die gestrige Mittheilnng über daS An wachsen deS tclegrap h i s ch e n V erke h rs bei dem hiesigen .Haiipttelegrapheiiainle ans Anlaß der Unterbrechungen im Esten- bahnbelriebe. könneii wir heute niitllicilcn. daß im Lauft des 26. d die Zabl der bei dem genannlen Telegraplirnamle verarbeiteten Tele granune die vierfache .Höhe des durchschnittlichen Verkehrs erreicht Inst. Dank der getroffenen lumassendenBe'ekehr'.ingen nnd der Unermüdlich lei! der Beamten ist es möglich gewesen, Nicht nur Len Betrieb ordnungsmäßig anseecht zu erhalten, sondern auch ohne nciinens- werlbe Verzögerungen di" Telegramme zu beiörderu. — Die Mil- ihinlung, daß infolge dee Bahuslöruugeu einzelne lucsige Postan statten die Pacletamialmie eingestellt ßütteu, ist nicht zutreffend. Tic Annahme der Seiidungc» aller Art muß schon aus dein Grunde iiuilnterbrocheu stattsinden. damit bei Aiffhörcn der Stockungen äuf den einzelnen Linien die emgelicsertcn Postsachen iott-ik 'int der nächsten Bcsöidcnmgsgelegeiiheit abgehen kvimcn. Dem am 2l- Dez. von Dresden nul der Briftvost tür Leivbig ad-
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