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»«ft»»««. «njeln, M-K I W»r. 23000 »r»r gilr dt« «»«,,», et»,»« s»«dtrr mamiscript« macht Nch die «edaetto» nicht verbindlich. jlnseraten-Lnnadme au»< «irtl: U»»»«»»t»i» u»a V«»I»r In Hamburg. ver- N„, Wien. Leiptig. vaiel. vre»lau. graiilturt a. m. — Lat. Uv,»» >» veriin. lietpjtg, Wien, Hamburg, ßrantsurt a. M.. Mün chen. — v»ud» ch c». In grantsurt a M. — kr. tn Lbemni». — lla- r»».I»titt«. vuliler ck Va. In Part». Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. —, .Druck und Eigcnthum der Herausgeber: Liepsch L Neichardt in Dresden. Verantwortl. Redakteur: Julius Reichardt. H»l«raieaeed«nlft»rte»» strat, »» an,«»,»»«» dt» Lb.» Udr, «anntaa« bt»«iita,»l!lUbr. S« dteudad«: grate Klafter» aaile i dt» Add. » Ubr. Der Raum einer etn- laatltae» Petttdetle tollet l. Psa. Stuaeiandt dir Zelle 3 »!gr. tttne Garantie tttr da» »iichfttäaiae Likbel. ne» der Inserate wird nicht gegeben. «u»g>ärltge »lunoncen- AustrLge von Mi» unbe- rannten gtrmen u. Per sonen inscrtrelt wir nur gegen Prtiimnlerandv- Zadlung durch Bries- inarten ober Postcinzais- lung. « Silben tosten >->, Nar. Auswärtige liinne» die Zahlung auch aus eine Drctdnergtrma anweisen. Die Sr». Nr. 11. Rennzchntcr Jahrgang. MItredacteur: vr. Ln»« Für daS Feuilleton: K>nrt»n»nn. Dresden» Sonntag, 11. Januar 1874- Politisches. Die ersten Sitzungen der Nationalversammlungen in Spanien und Frankreich im neuen Jahre sind für diese Länder denkwürdig genug verlaufen. In Madrid eine vollständige Regierungs-, in Paris mindestens eine Ministerkrisis. Nicht ohne Besorgnis hatte das Cabinet Mac Mahon's dem Ablauf der parlamentarischen Neu jahrsferien entgegengesehen. Das Gefühl der Unsicherheit der staat lichen Zustände griff immer weiter um sich; das siebenjährige Mar- schallat, weit davon entfernt, der französischen Nation die zur Er holung, zum Wiederaufleben der Geschäfte nöthige Nuhe zu gewäh ren, erweist sich immer mehr als eine Quelle der Beunruhigung. Diesmal sind es die Legitimisten, die sogenannten „Chevauxlegers" der Nationalversammlung, alias die Lilienritter, die dem Cabinet dys Marschallpräsidenten den Knüppel zwischen die Beine geworfen haben. Ihr Groll darüber, daß ihr König Heinrich V., den, Ein laufen in den Hafen so nahe, scheiterte, hat sie zu unversöhnlichen Feinden Mac Mahon'S und seines halb orleanistischen, halb bona- partistischen Ministeriums gemacht. Sie verbanden sich — die äußerste Rechte mit der äußersten Linken mit den Rothen, den Republikanern vom Schlage Gambetta's, und brachten dm gemein samen Gegner, das Cnbinet Broglic, vorläufig zum Fall. Anlaß dazu fanden sie in dem Gesetz über die Ernennung der MaireS. Der Herzog von Broglie hat ein Gesetz ansgearbeitet, das offen darauf zugeschnitten ist, die 38,000 Gemeinden, städtische wie ländliche, unter die Gewalt der jeweiligen Regierung in Paris zu stellen. Die Centralgewalt sollte auf Kosten des letzten Restes der geringen com- munalen Freiheiten Frankreichs, wie sie in der beschränkt-freien Wahl der Gcmeindevorstande noch ein kümmerliches Dasein fristen, ins Maßlose gestärkt werden. Schon jetzt gebietet die Centralgemalt über die Präfecten und Unterpräfccten unumschränkt. Diese Be- amtenclassen kommen zu keiner ernstlichen Arbeit, da sie beständig die Augen auf das Ministerium gerichtet habe», um zu ersehen, ob sie befördert, versetzt oder entlassen werden. Nun plante Broglie auch davon, die Gemeindebehörden beliebig ab» und einsetzcn zu dür fen. Alle Parteien, die sich in der Minderheit fühlen, die Legiti misten wie die Republikaner, ahnten dem Schlag, der ihnen drohte. Nun war die erste Sitzung nach den Ferien ziemlich schwach besucht und die vereinigte Opposition setzt« geschickt durch, daß jener Gesetz entwurf einstweilen zurückgelegt wurde. Dar Weitere ist bckannt. Mac Mahon aber nimmt die angebotme Entlassung seine- Ministe riums nicht an, unter dem komischen Vorwantz^ daß, wenn die Sitzung nur gehörig besucht morde,» wäre, sich, auch ein anderes, dem Ministerium günstigeres Resultat herausgestellt hätte. — In Paris ist man jetzt eifrig beschäftigt, alle Straßennamen, die an eine Person oder ein Ereignis; der neueren Geschichte erinnern, durch andere zu ersetzen. Man betreibt dort das Straßenumtaufen in einem Umfange, gegen den das Umtaufen, in dem sich der Dresdner Stadtrath zeitweilig gefällt, geradezu verblaßt. Ueber Gambetta zieht sich ein ähnliches Unwetter zusammen, wie bas, welches sich soeben über dem Exmarschall Bazaine entladen hat. Das Verhalten Gambetta's gegen den Schluß des deutsch- französischen Krieges war bekanntlich ein gewaltsames, diktatorische-, despotisches der schlimmsten Art. Seine damaligen Finanzoperatio nen, die Vertheidigung von Paris, das von ihm errichtete Lager von Conlie und die Armee in der Bretagne bieten ebenso viele Beweise für seine alles Rechtes spottenden Willkürakte, als Angriffspunkte für die Beschuldigung des UnterschleifeS. Als sich 1870 der Krieg den letzten Entscheidungen näherte, in den Lassen Gambetta's das Geld knapper und knapper wurde, richtete cr eine Finanzwirthschaft ein, die Millionen verschleuderte und Zwischenhändlern oder unred lichen Händen preisgab, ohne Frankreich zu retten. Wir erbrechen, telegraphirte Gambetta an andere Collegen der damaligen Negier ung, wenn es sein muß, die Bank von Frankreich und geben Staats papiergeld aus! Der Abschluß einer Anleihe in London bereicherte die Zwischenagenten um Summen, die selbst'Unsere an hohe Ziffern gewöhnte Zeit erschrecken würden. Es ist daher recht wahrscheinlich, daß Gambetta, dessen Hephep! gegen Bazaine diesen jetzt nach St. Marguerite gebracht hat, sich jetzt selbst vor einem Gericht für seine früheren Maßregeln zu verantworten hat. In die allgemeine, durch Börsenkrach, Arbeitslosigkeit und Darniederliegen der Geschäfte verstaute Stimmung der Wiener ist einmal eine Abwechselung gekommen, die Zeugniß von der unver wüstlichen Loyalität der Donaustadt gegm ihr Kaiserhaus ablegt Der Kaiser ist Großvater, die Kaiserin Großmutter geworden; ihre älteste Tochter Gisela, jetzige Prinzessin Leopold von Baiern, genaß in München eines Töchterchens. Den Jubel des Kaiserhauses fühlt ganz Wien mit. Giebt doch diese Geburt für das Tagesgespräch eine neue Hetz'. Die Elisabeth und der Franz Josef noch so jung und doch schon Großeltern! Und nun gar die näheren Umstände! Kundige Männer und Frauen haben ausgerechnet, daß eigentlich der Familiensegen etwas zeitig gekominen ist! Ein Wiener Blatt schreibt loyalschelmisch: „Wenig Monde sind's erst, als die junge Erzherzo gin mit dem Prinzen Leopold von Baiern, begleitet von der jubel vollen Theilnahme der Völker, das festliche Beilager beging; im ersten, im schönsten LiebeSfrühling ward dem jungen Paar« die herrlichste Frucht der Ehe, die so viele Gatten in langer, banger Sehnsucht erharren, bescheert. Die noch selbst Kindem glichen, als sie am 80. April vor dem Traualtar standen, treten zwcihundert- ündvierundsechzigTage später das hehre, heilige Amt der Eltern an." Ei, ei, Herr Leopold! — Auch bi« brave Frau Mutter, die Kaiserin Elisabeth, ist von der raschen Astfttnst des Storches bei ihrerTochter etwas überrascht worden; sie hakte sich erst auf das Ende dieses Monats auf Unterstützung am Wochenbette eingerichtet und muß nun spornstreichs von SchloßGbdöllS im Nngarlande nachMünchen dampfen. Welche-VolkSvertretung gestern dem deutschen Reiche und Volke aus den Wahlurnen emporgestiegen ist, darüber «erden uns die nächsten Tage die ersten vorläufigen Meldungen bringen. Zunächst werden es die großen Städte, die Centren der dichtesten Bevölkerung sein, aus denen die Wahlresultate bekannt werden. Dann schließen sich die kleinerm Städte an, während die vorzugsweise ländlichen Wahlkreise den Schluß bilden werden. Je nach der Masse der Brauchbarkeit der Communicationsmittel, der Geschicklichkeit in der AbstimmnngSorganisation und der Aufgewecktheit und Intelligenz der Wahldirigenten und Vorstände werden viese Mittheilungen rascher oder langsamer fließen. Ende dieser Woche ist Aussicht vor handen, daß die künftige Zusammensetzung des Reichstags bekannt ist. Locales und Sächsisches. -E Lr Der 1. Commissar der Lotterie-Direktion, Finanzrath Müller in Leipzig, hat das Fürstlich Schwarzburaische Ehrenkreuz II. Classe, der seitherige Baierische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister Graf v. Paumgarten das Großkreuz des AlbrechtSordens, der Schafmeistcr auf dem Rittergute Schweilers Hain, Seydel, die silberne Medaille vom AlbrechtSorden erhalten. — Der kgl. baierische Gesandte, Graf Paumgarten, ist zur Zeit noch in Dresden anwesend, gedenkt aber in den nächsten Tagen mit seiner Gemahlin sich von hier nach Nom auf seinen dortigen Posten als Gesandter BaiernS beim päpstlichen Stuhle zu begeben. — Die ReiHstagswahlen gingen gestern in unserer Stadt unter einer außerordentlich starken Betheiligung der Wähler vor sich Selbst solche Staatsbürger, die sonst gar keine Meinung in politi schen Dingen haben oder zu bequem sind, einen Stimmzettel abzu geben, beeilten sich gestern, ihre Pflicht zu erfüllen. SS herrschte eine Regsamkeit, wie noch nie, und der Zeitungskampf, der in un zähligen Inseraten getobt hatte, hat jedenfalls so viel bewirkt, daß die Trägheit aufgescheucht und in lobenswertste Thätigkeit umge wandelt wurde. Die Parteien selbst entfalteten eine große Rührig keit. An dm Eingängen der Wahllokale hattm sie Exporteure mit Stimmzetteln postirt, auch Wachtposten erblickte man zur Control«. Nur die Minckwitz'sche Partei hatte wenigstens nicht an allen Wahl' lokalen solche Stimmvertheiler aufgestellt. Etliche Colporteure tru gen Pappkasten mit der großgedruckten Inschrift: vr. Minckwitz, vr. Goldschmidt, vr. Jacoby, sodaß ein Fremder, der des voraus gegangenen Wahlkampfes unkundig gewesen wäre, hätte glauben können hier ständen die drei Doktoren in »stur». In den Mittags- stunden war der Andrang a« die Urnm am stärksten. Einige von dm StnamvertheilernderSoeealdemokraten thate» sichdurch Aufdring lichkeit hervor: vor einem Wahllokale der Seevorstadt suchte« ste ihre mit Miimoitz'fchen tust» Goldschmidt'schen Zetteln aufgestellten Collegen mit Worten.und Lärmen zu vertreiben. Im klebrigen ist e« ruhig und ges«tzlich, so viel wir bis jetzt erfuhren, hergegangen. Die Wahllisten zeichneten sich durch Sorgfältigkeit und Vollständig keit auü. Ueber das Wahlresultat im IV. und V. Wahlkreise, Alt- und Neustadt-Dretztzen, erfahren wir Folgendes. Es erhielten Stimmen: . AltMter RatbbauS: FclpschliHchm: Zahnegasse 18: Amalicnstraße 2S: Victorlasttaße 22: Sophlensttatze 1: Josephlnenstraße 7: Seestraße 2: Morisstraße IS: LviidhauSstraße 4: An der Frauenkirche 8r Herzogin Garten: SchicßhauS: Am Sec 35: Rcitbahnstraße 15: Ammonstraße 57: Frclberaer Straße Humboldtstraße Ü: Schösscrgasse 17: Paimstraße 15: Wettiner Hof; GcwkrbehauS; SMöstraße 10:- Großc Zlogelgasse 24: Dianasaal: Tromreterschlößchm: Große Ziegelgasse 31b.; Pillnitz« Straße 28: Clrcu-strake 33: Braun » Hotel: JohannISplatz 1: Slruvestraße 27: Georgplatz ly: Löbtau« Straße 11ä: Schälerstraße 21: Seininarstraße 4. Frlrvrichstraße 42: Stadt Zittau: Reustädter RathhauS: Kaiser s Hotel: SchtllerschlLßchrn: Ancot'S Restauration: oloffeum: rohtlebe'S Restaurant: ,onhalft: Ballhaus: Damm'S Restauration: Marktgaffe 22: KLtzschmbroda; Eine andere authentisch« Zusammenstellung sämmtlicher 38 Wahlbezirke de-V. Wahlkreise» «giebt folgende« Tesammt-Re- sultat: Minckwitz 4403, Goldschmidt 3362. Jacoby 3564 Stimmen. Hiernach würde «ine neue Stichwahl zwischen Minckwitz und Jacoby stattfinden, da die erforderliche absolute Majorität von5665Stimmen nicht erreicht wurde. Von auswärtigen Wahlbezirken erhielten wir folgende telegr. iS: läivclcnitr: Ooläeodmiät : 3»eobv: 131 73 ' 95 114 126 23 141 56 134 145 114 79 1VS 180 47 13S 77 118 113 79 64 90 so 74 150 98 58 78 79 81 108 86 44 129 124 53 138 192 101 114 130 122 65 106 120 72 114 81 117 156 88 104 163 86 86 93 39 200 101 57 122 125 82 55 107 51 121 91 118 49 129 IIS 118 93 85 78 133 102 86 176 103 74 149 172 109 207 145 94 163 94 60 82 79 78 82 93 78 74 36 49 73 41 120 98 77 131 131 39 73 kknarrs: Iijpbtmeedt» 35 12 205 77 286 63 146 86 93 30 168 155 268 38 109 17 203 80 118 129 81 143 145 125 Nachrichten: In König st ein erhielt Eisoldt 153, Ufert 6 St. — Schandau: Eisoldt 221, Ufert 36St. — Plauen bei Dresden: Ackermann 81, Eckstein 15. — Blasewitz: Ackermann 132, Eck stein 5 St. — 15.'Wahlbezirk des 6. Wahlkreises: Ackermann 34, Eckstein 18. — In Kamenz: Nostitz 593, Daschner 163. — Pulsnitz: Nostitz 279 von 282 Stimmen. — Zittau: Pfeif« 421, Schloff« Haustein 43. — Grimma: Günther 248, Dietze 52, Bebel 26. — Döhlen, im Pl. Gr.: Ackermann 112, Louis Eckstein 115. — Großröhrsdorf: Wallwitz 246, Däschner 88 St. — Krippen: Eysoldt 52, Ufer 27 St. — Heute hält der allgemein hochgeachtete Pastor Gustav Bottg« in der hiesigen Anymkirche seine Abschiedspredigt. Bei nahe vierzig Jahre ist der würdige Mann der Seelsorg« der Annen- gemeinde. — Zu Anfang vorigen Jahres hatte der Vorstand des Sächs. PestalozzivereinS (als Redaktion der Sächs. Schulzeitung) für die beste Beantwortung d« Frage: Wie hat sich der Lehrer gegenüber der zersetzenden Tendenz unserer Zeit zu verhalten? drei Preise: 50 Thlr., 30 Thlr. und 20 Thlr. auS- gesetzt. Infolge dieses Preisausschreibens sind 10 Arbeiten einge gangen, und das Urtheilder aus der Mitte der Chemnitz« Lehrerschaft gewähltes, 5 Preisrichter, wird in der neuesten Nr. der Sächsischen Schulzeitung veröffentlicht. Den 1. Preis hat Lehrer Iahn a. d. 4. Bürgerschule zu Dresden, den 2. Preis Lehrer Gesell in Chem nitz und den 3. Preis Org. und Lehrer Vachmann in Markneu kirchen erhalten. — Im volkswirthschaftlichen Artikel der heutigen Sonntags beilage «folgt das Schlußwort der Betrachtung über die Folgen der Handels- und Geschäftskrisen, wie die, unter der wir heutigen tags leben. — Es werden darin einige praktische Vorschläge entwickelt, wie den schlimmsten Folgen derselben begegnet, wie dem Eintritte solch« Erschütterungen vorgebeugt und zugleich für die arbeitenden Claffen ein heilsamer Fortschritt geboten werden kann. — Von Seiten der Generaldircction der k. Hoftheat« ist, «ft man uns bestimmt versichert, ein Einspruch dagegen, daß das Residenztheater den „Stadthaltcr von Bengalen" ausführe, nicht er hoben worden. Wenn demnach die rührige Direktion des letzteren die Aufführung diese» Drama» von seinem Repertoir strich, so sind es dem Vermuthen nach innere Gründe gewesen, die dies veran- laßten. Eine» schickt sich eben nicht für Alle! — Meteorologische Notizen und Andeujungder" Aitt«rung,SgangeS. Die verschiedenen Arten des Schnee's sind: I) Staubsch nee, sehr fein, bei großer Kälte, meistens bei Ostwind; 2)'Nadelschnee, nädelformigeKrystalle,bei3—6Grad Kälte, meisten« bei sehr starker Luftströmung; 3) Schneest er n e, au» geqxdnet zusammengestellten Nadeln bestehend, meistens bei ruhiger Luft und mäßiger Kalte; 4) Flockenschnee, die Flocken sind aus Sternen zusammeiHesetzt, die Temperatur ist dabei nahe dem Eispunkt; 5) Wasserschnee, sehr großflqckig, bei dem Ueber- gana des Schneiens in Regen, die Temperatur erhebt sich über den Nullpunkt. Der Wassergehalt des Schnee's ist sehr verschieden',' von dem wafferreichsten Schnee geben 5 Liter Schnee 1 Liter Master, von dem Staübschnee sind bis gegen 24 Liter Schnee erforderlich,' um 1 Liter Wasser zu geben. Die Windrichtung vornehmlich hat Einfluß auf die Menge des Wassergehaltes des Schnee's. Man kann durchschnittlich annehmen, daß der Schnee ein vierzehnmal größere» Volumen habe als das Wässer, welches in ihm enthalten ist. In dieser Woche wird zunächst die Windrichtung nach Westen sortschreiten und da» Eindringen feucht« Luft in kältere wird Schneewolken verursachen, dann wird bei gemäßigter Temperatur bewölkter Himmel vorherrschend sein. ösrowstrius. — In Bezug auf den Brandschaden bei dein Freiherr!, von Fletcher'schen Seminar geht uns zur Berichtigung des Aufsatzes in Nr. 9 der „DreSdn. Nachr", aus zuverlässig«und gut unterrich teter Quelle Folgendes zu: Weder von Seite der Eltem, noch der Schüler selbst, hat eine Versicherung stattgefunden. Wohl aber hat die Administration, ohne dazu verpflichtet, oder von den Eltern und Schülern sonst veranlaßt zu sein, ja sogar ohne deren Wissen, neben dem Eigenthume der Anstalt auch die Effekten der Zöglinge bei der Aachener und Münchener Feuer-VersicherungL-Anstalt versichert. Unmittelbar nach dev ersten Ermittelu»g des Schadens war be gründete Hoffnmrg vorhanden, daß der Schaden nahezu voll vergütet werden könnte, da die Seminaristen auf erhaltene Aufforderung im frischen Eindruck« des gehabten Verlustes, die Höhe des letzteren pflichtmäßig angezeigt hatten. Zum Nachtheile der Beschädigten ist aber durch die Eltern, bez. Vormünder, mehreren derselben die Hoff nung auf ziemlich vollständigen Ersatz vereitelt worden. Es sind nämlich von einer größeren Anzahl der Beschädigten Nachforderun gen eingegangm, in welchen zwar nicht die Anzahl, wohl aber der Werth der verbrannten Effekten zu einen, sehr wesentlich, mitunter sogar auffällig erhöhtem Bettage angegeben war. So coulant nun die Vertreter der Aachener und Münchener Feuer-VersicherungS- Gesellschaft sicherem Vernehmen nach von Anfang an überhaupt ge wesen sein sollen, so wurden dieselben doch durch die Gesellschafts- Statuten genöthigt, nunmehr anzunehmen, daß der Werth des ver brannten Cigenthum» ungleich höher gewesen sei, als die Versiche rungssumme, daß mithin für die verbrannten Effekten, als nur zu einem Theile versicherte, auch nur eine theilweise Entschädigung ge währt werden könne. . Hierdurch sind nicht blos Diejenigen, welche dergleichen Nachforderungen nicht erhoben, verkürzt worden, sondern ein antheiliger Verlust trifft auch die ohnedies hart bedrängte Se minarkasse mit. Wenn also jetzt Einzelne bezüglich der für sie aus fallenden Entschädigung in ihren Erwartungen sich nicht befriedigt finden sollten, so ist die» lediglich den nachträglich cingebrachftn er höhten Forderungen zuzuschreiben. Daß diese Schwierigkeiten zur Beschleunigung der Auseinandersetzung mit der Feuerversicherung nicht beitragen konnten, liegt auf der Hand, abgesehen davon, daß die Feststellung der Ersatzsummen bei einem CötuS von fast