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Dresdner Nachrichten : 14.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188503149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-03
- Tag 1885-03-14
-
Monat
1885-03
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.03.1885
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Nacht-Lele-ram««. U-„ tzt»«d«r»da»» M>/>. «ess». t«c»»t» «0^». ^ e,md«r»„ >.«.70. «,r»»k«l»>>», l78.d». Mar«»»", »>.«. U,,«» Ikre»«, rotüüO. steflrr. Hageökall für??oti1ik, Mer-muns. HcMtsverke-r, ISrsenkeriA. Kemüemrlke. VL»«»»» ! Dvzrmz vov srasclUMMhvoUew kijMmtzii »>ü: Nr>,iS>»n, eiLrein-», 5Io4»iII»2»,Ö<,U>«n>.»cmt>In>i»r, riut-oc-rasse:,. lii>,»>>'o>>«, Üürportv», 5Uu>- »ckrUoulinLjU« 6!iv Np»< i»tzp»! 8cUwneIi«a-«<-a»t!Ii>-« »v, »e>,«-io 4<ti. F. Un, «r«» KKLoo, Ui OvSoN, »'ttmlr uskl', «<.,->»880 21>t. e o. 8ops,lan8tr!r8»V 6 i um Lo8tplutr. H 14 üaillridistr. 14 Asvnst«itt LsZAULLütsl-IHIrneLt 8s«ast»«It 14 Nvinncd«tr. 14 MvNStaÜt (ULK« ä«s XLiLsr-IVilksImpIrttrs»). ÜLrätiivll-rLdrtk ! van K«I. I-0-» >. ^oerdaeb I. V.,Kpo«>aI. a. Ucropt^t-sod.! Vre»«I«», HL SS (VIvtoi t»--«»»!«»»» ^ omgt mä«-!,«»., «nLl., »«U«»o>L. in «'<>188. ,-rstnro, 8 bwn^Sjrolcksctrb.ockttt-lllot-Vuipote. k«m8t4>i-e. ü t»>8 lüU Slk. Un^>ur«»n6. prompt. NmN«e ru d r»kx»>«trr«» l-w>5«,>. A>>ot»vite» in »ti«»u>L«n uack trrr>«l«si, 8KIip8en u. ersvLltkn, sowiv 8k>ist8naäk>n, Uo-etltcizec u> rclwnr Sin ,u>4 üllmm t»n8 mit »oliLs» MS xcLüriretzc.!, SlLusclietlvll-, Lra-Fon- uuck Lliemisettcnknüpken, krrplorv>ä8olie snrpfsnlsn F» Nni L»n vr «üen, ^s>l8«Iru1k«i8tr. 2lb. u. 8«>plilnu8lt-. 6 rrm ?a8lplkrt/. w eMÄr^ri^^>M^!^^sArjrA^ÄrsrÄ8SeÄrÄ««-! vrvsSllvr VvrulokvIuuKS-LuslM VUo LiMnsr i Nr. 73. M. 1««',»°,. -WM» «ist I rrcsdc». 1885. ToirrraSeikS.II.März. «uamworllt»« »«LLktnrr für PvlklischkT vr. SmU vier», In Lreldci- Ob da- Poffdampsergejetz glücklich vom Stapel läuft, ist durch aus noch unsicher: die Verhandlungen und Bcichlüffc machen nicht gerade einen vertrauenerweckenden Eindruck. ES wird wal» schein- lich aus nur wenige Stimmen, aut kleinere Kruppen von Abgeord neten ankommen. bei denen die Entscheidung liegt Zunächst bandelt es sich um die 2. Lesung Alle hierbei getroljei.cn Beschlüsse sind nickt endgiltig. Erst die dritte Lesung bietet die Entscheidung. Eü spielen in di« ganze Materie so unendlich viele und sich ost wider sprechende Gesichtspunkte kinein, daß eS schwer ist, sie in gemdnetci» Bilde vorzusiiliren, obne durch die Einzelliciten zu ermüden. Klar ist nur die unvenninderte Ferndickait der Deutschfreisinnigen gegen das Unternehmen überhaupt. Wa« an Hindernissen gegen Vas Zn« slaiidebringen eigener deutscher Postdainpfer-Verbindungen mit den überseeischen Ländern in's Tressen grilihrt werden kann, das schup pen Eugen Richter und Eonsorten bienenfleißig herbei. Auch das Ecntrnm stellt sich zu dem nationalen Unterlängen durchaus »ich! sehr srcundwillig. Grobe Schwierigkeiten bereitet ferner das Wtder- spiel der verschiedenen Partiknlarinteresien. Unsere groben Norosee- biisen .Hamburg und Bremen liegen sehr ungünstig zur Beförderung der Güter nach und von Süd« resp. Südwestdrntschland. Für diesen Tkcil des Vaterlandes sind die Häsen Belgiens und Hollands weit Weckentsorcetiender. Denn der Rhein, nicht die Weser, »och weniger die Eibe ist die Wasserstraße SüddeutschlandS. Deutschlands Kreme ist leider so unglücklich gestaltet, daß die Rordieehäsrn, die naturgcmab durch diese süddeutsche Wasserstraße gespeist werden, nidt in deutschem Besitze sind. Wären Rotterdam. Amsterdam, ViiNürgcn und Antwerven deutsch, so wäre eS gar nicht zweifelhaft, Lab unsere künftigen überseeischen Postdampser von einem dieser Hasenplätze auvzuiaufen hätten. Jetzt aber würde Deutschland Lurch eine solche Wahl nur das Ausland aut Kosten Hamburgs und Bremen- begünstige». Man kann das Gebrechen der geographischen Lage dieser deutschen Häsen dadurch ausgleichrn. das, man für die sich nach ihnen bewegenven Maaren aus Süvdcutschland beträcht liche JrachtermSyigungen auf den Eisenbahnen festsetzt und ihnen so kürnilich einen Verkehr zuwendet, der auf dem natürlichen Wege, dem Rheine, weit billiger zu stehen kommt. Um nun einen Aus gleich der widerstreitenden Interessen zu tressen, sollen die deutichen Postdampser einen holländischen oder belgischen Hafen anlansen, reffen Auswahl der Regierung überlassen bleibt. Unterließen wir dies, so würden die süddeutschen Erzeugnisse nach wie vor in der Hauptsache aus englische Vermittelung angewiesen sein Biel wurde über die Herstellung der künftigen Postdampfer gestritten. Es ver siebt sich von selbst, daß der Vau dieser Dampfer in der -Hauptsache aus dcnt'chen Werften zu erfolgen bat. Trotzdem wird man nicht solche Dampfer zurückivelsen, die z. B. der Bremer Llond zur Ver fügung stellt- Die .Hauptklippe, an welcher die Postdampservorlage cm ehesten Gefahr läuft zu scheitern, ist jedoch die Bestimmung der Linien. Das preußische Abgeordnetenhaus hatte eine lange Debatte daiiibcr, ob Fürst Bismarck durch einige Acußerungen denHandel-- slanb beiahgeictzl habe. Der Reichskanzler ist bekanntlich mich preußischer Handelsminister. Jede seiner Arußerungrn hat also für Alles, was vom Handel lebt, besondere Bedeutung. Run ist es lesiiunt. daß Fürst BiSmarck durchaus nicht dir Anschauung beS „seligen" Laster thcitt. der einmal aus innerster Uebrrzrugung die Haussier als dir „Blülbe der deutschen Nation" gepriesen hatte. Vielmehr hatte er einmal ein wegwerfendes Urtheil über die Schacherer abgegeben, die den Kaufmanns- und Handelsstand ver- schiinpsiren und die de» ehrenhaften Vertretern desselben aus tiefster Seele zuwider sind — denn sie bewirken die DiSkrrditirung desselben. Fürst Bismarck hatte den produktiven Ständen jene unproduktiven Elemente grgeirübergestellt, welche von Tausch und Austausch lebend lediglich mit der Couponsckerre etwas arbeiten. Selbstverständlich kann sich diese Aeußerung nur au! den bloS schachernden Tbeil deS Han deisstandes beziehen, nickt aus den Stand im Allgemeinen. Wie könnte »ran, an der Hand der Wissenschaft und der Erfahrung, die jenigen Kausleute zu den unproduktiven Ständen rechnen, die durch Sammiung, Verpflanzung und Vertbeilung der Güter derer, Werth erhoben? Eine dcspektirliche Bezeichnung deS Hairdelsstandcs ist im Munde eines Handelsmil,rflerö überhaupt undenkbar; er tkut ilmr im Geg«,rtheil einer, Gefallen, wenn er eine Grenze zwilchen ihr» »nd jenen Elementen zieht, die durch Ihre Handlungsweise und dcn Betrieb ihres Geschäfts den Anspruch auf gesellschaftliche Ach tung verwirkt haben. ES war befremdlich, daß die Herren Abg. Goids-i midi und Fuchs cS tadelten, daß BiSmarck überhaupt aus die übler, Elemente, die eS im .Handelsitande giebt und die seine Auswüchse bilveir, zu sprechen gekommen ist I Sind wir bereits so ties in die Knechtschaft deS SchacherkapttalS gerathen, daß der oberste ReichSbeamt« es nicht einmal wagen darf, an die Existenz solcher Schmarotzer zu erinnern? Mußte nicht selbst dieser Herr Goibsckmidt zugebcn, daß viele Glieder des HandelSstandcs ties miler dem Niveau der allgemeinen und sach»,äi>ni»ct>cn Bildung, die man von einem Kaufmann der Gegenwart verlangen muß, sieben? Daß Fürst BiSmarck wohl unterscheidet zwischen diesen Elementen und dem echten, ehrenhaften Handelsstande, das bat er durch Vorlegung seiner Poftdampsersudventron bewiesen, deren Werth der HandclSsland recht wohl zu würdigen weiß. ES giebt eben in jedem Stande Berus-genoffen, deren fick die Ehrenhaften schämen; e- kommerz. in jeher B«r»s-art Dinge vor. die nickt ideal z» nennen sind. Neu aber ist eS. daß BiSmarck auS-escholten wird, weil er aus jene schlimmen Elemente im HandelSstande überhaupt bingewiesen hat. Davon soll überhaupt gar nicht geredet werden dürfen t Der österreichische Kultus - Minister Baron Eonrad bat durch seine läoviiche Ausrede- eS sei ihm die sorlschrcilcnLe Veriudung der Wiener Universität völlig unbekannt, er kümmere sich überhaupt nicht um die Konfession der anzrr-. stellenden Universität-- Pro esioren, große- Besremven und! Unwillen erregt. Eine solche Anschauung von dem Ebaiaktcr einer der ä teilen christlicher, Hochschulen bat die Welt noch nicht zu hören bctonrnien. Sie bat aui'S Tiefste verletzt. Monsignore Greuter, daS tapkcre Tiroler Psässlein. ries auS: »ran werde sich diele Aeußerung merken. Hätte dreier ro merkwürdige Kultus minister nicht schleunigst pntsr noeervi ge acht, so wäre se ne UniversstäiSrede zugleich sein Saiwanengemng geweicn. So aber mußte er spornstreichs dem Abg. Gienter Abbrtre bisten und reine sachlichen Aeußer urigen widerrufen. Daher erklärte er. im vollen Gegensätze zu seinen Aenßenrngen vom Tage vorher: daß alle staatlichen Jnstitunonen, die sich aus das geistige Leben der Bevöl kerung beziehen, nur aus religiöser Grundkage sichersieben. Handelt Baron Eonrad nach diesem Grundsätze, dann kann er allcrdurgS nicht länger die Augen vor der Thatsachc verschließen, Saß die Wiener Universität verorienlalisrrt wird. In London bat ein „Kingsratb" siattgciunden. Wenigstens inst Rußland durch die Ankündigung eincS solchen erschreckt werden. Unter „KriegSratb" versteht man nämlich in England, daß die Minister deS Aeußeren. des Kriegs und der F.olte miteinander korrserirt haben. Außerdem hotte der Minister des Aeußeren eine Konferenz mit dem versuchen Gesandten. Auch daß irr bloße Svsigelscchttrci. Persien eignet sieb durchaus nicht als Verbündeter Englands in dem Sinne, daß cS dem Vormärsche der Rüsten hinderlich werden könnte. Rußland schiebt eben leine Truppen ruhig weiter »ach der afghanischen Grenze zu vor und baut rüstig die Eiieirbal nen irr den Steppcnländern der Turku,ei en, die ihn, weitere Truppcnlrandvorle erleichtern. Nun hat England der russischen Regierung erklärt, daß eS verpflichtet s.i. den Atgbancn .Hilfe zu leisten. Der Zar hat aber diese Vorstellungen äußerst killst ausgenommen. Es blerbt dabei, daß Rußland seine» Willen durch setzt und England klein bcigicbl. Reukste Tclenranirnt der..Dresdner Nachr." vom 13 März. Berlin. Ter Re ich sine Darnpicrumlagc iort. Abg. v. Hell Kvmmisswnö setzt die zweite Berathrmg der . „ _ ort-Bedra bemerkt zunächst, daß der Kvinmisswnübericht die gegen die Vorlage sprechender, Gründe sehr ciusrichrlich behandle, wahrend die dar'iir sprechenden Momente ' ussillcri suchen. Die Vor- .. . welches der .Handel aus das Zustandekommen der Vorlage lege, beweise, daß sich die Negierung aus richtigem Wege befinde. Die Vorlage verbinde den deutsche» Produzenten mit dein ausländischen Konsumenten und darin liege ihr Schwerpunkt. Schließe mmr einzelne Linien ans, so werde eben ein gewisses Intakt vom deutschen Export aus geschlossen. Abg. Rinteleri erklärt, daß das Centn»» nur für die ostasiatüche Linie stimmen werde. Seine Partei erkenne die Noth- wendigkeil einer Erweiterung unserer Hgndclsbezielningcn an, aber er wünsche, einer freien Entwickelung keine Staatssubvenlion, ohne welche dem vorhandenen Bedrirmiß Rechnung getragen werden könne. In Bezug ans die ostasiatische Linie sei allerdings ein Nutzen von der Subvention zu erwarten, einen Vortheil aber, von bei Kolonralpolitik für die großen Massen könne er nickst finden. Das Wort „große nationale Positiv' sei liier völlig inhaltslos. Für die Kvlonialpvlitik sei genug bewilligt. Wenn leine Partei für die Forderung für Kamerun gestimmt habe, w heiße das noch nicht, daß sie damit einverstanden sei (wahrend Rintelens Rede ist der Reichskanzler im Hause emgeirelen, während Prinz und Prinzeisin Wilhelm irr der Hosloae erschiene» sind.s Ter Reichskanzler er klärt zunächst, daß die Ablehnung der Vorlage für die Regierung allerdings eine Entmnlhiguiig ihrer Kolorrialpolisik sein würde. Werde nur die ostasiatüche Linie bewilligt, sv werde sie daraus keine Kobinetstragc machen, sondern die Vorlage auch so annehnicn. Bewillige man erst eine Linie, io werde man sich bald davon über zeugen. daß man der Regierung auch aus ariden, Linien folgen könne. Man dürie der Koloirinlvvlisik nicht zu ängstlich gegenüber stehen. Scho» sei in Angra-Pcgncna eine rege Montan-Indiistrie r» der Entwickelung begriffe». In den übrigen Kolonien werde sich bald ein erheblicher Import zeigen. Tie Engländer seien prak tische Leute. Aus Schützenkestlannc hielten sie nicht an ihren Ko lonien kst. sondcm weil sie ihre Barnrnvolle dort verlausten. Wenn der Vorredner sage, nur große Handlrmaskäuser Härten einen Bor- thril von de» Kolonien, ro würstche er, daß wir recht viele Millio näre m's Land bekommen, denn das komme mit der Gesammlhcit zu Gute. Wenn nran Kolonrnlpolitik treibe, so brauche man Geld; wolle man dasselbe nicht bewilligen, so solle man cs ohne Umschweife sagerr. Die Schwierigkeiten mit. England wegen nnicrer Kolonien sirro ans dem Wege befriedigender Losung. (Beifall.) In der Hoff nung. der Reichstag werde ein Hort der deutschen Einheit werden, sei er enttäuscht worden. Den Parteigeist klage er vor Gott und der Geschichte a», der die mit Blut und Ersen errungene deutsche Einheit äckährde. (Beifall rechts und ans den Tribunen, Züchen links st Der Präsident droht, wenn sich die Beüallsäußeruligci, arü Tribüne rvirdcrholtcn sollte», die Tribünen räumen zu lassen. ^ ' dl postmkistcr Stephan »nd der Welse Lairgwcrth von Sirnnicm sprechen für die Vorlage. Morgen findet Wrrtelbcrathung statt. lonkiirrenz für Errichtung des Reichsge- richtsgebaudes in Leipzig erhielten de» ersten Preis Architekt Ludwig ierli „. Bei der Konkurrenz ^ „ - Darmstadt osimann aus Darmstadt mrd Peter Dvvwad aus Berlin. Den zweiten Preis erhielten H. Lende (Straßbmg) und die Architekten Eiscnlvhr und Weigle (Stuttgart), den dritten Preis die Architekten E. Bücher und Duiiter (Basel) und die Architekten E- Giere und P. Weidner (Dresden). London. Der heutige Käbinetsrath dauerte 2'/§ Stunde» rmd beschäftigte sich mis'chlicßlich mit der afghanischen Frage. Tie Rüstungen in Indien, welche durch die Möalichkit eines Krieges mit Rußland nothwendig gemacht werden, bildeten dcn hauptsäch lichsten Gegenstand der Erörterungen. Die Regierung hat neue, friedliche Versicherungen seitens der russischen Regierung erhalten. Die Admiralität bereitet noch 6 Transportdampfcr für eventuelle Fälle vor. ; London. Unterhaus. Bei der Debatte Über die NochtragS- kredite lür den diplomatischen Dienst erklärte Gorst, Englans sollte kein Opfer scheuen, um die Svmpatliierr Deutschlands zu gewinnen. Der Premier Gladstone sprach sein Bedauern darüber aus, daß dre Depe'cke des Rrich-kanzlers Fürsten BiSmarck vom Mai v. I. der Regierung nicht mitgetheilt morde» sei. Sic batte jedenfalls die freundschasttlche Aufmerksamkeit gesunden, die sie verdiene. WaS Deutschland betreffe, so wünsche er (Gladstone) in seiner Zuneigung sÜr dreieS Land mnter Niemandem lurückzusteben er könne sich aber der Behauptung OnslnivS nicht anichsießen. daß es erieles Bemüben sür England wäre, seine Stellung in Eu opa und den übrigen Tbeilen der Welt obne DentichlanvS Frcrnrdichait zu behaupten. Ec sei nicht bereit zu 'agen, daß die Freundichatt irgend eines Landes kür England nötdig sei ober nötlrig gewesen sei (Beifall), aber al>- ger'eben davon, wolle er erklären, daß er hinter Keinem in der Werthschätzung dreier Freundschaft znrückstebe (Bestallst Er glaube ein Schrittwechsel über die Koloaiiationspläne Leusichlands würde nie slattgeiunden baden, wenn Fürst BiSmarck nicht wirtlich ge glaubt batte, daß rein- Deperche vom 5. Mai v. I. der englstchen Regierung mitgetheilt worden sei. WaS das KolonisirungL- proiekt Deutschland angehe, so gäbe es nur 2 Beschränkungen, ersten- nämlich, daß Deuticbland dem Völkerrechte in soweit ent spreche. daß seine Kolonrurrmge» nicht einen nominellen und illu sorischen Eli .akter hätten, sonoern bona sicko erfolgen, und zweitens, daß D-ntsch!and den Gesetzen der Gerechtigkeit und Menschlichkeit ent'preche und die Ko onisirnng mit der gehörigen Rücksicht anr die Rechte und Interessen der Eingeborenen geleitet werde. Ferner sei England verpflichtet, daraus zu sehen, daß vernünstigen Forderungen unserer Kolonien billig Gerechtigkeit gewährt werde. Was England arrgel'e. dürtteeSDeusichlandbei dcffeiiKoloriiiatioirSvrojcktennrcht mit scheelem Auge begegnen. Man dürste nicht die Belctzrmg des einen oder > anderen Punkte- in krämerbattem Geiste besprechen, um mit ick>ee!em ^ Auge daS zu betrachten, waS nicht England znsiele. E: sei der An- ! sicht, daß kein schwererer Fehler seiten- Englands gemacht werden ! könne, alß rolche Laune vorherrschen zu lassen. Werve Deutschland i eine kolonisirende Macht, so rufe er ihm Gottes Segen sür seine ! Bestrebungen zu, cs werde England- BundeSfreund und Gcnosie i sein mi» Segen der Menschheit. „Ick begrüße seinen Eintritt in diese Tbäsigkcit und werde eS erfreulich finde», daß eS unser Ge nosse in der Verbreitung des Lichtes-und de: Eiviliiation in weniger civilisirten Gegenden wird. Es wird bei diesem Werke nnrere herz lichsten und beiten Wünsche und jede Ermuthignng finden, die in unserer Macht steht." (Lebhafter Beifall.) v-»»«. >2. MLrz. Lchlnb. »k»n 8i SZ. «nieche roa.W. JNNIener 27.00.. SlaalSbkchn V2S.7L. Lomba-ren LcN.A. do. DrlorULlen —. Lützpler LPS.VV. Vit!. Goldren« —. Spanier SI.M. ONomaneii Sln.vo Beweg». Po»»»», IZ. MLrz, Lürm. n Uhr ro Ml». Kontors 27>'i. 1878er Russe» 22. AtoNrner 92»,. poindnrdcu IN-/,». Türken 17-/,. «»/„ tun». Rwerik. 184-/,. Ungar. ci>o>dre«te 72-Leslerr. NiolLrcMe 8S. ltzrruhilchr llonsolö I22> c-gyperr «>> ,. Lliomanvank Ul-,. Sucj-ArNe« lS- ,. — Stimmung! sefter. — Werter: mtldrr. Stellt», Ui. Mürz, Nachm, l Udr. lErtreidemarkt.r Srizrn fest, loco Idt - Ni.',, vr. «prel-Mai I6«.I4>. Pr. gunI-Jnii iT-.'.bO. »r. s-vt.-cetobrr 180.22. Roggen fett, lor» I24-UIS, vr. Avnl-Mat iur.20, vr. Inn«.Juli 145.22, Vr. Srpt-Ort. >48.52. Rübvl unverinderi, vr. Av-N-Moi 49.52, vr. Sev>.-Lct.L2. «vlritn» eul/ig. loco <1.72, vr. SlvrN Mai 42,72, vr. Znnt-Juli 44,12, vr ring >sr-Se»tcmbrr 4L.LO. Lcirolcum loco 8.KL. . Loovon, 18. Marz. Englisch» W,i;cn 1 Sch. hiilicr. fremder rulilg, >/,—r Sch. Uder Montag-Preise, angklommincr nichi vocchan«:». UIrrste, Mais tess, Medl cdcr tl,eurer, russischcr Hafcr >«—>., Sch. über Plonlagapektir. — Wetlcr: Milder. - ^ Lokales und LSchsischeS. — Heute finde! bei Ihren Kgl. Majestäten wieder ein größeres Diner statt, zu welchem zahlreiche Einladungen ergangen sind. Mittwoch wird das zweite diesjährige Hoseoncrrt abgehaltcn. - Der Schirrmeister I. Klaffe ans dem Bahnhofe zu Zwickau, > Heinrich Wü.tcr, erhielt das Albreckrtskrenz, der Waldwärter Julius Walde auf Larrgebrücker Forstrevier das Allgemeiue Ehrenzeichen. — Zum Nachsvlger des Wirkl. Geh. Rath v. Nvstitz-Wallrvitz aus dem Posten eines kgs. sächsischen Gesandte» irr Berlin ist, wie wir von guter Hand erfahren, Gras Richard von Könneritz ernannt worden. Derselbe, einem der ältesten und weitverzweigtesten sächsstcheii Adcl-g-stchlechier entstammend, ist cü: naher Verwandter des Fniaiizmiiiittcrs. Bis vvr einigen Jahren gehörte er dem sächsischen Staatsdienste als Gesandter anr Hofe zn Brüssel an. Von dem belgischen Königshanse ist er mich gegra-c worden. Er führt dcn Titel eines Geheninaths. Nachdem er sich, seit Beschränkung der sächsischen Gesandtichaiteri vom direkten Staats dienste zurückgezogen, wurde er krait königlichen Vertrauens zum Mitglied? der eritcn Kammer des sächsischen Landtage-, emann:. Hier bekleidete er seit einigen Sessionen das Amt eines Schritt irchrers und war irr mehreren Deputationen thätig AlS Besigee des Rittergutes Lossa stehen ihm auch dieienigen Mittel zur Ver fügung. die er zn einer entsprechenden Repräsentation des Könia reichs Sachsen in der Reichshauptsladl bedarf. Ta dies bei dem Geh. Rath v. Watzdorf nicht in gleichem Maße der Fall ist. so hat derselbe, wie wir hören, von vornherein aus den Berliner Posten verzichtet. — Die Anträge der ReickStaaSabgeordneten Ackermann, Bichl und Genossen, betr. verschiedene Abänderungen der Gewerbe ordnung, finden in den Kreisen der Handwerker vielen Aniiang. Fr, Leipzig wird gegenwärtig mit größter Beichieurügnng zur Unter- Nützung dieser Anträge eine Petition vorbereitet, welckrcr iämmtliche dortige Innungen — an Zahl etwa 30 — bcitreten werben. — Aus der vorgestriger, öffcnüichen Stadtuerord- nelensitzung, in welcher Herr Vicevorsteber OSrvaid Matthäi den Vorsitz fühlte, ist nickt Vieles mitmlhcilen. Von, diesjährige:! Hauöhaitvlan wurden die Voranscknäge für die Slraßenbeiprengung und sür die ältere Wasserleitung, die Brunnen- und Springbrunnen festgesetzt-, die Straßerrbcip'cngung erfordert demnach i» diesem Jahre einen ui» 12,l>» Mark niedrigeren Zuschuß als im Vor jahre, nämlich nur 54,900 Mark und die übrigen Positionen zn- ianmren nur 40.745 Mark, 490 Mark weniger wie im Vorjahre. Ferner wurde »och Zustimmung erklärt zur Errichtung eines Aus lnlssichuigebärides auf den, Areal der III. Biiraencimle an der Seminar,traße und zur Herstellung eines Aeichensaales in dem alten Schulgebäude der städtischen höheren Töchterschule und lür crstcrc» Bau 62,800 Mark, sür letzleren 850 Mark, endlich auch die Eir» richtunas" und Unterhaltungskosten sür die i»r östliche» und west lichen u. heile der Leipziger Vorstadt zu errichtenden zwei Volks- bibliotheken bewilligt. — Die Provinzial- und LocalcomitöS zur Beschaffung einer Ehrengabe lür den Fürsten v. Bismarck werden vom Vorsitzenocn des Centralccmitss sür die Bisniarckebrengab». Herzog v. Ratibor. angelegentlichst e> sucht, schleunigst den ungcsäbren Ett'ag der vcr- anstalteten Sammlungen nach Berlin anzirgcben, diese reibst aber, sofern eS noch nicht geschehen sein sollte, spätestens bis zrrm 21 d. M. cur den Schatzmeister des EmnltöS. den Seedairdluligspräli- denten Rötger, daselbst gelangen zu lassen. — Dieser Tage weilte der russiiche Botlchaitar in Wien, Fürst Lobanow. m Dresden: er war »ach Pcterslmr>z vekohlen worden, koiüerirte zuvor aber noch mit dem hiesigen ruinsche» Gesandte:» v. Mengdcn.
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