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V»»»»a»a«b«hr IS «U. 2 bv. durch die Soft Mk. r.7b. »>, A„«h»k«»» »«»«»>,»»,«>, In dm Ntbennnnatnttklnllkn n Bonn 8 bis S Uhr Nackm Lonnlaoo mir Maftinlii. SSV, N-'/>l UbrMiltaiS. Sl«,eigentaris. LikUvoltilirGrimdiello,ca s Tiibcni „tzb.Aiimiixiauiiakn a»i derPrircn- rmeLnltZvBi, iDowklirilr ..nnikrm kirim" «Einoeiandt« -» Pi. (Urund ,«lk kur Mont»« oder »ach Nclilaorn SoHlS. <mr »amilionnachrichlen n.t. dt». so Pb — SliiLwnrtiae Auilräae nur «am Borai>öv»alil»na. vxleablLtlrr Word in ia Pi vcn-iiniki. Sür Rückgabe «ingeianttci Lchrili klinke keine Berdindlichleil. JernIvrechanichlliNl An,» I Nr. N u. V». a<mn. Die Dresdner Nachrichlen crlcl>clne» täalich Morsen-. l! ^ieüeiMkr's s 8tl'NV68trtt88v s. ^steiniger Vertretar van 8in>,l«»> «L Xamnaon » -WO I Nlirr»«>«i n. M«W dost« ltlarlca vou Ueinr. dlozor, tliristirmiu, von Kiiniern aen» Miiommou, Isiaselio 1 Lisich, 50 Illg. nn«I ausxovoxou. IT. <Mr»KKl»»an>», liliilimktscliineQfLdrijr. K Verßsut in cker Onbrik: I»r«8äeu, (Uiomnitrorstrasss 26, D uncl Vnlsoukinnsstrnsso 5. »trivsenerstrassv 18. ^ileiMleliei'llii'sii, kizealeliirillii'Lii. KÜKck WÜkIIk jll llSMütlÜtKII ß „ ^ ^ .. E »kvtr- ll. vloäe- vsgrvlldsku Lixen« 8twd- unä kilrlmtsAdrill » »»>««. sss«. ^ I'Iasclio 1 Alle. 75 fts. uncl 1 LI!>. I'Iusehe 1 Llle. 25 kt 5'ersnnstt v»c!> ausvürts ItSiiigl. NilWliieke, Idie^ele» uncl I^INiitir. Fernschrcib n. Fernffnech-Bcrichte. Kirchliche Feier. Stcuerreform. Huldigung der Studentcnschast. Militärvereine Kinderbegrüßnng. StudentenkoinmerS. Illnmination. Bricstasten. der dichtgcsüllten Intcrimskirche der Kreuzparochie vielt noch den imlcr Professor Wcrinann's Leitung weihevoll ertlingendem Ebor- gelange: ,.8alv»m tae regem'- von E. Reinccke .Herr Ober- konsisiorililrath Suv. U. Tibel ins die Inbelvredigt. Ist es recht, io fragte der gesciertc Kanzelredncr einleitend, iin christlichen Wr die Mimte Mi mid Zinii werden Bestellungen auf die „Dresdner Nach richten" für Dresden bei der lhcschciftSstelle, Marien straße 38 und bei unseren Neben-Annahmestellen zu 1 Mark 70 Pfennigen, für auswärts bei den Kaiserlichen Pvstanstalten im Deutschen Reichs gebiete zu 1 Mark 84 Pfennigen, in Ocsterreich- ilngarn bei den K. K. Postämtern zu 1 Gulden 69 Kreuzern angenommen. Aernschreib- und Aernsprcch-Berichtc vom 24. April. Bunzla». Kaffer Wilhelm ist genem Abend lt Uhr Al Min. ans Balmbos Siegersdon eingetioffen. woirlhst rr von dem Gräle» z» Solms-Barntli emvinnge» wurde. Gnu Mumien noch Mitternacht traf der Kaffer ivohlhehollcii in Lchlos; >üllirw dors ein. München. Mich der Münchner ..Post' nnteriaate die Polizei, nach Einvernehmen de« Maantraw, de» von de» sozial demokraten heabsichtiat aeivesenen JeiNnci rnm Maifeicrvlah. B nd a p e st. Die Polizei hat nenn hicschc Sozialisten, durch weas (Pelveidlreihende. theils sür snns 2ahrc. tveile für immer ausgewiesen. Die AnSgewiesene». die sich von ihren Familien verabschieden wollten, mnhten dies in skelten gebunden ihn». Rom. Der ,.2talie" zufolge soll die italienische Regierung erklärt haben, ihrer Vlnsicht nach könne Kohle nicht als Kriegs- kontrebande angesehen werden. Die Erklärung entwrechc den Be stimmungen de-S ilnlieniichcn EicsehlmchcS für die HandeiSingrine. Oertlichrs »nd Lächsisches. — Ihre Maiestnten der König »nd die K önigin begaven sich gestern Bormiitäg 10 Uhr unter Portritt und in Begleitung des König!. gros;cn KirchendicnsieS zum Gottesdienste in die katho lische Hofkirche, dem in den Emporen auch die übrigen hier ans. väitlichen Iürsllichkeiten. voran Sc. Majestät der Kais er Iranz Joseph, beiwohnten. Um t l lllw ward daselbst ein feierliches Dedcnm nbgesiingcn. Wahrend desselben öffneten die Kirchen gtocken ihren ehernen Mund und wurden ans dem rechten Eltmscr, oberhalb der Anguslushrürke, van einer Batterie de-S l. Ield artillerieregimcntS Nr. 12 dreimal je 12 Salutschüsse und darnach lOl Salutschüsse abgegeben. Nus dem lr beaterolaffe. der van vielen Tcusenden beseht war. wurden von 2 Eomvagnien des Iäger- bataillons ff,r. 12, unter Beleb! des .Kommandeurs, Herrn Dberst- licutcnant Bartb, dreimal drei vorzügliche Salven abgefeuert. — Se. tNaicsläi der .Kaller Iran; Ja sei nabm gestern daS Frühstück in der österreichischen, „nd Se. Köuigl. Habeil der Prinzregenl van Bauern in der dahrilcbe» Gesandlschait ein. — Gestern haben folgende Iürfflichleitcn Dresden ivieder ver lassen : Nbends 7 Uhr In Min Se. Kgl. Hoheit der Groscherzog von Hessen. Se. Hoheit der Erlffnin; und Ihre Groscherzogl Hobelt die Frau Erbprinzen»! von Nnbalt, 10 Ubr 15 Min. Se. Kgl. Hoheit der Prinzregent von Bauern und NarbtS Uhr Se. Majestät der Kaiser Franz Joseph von Dcsterrcich. — Se. Hoheit der Herzog Ernst Günther von S chlcswig- Holstein erhielt den Haiisorden der Rantenkroiie. — Sc. Majestät der Kaffer von Oesterreich verlieh dem HauS- marschall von Ca rIowih-Hartihsch das Groffkrenz vom Franz Josephs-Orden — Bei der Beglückwünschung Sr.Maicilüt des K ö »i g S seitens des PcrvandeS Sächsffcher H a n d w e r Icr - n nd Ge w erbe vereine änßerte sich Se. Majestät über die Stistung des ge nannten BcrbandS (Betrag I«0X>0 M.,' deren Zinsen zur Nusbitd- nnd iniigcr Handwerker verwendet werden, in folgender Weise: „Ich bin darüber hocherfreut: die Stistung ist also für junge Handwerker bestimmt: w ist es in meinem Sinne und so wnnffhe ich mein Fest gefeiert zu wissen, daß es Nndcre» zu gute kommt." — Kommerzienrath Konsul N r n ff n d t erhielt das Kommnndcnr- krcu; der italienischen Krone. Bantdireltor Gustav K lemvcrer den österreichischen eiserne» Krpnenordcn verliehen. — In Berlin hatten am Geburtstage Sr. Mai. des .Königs die kvnigl. sächs. Geiandtichast, sonne viele Gevänvc im Mittelpunkt der Stadt Flaggenschmuct angelegt. Das zweite Garde Illancn-Regimcnt, dessen Ehes König 2Uber! ist, war früh 7 Uhr nach dem Eiercietvlag hinter der Haienhaidc abgeriickt. wo nn Stelle des in Dresden anwesenden Kommandeurs der älteste Ritt meister v. Kalte eine auf den Dag bezügliche Nnsprnche an das Regiment hielt, die mit einem dreimaligen Hnrrah! ans de» aller höchsten Elies ansklang. Nach einem Parademarsch rückten die Escadrons in ihre Kasernen ab. wv die Mannschaffen ein Festessen erwartete. Abends mn 7 Uhr vereinigten sich die Offiziere des Regiments zu einem Festmahle. Eine gleiche Feier fand bei dem Effenbahn-Neglment Nr. 2 statt. — Nach dem an den Festtagen der vergangenen Wvchc in ausgedehntem Maße dem Könige gegeben worden war, was des Königs ist, galt cs am gestrigen Sonntag, auch Gott zu geben, was Gottes ist Wie der greise Monarch mit seinem Kirchgang in'S katholische Gotteshaus hierzu selbst das Beisviel gab, so zog es gestern Morgen auch Dnusende und Abertausende seiner Untcr- thanen an den Ort. da Gottes Ehre wohnt, um an dem in allen Landeskirchen veranstaltete» FcstgotteSdienstcn theilrunehmen. In der evangelischen Hoskirchc hatte Herr Oberhosvrcdiger V. Ackermann die Festpredigt übernammen. Das als Bibeltert zu Grunde gelegte Gebet des Königs Salomo bei der Tempel- wcihe: „Gelobet sei der Herr, der seinem Volk Ruhe gegeben bat u. s. w. ll. Kön. ft, Kap. 50—5ft> gab dem Geistlichen viel seitige Beranlassung zur Bezugnahme ans nnseres Königs segens reiches Walten als Held, Friedesürst und gottessürchtiger Menich: Salomos Gebet sei in diesen Tagen auch unseres Voltes Gebet, das in heiligen Ovserslainmen als Dank sür emvsangcncs Heil, wie als Bitte um Gottes ferneren Beistand aus ollen Zachien- herzen zu Gottes Dhron cmpmsleige. Außer dem vom Hofckor (Hofkantor Knödel) eindrucksvoll gesungenen -,8alvam kao rseem" von ?l. Becker ertönte als als Grmemdegesang mit Posaünen- bcgleitung n. A. auch das dentlche Deäsnm limäsmna, Luthers machtvolle Ncberlragnna des Amvrvsinniffhen Lobgeianacs. — In Gotteizhanse, von der evangelischen Kanzel herab auch einmal eine vaterländische Predigt :n halten? Gewiß sei dies recht, so lange nicht Vaterland mit Polin!, göttliche Predigt mit vrnnkvoller Festrede verwechselt werde. Gott selbst bade uns durch sei» Avostelwort neben die Mahnungen: ..Fürchtet Gott!" und „Habt die Brüder lieb" auch die andere acslelli: ..Ehret den König!" Mit einer doppelten Umschrift einer lleberichrift und einer Unterschrift, wolle er des Königs Lebensbild verleben, dem König zur Ehre, uns zurMahnung und Iördernng ain dein Wege von der Zeitlichteil zur Ewigkeit. — Die Festpredigt des Herrn Dnpccintendrnt v Benz in der über vollen Flauentirche sühne im Anschluß nn Pü 21, 1 — 6: „Herr, der König freuet sich Deiner Kraft" w., in packender Rede folgende Hanptgcdanlen durch: „Wir freuen uns mit unserem König der .Kran des Herrn 1. als treue Sachsen mit dein Jubilar, 2. als tbeilnehmendc Menschen mit dein Gelmrtslagskinde, als ernste Elmften mit dem königlichen Mitpilger. - In der mit Lorbeer bäumen reichgclchmüctlcii Nimenkirchc gründete Herr k. Dr Fr o m m b o ld seine Predigt an'den Den: „Sei getreu bis in den Tod" (Offenb. 2, 10) und führte in den zwei Dbeilen seiner gedankenreichen Kanzelrede aus. wie man getreu seinein Gott und Glauben, gelreu aber auch seinem König und Vaterland icin müsse, um der Verheißungen und Segnungen der Krone aus Erden wie im Himmel tbeilbasiig zu werden. Auch in allen übrigen Kirchen hielten die pa-chores priinani gntbesuchte Fcftgotkesdienfte ab, die nicht nur durch berzerbebende Inbiläumspredsglen. sondern zumeist auch dinch seitliche, ans den Tag bezügliche Ehorgesänge den Stempel besonderer Veranstaltungen ansgcdrückt erhielten — Soeben ist der Bericht der Finanzdeputation -V der Zweiten Kammer über den Entwurf eines Vermögens steuer g e f c v e s erschiene». Tie Mitglieder der Deputation bilden eine Mehrheit «Berichterstatter: Dr. Mehnert) und eine Minderheit - Berichterstatter: Abg. Gevrgil. Die entere be anlragt : I. den von der Negierung vorgelegten Gesetzentwurf ab- znlchnen: 2. ftn de» Fall der Nolhwendigteit der Erhebung von Zuschlägen zur Eintvminensleuer diese Erhebung in der Weise ein- trete» zu taffen, daß die Steuerpflichtigen mit einem Einkommen von über 30,Et bis 100,000 Mt mit einem Zuschlag von 10 Pro zent und die Stcnervffichtigcn mit einem Einkommen über 1«D,000 Mt mit einem Zuschläge von 20 Prozent getroffen werden. Tic DevittationS Minderheit har ans eine nach ihrer Meinung voraus sichtlich srnchtlme Einzetberathnng der Vorlage verzichtet und sich aus eine kurze Kemizeichnnng der von der Mehrheit und Minder heit der Tevntation zu dem Gesetzentwurf eingenommenen Stell ungen velchräntl. Dieselbe beantragt, um ihren Standvnnti zu einem formellen Ausdruck zu bringen, dem Gesetzentwurf (t — melcher beiondcre Vermögenssteuer-Kommissionen beschaffen will — grnndsählich znznstniimen, vorbehaltlich der Abänderung mehrerer in ihrem Minderbeitebericht anfgeftihrten Bestimmungen «Schonung der fleinen Renten Einkommen, Veranlagung der Steuer für eine dreijährige Periode n. N. in.). — Die Dcvutations-Mehrhcit bat ihre Stellungnahme eingehend begründet. Im Einzelnen sind hauptsächlich folgende Bedenken gegen die Vorlage geltend gemacht worden: 1. die Einsülming der Vermögenssteuer tonne in An betracht des mit ihrer Veranlagung verlmndencn allzu großen Ein dringens in die ftnanziellen Verhältnisse der einzelnen Person dieser leicht znin geschäftlichen Nachtheil werden. Wenn jetzt schon bei der Schätzung des Einkommens dicie mangelnde Diskretion dem einzelnen Stenerpilichtigen viel'ach Dchaden zutiige. so unter liege es teinem Zweifel, daß diese Schädigung namentlich bei Ge schäftsleuten in wesentlich verstärktem Maße euitretcn mime, wenn erst die zur Einschätzung ftir die Vermögene-stener erforderlichen Dhatiachen den zur Eiwchätznilg Berufene» bekannt gegeben wer den. Auch die nachträglich von der Regierung in Vorschlag ge brachten Eantelen würden solche Schädigung in genügender Weile nicht feenhaften tonnen. Härten und Ungerechtigkeiten müßten in Sachsen in um so stärkerem Maße hervortreten, als die ganze Anlage des Gelenes, namentlich aber das Einftkäizuiigsverfahrcn, von dem preußischen Vorbildc sehr zum Nnchiheii ftir die sächsi schen Steuerzahler abwciche. Man werde gewiß der preußnchen Flnanzverwaltnng das Zeugnis; onsftellen tonnen, daß sie ein Muster des wlffitor in io, aber sie vergesse dabei niemals das snavitor in mocla l DaS letztere scheine man aber bei dem dem Landtag vorgelegtcn Entwürfe mehrfach außer dicht gelassen zu haben. 2 Es gebe victsache Unternehmungen, in bene» ein großes Vermögen, daS zur Zeit und für Jahre hinaus eine Rente nicht abwcrsc. inveslirt sei. deren F-orterhaftung weniger im Interesse des Besitzers, als im Intcrcffe allgemeiner sozialer Verhältnisse liege. Derartige Vermögeiisolnekte aber mit einer besonderen Steuer zu belegen, erscheine nicht angebracht. Inglcichen werde die C'ilffchähliltg des in landwirthlchafttichem Grundbesitz angelegten Vermögens Schwierigkeiten bieten, die bei der Ausarbeitung der Vorlage in nicht genügender Weite berücksichtigt worden leien. 3. Tic geolanie Vermögenssteuer werde, wenn sie der Vorlage der Regierung cntivrechend cingesiihrt werden sollte, den sogenannten kleinen Rentner» gegenüber zu schweren Härten führen müssen. Zahlreiche Eonversioncn, verbunden mit dem Rückgänge des Zins fußes überhaupt, hätten die Bezüge der Ilcincn Rentner im letzten Jahrzehnt in vielen Fällen schon.so weit geschmälert, daß die hier durch Betroffenen bei ihrem verminderten Eintominen schon jetzt um ihre Erfflenz geradezu zu kämpsen haben. Wolle man aber dicie Unbilligkeit den Keinen Rentnern gegenüber beseitigen, so müßte man de» Beginn der Erhebung der Steuer wesentlich hinaufsetzen; dies würbe aber eine bedeutende Minderung des Er- trägniises der Slcner im Gefolge haben. -1. Nach Ansicht des Berichterstatters enffpricht die vörgeschlcigcne Bcrmögcnsstelicr dem Grundsatz, daß die tragsähigercn Schultern stärker zu de» Lasten des Staates im Sinne ausgleichendcr Gerechtigkeit hcrangczogcn werden sollten, nicht im genügenden und vollkommenen Maße, und zwar ist besonders als Mangel der Vorlage zu bezeichnen, daß sie bei Festicizling des Prozentsatzes, nach welchem die Vermögens steuer entrichtet werden wll. keinerlei Rücksicht nimmt auf die Höhe oes dem Steuerpflichtigen erhöhenden Vermögens. 5. Untrennbar von einer Einführung einer Steuer a>ff iunbirtes Einkommen ist die geiepliche Regelung des Kommunalabgabenwesens. Nichts destoweniger legt vie Regierung ein Kommune,labgahengeietz. das beide Kammern wünschten, zunächst nicht vor, sondern begnügt sich mit der Vorlage eines Vcrmögensftenergesetzcs allein. Die Regel ung des Kommunnlabgabenwcscns könne nicht, wie das Finanz- Montag, 25. April 18S8. minisierfflm ineine, recht wobt der Zukunft überlasten werden, son dern es lei gerade in Rücksicht au» die vräzipnale Belattung der Grnndbesilzcr mit der Grundsteuer eine gleichzeitige Regelung er forderlich. — Ter Berichterstatter hielr es aber ftir seine Pflicht, nicht nur negative Kritik an der Regierungsvorlage zu üben, ion- dcrn anch seinerseits den Versuch zu mache», einen Weg zu sinden, ans welchem der Negierung erhöhte Mittel aus Staatsftcncrn ;n- gesübrt werden können. Hierzu wird die Aendernng der gegen wärtigen Einkommenstcncrftala unter drei vcrichicdeneii Gerichts punkten porgeschlagen: a« Erhöhung der Progression in den oberen Klassen: ft Einsetzung der 2. Prozent bei einem niedrigeren Ein- kominciffaiz als 10',Ov»« Ml. : w Wegsall der sogenannten Horizon tale. «Be« dem gegenwärtig geltenden Tarif Hort die Progression bei einem Einkommen von iOM«> Ml aut »nd beginnt erst ivieder bei einem Einlvmmen von 25.0«0 Pit. — Weiler bemerkt der Berichterstatter: Wenn auch die lelzige Vorlage der Regierung im Lande verbältnißmäßig mannigsachen Widerspruch iand, so hat deren Einbringung zweileilos doch das Eine erreicht, daß die seither oft und vielfach gezeigte scharic Abneigung gegen Erhöhung der Progression bei der Einkommensteuer gerade von denjenigen Kreisen der Bevölkerung, welche durch die eihölfte Progremon getroffen werden, in eine Geneigtheit zur Gewährung cchöbter Tatze uni gewandelt hat. Wenn aber Steuerpflichtige, wie dies in den bc täglichen Petitionen direti zum Ausdruck gebracht wird, sich ge radezu erbieten, die durch eine weiter ansznbancude Progression zu erhöhende Euttommenslener zu entrichten, io erscheint cs nicht ganz erklärlich, daß die Regierung mit besonderer Fürwrgc sich trotzdem dieser durch erhöhte Eintommenftener zu treffenden Kresse annimmt und diese vor erhöhten Stenerbetrngen schützt — Herr StantSminffier und Frau Gemahlin v. M ehsch ver einigten am Freitaa Abend, wie schon kurz berirhiet, den Reichs kanzler Fürsten zu Hobenlobe. den Grasen GotnchowSki. Kaffer!, »nd König!. Minister des Kafferl und König! Hauics »nd des Acußercn. 'owie die hier anwesenden Poiichafter. Geiandfen nnd Mffsionschess zu einem Diner bei sich Nachdem der Ebamoagner iervirt worden war. brachte der Nuntius Monseigneur Loren- zelli folgenden Tiinftvmcb ans: „Am Vorabend des aages. wo das kapiere sächsische Volk sich »ist Enthusiasmus anichickt, den 70. Ge burtstag und das 25iäbrige Regier»,tgombilä'niii seines erhabenen Sonverains zu seiern. babe irb die Ehre. Ew. Durchlaucht und Ew Ercellenzen zu bitten. Ihre Gläier zu erheben nnd mit mir ans die Gesundheit Ilner Maicilnten des Königs Albert nnd der Königin Carola von Sachsen z» trinken " Nach diesen n»f fran zösisch geivrochenen Worten fuhr i-e Ercelle»; der Nuntius aus deutsch rott: ..Darum erlaube ich mir aus deutsch auSzurusen: Ihre Majestäten der König und die Königs» von Sachsen, Sie leben bocb!" Kurz daran' erhob sich Se. Ereellenz der Herr Staats- »liiiister v. M e tz i cb nnd bat. aus das Wobl oer allerdnrchlauch- ttgften Sonveränc und Staatsoberhäupter trinken zu dritten, deren Vertreter er die Freude habe, heute bei sich ;n selten — Am gestrigen Ionntng brachte auch die aladeiniichc Jugend der sächsischen Hochschulen ihrem Könige ihre offizielle Huldigung dar. Ans.der Heerstraße in der Albertstadt entwickelte sich in den Vormittagsstunden ein buntbelebtes Bild. Korvorationen der Universitär Leipzig, der Technischen Hochschule Dresden, de, Bergakademie zu Frcioerg, der Forftakademie zu Tharandt nnd der Thierärztlichen Hochschule zu Dresden vereinigten sich daiell" zu einer solennen Wagenanffabtt rin großen ^tile unter Entsaftung des höchsten slubeniische» Pomps. In nnifterhaftcr Ordnung voll zog sich die Auff'iellnng trotz des Andrangs Taiffcndervon Menschen, welche Zeuge des fesselnden Schauftsiels sein wollten. Unter Vol antritt des in altdeutsche» Kostümen anstreicnden Gardcreiter Mnsikkorps (Stahstronwerer Stock setzte sich nach Haft, l Uhr die imvosante Kolonne. -G Korporationen in 12 Grnvpen. in Bc ivegnng. Ihr Ziel war das König!. Residentichloß. das mit Vaffirnng der Königsbrnckerstraße. de> Hanvlstraße und Angustns drücke freilich weil nach der vrogrammgemäß festgesetzten Zeit er reich! ward. Weithin schmetterte» die Weisen des Friedensmarsches von Friede. Wagner. Der allenthalhen trendig mit Blumenwericn, Zürnten. Hut und Tncherichwenkc» begrüßte Zug zähste über 70 Bier-und Zweff'väiliier ein icder mit 2 oder 2. Insassen) nnd eben soviel Fabnen nnd Reiter. Wahrlich, ein herrliches, in Dresden selten gesehenes Bild clner io großen Zahl chargirter Musensöhne aller.Hochschulen des sächsische» Vaterlandes! Die altchrwiirdige Universitätssalme mit der Ente, die Ifttjo die Bürger der Stadt Leipzig der Stundenschaft geschenkt haben, eröffnete den Zug im ersten Vierspänner, den die Pauliner Herren Sind, jnr Korb, Sind. jnr. HolzbanS und Sind, med Feperhcrm eingenommen hatten. Ter ans dem Kutschersitz paradirende Pedell Förster mit Dreimaster und Degen glich zum Mindesten einem Höheren Saals- beamten in Hot-Unisorm. Es folgten alsdann die 6 Teputirien der einzelnen Hoch'chnle» und Wage» an Wagen schloß sich ati. nittei brochcn von den ebenfalls bunt kostümirstcn Kapelle» des ! 7. Ulanen . des hiesige» Artillerie-Regiments nvd des Dänin Bataillons Viele Wagen zeichneten sich durch Blumen- und andere» Schmuck an- In seltener Farbenharmo»ic bewegte sich ein Vierspänner, an welchem Alles schwarz-weiß war, einschließlich des neben dem Kutscher sitzende» Mohren mit stcifgestärttem weißen Halslragen Ans der Hamststraßc trat eine gewaltige Stockung ein, nicht öhn daß sich vorher nnfreimiÜig mehrere Rester von ihren Pferden ge trennt hätten. Infolge der Massen von Zuschauern tonnte de, Zug nur langsam vorwärts schreiten: alsbald machte es sich sogar imtb wendig, die Alignstnsorücke durch Militär und Pollzeibeamle in. das Publikum vollständig zu sperren, bis sie der Zug vasiirt hatte. Schritt sür Schritt erreichten endlich um 2 Uhr die letzten Wagen das dicht vom Publikum umlagerte Konigl. Schloß. An dem nach der katholischen Hoskirchc zu gelegenen Thore stiegen die. Eliargirt«-» ab, um sich in den Schlorzhot zu begehen, wo die alten Herren der verschiedenen Körverschasten bereits Ausstellung genommen hatten. Als nach 2 Uhr die Deputationen vollzählig versammelt waren, begab sich eine Abordnung in das Schloß und der Ver tretcr der nichtsarnbeiragcnden Korporationen, Herr Jauch Leipzig, übermittelte Sr. Majestät die Glückwünsche der Stndentenichast. Ter Vorsitzende des geschästssichrendcn Ausschusses in Dresden forderte hierauf seine Kommilitonen zu einem Hoch ans Je. Majestät aus, welches mit großer Begeisterung dargcbracht wurde, und die Musikkavellen nitonirtcn die Sachscnhiimne Se. Majestät de, König, besichtigte hierauf den Zug der Studenten, welcher den Lchloßhof durch dasselbe Thor verließ, von einem Fenster über dein Gemaenihor aus. Von da aus sichren die Wagen durch die Angmtus, Moritz-, König Johann und Pragcrstraße nach der Technischen Hvchjchnle, wv der Zug sich anslöstc. verlangen Sie überall Aulhsrn's Nähr-Tkakas