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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.10.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031002017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903100201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903100201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-10
- Tag 1903-10-02
-
Monat
1903-10
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.10.1903
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s L ^ >2 » HU ^ sr -e- «r ^ 'S L'd 4» r» 6-« Die auch von un» a» dieser Stelle erwähnten Auslassungen de» Grasen HoenSbroech über die Beteiligung der Sozia' demokratie an den preußischen Landtagswahlen lauten in ihrem wesentlichen Teile wörtlich wie folgt: .Ich detrachte die Mt«!»! ^ ^ " einen .. .... . ^ treten auch in diese gesetzgeberische Körperschaft ihre Iichkeit dem Volke gegenüber «ine wesentliche Steigerung erfährt, ^ede Vermehrung dieser Verantwortlichkeit ist aber für die Sozialdemokratie ein sicher wirkendes Gegengewicht gegen die jiürmischen revolutionären, ultraradikalen Tendenzen in ihr. Jede neu hinzukomuende gesetzgeberische Pflicht drangt, der Natur der Sache nach die Sozialdemokratie einen Schritt vorwärts auf der heilsame» Bahn der „Mauserung", oder um ein beliebtere» Wort zu gebrauchen, der Evolution: fuhrt sie einen bedeutenden Schritt näher zu den kiberal-bürgerlichen Parteien. Mit Rücksicht au' dielen doppelten Gewinn erhoffe ich aus den Landtagswahler wzialdeiiwkralische Volksvertreter für das preußische Abgeord netenhaus. Und wenn der König von Preußen etwa die Herren h'eine. Auer und Bernstein zu gleicher Zeit ins Herrenhaus be riefe, so wäre das ein Meisterstreich innerpolitischer Staatskunst." lindem w'r der Bitte des Grafen Hoensbrocch um wörtliche Wiedergabe des obigen Teils seiner Aenßerunge» entsprechen, müssen wir gleichwohl daran feschalten, daß durch seine Aus- issung von der „Mauserung" sein grundsätzlicher Standpun ": von der Im Rel.l.den^z theater e halt« da» Helten a» «»ti'Weibl ' 'licke' Phantasses^lel der Premis«. nicht besser wird. Das ganze Gerede „Mauserung" ist . obrrt Misch .»a» G»t>.«ei ... , Wiederholung den gleich starten Erfolg wie dei der Preml . . Namentlich die komischen Szenen wurd«» ' ^ ... aung der ^Sozialdemokratie an den Landtagswahlen al» zündend ein und en»«i Gewinn für die Sozialdemokratie, indem durch chr Gin- treffliche Aufführung . auch in diese gesetzgeberische Körperschaft ihre Verantwort» reiche wie gelchmackvo Ewig-WeWchci»" dauernde Wlrkung zu leibt bis auf wrUere» aus hem Siepertolr. Heute vor 80 Jahren, am S. Oktober 187L wmd« da» Residenztdeater unter Dr. Hugo Müller eröffnet. Al- Eröffnungsvorstellung, der Weber» Iubelouvertme und et» Prolog vornusgingen, wurden dr« Einakter gegeben: „Marcel Drama in eiurm Akt von Sandra»; .Da» Versprechen hinterm Herd" und die Operette .DrS Löwen Erwachen" von Brandt. Bon sämtliche» Milwlrkenden an diesem Avend sind nur zwei am Leben geblieben! der Königl. Musikdirektor Otto Drache und Hofichauspieler Emil Bauer. s Die Sächsische Kunstausstellung aus der Brühl schen Terrasse ist vorgestem abend geschlossen worden, ohne Sang und Klang, doch nicht ohne elnen fröhlichen Akkord. Der Vorstand der Dresdner Kunstgenossenschaft hatte nämlich in Ansehung de» günstigen finanziellen Resultate» der Ausstellung beschlossen, den Angestellten der Ausstellung Ertragratifikationen in der Gesamthöbe von 2000 Mk. zu gewähren, die auch sofort vorgestem abend zur Verteilung gelangten, den Gedern wie den Emviängern gleich grob« Freud« bereitend. — Ueber den Geschäftsabschluß der Ausstellung, der über Erwarten günstig ist und ein bei den kleinen Velhältnissen der Ausstellung doppelt erfreuliche» PIu» austvelst, wird demnächst von der Kommission Nähere» mttgetellt werden. s Die Kalter!. KSnial. Kammersängerin ffrt. Edith Walker veran staltet Freitag, den 18. Oktober, einen Liederabend im Verein-Hause. f Die anläßlich der Enthüllung de» Richard Wagner-Denkmal» stattfindeiiden Festlichkeiten wurden am Mittwoch mit einem EmviangSabend im ReicbslaaSaebäudr ein- eleilct. Aiiwe'end waren u. a. Prinz Fiicbrich Heinrich von ceuken, Staatsmiiiister v. Richihofrn. Minister Studt. Frlir. Stengel. Kolonialdiiektor Dr. Sinket. der hanteatiiche Gesandte Dr. Kliigmann. Intendant Straf Hochberg. Hobe Militärs, be deutende Finanziers und Künstler. Nach mit großem Bestall auf genommenen Konzerlvorträgen hervorragender Künstler des Jn- nnd Auslandes fand bis zum Schluß Promenadenkonzert des Leipziger Philharmonischen Orchesters statt. ff In Rudolf Falb, der. wie bereit» kurz telegraphisch gemeldet, am DIenStog zu Schönederg bei Berlin nach kurzer Krankheit ge st o r b e n, ist eine ungemein populäre Persönlichkeit aus der Welt gegangen. DaS Leben deS Gelehrten war a» wechselvollen Schicksalen reich. Geboren am 13. Avril 1638 als Sohn eines Müllers zu Obdach in Steiermark, zog er dank seiner Befähigung die Aufmerksamkeit der Klosierberren auf sich, auf deren Veranlassung er für den geistlichen Stand bestimmt wurde. Schon als Novize beschäftigte er sich viel mit astronomischen Studien und veröffentlichte, erst 23 Jahre alt. seine erste Arbeit auf diesem Gebiete, dem er als Pfarrer und später als Lebrer an der Handelsakademie treu blieb. Nachdem er im Jahre 1868 die Zeitschrift „Sirius" begründet, begann er ein Jahr später mit der -Verausgabe des Werkes .Grundzuge zu einer Theorie der Erd beben und Vulkanausbrüche". Seine Theorie, die in der wissen- chaftlicben Welt ziemlich skeptisch ausgenommen wurde, erlebte im Jahre 1874 einen Triumph, indem ein Ausbruch des Aetna, den Falb für den 27. August prophezeit hatte, am 29. August tatsäch lich erfolgte. In ähnlicher Weise haben sich später eine Reihe Voraussagen Rudolf FaibS bestätigt: trotzdem stand die Wissen schaft seinen Theorien ablehnend gegenüber. Als Falb, der von einer transatlantischen Reise ein langwieriges Leiden mitgebracht, 1897 so schwer erkrankte, daß man aunebmen mußte, seine Schaffenskraft sei für immer gelähmt, wurde eine Sammlung zu leinen Gunsten veranstaltet, die die stattliche Summe von über "5000 Mk. ergab und dem Gelehrten und seiner Jamllie ein Der . weitere« Baden Kronprinz schloß y»it de» Rufe: .Maas Kökri* - re« ihcAeufe de» Festmahl» sprqch der G»ohh«,q n den Dank für di, Einladung au» und erinnerte M »elmS de» Großen bedeutungsvolle» Schaffen in tz»r ' in«, da in Koblenz di, Grundlage zur spateren nifation aelvgt worden. Da» Denkmal der Kaiseritz organffation aelegt worden. Da» Denkmal der Koisrntz U sei der Dank für chr, national« Gesinnung und die später» ... „ famkeit der Kaiserin. Kaiser Friedrich sei lm gleiche« Geist, i« Koblenz erzogen. Gr ist unvergleichlich vorbildlich i» stde» Be ziehung: nach dem Rückblick in die Vergänglich«'» uich de« Hinan»- blick in die Zukunst. Wir blicken aus den Kronprinz« in der Hoffnung, daß er einer glücklichen Zukunft entgegengehe, und «och recht lange an der Seite de» BaterS kennen lerne, wa» notwendig, um in der Zukunst tätig sein zu können. (Beifall,) Wir alle müssen uns da» Wort geben, da» 1870/71 Geschaffene aufrecht zu erhalten und rückhaltlos und mutig di« Babnen zu wandeln. Ke ist -äugst für alle einsichtigen" Politiker «ine abgetane Sache. Die Red.). Dr. Heim, der Heißsporn iinteeSden bäurischen ZentrumS- führern, botte. als in einer Agrarier-Veriammiung den dovitschen Proviantämtern Benachteiligung der Bauern, und zwar zu aunsten der Händler vorsewotten wurde, das Wort „rollender Rubel" ,ollen lassen, oder vielleicht auch bloß vor sich hingemumielt. DaS erste Armeekorps erhob Klage, und obwobl die Gerichtsverhand lung ergab, daß vereinzelte niedere Bedienstete sich tatsächlich des Tniikgeldernehmcns schuldig gemacht hatten, wurde Dr. Heim dennoch zu einer Geldstrafe von lO Mark verurteilt. Jetzt bat in der BerüsangsinAanz das Münchner Landgericht Vieles Urteil auf gehoben und Dr. Heim, dem es die Währung berechtigter Inter essen ziibilligte, von jeder Strafe freigcsprochen. Italien. Aus Rom wird berichtet, daß Papst PiuS X. demnächst ein Rundschreiben an alle Bischöfe mit der Aufforde rung richten wolle, den Peterspfennig möglichst in die Höhe ,,u bringen. Es heißt auch, er wolle eine regelrechte Verwaltung des Pelerspfemtzgs cinführen, an welcher es bis setzt vollständig fehlte. Bei dieser (Gelegenheit erfährt das große Publikum auch erwaS über die sonstigen Einnahmen des Papstes. Sie stießen aus den D'LPrmieii, den verschiedenen anderen Begünstigungen, welche der il^ak'.kan verleiht, von dem Rechte an, Rosenkränze zu -egnen, was 3 Francs kostet, bis zu dem Herzogstitel, für den IM000 Francs bezahlt werden müssen. Dazu kommen noch die Bullen, wcläze die Bischöfe bezahlen müssen, und die Verleihung der Kardinalshüte, deren jeder etwa 40000 Francs kostet, ferner auch die Heilig- und Seligsprechungen, die jetzt nach der Berech nung eines Prälaten, Monsignore Battandier, durchschnittlich se ,'60000 Francs emtrageu. Leo XIII. soll die päpstlichen Finanzen in unerfreulichem Zustande zurückgelassm haben. Pius X. will nun alles aufbieten, um sie wiederum in Ordnung zu bnngen. Türkei. Die Pforte wird in den Orten, wo Truppen und Baschibozuks Ausschreitungen begangen haben sollen, Kriegsgerichte zur Untersuchung und Bestrafung ein richten. Die Morte hat von verschiedenen diplomatischen Seiten ernste Ratschläge bezüglich Abstellung der Ausschreitungen er halten, da diese größtenteils durch albanesffche Rediss und Redifs zweiter Klasse (früher Jlawej erfolgen, und cs ist ihr dringend anempsohlen, diese zu. entlassen. "" -- - -- -- ---- - Pascha und die Morte haben beantragt, der Sultan hat jedoch ,, . „ , Die Ausstchrung wäre nicht schwierig, da die zu entlassenden Truppen durch die in Rejerve stehenden steinasiatischen Redif- truppen ersetzt werden könnten. — Seit einigen Tagen hat die österreichisch-ungarische und die russische Botschaft weder Mit- reilungen der Pforte noch der Konsulate über neue Bandenvor- j fälle erhalten. Auf den, Höhen des Kaimaklschalan. oberhalb des Auf , . ... Ostrowö-Sees, uiw auf dem Perimgebirge sSandschak Seresj ist: auß wird aber noch gekLmvft; es wurden neue Verstärkungen dort- Aus verschiedenen Gebieten liegen Meldungen vor, bulgarische Landbevölkerung hin entsandt. .. daß das Komitee jetzt bemüht ist, die . . zur Auswanderung nach Bulgarien zu bewegen. Die Militär- und Zivilbchörden haben den Austrag erhalten, an die noch vor handenen Banden und an die noch un Gebirge weilenden Reste der bulgarischen Landbevölkerung die letzte Aufforderung licht gegenseitige Zusicherungen über gewisse im gegenseitigen Inter esse liegende Maßnahmen zur Besserung der Lage. Die neu errichtete K oui inission als Beirat des Generalinspektors könne bei der Durchführung der Reformen beziehungsweise bei der Aus wahl christlicher Gendarmen. Polizisten und Feldhüter, bei Steuer- bcmessimgen. bei der Schlichtung von Differenzen zwischen der mohainedanischen und der christlichen Landbevölkerung, bei Unter suchung von Beschwerden der letzteren, sowie bei der Verteilung oer Hilssbciiräge an die Bewohner der beschädigten Dörfer gute rienffe leisten. Die von Bulgarien verlangte Einflußnahme seitens des Exarchen auf die Ernennung der bulgarischen Mit- ilieder der Kommission konnte nicht gewährt werden, da sonst auch das ökumenische Patriarchat und oie Serben und Rumänen me gleiche Eiifflußnahme verlangen würden. Mit der angebahnten Verständigung sei natürlich die Sanierung der Situation nicht er- reicht, eine solche sei nur möglich, wenn es der bulgarischen Re gierung gelingen würde, die Unterstützung der makedonischen Be legung aus Bulgarien abzustellen. Ein an die Zivil- und Mi- stiärbehörden der makedonischen und des Ädrianopeler Vilajets criaiieiies Jrade verbietet strengstens die Verwendung von Baschibozuks zu militärischen Operationen; es sei ihnen höch stens die Verteidigung ihrer eigenen Dörfer gegen Angriffe von Bauden gestattet. Asien. Den Londoner „Times" wird aus Tokio ge- melkei: Die in Europa verbreiteten Berichte, wonach Japan inmaffende kriegerische Vorbereitungen treffe und auch m Volke ein brennendes Verlangen nach Krieg bestehe, sind völlig unbegründet. Japan ist, wie stets, in Bereitschaft, aber es herrscht , fflkommene Ruhe und die Lage verursacht keine neuerlichen B e wrgniise. Kunst und Wissenschaft. -f Im Königl. Hofopernhanse wurde gestern die Urauf führung der dreiaktigen Over „Achenkönig und Menschenfeind" i c-n Leo Blech mit lebhaftem Bettall ausgenommen. D«s von R'chard Bcttka geschickt gearbeitete Tertbuch faßt, teils gekürzt, Ulis abgcäiibcrt. den wesentlichen Inhalt des Raimnndschen Märchens zusammen, versagt aber im Volkstümlichen und Humo ristischen beinahe ebenso auffällig, wie es durch die Bearbeitung der ursprünglichen Eigenart verlustig gegangen ist. Die Musik Blechs zeugt wieder von starker kvmposttorstcher Begabung und außerordentlichem Wissen in der Technik, trifft aber nur in ver einzelten Momenten den Volkston und die Urwüchsigkeit des Sujets, wie es wünschenswert gewesen wäre. Sehr oft erdrückt das schwere Pathos, der fortwährende Tempowechsel, die un ruhige Modulation, die Wucht der modernen Instrumentierung vollständig die biedermännischen Figuren und die spießbürgerlichen Stimmungen, die dem Raimundschen Stück das Charakteristikum geben. Am besten und schönsten wirkt die Musik in ihren lyrischen und romantischen Momenten, von denen namentlich der zweite Teil des zweiten Aktes erfüllt ist. Einen weiteren Höhepunkt fand die Musik im dritten Akt, im Duett zwischen Lieschen und Ha- bakuk, in dem in der Tat der Volkston getroffen ist, und das durch seine natürliche Anmut und die Grazie der Ausführung ' Ailf- voll- . . .. — Herren Perron und Scheidemantel als Mvenkönig und Rappel kopf. Neben diesen wurden am meisten Frl. Nast sLieschenj und Uerr Rüdiger lHabakust im Duett des dritten Aktes ausge zeichnet. Am Schlüsse der Vorstellung mußten mit den Solisten auch der Komponist und Herr v. Schuch vor der Rampe er scheinen. ^ . II. 8t. orgensreies Tcoein gestattete. Falb war seit 168l verheiratet und lebte seit dem Jahre 1888 in Schönebcrg bei Beilin. wo er in der Apostel Paulus-Straße 14 eine bescheidene Wohnung inne hatte. s DaS Wiener Hofburgtheater gibt während der Wintettpielzeit keinen Urlaub mehr. Die gewährte freie Zeit wurde — wie eS anderwärts leider auch Brauch geworden t — zu Gastspielen benutzt, die die Direktion meist in die größte Verlegenheit brachten. f- Hoskavellmeister HellmeSberger bat in einem Briefe an die Wiener Philharmoniker seinen Entschluß mitgeteilt, von der Leitung der philharmonischen Konzerte zuruckzutreten. sMeyerS Große» KonversationS-Lexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich nenbearbeitete und vermehrte Auslage. Mehr als I<8 000 Artikel und itjeriveilungen aus über 18 240 Seilen Text mit mebr als >1 000 Abbildungen. Karten und Plänen im Text und aus über >400 JlluflrationSiaseln (darunter etwa ISO Farbendrucktaseln und 800 selbständige Karlenbeilagens sowie ISO T«rt> beilagen. 20 Bände in Lalbleber gebunden zu je 10 M. (Verlag deS Bibliograpbischen Jnstitul» in Leivztg und Wien.) — Beim Durckblätlem des soeben erschienenen «. Bande- von Mevers Großem KonveriationS- Lexikon, der die Wörter Cbemnitzer bi- Differenz umsaßt, fallen sofort eine Anzahl Artikel aus, dr« uns Deutsche brlonder« intereffierrn, da sie alles be handeln, was sich aus Deulschland bezieht. Der Artikel „Deutschland" gibt mit seinen zablreirben vräcbügen Karlen und Tafeln «in ganz treffliches Bild von den geographischen, polililchen und wirtichastlichen Verhältnissen unseres Vaterlandes. In präziser, aber durchaus übersichtlicher Form wird das ganze Gebiet nach allen Richtungen bin behandelt, wobei eine Reibe statistischer Tafeln nach den neuesten Erhebungen lehr viel zum Verständnis beitragen. Tie Geschichte unsere- Volkes ist in großen Zügen, aber geravezu fesselnder Darstellung bis in uittere Lag« bearbeitet, vier lehr gute geschicht liche Karten geben ein übersichtliches Bild der jeweiligen Entwicklung. Die großen Perioden des Befreiungskriege» und deS deutsch-frainSsischen Kriege» haben besonder- ausführliche selbständige Artikel erhalten. Vorzüglich ist dcr Artikel „Deutsche Lileratur" obgesaßt, vieler Abschnitt kann direkt zum selbständigen Studium aufs beste empsoblen werden. Lehr interessant ist auch der neu« Artikel „Deutsches Volt" mit einer Karte über die Verbrei tung der Deutschen in Mitteleuropa. Wir erkennen auS diesem «usmd so recht, wie sich da» deutlch« Volk au» dem Gemilch der Stämme der Völkerwanderung herauskristalltfiert hat und wie e» ihm dank seiner Zähig keit und Rührigkeit gelungen ist, überall ln der Welt setnm Plat, an der Sonne »inzunehmen. Der Artikel „Deutscher Orden" gibt «inen Zeitraum dieser Expansionslätigkeit genauer wieder, während dl« zu dlelem Band ge hörigen Artikel „Deutsch-Ostafrika" und „Deutsch-Südweftafrika" die kolo niale Ausbreitung der letzten Dezennien beleuchten. Dazu zeigen die Artikel Dampfschcfiahrt" mit der WeltverkehrSkarte und der Beilage der Dampf- schiffreedereien. wie die deuttche Flagg« m der ganzen Welt jetzt achtung gebietend webt und deutsche Ware allerorts auf deutschem Kiel versrachlet wird. Daneben gid« der Artikel „Deutsche Schulen im Ausland" einen guten Begriff von den Bestrebungen, das Deutschtum im Ausland z» er halten. Für das Verständnis der Vorgänge unserer ostastali'chen Politik ist der Artikel „Cbina" mit den beiden Karten, namentlich der »wetten der Provinzen Tlchi-ll und Schantung. sowie die Karte vom Unterlauf des Peibo, dem Kriegsschauplatz der letzten Iabre, von größtem Interesse. Ader auch in die Geschichte und in di« Lileratur Vieles bis jetzt so geheim nisvollen Lande« werden wir genau «ingeweiht. Die Grrungenschasicn der Technik im Tampsmalchinenweszn und im Dampfschiffbau finden in größe ren Aussätzen «ine treffliche Behandlung. Auch hier sind eine Reihe ganz neuer Taseln dazugekommen, die auch den Laien mit der sonst schwer ver, ftändlichen Materie vertraut machen. Deutfche Reich lebe hoch! * Berlin. Anläßlich der Enthüllung Le» Wagner. Denkmal» fand heute abend im Wintergarten »in Festmahl statt, an dem 600 Personen teilnahmen. Der Kaiser war vertreten durch Prinz Friedrich Heinrich von Preußen; sonst waren «Uvesyd die Minister Budde, Studt und Möller, Staatssekretär Fuhr. Richchofen, der amerikanische Geschäftsträger Dodge, Graf Hochberg, zahlreiche Franzosen. Englands und Amerikaner und viele Abgeordnete. Prinz Friedrich Heinrich eröffnet« da» Feftz- mahl mit einem Toast auf den Kaiser und feiert« Wagner, der Herz und Gemüt zugleich gewesen. Kommerzienrat Leichne, hielt die Festrede. Minister Studt führte aus, in der Errichtung de» Denkmals und der heutigen Feier liege nicht nur eine Ehrung WagnerS. sondern etwas alle Völker ohne Unterschied miteinander verbindendes und schloß mit einem Hoch auf die AuSlandSgäste. * Sheffield. Der Landesverband der kanfer- vatioen Vereinigungen hält heute eine Versammlung ab, wo der Premierminister Balfour eine Rede halten wird. Im Verlaufe der bisher gehaltenen Reden wurde die Meinung Cham- berlainS mit lauten Hochrufen, diejenige RjtchieS und Hamiltons mit Stillschweigen ausgenommen, indessen zeigten di« Unter brechungen der Reden der Tarifreformer die Anwesenheit eines tarken freihändlerischen Elements. Einstimmig wurden Reso» utionen angenommen, welche sofortige Maßnahmen der Regierung auf Grund deS Berichtes der Kommission für di« Einwanderung auS dem AuSlanbe verlangten und forderten, daß die im AuSlande hergestellten Metallplatten daS UrfprungSkennzeichen führen sollen. Im weiteren Verlaufe der Versammlung, brachte Sir John Dorington einen Antrag ein, welcher Balfour den Dank für die Vornahme einer Untersuchung des Fiskalsystems auSlpricht, Ein Antrag Chaplin spricht ebenfalls Chamberlain Dank auS und gibt der Befriedigung Ausdruck über die Bemühungen, die öffentliche Meinung zur Würdigung der Bedeutung der von Balfour ein geschlagenen Politik aufzurütteln. Nach einer sehr erregten De- xitte vertagte sich die Versammlung bis morgen, ohne «ine Ab- timmung vorzunehmen. * Sheffield. Lord Balfour führte in der heutigen Zu- ammenkunft des Landesverbandes der konservativen Vereinigungen aus, die Frage der Tarifreform sei in her vorragender Weise in den Vordergrund getreten infolge des wachsenden Unbehagens unter den Leuten von verschiedensten An- chauungen. Die von Chamberlain im Mai gehaltene Rede würde die von ihr ausgeübte Wirkung nicht gehabt haben, wenn sie nicht auf einen durch die Verhältnisse dafür vorbereiteten Boden ge- allen wäre. Die Bedrohung Kanadas darum, weil e» England >ie Vorzugsbehandlung zugeZanden. brachte England seine Hilss- losigkeit zum Bewußtsein. Tarifangriffen könnte allein durch Tarifantworten begegnet werden. Der Freihandel sei ein leerer Name und eitle Farce. Cobden habe sich niemals etwas von dem modernen Trustsystem träumen lassen, das unter dem Schutzzollsystem aufgerichtet worden, welches dem englischen Kapital und den eng lischen Arbeitern Schaden zugefügt habe. Für den gegenwärtigen -Stand der Dinge wisse er kein Heilmittel, wohl aber wisse er «in Palliativmittel. Keine Nation, die sich deS Rechtes, zu verhan deln, beraubt, kann gute Geschäfte machen. Er verlang« vom Lande, daß es der Regierung dis Freiheit, zu unterhandeln, gebe. Er glaube nicht, daß das Land zur Einführung der Nahrungck- miitelbesieuerung bereit sei. — Im weiteren Beilaufe der Neve führte Lord Balfour ans, bei dem gegenwärtigen Stande der öffentlichen Meinung sei die Lebensmittelbesteuemng nicht inner halb der Grenze der praktischen Politik gelegen. Damit später niemand sagen könne, daß er unklar geredet, sage er, daß er den handelspolitischen Zustand der beiden letzten Generationen zu än dern wimiche. Er wünsche den Schaden zu mildern, der England durch feindliche Tarife angetan werde. Sein Heilmittel werde kein vollständiges lein, selbst wenn e» in ganzem Umfange versucht würde: eS könnte aber nicht in ganzem Umfange versucht werden, weil da» Land eine NaliruiigSmiltelbesteuerung nicht dulden werde. Er sei aufgeiordert worden, die Führung zu übernehmen und als Leiter der Partei beabsichtig« er auch, sie zu führen. Dresden. Wegen Unterpuchung des elek- irischen Lichtkabelnetzes, sowie notwendiger Jnstand- setzungsarbeiten im Lichtwerke wird die Stromzuführung auS dem städtischen Elektrizitäts-Lichtwerke Sonntag den 4. Oktober und nach Bedarf auch Sonntag den 11. Oktoberd. I. von 8 Uhr vormittags ab aus die Dauer der Arbeiten unterbrochen. 81vllv »uvd 8v8trlxv Drohtberichte. Hofnachrichten, Kammerherr v. Globig s. Geh. Kommerzienrat Niethammer, Pfarrer Segnitz. Berliner Leben. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Institut» t» Chemnlt vom 1. Oktober 8 Uhr morgens (Temperatur nach Celsius). Wetterlage in Europa am 1. Oktober 9 Ubr stütz: Auch beute zeigt die Weiterlage wenig «enderung. Einem Minimum unter 747 Mm. nordwestlich von Irland liegt auf dem Kontinent bober Druck mit einem Maximum von 788 Mm. im Südoften d«S Erdteil« ge,«- über; eben-o besteht das ruhige, »n Zemraleurova noch vielfach heitere, leilweur neblige, überall wanne Wetter sott. Prognose für den ?. Oktober. WSer: Leiter und trocken, Temperatur: Urbernonnal. Wiildursprung: Süd. Barometer: Mittel. Witterung tn Sach en am 30. September. Während deS Drucks eingegangene Drahtmeldungen vom 1. bez. 2. Oktober. * Köln. Nach der Enthüllung deS Kaiserin Augusta- DenkmalS wurde nachmittags 4 Uhr daS Reiterstandbild KaiserFriedrichsin Gegenwart des Kronprinzen, des Groß- Herzogs, der Grobherzogin und deS Erbgroßherzogs von Baden, sowie der Spitzen der Behörden feierlich enthüllt. Der Kron prinz legte einen Kranz im Aufträge deS Koffers nieder. * Köln. Nach der Denkmals-Enthüllung fand Festbankett im Giirzenich^Saale statt. Oberbürgermeister Becker begrüßte den Kronprinzen und daS badische GroßherzogSpaar mit einer patriotischen Ansprache. Der Kronprinz dankte in warmen Worten. «atian Se«. Höhe «Ind KS S«. h»tz« w r«mp. rr Z « ß kre«d«n »« irr >1« 8c> r Fr«Ib«rg 3W I».S tr.» »er» r Leimig N7 16.4 n.r 88N 1 TLneabmg 13» l».4 wo 88V r r°u>t, INS >«.4 >3.7 88 vv r Elfter »00 >,.« 7.4 8W 1 Bauzen SM MS II l 88VV l Mlrnber, 7»t i».7 u.» V 4 8i>U«> SLN >2.4 «8 880 l «ettcnram 772 ,»S 88W 4 Ctzemni» IN» l7.i >1.» «3ZV 2 o.o ittchtelder, INS irr «.»!»«» »! MM Der Wärme-Ankicg der letzten Tage setzte ft» am SO. Sevtemtzv» > anhattend ruhigem, vorwiegend heüerem Wetter fort. Am Ma "ff. ^ Gr-iBautzen) erreicht (Lommertag). da« tieske Mtntmu» 8 Gr. (Reitzenhain), di« Mttteltemperaiuren waren » Sc. (AMc 7.8 Sr. (Attenberg) üdernormal. Am Morgen starke DautzUdung. >r«sd i. Osk, , Ther >e. nicdi s Im Königs. Hosopern Hanse gelangt heilte „Mignon" Er sei sich dcr Auszeichnung durch den Auftrag, den Kaffer hier zur Aufführung; im Königl. Schauspielhaus« „Pitt »ndzu vertreten, wohl bewußt, und erfreut, an der Stätte zu weilen, Fox". Die Vorstellungen beginnen halb 8 Uhr. >wo er als fröhlicher Student in der Mifto der Bürger gewesen. Dresden. 1. Oktober. Barometer von Optiker , (vorm. Osk, Böiold). Wallftraße2. Abends 8 Uhr: 787s sallen. Thermomeirograph nach Celsius. Temveratur: Wärme, niedrigste 1« Gr. wärm,. Ziemlich hetkir. Süd oft Wafferftaud der Eide «nv M»1d«». BudwetS Prag Pardubitz Melnik Leitmerktz Druiden 30. Sevtbr. ^-8 ff-19 -3 -8b -84—»« 1. Oktober ff-6ff-16*—4 -34 —« —»» » «t»i»aff«r am P«,«I intolz« »utMIm,, da» «mim» Mtzee«
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