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Dresdner Nachrichten : 20.02.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189802207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980220
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-02
- Tag 1898-02-20
-
Monat
1898-02
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.02.1898
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Viel« Joumalnummern habe». Wir müssen „ einmal den Journal nuyunem zu Leibe gehen. (Heiterkeit) Es muh für die Beam nicht mehr ein Ruhm lein, möglichst viele Journalnummern haben, sondern die Geschäfte gehörig zu führen und möglich» wenig Journalnummern zu haben. (Heiterkeit., Cs liehe sich ermöglichen, dah im preuhlschen Staate >/, oder 1 Million Briese weniger geschrieben werden. Es werden von den Behörden ganz überflüssige Anfragen an die Amtsvorsteher gerichtet. Verantwort lich für alle solche überflüssigen Dinge sei die Ausbildung der Verwaltungsbeamten. Die Leute mühten i» das praktische Leben geschickt werden zu Doma inen beamte», Amtsvorstehern, zu Bürger meistern in kleinen Städten u. s. w., damit sie einsehen, daß der Grund: „guock von sst in »etis. vov est in wuucko' wohl für Juristen gilt, aber sehr thöricht ist für Vcrwaltungsbcamte. Auf dem Lande dürfen nicht Beamte fungircn, die das Land nicht kennen, sondern cs nur mal Sonntags ge,eben haben, mit junge» Damen bei Ausflügen, wenn sie saure Milch tranken. (Heiterkeit.) Als ich das einmal einem höheren Beamte» sagte, meinte er: Ja, wie sollen die Beamten dann lernen, eineNcgicrimgsvcrsüaung zu machen? Ta sagte ich ihm: ..Erecllenz haben Sie in Ihrer laugen Praxis schon einmal einen Menschen kennen gelernt, der so dumm war. dah er keine Rcgierungsvcrsüguua machen konnte?" (Große Heiterkeit ) Das lernen sie, aber was sic nicht lerne», ist das praktische Leben. Aach dem Asscssorcxanien sollten die Herren in das praktische Leben kommen. Die inngcu Leute müssen da lernen, dah es auch einmal ohne Vertilgung geht. Herr von Meyer - Arnswalde sagte: ES geht auch so! (Heiterkeit.) Das 20- Jahrhundert wird nichts geben ans Rcgiernngsvcrsügnnacn, aber darauf, daß die Beamten wissen, wie die Arbeiter ans dem Lande leben, wie es in den Fabriken ». s. w. zugcht. Ob mal eine Regicruugsverfügmig inehr oder weniger gemacht wird, daraus kommt es nicht an. Sollten die jungen Herren das nicht können, so sollten sie von der Versügnng Gebrauch machen, die zu meiner Zeit noch viel befolgt wurde, aber seht in Vergessenheit gcratbcu zu sein scheint und die da lautet: ckscratum. zur sorgfältigen Be achtung empfohlen, vorlommendeu Falls all aetu! (Heiterkeit und lebhafter Beifall und Händeklatschen.) Der sozialdemokmtischc Reichstagstandidat für den !!. Berliner Wahlkreis, Heine, hatte in scincr Wahlrede ansgesührt, dah die Sozialdemokratie im Militärctat uothweudige und unschädliche Forderungen, z. B. bei einer neuen besseren Wasse, bewilligen könne, wenn dafür wcrthvollc VoltSi'reihcitcn zu erlangen wären. Sollten wir einmal eine volkSsreundliche Negierung bekommen, io würde er auch notlnvendige Kanonen bewilligen, wenn wir ein Kompensationsobiekk dafür erhalten. Nur so sei der Fortschritt zmn Milizstistein denkbar. Diese ..Koinpensationsibeorie". wie der „Vorw." die Ausführungen des Herrn Heine charatterisirt. scheint nach dem „Borw." in der sozialdemokratischen Fraktion Anlah zu besonderen Erörterungen gegeben zu haben, welche »ach demselben Blatt noch nicht zum Abschluß gekommen sind. Tie Breslauer Studentenschaft beschloß, zu Gunsten der deut schen Studenten Oesterreichs, welche durch die Hvchschnlspcrrc materiell bedrängt sind, eine öffentliche Kollekte zu vcranskalte», der Oberpräsidciil von Schlesien versagte jedoch die Genehmigung zu dieser Kollekte. Jetzt regt sich gegen die Riclster'sche Negation in der Flotlen- frage sogar der Widerspruch seiner freisinnigen Gesinnungsgenossen. In der Versammlung des Berliner Bezirksvereins ..Neukölln" hielt der volkSvartcilichc Abgeordnete Fischbcck, der snr den dritten Berliner NeichsIagswahlkrciS als Kandidat der freisinnigen Volks partei in Aussicht genommen ist, eine Nede über die Stellung scincr Partei zu den übrigen. In der Diskussion entschlüpften dem einen freisinnigen Redner, dem Stadtverordneten Mattcrne, dabei folgende interessante Geständnisse: „Wir wollen die Schattenseiten in der Partei beseitigen und an» Fehler in der Regie ansmerksam machen. (Beifall.) Deshalb iii es erfreulich, daß Herr Fnchbcck hier ist, von dein man gehört habe, daß er so eine Art kleiner Lucanns sei. (Stnuiinchc vcitcrteit. > Wir sind zufrieden, wenn Sie uns verspreche», daß Sic mit Ihrem verehrten Herrn Bureau- ches einmal spreche» werden. (Große Heiterkeit.) Man dürfe nicht zu starre Prinzipien ausstellen. Ob wir einmal kür etwas mehr oder weniger Flotte sind, sei nebensächlich. ('Allgemeines Oho!, Unruhe, vereinzelter Beifall.) Jawohl, das sind gegenüber den großen Fragen Ncbenpnnkte. (Widerspruch.» Eine Partei schadet sich durch das starre Festhalten an Prinzipicnsragcn. Eine große Partei muß abweichende Meinungen vertragen können und zu lassen. Wenn wir blind einem Führer singen und keine eigene Meinung haben dürsin. sinken wir zu einer Hammclhcrde herab." (Lebhafter Beifall und vereinzelter Widerspruch.) Oesterreich. Es verlautet, daß der ReichSrath für den lO. Mär; einbcruscn sei. Das Befinde» der Prinzessin Elementinc von Coburg, der Mutter des Fürsten Ferdinand von Bulgarien, ist so befriedigend, daß keine weiteren Berichte ansgcgebcu werden. Im böhmischen Landtage beantragten Lippert und Gen.. anS der Mitte des Hauses eine Deputation an das Kaisers. Hoilager z» gegebener Zeit zu entsenden, »m dein Kaiser anläßlich seines üOsährigen Regterungsinbilänms die Huldigungen Böhmens dar- zubringe». In formeller Beziehung wurde beantragt, daß eine a» '2 Mitgliedern bestehende Kommission über den 'Antrag in daß, wenn man uns vorwirst, hier eine Revision des Prozesses Dreysus vornehmen zu wollen, die Generale ihrerseits eine Gcgen- revision veranstalten wollten. Esterhaz» ist sreiaeiprvchcn: um so besser für ihn: es mögen aber Diejenige», die ihn sreisprache», die Verantwortung dafür tragen, wenn sie eine ans sich genommen haben. (Lärm, Unruhe.) Labort spricht sodann von dem Manne, der ans der Teuselsinscl leide und der deswegen ohne Zweifel für die. die im Hintergrund des Saales brüllen, uninteressant sei. Labori schließt mit der Bitte an die Mitglieder des Gerichtshofs, sich über das Murren eines Saales zu stellen, der nicht wisse, wamm er Kundgebungen veranstalte. «Rufe: LH! Ob!) Stellen Sie sich, meine Herren, über die Erregung eines iricgeleilctcu Landes. Ziehen Sie in Betracht, dag wir vielleicht an einem Standpunkt der Geschichte unseres Landes stehen, und daß Ihr Beschluß Folgen haben wird, welche Niemand heute abmessen kann. (Andanerndc Bewegung.) Hierauf zieht sich der Gerichts hof zur Beschlußfassung zurück Während der Unterbrechung der Sitzung fand in der Galerie Harle» für» Minuten lang eine große Kundgebung statt zu Ehren des Generals Peliicnx. Eine Menge Advokaten und anwescnde Personen umringten den General und riese» begeistert: „Es lebe die Armee!" Pelliem . sehr bewegt, antwortete auf die Kundgebung: „Ich kann nur entgegne» mit dem Ruse: „ES lebe Frankreich!" Ein Individuum, welches rief: „ES lebe Zola!" wurde mißhandelt und war gezwungen, sich in den Zeugensaal znrückzuzieben. Ei» weiterer Zwischenfall ereignete sich zwischen einem Polizeikommissar und dem Herzog von Montebelko, welcher ries: „Es lebe die 'Armee!" Ter Kommissar sagte ihm, er möge gehe» und draußen inanifcstiren, woraus der Herzog cntgcgncte: „Niemand wird mich daran verhindern, meiner Erregung und meirrec Entrüstung so Ausdruck zu geben, wie ich eS für gut halte." Rach Wiederaufnahme der Sitzung verliest der Präsident den Gerichtsbe'chlnß, worin es beißt, dem Vcrtlreidsger sei mit Recht das Wort verweigert worden, weil er a» die Generale Boisdessre und Pelliem Fragen Nellen wollte über einen Zwischenfall, der zu», Prozeß Trensns gehöre, dessen Besprechung ein Gerichtsbeschluß bereits untersagt habe. -- Etemenccan theilr mit, er werde soeben benachrichtigt, daß Frau Bonlancu ffch im Gerichisgcbändc befinde, aber ans Furcht für ihre periönlichc Sicherheit nicht wage, in den Saal einzntreteu. Er bittet den Präsidcirkcn, Maßregeln für ihre Sicherheit zu treuen. Ter Präsident erwidert: Lassen Sie sie tommein wenn Sic können. Das gehr dem Gerichtshof nichts an. Ter Staatsanwalt erklärt: Fra» Boulanc» wird liier ebenso gcschützr werden, wie alle Wett. Lie tonnen sie kommen lassen. «Bewegung. > Aut Antrag Laborr's wird Oberst Pieguarl wieder ansgernfcn. Airs eine entsprechende Frage Labori» erwidert Zcngc: Zn der Zeit, als der Verdacht gegen Esterhaz» begann, sei im Ministerium ein Schriftstück das dcrr Verdacht ?( ZK , . 24 Stunden Bericht erstatten soll. Der Lbcrsilandmarschnll er klärte, er werde bezüglich der Dringlichkeit nach Erledigung der Tagesordnung abstinimen lassen. Der mährische Landtag hat gestern seine Session beschlossen. I» den Schlußrede» hoben der Landeshauptmann Graf Vetter- Lilie. Bawn Ehlnmccl» und der Statthalter Baron SvenS v. Boode» die Anbahnung des AriedenSwerkeS zwischen den beiden Nationalitäten in Mähren hervor. Ter Landeshanptmami sagte, alle Aktionen dc-S mährischen Landtags überragte die Friedcns- aklion, deren Fnirdament im Landiagc gelegt worden sei. Dieses Fundament möge zum stolzen Ban emvorwachieii. der zu allen Zeile» Kenntuiß gebe 'von dem niedlichen Sinne der 'Versöhnlichkeit und dev Gerechtigkeit der beiden '.'Nähren bewohnenden Vollsstämme. Der Rede folgte lebhafter Beifall und dreifaches begeistertes Hoch und Slavamfe aus den Kaiser. Frankreich. Tie in Paris benschende 'Aufregung ist un beschreiblich. Tie nachstehenden Zettungsstiiiimeii geben vom Zustand der Geister kaum eine blasse Vorstellung. „Echo de Poris" schreibt: „Wird der allgenieine Zusammenbruch, die Josts Reinach zrigeschricbeue letzte Hoffnung, einlrclcn? Nach den gestrigen Vorgängen im Schwnrgerichis'aale babcn wir einigen Gruiro, cs zu fürchten. Heute wird das Land mit gerechtem Zorn erfahren, daß seine Ruhe von kosmovolstischcn Umtrieben abhängt, deren Ursprung allzu leicht zu erratheu ist. Ehe wir uns z» den schrecklichsten Bcrwickcluugeu gedrängt finden, fragen wir die öffent lichen Gewalten, ob es nicht möglich ist, die zu oft iiachgewiesene internationale Verschwörung mit gesetzlichen Mitteln anfznhalten?" Rochefort sagt im „Jnträusigcant": „Wenn Poulaiigcr Kriegs- Minister geblieben wäre, hätte er nicht gewartet, daß die Ver schwörung gegen die Republik und die Sicherheit unserer Grenzen eigen so gefährlichen Umsaug anuchme. Schon lange würde Trcnsus in der Armcissündcrccke dcS Kirchhofs faulen, der Bruder Mathias im Bagno liegen, jeder Führer des VerrathsshudikatS, auch wenn er Senator ist, zwölf Kugeln im Leibe babcn. Aller dings werde» sie sie auch so haben und zwar vermnthlich sehr bald, wenn ihre Anrufung der fremden Heere Erfolg haben sollte. Leider wird es daun zu spät sein und die Verbrecher würden ihren Verrath auf den Trümmern des zerstückelten Fraiitrcichs büßen." Thisbaud läutet zugleich im „GauloiS" und „Eclair" die Süirm- glocke: „Es ist die Stunde des Verbrechens", rust er, „man muß zwischen dem Vaterlande und Zola wählen. Seine 'Anhänger treiben zum Kriege. . ." Dieter Gedanke wird im Publikum allenthalben wiederholt, man hört überall: Tie Mitthcilmig des Briefchens, das de Pcllicux gestern enthüllte, wird den Krieg ver ursachen. „Jntransigeant" erzählt, man habe den Schlüssel zu Prcgliart's Haltung: Picauart sei auf eine warme Empfehlung Reinach's in den großen Gcircralslab ausgenommen worden. Drnmont erhielt eine Zuschrift von angeblich fünftausend christ lichen Frauen und Jmigsraucn Wiens, die Zola als Knecht des internationalen Judenthums brandmarken und ihre Bewunderung für Drnmont auSdrücken. lieber den elften Verhaudlungstag des Zola-Pr ozesses ist einer »och zu berichten: Gencraladvokat van Cassel hebt hervor, er »abe. als er den Gerichtshof ersuchte, nicht zu gestatten, daß von der Drehfus- und der Esterhazy-Sache gesprochen werde, Alles vorausgesehen, was gekommen ist; er habe sich nur durch seine Worte zu decken und verlasse sich zudem auf das Urtheil des Ge richtshofs. Labori erwidert hierauf: Wieviel Generale haben hier platdirt. mit Uniformen und Orden plaidirt. (Anhaltende Unruhe; Muse: „Genua!" im Hintergrund des Saales.) Präsident zum BeMidiaer: Ihre Worte sind unpassend. Labori: Was hier un passend ist. das sind die Protestrusc und die Aundaebuiigen, die Hitr Vorkommen mrd die man nicht abzustcllcn weiß. Ich sage, Russland. Kaiserin Alexandra ist an den Masern erkrankt. Die Erkrankung ist so leicht, daß Bulletins nicht ausgegeben werden. Amerika. In Havana hat in Anwesenheit der spanischen Militär- und Eivilbchorden die feierliche Beerdigung der bei dem Unglück der „Maine" Umgekommene» slatlgesunden. Die spanischen Truppen erwiesen die mitttärischeirEhren, zahlreiche Kränze wurden an den Särge» nicdcrgclcgt. In dem Mmisterrathe in Washington bildete der Untergang des Panzers „Maine" den Hanptlwrarhungsgcgcnstand. Ter Präsident und das Kobinet sind der Ansicht, daß die Ursache.des unheilvollen Ereignisses ei» reiner unglücklicher Zufall sei, jedoch wird der Präsident eine sehr eingehende Untersuchung veranlassen. Ter Kongreß bewilligte AD,EH Dollars, um die Leichen der bei dem Maine-Unfall Umgekommene» zu bergen und den Versuch zur Hebung des Schisses zu machen. — Jni Senate wurde ein Be- schlnßnntrag Allan berotbcu, wonach der 'Ausschuß für Flotten- angclegeiitzeitc» angcwicsen werde» soll, eine Untersuchung über das Unglück anzuitcllen. Maion stellte den Unterantrag, dst Untersuchung einem Sonderausschuß z» übertragen Bei der Be gründnng desselben äußerte Mciion, es sei augenscheinlich, daß die Dhatsachen bezüglich Eubas verheimlicht würden. Tie Polint der Regierung sei die Verzögerung und nichts geschähe, um de,»Morden in Euba Einhalt zu ihn». Redner fügte Hinz», er niochie nichl an einem Untersnchnngs-'Anssthnsie lheilnehmen, denn er möchte nicht an einem Tische mit Spaniern ictzen, außer wenn er ein Sttsit in der Tasche habe. Gelächter.) Walcott bemerkte, die Untersuchung würde ehrlich geführt werden. Man sollte es vermeiden, eine be- srcnndete Nation zu beleidige» Der Krieg könne kommen, thrt- sächlich sei er vielleicht nicht weit entseuch aber die Haltung de: Amcritaner müsse io icin. daß sie die Selbstachtung bewahren und die anderen Völker zur Achtung ihres Standpunktes veranlassen. Tic Beratlmng des Antrags 'Allan wurde vertagt. Das wanische Kricgsichiss ..Pizcaya" ist in Sandh Hook (Insel an der Kü'te des amerikanffchen Staates Rew-Jcrieh) vor Antcr gegangen. Tie Polizei Hot weitgehende Vorsichtsmaßregeln zum Schutze des Schiffes getroffen: dasselbe wird von einem Korvon von Polizeibooien umgebe» sein. — Dem spanischen Viee- kom'nl Baldaigno ist eine bewuücre Pplizeimannschast zw seinem Schutze bcsgcgcbcn worden. Asien. Der gesetzgebende Rath in Kalkutta genehmigte nach Mündiger Bcralhnng eine Bill, in welcher besondere Maßnahmen gegen Aufruhr vorgestlie» werden. Nach dem „Standard" hat der sapanische Ministerrath endgiltig beschlossen, der chinesischen Negierung keine Ausdehnung der Zahl ungsfrist snr die im Mai d. I. fällige Rate der Kricgscntschädig- cin- ! nng znzngcstchen. "Ae in Hanoi TongkinH erstheinenden Blätter berichten, daß gctroncn, das den Verdacht gegen Esterhaz» zu bcwittgcn »n§ Ltande war. TiestS Schrfftslüct. sagt Zeuge. iii dasienige. das 7'X<> Man» Trnvvcn inolsilisirt werden, um »ach 'Ankunft der man als eine Fälschung cinsehc» tann. Labori: Um welches! Flotte mit dicier gemeinsam vorzugehen. Verstärkungen cm Jnian Schriftstück handelt cs sich? Picauart: Um das. von welchem s terie und Artillerie stehen in Bereitschaft, um auf ein gegebenes gestern Pcllicnx gesprochen hgt. Geneuil Gonst tritt hierum vor.! um. wie-cs Boisdessre gethan hat. zu versichern, daß das Schrift stück, von dc». Pellten, gesprochen hat. echt sitz Mebr tonne er. Zeuge, nicht sogen. Esterbaz» wird »nn wieder anfgcrnse», wciS Aussehen erregt. Labori stellt zwei oder drei Frage,', ans die Esterhaz» unabänderlich erwidert, er werde nicht antworte». Es bricht daraus in, Hintergrund des Saales »nbeschrciblicher Beiiall anS, was Labori zu der Bemerk»,>g veranlaßt, er enahre soeben. Signal zu marschieren. In Mongkn!. einer tonkinenichen Seestadt an der chinesischen Grenze, sind die Trnvven mobilisirt. nur unter Vorzeigung einer Hieraus stellt Advotai daß „ran den Hintergrund des Santo Otsizierkartc betreten dürfe. >Lärm.) Elömencean seine Frage» an Esterhaz». An,' die Frage: Zn wel cher Zeit war Zeuge in, Nachrichtendienst in Frankreich beschäftigt ? erfolgt keine 'Antwort. Elömeiiecan fragt: Hat Zeuge Frau Bontgiic» gekannt? Ties beranlnßt den Präsidenten, den Zeugen zu fragen : Wollen Sic ans dicke Frage antworte»? Esterhaz» er widert : 'Ani leine Frage. Herr Präsident. Elömencean ffeltt eine Reibe von Frage» in Betreff der an F,an Boulanc» gesichteten Briese, in denen der 'Armee und ihren Führern übet lisitgesisiesi wird. Esterhazy aiitwoilet aber „ich,, sonder» dreh, Zola und''einen Vcrtheidigern den Rucken zu und sieht nur die Genbivorenen an. In, Saale herrscht große Erregung. Eteiiiencea» fährt mit den, Vorle'en der Briete fort, in denen von dem Ulan die Rede fft und K»»st und LZiisenichask. x F c it Eoncert des K ö »igl. K o „ scrbatoriu m S. Den Tag seitlich zu martircu, an wetchcm Se. Majestät der König als Kronprinz von Sachten vor vierzig Jahren dos Pro rek t o ra t des Konservatoriums huldvoll übernahm, hatte der Tirclior der Anstatt. Herr Hofrath Prof. Enge» Krantz. vor gestern eine seitliche Aniinhrnng ,,» Bereinshciuse vernnstalter, deren Programm ans'chließlich von Lehrern und Schülern aus- gesiilir: wurde. Kurz nachdem Se. Majestät den glänzend gefüllten Saa! betreten — die König!. Hoheiten Prinz Georg und Prinzeß Mathilde waren bereits früher erschienen —, sprach Herr Hoischan- wicter a. D. Gustav Starrte einen Po» ihm verfaßten Prolog. de>'e„ Inhalt den Tank des Nnstitttts nn den hohen Schntzhcrrn zum Ausdruck brachic. Aiffchtteßend hieran brachte Herr Hosrakh .Krantz ein von Fan'acen begleitetes Hoch ans Se. Maieität ans.! das einen mächtigen Widerhall in begeisterten Knndgebnngei, der ans den, Podium versammelten Lehrer »»d Schüler der Anstalt. ( ivwie der Hörer fand. Hieraus begrüßte ein feierlich schöner, hohcitsvollcr Chor (sechsstiinmig) „MIvum tue regem" von Fetix Traeiele. von der obersten Ebortigsse unter Krantz' L von Paris, das im Sturm genommen und I""MD betrunkenen' Draeiete. von der obersten Ebortlgife unter Krantz' Leitung ge- Soldatcn zur Plünderung überliefert. Elömencca» fragt: Erkennt Zungen, den Iiohen Piotctlor des Hnuscs. Einen inächtigen Aus- dcr Zeuge die Richligteit dicker Biiesc an? Esterbaz» bewabtt ieini tiang (and dic'e Hntdignng in einem Fest Präludium, mit Be- geringfchntzigeS Stillschweigen. Elömencean verliest nn» die auch> Nutzung der Köuigslwmne (Sr. Majestät drin König gewidmet', ichon im Kriegsgericht verlesenen Zeugnisse, die ii>h sehr lobend! snr Ergel zn vier Händen und Torwelvedcil non Paul Jcmßen. über den Zengen aiisipiecheii, und sagt zum Prä'idente»: Wollen ooigetiagen von den Tiganisten Herren Konigl. Mnfftdttektor Sie den Zeugen fragen, ob er von dielen Zengniffen nicht ei,Z Eniil H >'v n e r und Pant I a n g e n. Als der Feie: des Tagesl wenig überrascht gewesen ,'it ? Eitert,az» giebt auch am diece FragcZ speziell dienende Werte gelangte» ferner zu Gehör durch die oberste! leine Antwort. Etemenecau iälirt fort, Fragen zn stellen, Esterhaz»! Ehvrklaiie: „Morgcngcb'cr in Pillnitz", lomvonirr zum:-»jäl>rigen! giebt aber keine 'Antwort. Tie Lage erscheint äußerst gewannt, z Jubiläum der Hoslapelle S2. Sevtembcr Ikt-N, „Willkommen imj Eilerhaz» wiegt sich ein wenig ani den Beinen, ans seinein Gesicht,! Vatechans" 'Dichtung von König Johann'', verlaßt und komponirtj das äußerst bleich ist, spiegelt sich dumpfer, mühsam verhaltener s zur Begrüßung Ihrer Konigl. Hoheit der Frau Prinzessin Herzogin Zorn wieder. 'Altes fragt sich, ob nicht ein ernster Zwischenfall! Elisabeth von Genna bei ihrer ersten Rückkehr nach Sachten nachj sich ereignen wird. Im Saale herrscht ticies Schweigen.! ihrer Vermäbttmg (beide Ehöre von Reißiger , und ei» achtzehn-1 Etömenecan, der nicht weniger als bunderr Fragen an Eilcrbazv Zumimger Elior: ..EoMi'g e»,n nxora" von Joh. Stolle, eine gerichtet bat. erklärt, er komme nun zn der letzten Reibe von, Rartt-rr. am'geinnden in, Königs. Läckn. Staatsarchiv, gewidmet Fragen. Elvmenecan fragt Eiterhazv. ob er Beziehungen zu», i dein Kn,st,.iten damals Kronvrinzem Joharm Georg t. bei seiner Oberst Schwgrztovvc» gehabt habe. Präsident: Das berührt die! Vcrinälstniig ini, Magdalcne Sibylle von Brandenburg I60Z. auswärtigen Beziehungen, die Frage dark nicht gestellt werden, j Während die Reißigcr'ichcn Chöre als einfache Ltrovhcntieder es Clemeneean tragt, warum nicht, wenn es sich »in Ermittelung: über den Durchichniltseiiidrnck der GelegenheitS-Komvoiirionen der Wahrheit handle? Der Präsident erwidert: Weil cSZtwas nicht hinansbrachlcn. erzielte der von Prof. Krantz in moderne giebt, das noch darüber stellt: die Eine der Armee und die. Sicher heit des Landes. cDonncriider Beifall: Rm'e: Äaitt'! Bravo! Im Hintergrund ruft Jemand« Entziehen Sie Mm daS Wort Der Präsident sagt: Führen Sie die Perlon aus dem Saale, laut gcruseu bat! Elömeucean und Alte schreien laut, Larrn. Nach und nach Iritt wieder Ruhe cm und Masor Esterbaz» iritt von den Schranken zurück, ohne auch nur ein Wort gewrochen zn haben. Beim Verlassen des GcrichtssaalS ist General Pellieux, wie. die „Boss. Ztg," bcrichicr, Gegenstand einer ungchcnre'n Bcgeisternngskundgcbnng, Ter General bricht in Thränen ans, drückr die bnndcrt Hände, die sich ibm cittgcgenstrccle», und kann sich den stürmischen Jünglingen nicht entziehen, die ihn ans den Schultern die Treppe binuntertragcn, 'AVer Esterhazy, der nach ihm sichtbar wird, erweckt noch bcstigere Begeisterung. Mau rust aus Leibeskräften: „Hoch Esterhazy„Hoch das Herr!" ..Heil dem Opfer!" „Tod den Juden!" Hunderte geben ihm entblößten HauvteS daS Geleite: man umarmt und tüßt ibn und trägt ihn im Triumph zn einer Droichte. Wer in der Menge nichl mit- jubetr oder gar „Hoch die Republik" schreit, der wird unbarmherzig gcprngetr. Etwa ein Dutzend Personen wurde von diesem Loos ereilt. Tie Mißhandelten toiiiiten von den M'nnizivalgardcn »nr übel zugerichtet den Händen ihrer Gegner entrissen werden. Zola verliest viel später den Ger ichispa last und blieb unbemerkt. Ter Präsident Fanre empfing den ncnernamiten russischen Botschafter tlrussvw. der icin Pegtaiihigniigsschreiben überreichte. chrcibwei'e übertragene Stollc'sche Chor in seinem tnnstvoll polyphonen und melodiös edlem Gehalte eine packend feierliche ZWirlnug. Dem erste» Satze eines Bcethovcn'ichen Strcrch- dic! anintetls (ag. 20e van Schillern der Ensemble Klaffe Wölfcrmann ans Stclzner Jn'lrninenicn gcipietr. folgten Liedervortrage der Eonccrlinngerin Frl. Elara Henrici. eine ans der v. Kotzcbrie' scheu Kla'se hcrv^rgcgangcne. vortreisttch gebildete.Künstlerin, die mit Liedern, „,r!nchl", ..Licbcsnolh" von W. Emden und „Tu allein". „Hoffnung" von Georg Pittrich Icbhairen und uac'HI>crlrigcn Beifall erzielte. Von großem und tiefem Eindruck wurden zwei weitere Chorwerke: „Besicht dein Herrn Deine Wege", Motette für dreistimmigen Francnchor vo» Fcli, Tracsekc, und „Die ge storbene Liebe" isür snnsitinimigcn gcmi'chrcn Ehor> von Bruno Hcydrich. Der letztgenannte Ebor liinßte nach rauschender An>- nahinc wicdcrholr werden. Gleich ehrenvolle und glänzende Auf nahme fand ei» Francilterzctt: „Nachttgalleiffch!ag"choii Schülerinnen der Srgciii'ichc'n Klaffe: Frls. Siegln», Ricvrich und Ringrer ge- stlngc» vo» Earl Granimann, ein vornehmes, gesühlsliefcs Werl, das allgemeine Beachtung verdient. Am Klavier begleiiet wurde das Terzett vvn Herr» Remmele. Als Hanvtstnckdes Prv- gramnis hob ,'ich schlicsttich das von der Königl. Kammervirtnosi» Frau Laura Rapvotdi - K a hrcr mit technischer Nceisterichafr. in vollendet schöner Auffassung gebotene Weber'iche Eoneerlslnck cmit Orchcstcrbegtellnngj ab, das der gefeierte» Knnstlcrin eine ganze Serie vo» Hervorrufen cinbrachie. Mit Weber s herrlicher. Bei der Ueberrcickning desselben sägte der Botschafter, Beichte des j timner nnichlbar zündender Jubcl-Ouvertnre, von der Orchester Kaisers schrieben ihm vor, seine ganze Wachsamkeit aiizuwcndcn tlasse Hose! ansgcsnhrt, der sich ein dreinraliges Hoch, rm tNamc» nir 'Ausrechteihaltnng der ausgezeichneten Beziehungen, die zwischen Frankreich und Rußland zm» -großen Vorthei! der beiden bc sreilndeten und Verbündeten Nationen bestehen. Ter Präsident Faurc erwiderte hieraus, er schütze nicht wcnigcr die gegenseitigen Vvrthcilc dieses anfrichtigen, innigen und herzlichen Einvernehmens als die Kaiserliche Regierung; er erblicke in demselben eine Garantie des allgemeinen Friedens und ein gesichertes Unterpsand snr die Wohlfahrt der beiden verbündeten und befreundeten Nationen. Tic Zola feindlichen Blätter konslatiren. daß die Armcechcss Dank dem Prozeß gegenwärtig io populär sind, wie nach einen, großen Siege, und sprechen die Ueberzengnng aus, daß die Ber- theioigcr Zola'S sich tion der erlittenen Schlappe nicht mehr er holen würden. „Anrorc". „Siöclc" und „Rappe!" protestiren schärsstcns gegen die Erklärungen der Generale, deren Zweck ledig lich die Beeinslußimg und Einschüchterung der Geschworenen sei, und fügen Hinz», es sei charakteristisch, daß der Ruf „Vivo In röpubligus" geradezu lebensgefährlich in Paris geworden sei. Tie sozialdemokratische Fraktion hielt eine Bcrathung ab in Betreff einer eventuellen Interpellation an den Kricgsminisler. Das „Echo dc Paris" meldet aus Nizza, daß Prinz Valori, der frühere Vertrauensmann von Ton EarloS, gestorben sei. Italien. In Troina (Sardinien) veranstalteten 3tX> Personen, daruiltcr einige Frauen und Kinder, eine Kundgebung, indem sie Unterstützung verlangten; mehrere von ihnen waren mit Hacken, Stöcken und Pistolen bewaffnet. Die Polizei forderte die Mani festanten vergeblich auf, auseinander zn gehen; als daran) eine Abtheilung Soldaten hcrbeieilte, wurde viele vgu den Manifestanten mit Steiiiwurfen und Flintenschüssen angegriffen. Die Truppe erwiderte das Feuer. Zwei Bauern wurden gctödtet. Ein Jnfcm- tcrkeleutnaut, ein Polizcibcamter und vier Soldaten wurden verwundet. des Königl. Konservatoriums von Herrn Starrte niisgebrochk. an- schloß, fand das Jest-Conccrt seinen feierlich schönen 'Abschluß. U. Kt. -s Für daS am nächsten Doimersing ffn großen Saale des Verciiishames zum Beste» der unter dein Protektorat Ihrer Ma icstnt der Köingiir stehenden Gciwsscnschast „Hell er Hof" statt- findende Wol> lthäligtcitseonccrt haben nicht nur Ihre Majestät die Königin, sondern auch Ihre Königl. Hoheit Prinzessin John u » Geo r g lind Ihre Hoheit die Herzogin 'Adelheid von Schleswig-Holstein ihr Erscheinen znge'äg:. Außer de» schon genannten Mitwirlenden: J-rl. Erna Stregc- mami. welche bereits die Ehre hatte, in einer Joiröc in Leipzig vor Sr. Maicstäk dem König zu singen. Frl. Brocknranu, welche unlängst in einem hiesigen Hoseoneerl aufgcttctcn ist, Kamnicrsäugcr Gießeir ans Wien und Felix Schwcicchvt'er hat eine zweite bei unserer > Künstlerin. gelangt da „ . „ - .... vatornmiS mit größtem Erfolg zur Aufführung gebrachte Franen- tcrzctt „Nachtigallenschlag", gesimgen von Frl. Sicgriit. Frl. Rieprich und Frl. lliingicr, zur Wiederholung. Tie Einzel- Programme der austrctcndcu Künstler sind: Frl. Brockinann: Conccrt von Vicurtemps Nr. 5 F-moll, Romailze von Rubiuslcin- Wicniawsk» und Mazurka von Zarzycki. Pc iß Driver fingt: Arie der Salome ans „Herodias" von Massenct (..It est bon, >1 sst äa»x->, Ariettc aus „Romeo und Julia" von Gounod („lla voux viere">, ferner Lieder: „Die Heide ist braun" Vvn Robert Fra»; und „X<I parti»k" von ilivdneis. Herr Kammersänger Gleßen singt: Adelaide von Beethoven, „Murmelnde Lüftchen" und „Alt Heidelverg.Du feine" von Jcnsen, „Nun die Schatten dunkeln" und „Gute Nacht!" von Franz und „Am wilden Klippcnstraiide" und „Der Lenz ist ge kommen" von Haus Sommer. Frl. Staegemanu singt: Poltwca ;cu aus Wie» und ^elix Lchwciczhvier hat eine zweite ber rer euiheiniischen Ge'angsnicisteriir,v,l. Orgeiriausgcbitderc junge sttcrin, Miß .Helen Driver ihre Mitwirkung zugelagt. Ferner ngt das in dem vorgestrigen Fcstconcert des Königl. Konscr- Dvesönev Ncrehvichten. Rr. 5». Seite I. »» Sonntag, 20. Februar 1808
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