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Dresdner Nachrichten : 20.02.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189802207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980220
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-02
- Tag 1898-02-20
-
Monat
1898-02
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.02.1898
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Ii««l»in»iiii, jloflibfvrsllt, <8it8, swpkoklt »a ta6vl!c>k.sr ^Vs»r« zUnpI>»It-st.LeI«e.I1I«cIi.I.LeIi«,(t«>pLl.l,L<:Its, Vaninc-l-iteltv, 8lce»t1ea ,i 8viclt08->.».«:klv. Lltetackt: Harisnate. 10, 4nis1tsn«1r. 18, Hviivtc«cli«rstr,48, d>'eu°t.: stninrivtintr.l^isckrc-örliw). t^»n»11l«n-, N»oNv«r>«o^., >»t, avkiit- »mi>L«KU A ll. SrsLMLML ! ^LtlML8^>>IU«N-^LbNll. D Vorlrnlif m äsr ?»kn!c !Srmüell,<!aemlltt«r»tr.2S »! Vilssodsuszlrm»« S F ^ 8tri«iieiier,lrL„e 18. ^ ifE4»rr«rn«W^*».4o-' eülisil'lnsiilleli-Aiirug^rüike in sebrerrrr unä äunknlblau, ompkohten m zcrösriter Lu««cc>ck nu killixstvn kreisen z» D L'rlvOi^. 4»,«IN 8«I>N, ' ISvni Y7-I»1«<r A>> . n. ! »«Ivn - ^NL,>8 8- 8»«»Ov ", 7.— unä 8.—, vmpsioült in soliäs, sIsgLntv ^Vskuo, LItr. Lllr. 5.—, «r.50. Z-mel: tz'l'0886N Zortimsritsu IN r Q LL l'MVilir UviRv, iiixl <IluilieI>»Iilu, 20 Äurivilsttnriststtz 20 (3 Raksn). Konservative und Bund der Lmidwirthe. Hofnachrichteii, Kammervcrhandlungc». Deutscher Lchulvereiu, Kegelklubs, Bezirksausschuß. Konscrvntorinm-Evncert. Eratv-Eonccrt. Muthmaßl. Witterung:! Heiter, ruhig, mild. j Sonntag 20. Februar 1898. Mr den Wink Kürz werden Bestellungen auf die „Dresdner Nach richten" für Dresden bei ErwerbMassen re. und zwar im stetig zunehmenden l^nde, je mehr Antheils^ der srcmziisnchen Rhedcrci an dem Gesammtwelthandel und keine ! man sie gewahren Iaht und keine gemeinsamen Schritte unter j Führung der Regierung gegen sie unternimmt. Was ist also natürlicher, als dag man zunächst im gemeinschaftlichen Kamvfe , den gemeinschaftlichen Gegner zu besiegen und unschädlich zu machen . ^ und alle inneren Streitigkeiten bis zu dem Zeitpunkt ver- unterzelllinetcr Geschäfts- tagt, Ivo die Niederwerfung der Sozialdemokratie gelungen ist, bis >alto --- - — sielt«- Mri^ionsi^ qo ,„,8 a.r ,„,kavc-„ ! a'w keine Gefahr mehr besteht, daß diese als tsrtiü's Muäans den! so schnell und so regelmäßig fahren wie die neue Ltcariennr. e)8 uns vei unseren .Iceven-Rllnayme-^uab'w litiguntibu» gegenübcnteht und den Preis des Kampfes! England, das ' " ^ stellen zu 80 Pfennigen, für auswärts bei den ^'^or^ts davonträgt? 5k. K. Postämtern zu 85 Kreuzern angenommen. Gtschäslsyelle der „vresdner Nachrichlen". Abg. Dr. Hammacher lnl.j: Ich bin weil davon entfernt, dem Vorredner und seinen Freunden antinalionale Politik voriu werfcn.^aber ein gewisser Mangel an Nationalgefühl scheint doch seine Stellungnahme zu beeinflussen. Soeben ist doch sehr überzeugend nachgewicsen, welche indirekten Vortheile uns durch subventionirte Linien zufallen Die Frachtdampscr könnten nicht iinüßig fahren wie die Posldampser. Selbst viel günstigere Bedingungen für den Frachtdampser j verkehr hat. hat den Postdampferverkehr einrichten müssen und . , - hat sich Fürst Bismarck schon vor länger als! fubventionirt ihn viel höher als wir das Ihun. Trotz der sibirischen Katserltchen Postanstalten lM Deutschen Neichsaebiete ? Jahren geäußert und hat diesen Gedankengang in der ihm nahe- Bahn wird auch für unsere Postdamvscr ein ausreichender Verkehr ... »«, r.. „ c- < j stehende» Presse immer und immer wieder vertreten lassen. Wenn übrig bleiben. Für die deutsche Landwirthichait erwächst daraus zu Js Hsenmgen, m P)esterrekch - Ungarn bet den Mine Idee jetzt durch die Dresdner Beschlüsse feste Gestalt an- keine Gefahr, zumal angesichts der Zusicherung des Lloyd Nnch ' genomine» hat, so wird Niemand mehr darüber erfreut sein, als er ^ bisher schon war der Transport ans den Postdampiern von austra selbst, und wenn der Bund der Landwirthe es ablehnt, diese, lischcm Fleisch. Butter. Weizen :c. iehr gering. Die deutsche Land- Kooperation gegen die Sozialdemokratie seinerseits ,zn unterstützen, i wrrkhschäsr vrarrcht eine thatkräslige Industrie, und daß deren so handelt er dabei rweisellos nicht im Bisinarck'lchen Geiste. Thatkrast durch die Vorlage gefördert wird, haben Gras Limburg Wir missen wohl, aus welche Aeußeruugen des Fürsten sich der und Graf Arnim ausdrücklich anerkannt. Wrr habe» auch neis Bund der Landwirthe für ferne jetzige Stellungnahme berufen I Mittel» zugestimnrt. welche wir iür zweckmäßig hielten, um der kann. Der Fürst hat im Jahre der Gründung des Bundes UNS l Noch der Landwirthichaft abzuhelien. Aber Mine!, welche gegen bekunden lassen, er sei der Ansicht, daß, wenn die Larrdwrrthe ihre! das allgemeine Slaatsinterene sind, wie Wührringsänderunq und Sache mit Erfolg vertreten wollten, sie ihre Interessen von denen Abschabung der Freizügigkeit, der politischen Fraktionen trennen müßten und weder »landwrrth- bewirt, daß schriftlich" und .konservativ", noch .landwirthschastlich" und .liberal" als identisch ansehen dürften. Tie Landwirthschast sei rm deutschen geschrieben Volke so stark vertreten, daß sie bei allen Parteien von großem Gewicht wäre; eine Einigung der landwirthschafilichen Jnlemscnlc» sei daher nur zu Stande zu bringen, wenn inan das versteinerte Fraktionswcsen bei den Wahlen durchbreche Süd- und west deutsche. klerikale und liberale Wähler gehörten jedenfalls in noch größerem Maßstabc als in Nvrd-Ostdentschland de» bänerlichen Kreisen an. trotzdem seien die Parteien, für die sie gewählt hätten, der Landwirthschast durch ihre Abstimmung sirr die Handelsverträge feindlich acgennbcrgetrctc», und da es andererseits Thatr'achc sei, daß die süddeutschen und rheinischen Landlcute wenig Neigung konservative und Band der Landwirthe. Neber den Zwiespalt zwischen den Konservativen und dem Bund der Landwirthe, sowie über die Stellung, die Fürst Bis marck dazu cinnimmt, wird uns aus Kreisen des alten Kurses geschrieben: In mehreren Blättcm wird der Gegensatz hervorgchoben, welcher zwischen der Berliner Resolution des Bundes der Landwirthe »nd dein Aufruf des Dresdner Konservativen Parteitags besteht. Während letzterer die Politik der Samm lung aller staatserhaltenden Elemente unter vorläufiger Zurück stellung aller trennenden Momente zur Bekämpfung der Sozial demokratie empfiehlt, erklärt die Berliner Resolution, daß diese Politik klare und bestimmte Ziele nicht erkennen lasse und stellt (statt der Bekämpfung der Sozialdemokratie) die Erfüllung der bekannten Forderungen des Bundes der Landwirthe in den Vordergrund. Die Bemerkungen, mit denen das Hamburger Bismarckblatt diese Gegenüberstellung begleitet, lassen allerdings daraus schließen, daß man eS in Friedrichsnch b'eber ge'ehen hätte, wenn die Landwirthe sich der in Dresden ausgegebenen Parole angeschlossen hätten, aber die Wahrscheinlichkeit, daß sie dies thun würden, war doch nach den Auseinandersetzungen, die zwischen den Organen der konservativen Partei und denen des Bundes der Landwirthe in letzter Zeit stattgcsundcn haben, so gering, daß hier von einer Enttäuschung nicht die Rede sein kann. Wie die Dinge augenblicklich liegen, ist nur zu hoffen, daß sich in der Praxis des bevorstehenden Wahlkampfes der theoretische Gegensatz zwischen konservativen »nd bündlerischen Wählern verflüchtigt, namentlich, wenn dieser Wahlkampf, was keineswegs ausgeschlossen ist, unter dem Einfluß einer stärkeren nationalen Erregung, wie ihn z. B. eine Auslösung des Reichstags wegen Ablehnung der Flotten vorlage mit sich bringen würde, stattfändc. Außerdem liegt doch in der Besorgniß, in welche die sozialdemokratischen Blätter und Redner durch die bloße Ankündigung eines vereinten Aufmarsches aller staatserhaltendcn nationalen und monarchischen Parteien gegen sie versetzt worden sind, ein starker Anreiz für die Wähler, unter Bciseiteschicbung aller Progrnmmvcrschicdenhciten erst einmal der Sozialdemokratie den GarauS zu machen, oder sie wenigstens stark zu dezimircn, und dann erst an die Austragung der Streitig keiten unter sich heraiizutreten. Dieser mocku« proesckoncki ist spezifisch Bismarck icher Herkunft. Kein Anderer als Fürst Bismarck ist der Urheber des in Dresden formulirten Gedankens eines gemeinschaftlichen Vorgehens aller staatscrhaltenden Parteien gegen die Sozialdemokratie; er hat dielen Gedanken zuerst wie folgt empfohlen: Das Zusammengehen verschiedener, prinzipiell unter sich nicht einiger Fraktionen zur Bekämpfung der Sozialdemokratie stellt an die betheiligten Parteien keine Forderungen, die mit ihrer Selbstständigkeit und ihrem Pro gramm unvereinbar wären. Ein solches Zusammengehen ack koe kam» immer nur den Charakter eines Bündnisses zwischen selbst ständigen Mächten habe», wie beispielsweise der Dreibund, der an keinen der Betheiligten die Anforderung stellt, auf die Wahrnehm ung eigener Interessen Verzicht zu leisten. Das Bündniß zwischen ihnen deckt immer nur die Interessen, bezüglich deren sie einig siitd, ohne die Wahrnehmung Derjenigen zu verbieten, in Betreff deren die Uebereinstimmung einstweilen fehlt. Es handelt sich um den Kampf gegen einen Feind, der Allen gemeinsam ist. ohne Präjudiz iür die spätere AuSfechtnng derjenigen Differenzen, welche das Programm der einzelnen Bundesgenossen von einander scheiden. Di« sozialdemokratischen Bestrebungen in ihrer Gegnerschaft gegen die monarchische Staatsform und gegen die vorhandenen rechtlichen und sozialen Zustände überhaupt ist allen Parteien, die für den Zusammenschluß in Betracht kommen, gemeinsam; sie alle wollen nicht den Triumph der Sozialdemokratie und die Beseitigung der jetzt herrschenden Ordnung der Dinge aus friedlichem oder revolu tionärem Wege. Hier ist also ein Punkt, und zwar ein solcher von höchster Wichtigkeit gegeben, in dem alle Parteien einig sind, wenn auch iu negativem Sinne, d. h. darüber, was »licht geschehen soll« sondern verhütet werde» «nutz. Der Fehler, der fortwährend gemacht wird, liegt demgegenüber darin, daß die staatserhaltenden Fraktionen viel eifriger bemüht sind, diejenigen Punkte aufzusuchen «titd gegeneinander hervorzuheben. bezüglich denn sie uneinig sind, obwohl diese längst nicht die Wichtigkeit besitzen, wenigsten» zu» nächst nicht, als der Punkt, bezüglich dessen Einigkeit unter ihnen -Endet. Die Sozialdenwkratie bedroht gleichmäßig alle Stände.' Handel eine» "Landes 'nicht fördern, 'beweise d« "Rückgang des werden wir stets ablehnen. Redner betont, daß nicht nur der Schiffsbau aui öeurscheu Wersten, sondern auch die ausschließliche Verwendung von deutschen, Material vor- ^ . werde. — Staatssekretär Gras P os ad ows kr,: Schon in dem letzten Vcrcrage ist der Bau von Schinen ans deutschen Wersten vorgeschriebe», und ich bin gern bereit, die Frage dahin zu vertiefen, ob es geboten sei, auch die Verwendung deut schen Materials vorzuschreioc». insoweit dieses in genügender Güte zur Verfügung steht. Es ist allerdings richtig, daß der Lloyd in London gelegentlich billigere Tarne bewilligt hat, als wir im Vertrage genehmigt hatten, und zwar wegen der scharfen Konturren; in London. Wir haben dagegen lofort energisch Einspruch erhoben, aber dem Lloyd gestattet. N Prozent Rabarl zu bewilti- en. Es tommt nun vor. daß die Agenten noch über dieien wenigstens etwas von ihrer Provision Fcruschreib- nud F-cnisprech-Berichte vom 19. Februar. " M indcn (Westfalen). Die städtischen Kollegien beschlossen einstimmig, von dein Garanliebctrage. welchen Westfalen für den Mittellandkanal leisten soll, die Hälfte als freiwillige Voraus leistung zu übernehmen. " Genu a. Durch Selbstentzündung aeriethen heute Nach, mittag t20si Ballen Baumwolle in Brand. ES gelang, das Feuer auf seine» Herd zu beschränken und ein anderes Depot, worin »MO Ballen lagern, zu retten. Der Schaden wird auf 000,(M Francs geschätzt. Tie Maaren sind versichert. " Bomba y. Heute Nachmittag brach in dem bei Jrere- Noad gelegenen Pcsthospital Feuer ans. welches das ganze Ge bäude zerstörte. 12 europäische und 8l eingeborene Patienten wurden in Sicherheit gebracht, drei davon sind infolge des Schreckens gestorben. Zwei wertere emopäische Krankenwäclerinnen sind an der Pest erkrankt. Berlin. Reichstag. Ein Antrag des Abg. Zlugst (Soz.): Genehmigung zum Fortgang eines Strafverfahrens, bei welchen» der Anlragsicller Kläger und Widerbeklagter ist, wird an die Geschnstsordnuilgskomniissivn verwiesen und daraus die Berath- ung der Postdamvfernovclle fortgesetzt. — Abg. Graf Arnim »Reichs») verspricht sich besonderen Nutzen von dem häufigeren Verkehr der Voskdcrmpser für unsere Exporteure, ebenso von dem schnellere» Verkehr Nolhwendig sei cs, daß in dem Gesetze selcht die Verpflichtung des Lloyd ansgciprochc» werde, aus deutschen Wersten zu bauen. Auch müßten »ich die Schisse mit deutschen Produkten versorgen, nicht mit ausländischen. Ferner hält er für nothwendia. daß der Lloyd sowohl hinsichtlich seiner subventionirte». als auch seiner nichtsnbvcirtionirten Linien seine Bekanntmachungen in deutscher Sprache publizire, und nur da. wo dies unbedingt unerläßlich erscheine, auch in englischer Sprache. I Auf den reellen Handel und die Industrie nähme» leine Freunde stets Rücksicht. Erfreut sei er, daß nach den Erklärungen des Staatssekretärs der Lloyd bereit sei, ansländische Produkte mit lg , , Hermes hat dann noch bemängelt, daß rch belaßen, sich dem norddeutschen Kvnservalrsnius z.rzuwenden, io Rabatt hrnausgehen. das lhuu ne aber aui ihr eigens Rinko, um erscheine die Bildung einer Partei der Landwirthe, ohne Rücksicht! Och auf die sonstigen politischen Fraktionsunterichiedc. als der natur gemäße Ausweg ans dem Dilemma. Zweiiellos hat sich Fürst Bismarck vor 5 Jahren in diesem Sinne ausgewrochen, und ebenso zweifellos denkt er noch letzt parallel seinen damaligen Ausführungen. Es rsl mikbin nnberechtigt. wenn die manchesterliche, liberale und demokratische Presse die öbe» ettirte Gegenüberstellung der „Ham burger Nachrichien" als Beweis für eine Sinnesänderung des Fürsten in dieser Beziehung anführi. Ebenso gewiß ist aber auch, daß die Aenßeruirge» des Fürsten Bismarck mir den Sinn haben, die Bildung einer besonderen landwirthschafilichen Partei zu billigen und z» rechtfertigen. Nichts in ihnen deutet darauf hin, daß der Fürst den Bund der Landwirthe. weil er seine Bildung als be sondere Partei als wünichenswerlh bezeichnet hat. ihn von den vvlttische» und moralischen Vervstichttmgen entbunden wissen will, die er allen staatserballcnden Parteien ohne Unterschied und Aus- nabme aufcrlegt: sich unter Vertagung aller anderen Streitigkeiten zunächst einmal an dem gemcinichastlichen Kampfe gegen die Sozialdemokratie zu bclheiligcn. Wir nehmen -rn. daß der Bund der Landwirthe trotz seiner Resolution sich dreier Bcrvllichtung nicht zu Gunsten der Sozialdemokratie entziehen wird. Ausnahme der Wolle von dem Transvort aber er müsse fordern, daß auch australisches Fleisch nno Butter nicht ans den Schiffen selbst zur Bcrwcndnna komme». Redner wendet sich dann gegen die gegenüber der Vorlage erhobenen Entwände. Gerade angesichts der Konkurrenz der sibirischen Eisenbahn sei cs, wie er namentlich den freisinnigen Gegnern bemerken müsse, er forderlich, durch häufigere und schnellere Dampferverbindung den ostasiatischcir Markt zu sicher». — Abg- Dr. Hermes «freist Volksp ) bestreitet, daß es sich bei dieser Vorlage um ein nationales Interesse handle und daß dieselbe dein nationalen Handel zu Gute komme. Der Poswerkchr würde ohnehin in dem Augenblicke aus- hörcn, wo die sibirische Bah» vollendet sei. Erfordere es aber der Handel, so werde auch ohne Subvention eine andere Linie häufigere und schnellere Schisse einstellen. Der Staatssekretär habe cs so daraestcllt, als sei der Aufschwung unseres Handels »ach Ostasten die Folge der Dampsersubventwnen; aber dieser Handel habe in den letzten Jahren auch bei den anderen Staaten zuaenommen. Daß auch die größten Aufwendungen aus staatlichen Mitteln den zu sichern. K-err . gesagt habe, nach niemer Empfindung wäre früher ein Oettoll rachiam gewesen: aber diese Empfindung kann er mir doch nicht streitig »rachen wollen. Ich rufe ihm zu: Sir. geben Sie Gedankenfreiheit." (Heiterkeit. — Rufe links: Maccirirs Poia. — Erhöhte Heilerk-stl.) — Abg. Metzger (So;.) spricht gegen die Vorlage und protesnrt gegen oie Einstellung von Farbigen auf den Dampfern. - Abg. Graf Limburg (korrs.) wiederholt dem Abg. Hammacher gegen über, ein Zusammengehen von Landwirthschafl und Industrie >ei nur möglich, wenn auch letztere der ersieren mehr enigegenkomme als das bisher der Fall gewesen sei. — Staatssekretär Grar Poiadowsky wiederholt, dem Lloyd sei ein Rabatt von 20 Prozent erlaubt, aber nicht gestattet worden, euren Unterschied zwischen Aus- und Inländern zu machen. - Hierauf geht die Vorlage an eure Kommission. — Montag: Militär-Etat. Berlin. Das Abgeordnetenhaus setzte die Bcmth- ung des Etats des Innern fort. Aba. Rrckcrt (freist Ver.) be schwerte sich über die Behandlung des trersinniaen Bauernvereins „Nordost" durch vommersche Larrdrüthe und Amtsvorsteher. Minister v. d. Recke erwiderte, daß er die Mißgriffe jener Beamten mißbillige: Anordnungen zur Abbitte habe er getroste». Bei 'einer neulichen Rede habe er seine Borwürfe nicht allgemein gegen die Presse, sondern nur gegen die übelwollende Presse gerichtet. Auch habe er ausdrücklich erklätt, daß er die Arisschreitungen der Beamten mißbillige. Abg. Dr. Hahn hob die Schädlichkeit des Bauern vereins „Nordon" hervor, der lediglich ein Werkzeug von Jirden uird Judengenossen sei und für den das Geld an der Berliner: Börse gesammelt werde. Der Bund der Landwirthe sei früher: häufig genug von den Laudrätheu bekämpft worden, namentlich von den hannöverschen, die, so lange v. Bennigsen Obcrpräsident war, nationallrberal waren: jetzt sind sic es weniger. (Große Heiterkeit.» Weitcrberathung Montag. Berlin. Der Kaiser hak, wie der „Reichsanzeiger" meldet, tiei ergriffe» von dem schweren Unglück, welches >o viele brave Bergleute aus der Zeche „Carolinenglück" betroffen hat. den Munster für Handel »ich Gewerbe beaustragt, den Bcthciligten seine Theilnahme auszusprccheir und zu berichte», was etwa zur Linderung der dringendsteir Noch sogleich geschehen könne. — Zu dem henngen 70. Geburkstage des Frnanzministcrs v. Miauet, dessen eigentliche Feier aber erst an, 21. d. M. starmndet, hat der Kaiser den Jubilar in einem besonderen Schreiben huldvoll beglück wünscht. — Ein früherer französischer Abgeordneter, Millevoye, hat vor einigen Tagen in einer Versammlung die Behcruplung aus gestellt. eS existtre ein Schreiben des deutschen Kaisers, das sich auf den ehemaligcn Harrptmairn Drenfus beziehe. Die „Nordd Allg. Ztg." fügt hinzu: „Wir brauchen kaum hervorzuliebeir. daß diese Angabe reglicher Begründung entbehrt." — Die Präsidien der beiden Häuser des Landtags wurden heute Mittag von der Kaiserin in besonderer Audienz empfange». Berlin. Von verschiedenen Seiten ist daS Gerücht ver breitet, eS bestehe die Absicht, den Reichstag demnächst vorzeitig zu schließen oder gar ansznlösen. Offiziös wird dazu bemerkt: Cs ist selbstverständlich, daß die verbündeten Regierungen nicht daran denken könne», den Schluß des gegenwärtigen Reichstags vor Er ledigung seiner dringendsten Ausgabe, der Flotteiwvrlage, bcrbcr- zufübren. Soweit sich aber lene Gerüchte ans den Zeitpunkt nach der Durchberathnng des Flottengctevcs beziehe», fallen sie in das Gebiet müssiger Konjeklnrolpolrtik und verdienen daher überhaupt keine Beachtung. — An der Gcrmaniawcrft in Kiel wurde heule das für die dcnlschc Marine gebaute Torpedoboot „6 89" vom Stapel gelassen. In der Form und Konstruktion weicht dasselbe von den bisherigen Torpedobooten wesentlich ab. ES ist aus schließlich aus inländischem Material hcrgcslellt; der Schifisrunip» ist aus Nickelstahl. Für die Gesamnstspcisung der Maschine ist dos System der Wasscrröhrcnkesscl gelvählt, das dem Boot eine größere Fahrgeschwindigkeit geben soll, als sie durch die bisher zur An wendung gebrachten Lotomvtrvkessck erreicht wurde. Hamburg Den angestrengte» Bemühungen der Feuerwehr ist cs heute Mittag gelungen, das Feuer aus dein kleinen Gras brook zu löschen. Die Oclsabrik von Brückmann, sowie die chemische Fabrik von Bieber sind satt gänzlich zerstört. Hamburg. DaS hiesige Schöffengericht hat in seiner heutigen Sitzung die Klage de- Inspektors Bruns gegen die „Hamb. Nachr." wegen Unterlassung der Aufnahme einer Berich tigung, die er dieser Zeitung zur Darstellung seiner Abweisung
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