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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.03.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170302019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917030201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917030201
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-03
- Tag 1917-03-02
-
Monat
1917-03
-
Jahr
1917
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.03.1917
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u «Hegne«- Fr«««» t» fr«»^»stfche» Heer«S«»sI»»»^ Urlaub «rslutzt« km HeereSausschuß de« Senat«. L»e «forderten Aufschlüsse über die militärische Lage nach dem Llulreteu de« Urtterseeboot-Krieges und über die neuen Ab, machnngeu mit den Alliierten um sechs Wochen zu ver« tage». Der Ausschuß erhob keinen Einspruch. Wilsons Ersuche» um Vollmachten. Lin Funksprnch de» Vertreters non W. T. B. in Neu. oork vom 26. Februar ergänzt die Reutermeldung über Wilsons Rede im Kongreß am 2«. Februar nach mittag«. Bei der Erwähnung der Wirkung des dcuttche» Unterleeboot-Kriegs auf die amerikanische Schiffahrt be rührte Wilson die Berlenkung des amerikanischen Damosers »H o u I a n t o n i c" -er mit Lebensmitteln nach London be stimmt gewesen sei: dieser Fall gleiche also dem des omerika Nischen Segelschiffes „William P. Frye", bei welchem die deutsche Regierung ihre Beraniwvrilichkeit siir Sachschaden und für die Rettung der Besatzung anerkannt habe. Er er wähnte weiter die Versenkung des amerikanische» Schoners «Lima» H. Law". Im Anschluß an sein Ersuchen um Vollmachten sprach Wilson es auS, daß er mii der Gesamtheit seiner verfassungsmäßigen Pflichten und Rechte diese Besugnisse zweifellos schon besitze, daß er aber unter de» gegenwärtigen Umständen nicht auf Grund einer so all gemeinen Vollmacht handeln, sondern fühle» möchte, daß das Ansehen und die Macht des Kongresses bei ollem, was er etwa würde tun müssen, hinter ihm stünden. „Wir sind," sagte er. »zusammen Diener dcS Volkes und mtttsen gemein sam in seinem Sinne handeln, soweit wir ihn erraten und ausdeuten können." Wilson bezog dies aus die Pslichl, Handel und Leben der Amerikaner zu schützen, und erklärte, seit cs sich unglücklicherweise als unmöglich erwiesen habe. Amerika« neutrale Rechte gegenüber den unverantwort licher, Beeinträchtigungen durch die Deutschen mit diplomati schen Mitteln zu wahre», dürfte die einzige Art, aus einen etwa eintretenben Notfall gcritstet z» sein, in der b e w a s s neten Neutralität bestehen, siir die eö reichlich Prä zedenzfälle in Amerika gebe. ES sei zu hülfen, daß es nicht nötig sein werde, die bewassncte Macht irgendwo in Tätig- keit zu setzen: da« amerikanische Volk wünsche das nicht, und. sagte der Präsident, »unser Wunsch ist kein anderer, als der jeinige." Wilson meinte, da« Volk werde den Geist, in dem er handele, sicher verstellen: er sei aber auch ängstlich darum besorgt, daß die Völker der kriegführende» Länder Amerika »erstünden und ihm nicht mißtraute». Er wies auf seine säst drei Fahre lang bewiesene und auch jetzt noch bestehende Friedensliebe hin und erklärte, er verlange nur die Mittel und die Ermächtigung, das Recht eines großen Volke« auf friedliche« (!( Leben und Handeln in Wirklich keit zu sichern: kern Schritt des Präsidenten oder des Volkes werbe zum Kriege führen, der nur durch willkürliche Hand lungen und Angriffe non anderer Seite hätte entstehen können. Da er noch keine. Einzelmaßirahmrn Vorschlägen könne, bitte er, ihm die gewünschte Ermächtigung in wog- lichst allgemeinen Ausdrücken zu erteilen. Er werde ieden falls mit Zurückhaltung, vorsichtig und in freundschaftlicher» und aufrichtigem Gerste handeln. In diesem Sinne bitte er um die Ermächtigung zur Bewaffnung der Handelsschiffe und um einen Kredit hierfür und für ihre Versicherung gegen Kriegsgefahren. Der Präs,de,ri schloß mit dem gemeldeten Hinweise auf Sic allgemeinen Menschenrechte Sobald Wilson das Kapitol verlassen hatte, wurden die Ausschüsse beider Häuser für auswärtige Angelegenheiten auf dentelben Nachmittag einbcrufen. tW. L. B.s Biele Mitglieder dcS Kongresses und die Zeitungen sind unzufrieden mit Wilsons Forderungen nach unbegrenzten Machtbefugnisse», so daß er wahrscheinlich nur eine begrenzte Vollmacht zur Bewaffnung der Dampfer er halten wird, wobei jedoch die Schwierigkeit besteht, daß keine Geschützbedienungen zu erlangen sind, wenn die Kriegs marine nicht Mannschaften dazu abgibt. Alle Zeitungen stimmen darin überein, daß diese Stellungnahme nicht zürn Kriege führen könne, wenn Deutschland den Krieg nicht etwa wolle. Broan, der in Washington eintraf, forderte seine Anhänger auf, die Vollmachten de« Präsidenten zu be schränken. Auch trete er gegen die Bewaffnung von Mnnsi tionsschiffen auf. Obwohl die Versenkung der „Laeonia" die Stellung Wilsons stärkt, ist der Kongreß nach wie vor ab geneigt, ihm ausgedehnte Vollmachten zu geben. Der Kaplan des Repräsentantenhauses betete dieser Lage zu Beginn der Sitzung wie folgt: Wir beten in diesem Lande des Friedens und der Fülle darum, daß unsere Auto rttäien in Staat und Voll Mittel und Wege finden mvch reu. durch welche die außergewöhnlich hohen Preise für Lebensrnittel so weit herab gesetzt werden, daß dir uw ihr Dasein kärnvscndeu Klassen, die Armen und Bedürftigen, sie erschwingen können, daß das Schauspiel, das uns in vielen Städten geboten wurde, sich nicht wiederhole. Die amerikanischen Parteien. Der Washingtoner Vertreter der ,Löl„. Ztg." kabelt seinem Blatte: Ter Optimismus der vorigen Woche ist kn den letzten Togen aus den Gefrierpunkt ge sunken. Es ist ziemlich sicher, daß der im Herbste neu- gewählte Kongreß demnächst zu einer Sondcrtaguug berufen wird, da beide Parteien ihn für einen KriegS- konflikt bereit haben möchten, allerdings aus ganz verschie denen Grüirden. Die Konservativen (Republikaners wollen, baß der Äorrgrcß Wilson daran hindere, der Entscheidung wieder auSzu,„eichen, die Fortschrittlichen lDemokraten« wollen den Präsidenten davon -urüclhalteu, daß er zu weit gehr. Ueber erfolglose Werbearbeit für Amerikas Wehrmacht wird der »Voss. Ztg." berichtet, daß nach Mitteilung von Passagieren des spanischen Dampfers „Mvnscrrat". der aus Neunork in Cadiz arrkam, in Nordamerika viele Leute für das Larrdhccr und die Marine angcworbcn wür den mit denselben marktschreierischen Mitteln, wie sie in England üblich seien. Der Erfolg sei fcdoch bis zur Ab- reite der betreffenden Passagiere gering gewesen. Der aktive Bestand der Flotte sei spärlich. Die Bemannung des neuen Panzerschiffes „Pcnnsnlnania" habe nur mühsam zu- sammengebracht werden können. Eine ueu« Rote tlLrrauzas Das ..Neue Wiener Abendblatt" melde» ans Genf: Earranza richtete eine zweite Note an das Staatsdeparte ment in Washington, in der außer einem Mnnitionsaus suhrverbot auch ein Verbot der Reise» von Privatpersonen in das europäische Kriegs- gebiet Wilson angetragen wird. Carrarrzas Anträge er rege» iw Staatsdepartement Unbehagen. „Evemineniui" schreibt: In Rumänien selbst fei die Stim mung voller Enttäuschungen. Bratranu ist zurückgekehrt, aber er brachte au« Petersburg ut»t die erwartete Hilfe. Die russische Regierung habe sich außerstande erklärt, di« rumänische Bevölkerung, dl« tatsächlich hungert, zu ver- sorgen. Amtlicher türkischer Bericht vom W Februar Kein wichtige« Ereigne« von den Fronten. Am 2« Fe binar schoß eirier unterer Flieger «inen feindlichen Doppeldecker in der Nähe von LemnoS über dem Meere av. Der stellvertretende oSmanische Ober- dcschtKhaber. tW. T. B.s , feindliche Kriegsbericht«. Etu englischer Fliegerangriff. «Reuter > Dt« englische Admiralität berichtet, Hatz Marine flugzeuge am "V Februar einen Angriff auf die Eisenwerke non Brebach. südöstlich vvn Saarbrücken, unternommen baben E« kam zu niedreren Luftgefechte». Eine feindliche Maschine wurde zer stört iss. r. Amtlicher britischer Heeresbericht au« Mesopotamien. Auch der« ganzen Montag waren wir dem Feinde hart aut den Ferien. Unsere vorgeschobenen Truppen verwickelten ihn am Nachmittag a» eine«» Punkte vom linken Ufer de» Tigris, der :in Meilen westnvrdmcstlich von üui liegt, von drei Seiten in ein Gftechi. Ter Feind lieh «in« Menge Watten und Ausrüstung» gegenstände zurück und warf vier Haubitze» in de» Flut, Wir eroberte» das »anonciiboot ..Firerlq" zurück, das wir bei einem Rückzug von Klestphni, verloren hatten, erbeuteten ein türkisches Schtft und zerstörten ein andere-. Am Sonntag machten wir .180 Gefangene, am Montag 18l. tW. L. B.s Eiue niedrige Verleumdung. Unter der Ueverjchrist „Deutsche Kriegslist" bringt das holländische, in englischem Solde stehende Bloti „De Tele- graaf" am 6. Januar eine Teudenzlüge übelster Art. Ein holländisches Schiss — Name und Datum fehlen - soll in dcr Brscana durch das F.-T.-Signal 5. 0. 5. tbtn in höchster Seenot» von einem deutschen Unterseeboot angeruser, und angelockt worden sein. Das Uiiterteeboot wäre dann sehr errttäusctst gewesen, als ein holländisches und nicht, wie erhofft, ein englisches Schiss erschienen sei. und der Unterseeboot - Kommandant habe in drastischen Worten seinen Gefühlen Lust gemacht. Das, die B a r u I o n g - M v r d e r so oder ähnlich Han de in würden, glauben wir. Deutsche Ehre kau» durch derartiges Geschreibsel nicht beschmutzt werden. Das Machwerk des „De Telegraaf" richtet sich selbst und verdient niedriger gehängt zu werden. tW. T. B.s Bulgarischer Kriegsbericht vom 28. Februar. Mazedonische Front: Im Cerna Bogen ver suchte der Feind nach heftiger Artillerievorbereitung zwei mal einen Angriff auf die Höhe 1050, und zwar auf einer Front von 2 Kilometern, wurde aber überall zurückgeworscn. zum Teil in Bombenkamps. In der Gegend von Bitvlio und im Wardar-Talc spärliches Artillerie, Gewehr- und Maschincngcmrhrfcuer. In der Ebene von Serres zeitweilige Kanonenschüsse nnd Pa- troutllenscharmützcl- In der Nähe der Struma Mündung feindliches Artillerieseuer zu Lande und vvn den Schiffen km Golf non Orfano. Lebhafte Lufttätigkeit auf der ge samten ägätschen Front. Ein feindliches Schiff feuerte von der Westseite des Golfes von Port» Lagos, wurde aber von unseren Wasserflugzeugen vertrieben. — Rumänische Front: In der Gegend von Mastmu- die und bei Jsaccea Kugelwechsel zwischen den Posten. iWTBs Di« Lage Rumäniens. i>. Die rumänischen Blätter teilen amtlich mit, daß dt« Reimte niahrgän ge littst und 1920 ei» be rufen werden, ebenso alle Zurückgestellten und die bisher Dienstuntauglichen. Keinerlei Aufschub Wirb gewahrt. Wie briugea unsere Feinde die Kriegskosten auf? Von Pros. Dr. Willi Prion. Beriin. tFortfetznng.» 8. Frankreich. Tic KrlegSauSgaven Frankreichs erreichten Endc 1916 den Betrag von rund 65 Milliarden Mark, also säst so viel wie die des Deutschen Reichs. Die Schwierigkeiten für den französischen Finanzminister liegen nicht darin, daß er diese Dumme nicht aufbrtngen könnte, sondern darin, daß er das Geld nicht zu Bedingungen erhält, die ohne Ge fahren für die Gegenwart und noch mehr ohne solche für die Zukunft sind An der Aufbringung der obigen Summe sind wiederum die festen Anleihen mit nur 16 Milliarden Mark beteiligt, obwohl die letzte Anleihe bei 6 Prozent Zinsen zu 88 Prozent ausgegeben worden ist, also io Pro zent unter dem Kurse der deutschen Kriegsanleihe. Daneben gibt der französische Finanzminister sog. Obligationen der Nationalvcrieidigung. die bis zu 10 Jahren lausen, und sog. Bons der Nationalvertcidrgung aus, die eine Laufzeit von 8 bis 12 Monaten haben. Beide Anlciheformcn haben etwa 16 Milliarden Mark erbracht: es ist zurzeit d i c Quelle, aus der der französische Finanzminister schöpft. Denn die andere Quelle, die Bank von Frankreich, ist mit fast 6 Milliarden Mark am Ende ihrer gesetzlichen Leistungsfähigkeit an- gelangt. Der Notenumlauf der Bank hat sich im Kriege von rund 6 ans fast IS Millardcn erhöht. Ter französische Kapitalmarkt erlaubt also wohl die Auf bringung der zur Deckung der KriegSkvstcn erforderlichen Mittel. Das französische Publikum gibt diese Beträge aber nicht gegen feste Anleihen her, die für den Staat eine Regelung der Schulden auf lange Zeit bedeuten. Der französische Kapitalist nimmt lieber die vorgenannten Obli gationen und Bonü der Nativnntvertcidigung, weil sie einen festen RückzahlnngSkurS haben, also ein Kursrisiko ansschfteßen. Zu dem sich im freien Börsciinerkelir bilden den Kurs der festen Anleihen, mögen sie Sicgesanleihcn oder anders heißen, haben die Franzosen kein Vertrauen. Darin liegt die eine große Schwierigkeit, mit dcr der fran zösische Finanzminister zu kämpfen hat. Die andere, nicht minder große Schwierigkeit liegt iw. Zahlungsverkehr mit dem Ausland. Die gewaltigen kriegerischen Anstrengungen Frankreichs haben den französi- schcn Außenhandel von Grund auf umgcstaltct. Einer Aus fuhr non nur 6 Milliarden Mark stehen nicht wcnigcr als 1V Milliarden Mark im Jahre 1616 an Einfuhr gegenüber (Lebensmittel. Robstosfe und Kriegsmaterial aus England u>rd vor allem a»s Amerika!. Frankreich hatte also im Jahre 1V18 die Riesensumme von 11 bis 12 Milliarden Mark an das Ausland zu zahlen. Es hat diese Schulden ab zudecken versucht durch Verkauf seiner ausländische» Wert papiere. durch Inanspruchnahme erheblicher Kredite im Aus land. voran in Amerika, durch Unterbringung von Anleihen in England und anderswo, und endlich durch Opferung seines nationalen Goldvorrates — und doch nicht er reicht. daß der Wechselkurs intakt blieb. Um Eng land zur fortgesetzten Kreditgewährung oder zur Unter stützung hei amerikanischen Krediten geneigt zu machen, mußte Frankreich die harte Vereinbarung eingebcn, alles „verfügbare" Gold an England abzuliefern. Auf diese Weise hat heute Frankreich bereits mcbr als 2t- Milliarden Mark an Gold eingcbiißt. — ein schweres Opfer für Frankreich, wo jedermann in dem hoben Gvlönorrat der Bank den ruhen den Pol in der schwankende» Welt der Werte erblickt. Um der Bevölkerung se-de Aufregung zu ersparen, ist di« Bank von Frankreich zu einer kleinen Verschleierung übcr- gcgangen. indem sie i» ihre» Ausweisen einen Posten: Gold im AuSIande führt lam 8. Februar 1,l> Milliarden Marks und diesen Posten in die Noiendeckuug einrechnet. Die fran zösischen Tageszeitungen bringen nickt einmal diese Tren nung, sondern führen das Gold im Ausland unter Kasscn- bestanü der Bank non Frankreich ans. I» Wirklichkeit ist dieses Gold längst von England nach Amerika geschickt wor den zur Bezahlung vvn Schulden. Der Goldbestand der Bank vo» England beträgt zurzeit nur etwa 1160 Millionen Mark, also nicht einmal so viel, wie die Bank von Frank reich als Gold im Ausland in ihren Ausweisen aufsühr«. In Wirklichkeit sind also die Noten der Bank von Frank reich in Höhe von 1s Milliarden Mark nur noch zu 18.6 Pro zent durch den eigenen Goldbestand in Höhe vvn 2,6 Milliar den Mark gedeckt. Die Kriegssiiianzieruiig Frankreichs leidet also dar- nnler, daß di« Ausbringung der Mittel im Inland infosge des mangelnden Vertrauens dcr Bevölkerung zu der finan ziellen Wertbeständlgkcii nichl in dcr finanzpolitisch richtigen Form der langfristigen Anleihen erfolgt und daß für die Auslandsverpslichinngen die Deckung« mittel lWcrtpapierc und Gold» ausgehe» und Frankreich durch die in der Schwebe befindlichen Kredite immer mehr in die finanzielle Abhängigkeit von England und Amerika gerät — dasselbe Frankreich, das vor dem Kriege als der Weltbankier galt Die große Lumme schwebender Verbind lichkeiten wird sich in ihrer ganzen Schwere bemerkbar machen, wenn Frankreich a» die d «f > n i t i v c R c g e t u n g seiner Finanzen gehe» m»ß. So wird es au» verständlich, daß noch heute ernsthafte französische Finanzpoliiiker an dem Plane festhalten, Teiftschlond eine Kriegsentschädigung von 100 Milliarden Franken aufziierlegen: dieser Gedanke hilft heute allein Frankreich über die dunklen Zukunftsausstchtev hinweg. — Wie sich aher die Dwg« -estältc» werden, wenn nicht nur d,e KriegSe»tschaä,gnng auAblerbt. tonder» sogar noch eine neue Belastung der französischen Finanzen ei«, tritt — davon will kein Mensch in Frankreich- etwas wissen. Die neuesten Meldungen lauten: D>« Lage an der Westfront, b. Bert««, 1. März. lEig. Drahtmeld., Die Zurück nahme «in-es Abschnittes unserer Ancre« Front in eis« geeignetere Stellung ist seit längerer Zeit von unserer Obersten Heeresleitung vorbereitet worben. Sie wurde der Preise auch bereits vor Austuhrung des Plaues am 26. Februar zunächst vertraulich mitgeteilt- Die Maßnahme begründet sich einzig und allein in dein Prinzip, unsere Stellung überall so zu mahlen, daß wir keinen Mann u n d k c i n S t u ct Material unnütz opfern. Dt« Engiältöer werden natürlich versuchen, diesen Schritt der deutschen Heeresleitung als einen Erfolg ihrer Waisen hinzust-ellen. Sic werden bald genug spüren, daß sie sich, wenn sie wirklich selber an ihre Anpreisungen glauben sollten, sich gründlich verrechnet haben. Aus eng Iftchen Patrouillenvorstößen ist zu erkennen, daß die Eng länder ihre Front weiter südlich ausgedehnt haben und daß nunmehr w e l t c r e 2 6 K > l o in c t e r i r u u z ö s i s ch e r Front von den Engländern ei» genommen werde». Dadurch sind französische Kräfte ircigeioorden, die an anderen Stellen angesctzt wurden Diese Verschiebun gen haben bereits im Dezember vorigen Jahres begonnen Neun englische Divisionen sind inzwischen aus Euglarrd an dcr Westfront eingetrosse». In den letzten Togen war die Tättgkcft av der Westfront, soweit sie nicht durch das Weiler behindert wurde, bei unseren Feinden eine lebhaf tere. Sowohl die Englairder wie die Franzosen unter nahmen mehrsache Erkundungsiwrstoßc Stärkere, englisch. Abteilungen sind ft, den Vorseldkämpfen «n den geräumten Gebieten der Ancrc abgewiesen worden. Nur bei Sarllg gelang es ihnen, an kleineren Stellen in unsere Front ein zudrftigen. NochtS wiederholte der Gegner seinen Ängrift ohne Erfolg Englische Heß«- gegen deutsche Unterseeboot-Leute, b. Bern. 1. März. lEig. Drahtmeld.s Dem „Züricher TageSanz." zufolge tagt die „Morning Post" in einer Zuschrift, daß die deutschen Gefangenen von Unterseeboot Besatzungen, im Falle, sie Lazarettschiffe angegrrsscn haben, vhne weiteres als Seeräuber hingerichte. t werden solle», im Falle sic englische oder neittrulc unvcmafsner. Handclöichisse ohne Warnung versenkt haben, gerichtlich verurteilt werden müßten wegen Raubmordes auf osscncr Sec. — Sie sollen cS wagen! Das Schicksal der Wilsinschcn 'Vorlage t>. Rotterdam, 1. März. iElg Drahtmeld.s Aus Washrng ton wird gemeldet, da der Ausschuß des Abgeordnetenhauses die Gcsctzesvorlagc zur Ermächtigung des Prandcnten für die Bcwafftrnng vvn Handelsschiffen nftv. bcträchtlsch ver ändert hat und dabei verbot, daß Schisse mit Mu ni t i v n S l a d n n g eine K r i c g s v e r ! i ch c r u » g er halten, dürste eine g e in e r n s ch a s t l i ch e. Konferenz beider Häuser über die Regierungsvorlage entscheiden. Amerikanische Aerztc »» Deutschland, d. Berlin. 1. März. lEig. Drahtmeld.s Die ame ri.- kani schcn Aerztc in Graudenz. die Anfang Februar nach Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwilchen Amerika und Deutschland Graudenz verlosten hoben, sind dorthin zuiückgekelirl und haben ihre 2 ä t i g l c i t im dortigen Lazarett ausgenommen. Seitliches uuü Sächsisches. — Ihre Königliche Hoheit Prinzess,,, Mathilde besuchte Mittmoch nachmittag die Zcntralwcrkstätten für Kriegsnerletztc des 12. Armeekorps tm Ausstcllnngspalaste, Lcnnöstraße. — Ter König hol zum Vorsitzenden des Schiedsgerichts in Sachen der staatlichen ElektrizilaisMerlorgung den Prä sidenten des ObcrverwaltungSgerichts Dr. o. Onpe» nnd den zurzeit' bei der Zivilverwaltun« des Gcneralaouner »icments Warschau beschäftigten Rechtsanwalt Dr. Erlen zum juristischen Hilfsarbeiter beim Krcisstcuerrale zu Dresden mit dem Titel und Rang al" Finanzamt»,»!,» ernannt, sowie dein juristischen Hilfsarbeiter beim Krcis- stcucrrate zu Dresden Finanzassestor Dr. Schwede den Titel und Rang als Finanzamtmaini verliehe». — Kricgeauszcichnuügeu. Das Efterne Kreuz >. Klasse erhielt Rechtsanwalt Dr. H e r s ch e l. Hauptwaun d. L. ft einem Jnsanierie-Regftncnt. — Das Eiserne Kreuz 2. Klast wurde de», Meldereiter Paul Keppler, in einem Feld artUieric-Regunenl. verliehen — Weitere Kriegsauszeichnungen au Reichspastbeamtc in Sachsen. Es wurde verliehen: Das Eiserne Kreuz Klage an: PiNUnNc Bahr mann. Leipzig: Postassistcni Bcncr. ?,obli»>. Tclcg'apbcnuvrart'erler Bibrach. Olbcrnhan: Telegrainnibcsteliei Biedermann. Zwickau: Landbriesträgcr Bödme, L>e> »sinnt. Pnjibnie Bvr nert, Waäiivitz: Pechboic B r a l > i l >b . Leipzig, P,n,,chaitnc'' Frank däncl, Wittgensdvrs: Postboie Förster, Aue: Ober Postschaffner Freier. Leipzig: Posibnie Een. Riech: L.de, Post assisient EIic » . Dresden: Postbote E st p s c r t . L.eiong: Postbote H a u S d o r f, Dresden; Postbote Ni 0> H oima n n . Leipzig: Obcr-Posiastistcnl Kol l r ich. Ebcmniv: releneaininbestellcr A r c tz s ch in a r , Zwickau: Postbote L a „ g l> c i v r 1 ch , Leipzig, Postbvtc Robert Lehmann. Dresden: Posftchasftier Löh ner, Leipzig: Landbiiesftägcr Menzel, Lubav: Postschasincr Franz Müller, Leipzig: Postbote P onI . ünnigsteio: Post, bote Prager, Ehcmnitz: Telegraphenchsreiar Piose. Ledvar zcnbcrg: Postschaffner Prüfer, Leipzig: Postschasincr R i ch I c r, Bretnig: Qber-Posiassisicnt Lalzbrenner. Ane^ Obcr-Lele. araphcnassislcnt Schach, Zwickau: Postbote S ist in i d t , Leipzig: Postillion L ch in > c d ch c n , Leipzig: Postbote Ru doll Scho rtg. Leipzig: Posischafsncr Seidel. Plauen: Postlchassncr Simon, Retchenback: Pvsischassncr Thumc>. Mngeln. Bczirl Dresden: Ober-Postasststent Netiner. Reststinau: Poniibastner Vogel. Meerane: Tclcgraplienarbciter Will in ann , Glauchau, Postschaffner Wolf, Glauchau: Briefträger Zahn. Waldbeiw Postbote Zocher. Priftg. Die silberne Li.-Heinrichs-Medaille Ober-Posiassisterft Müller. Treuen Tao Vcrdtcnstkreuz mü Schwertern: Postasstsient H 0 s ch , Hoheustein-Ernsithal: Postlelretar Rcinbold, Crimmitschau. Das Rittertreuz 1. Klasse mit Schwertern des Albrechioorden-,: Ober Pnstpraftltant Lienc m ann , Chemnitz. Dao Aibrechisireuz mit Schwertern Dir Ober-Postasststenten Leidiger. Marineutirchen, mid Salz brenn er, Aue. Ta» Estrenkreuz mü Schwertern Ober-Post schasfucr Karthe, Leipzig Tie silberne Friedrich August Medaille: Postbote B i e s o l d . Bretnig Postistwu Braune. Dresden: Pnstgchilse Felder. Wchrodors. Telcgraphcnanwdrter Fischer, Leipzig: Briefträger Genitiv. Leipzig-Cnnnewitz: Ober-Postafsistent Glien. Dresden, Ober-Postschaftner W»lb Lindner , Leipzig: Postschassner L t ppma n n . Eppendorf PostgelNIsc R i ch t c r , Gottleuba. Postbote R o i h i g . Leipzig. Landbriestrager Staat ich. Mügeln. Bez Dresden: Postillion Sicrl, Dresden: Postfchasiiier T b ü u> e t . Mügeln. Bezirl Dresden: Letinngsaufteher W a ck s m u i v . Aftdenscis. Die bronzene Friedrich-August Medaille: Postbote Büttner. Rohre darf b. Chemnitz: Landbrietträger Buschmann, Pe.nig, Post bote ChristcI, Leloztg. Postschassner Dinger. Crimmitschau. Postillion Findeisen. Letozia. Te-Iegraohenarbeüer Frank. Chemnitz: Postbote Gen. Riesa: Telegrapbenorbciier Kirsch Chemnitz: Postbote .0 r o I, e I, Leipzig: Postbote. Landgraf Leipzig: Telegrapbennorarbciicr L a m m a tz f ch , Leipzig, und M r r k e I, lfiiauchau. Postschassne, Monier, Leipzig: Leie, graphcnvorarbeitcr Moser. Leipzig, Postbote Oskar Mül ler. Leipzig Möckern: Postschaffner Seidel. Plauen: Tele graphenarbcttcr Seidel. Chemnitz: Postbote Walther, Kreischa, und Postillinu Wigrtm, Leipzig. — Todesfall. Nack, einem arbeitsreichen Leven ver. starb iw 86. Lebensjahre, der wetten Kreisen bekannte Bo taniker Herr Königs. Gartcninshcktnr a. D. Gustav Adolph Poschorskii, der Schöpfer des Versuchs gart rns in E-cheüerhan. v»r. »V Attila«. 2. Mär, Sette s
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