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Dresdner Nachrichten : 19.09.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187409198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740919
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740919
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-09
- Tag 1874-09-19
-
Monat
1874-09
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.09.1874
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«rs»,i,l »rk» 7 Uhr m drr itrpkdlil»» Mar>kNftr»tr 13. «hon- nrmr»l4prri« »iertrlmhr- iich Rgr-, durch üie Pou^üü »!ur. »luzeine «ufla,e: 24600 »r»l. Für die vtilck^abk ctuge« sandlkr M.lnui»l«p>e macht sich die Sikbamon nicht verbtildllch. ^seratfn ^in.iakime ou«. m ^amliur». ifier. Un. ÄNrii. ^ciptttk. »t'ojcl. vlvslau. ^rnnksull a M. — Kurl. L1.,»«ch i!> rOorttu, Leipzig. Wie,:. ^ainl'ur>,. .iranksurt a. M.. Mu„. chcn — H Eo. in Frankfurt u M. — Voitst l„ -r»emttt». — 11»- Voiztt, l„ »»«. Lulttt«. ttuUi«r K ()o. tn Part«. Tageblatt sürPolitik, Unterljaltmig ».Geschäftsverkehr. « Do, ' Druck und Eigcnthum der Herausgeber: tLiepsch H Rkikhardt in Dresden. Verantwort!. Redacteur: InlkNS Ntlchardt n Dresden Inserate werden Marten jtraüe Ut angenommen vis Äi>.'. Nt»r. Sonntags vrs Mittags 12 UUr. In Neaunbl: grosle Llloster k^tsse ü lilS 'iamm.4 Uhr De-, kl.'o'.lin einer ein tpalli.',Petit>>ktte kostet 1ö Ps ,. Cingejandt oi» ^eite n Ngr. Eine ^aranlic silr da« nochülci''e Erichen Neil der ^uscnttr wird Ulchl gcgcbcu. A n? w ff rti ge An n a.: een^ Aufträge von uns unbc» lannlei! ?Ut.nieu t>. Per son":, ulseriicn wr. nur gegen Prümilnerando» ^'.alikiiM, du rti) Briese N'.i.s.tt oder Poiltrnz'.tti- i'.'.n. . '» TU btt! kosten 1^,, Ngr. Ini-rote ,ur du oi'ke.gS Nummer -der noch k.rn n, ^cstlag- dir ^ctie 2 Ligr. Nr. 263. Rennzchnter Jal,r»a»g. Dresse», Lmiust,e»S, l st.Lcbtcüi'-cr 1874 Politisches. WagenerS Berufung nach Barzin ist nicht so bedeutungslos, als vielfach sie geflissentlich dargestelit wird. Cs giebt keine Partei in Deutschland, weder die konservativen, noch die liberalen, weder die Clericalen noch die Sozialdemokraten, noch irgend eine ihrer Schat- tirungen, der nicht die Person des ehemaligen KreuzzeitungS- redaeteurS und nachmaligen Gründers der pommerschen Central bahn von Herzen verhaßt wäre. Wenn sich ein Mann wie der Reichskanzler Bismarck über die Mißstimmung, die ein Verkehr mit diesem Wagener unbedingt erwecken muß, hinwegsetzt, so müssen da zwingende Gründe vorliegen. Zwingend entweder für Wagener oder für BiSmarck. Wagener kan > in seiner höchsten Roth, nachdem sich für die Pommersche Centralbahn selbst bei der Auction kein Bieter gesunden, sich hilfesuchend an Bismarck gewendet haben. Wahr scheinlicher ist, daß sich Bismarck des Raths jenes geriebenen Fuchses bedienen will, um das künftige Vereinsgesetz zu einer schneidigen Waffe gegen die Cleriealen und Sozialdemokraten zu schärfen. Vielleicht soll Wagener auch die papierene Nachlassen schast des in Rachen im Sterben liegenden Chefs der preußischen Geheimpolizei, L lieber, ordnen, mit dem er seit Jahrzehnten in allerhand politischen Spionagen, Schnüffeleien, Verschwörungen u. dergl. einträchtig gearbeitet hat. Wie dem auch sei: Befriedigung erweckt das Wiedererscheinen auf der politischen Bühne des hinter den Coulissen verschwundenen trockenen Schleicher Wagener bei keiner Partei. Mit etwas süßsaurer Miene verkünden die liberalen Blätter Preußens die Crneunung des sreieo»servativen "Abgeordneten i'r. Friedenthal zum preußuchcu Münster für die lanswirthjchaftlichen Angelegenheiten. Sie halten gehofft, die Regierung werde bei der Besetzung dieses Postens etwas weiter links zu ihnen und nicht so weit rechts greisen. t)r. Friedenthal war früher in Schlesien Landrath, gab aber diese amtliche Stellung ans, um sich ganz seinen Privatgeschäften zu widmen Er zähtle zu den größten Grundbesitzern Schlesiens und ist jedenfalls der bedeutendste Spiritusbrenner Deutschlands; seine Handelshäuser in Lesterreich hat er jetzt ausgeb st, er bleibt trotzdem einer der reichsten Leute. Politisch gehörte er der Partei an, die an Annexionslnst fast die Nationalliberalen übertraf ; als "Redner zeichnet er sich nicht durch Gedanken- oder Forniengeivandth.it, sondern durch eine gewisse hausbackene Trockenheit und Geschäftskunde aus. Aus Bremerhaven hat sich dieser Tage eine dort einflußreiche Persönlichkeit nach Berlin begeben, um daselbst zu sondiren, wie weit man einer in Bremerhaven gewünschten Annexion an Preußen günstig gestimmt sei. Aus Bremen selbst wissen wir, daß inan dort der Verwandlung der freien Hansa- in eine preußische Provin- zinlstadt gar nicht so abgeneigt ist. Die Bremenser Krämer sind nur noch nicht mit dem Cxempel fertig, was billiger sei: wenn sie ihr Scheinleben als freie Stadt fortietzeii oder wenn sie ihre Ver waltung durch den großen "Nachbarstaat besorgen lassen. Für die Seite, auf welche etliche Marl mehr herauslommcu, wird sich die kaufmännische Wescrstadt entscheiden. Wir unsererseits haben, wie wir dem Senate von Bremen »ub ec»,» zuraunen, nicht das Mindeste dagegen, daß ein "Astergebilde eines selbstständigen Staats auch den Schein seiner Sonderexistenz ausgicbt; wir hoffen vielmehr von einem Verschwinden der roth-weißen Speckflagge der Stadt an der Unterweser einesiheils wirksamere Maßregeln zum Schutze der deutschen Auswanderer, an dem es Bremen so viel fehlen läßt, und vor Allem ein Aufhören des Zollpaitieularismus jener Stadt. Vor Kurzem ist das würlembergijche Kriegsmiiiisterium nach Abgang oes zeitherigcn st Hess von Suckow durch General v. Wundt anderweit besetzt worden. Bekanntlich sind die Kriegsmiiusterien Baicrns, Sachsens und WürlembergS unseren liberalen Einheits- menjchen ein Dorn im Auge. Wir haben bisher vergebens nach einem praktischen Grunde sür diese Abneigung geforscht, denn der politische Grund: fortgesetzte Sc! mälerung der politischen Hoheils- rechte der Einzelstaaten, ist ja "Niemandem verborgen. Gesetzt, cs würden die wenigen Tausende von Thalcrn, die jene besonderen Kriegsministerien kosten, gestrichen, wer gewinnt oder erspart nur einen Pfennig damit? Das Volk absolut nicht, denn das Militär budget wird nicht um einen Pfifferling erleichtert ; das etwa ersparte Geld wird vielmehr für andere Militärzwecke verwendet. Aber cs wird auch nicht sehr viel erspart. Jraend eine, das Kriegsressorl in Sachsen, Würtemberg u. s. w. verwaltete Behörde würde doch immer an Stelle dcS beseitigten Kriegsministerö treten; man kann eine derartige Behörde doch nicht wie ein überflüssiges Rad aus der Staatsmaschine herausnehmen ; hierdurch würden dieLandcsintercssen und auch die des Militärs empfindlich leiden. Lb nun die Spitze dieser Behörde Minister oder Gouverneur heißt, macht sachlich wenig Unterschied; worauf wir aber hohen moralischen Werth legen, ist, daß die zwischen den Kronen Preußen und Sachsen, Würtemberg und Baiern Angegangenen Verträge nicht durch das Drängen von unten durchlöchert und der Rath des Königs um ein Mitglied ge schmälert wird, das cs verstanden hat, die sächsischcArmee mit einem echten Soldatengeiste zu erfüllen, der in der Treue zum König die Treue zum Kaiser freudig verwirklicht. Ganz Oesterreich erfüllt die Thatsach« des Eintritts der Junq- czcchen in den Böhmerlandtag mit Genugthuung. Sind es nicht die Czechen, so sind es doch Archen, der Anfang ist gemacht. Ge schickt werden sie auch ihre Anwesenheit im Landtagssaale benutzen, um sür ihre Rationalität zu wirken und die Deutschen werdm da nicht knausern. Wenn die Jungczechen eine Landessubvention für das czechische Rationaltheater beantragen, so wollen die Deutschen gern die Mittel bewilligen. Das wird einen versöhnenden Eindruck auf die noch grollenden Kreise der Altczechen machen. Von der sonstigen auswärtigen Politik gedenken wir für heute blos des Umstandes, daß der Präsident der nordamerikanischen Union, Grant, offen für die Nearr und gegen die Weiße« in R««- Orleans Partei nimmt und die Bundestruppen gegen die Weißen marschircn läßt. Bezüglich des Weltpostcongrcsjes verweisen wir aus die „TageSgeschichle." Locales «nd Sächsisches. — Zu Mitgliedern der Ersten Kammer sind an Stelle des ausgcschiedenen Advocaten Deumer und des verstorbenen Ritter gutsbesitzers Sahrer von Sahr der Majoratsbesitzer Gras Schall- Ria,icour in Gaußig und der Ritlergutsbesitzer von Watzdorf in Solschwitz von den Rittergutsbesitzern der Oberlausitz gewählt wor den. Ueber die politische Gesinnung der Gewählten verlautet Nichts, indessen ist wohl nicht daran zu zweifeln, daß sie das liberale und nationale Element in der Ersten Kammer nicht vermehren werden. Gegencandidat bei der Wahl war der "Rittergutsbesitzer Or. Pseisser iu Burkersdorf. — "Nächsten Sonntag oder spätestens Montag wird der Prinz Alfons von Asturien, Sohn der Exkönigin Jsabella von Spanien, zu mehrtägigem Aufenthalte in Dresden eintreffen. Er kommt von Berlin und wird später nach Belgien zurückkehren. Der junge Prinz, welcher im strengsten Inkognito als Marquis Cosadango reist, wünscht die Sehenswürdigkeiten Deutschlands kennen zu lernen und hat seinen bisherigen Aufenthalt in Berlin ausschließlich dazu benutzt, um die Kunstschätze, Fabriken und wissenschaftlichen Insti tute der Hauptstadt zu besichtigen. Dian ist natürlich so viel wie möglich bemüht, dem Prinzen Alfons zur Erreichung seines Zweckes behilflich zu sein, ohne aber daß osfiziellerjciw irgend ein Anlaß gegeben wird, welcher als eine Begünstigung des spanischen Thron Prätendenten gedeutet werden könnte. Prinz Alsons scheint auch selbst jeden Verkehr mit dem Berliner Hofe meiden zu wollen und soll insbesondere durchaus keine Begegnung mit dem Kaiser suchen. In seiner Begleitung befinden sich der Herzog von Albuquerque, Graf Mirasol und Oberst de Velasco. Der Herzog von Albu- qncrque, welcher gleichzeitig den Titel eines Herzogs von Sesto führt, war eine an dem Hofe des Kaisers Napoleon sehr be liebte Persönlichkeit und ist verwandt mit der Exkaiserin Eugcnie. Er ist mit der Wittwe des bekannten Herzogs von Morny vermählt — Prinz Alsons, Sohn der Exkönigin Jsabella il. und des In finiten Franz d'Assisi, ist geboren am 28. November 1857. — Aus München schreibt man der Frtst. Ztg. vom 16. Sep tember: Der bisherige Gesandte Sachsens an unserem k. Hofe, Graf v. Könneritz, wird Ende oicseS Monats München verlassen und sich zunächst nach Stuttgart und Darnistadt begeben, um auch dortsclbst sein Abberufungsjchreibcn zu übergeben. Sein Nachfolger dahier, der General v. Fabrice, ist gestern hier eingetroffen, wird in dessen schon morgen wieder nbreisen und zur Uebernahme der Ge sandtschaft erst im nächsten Monat wieder hier eintreffen. — Wir bemerken hierzu, daß es sich nicht um den KriegSminisler General v. Fabriee, sondern den bisherigen sächsischen Gesandten in Brüssel, Herrn v. Fabrice handelt. — Ueber das Eisenbahn-Bataillon, von welchem jetzt 40 Mann hier sind, hat sich vor 14 Tagen nach der großen Parade in Berlin der Kaiser im Kreise der Generäle und Stabsoffiziere sehr anerken nend ausgesprochen; besonders hat ihm die propere und gut militä rische Haliung gefallen. Der Feldmarschall Graf v. Mollke hat dies dem Bataillon mittheilcn lasten mit dem Vertrauen, daß die Allerh. Anerkennung dem Bataillon ein neuer Sporn zum Fortschritt in der Disciplin und in der Technik sein werde, s. — Tic Mitglieder der vstteichischen Rordpvlexpedition werden am 23. d. unsere Stadt passiren. Sie reisen ohne Unterbrechung von Hamburg über Berlin, Dresden und Bodenbach nach Wien, und haben alle Einladungen, die ihnen von den verschiedensten Seiten zugingcn, ihre Reffe nach Wien zu unterbrechen, dankend ab gelehnt. — Für Meiningens Abgebrannte regen sich aller Orten Herzen »nd Hände und es steht zu hoffen, daß den Kalamilosen alle ihre Verluste entschädigt werden. Weit geringer fließen hingegen die Gaben für die Abgebrannten in Brcikenbrunn und in Glashütte und doch ist die "Noth in diesen beiden Orlen entschieden viel drucken der als in Meiningen, dem sich dreSympathie desganzenTcutjchland zuwendet. Vergessen wir bei den Opfern sür die "Meininger nicht die Armen in Breitenbrunn und Glashütte. — Bezüglich der unbefugten Anmaßung einer ärztlichen Be zeichnung theilt das „S. W." folgende ministerielle Entscheidung mit: Ein gewisser B. in L. wendete sich an das Ministerium des Innern mit dem Gesuche um Freisprechung von der ihm wegen un befugter Anmaßung einer ärztlichen Bczeicpnung von derMedicinal- polizeibchördc zu G. auferlcgtcn und in zweiter Instanz bestätigten Geldstrafe von 20 Thlrn. aus Rechtsgründcn. Das Ministerium beschied ihn jedoch auf dieses Gesuch abfällig und ließ es bei der zweitinstanzlichen Entscheidung bewenden. In der betreffenden Ver ordnung war gesagt: „Der Auffassung der Medicinalpolizeibehördc, sowie der Kreisdirection, wonach durch die Thalsache, daß Petent sich den Titel „Specialist" beigelcgt, zumal im Zusammenhalte damit, daß in der fraglichen Annonce von ihm eine große Zahl von Krank heiten aufgcführt worden, für welche er „Specialität" erthcilc, im Publikum der Glauben erweckt werden muffe, Petent sei eine geprüfte Medicinalprrson, habe man lediglich beizupflichten gehabt, und auch der Angabe, daß de« Petenten v«n einzelnen BczirkSarzten der Ge brauch der Bezeichnung „Specialist" nachgesehcn worden sei, einiges Gewicht nicht beilegen können." — Wenn man zusammen addiren könnte, wie viel Geld schon bei uns durch da« vielfach überflüssige und doppelte Straßenpflaster- aufreißen hinausgeworsen worden ist, müßtcsicheinestaunenerregcnde Summe Herausstellen. Da» neueste Beispiel bot gestern die Mt- tinerstrahe. Nachdem der Trakt van der Zwinger- bis zur Palm- stiaße gepflastert und sorgfältig justirt und über die ganze Arbeit fein säuberlich freundlicher Kies gestreut worden, um das Stück dun Verkehr u» übergeben und an dem eine» Ende desselben noch gerammt ward, wurde — es ist liÄin glaublich, aber wahr — das andere Ende schon wie der aufgerissen und ein etwa 3 Ellen tiefer Graven aus- geworfen. Ein Anwohner der vielgeprüften Wetlmeistiaße, welcher dieser wunderbaren Arbeitsverlheilung seine Ausmcrtjamleit schenkte, berichtet uns noch, daß später, beim Erscheinen des Regens, der Graben wieder zugeworsen worden ist, vom Röhrenlegcn hat er nichts gesehen. Das Pflastcrausreißen muß sür gewisse Leute zur Liebhaberei geworden sein und es ließe sich am Ende auch nichts da gegen sagen, wenn nur nicht die Stadt dergleichen Liebhabereien bezahlen müßte. — Ueber dem Hutmachergcwerbe unserer Stadt scheint ein eigener Unstern zu schweben. Binnen zwei Monaten haben sich die Gerichte dreimal veranlaßt gesehen, die Siegel vor Hulmacher, die in Cvncurs verfallen sind, zu legen. "Neuerdings ist dies wieder bei einem Hutgeschäst in der Pirnaischen Vorstaot der Fall gewesen. Mache» sich Geschästsunlüchtiglest oder unglückliche SpUulaticnen oder das allgemeine Darnicdettiegen des Geiverbes geiade bei dem Handwerk am meislengeltend, das andere Menschen behüten soll? Es kommen aber auch andere sonst unangetastete Branchen daran. So verlieren bei der Insolvenz eines vielgenannten Tapercn-Fabri- kanten viele Freunde und Geschäftskunden neuerdings bedeut-nde Summen Geldes. — Die lieblichen zwei Schwäne, welche auf dem Teiche im oberen Ouellenthal des Augustusbades zu Radeberg durch Schönheit und Grazie di-Badegäste im Laufe di ses Sommers amüsirien, haben oiescr Tage ü la B. zaine Fluchtversuche geinacht und ist es dem Einen auch gelungen, spurlos in den Losten zu vcrschiviiwcn. Ta nun die Badcverwaltung gleich dem Ritter Lohengi in große Liebe zu ihrem Schwan hat, so ersucht sie im Jnseratentheile Diejenigen um ÜRittheilung, denen es irgendwie „geschwant", wo der Schwan wohl weilen könnte. Hoffentlich wird doch nicht einer der kurzsich tigen Sonntagsjäger, welche jetzt heerdenweff'e Ward und Feld unsicher machen, das edle Thier im blinden Eifer geschossen haben! — Von Sonntag Abend 6 Uhr bis Sonnabend den 26. dies. Abends 6 Uhr, bleibt das mittel- und niederplauensche Wcißeritz- rührwasser abgeschlagen, weil in dieser Zeit mit Räumung des Wcißeritzmühlgrabens und der nöthigen Reparaturen vorgegangen: wird. Der Zustand des Weißeritzwassers ist jetzt aber auch in der Thal ein elender. In den Rohrtrögcn am See wenigstens ist das Wasier entsetzlich; es stinkt schon von Weitem und ist erfüllt vou einem widerlichen llebrigen Schlamm. — Im kgl. Großen Garten ivird Montag, den 28. September Vormittag II Uhr die Conditorci im Pavillon U an den Meist bietenden mit dem Vorbehalte der Auswahl unter den Lieitanten auf sechs Jahre hinaus vom 1. April 1875 an gerechnet, verpachtet. Kleine Schießgasse "Nr. 4 pari, im Forstrentamte tonnen sich Pacht- lustige die Bedingungen einschen. — Vorgestern Abend kurz nach 8 Uhr hatte an der Chemnitzer Straße, gegenüber der Codahalle, ein Kutscher eines Pserdeeisenbahn- wagcns das Unglück, dem Pferde eines Kohlenwagens einen Fuß zu überfahren. Beim Ausweichen des Kohlenwagens kam Vas Pferd desselben zum Fallen und hierbei der eine Fuß gerade über die Schienen der Bahn zu liegen. Derselbe geriet!) mit dem Hufeisen unter ein Wagenrad, wurde von demselben festgehalten obgleich das Pferd heftige Anstrengungen machte, sich von dein fesselnden Rade zu befreien, so daß endlich der ganze Huf des armen Thieres sammt dem Cisen losgerissen wurde und am Rade hängen blieb. In Folge dessen hat man das Thier gestern früh todl stechen müsse». — In einem Hanse des englischen Viertels haben vorgestern Abend Diebe versucht, in ein Logis einzudnngcn, dessen Inhaber zur Zeit nocb auf dem Lanke wohnen. Aus der verschlossen gewe senen Saalthür ist gestern früh ein ganzes Feld herau-acschnUlen gesunden, der Dieb aber vom Eindiingcn dadu-ch abgehallen war den, daß die Thür inwendig mit eisernen Bändern trenzivcise be schlagen ist. Am Abend zuvor will ein Dienstmädchen aus dem Hause vor demselben mehrere verdächtige Kerle bemerkt und sogar gesehen haben, daß einer derselben mit einem Stück Bret oder der gleichen (vielleicht das hcrausgeschnittene Thürseld aus dem Hause herausgekommen ist. — Mehrere Augenzeugen berichten uns über einen unerquick lichen Vorfall, der sich am l6. d. in den Naebmitlagsslnnden in einer Restauration der "Neustadt zugctragcn hat. Darnach sind zwei (Riste in Mcinungsdifferenzen gekommen. Der Cine ein gemüth sicher OcstcrreiLer, wurde nun von seinem Gegner, einem höchst elegant gekleideten Manne, in sehr gemeiner Weise wörtlich insul- tirt, und als dieser antwortete, schlug der Flegel dem S ohne Austria's mehrmals mit dem Stocke über den Kopf. "Natürlich wurde jetzt Polizei geholt; der erschienene Gensd arm begnügte sich damit, den Namen des rohen Exccdcnten aufzuschreiben und den Beleidigten auf den Klagwcg zu verweisen. Unsere Gewährsleute beklagen daß der Gcnsd'arm den frechen Menschen nicht gleich fest und mit sich genommen bat. — Gestern Vormittag 11 Ubr fand Im Frciinaiirerlöcdtcr- Instlttit vier eine ebenso ernste alS erbebende Feier statt indem Herr 11r. Gärtner, wehster die genannte Anstalt volle zwölf Jahre hlndurcd geleitet bat, von derselben Abistict »ai m. In warmer Weise sprach er dem Vorstände und der Lehrerschaft seinen Lank auS und in ergreifender Rede nabm er berzlisten Avsstled von seinen.zablrclstc» und ihn bochverebrcnde» Cchistcrfnnrn. Herr RegicrungSratb Freiherr v. Teubcrn zollte dem Scheidenden aut- rlsttiaen Lank kür alle Liebe und Treue, die er dem Institute, das unter seiner Acglke zu einer Mnstcranstalt e>blüht lei, jcdcr» zeit gewidmet habe. Nachdem nost eine Schülerin der ersten Se- lecta, Paula Seemann, berzllchc AbschiedSworte gesprochen, schloß die Feier. Bel seiner neullesten Anwesenheit ln Pilsen hat sich der Kaiser von Oesterreich, wie der Local-Anzelger der „Wiener Presse" erzählt, nach dem zweiten Gange des Leleu- mrS durch eine Leputation der Pilsener Acticndrauerei Bier die ses Etablissements credenzen lassen, über dessen Qualität er sich
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