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Dlennlag. SV. Dq««-« 1SS0 ^ ' irr. vos Sette s — «vre*8ner Tkachrttbke«'' — >U«>tlL-?Kot0-0«», Scballplatten als Museumsführer ^lm Nlärkgcben Museum zu Berlin hat mun jetzt den erfolgreichen Versuch gemacht, den veralteten, gedruckten Führer durch Gchallplatten zu ersetzen. Mit Hilfe der Lautbildstelle der Staatsbibliothek sind solide Platten geschaffen worden, die für ,eden Raum eine kurz« Erklärung der dort ausgestellten Gegenstände hären lassen Kenneelr« Das Rinderorchester der Franziskanerschule in Gcböneiche bei Berlin dessen Darbietungen im Berliner Ronzertleben steigende Beachtung finden. Die kleinen Blasmufikanten beim Einüben von Märschen » Was zeist -er Sternhimmel 1S31? Bon Sr. S. S Zu Beginn -es neuen Jahres liegt uns vor allem daran, einen Gesamtüberblick über die Ereignisse zu gewinnen, die für lü.'N astronomisch vorausbercchnet wurden. Sicherlich flehen nn Vordergründe des allgemeinen Interesses die Finsternisse von Sonne und Mond. Wenn uns auch die drei Sonnensinsterntsse diesmal »in zugänglich sind, so werden u»S zwei vollständige Ver siinterunge» des Erdbegleiters, Himmelserscheinungen von außergewöhnlicher Schönheit, dafür entschädigen. Die erste Sonnenfinsternis vom l7. >8. April ist im nördlichen Polar bereich, in Sibirien und im nördlichsten Amerika zu sehen. Die zweite Sonnenfinsternis vom 12. September ist von sehr geringem Betrage und kann in Alaska und an der Ostspilze Asiens wissenschaftlich beobachtet werden, Jur das praktische Leben bleibt sie unauffällig. Die dritte Sonnenfinsternis vom II. Oktober überzieht im Gegensatz zur ersten das Lüdpolar gebiet und einen Teil Südamerikas mit den angrenzenden Ozeanen. Sehr günstig liegen dagegen für uns die Bcvbachtuugs- bedingungen der beiden vollständigen Mond finsternisse, die durch ihre lange Dauer von etwa anderthalb Stunde besonders interessant werden. Der Erd begleiter taucht am 2. April so lies in den .sternschatten der Erde ein, daß dieser noch eine halbe Mondbreite weiter über feinen Rand binwegstrcicht, als zur vollständigen Bedeckung erforderlich wäre. Am Ai. September beträgt der Ileberschus; an Verfinsterung etwas iveniger, etwa ein Drittel Mond- durchmcner. Der völlig verfinsterte Mond ist deswegen so außergewöhnlich schön, weil die Verteilung des dichtes den Augenschein feiner Kugelgestalt hervvrrnft und ihn wie eine opalenc Sphäre am ,Firmament erglühen läßt. Unter den Wandelsternen nähert sich der Mars, den wir als Schwestergestirn der Erde, mau möchte sagen, mit erhöhter Snmpathie verfolgen, am 27. Januar unserem Planeten, wobei der Abstand auf 66 Millionen Kilometer heruntergeht. Schon im Dezember fiel uns aut, daß der Mars in dem sonst sternarmen Bilde des Krebses deutlich an Glanz zunabm, und ietzt fesselt die rötlich flammende I-ackel des ttriegsgotles sicherlich das Auge manches Beschauers des mitternächtigen Himmels. Im I-ebruar »nd März verbleicht dann das rötliche Gestirn wieder, um allmählich in der langen Sommerdänimerung unterzulanchen. Neben Mars ist Jupiter als größter unter den Wandlern im Bilde der Zwillinge gleich falls sehr geeignet, unter Augenmerk ans sich zu lenken. Eine Verwechselung von Mars mit Jupiter ist insofern aus geschlossen, als der MarS rötlich, Jupiter dagegen gelblich und Heller ist. Schon am 6. Januar steht das Taaesgestirn dem Jupiter gegenüber, der bis in den >uni hinein sichtbar bleiben wird. Schon ein starker Feldstecher genügt, um die vier Hellen Iupitermonde in ihrem raschen Spiel um den großen Planeten zu verfolgen. Ein kleines Fernrohr laßt die dunklen Wolken streifen aus seiner Oberfläche erkenne». Der dritte der oberen Planeten. Saturn. ist schon im Dezember unsichtbar geworden und wird in den ersten Iannartagen von der Sonne etngeholt. Er steht im südlichsten Bereiche des Tierkreises und ivird seinen höchsten Stand um Mitternacht erst am 13. Juli erreichen, so daß wir erst in der zweiten Jahreshälfte die Beobachtung dieses ring- umkränzten Wandlers wittenen können. Die Sternwarten der Südhalbkuael der Erde sind gegenwärtig besonders be strebt, eine sonst unvermeidlich eintretende Lücke des Be- vbachtungsprogrammS der nördlichen Sternwarten aus- zufüllen. Die Uebersicht der Bcobachtungsverhältnisse der beiden unteren Planeten Renus und Merkur ist insofern schwieriger als die der oberen Wandler zu gewin nen, als diese das Tagesgestirn so eilig, Venus in 22-, und Merkur schon in 83 Tagen, umkreisen. Wie bei Mars und Jupiter die günstigste BeobachtunaSzeit in den Beginn des Jahres fällt, so haben wir auch bei Venns Gelegenheit, unsere Beobachtungen schon jetzt zu beginnen. Allerdings ist BenuS Morgenstern und erreicht am 2. Icbruar ihre größte westliche Ausweichung vom Tagcsgestirn. Sehen wir von kleinen Schwankungen ab, so können wir uns merken, daß VenuS vorläufig gegen vier einhalb Mir früh ausgeht und dabei allmählich im April in der Morgendämmerung untcrtaucht Ein halbes Jahr lang steht sie dann von uns aus jenseits der Sonne, hinter der sie am 3. September entlang wandert, und kommt erst Ende Novem ber wieder als Abendstern hervor. Wir werden also die ersten Monate des IabreS besonders auSnntzen müssen. Auch bei Merkur müssen wir unsere Beobachtungen zweckmäßig disponieren, da von seinem je dreimaligen Äus- tauchen aus der Morgen- und Abendsette des TageSgcsttrircs nur je eines wirklich ausgenntzt werden kann. Wohl kommt Merkur jetzt im Januar kurze Zeit am Morgenhtmmel heraus, cs lohnt jedoch nicht, nach ihm zu suchen, da sowohl jetzt wie auch Ende Mai Dämmerung unsere Beobachtungen verhindern würde. Erst im letzten Sevtcmberdrittel wird eine günstige Morgenausmeichung Merkurs von der Sonne ein- Kritziuger treten. Wer den Merkur am Abendyimmel beobachten will, was sicherlich die bequemsten Bedingungen bietet, der sollte sich Mitte April dafür sreil,alten, da die beiden anderen abendlichen Ausweichungen des Merkur von der Sonne An fang August und Anfang Dezember nicht ohne besondere optische Hilfsmittel beobachtet werden können. Ueberblicken wir noch einmal die eben geschilderten Be obachtungsbedingungen. so ist als besonders sehenswert die Marönähe im Januar, die Glanzperiode der VenuS als Morgenstern im Januar und Iebruar und das Anftauchen des Merkur am Abcnüstimmel im April hervorzuheben. Wenn wir nach dieser Gesamtübcrsicht des Jahres 1631 uns den Januar-Beobachtungen im besonderen zn- ivendc», so ist, wie unser Kärtchen des Näheren erläutert, vor allem die herrliche Schar der Winterbilder zu studieren. In der linken oberen Ecke der Karte ist der Laus von Mars und Jupiter im ersten Viertel jahr 163l eingezcichuet. Wir sehen Mars im KrebS den größten Teil der Opposttionsschleise beschreiben und dann wieder nach Osten umwenden. Unter den Wintcrsternbildern fesselt als schönstes der Orion besonders unser Auge. Tie Ver bindungslinie der Sterne seines Gürtels führt nach links unten auf den hellsten I-irstern überhaupt, auf Sirius im Großen Hunde. Auf der gegenüberliegenden Seite rechts oberhalb des Orion steht das schöne Bild des Stieres mit dem roten Hauptstern Aldebaran. Nahe dem Scheitelpunkte er glänzt der sonnenühnliche Hauptstern Kapella im Bilde des Iuhrmaiincs. lieber den Laus der Sonne im Januar ist kurz zu bemerken, daß sie am 21. da» Zeichen des Wasser mannes betritt und ihren Untergang von Iss auf 1611 Uhr verspätet. Die Lichtgestalten des Mondes verteilen sich fol gendermaßen: Vollmond am 4., letztes Viertel am ltt. Neu mond am 18. und erstes Viertel am 27. Aus seiner Wande rung durch den Tierkreis besucht der Erdbegleiter zuerst am VollmondStage den 4. den Jupiter, trifft am 6. mit MarS zu sammen und nähert sich am 14. der Venus. Seine Zusammen künfte mit Merkur und Saturn am 17. können wir nicht be obachten. doch bietet seine zweite Annäherung an Jupiter am 31. ein sehr schönes Schauspiel am Abendhtmmel dar. Ein Beobachter aus dem Weltenraum, der ietzt einen Blick aus unser Sonnenreich werfen würde, hätte Gelegenheit, eine seltsame Anordnung der Lage der Wandler fcstzustellen. Es stehen nämlich deren fünf oder eigentlich sechs annähernd auf einer geraden Linie. Gehen wir von Jupiter aus, so folgt ihm, allerdings zunächst noch etwas zu rück gegen die kritische Stellung, der MarS In der Nähe des Kriegsgottes steht die Erde, dann Merkur, die Sonne und ihr gegenüber weit entfernt Saturn. Was eine solche „Ver kettung -er Gestirne" zu bedenken habe, wollen mir hier nicht untersuchen. Ein mittelalterlicher Sterndeuter würde sagen, daß die Ereignisse selbst laut genug reden. Vermischtes Gin Kirsch tötet -en rteevfleser Im Tierpark der Stadt Stralsund wurde der Tier pfleger Jonas von einem Hirsch angegangen und so zu gerichtet. daß der Schwerverletzte seinen Wunden erlag. Ter Hirsch mußte erschossen werden. Mit falschen Spielmarken in Monte Carlo Tem Pariser .^Journal" wird aus Nizza gemeldet, daß ein Deutscher von den Beamten des Kasinos in Monte Earlo beobachtet worden sei, wie er mit falschen Zehn- I-rankcn-Spielmarken setzte. Ter Betreffende sei aus dem Polizeikommissariat durchsucht worden, und man habe sest- gejtellt, -atz er im Besitze von 126 falschen Spielmarken mar und in seinem Koffer noch 660 solcher falscher Spiel« marken mit sich führte. Iaeger habe erklärt, daß er diese Spielmarken vollkommen gutgläubig in Hamburg einem lln» bekannten sür 4666 Mark abgekaust habe. Er habe an der Echtheit der Spielmarken nicht gezweiselt. — Von der Ham« burger Polizei wird dazu mitgetetlt, daß es sich bei dem Ver hafteten um einen kleinen Gastwirt namens Iaeger handelt, der eine Kcllerwirtschaft betrieb und früher als Bote und Putzer tätig war. Er hatte sich am ->. August einen Paß gelöst und war in Hamburg-Barmbeck wohnhaft und aus Sachsen gebürtig. Bon »er KochzeitSseier ins SerenbauS In dem kleinen rumänischen Tors Gardam, nahe bek Bukarest, nahm eine Hochzeitsfcier ein tragisches Ende. Der Bräutigam, der mit der Iestgesellschast in immer aus gelassenere Stimmung gekommen war, sprang kurz nach Mitternacht von seinem Stuhle hoch und führte mit johlen dem Geschrei tolle Tänze im Saale auf. Zuerst glaubte man. der springende Gatte freue sich so ungebändigt über sei» junges Glück. Doch bald mußte man mit Entsetzen fcst- stetlen, daß er wahnsinnig geworden war. Ein ganzes Auf gebot der kräftigsten Iesiesteilnehmer mußte dem Bedauerns werten das traurige Geleit zur nächsten Irrenanstalt geben. Networks Weibnachtswbisky beschlagnahmt "Ausgerechnet kurz vor den Iesttagen ist den amerita- ntschen Alloholschmugglern wohl der empfindlichste Schlag des ganzen Jahres versetzt worden. Tie Küstenwachtschifse griffen die beiden modernsten und grüßten Schmugglerschisfe auf, die an Bord Riesenmengen Liköre und Wein führten, die sür die Weihnachtstage für Ncunork bestimmt waren. Es handelte sich durchweg um bereits bestellte Ware, so daß die Lieferanten, die bestimmt mit der Ankunft der beiden Dampfer rechneten, nun in schwerster Verlegenheit sind. Das tzine Schiff wurde bei Rhode Island gestellt, das andere bet Long Island. Eine Lcihung von mehr als 666 666 Mark hatte das Motorschiff .Maskinonge" an Bord. 1666 Kisten Whiski, und Likör. Dieses Schiss ist im englischen Register eingetragen und gilt als eines der schnellsten Motorschiffe. In den ame rikanischen Schmuaglcrkrcisen nannte man es den „Letzten Schrei". Dieses Motorschiff hatte nicht nur eine der besten Schisfsradivantagcu der Welt an Bord, sondern war auch mit modernen Rauchsängern ausgerüstet und mit Vernebelnngs- avparatcn, mit deren Hilie es im Laufe der letzten zwei Monate dreimal den Häschern entkommen konnte. Die Maschinenanlageu allein kosteten mehr als eine halbe Mil lion Dollar und sind so vollkommen, daß nur eine Besatzung von neun Mann notwendig war. Diese neun Engländer sind sofort verhaftet worden. Tie Abfassung des Schiffes erfolgte vollkommen überraschend, so daß die Leute keinerlei Wider stand wagen oder die Ilucht ergreifen konnten. Das andere Schiff, das beschlagnahmt werden konnte, ist die ebenfalls in England registrierte ..Shanaliam". Sie führte Alkohol sür eine halbe Million Mark mit sich. Hier gestaltete sich die Blockierung des Schisses viel schwieriger, da die Besatzung die Küstanwachtschisse zeitig bemerkt hatte und die Ilucht wagte. Die Verfolger eröffneten jedoch sofort Geschntz»euer. Da der Schmuggler merkte, daß man Ernst machte, drehte er bet und ergab sich. Tie gesamten Alkohvlladungen der beiden Schiffe sind sogleich unschädlich gemacht worden, indem man die Millioncn- werte versenkte. Durch diese Versenkung sind einige bekannte Neuyorker Klubs vollkommen trocken gelegt worden für die Ielertage, da seit einigen Tagen eine regelrechte Alkohol- knappheit in Neuyork herrscht, die natürlich nun noch schlim mer wird, nachdem die „Shanaliam" und „Maskinongc" als Ausfall gemeldet werden müssen. Die Stenotypistin Saul sucht eine Stenotypkstin. Mabel meldet sich. Mabel war vorher vier Jahre lang bei Bankier Basso« gewesen. Der Praxis wegen engagierst sie Saul. Am nächsten Morgen stöhnt Saul: „llm Gottes willen — Sic brauchen ja zu einer Zeile eine Stunde!" „Leider!" nickt Mabel. „Ich denke, Sic waren vier Jahre lang als Stenotypistin bei Bankier Basson? — Haben Sic denn dort nicht viel ge schrieben?" „Nein — nur wenn seine Frau ins Büro kam." Der Au'satz Ionny ist furchtbar unartig gewesen. Er hat Tinte auf die Klinke geschmiert, und der Lehrer hat sich vollkommen beschmutzt. Zur Strafe soll er eine Geschichte über das Thema „Tic Katze" schreiben, eine Geschichte mit vierzig Wör tern. Hier ist IonnyS Arbeit: Tie Kvtze. Wir haben zn Hause eine Katze. Wenn wir die rufen, so machen wir: Miez» mtez, miez, miez, miez, miez, micz, miez. mtez, mlcz, mtez» miez, miez, miez, mtez. micz, mtez. miez. miez, miez, mies» micz, miez, miez, mtez.