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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.12.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19301230018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930123001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930123001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-12
- Tag 1930-12-30
-
Monat
1930-12
-
Jahr
1930
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.12.1930
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Oertliches und Eächflsches Karpfrn-Austauf sNZK'UW'W^ trug» und BettugSversuch», begangen durch «ein Rezept für ein neues Fischgericht: bewahre! Mitten in der Webergasse stehen die Menschen Kopf an «ops, dichtgedrängt, um irgend etwas herum. Immer mehr Neugierige recken den Halb. ' „Js'n hier was lo»? — Was wird'« hier wieder »er« schenkt?* Geduld und ein klein wenig Ellbogen schassen endlich auch mir freien Ausblick: Karpfen werben abgeladen vor dem groben Fischgeschäft, lebende Silvesterkarpfen I Aus dem Roll« vagen liegt eine ganze Anzahl der flachen Ftschfässer. Ein» nach dem andern wird geöffnet, gekippt, und au» der VreitßN Luke purzeln die Karpfen nur so im kalten Wasserstrahl. Der rauscht durch den Weidenkorb durch, der unten im Rinnstein steht und flieht wie ein Bach ins nahe Schleusenloch. Im Korbe selbst aber bauien sich die zappelnden Fische. „Scheene Kerle drbei!" sagt anerkennend der Mann »eben mir. ..Ach. die armen Fischln!* seufzt ein altes Wetbl. ..Aber schmecken tun se doch!* tröstet lächelnd ein anderer, »nd ei» dritter knurrt: ..Sind bloh viel zu teuerI* — Am Silvesterabend aber — trotz aller Not der Zeit — duftet sicher der Karpfen auf so manchem Tische, wandern seine Schuppen nach altem, abergläubischem Brauche in so manches Oeldtäschl. als ..Segenspender* für die nahe Zukunft. Und alle hoffen: erbosten sich beim KarpfenschmauS in des Jahres letzter, feierlicher Stunde ein besseres, neues Jahrk Mindestens aber eins, das wieder mit einem leckeren Karpfen endet. 1-. VV. Hilferuf -es Roten Kreuzes Die ungeheure Not unseres Volkes hat «in Hilfswerk ent» stehen lassen, hinter das sich unler dem Namen „Sächsische Nothtlse IN 30* alle verantwvrtungsbeivustten Kreise, alle amtlichen Stellen und freien Verbände gestellt haben. Nicht ohne Absicht ist der freie n Wohlfahrtspflege für ihre Be lästigung im Nahmen dieses HUfswerkeö volle Selbständigkeit belassen worden. Deshalb wendet sich auch das Rote Kreuz an seine Freunde und Anhänger, an alle, die noch Arbeit und Verdienst haben, mit der Bitte, nicht abseits zu stehen, den schon l» oft bewährten Opferwillen neu aufleben zu lassen und das Rote Kreuz i» seinem Kampfe gegen die erschütternden Nöte unserer Tage zu unterstützen. Trotz aller öffentlichen Für sorge, trotz aller Organisation, wie sie in der Bildung von Bezirks- und Ortsausschüssen der Sächsischen Nothtlf« IlW zum Ausdruck kommt, kann aus die Mitarbeit jedes einzelnen, der nur irgend hierzu imstande ist, nicht verzichtet werden. Noch vieles ist ergänzend zu leisten. Das beweisen die in diesem Jahre täglich iu erschreckender Zahl eingehende» Hilfe rufe und Bittgesuche. Darum kommt und gebt! Denn die grüble Not steht erst noch vor der Tür! Möge der Gemeinschaftsgeist in unserem Volke wieder er wachen und »her alle Partei- und Klassenunterschiede hinweg Ausdruck finden in helfender, befreiender Tat! Sach- und Geldspenden, die alle nur im Sinne der Säch sischen Nvlhttie Verwendung finden, nehmen jederzeit ent gegen: Das Sächsische Rote Kreuz, Dresden-A. 1, Earus- strasie 18, Eg., Postscheckkonto Dresden Nr. 20 100, sowie die örtlichen Ziveigvereine. Alberizweigvereine und die Frei willigen Sainiätskvlvlilien vom Roten Kreuz. Schiedsspruch für die sächsische Metallindustrie Die Lchlichtnnasverhandlunqeu zur Beilegung des Tarts- streites in der sächsische» Metallindustrie, die am Montag in Dresden unter Vorsitz des sächsischen Landesschlichter« Mini sterialrats Dr. Hauschild stattsanden und sich bis in die späte« Abendstunde» hinzogen, haben zu einem Schiedsspruch geführt, der eine vicrprozentrge Lenkung der Löhne der Lohnarbeiter und einer iünsprozenttgen Lenkung der Att»rdarb«ttekUchne vorsteht. Die neue Lohnvereinbarung läuft vom 2. Januar bis 31. Mai 1031. Erllärungüsrist der beiden Parteien ist der ö. Januar. Mißbrauch mit Erwerbslosen Aabrfchitichestri, Bon der Dresdner Straßenbahn-AG. wird uns folgendes mitgeteilt: Die vom Arbeitsamt und vom Ftirsorgeamt an Dresdner Erwerbslose zu ermäßigien Preisen abgegebenen Straßen bahn - Fahrscheinhesle werden neuerdings vielfach miß bräuchlich benutzt. Bisweilen ist sogar sestzustellen, das die nicht übertragbare» Hesie von Erwerbslosen nur erworben worden sind, »m sie an N i ch t b e r e ch t i g t e wetterzu- geben. Die Siraßenbahnverivaltung hat sich deshalb ge- )ü«, «egen »,« uuberechttgte Be- >, da zur Benutzung der GntzirbSlosilb-Ha-rschltitheske Ntz» solch» Personen berechtigt sind, die beim Arbeitsamt in Vermittlung stehen und ErwerbSlvsenuiiterstützuug durch öaS Arbltttzamt oder Fürsorgeamt beziehen. Die Hefte gelten außerdem nur bet al«tchzettta»r Vort«tgung etoergülttaeu. ,om Arbeitsamt ausgestellten Meldekarte, bl« ben Melbeeintraa der lausende» Woche enthalten. Personen, bt« nur »ur Vermittlung »»« meldet sind. sind zur v,Nutzung nicht berechtigt, vet »rank. "Hung. Wt» ' heil rußt die Berechtigung. erlischt, wenn ein als «r« iverb-los Gemeldeter wieder tn ein «lrbetttverbaltutg tritt, fo tlboch, bah bab bereit» gekaufte Heft noch bi» «um »b« kauf der dem Wiedereintritt in bi« Arbeit folgenden aalender« woch« benutzt werden kann. Sollten sich dt» Mißbräuche weiterbtn Haufen, so muß t» Erwägung gezogen werden, ob dt, Stnrtchiung, dir zugunsten der Erwerbs losen ge schaffen warben ist. ttderdauot bestehen bletben kann- Elue schöne Sitte^ Ist »», seinen Täubin, Gönn»,» V»tz «»f da» TI,,» aa„ b», S»„»z,Un„ d„ woasch.,aübe,»l»t»ln. Dann kommt ,e In sede, Han», s,de Fanzttt» «nb 2ße» Ankmsrksamtete wird Abpr all srennhitch p,ki,„e» w»rd,n. Sicher» Stg stch dt« Spmpathtsn 2ßr»r stknobschast »U rioir Glückrvunschanzelge in d«, D»«»b»«« Racheichte». ckstebe» Gi, NN» batb2ihe»n Auftrag Dresdrrur 2Tachrlcht«» — Gtabtra» D». VlaUbe« scheidet, wie schon kurz mit- aeteilt, «Ü Ablauf dies«» Jahr«? aus seinem Amt und tritt in den Ruhestand. D«k- Matthe» wurde am Li. Februar I80Ü in Laubsdorf t. Sa. als Sohn eines Spinncreibesitzcrs ge boren. Nach Beendigung des juristischen Studiums bestand er 180» di» erst« Staatsprüfung und trat, nachdem er bei de« Amtsgericht«» Freiberg und Savda als Hilfsarbeiter tätig gewesen war, am 1. März 1800 eine Stelle als ständiger juristischer Mitarbeiter heim Rat zu Dresden an. 1808 wurde er Assessor. 1004 Ejadischreiber und 1000 zum besoldeten Stabt- rai gewählt. Dr. Mattheö übernahm tn dieser Eigenschaft zu nächst das Siadtbauamt F, später das Baupolizetamt. 1010 wurde Dr. Mattheö das Schulamt übertragen, das er seit dem ununterbrochen verwaltete. 1012 wurde er auf Lebens zeit zum Stadtrat wiedergewählt. Bon 1014 bis 1010 war Tr. Matthes stellvertretender Vorsitzender der Baumktster- prüfungSbehörbe. Die Leitung des Schulamtes übernimmt vom 1. Januar 1031 ab Stadtrat Dr. Red der. der bis herige Leiter des StabisieueramtcS. — »S Jahre im Dienste der Ltad«. Siaütrat Heinrich Beck kann Ende diese» Monats auf «ine 26jährige ehren amtliche Tätigkeit i,n Dienste der Stadt Dresden zurückblickcn. Veck ist der Sohn eines thüringische» Handwerkers, der nach Amerika auswanderte und da»» eine Reise nm die Erde unternahm. Der junge Beck, von Beruf Bolksschuilehrer, trat früh in» politische Lehen ein- Lange Jahre war er Vor sitzender des Freisinnigen Vereins in Dresden und kandidierte später für die Fortschrittliche Volkspariei mehrfach bei Reichs tags- und LanbiagSwahlien. Bet Einführung des neuen Be- rufswahlrechis wurde er 1008 als Kandidat der Lehrerschaft in da» Siadtperordnetenkoklegtum gewählt. Außer in schulpolttischen Fragen betätigte sich Beck besonders auf den Gebieten der Steuersragen und der Bobcnresvrm. Seit 101« ist Beck Stadtrat und verwaltet wi» einer kurzen Unterbrechung von zwei Jahren, in denen er dem Leibamt Vorstand, das Siadtkinderheim. Außer in der städtischen Ver waltung betätigt sich Beck in der Siaaispartei. — Todesfall. Am Sonntag starb in Htrschberg Prosesior Otto Nase, der Vorsitzende des Hauptvorstandcs de» Ntcsengebtrgsveretnö. Nase war am 30. April 1807 tn Breslau geboren und wirkte fett 1001 am Hirschberger Gymnasium. Um die Entwicklung des RiesengebirgSveretn» hat er sich tzervarragenü« Verdienst« erworben. »tersste,»« Mrt^«n—Gau»rntL-Rte1>,,»,»tha. 2. «emelnbestraß« Tüarand t-^Sg rih a—Hi n ter gers. hÜtie-.^ohnsb"ach * Atmeindestraße Glas, . stL WcklsNI de, Piphtherieerkrauknuae« in Dresden. In der Woche vom 21. bi» 27. Dezember find nur S Diphtherie, erkrankungen, »her kein» Todesfälle vorgekommen. oeßnuntz erlafsen. durch dt» di« vom Reichdrqt beschlossene deuW, Az/»n»statze lagt, mit Wirkung vom k. Jonua» ^ >Mchi Attn»tta,e lOS chfÜrSgchfentn »rast gesetzt wird. T' Rj*'»t,ltsdri»«d «teahjnhsiäu». PreFwtst Sri«»»! § H-b" v«> »>r tzikpi« Sarl «di» Buidhandinna iAlwIn »Nb,,,. Ltariens'rahe 15. idlig. Ls. O,kj« verein Degischer Bpchhandier >» Leipzig mi» die HandtlSkamA -- Dresden »»»Netzen ihm bette th, stl!,«»n«tz Ktzrenzetchen. -- De» chttphtza» q,d d», ftätz,i,ch»« «,lk»d»»«r stnd Sil. »er ,»n 8 bi» k Uhr nachmittag«, gkvsjnei. Kehrnschlp- »tzr -. Ochwty. und Huiidrbäder zwei Stuuden up» für all« übrtaen »» etn» Stund» trüber. Am »t e u j , h r » t« o » bleiben Ittmt. ! »ütetlnnaen aeschluäen. Lrt«»»lch tl stdlre« !rn- . Olk VüNpßkGsSVzvkkr zu Drredcll »erltetzen ttz« betbe th, sitbe»««» Ktzrenzetchen. , r ft". r^n^'b1^"s P°l"d<tb»r ftpd Bade» iich« »oietinnaen ae ^ H dtree, F,r»1,r.ch«»,chl«h ».» »a». »,d »l,,trt»i«tst»«»Ar- DreSden-Aeuftadt. Das <»aS. und tzlcktrtztiülSmerk DreSden-Neu- ftabt. Vöhnitzsirad« 14. mit ietnen Aebenstclle» ist vom l. Januar ab unter »«, Lemm-tnummer 24 «>i tZenteal« Weftkrastmerkt zp er- reichen. Wethnachtsfeiem »en«sch,r vfthnnd. Eine zahlreiche ostdeutsche Familie hat«, sich mit ihren Freunden im ..Neustädten Kasino* ver- tammelt. um ihre Weihnachtsseier ,u begehen. Ein Borivruü, der Ostmärkerin Limbach leitete sie «in. Herzliche Worte des 1. Vorsitzenden. Oberfachjchulrat Fratzke. brachten die Einstimmung. Eine Gruppe tugendltcher Schauspieler er freute in der «tnderszener „Als Nikolaus brummte* die großen und kleinen Weihnachtagäste. Beachtliches zeigte der klein« Chor unter der Stabführung von Lehrer Schrei be r tn der Wiedergabe des LieoerznkiuSr „Weihnachten* von Fr. Hesse, in dem Irene Rapp mit ihrer gutgeschiillen Stimme das Kolo sang. Den Höhepunkt stellte die Ausführung des Wethnachisschauspiel» „Der Weihnachlsglocken Zauüerklang* bar. Großer Jubel herrscht« daun, als Knecht Ruprecht vierzig Kinder bescherte. «escheru», des Dreß - Kaiser, Hof. «tammtifch«», Der »N. Jahrestag de» Bestehen» de» Wohltätigkeits- Stammtisch,» Dret-Katfer-Hof veretnt« Mitglie der. Freund« und verwandte Verein« zu einer wohlgelunge nen Gründungsfeier, in deren Mittelpunkt, wie in allen früheren Jahre«, die Bescherung von 2 0 alten Mütter chen gestellt war. Im Verlaufe eines von der Kapelle des 12 Reiterregiments ausgesührtcn Konzerts begrüßte der Bor sitzende F. Faller die Ehrengäste. Allein die durch etn Viertelsahrhundert bewiesene Treue der Siammttsrhbrttder fei die Grundlage für die Wohliätigketisveranstaltiing. Treue zu üben sei das erste Gebot des Vereins gemäß seinem Wahlspruch: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.* Mit einem poetischen Gruß überreichte Ilse Fr öde, die Enkelin de» Begründers, dem Verein einen Silberkranz,- hieran schloß sich unter großem Betsall die Ausführung eines Weih- nachtSsviels, nm dessen Inszenierung und Ausstattung sich die Mitglieder A. Heidan und F. Richter verdient gemacht hatten. Dann erwarteten große Gabenpakcte die Greisinnen an den hübsch geschmückten Tafeln. Der Fraoeooerei» Dresden-Plane» veranstaltete nach lann- lähriarin «rauch tür fein« Schnvltiist« im scslltch geschmückten sie. i»ct»del>,iui>laal »tue Wethnachtübeschcrnna, zu der sich auch zahlreiche »stifte eingesunden hatten. Deutsche Weshnachtsliedcr erklanae» »nl> Pfarrer St e n t e r sprach -bvrte der Bcarüpupg. Sin ikttzderspicl. geleitet von Fel. Knüpfer, und etn KasseepIauderstUndchen holen weihnachtliche Unterhaltung bis zur Bescherung^ bei der wiederum mehr als tlto dem bedürftigen Aller angchörciidc Personen bedacht werden koiinien. Im Gtadtkrankentzaus Vöbtauee Etraße fand die Weihnachts feier tn herkömmlicher Weise tin Bctsaale statt, der von den Kranken, der Aerzie- und Beamtcnschatt mit Angehörigen bi» aus tzeu letzten Platz gefüllt war «et der Feier wirkien Pfarrer Dpetzler, der Dresdner Lehrergrsangvercin und rin Quartett des Konservatoriums mit,- «tn Runbgang durch die Lrankenstatlonen beschloß die Feier. Dt« tziefia« Zwetanleh rlassung der Allianz und b«s Stuttgarter Vereins Versich«rnngS-A.-G. veranstaltete im AuSstcllu»gSp»san «tpe Weihnachtsseier mit ihren Angestellten, lieber KNü Personen nahmen an der Feier teil. Der Konzertsaai der Ausstellung war festlich mit Tannenbäumen geschmückt. Etwa IW Kinder von Angestellten wurden zunächst mit Lasse« und Stollen bewirtet, während die Kapelle Plietzsch-Marko weihnachtliche Weisen anslplelte. Dazu trug der Rezitator HanSkarl Lur Märchen nvr, denen die Kleinen ge spannt lauschte». Rach»«« bte Kafseetascl beendet war, erschien, mit großem Beifall begrüßt, der Weihnachtsmann und verteilt« seine «laben. Da« Unterhaltungsprogramm wurde beschlossen durch dsc Ausführung de» von einem Allianzbeamten verfaßten Weihnacht« scstsptel« „Wenn die Rot am größten .. .* In da« Festspiel «tn- gcsügte Tänze von Märchenacstalten wurden ausgcsübrt von der Tanzgruppe Kausmann-Pratsch. Ein gesellige« Beisammensein »ti Tanz hielt die Erwachsenen »och lange Zeit zusammen. l'ibliogrgphie wird in zwei getrennten Reihe» erscheinen: Reihe verzeichnet die Neuerscheinungen des Buch- Handels, Reihe 8 die Neuerscheinungen außer halb des Buchhandels. Reihe > wird im großen und ganzen dem Inhalt des bisherigen „Wöchentlichen Verzeich nisses der Neuigkeiten des Deutschen Bitchhandeis* ent sprechen. also besten Fortsetzung bilden. Reihe 8 soll die außerhalb des Buchhandels erscheinenden Schriften ver zeichnen, insbesondere die amtlichen Veröffentlichungen der reichsdenischen. österreichischen und sonstigen Behörden des deutschen Sprachgebiets, die in deutscher Sprache erscheinenden Schul- und .Hochschnlschrisien des In- und Auslandes, die deutschsprachige» Schriften der zahlreichen und sehr ver. schiedenaritgen Vereine, Gesellschaften und Verbände, sowie der Industrie- und HgndelSnnternehmnngen. ferner die familicn- und vcrsvneiigeschichttichen Werke, da» groß« Gebiet der Privatdrncke nsiv. Die Hefte dieser Reihe werden halb monatlich erscheinen. Der Inhalt wirb durch da» Mvnai». register erschlossen, außerdem werden Jahrcsregister heraus- gcgeben. Für den Text wie dir Register ist eine neue große »nd klare Druckinve gewählt worden. Die Deutsche Nationak- bibliographie wird uv» der Deutschen Bücherei in Leipzig bearbeitet werden. vr. l.. 8t. f- Maria Jerißa fühlt sich beleidigt. Wie uns eine eigene Drahtmeldnng aus Wien berichtet, gelangt jetzt vor dem LS t e n e r Presser tchter eine sensationelle Ehren- beleidignngsasfäre zum AuStrag. Als Kläger treten auf bte bekannte Sängerin Maria Jrritza, ihr Gatt«. Baron Popper, der Sekretär des Barons, Hauptmann a. D. LÜstner. und besten Gattin. Die Klage richtet sich gegen die frühere Altistin der Wiener Staaiöoper, Frau Olga B a u e r - P i l e ck a , ferner gegen den Schriftsteller Robcrlch M ü l I e r - G ii t i e n b r ii n li und einige weiter« Personen. Der Prozeß sieht im Zusammenhang mit der Beschlagnahme eines Romans von Müller-Guttenbrunn. In diesem Buche, da» den Titel „Bagage* trägt, wird der Werdegang einer L o n g e r i n geschildert, die sich von einer kleinen, unbekannten Künstlerin zu einem Star von Weliruhm ent wickelt hat, und mit großer Dcitttichkett ihr intimes Leben au »gerollt. Durch die Darstellung des Romans fühlen sich Frau Jeritza, ihr Gatte und bte anderen Kläger in ihrer Ehre geirossen. In der Klage wird behanptrt, baß zwar alle Personen im Buche unter Decknamen ausireten, baß man aber ohne weiteres erkennen kann, daß Maria Jeritza sowie die ihr nahestehcnbeii Personen gemeint sind. Der beklagte Schriftsteller Rvderich Müller-Guttciibrunn er klärte. er bat keinen Schlüsselroman, wohl aber einen Roman aus dem Leben geschrieben, dabei auch aus den Baron Popper zielend, und hierfür die schon aus einem Prozeß der Jeritza mit ihrer früheren Privatsekretärin bekannten Einzelheiten verwerten wollen. Auch fei eS richtig, daß er ben früher beschlagnahmten Schlüsselroman de« Barons Schenk, betitelt „Baron P p l d i*. mit besten Ermächti gung verwendet habe. Jedoch habe er nicht die Kammer sängerin Jeritza gemeint, sondern bas Problem der Prima donnen erörtern wollen. Nachdem die Ladung einer Anzahl von Zeugen beantragt worden war, vertagte man die wettere Behandlung der Angelegenheit. * „Welt.Goethe* Die MonumentalauSgabe von Goethe» sämtlichen Werken, dt« zu seinem hundertsten Todestag« zu erscheinen beginnen toll, steht unter der drucktechnischen Lei tung von Prosestvr Eh. H. Kleukens, der über diese würdigste Ehrung Goethes in der Zeitschrift „Philobtblon* nähere An gaben macht. Zugleich soll durch dies erlesene Werk deutscher Buchkunst Gittenberg geehrt werden, und so ist der Träger des Plane» bi« Grburtöstadt des Erfinders der «schwarzen Kunst", Mainz. Die wissenschaftliche Herausgabe de» Textes, die die endgültige Festlegung des reinen, ungetrübten Gnetheworte» gewährleisten soll, wird vom Goethe-Archiv in Weimar be sorgt unb untersteht den Professoren Wahl. Pitersen und Ktppenbcrg. Die Drucklegung erfolgt auf der Mainzer Presse unter Leitung von Kleukens in einer besonders sür diesen Zweck geschossenen Goethe Wclileticr. Von der Ausgabe, die aus fünfzig Bände berechnet ist, sollen jährlich fünf Bände auögegcben werden und die ersten fünf am 22. März 1032 erscheinen. Der Preis für den einzelnen Band wird zehn Mark nicht überschreiten. 4* Rtzthenbnrger Jutziliinm. 1!M jährt sich zum drei hundertstel, Male die Eroberung der Stadt Rothenburg ob der Tauber durch Tillu. bet der, wie bte Ueberlieferuna er zählt, der Rat der Stadt durch den „Meistertrunk^ des Bürgermeister» vor dem Tode gerettet wurde. Zugleich wer- ben es fünfzig Jahr«, baß das zur Erinnerung an die» Er eignis jährlich dargeftelltc, vv» dem Glasermetster Adam Hörber verfaßte Festspiel zum erstenmal -ur Ausführung kam. Da» Jubiläum wirb festlich begangen werden: neben anderen Veranstaltungen soll rin großer Hetmattaa ftatt- stnden. auch soll der „Metstertrunk* außer an Pfingsten an mehreren Sonntagen im Juli und August gespielt werden. 4 Ein „,«rschö«e,t-r* Remdrandt. Der „Geharnischte* der Glasgow er Gemäldegalerie galt bisher für ein» der hervorragendsten Werke aus RcmbraudtS Spatz,ii: »nd Kunstsrrimde ans aller Welt kamen, um dies Wunder werk zu betrachte», das sür einen der grösste» Schätze der Sammliiug gilt »yd dessen Wert aus zwei Millionen Mark bezifsert wird. Die Glasgower sind uuu recht unangenehm bctrvssen durch die Feststellung, daß diese» Bild vor etwa hundert Jahren von irgendeinem Maler „verschönert* wurden ist, indem er dem Original-Gemälde auf der einen Leite eine Leinwand vvn etwa 0 Zentimeter unb aus der anderen Seite von etwa 13 Zentimeter Breite hinzusügie und die Malerei weiter auösülirie, wahrscheinlich nm das Bild dadurch stattlicher zu machen. Diese Zusätze unb Ver änderungen der Nembrankstschen Arbeit wurden letzt vvn einem holländischen Sachverständigen sestgestellt, dem das Bild zur Restaurierung übergeben worden war. Das Werk stammt an» dem Besitz des großen englischen Malers Ren- noldü und gelangte vor vü Jahren tn bä» Glaögowcr Museum. Da» „Gchmieren"vorbilö Bon AnbrS Poltzer Der Schauspieler Dalberttz stand zu dieser Zeit am Höhe» punkt seine» Ruhmes. Es mar kein schrBcnder, welt- erschütternder Ruhm: Magazine brachten nicht sein ganz seitiges Porträt, auch baten ihn keine Filmgesellsci,asten zur Uebernahme einer tragenden Nolle. Die Berühmtheit Albert Dalbcrins war geographisch bi» zur nächsten größeren Stadt, publizistisch bi» einer halben Spalte de» lokalen Blätt chens begrenzt. DteS hinderte nicht Dalberty tn seiner Ueber- zcngnng, etn gottbegnadeter Künstler zu sein. Und sein statistisch aus annähernd dreitausend Personen geschätztes Publikum bestätigte cs ihm immer wieder. Ob er den düsteren Kvnigssohn Hamlet, ben eifersüchtigen Mohren Othello oder ben leichtsinnigen Helden eine» französischen Schwankes mimte, man kargte nicht mit Beifall. Auch an diesem Abend, al» nach dem ersten Akt der Vor hang geiailen war — man spielte zum ersten Male ein modernes Gesellschaftbsiück —, ries «pplau» träfiigcr Hände den Liebling immer wieder hervor. Der Saal mar schon längst hell geworben, ohne der Begeisterung Schranken zu setzen. Dalberty verbeugte sich zum zwölften Male vvr dem Beifall rasende» Publikum, als sein Blick plötzlich wie ge bannt ans einem Zuschauer der ersten Parketircibe hafte» blieb. Er erkannte ihn sofort. Er hatte diesen wuchtigen, runden «chädel z» oft in den illustrierten Zeitungen av- gebildct und aus der Kliwleinwand gesehen, um sich irren zu können: es war der berühmte KoniugK, „iibesirttte» einer der größten Mimen der Gegenwart. Aus die Bühn« zurückgekehrt, .teilte Dasb«,ty s»tn«p Kollegen erregt seine Beobachtung mit. Neugierig drängten
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