Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.12.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19301230018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930123001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930123001
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-12
- Tag 1930-12-30
-
Monat
1930-12
-
Jahr
1930
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.12.1930
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 60S Seil« 2 Versailler Fesseln Bewegungsfreiheit lieben. Gte ist zu einer kerngesunden Wehrmacht geworben, zu der stärksten Stütze des Staates, die von äußeren Einflüssen, von parteipolitischen Anfeindungen und ZersetzungSversuchen unbeirrt, geraden Schrittes den Weg in die bessere deutsche Ankunft geht. Seit der Aushebung aller alte» militärischen Reservate im neuen Wehrgefeh ist sie zudem ein festes Band geworben, das als R e i ch s instruinent Deutschland »usammenhält und durch stilles Wirken den Netchsgedanken vertieft. Aus der rühm- »ollen alten Armee entstanden und ihre Traditionen wahrend, ist sie organisch in die neue Zeit hineingewachsen, der sie zu dienen bestimmt ist. Wir dürfe» ihr am 10. Geburtstag dafür danken und ohne Vorbehalt daö vertrauen aussprechen, das? sie. wie in der Vergangenheit so auch in der Zukunft, »hre Aufgabe zum Wohl des Vaterlandes erfüllen wird. Diese uneingeschränkte Anerkennung der Leistung nnserer Reichswehr erfährt keine» Abbruch, wenn man auch bei dieser Gelegenheit daraus htnweist, daß sie trotz aller beruflichen Tüchtigkeit das Leben des deutschen Volkes nicht sichern kann, solange sie. in ihrer Rüstung und in ihrem Ersatz beschränkt, als kleines Verussheer rings von wassenstarrenden volkS- heercn umgeben ist. Die Gegner, welche uns diese Wehr- verfassung ausgezwungen haben, übertreiben zwar geflissent lich den militärischen Kampfwert der Reichswehr und tun so, als ob sie nnS im Hinblick auf die Erfordernisse des ZukunstS- lrieges gerade mit dem kleinen Berufsheer ein unverdientes Geschenk gegeben häten. Aber daö sind natürlich nur Finten, um sich um den Zwang zur eigenen Abrüstung herumzurcden. Aachtzk-te»* — Weder Frankreich noch seine Vasallen denken daran, die ihnen so vorzüglich scheinend« deutsch« Wehrversassung tn ihren Heereswesen nach»ua-«en. Die halten e» immer noch mit dem Argument der größeren Kanonen und der stärkeren Bataillone. Ehenso wi« st« braucht auch unser« Reichswehr, wenn sie ln einem Konflikt mit einem äußeren Feind de- stehen kost, neuzettltch« Bewasfnung und au»- gebildet, Reserven. Daß sie auch dazu noch komme, da» ist der Wunsch, den wir thr zum 10. Geburtstag dar- bringen. Zum ersten Schritt auf dieser notwendigen vahn der Wehrverstärkung wird sich für die deutsche Regierung bald Gelegenheit geben, wenn demnächst in Genf der Zeit punkt der Abrüstungskonferenz zur Debatte steht. Daß dabet nichts heranSkommen wird, haben auö der Ergebnislosigkeit der Arbeiten in der VvrbercitungSkommisstvn alle einsichtigen Leute tn Deutschland längst begriffen. Sobald aber durch eine neue Verschleppung der Konferenz in ungewisse Fernen amtliche Gcwtsiheit darüber besteht, baß im kommenden Jahre keine allgemeine Abrüstung cintreten wird, dann ist es Zeit, von unserer Sette auö die diesbezüglichen Bestimmungen de» Versailler Vertrags und der vvlkerbunbSsatzungen von den Vertragspartnern für gebrochen zu erklären und den Grundsatz der w t e d«r g e w o n n e n e n deuk. schen Wehrfretheit zu proklamieren. Die Reichswehr ivtrd in erster Linie für diese Forderung ein- treten. Und das nationalsühlende Deutschland ist, wie immer, ihr Bundesgenosse. BrrsiMstkr Kmiwl Moskaus gegen die Ktr»e 9te Internationale der Sottlosen- Moskan, 29. Dez. In Europa und Deutschland lieh kürz lich der im November bekannt gewordene Plan, eine „Internationale der Gottlose n" zu gründen und de» Sitz »ach Berlin zu verlegen, aushorchen. Tatsächlich sind die ersten Verhandlungen der Moskauer Gvttlosen-Verbände mit ausländischen Fresdenkerorganisationen bereits im Jahre 1929 aeleaeiitlich der ersten Begegnung mit den Freidenkern Deutschlands. Frankreichs, Italiens und Oesterreichs in M oSka n eingeleitct morden. Der Vater des Gedankens einer Gottlosen Internationale ist der Sekretär der Gott- losen-verbände, L n k a f ch e w i t s ch. Schon vor einem Jahre erhielt Lukaschewttsch keine Einreisegenehmigung mehr »ach Deutschland. Von russischer Seite wurde damals geltend gemacht, da» tn Moskau bereits sämtliche kommunistischen Internationalen ihren Sitz hätten «nd daö Präsidium der beabsichtigten „Internationale der Gottlosen" außerhalb der Grenzen der Sowjet union liege» müsie. da sonst die sowjetrussitche Union mit der antireligiösen Propananda in den bürgerlichen Kulrurstaaten gar zu sehr belastet würde. Die Hauptarbeit der Propaaanda in den bürgerlichen Ländern sollten die k o m m u n i st t s ch e n Parteien »nd die ihnen angeichlvsienen Organisationen leisten. Inzwischen wurde der Gedanke einer ,Internationale der Gottlosen" weiter getrieben. Die Ziele der neuen Inter nationale sind folgende: Vereinigung der gesamten anti religiösen Weltbewegung in den Händen eines obersten Organs: Organisation eines methodischen Feldzuges nicht nur gegen alle religiösen Kulte. sondern auch gegen einzelne reli giöse Sekten: Erfassung der Arbeitslosen: antireli giöse Propaganda unter den Kindern und Halb wüchsigen, hierzu sollen antireligiöse Zellen tn den Volks- und in den Fortbildungsschulen eingerichtet wer den: antireligiöse Prvpaaan-a durch Funkstationen (zu nächst kommt die Station des GewerkschastSsenderS in Moskau in Fraget: Herausgabe eines wöchentlichen Organs in deut scher. französischer und englischer Sprache. Da eine offene OrganUation in Deutschland aus Schwierigkeiten stoßen würde, soll sie in verschleierter Form, etwa in der eines eingetragenen Verein», ans treten. Die russischen Organisationen als die materiell stärksten sollen den größten Teil der Ausgaben zu tragen haben. Neuerdings soll auch die Wissen sch ast tn verstärk tem Maße in den Dienst der antireligiösen Propaganda ge stellt werden. Am ll. Dezember 1980 fand in der Moskauer kommunistischen Akademie eine Konferenz aller antireli giösen Organisationen der Sowsetnnion statt, an der auch Vertreter wiöenschattlicher Organisationen teilnahmen. Es wurde beschlossen, eine Enznklopädie des marxi stischen Atheismus in mehreren Sprachen heraus zugeben. Ferner sollen antireligiöse AuSstellun- ,gen organisiert werden, die auf die Massen abgesttmmt wer den. Aus dieser Konserenz wurde im übrigen auch die Nolle des F t l m S für die Bekämpfung der Religion besprochen. Für das Jahr 1931 wurde ein besonderes Produktionsprogramm vorgesehen, wonach zwölf Filmstreifen hergestellt werden, von denen sich der größte Teil gegen die evangelische und die katho lische Kirche richtet, ein gertnaerer gegen die jüdische und moliammeümiilche Religion. Man will versuchen, einige dieser Streifen znr Benutzung durch die Fretdenkerverbände nach dem Ausland gelangen zu lassen. Die antireligiöse Propaganda tn Sowletrußland selbst wird inzwischen eifrig weiterbetrieben. Die sowjet russische Organisation steht unter Leitung von Jaroslawskt, der gleichzeitig Mitglied des Zentralkomitee» und der Zentralen Kontrollkommission der Kommunistischen Partei der Sowjet union ist. Jaroslawski ist übrigens auch einer der Haupt eiferer gegen die Mode und ihre Auswüchse. Seinem Be treiben dürfte auch die Ahberusung der tn ihrer Lebenshal tung zu üppig und bürgerlich gewordenen Gesandten Iran Kolontai zu verbastken sein. Die Gottlosen LowjetrußlanbS habe» ihren eigenen „FünfjahreSplan" ausgestellt» nach dem alle Kirchen der Sowjetunion bis zum 1. Januar 1984 geschlossen sein sollen. Zur Ausbildung in der antireligiösen Propaganda dienen in der Sowjetunion achtzehn Akademien. Solcher Akademien bestehen allein tn Leningrad zwei und in Moskau drei. S>e werden aus den Mitteln der Orts- buögcts unterhalten. Besondere Beachtung wird neben der Propaganda aus dem Lande der antircltgtösen Erziehung in der Armee »nd Flotte zugewandt. In die Armee und in die Flotte sind im Jahre 1980 rund 19 999 antireligiöse Instrukteure geschickt worden. Die Bilanz der letzten drei Jahre verzeichnet auch bereits 14 990 Kirchenschlteßungen. Im letzten Halbjahr erstreckte sich die Propaganda besonders gegen die mohammedanische und die jüdische Religion. Die letzte» Instruktionen der Zentrale besagen, daß kein Nach wuchs an Pfarrern und Priestern zugelgssen werben soll. Drost der Propaganda sind in der Sowietnnion noch im Jahre 1929 88 Gotteshäuser verschiedener Glaubens bekenntnisse errichtet worden, die ausschließlich aus Zu wendungen von Arbeitern «nd Bauern gebaut «nrden. Die Sowjetrcgicriiiig bereitet aber nunmehr ein Dekret vor, wonach der Bau von Kirchen auch auS freiwilligen Mitteln untersagt werben soll. Weiterhin liegt dem Zentralen Vollzugskomitee eine Anordnung zur Unterschrift vor. wo nach der religiöse Unterricht mit zwei Jahren Gefängnis und Verbannung bestraft werden soll. DaS alles sind Anzeichen, die eine unerhörte Verschär fung des Kampfes gegen alles Religiöse nicht nur im Inland, sondern auch außerhalb der Sowjetunion für das Jahr 1S8l erwarten lassen. Im Jahre 1981 soll zunächst ein« Konserenz der internationalen Freidenkerverbände entweder in Deutschland oder tn Oesterreich abgehalten werden. Mikits Moitmmmdmikr iorscrn einen Moilemitaat London, 29. Dez. Wie Reuter auö Allahabad meldet, hielt dort die mohammedanische Liga für Gesamtindien eine Tagung ab. Ter Vorsitzende Sir Muhammed Igbal ver trat in einer 'Ansprache folgende Gedankengänge: Die künftige Verfassung Indiens aus der Auffassung zu begründen, daß es ein homogener Körper sei, oder Prinzipien auf Indien anzu wenden, die von britisch-demokratischen Gefühlen diktiert seien, heiße in Indien, ohne es zu wollen, die Saat des Bürgerkrieges ausstreuen. Es sei vollkommen gerechtfertigt, wenn die Mohamme daner ein Moilemindien innerhalb des indischen Gcsamtkörpers verlangten. Weiterhin setzte sich der Redner für die Verschmelzung des Gebietes der Nordwestgrcnze sowie »on Sind und B e lut sch i st a n zu einem einzigen Moslemstaat ein. Die Zentra lisierung des lebendigsten Teiles der indischen Mohammedaner werde, so erklärte der Redner, nicht nur das indische Problem, sondern auch das zcntralasiatische lösen. Wenn man den Mohammedanern volle Freiheit der Entwicklung innerhalb des indischen Gesamtreiches einräume, so würden die im Nord westen wohnenden Moslems sich als die besten Verteidiger Indiens gegen die Invasion fremder Ideen erweisen. Deut licher denn je habe sich bei den Besprechungen am Runden Tisch in London gezeigt, wie grundlegend die Verschiedenheit zwischen den beiden großen kulturellen Gruppen Indiens sei. Ter Plan eines indischen Staatenbundes in der Gestalt, wie er von der Konferenz am Runden Tisch erörtert werde, stelle eine Gefährdung des Islams dar. Es handle sich dabei augen scheinlich um eine Art von Verständigung zwischen Hinbu- indicn und dem britischen Imperialismus. Schwere Kämpfe in Burma London, 29. Dez. Zwischen den Negicrnngstruppen und den Aufständischen im T h a r a iv a d n b e z i r k in Burma ist, wie aus Rangoon gemeldet wird, eine heftige Schlacht im Gange. Bisher haben sich die Ansständischen in ihren Stellungen halten können, obwohl sie mit Artillerie heftig beschossen mprden. Ihre Ver luste sollen sehr schwer sein. Ein Teil des Dschungels ist tn Flammen a » s g e g a n g e n. Der starke Rauch verhin dert das weitere Vordringen der englisch-indischen Truppen. Der Kanonendonner ist aus viele Kilometer hin zu hören. Die englischen Truppen haben die Eingeborenen in weitem Umkreis umzingelt, so daß ihnen nichts anderes übrig bleiben wird, als entweder einen Durchbruch zn versuchen oder ihre Stellungen bis aus das letzte zu verteidigen. Der ursprüngliche Plan, die Eingeborenen auszuhungern, ist an scheinend ausgegcben worden. WnreMMeiier in Brmmiibweig Braunschweig. 2«. Dez. Der Landtag trat noch einmal im alten Jahr zusammen, um über die aus national sozialistischen Vorschlag etngebrachte Regierungsvorlage über die Warenhaus- und Ftlialsteuer abzustimmen. Tie Sozialdemokraten sprachen sich gegen die Vorlage aus. Tie Abgeordneten der bürgerlichen Einheitsliste stimmten unter Vorbehalt für den Antrag, der mit 890 v. H. Zuschlag zur Gewerbesteuer für die Warenhäuser und 159 v. H. Zuschlag zur Gewerbesteuer sür die F t l t a l b e t r t e b e an genommen wurde. DaS Gesetz mußte noch in diesem Jahre verabschiedet werden, da eine Beschlußfassung im neuen Jahre der Notverordnung der Reichsrcgierung geaenübersteben wurde. Ein Antrag der Bürgerlichen, einen Teil der Er- werbSlosenunterstütznng in Naturalien zu verteilen, wurde dem Ausschuß überwiesen. Darauf vertagte sich der Landtag. Neuordnung von Amtsbezeichnungen Berlin, 29. De». Einige Tage vor Weihnachten haben im Neichsinnenministerium Besprechungen über eine Neu- ordnung der Amtsbezeichnungen der Netchsbeamten statt- gesunden. Man verzichtete tedoch auf eine vollständige Besprechung aller einschlägigen Fragen und beschränkte sich vorläufig auf die Beseitigung von Härten bet den Amts bezeichnungen der höheren und oberen Beamten. Bon Wich tigkeit ist, daß die in Preußen schon lange etngestthrte Amts- bezcichnung „Amtsrat" auch im Reich zur Durchführung gebracht werben soll. Außerdem wird beabsichtigt, eine der Bezeichnung „OberregterungSrat" entsprechende Stufe auch für die technischen Beamten zu schassen, so daß es in Zukunft also beispielsweise einen „Obervo st baurat" geben wird. Die nenen Amtsbezeichnungen sollen nach Abschluß der Beratungen durch Abänderung der entsprechenden Bestimmungen des Besoldungsgesetzes tn Kraft gesetzt werben. MarfAall Hoffres Lodeskampf Paris, 29. Dez. Um 21.48 Uhr französischer Zeit wurde bekanntqcaebeü. daß Marschall Josfre noch immer mit dem Tod« rinat, daß die Atmung zeitweise anssetzt, während daS Herz noch tv«« tn DätitzkeU ist. vtensiag. Z0. V«z««b«r 1U0 FM itealilidn im lrtzioen tzeichitrm" Dt« N«tto»als»,taltfte« ««» dte RegkrnngLbetelli,«»« V«rltn. «. Dez. Zu der kürzlich von der „D«Z." an- geschnittenen Frage einer etwaigen RegterungSbetetltgung der Rattonalsozialtsten äußert sich nunmehr der „völkische Beobachter^ grundsätzlich. Da» Blatt schreibt hierzu: In verschwiegenen Gemächern herrscht eine immer heftigere Aus- rrgung, oa man dte kommende unvermeidliche Abrechnung deutlich Herannaben sieht. Daher setzt verschiedene Bemühun- gen. dte „Hitlerpartet" „etnzufügen" etwa tn die sogenannte „nationale Front" sso als zweitletztes ober „sie vernunftgemäß zu leiten" und wa» dergleichen Ausdrücke für dte Bemühun gen. un» unschädlich zu machen, mehr sind. Da wir «nbesangen sind, da» Wohl der deutsch«« Gesamtheit im Auge z« haben, so werben wir jeden Ratschlag prüfen, iede« gute« Rat de- herzigen, gleich von welcher deutschen Persönlichkeit er stammt. Aber mit dem „Einfügen" «nd mit dem „Be teiligen" ist es vorüber. Gewisse Leute und Gruppen meinen noch immer, sie müßten regieren: wenn e» mit recht» nickt ginge, so eben mit links. Diesen sagen wir, Druckfehler zu korrigieren ist mit eine Sen dung der NSDAP., denn diese Herren müssen gar nicht regie ren, vielmehr sind sie schon lange abbaureif, ja mehr als da». SS steht für die Zukunft nicht zur Debatte, ob man Hitler sich mit beteiligen lassen oder mit wem Hitler einst regieren wird. Also genau mit umgekehrt verteilten Rollen. Deshalb kommt auch «in« Koalition aus Grund des jetzigen Reichstages nicht mehr tn Frag«. Dte Herren wollten im Herbst nicht tn der Hoffnung, die „nationalsozialistische Fieberkurve" würde wieder zurückgclicn. Das Gegenteil ist der Fall. Dte nationalsozialistische .,Ge sundungskurve" ist weiter im Ansteigen. Wir fordern deshalb als erste Tat des Jahres 1981 die Auflösung des Reichstages und des Preußischen Landtages. San-tverk unö Beamtenschaft Berlin, 29. De». <Eig. Drahtmeldung.i Dieser Tage fand im Bundeshaus« beS Deutschen Beamteiibunbeö aus Veran lassung beSNetchSverbandeS deSDeutschen Hand werks eine Aussprache statt zwischen den Vertretern des Deutschen Beamtenbundes und Vertretern der Spißenverbände des Handwerks. Die Vertreter des Hand werks brachten ihr Bebauern darüber »um Ausdruck, baß zwischen den beiden verufSstünden Mtßhelligkeiteu überhaupt entstanden seien, und verurteilten lebe un verantwortliche Hetze gegen das Beamtentum. Sie wiesen ferner auf die außerordentlich schwierige Lage des Handwerks hin, di« nicht überall eine gerechte Beurteilung finde. Eine grobe Konkurrenz entstände dem Handwerk bnrch die beamtenwirtschaftlichen Einrichtungen. Trotz aller Schwierigkeiten sei daS Handwerk bereit, dte ein leitenden Maßnahmen der MetchSregierung zur Senkung der Preise wettest gehend zu unterstützen und habe auch Preis senkungen bereits in beachtlichem Umfange vor genommen. Die Vertreter des Deutschen Beamtenbundes erklärten, die deutsche Beamtenschaft bringe dem Handwerk durchaus BerstänbntS entgegen. DaS Abrücken des Handwerks von der Hetze gegen die Beamten werde von der Beamtenschaft lebhaft begrüßt. Die besonderen Opfer der Beamten zwängen diese zu Maßnahmen zur Erhaltung ihrer Kaufkraft. Darum müsse auch dte von der Reichsregierung betriebene PretssenkungS aktion nach Kräften unterstützt werden und auch die Gefolg- schüft des Handwerks finden. Bezüglich der beamtenwirtschaftlichen Einrichtungen wurde betont, daß der Deutlche Beamtenbund bas Recht aus wirtschaftliche Selbsthilfe grundsätzlich bejahe. Die Besprechungen zwischen dem Deutschen Beamtenbund und einzelnen Fachverbänden des Handwerks sollen fortgesetzt werden. AitWltißiMWren »er WiklMMmtei gegen Lolosser Berlin, 29. Dez. Der Partetvorstand der Wirtschafts paktes. der am Montagnachmittag in Berlin tagte, teilt als Ergebnis seiner Verhandlungen folgendes mit: „Der Vorstand der Neichspartet des Deutschen Mittel standes sWirtschgstSpartei) tagte am Montagnachmtttag unter dem Vorsitz des Vorstandsmitgliedes F r e i d e l - HtlüeSheim. Er beschäftigte sich nochmals eingehend mit den Anschuldigun gen gegen den Partetvorsitzenden Drewitz. ES mnrde be schlossen, das Parteischiedsgcrtcht einzuberusen und bei diesem zu beantragen, die Parteimitglieder Co löster und Dannenberg ans der Partei auSzuschlicßcn. Weiter soll der R e i ch s a n s s ch u ß am 4. Januar nach Berlin ein- bcrufen werden. Der Parteivorsitzenüe Drewitz sah sich ver anlaßt, auf Grund der erneut gegen ihn gerichteten Angriffe in der Presse, die der Vorstand nach Prüfung der Verhält nisse als völlig unberechtigt ansieht, non der Aus übung seines Vorstandsamtes bis zum Spruche des Schieds gerichtes Abstand zu nehmen." Das VarteischtedSgericht wird am gleichen Tage wie der Retchsausschuß, also am 4. Januar, zusammentreten. Lnlienlenfuna sür die Londtviciltbaft gefordert Berlin, 29. Dez. Die Abgeordneten Dr. Hugenbcrg und Dr. Obersohren haben tn Ergänzung ihres großen Antrages betr. dte Entschuldung der Landwirtschaft namcnö der deutschnationalen ReichStagSsraktton einen weiteren An trag eingebracht, demzufolge die RctchSregierung unter anderem ersucht werden soll, im Interesse -er notleidenden Landwirtschaft, insbesondere des Ostens, als eventuelle Uebergangsmaßnabmcn dte lausenden Reichs st euer« tn den landwirtschaftlichen Betrieben besonders gefährdeter Ge biete ganz oder zum Teil nicht zu erhebest, sowie Mittel bereltzustcllen, »m eine Senkung der kommunalen Neal- steuern und der UnfallversicherungSlastcn herbetzuführen. Ein üotel in Flammen - 2« rote? Neunork, 29. Dez. In Cochrane sKanadaj brach im LueenShotel ein Großseuer auö, das mit rasender Geschwindig keit um sich griff. Sechs Personen, darunter der Hotelbesitzer «nd leine vier Kinder, kamen i« den Flammen nm. Zwanzig Personen werden vermißt: man nimmt an, baß sie gleichfalls verbrannt sind. Regerttimvie in »rn S«I»minen bet «anitabt London, 29. Dez. Im südafrikanischen Goldmtnen- gebtet bet Kapstadt kam es am Sonntag und Montag zu blutigen Kämpfen zwischen den tödlich verfeindeten Kassern- stämmen der vasutos und PondoS. Die BasntoS be haupten, baß einer der Ihrigen von einem Ponbo ermordet worben sei. Dadurch entstand anfänglich eine kleine Schlägerei, die sich tedoch bald auf alle Goldberawerke au»- behnte, so daß die Polizei eilends eiiigrctlen mußte. ES kam zu Zusammeustößcn, wobei ein Polizist schwer verwundet wurde. Im ganzen sind — soweit bisher festgestellt werden konnte — 29 Kaisern getötet worden. Dte Arbeit in den Gold« bergwerken mußte an vielen Stellen eingestellt werden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)