Suche löschen...
01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 02.08.1922
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1922-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220802013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922080201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922080201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-08
- Tag 1922-08-02
-
Monat
1922-08
-
Jahr
1922
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Wnberr Merkwürdigkeit: die Wiedereröffnung der Gold. bergwerke in den vob-n Tauern. Diese «ourden einst mangels Ergiebigleit >»isgelasscn. Nun ist aber tieuie die Arbeit des Oesteireicher» so billig geworden, daki sich dieser Bergöou wieder rentiert Wer beute etwa von tvastei» in» Naßseld anssteigt, ivied überrascht sein von den Neubauten, die in einer Lee.n »e ovn >.>.>«> bi» 1800 Meter ausgeführt werden und der tO.-uännnng des tsvlderzeS dienen. Biel- leicht cnlstebi lü.-r ein r'i>r.e.chi'che» Kalifornien. das diesen Namen elier verdient, als die Wiener Herrengasse, in der sich die Ban! »o.r.lorrsir vesindet. Vielleicht kann durch diese Radikalkur von t^'ldsnnden Oesterreich wirtschastlich ei,er gerettet weiden, als durch den kühnsten Fiuanzplan Bielleicht bat »ier Gut, seinen Legen auSgeftreut. Dem armen Lande und seineni Bolle wäre e» wohl zu gönnen verüiches un- SSchsifches. »«„den. k. August. Die Verzögerung -er bayrischen Antwort. Ein ungünstiges Sy«pt»«? lrr.ihtmkldunaunsrerBerltnerGchriftletiuug.s Berlin. l. August. In hiesigen politische« Kreisen ist man hinsichtlich der Beilegung des bayrischen Konflikts nicht sehr optimistisch gestimmt, und zwar infolge deS Um standes, daß bereit» fünf läge verflossen sind, ohne dast die baurtsche Negierung den Brief des Reichspräsidenten be antwortet bat. Man schliefst daraus, das, dies kein günstiges Symptom für die Entspannung der Lage sei. Dr. Seim über -en Korrsllk! Bayerns mit -em Aeich. IL-on unserem Lenderberichicrftatter.s München, l Aug. Zum crstenmale ergreift der Grün» her der Bäurischen BvlkSpartei, Reichstagsabgeordneter Dr. Heim, die u in st r i l I e n st e Persönlichkeit ganz Bayerns, daS Wort zum Konsllkt zwischen München und Berlin. Dr. Heini sprach nämlich vor 1000 Bauern in Türkenfcld und erklärte: Wo steht der Feind? Er steht in allen Ständen, in allen Parteien. Er steht dort, wo man sich entrüstet über Auslandsspione und sich nicht scheut. Lvivne zu unterhalten gegen die eigenen Volksgenossen. Er steht dort, wo man die Gelder der banrischen Steuerzahler znm Spionieren gegen Bauern verwendet. H««te kann ein Bayer, wenn er ei« freies Wort sagt, »ach Berlin zur Bernrteilung kommen u«b iu Plötzeasee eiugesperrt werden. Die Zerstörer des Reiches sind nicht wir Bayern, sondern jene Lente, in denen ei« Geist lebt, von dem unser Bolk nichts begreift. Ein Schwein lässt sich abstechen, aber wir in Bayern wollen uns nicht abstechen lassen, wie die Schweine. Eine Politik, die darauf hinanSIänft, »ns in Bauern daS Leben unmöglich ,» machen, eine solche Politik will uns abstechen. Da kann uns auch kein Mehrheitsbeschluß abschrecken. Jedes Nachgcben ha« seine Grenze. Ich kann mir keine bäurische Regierung denken, die nicht weist, dast eS um den letzten Rest der bäurischen Selbständigkeit geht, dast hinter uns. wenn wir wieder nacbgeben. der Bolschewismus droht. Wir in Bauern hatten schon vor der Revolution daS freieste Wahlrecht. Darum wollen wir auch jetzt in diesem Kampf nin die letzten Reste unserer banrischen Selbständigkeit zu- sammenstehen. wollen sein ein einig Bolk von Brüdern. »ss r*2 r-> rr r- eä S Sttnnes will angeblich eine neue Partei. Berlin, 81. Inli. In parlamentarischen Kreisen wird, wie wir hören, davon gesprochen, dast infolge des Kon fliktes in der .Deutschen Allg. Zeitung" Hngo Stioues ent schlossen sei, mit rechtsgerichteten Sozialisten und mastgeben den Persönlichkeiten bürgerlicher Parteien eine neue Partei, und >war eine neue gemästigte sozialifti, sche Partei, zu gründen. Wir betonen ausdrücklich, dast es sich vier nur um ein Gerücht handelt, da die Abgeordne ten. die sich mit dieser Angelegenheit beschäftige». Positives nicht mitznieileu muhten. Doch haben auch Abgeordnete der Deutschen Bolkspartei, die in Berlin weilen, von diesem Gerücht Kenntnis erhalten und im prenkischen Landtag hat eine Sitzung der Dentisten Bolkspartei stattgefondev, die sich mit der Haltung Ltinnes beschäftigte. Die Meldung kann in dieser Form unmöglich richtig sein, da man doch keinem bürgerlichen Politiker, der über haupt noch bürgerlich empfindet, zumuten kann, sich plötzlich im sozialistischen Sinne »mzukrempeln. Zum Prvzeft Gagern-Skolberg. L 'Eigner Draht bericht der .Dresdn. Nachrichten".) Brüssel, l. August. Die belgische Regierung wird bei dem Gesandtenrat ein Gesuch einreichen, um die Aus lieferung der zum Tode verurteilten Offiziere Eickholt ». Gagern und August v. Stvlberg herbeizuführe«. Deutsche Staatsangehörige dürfen nach deutschem Recht nicht ansgeliefcrt werden. Es kann nur eine Wiederauf nahme des Prozesses vor einem deutschen Gericht in Frage kommen. A«fklLr»«> »»« S V»r-sachen durch die Dresdner Kriminalpolizei. Zn dem gestern gemeldeten Vorfall in der Töpfer st raste ist nachzutrage«, daß der Erkeniiungsdienst deS Polizeipräsidium» in dem unbekannten Verbrecher den Buchmacher Wilhelm vlume. am 20. Juni 1871 in Amster dam geboren, festgestellt hat. Durch die in seiner Wohnung vorgenowmene Durchsuchung ergab sich, dast «» Blume aus die Beraubung und eventuell« Ermordung eine» GeldbrieftrLger» abgesehen hatte. Zu diesem Zwecke hatte er schon seit einigen Tagen «inen Geldbrief, träger, der die Ddpferstrast« zu bestellen hat. beobachtet und eine Nachnahmesendung an eine in der Ldpferstratze woh nende Familie gerichtet. Diese Nachnahmesendung hatte er am Sonnabend, den 2«. Inli, nachmittags zwischen 4 und .'» Uhr im Postamt 1 aufgegeben. Als Absender hatte er einen Kari Rolf, Prager Straße 15. wohnhaft, angegeben. Seiner Meinung nach mutzte diese Nachnahmesendung am Montag, den 81. Juli, früh zur Bestellung kommen. Er hatte sich deshalb am eben erwähnten Tage gegen VB Uhr vormittag» in da» Grundstück Töpferstraste 1 begeben, um den Geld- brtefträger dort zu erwarte«. Auf die oberen Treppen stufen. die der GeldbrieftrLger passiere« mutzte, legte er kleine Geldscheine, die den Beamten zum Aufheben veran- lassen sollten. Bei dieser Gelegenheit wollte er den Geld briefträger mit einem eisernen Hammer, den Blume einige Tage zuvor gekauft hatte, Niederschlagen und berauben. -ln Stelle de» Gelbbrteftnäger» erschien aber nur der Briefträger. Hierauf hat Blume da» Hau» verlassen und van der Frauenkirche ans seine Beobachtungen auf den Gelb- brtefträger fortgesetzt. Da ihm an diesem Tage sein Vor. haben nicht zu gelingen schien, begab er sich in da» Grund- stück Töpferstratze 2. um dort eine neue Adresse für eine weiter« Nachnahmesendung auSzuforschen. Dabei kam ihm Polizei-Otzerwachtmcisier Bräcklein, der inzwischen von einer Frau auf ihn aufmerksam gemacht worben war. in den Weg und verlangte AuSwetSpapter« von ihm. Bet dieser Gelegenheit kam es zu dem gestern geschilderten Kampfe, wobei Blume den Polizei-Oberwachtmetster Bräcklein durch drei Schüsse schwer verwundete. Di« Dresdner Kriminal» polizet vermutet mit Recht, daß Blume noch weitere gleichartige Verbrechen begangen hat. Sie suchte ihn deshalb auch mtt auswärtigen Raubüberfällen in Ber» bindung zu bringen, wobei es ihr auch gelang, Blume zu zwei weiteren, in Berlin auSgeführten Nanbmorbfällen. denen drei Personen »um Opfer sielen, zu überführen. ES handelt sich um die Er mordung deS Geldbriefträgers Weber und der Zimmer- vermteterin Rühle am 7. September 1V18 in Berlin und deS Geldbrieftrüger» Lange am 2. Januar 1019 tm Hotel Adlon in Berlin. Blume ist auch zu den Berliner Fällen geständig. r» — dazu braucht niemanb «in Fachmann »« f«t« — auf ber Hand, datz die Voraussagen über den völligen Zu- sammenbruch der deutschen Presse sich noch schneller und in ganz anderem Maste bewahrheiten müssen, als selbst die Pessimistischste» gedacht haben. Wenn da» „Hamburaer Fremdenblatt" tu einem aufsehenerregenden Artikel an »er Spitze de» Blatte» „das Notgesetz für die Presse «ine poli tische Geste" nennt, so hat es damit unbedingt recht. Da» Papierfyndtkat meist hin aus die ungeheuren Holzwucher preise und deren andauernde Steigerung und natürlich anf die enorme Erhöhung der Kohleupreise. Das PretSdiktat haben die Zeitungen einfach hinzunehmen, ohne dast in Wirklichkeit durch die Regierung seit Jahr und Tag etwas andere» geschehen ist, al» datz mau Versprechungen gemacht und schließlich einen Gesetzentwurf geliefert hat. der. selbst wenn er zustande käme, der Not ber Zeitungen auch nicht im geringsten-abhelfen kann. Ein neuer schwerer Schlag für die deutsche Presse. Ein neuer ungeheurer Schlag trifft die um ihre Existenz kämpfende deutsche Presse, die es nicht vermocht hat, durch ihre Preiserhöhungen zum 1. August einen Aus gleich für di« im Laufe des Monatö Juli auf sie nieder- gehagelten neuen Ueberteuerungen zu schaffen. Nach einer an die Zeitungen heute ergangenen Mitteilung erklärt sich das Druckpaptersnudikat genötigt, deu Zuschlag für Angnst aus deu Wagen Druckpapier aus nicht weniger als 278150 Mark zu erhöhe«! Dadurch kommt auf den enormen Juli- preis ein neuer Zuschlag von sage und schretbe achtzig tausend Mark! War das Druckpapier im Jul4 auf daS Hundertfache deS Preises gestiegen, so steigt es jetzt plötzlich noch einmal um das Bierzigfach«. Somit kostet das Zeitnugsdrnckpapier jetzt das Hnndertvierzigfachc des Friedenspreises. Der Nlchtfachmaun stellt sich gar nickt vor. waS das heißt, und die Oeffentkichkett wird nur gelegentlich einmal über die Not der Zeitungen bei einer der viele» fruchtlosen Erörterungen, die bis setzt das Anwachsen ber lebeiis- bedrohlichen Flut nicht aufgehalten haben, aufgeklärt. Im Frieden kostete ein Wagen Druckpapier 2600 Mk.. vom 1. August an kostet er 280 00« Mk.! Rechnet man hierzu alle die anderen ungeheuren Mehr belastungen durch die Verteuerung sämtlicher im Zeitungs betrieb notwendigen Materialien, Maschinenersatzkosten, Gehälter und Löhne und der Kosten der Zustellung, so liegt Die »sühe Ausstellung- lm Hyalene-Museum. Die alte Reithalle im ehemaligen Marstall am Zwinger hat in den letzten Jahren eine Reihe von Ausstellungen be herbergt, die vornehmlich der Gesundheitspflege dienten. Gegenwärtig hat sie eine Ausstellung ganz anderer Art aus genommen, nämlich die Fachausstellung, die der Verband Deutscher Zuckerwarcn- und Schokoladen- Fabri kanten. Sitz Vrannschwctg, in Verbindung mit seinem in Dresden stattfindenden 1. BerbarrdStag veran staltet. Wen» man de» großen Raum betritt, merkt man zunächst nichts davon, datz hier Dinge zur Schau gestellt werden, die die Sehnsucht aller Leckermäuler sind. Grobe blinkende Kessel, Röhren und Räder fallen den Besuchern tn die Augen und andere merkwürdige Apparate mrb Gerät schaften» deren Zweck der Late nicht erkennt, die aber um so größeres Interesse bei den Fachleuten finden. ES sind alles Dinge, die der Kakao-, Schokoladen- und Zuckerwareu- Aabrikant für seinen Betrieb braucht. Beim Seiterge-e» steht man allerlei Roh- und Halbfabrikate, Essenzen, Frucht- und Gemürzexlrakte, Packungsmaterial, Berufskleidung, Vorlagen für die Leb- und Pfefferkuchen Herstellung, -ltrappen, Füllarttkel und vieles andere mehr. Im Hintere« Teile des Saales sind die Fertigfabrikate der Verband»- Mitglieder in recht geschmackvoller Aufmachung Im wahrsten Sinne des Wortes ausgestellt. Stehen den appetitlichen Konfitüren und Schokoladen fallen besonders in die Auge« die kunstvollen Erzeugnisse aus Marzipan. Eine mächtige Windmühle aus Schokolade und Marzipan, köstlich« Füll hörner. täuschend nachgeahmte Blumensträuße und Frücht« zeigen die Hobe Entwicklung dieser Industrie. Heute, Dienstag, mittag 12 Uhr fand in Gegenwart einer Anzahl Vertreter der Staatsbehörden, der städtische» Körperschaften und befreundeter Verbände die EröfsnnngSseier statt Der Vorsitzende Emil Ha nt sch richtete herzliche Worte der Begrüßung an die Anwesenden, wobei er be tonte, die Fachausstellung wolle den Beweis erbringe«, datz die Klein- und Mittelbetriebe gleichfalls leistungsfähig seien und ebenso wie die Großindustrie ihren Anteil hätten am Wiederaufbau des deutschen Vaterlandes. Die Klein- und Mittelbetriebe seien durch den Rohstoffmangel hart be troffen. Aber trotz dieser Schwierigkeiten seien sie doch mutig und tatkräftig. — Im Namen der sächsischen Staats- rcgierung begrüßte darauf die Ausstellung und den Verband Ministerpräsident Buck tn humoristischer Anspielung auf die süßen Erzeugnisse der Aussteller. Wen» diese Industrie auch nicht unbedingt nötig sei zum Wiederaufbau, so trage sie doch dazu bet, daß uns das Leben, besonders den Damen, nicht so schwer werde. Unter deu schwierigen Verhältnissen, die die Rohstosfnot hervorgerufeu hätte, litten alle Indu strien. Diese Verhältnisse zu meistern, dazu habe im Deutschen Reiche niemand die Kraft. Es gelte, der Welt immer wieder z» zeigen, daß wir das friedliebende deutsche Volk seien, bas nur den Kampf und Wett bewerb auf dem Gebiete der Industrie führen wolle. Der Ministerpräsident schloß mit dem Wunsche, datz sich die Schokoladen- und Zuckerwaren-Jndustrie so weiter ent- wickeln möge, wie eS unter günstigeren Verhältnissen vor dem Kriege der Fall gewesen sei. — Stadtrat Retchardt übcrbrachte die Grüße und Wünsche des Gesamtrates, wobei er bemerkte, daß die Stadtgemeindc die Bedeutung wohl zu schätzen wisse, die die Industrie für das städtische Gemein wesen habe. Zu de» Industrien, die in Dresden einen her vorragenden Platz einnehmcn, gehöre auch die Schokoladen- und Zuckcrwaren-Industrie, die von der städtischen Ver« waltnng gern gefördert werde. An die Eröffnungsfeier schloß sich ein Rundgang. —* Ministerpräsident Buck ist vvu seinem Urlaub zurückgekehrt und hat die Dienstgeschäste wieder über nommen. Er vertritt bis zu deren Rückkehr vom Urlaub die Minister Heldt und 8 ipinski. Kunst und Wissenschaft. i-* Ehrengabe für Johannes Lchlas. Der Tiihier Jo hannes Schlaf erhielt von seinen Verehrern in Qucrsnrt, seiner Geburtsstätte, eine Ehrengabe von 20 MO Mark. '>'* Karl Dove Wie ans Jena gemeldet wird, ist dort der Geograph und Asrikaforscher Professor Dr. Karl Dove. der früher an den Universitäten Berlin, Jena und Freiburg wirkte, nach langein, schwerem Leiden im Alter von 50 Iahren gestorben. Als Ergebnis seiner Forschungen hat er eme stattliche Reihe von größeren und kleineren Mono graphien veröffentlich!, unter denen hier nur „Deutsch-Süb- westairlka, Kriegs und Friedcnsbilder", »Dom Kap zum Nil", „Das britische Weltreich" und namenllich seine aus gezeichnete .„Wirtschaftliche Landeskunde der deutschen Schutz gebiete" hervorgehoben seien. s* Der endgültig-- Rücktritt des Wiener Burgtheater» Direktors Dr. Anton Wildgans ist noch schneller erfolgt, alS erwartet wurde. Offiziell wird bereits die Ernennung des Regisseurs Max Paulscn zum Leiter des BurgtheaterS gemeldet. 7* Die erste Thüringer Kunstansstellung in Weimar ist, wie uns von unserem dortigen Mitarbeiter geschrieben wird, sertiggestellt und wird am 1. August feierlich eröffnet werden. Wie ans einer B o r b e s i ch t i g u n g ersichtlich, macht das Ganze einen durchaus würdigen Eindruck. Die zahlreichen Gemälde sind, nach den veiden Richtungen ge trennt. in zwei großen Oberiichtiälcn und einigen an- lchließendcn Nebcnräumen des Alten sGroßherzoglichenj Museums nntergcbrachl, bei deren Betreten einem sofort eine wundervolle Arbeit des Bildhauers Professor Engel- mann. ein weiblicher Kopf, den Blick zum Himmel gerichtet und „Strahlende" benannt, in der Mitte des Rairmcs in die Augen fällt. Eine ganze 'Wand dieses Hauptsaales nehmen Werke von Professor Klemm und die gegenüberliegende solche von Gugg ein, während die Scitenwände Gemälde von Tl> edv. Hamann u. a. m. anfweisen. Ter zweite große Saal enthält ausschließlich exoressionistische Arbeiten, unter denen auch der soeben an das Staatliche Bausurns berufene Kundin ski mit mehreren großen Flächen ver treten ist. Eine Max-Reger-Büste für Nürnberg. Wie aus Weimar berichtet wird, ist die vielbesprochene, als vortrefflich anerkannte Max-Reger-Bü st e sMarmors des Wet- marer Bildhauers Professor Richard Engelmann, Lehrer am Staatlichen Bauhaus, non dem Verfertiger an die Städtische Galerie in N ü r n b e rg verkauft morden. Bon der Deutschen Gewerbeschau in München. Der Magistrat Kassel entsendet 81 Angehörige der gewerblichen Stände sowie Lehrer der Gewerbe- unter Gewährung von je 2300 Mk. Beihilfe zum Besuche der Gewcrbcschau nach München. Au der Aufbringung der gesamten Summe von 77 500 Mk. beteiligte» sich außer der Statt dt« Gewerbe- ballc und der MuienmSverein iu Kassel. Dies« Beihilfe ist «in Beispiel weitblickender Gewerbcsörderung. das auch anderwärts rege Nachahmung verdient. Am 3. August werden 20 Vertreter deS StadtparlamenteS von Chicago, die sich zurzeit auf einer Studienreise in Deutschland be finden, die Deutsche Gewerbeschau besuchen. — Tie „Dom- bauhütte" der Deutschen Gewerbeschau, die unter der Leitung von Professor Peter BehrenS errichtet wurde, ist Ende Juli eröffnet morden mit einer Feier, zu der Gäste aus den Kreis«» der staatlichen und städtischen Behörden, der Künstlerschaft. deS Schrifttums und anderer Berufs- gruppen Deutschlands geladen waren. Professor Behrens kennzeichnet,: Wesen und Ziel der „Dombaubüttc" und be tonte. daß es der Arbeitsgemeinschaft der „Dombauhütte", Industriellen. Handwerkern und Künstlern darauf ankam, daS Gegenteil von dem zu schaffen, was industrielle und maschinelle Arbeit ist und was bei einigem Werte als Ge schmackskunst bezeichnet werben kann. Die Kirche muß sich nach einer überlangen Zeit verflachter Konventionen an die UebcrzeugungSkraft aller wahren und lebendigen Kunst er- innern. Reichskunstwart RedSlob begrüßte das Werk als eine BasiS. auf der sich das Verständnis für kirchliche Kunst und künstlerische Absicht, die nach esiner Gemeinschaft drängen, aufbaut, bas ist die Basis der gesunden, handwerk lichen Arbeit, der der weitest« Nachklang zu wiinschcn ist. -i» Die Wiederherstellung von Shakespeares Garten. Ter „Große Garten" von Stratsord, der wahrscheinlich einst Shakespeare gehört batte, ist jetzt wieder in eine Gartcn- anlage der elisabethanischen Zeit verwandelt und mit alten englischen Blumen geschmückt worden. Ueber diese Wieder herstellung einer Naturschönheit, die zugleich mit dem Namen des größten britischen DtckterS eng verknüpft ist. äußert sich der Wiederhersteller des Gartens. Ernest Law, in einem soeben erschienenen Buch „Shakespeares Garten". Es ist sür unS heute sehr schwierig, eine genaue Vorstellung davon zu gewinnen, welche Gestalt diese Anlage zu Shakespeares Zeiten hatte. Wir kennen die starke Freude des Dichters an der gepflegten und gestalteten Natur aus leinen Werken, wissen, welche- seine Lieülingsblumen waren und wie er die Gartenkunst liebte. Auf Grund der Fingerzeige, die sich dadurch darboten, ist die Neugesialiung vorgcnommen worden. In den ersten Zeiten der Regie rung der Könign Viktoria hatte man den Garten, der da mals völlig verfallen war. in der Mode scner Epoche ein gerichtet, Law schildert diese häßliche und stimmungölose Anlage mit dem gewöhnlichen Nasenrondell, den kahlen, nüchternen Wegen, den Stuckvasen und den häßlichen Etsen- gittern. Alle „Verbesserungen" aus jener Zeit sind nun wieder beseitigt, und es ist ouS Shakespeares Garten eine schöne harmonische Gartenaniage geworden im alt«- '- 'cken Stil, eine Neugestaltung, die sich sorgfältig nach den leir- Plänen richtet, wie sie unS aus der Zeit der Königin Elisa beth überliefert sind. So ist dieser liebliche, frtedlihe Srdenfleck zu einer würdigen Erinnerungsstätte an den größten Dramatiker geworden, der hier bie letzten Jahre seines Leben» in idyllischer Zurückgezogenheit »erbrachte. ** Ein vielseitiger indischer Dramatiker. Der indische Schriftsteller Pandit Shankar, der vor kurzem einige seiner Dramen im Londoner Grand Gutgnol-Theater vor- führte, ist nicht nur sein eigener Regisseur, sondern kom poniert auch die Musik und die Tänze sür seine Stücke und ist der Darsteller seiner Hauptrollen. So spielte er in dem „Erwachten Träumer" die Hauptrolle des Abu Hussain und zeigte dabei sehr viel Humor. Tragische Töne schlug er bei der Aufführung seines Trauerspiels „Tie Königin von Ehittoro" an. Außerdem aber ist dieser Dichter auch noch ei» sehr gewandter Zauberkünstler und Taschenspieler, der mtt der Vorführung seiner Kunststücke sein Publikum erst in Staunen setzte, bevor er es Mit seiner Knnst bckannt- machte. -r* Japanische Farbholzschuitte inr- Schwarzdrucke zeigt Karl W. Hiersemann in Leipzig in seinem neuen Katalog 50ss an. Unter den fast 600 Nummern befinden sich die seltenste« Blätter von Harunabu. Ktyonaga. Schunsho, Utamara, Vumho, Hiroshlge. Kuhtsada und anderen großen Meister« Auch Holzschnittbüchcr und Vollbilder iKakemonoS unt Makimonosl sind in dieser Sammlung verzeichnet. Daß im Anschluß an diese künstlerischen Arbeiten noch gesuchte Bücher, die von japanischen und chinesischen Holzschnitten handeln, aufgefitlirt werden, ist sür den Liebhaber ostasiati scher Kunst von Wichtigkeit. Hicrsemanns k>OV. Katalog be handelt Südamerika: die Bücher stammen zum großen Teil ans der Bibliothek des Naturforschers Dr. Theodor Wolfs in Dresden. » Aus Konrad Kaenischs AauplmamiVerk. Ter preußische Kultusminister a. D. Konrad Haenisch wird demnächst mit einem umfassenden Werk über Gerhart Hauptmann an die Oefscntlichkeit treten. Wir sind in der Lage, nachstehend eine Stelle des Buches zugänglich zu mache», die dadurch besonders interessant ist. daß sie sich mit der frühesten, viel zu wenig bekannten Schaffensperiode des TichtcrS befaßt: Tas „PronietbidcnloS". das seltsame Jugendwcrk des Zweiundzwanzigjährigen, ist die erste Dichtung, die Haupt mann der Oefscntlichlctt übergeben hat. Wen» auch nur für ein oder zwei Wochen — denn wir missen ja, daß er sie dann svsort aus dem Buchhandel zurückzvg. Das „Promethiden- los" ist aber keineswegs Hauptinanns erster dichterischer Versuch überhaupt. Von den Breslauer Schuljahren, in denen der kleine Gerhart seine Schulhefte mit Neimen und Märchen vollkritzelte, biS zum „Promethtöenlos" zieht sich eine ununterbrochene Kette dichterischer Bemühungen. Drei große Zeitalter vornehmlich sind eS, die des jungen Menschen Einbildungskraft befruchten: Germanische Vorzeit, altrvmtsches Heldentum, Leben und Lehre Christi. So ver» sucht sich schon der eben zum Jüngling heranretfcnde Knabe an einem Epos „IesuS von Nazareth" und faßt den seltsamen Plan, ein —- Tagebuch deS IudaS Jschartotli zu schreiben! Man sieht: hier beretts ist es ber irgendwie aus setner Bahn geworfene Mensch, der de» werdenden Dichter» Anteilnahme « de »i v« ka te ft, L« m s» dt D D 8: u« an S Ist oft «» Äi Ei L T, w dei w« »t« u» «r »w i«' W Si fü, leh St St Di An Ar Tr hal bal der Mit M, « ser ri. i.: auf Vau eine frei« das ende TW« Er ! da» Stü. der oiel« Dev: ist di achtz «Tib den > Bild Situ Situ ruhe steint j seine bekm rehai tage» aber 'prick zu u chon chu». Bol Leut« Gebt« - u itzt, k
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)