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Dresdner Nachrichten : 16.02.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189002168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-02
- Tag 1890-02-16
-
Monat
1890-02
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.02.1890
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. voll Gedanken M di« Ausgabe« d«» schreibt, in Worte« doll boh« edier. derzenSechter Empfindung habe GtaatSrakhes enrwickclt. Am 13. krack in der graben Spinnerei von Baron Leiten» vrraer in Grottau ein Streik au». Dir Arbeiter verlangen neben rinderen Förden,»««, eine Lvpro». Lobnerhöhuna^ Frankreich. Die Regierung beschloß, die Beantwortung der deutichen Einladung »Uk «rbeitrrlchubtontereni dt» nach der Aeube» nmg der übrigen Mächte zu verschieden. Ter Senat verdandrlte über den Antrag vartbe. durch welchen gewisse Drehvergeden den SorreklioiiStribunalen übenvteien werden sotten. Berichterstatter Endetet bezeichnet alS Zweck de» Anträge», dem Wunsche de« Lande», den Preßvergeben ein Ziel zu «eben, entgegrnrukommrn. Jusüimimster Tbevenet sagte, dir Presse sei ntrinat» wein gewesen als jetzt, aber man dürfe doch nicht unter dem Schutze der Preßfreiheit die Behörden wehrlos machener fordere den Senat auf, den vorgeschlagenen Entwurf unverändert mnunebmrn. (Beifall.) Der ObenAckerbauratb unter dem Vorsitz des Ackerba uminislerö beschloß einen Elnaarigszoll von 3 FrcS. aui ungemablenen Mai» und 5 FrcS. auf Maismehl und MaiSklrie, ferner einen Zoll von 3 FrcS. aut ReiS im Stroh und von 8 Ir. aus gebrochenen oder entschättcn Reis, sowie auf Reismehl. Die Studenten der katholischen Hochschule von Pari-, gegen 4<X) an der Zahl, veranstaltete» dem verzog von LuhneS, des Freundes des Prinzen von Orleans, zu Ehre» einen Punsch, wie man dergleichen hier nennt. Mehrere Redner stierten die Größe dcS Prinzen Philipv und schworen gerührt, das Beispiel eines io rrhahenen Führers der Jugend stets vor Augen zu behalten. Dem Herzog von LunncS ist wegen seiner Haltung bei dem Punsch die (xrlauvniß entzogen worden, den Herzog vv» Orleans seruerhiii i» der Connergerlc zu besuchen. Der „Tenips gesteht, daß die Haltung des Herzog» vv» Oo lcand vor Gericht eure »nie gewrien sei. Der Zivttcheiii'all wäre nunmehr geschlossen, adgeiehrn von der Folge, die ihn, der Präsi dent Eariiot geben wird. Der Präsident und die Regierung aber seien klarblickend genug, nm der raschen Thai eines jungen Mannes nicht die Folgen eines Handstreiches eines Prätendenten zu ver leihen. Die verhärtet gewesenen Maniicslanten werden voraus sichtlich einfach der Polizei wegen UirsnaS übergeben werden. Trotz amtlicher Adleugming erhält sich das Gerücht von der Schlappe einer kleinen Tnippen-Abihcilung am Senegal-Oberlauf. Die auf einige Millionen geschätzten Besitzungen der vcrirrtherllen Verschwörer in Massanatz wurde» mit Beschlag belegt. Paris. DaS große Loos der Tombola >ür die Antwervcner Kalamitoscn, 200,1X0 Frcs., ist nach Hagenau im Elsaß gefallen. Der Gewinner ist rin naturalisirter Deutscher. Die icaiizösischen Zeitungen sind entrüstet, das Pariser Geld zu den „Sauerkraut- löpsen" wandern zu sehen. — In der Großen Oper haben die Proben zu „Ascairiv" (Benvemrto Ecllini). Over von Saint-ScwirS, begonnen. DaS Werk soll Mitte März in Szene gehen. — In der Rne de la Mare erging sich ein iNähngcr Junge aus . . . Liebcsgram. ES halten sich bei ihm Gefühle für ein lOjähriges Mädwei, geäußert, und ais diese .Zuneigung" niit einer Tracht Prügel von Seilen der Eltern heantworlel wurde, griff er zum Strick. Er hinterließ einen Brief, worin er lagt, vag er seine .Braut" im „Himmel" erwartet. Ans dem Jungen Halle mit der Zeit noch etwas werden können I Italien. Tie Regierung hat der Tcputirteiikanlmer einen Gesetzentwurf beir. die vbligntoriiche Versiche-mig der Arbeiter gegen BeluehS-Unsälle vvrgciegt. Vv» den Versicherungsprämien ivUen neun Zehnlri von den Arbeitgebern und ein Zehntel von den Ar beitern gezahlt werden. In Eait'giion della Valla bei Perugia ist jungst, wie bereits telegraphisch gemeldet, ein entwtzttches Unglück pasurl. Fast die ganze Bevölkerung (etwa 500 Meirichen) der Kömmiine waren ui den, Saale des SctmlhauseS zu crnec Belustigung versammelt, als plötzlich der Fußboden des Saales nnler d-r Last zusamnreiwrach iiiiv die Ainve>e»drn in de» nnlcie» lltauiir des Gebäudes hinab stürzten. Einer von den Wenigen, welche ziemlich unverletzt davon gekommen waren, machte sich lchlcunigst nach Perugia ans den Weg. wo er nach drei Stunden anlangie und von wo er mit mehreren Aerzleii, den erforderlichen Hiissniaiiinchaileu, und einer halben Schwadron Neiler nach der Unglurksslätte zmücklehrle. Vierzehn Pcrwnkn hatten denn Fallen das Genick gebrochen, andere be fanden sich >» den letzten Zügen, ais sie unter den Trümmern her- vorgezogeii wurden. Fast alle sind mehr oder minder schwer ver letzt. In Peoigia hat mau wiorl eine Earmnlnng ui's Werk ge setzt, um dem namenlosen Elend, das in dem Dorschen herrsche nach Möglichkeit zu Neuern. Spanien. Minister Sagasta ließ der Gräfin von Paris mit- theiicn, die Regierung könne irgendwelche orierurisliiche Faniilien- rtttbe ans spauiichei» B.deri nicht dulden. Der Herzog von Mont- pensicr hinierläßt ein Vermöge» von 2l)0 Millionen, wovon 80 Millionen der Gräfin von Paris Zufällen. Portugal. Die Polizei löi'.e den Stlldcuten-Verein von Lissabon als republikanischer Bestrebungen verdächtig aus und de schlagnahmte siiimnilichr Papiere. Eiiglniid. Ter soeben veröffkiitlichle Bericht der Parncll konniusüon enthält IM Seiten, ist von drei Richiec» unterzeichnet rind vorn »ein puristischen Standpunkte redig rt. Die Koininnsioii e,klart. die sllugeklaglei! seien nicht geinctuschasilich Mitglieder einer Verschwörung, um die UnabhangigleN Irlands herziiltcUeir, erachiet jedoch, daß ewige, unier dieien Dawitt, die Laudliga zu diesem Zwecke vrgainsirlc». Diese halten sich verschwöre», durch Gcwall- millcl und Terrorismus die Landbesitzer verminen zu lassen und ans dem Lande z» treiben. Tie Kvinaiösioii spricht Pnrnell und die andcren p.nncllisliichcn Abgeordneten von der Antlage sre: und erklärt den von der „Times" verossenttichleu Faesimllebrirs iür eine Fülschrrng, erachiet redoch, daß die Angetlagtei, das Shiiein des TerroriSiimS nicht vernrlheitt, sondern aus Lemselbeii bestaiiden hätten, obgleich sie wisse» mußieir, daß dadurch Verbrechen erzeugt würden. Es sei nicht nachgewiescir, daß dic Angeklugien in intimen Beziehungen zu den bekannten Verbreche!! ncsiauden hätten: be wiesen «er jedoch, daß sic wußte», daß die Elaiina-Gei-GeiellichaU den amcüknnischen Zweig der Laudliga koiitrvli>e. Schließlich spricht die Commission Pnmeü vv» aller Vlrbiirdung mit den sogenannten „JirvineibleS' frei. Im giasichafllichen Ralb von London fand eine dcnkivürdige Szene siatl. Tie zwei weibliche» „RalhSherren", Miß Eobdcn und Miß Eons, uahincii ihre Litze ein. Bekanntlich war noch eine dritte Lame. Ladv Saiidhliist, vor einem Jahr >» die Behörde gewählt worden, aber ibr konservativer Gegenkandidat be" onslaridctc die Wahl, d>c R'icblei elkiaricii, der Wartlank des Ge setzes lasse sich so deuten. daß Franc» nicht wählbar seien, und sprachen dem Kon ervntwen den Sitz z». Nun befindet sich in der Parlamentsakte. unter welcher die Wablcn sialtiaiidcn, noch ein Paragraph, der besagt, daß, wenn eine Wahl während 12 Mo naten nicbl beanstandet wird, sie nicht mcbr nngeiochlen >ve,deii kann. Die beiden Lcmicn wmtcicir drher ruhig ein Jahr, Nie mand dachte an sie. da sie nie i» der Gnildhall erschienen: jetzt war der Termin abgelaiven und Lord Rojebcrcy hat die beiden Damen als Arrtglieder bewillkommnet. Nufilnuv. Bezüglich der neuesten NnssiflilrimgSmaßwgcln ei> die iiiihrrsscheii Glisilicheii in den Oittecvrovlnzen benieiki und Vtsetzgtbrm« dt» Territorium» kn, ah die Grundsätze der Marmor, Hee wie bisher nur den Waben, dafür sorgen, rechen gestempelt werden, adl- und Geschworenrn- kiegk! die. .Times": „Ter Jrrllnri» der Russen beuehl darin, baß sie den Zweikampf mit ihren Nachbar» für eine vssrnbarc NothweiiLigseit halten. Dadurch allein geben sie eincc großen Menge friedlicher und nützlicher Bürger den Ebarnlier van wiiidlichm Bemtzniigen." Tie „Times" glaubt, daß diese» Vcriolgnngkn mehr derReligivns- haß niS besondere Abncignng gegen die deillschen Eieinenre zu Grunde läge. Finnland gehörte zu den gittcnellni Provinze» des russischen Reiches Mid werde trotzdem aus gewaltsame Weise rnssi- fizirt. Es solle eben rnssifizirt werden, weil in einem Angriffskriege ein durchaus slavisches Reich mächtiger wäre. „Wenn die üa- vischen Elemente — w fährt die „Times" fort — die cnugcklärtesten wären, so würde daS Verschwinden von Tenlscheii, Finnen. Polen, Eilen und Jude», falls dics nrncr weniger graniamec Unterdrücknirg geschehen könnte, vielleicht ebensosehr die ,niie,e Eintracht als die Machtstellung nach außen befördern. Wie die Dinge aber sieben, dort man un der Wohllhat der rücksichlSloicn Rnssifizirmig tür Ruß land und für seine Nachbarn zweiselir. Unpmleiische Zriichauer vermögen nicht zu entdecken, woraus die Urheber der neuen Politik den Beweis stützen wollen, daß Rußland stark genug geworden, um allein gehen zu können." Bulgarien. Ter rmsiiche Uiiicrthai! Naldin, welcher kürzlich verhaftet worden war, ist wieder in Freiheit gesetzt worden, wei kein Beweis reiner Mitschuld an der Paniba-Assair« erbracht worden Ist. Kalvpkvss befindet sich noch in Rnstschnk. Amerika. Ter Vielweiberei am Salzsee wird es demnächst ernstlich mi den Kragen gehen. Die Heiligen haben bei den Wahle» den Kürzeren ge,vgeir: das Heft der Dinge in Mali gebt damit an die „Heiden", die -Nntte-Eindringlinge, über, und diele werde» jetzt, da sie die von Waststiigtvn vishec nnerreichbare Regie,ung btr» nach sich zu ziehen. Bekanntlich hat die Paclfic-Bahn. lchr Utah lewer Abgeschiedenheit entzog, schon sehr viel zum ltckaanae de» MormonenlhumS bctg,tragen. Afrika. Es bestätigen sich dlc Nachrichten vom Btktorkalee. daß der König Mwanga mit Hilfe von Europäern den Thron Uganda» nach heißem Kampfe mit dem König Kallema und dessen orabtlchrn Bundesgenossen, welche fast gänzlich aufaericben wurden, wieder erlangte. Uganda befindet sich letzt in der Gewalt Mwanga« und der Europäer. Kunst und Wissenschaft. ff Im Königs. SchauspieldauS ging vorgestern vor total auSverkauslcm Hanse „Maria Stuart" in Scene. Es hatten sich diesmal noch mehr weibliche und noch weniacr männliche Z» schauer ciirgciunden als neulich in der ..Braut von Meisina". Es scheint wirklich ausgemachte Thatiache. daß für d>e laufende Sai son sämmililde Pensionatsdirectricen das klassische »nd namentlich Schillerffche Dramen als Deklamationsstunde >n ihren Studienplan ausgenommen haben. Unter allen Umstände» ist es erfreulich, Theater »nd Schule als nivralriche Herzens- und Verstands-Bild ungsstätten Hand in Hand gehen rn sehe». Abgesehen davon ist der wiedererwachrude Geschmack >ür Schillers kruiche Iragirche Mnie ein nicht hoch genug zu schätzendes Gegengewicht gegen das icham- lose Kotb> und Ouarkdrama der „freien Bühne", das sich mit der unverfrorenen Falschetikette einzig wahren Lebenselexirs. d. h. nndenaturiilen Trebern!usels resp. sogenannter Nnlurivaucheit, auf dem deutschen Theater euizudrängcn vernicht uns irr urtbcllslvica Gemüthcc» und vom Taintnin der Reklame bednirlten Röpsen schon Schaden genug «„gerichtet bat. Das aiiSverkanitr Haus bereitete der entschieden schwächsten Tragödie Schiller s eure glänzende Aus nahme t)teu war. mit entschiedener Zugkraft wirkend, Elar» Cal bach in der Titelrolle. Die Seele des Schauspiels in Nord und Süv^ist die jugendliche Liebhaberin. Das winde so ott an dieser Stelle getagt und wieder gesagt, bis eine richtige da war. Nun wirrt man die ongeiiebme Wirkung: die Minke füllen, das Jnlc>csse regt sich. Trc „Maria" dcS Frl. Laibach hat vre! von dem persönlichen Zauber, den man sie arrsstrallleii »eben muß, wenn man die Leidenschaft Leiceslers, den Paroriemris Morlimer's »nd die bis zu Gemeinheiten sich vergessende Eifersucht der Königin Elisabeth begreifen soll. Sie war auch ganz die durch Prüfungen zur Müde abgeklärle Dulderin; die oufjubclnde Lyrik nn Park riß rmt kort; den echt weiblichen mit Unterliegen endenden Konivf zwischen deiinitbsvoller Ergebung und auflvdeinder, beieidigler Würde veS Geschlechts brachte sie mit Aufbietung glänzende'Mittel zur vollen Anschaulichkeit und der Rest war Hoheit und Verklarung nrik aller Kraft der Rührung ausgestaltcl. Daß über dem Ganzen der Schleier eines etwas ermüdeten Organs lag, timt der Lciitung teincii Ab bruch. Die Figur des Leicester erfordert eure ichauspieirriscke Viel seitigkeit und schillernde Pracht des rhetorischen Eoiorils, eure Häuf ung von den glänzendsten Mitteln und so bttndeirderi Farben, wie man sie von Hcrm Paul, dem sichtlich die berühnuea „kleinen Schritte des großen Lord" am Hose von England recht gut gelangen und der eine rechl achtungecheischelide Leistung bol. nicht verlangen kann, auch wenn man seit dem Tode Tellmers in Beziehung aitt „Lei- cestcr" so wenig verwöhnt ist wie hier. Herr Franz war leider den ganze» Abend hindurch so unverständlich, daß mau fast nur aui ic-ine Gesichts- und Ge Verde »spräche angewiesen war. Ein richtiger Mvr- ttiiicr war er, darnach zu nttveiien, wahrscheinlich auch nicht — und dieser talentvolle Schauspieler müßte geiade einer der besten sei», die s giebt. Von de» übrigen Leistungen sind die einfach klassisch zu nennenden des Frl. Ulrich und der Herren Porlh und Jafw bekannt und über jedes Lob erhaben. Tae Jnscene war vvrliesjlich, daS Ensemble gut. Lr. F ranz K v p v e l - El l > e l d. p Die Dvehßig ' iche S i u a a k« d c m t c brachle por- gestcrn in schöner und abgerundeter Wiedergabe Schliiuaan's Meisterwerk „DaS Paradies und die Pccc" zur Auffahrung. Alles ging vortieiflich und in jeder Hinsicht durchaus beiriedigeiiv vor sich und an dem ganzen Eoncerlc wäre eigenckich nichts aus- ziisctzcii, als der cigeiilhiiiiiliche Tiiel: „Philharmonisches Eon- ccrt". Welche Gründe dir Drestß'.g icbe Singakademie bewege» tonnten, eine mit eigenen Kräften und Mitteln, mit eigenem Fleiß und eigener Sorgsalt anSgearbeileie Ausführung plötzlich unlec fremder Flagge segeln zu lassen, ist nicht tiar. Aber schließlich ist und tüeibl das Sache des Vereins und wenn er findet, daß seaien Auffahrungen der Titel eines „Philyarinonnchen EoneerteD Schilda. — Mittwoch: Concert. — Donnerstag: Die Götter dämmerung. (Ans. 6 Udr.) — Sonnabend: LnnS Helling. — Sonn tag : Oberon. Neust» dt: Sonntag: Ich henathe meine Tochter, z. E. NervöS. (Schwank in 3 A. v. Moser u Gtrnvt.) — Montag: Phtlippmr Welker — DlenStaa: Ich hetrathe meine Tochter. Nervös. — Mittwoch: Böie Zungen. — Donnerstag: Echte» Gold wird klar im Feuer. Nervös. — Freitag: Dvri und Stadt. - Sonnabend: Der zerbrochene Krug. Durch die Intendanz. - Sonntag: Goldfische. f In dem voraestrigen Anfführungsabende deS Königk. Consrrvaloriums prod»c>rten sich mtt vielem Glück eine An zahl von Schülern und Schülerinnen ans den Klasse» von Frl Orgent, der Herren Prof. Rappoidi. Grützmncher. Töriag. Krauß, der Herren Kammermusiker Hiebendahl. Eismann. Queisser und der Herren Jcmssen, Jenie», Rcmmele und Kirchner. Tie zu Gehör gelangte» Vokal- und Jiistrumcnlaiiveike zengien. wie gewohnt, von der treistichenMeihode und der st»»P>UH>sch gründlichen Ausbildung, die den Eleb>kl> des Jnstiiutes vime Äiisiiavui!' zu Thcil ivird. s Die Berliner Domsänge r, welche nächste» Freiüig im Saale van Bcaun'ö HolcI cvncerliien. tmben ihre KuiiilreUcii nicht nur an» Deutschland, sondern auch darüber hinaus auSgedehni. svd>>s; die Zahl der gegebenen Eonccrle nahezu 380 erreicht, ein Be weis, daß sich die einstiiiimig als miis!c>gi>llg anerkannlen Le>sl»»gen der Eoncerivercinigimg aus der bisherige» Hohe erhalten haben i Tr. Karl Siegens Bearbeitung von Kwist's „KäthLcii von Heilbronn" hat im LcivrigerStadtihealer nun schon vier Ausiilbningen erlebt und zwar mit steigendem Erfolge, bei der lctzien Vorstellung wurden die Darsteller nicht weniger als l'nuai ge nlicn, am Schluß des letzleii Alles, den Siegen durchaus eigen artig uingest iliet hat, »nißle sich der Vorhang allein dreimal heben. Die Bea,Heilung rst übrigens bereits von einer ganzen Reihe a» derer Bühne» «ngenomiueii, denen dieselbe auch Rudolf v. Goll- schall Warm empsiehlt. s Leipzig. 15. Februar. Im Leipziger Neuen Theater ging gestern Abend, wie bereits telegraphisch gemeldet, öle zwciaktige Over „ G w c n d c> l i n c" von Earanncl Ehrrbricr, Teil von Ea- tulle Mendes, deulich von Feiip Vogt, mit startcni änßecen Erfolg der aber in der Hnuptiarhe auch berechtigt war, hier zum ersten Male in Scene. Die Over ist bereits 1886 im Lheaire Royal de la Monnan' und 1869 im Hufthcater zu Karlsruhe gleichfalls mit vicleni Glück zur Ausführung gelangt. Die Handlung der Ober oder sagm wir besser des MnsikdramaS — denn als ein solches ist das Werk füglich zu bezeichnen — spielt im ginnen nordischen Alter- lhume, gegen Ende des 8. Jahrhunderts, glücklicherweise »ach Christi Geburt, und zwar an der englischen Küste und verdient das Lob, baß sie. abweichend von der verworrenen, unbegreiflichen Handlung so vieler älterer >v e neuerer Oper», nicht nur dramatisch belebl, sondern auch ziemlich folgerichtig und verständig anfgebaul ist und das Gefühl der Langeweile und ästhclischen Entrüstung über die Vorgänge auf der Buhne n cht anckvnimen bißt; sie ist packend und wenn auch keine Meisterichöpfnng, doch nnverlennbar das Werk eines echten DichlerS. und mancher-Overnkonwonisl könntedeiiglücklichen Ehabrier um eine solche textliche Unterlage beneiden. Die Musik ist ganz im Wagner'schcn Geist und Stil gehalten, wenn es auch Chadcier. der wirklich cme beachtenswertste erfinderische Gabe besitz!, veischinähl. sich sklavisch an sein Vorbild anzuklammem, und gerade an Stelle», wo der Textbictster. wie im Brantgemach. ziemlich stark a» das Dichten Wagners erinnert, doch durchaus eigenartig schasst und unser volles Jniccessc in Anspruch iinnmi. Die Instrumenta tion ist reich, fas! überreich, wenn auch das gesungene Wort nicht gerade dadurch uiilcrdrückt wird. Tie Melodie ist wie bei Wagner nicht selber Zweck, sondern Mille! zum Zweck und will, was ihr auch meist gelingt, nicht für sich selber die Aiiihccknahme dcöHörers in Ansvrnch nehmen, sondern nur >n soweit, als sie Re m den Reden sich widerwiegelnden Empfindungen zum passenden AuSdiuck bringt. Tie auch vom Komponisten recht geichickl in ihrer raschen Aweui- anderiolge zu Gehör oebrachlen Kvnlraste zwischen hochdramatiichen und idyllisch aiigeleglen Momente» erzielte» giößlentheils eine tiefe Wirkung. Scho» die Ouvertüre fand reichen Beifall. Am Schluß de? ersten Aktes wurden die Hauptdarsteller, Frau Siahmer- Andriesscii als Gwendolinc und Herr Perron als Harald (dce ande ren Rollen kommen eigentlich kaum in Betracht), drei Mal, am Schluß des zweilen Aktes außerdem auch Herr Kapellmeister Paur, der sich gleich dem Lbcrregisseur Goidhcrg um die gelungene Auffüh rung, wobl verdiene gemacht hat. inns Mal stürmisch gerincii. -p Seit mehreren Jahren schon wird, und zwar überall mit gleich nachhaltigem Erfolg, in den großen Stadien des In- und AnslandcsMarcelvviiSuchorowski's großes Oeigemätdc: „W onne- . ,cc c. "„ . c>> '.trau in" ausgestellt: seit gestern ist es auch hier in einem Saale ,n Ge„ch^,wht als der ctgeiie, w haben Re Hmer daniil „icyr zu: des Viktoria. Salon. Waiieiihansstraße 25, zu sehen, rechten. <xuc diese ist das Rcsiillat da» Wichtigste und dieies war. Die Ausstellllng ist »i der wirkungsvollen Pari.er Manier arran- ein ichones liiid eliU>rilckSoolles. «chuiiiannö „Paradies uns Pen hx, welcher man aus völlig dnnklci» Ninme aus das mittelst nimmt inttcr allen Ebv.wettei! der inufilaliichkii L,tcr,tur e-ne d.-r GaSieflikior beleuchtete Bild blickt, dessen Farben so an Wärme hcrvorragei'.dsrcn «lcllnngen ein. ES ul em Mei tcrwerk reich an . ^Winnen. Wer dieies Gemälde bereits »eschen hat, bochpocttfchen n»d tyrifchen Momenten, die Großkbat eines Mu-> w>ch r,jkzncke»den und im Ansdrncke unvergleichlich belebten „ke.s m'ii lla,„scher Beoeniiilig. TieZauberwclt des Dlte.'S ist hier'g.'pf der schöne» junge» Russin io leicht nicht vergessen. Nur mit mit .rarsten und Evlorile» von beuickender Schönheit gezeichnet l„s,g,cm. weißen, 'N'cgligc- gekleidet, ruht die Träumende auf einer 'l>.ulIc'ud!len Bilder der kcnicheiren. reiiilien ^icoc. der! mit persischem Teppich bedeckten Ottoniane, zu Füßen der Otlo- cdelllcn Geiuhle, d>c eine Meiifchcnbmst dnrchgliihen können, niiden ,,,^,^ chvg cin Bärenfell niit Kopf, die sonstige Umgebung ist ma- der habcunc ülen;k. nul(äobc!in. '<5iittiim'tlwsfl'>ie!s?c. dmprct. Tle schlonkc ttches vwimogen nur iiiimer zu icbapeu vermag. Van ganz, Veto»- j y^.ch a„ch üppige Gestalt nraitiil sich in legerer, rmgesuchler Hal- derem Eliwciic.e sind die beiden krirnl^ioiherinngen : fic pacreu nnd hhchfz vorsbeilhnsi und die sichtbaren Kolpeipartiecn fchnnmeni icchclii ohne Bedingiliig. Der trilte aheil clmndc! em iveuig, ob- j„ pieiidenden Glanze jugendlicher Frstche. Das Schönste gicich er rLchuniann das liebilc des ganien ^oeriev war. ^.er zarle, jst stfribt der ikops. Hier bat Snchorowski ein Nl'eister- ubrrirdifche Fing, die glanzende Fanlaste, von deneu die doden ......7,.^ ersten Theile dnuhdriiiige» sind, erlahmen im dritten, der sich oft stockend, mühselig und schwer soitbewegt und der nur in einzelnen Momenten, ^wie nn Gelange der HomstS, ini Quartel! und Ehoce „O heitre Thläne" und der Pcu-Parlie das ganze Jntecesse deS Hocers iefscli. Ungeachlcl dessen bleibt „Paradies und Perl" die Höre Lchöpstiiig eines Giganten und die Arbeit eines Anserwahtten. Uni das Werk ui so priiciier und abgerundeter Wiedergave anf- ziisiioikii, irnc es der Fall war. mußte da> Dceyßlghche Singaka demie ihie gan .en Kralle ciiisctzcn. Und sie ln» sie eingesetzt und damit einen stirer schönste» Eeloigc erzielt. Tic Ehüre und En- cinbles gel.nigci! e.jle ansgcwichnet, io vorircisstch, daß die Aus- setziiiig einigcr nnbesculcuder ZniäUigkeilen geradezu Ueinlich ec- fchecnen iiiilhlc Tic Stimineii ktangen trilch und rein, die Ton gebung war last immer tadellos und das Ganze niit einer Intelli genz und einem Vcrständinß ersaßt, das mir zu lobe» und ohne Rückhalt anzuerkenueii ist. Ganz bedeutend hinter dieien Ichvue» Leistungen blieben diesmal diejenigen der Gewcrbrhaus - Capelle zurück. Das größte Verdienst um die Ausführung hat sich Herr Mnsildiretlor Müller - Reiner erwoibew Er hakte das mächtige Werk blillant stndirl und bol es in einer fertigen und vertieften Auffassung, die seiner hervorragenden Befähigung von Nenein ein glänzendes Zcugniß auöstetlle. Von den Solisten vervicitt m erster Lüste Herr R. von Ziir-Miihlc» für die ansdmcksvollc. mit schönen und groszen Mitteln bewielte Wiedergabe der Tciiorparlic genannt Iran B ü ch i - Fa h rm a ii i> ein Ihre soiwie, klangvolle Stimme brachie der Wirlnng. Ln Frau Lydiu H vllm temke man eine Süngemi nicht ohne -lledeulnng kennen. Sic sang die Perl mit Telitaiesse n»d Weichheit und bieit diese Grnndstiiniimng mit Glück lest In Momente» des Anischwiiiiges iiniiigelt es a» Kraft und ui der Höhe wurde die Stimme ichneidcud und trocken — Eigenheiten, welche die Peri-Pattie wenig verträgt. Einen guten Eindruck machte der Baisitt Herr Schmal, eld- Seine stimme ist weich und geschmeidig, die Kiangsarbc angenchi», vesonders in der Mckiellugc «nd Höhe. Weniger vedenkend scheint d,c Ticsc. Ani- iäliig wurde miinntec die Art der Tongehuiia lind des Vortrags, die beide von einer Scittimeittlilikät aii(fehauch! waren, die einem tiefen Baße ferner niS feder anderen Stiinnie liegen muß. Mit dcn Solisten vc-dieul die Ansstihrnng der vier Soiostnnme» -durch Danien dcS Vereins) eine „iierluniiic Eiwähming. Tie kleinen vicrstimmigcnen Sätze des Werkes gelangen über alles Erwarte» gut. Her rma ii n Staickc. s- DaS Kgl. SchaiiipiclhguS bringt heule emeu neuen drciakligen Schwank „ÄiervvS" von G- b> Meyer und O. Girndl zum ersten Mule zur Amlühriing. Der Noviliit geht der Einaller „Ich het- rulhe meine Tochtcc" voraus. ö Im Resi-enzihegter gebt heute Nachmittag 4 Uhr zu ermä ßigst!! Preist» die Sullivan iche Operette „Ter Mikado" in Lcene. Die graziöse Musil, die eigenartige, glanzvolle Ausstattung »nd die wirklich gute Äewtzuim des Werkes verdienen die allge meinste Beachlnng. Für die Soniitagstbeatergästr ist heule die letzte Gelegenheit, das Sudermaiiil'schc Seiisatioiisschaiispiel „D>e Ehre" mit Earl Sontag alö Gast zu leben. Dos Stück kann aus verschiedenen Gründen an einem andcren Sonntag nicht mehr gegeben lverdcli. Repcrtoir der König!. Hoflheatcr. Altstadt: Sonn- slnck gclieierl. Die Träumende ichläft nicht. Mit halb geöffneten Anaeii hängt sie irgend einer „wonnigen" Träumerei nach. Das Lachcln am den Zügen, der etwas geöffnete Mund, der eine Reihe Perlenziilme zeigt, iprechen olleidings unverkennhar von jlapischer Liimlich kei!, aber dieselbe verliert ihren Stachel im Ausdrücke einer nuendlich liebcnSwcrlhen Heiterkeit. Daß dieses Gesicht von jenem blanichwarzen Haar umrahmt wird, welches einen oft besungenen typischen Reiz der Russinnen und Polinnen bildet, hebt natürlich den Geiammleindcnck ans das Vorlhesthasteste. Zeichnung und Malerei sind vorzüglich, abgesehen von dem F.sttcnwime der zarte» Gewandung, der in den uittcreu Pariiee» einige Unkiarhesten m der Durchttibrring austveist. -- Acaicei von Suchvrowsii ist Nri!- glicd der Akademie der schönen Künste in St. Petersburg und eine: der Ersten unter den Portiaitinen: er ist zumeist mir Austrägen iiir den rninichen Hof versehen, weshalb auch hier >n Denttchiund nur ganz Weniges von seiner Hand bekannt ist. 1 Eine Petersburger Tepeiche meldet lakonisch: Tie bereits im Jahre 1881 prinzipiell entschiedene Schließung des deutschen Ho > thcaI e r S ist nniimehr offiziell zum 1. Inn: angelündigt. Tic slanzösiscbe Truppe bleibt im allen Verhältnis:. Die Befürchtung, daß diese Entschcidnng fallen winde, ist vor cum gen Tagen an die'cr Stelle bereits ausgesprochen worden. ff Herr Eurt Sommer, Schiller deS Königs Eom'ervato- ki'umS (Svloklasse des Her»! Pros. Schaffe), wurde von Tirekro: Hvsinaiiii^ als erster lyrischer Tenor für d»S Kölner Siadttbeale. ", Nach ihm hak guf die Toner von 3 Jahren cngagirk ff »Fr,n: Teresa Earrenno", schreib: l rcvie d,e cklttartte zu eigrenei:' schttw >n >brem 3. Eviicctt in der Smgakadei tag: Lvhengrin. (Auf. halb znm Conerit — Dicnktag: Uhr.) — Montag: Generalprobe Dir Puppeiffee. Die Mädchen von l (drest-c,». die National-Zeikung mgakadcinie Chopins Evncert. Die Kiinst, daS mechanische Spiel de: Tafle» :a dciee lenden Gesang zu vcnonndeln. ist rin angeboren. Alles wird uiffe: ihren Händen Melodie, uiiniittelbur iicnianbliche Stuacbe de? Her zens. Die kühnsten Hcirmoineeu, die ichivcrsten Passagen nnler brechen nicht den Strom der Rede, sondern gehen m ihm um Keinen Augenblick tritt der Künstler zurück, um dem Biunoien Platz zu machen. In unserer Zeit, wo die öffentliche Meinang Ge iahr laust, durch die Schule tyraiiittsiit zu weiden, ist es wictstig, einen! solchen Talent rmt aller Aufmerksamkeit zu folgen." H. Ehr lich lagt bei derseibcu Gelegenheit: „Sie gehört zu senen seltenen Nattnen, die mich in ihren Fehler» interessant crichcinen: aui sie paßt daS Wort Byron s: „Fehler, die nnS mizielic». weil sie nicht zahmer Art sind." Der Musiker ichnttelt gar oit den Kops über die Vergewalliglttig des Wertes (Chopin, L-moII Eoncett), da? sie vorlrägt. aber er muß dennoch kingestehcii, daß hier eine wilde, über ganz ursprüngliche Natur sich knudgiedl." Das hiesige Evn- cert der Künstlern, findet bekanntlich nrorgcn, Mvniag, im Suule von Biättir's Hotel statt. -I 2» I>cr rii»silcll»»a des I ü <1, i i z ch k » « » n ii v e r e t n s !m Brütit ichcir 'valata, -I»a»ilusiiral,c racSttirct SountaaS von ll-S. Donners- koas von tu-l. o» cm, udciarn üSooicnlogc» von 10-1 t»>ri Und Ikniti neu anlacitciit: t) ^cigeinülgr i uindcrvilonitr. von >prot. iri«k!ni« (Srcsornj ; tuet uovtttrioir» von M. s. IL. Powe lDresvei»! NiknscbNvcr Iw» VN>i;c rvrcsveni. Olde «ns -perl i4>i»»a,cn>: UonvirhaNc» von rpolenims orauo- rubci. Dotonier chctvziar, Iocov» iDresoen), vonako cMunchc»». Äi. L. Lowe, envr'it Müiiiia unv Lciieukcr zDreovc»), O. E. LchneiSer rrrrieit» b. Dr.). Lvindtce und Prof. Weiialeitt (Miillcheii» i rlüerbNd von Schiinndcrae, tttltünllikn). 2> «murmle. Posierte, grichnunoon: X'Ndniiie von Bnrontn Ldkoi-l-PudiuSjäl erceodeiii und rlgne« v. lkoivuib (Berlin»: „Ter kermweg", l< «oiiorelle von -t FriedrtrI, idvervcck (»lomi: zwei «echiiernirvilvtr von Realer «Lnveck): sechs Blrnnenduoer e» gouoche von «luw Schiuüier-Nemvi. zwei be»o> von (Lniiov grttz Io,vir drcl Blatt Sederzeichnunoen von 2oe»d» SS I « 8- »7 I-r 0d rs S
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