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Dresdner Nachrichten : 29.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188703296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870329
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-03
- Tag 1887-03-29
-
Monat
1887-03
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.03.1887
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l'Mark. MMS. laben") d di« Don« ÄW ereLLnd«. avsavL » v»!». »benannten vormittags jirnatschrr» ffe gehört' reu, llille bessere Nordhauser. »t« guter «Ng, »renschränke ii, 2 Schau- 16 Stand- Tafel- und Teebüchsen, pirpreste r«. litt. vi, Irlsed- ilsekvn ii»el»«u l«l«r une»«ol>» , raiarvtri. »at». potk»Il»r. o«^>rlo»»»n. >81 stslt Zeichnung Maschine , Retorten, »r aräder v«r :rgänge. geführt. w. Redakteur. Dr""». » «tttelU,«». «»e,«»»M» »»inu 0,». t^et. ««» «Mt «rtnin, Hetnrutztt«, »n »eiche« ftch «WO «tt ,0 «ugn-r»« «»>,.«. «Ir». «er ».« «eier. An «katzieoz Ü/L in «ara» 0.72 Meter Mte»«. W t« ». »8. «tr«. Dte vr»»««- eerl»tt»m»rn au »t« «tntfter ». Leaste. ». runatew«ki p. «autsch z Vartet best red"' *""^*"** «am. 28. «tzrz. »er d«»st »«» «meNnnar, Ott»im»e«i »t, (»e-s neh»t«un» nt»«»t. da« ihm WS pn? 2 8s«»tr»„« 2 Lt«I IlR (kaooptilruwkaai). VoNMncklx nsn oinsrsriedtvt«» LStol mit nur rpr»>»Ilokeu Letten, lonie Llicksr im Sarms. Trotr mtlsni^er krsin« nnrcl Liebt uock Ssrvi» nicbt derockaot. krviseourrurt ans jväem /.immer. driNtchrn «toller verltedem «ratz- treu, de- »leihen Ndter-Orden» an- tmirdmeii. UtsIabon. 27. März. Per Sürst und die »ürslin non k>obe»< »ollrrn sind heule hier eingelrossen. Beinrad. 28. MSr,. Die terbliihc »>eaier»»n dal die üiuta- duu« »er Iraiijöiilche» Ärnirrunn uiege» Betheliinuu, Lerdiens a» Ser ittlcrniuioiillteu Nllosirllimli de» 188tt aiineiuimuien. vredlau, 28. ivtSrz, Naihm. t«eirkidrn,orll.> Spirtiuo Pr. IML. IO» "/» März M.i», Npril-Mal R.M. Juli An«. 28.sU. SIprN-Ma, tÄi.u-,. »!»«.;,u„« >u!,0», AoniAui, >2ii,»a. »luböi <»ro WLrz lichu. iNprtl-Mai rs.nv. Zink umsatzlos. "Vetter: ötegnerisch. KerltnSesiitze. xettell-Krllllme»le. xcrle»4iiltel. xerlen-Kpitzen kür Mt« unck Dsiäsr, sorvia alle I'oLrmsnton «mxkodit in ^ xrossor 2t»nvaki L. lissME, IM Iw» an» gI steckt /V.^. MM n>»n^ -Uat. 8kk»klkii-akt-st!s3clilnsnli8ktuno '^ätcArri " «»v/»//a/«k-/a«to«No//vngi oosritUdanlUun« kür Lonkoi boclsrk/Ts. iLZIieliör ß rcm reironckon dlorrlioiteu in lironeo, 1'prmeotta und K I.odor. Aontirunxen von Lronno mit K^I. I'orroll.'in, pnsvvnd K tur Ilvcllreits-, und llbronLvA'Imnko ^oclor ^.rt.« § kim!?. 8eli!n8^tl'. Z Vrssävuor Vonüvkolunßs-^uslatt von VUo vttwer a«, tSlttrr,m,,oa«»IIi«lten stlr de» Ä. «Mär». Westwind. FurNilchuittliih mittler, 32. Jama. ^Nlirl.S-?iNsi. tLHIl. vi»-»»,,,. Mi, -ei«. NN» fteIIr»weisr,-Ä«rdrrsq - ^ o i ^aNai-üuwachi I.-tOtd . ^ L»«rr«. vrmerlunn! Wlndnäeke , t itirderschliinrn. Lemperalur wrniz vre» zrit- und sttvenwcise stürmisch, Dresden, 1887. Dienstag, 2H. März. Abonrreinenl. Die geehrten auswärtigen keser -er „Dresdner Nach richten" (mit humoristischen, Beiblatt) bitten wir das DoiMMllt sür -ns zweite HMlal 1887 baldigst erneuern zu wollen, damit die Nummern ohne Unterbrechung weiter geliefert werden können. Alle Posten,statten in, Deutschen Reiche, in Gesterreich- Ungarn und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei der Expedition (inet. Bringerlohn) 2 Mark üv Us. vierteljährlich, bei den Kaiser!. Postanstalten im Deutschen Reichsgebiet 2 Mark 75 As., in der Gesterreichisch - Ungarischen Alonarchie S Hülsen 2S Kreuzer ercl. Kgiozuschlag. Kpe-ilm -er Lresdner Ntll-ril!jlcll". «erantworUkher Redakleur für Politisches vi. Smll Biere» ln Dresden. An Stelle der grossen Hostiiungtsreudigkcit, mit welcher in Berlin die allgemeine europäische Loge betrachtet wurde, ist eine gewisse Zurückhaltung getreten. Die Thatlache ist unvclkennbar, unerkennbar aber, weshalb der unerfreuliche Wechsel rintrat. Die FricdenSge- danken, mit denen die Böller Kaller Wilhelm's GebiuMag feierten, waren doch nicht so ganz unbegründet. Feste sind freilich keine Frlrdcnsbürgschastcn, aber ein so gefeierter Fest ist doch keine blose Schaustellung, um sür einen Augenblick einen Sonnenstrahl über Europa husche» zu lassen. Tie Interessengegensätze der Reiche Europas sind nach wie vor dein Feste vorhanden; aber ihre Ver schärfung ist nicht wahrzunchmen. Alle Welt weih, daß Frankreich nicht auf die Wiedergewinnung vo» Elsaß-Lothringen verzichtet; aber alle Weit weiß auch, daß eS sich nicht gelraus, die Hand dar nach auSznstreckrn. Daß Rußland sein« Erobenrnq-pläne nicht aufgiebt, ist ebenso bekannt; aber wie wenig die Stunde günstig ist. sie zu verwirklichen, dafür giebt eS mehr als eine» ktzriliid. Nun ist es richtig, daß die Panslavistcn augenblicklich heftiger Hetzen als früher, bald gegen Oesterreich, bald gegen Deutschland. Ihr Oberhaupt, Gchcimrath Katlow, lehnt sich osten gegen die zarische Politik auf. Er verhöhnt ganz ungenirt de» amtlichen RegicrungSanzciger, welcher die guten Dienste deS deutschen Gesandten in Bulgarien gerühmt hatte. So osten hat noch keine Zeitung in Rußland gegen den Zaren opponiit. Katkvw'S panslavisrische Nebenregiening in Moskau schlägt der zarisckM Regierung in Petersburg ein Schnippchen. Darf sie dies ungestraft thnn, so setzt sich die Mei nung fest, daß Katkow dabei der geheimen Zustimmung des Zaren gewiß ist. Aber auch hieraus ist höchstens zu schließe», daß der Zar daS wilde Austchäiimcn deS PanslawsmuS nur deshalb mit ansieht, um die Gedanken seines Volkes von den trostlosen inneren Zuständen abzulenken. Der AuSgang der italienischen Ministerkrisis hat einen dem deutschen Standpunkte nicht ganz angenehmen Beigeschmack. Der Leser erinnere sich, wie die Mehrheit, ans welche sich daS Ministe rium Tepretis-Nvbilan, in der Kammer stützte, bei jeder Abstimmung innner mehr zusammenschmolz. Ende Januar hatte das Ministerium noch eine Mehrheit von 75 Stiminen auf seiner Seite. Da fand die Niedcrmrtzclniig von 460 Italienern am Rothen Meer statt, und die ministerielle Mehrheit in der Kammer am 4. Febr. sank sofort auf 84 Stimmen. Das sei zu wenig, um eine starke auswärtige Politik zu führen, erklärte Gras Robilant, vertagte einstweilen die Kammer und suchte ein anderes Ministerium zn bilden. Alle Versuche 'cheiterten aber, und als die Kammer am 13. März wieder zusammen trat und daS alte Ministerium um eine Vertrauensabstimmung bat, ergab sich, daß die ministerielle Mehrheit, statt in der Zwischen zeit gewachsen zn sein, ans 21 gesunken war. Abermalige Vertagung der Kammer. Jetzt bildeten aber die Minister DepretiS und Gras Robilant daS Kabinet ernstlich um, indem sie den Führer der feindliche» Linken. CriSpi, mit m die Regierung nusnahmen. Solchergestalt hat die Regierung jetzt die so lange gesuchte breite parlamentarische Basis gefunden. Während dicker wochenlang fort gesetzten MinisterkrisiS wurde um» daS deutsch-österreichische Bü»d- niß mit Italien erneuert. Gras Robilant erhielt an Kaiser Wil- hclni's Geburtstag den Schwarzen Adler, und da er in die neue Regierung als Minister deS Auswärtigen mit übergeht, verliert dieses Bündniß nichts an seinem Werthe. Jedes Ministerium Italiens, eS mag aus Prrsonrn bestehen, welche eS auch seien, wird die Verpflichtung Italiens zur BnndeSgrnossenschast mit Deutsch land und Oesterreich, wenn e!»S dieser beiden Reiche von Frankreich oder Rußland bekriegt werden sollte, zu erfüllen haben. Das bctr. Bündniß entspricht so sehr den Interessen Italiens, daß ein Um schwung in franzosenfrcundlichem Sinne nicht zu befürchten ist. Aber in Berlin ist man von dem Eintritt CriSpi'S in die Regie rung doch nicht recht erbaut. Man nimmt nicht sowohl an seinem persönlichen Lebenswandel Anstoß. Der feurige Sizilianer CriSpi war vor einigen Jahren in einen Criniinnlprocrß wegen Bigamie verwickelt auS der seine Ehre nicht ganz unbeschädigt hervorging. Nun ist eS aber nicht unsere Sache, wenn die Italiener Herrn CriSpi die PartritÜhnmg im Parlamente »nd einen Ministerposten anvrrtrauen, gegen seine Person einen Anstand zu erheben. Auch seine politische Vergangenheit sollte eigentlich lein Be denken enraeq. Von jeher wa, CriSpi «in warmer Freund DentlchlandS. Er hat immer für den engen Anschluß Italiens an Deutschland gewirkt. Als beim Ausbruch des sranzvi. Krieges eine starke Strömung in Italien dahin ging, auf Seite Napoleons zu treten »nd den nochdeutschen Bund zu bekämpfen, drohte CriSpi mit einer Revolution und setzte cs durch, daß Italien (bis auf den Freischaarenzug Garibaldi'S) neutral blieb. Auch als Minister war CriSpi'S ganze Politik eine deutichfreundliche; er wurde 1875 von Victor Emanuel nach Berlin mit geheimen Instruktionen geschickt, um mit Bismarck eine ähnliche Politik, wie der deutsche „Knltur- lamps" war. zu vereinbaren. Ehe aber diese Verhandlungen zum Abschlüsse gediehen waren, wurde das Ministerium CriSpi-DepretiS gestürzt. Unbeirrt dadurch war CriSpi ein beredter Fürsprecher des Bündnisses mit Deutschland. Den Franzosen wurde CriSpi dadurch so verhaßt, daß sic ihm den Beinamen deS ,Fran;oscnfrcsserS" gaben. Er mußte sich dagegen öffentlich vertheidigcn, that dies aber so. daß die Franzose» eine» GesinnnngSwechscl daraus lasen. Das war »nn aber der Sinn nicht; Crisvi verwahrte sich gegen diese Auslegung. Somit paßte Crispi ganz trefflich in das neue italie nische Ministerium. Gleichwohl empfängt ihn die Berliner offiziöse Presse mit schlecht verhehltem Ucbelwollen. CrrSpi ist nämlich ein verkappter Republikaner und besonders ein strammer Feind deS PapstthumS. Da nun Bismarck's Politik rm Papst den guten Freund Deutschlands ehrt, so stört der Eintritt Crispi's in die Regierung die Eirkcl BiSmarck'S. Crispi erhält das Ministerium deS Innern. Es können sich da viele Streitigkeiten mit dem Vatikan ergeben. Durch die Blätter läuft ein halbamtlicher Waschzettel, wonach sehr wenig Aussicht vorhanden sein soll, daß dem jetzigen Reichs tag bereits eine hnndwerkersrellirdliche Borlaae seitens der Negierung zugehe. Selbst der so zahme Antrag der Reichspartei habe wenig Aussicht aus die Unterstützung der Negierung; höchstens könne es sich darum handeln, kür dn-Z Baugewerbe einen Bcsähi- giingLnachrveiS einzusühren. Thatrache ist, daß es die Coniervativen rrhr „»angcrikb», berührt hat. daß sich der Bundesratb bei Be sprechung der Ackermarrn-Blehl'schen Handwerker-Antrage in tiefstes Schivcigcn hüllte. Wir gedenken, sobald dazu Raum ist, diese Angelegenheit im Znsammcirhang zu betrachte», aber daS Befrem de» über die regierungsseitig beliebte Behandlung der Lwndrverker- frage können wrr schon jetzt nicht unterdrücke». Ebenso geht'S uns freilich betecstS der Arbeitclschutzanträge. Hierüber spielte sich so eben im prenß. Abgevrdnelenhause ein merkwürdiges Stück ab. Dort stand ein Antrag ans Llemiekrimg der Fabrikinipeltoren zur Be- rathnng. Cr war der einstimmigen Annahinr gewiß. Zur allgemeinen Benviiuderung erhob sich aber der Minister v. Bötticher, »m ihn aui's Schärfste zu bekämpfe»; es sei überflüssig, das Notlüge ge scheite jetzt schon, die Bcnifsgeilvssenschaiten würgen einen Thcil der derr Fabrikiiiipektoren obliegenden Ausgaben erfüllen, und was der gleichen Uusrcundlichkeitk» mehr waren. ES ist erfreulich, daß das Abgeordnetenhaus trotzdem den Antrag anuabm, der »im freilich nicht ausgcsübrl wird. Man sagte sich mit vollem streckte, daß in Preußen die Fcibriliuipelivren zu wenig und ihre Bezirke zu groß sind, daß sie andere Obliegenheiten habe», als die Berusögciroste»- ichasten cur Unfallversicherung »nd daß, wenn irgendwo mit wirk lichem Schutz der gesunden Arbeiter angesangcn werden kau», dies mittelst einer anSreichend diirchgrfiihrten Jnipeltion der Fabriken zu geschehen hat. Hier handelt siclrS um wahren Arbeiterichuy. Die shadriklnspcttvre» haben si tz rasch eine große Vertrauensstellung seitens der Arbeiter erworben. Wir koste», daß man sich in Sachsen nicht durch den preußischen Vorgang abhaltcn lasse» wird, der Vergrößerung der Wirksamkeit vieler StaaiSbemnten wohlwollende Therlnahme zu beweisen. Aber wann» stellt man sich in Berlin jetzt so kühl gegen die Wünsche der Arbeiter »nd den ArbeÜersckutz? Nimmt Fürst Bismarck daran Anstoß, daß eS Streiigkouservative und Clerikale sind, welche daS Handwerker- und arbeiterireundlrche Panier Vormittagen 7 Das ist doch kaum glaublich. Doch ist bekannt, mit welchem Eiter Bismarck sich gearn jede Art von Mehrung des parlamentarischen Einflusses wehrt. Er will die Regierung im vollsten und weitesten Sinne des Wortes selbst bleiben und hält streng darauf, die Initiative in der Gesetzgebung in allen großen Ausgaben in seiner Hand zu behalten. Sonderbarerweise verleugnet aber die Negierung gerade ans dem hochwichtigen Gebiete der Handwerker frage und des Arbeitcrsthritzcö vollständig ihren Charakter; sic er scheint da jeden ThalendrangeS und jeden Ehrgeizes dar. Aber müssen dann nicht erst recht Handwerker und Handwerkerireundliche Abgeordnete ihre gegen die Wähler übernommenen Pflichten er füllen? Geroiß. Wäre obige Dentung der anfsälligen Passivität der Regierung unrichtig, so stünden wir vor eurem vollständigen Räthfcl. Vereins keine Folge gegeben, weil durch das KrankeiivcrsichernngS- gesetz nicht habe cntichieden werde» sollen, welche Acrste zur Praxis jiigclassen werden diinlcri. — Beim C t a t der Post antwortet Direktor am Reich:,Postamt Fischer ans eine Anträge des Abg. Lingcns lCentt.), daß die Verwaltung fortgesetzt bemüht sei, den Postbeamten mehr SoniitaaSrnhc zu gewähren »nd daß die DienstdiSpositionen so getrosten würden, um den Beamten ab wechselnd den Besuch des Gottesdienstes zu ermöglichen. Es sei etwa nur noch sechs pro Mille der Beamte» der Bestich des Gottesdienstes nicht möglich, doch werde sich diese Zahl noch weiter vermindern. Abgeordneter Struckmann (irrst.-lib.s vlai- dirt daiiir, daß die Post in de» Dienst der Sparkassen gestellt rverde und fragt an, ob die Frage im Ange behalten worden. StaatSsekr. Dr. v. Stephan spricht sein Bedauern darüber aus. daß die s. Z. van den Verbündeten Negierungen unterbreitete Vorlage abgelehut worden sei. I», klebrigen seien Erwägungen bei den verbündeten Regierungen über die Wiederoorlegung des Entwurfs im Gange. Abgg. Richter u. Windthorst erklären, daß sie gegen den Entwurf stimmen würden, wenn er wieder eingebracht würde. Staatssekretär Dr. v. Stephan weist die Angriffe der Vorredner ani die letzte Postsparkassenvorlage zurück, als ob dieselbe nicht ge nügend vorbereitet gewesen wäre. Abg. Behr äußert sich gleichfalls gegen die frühere Vorlage, sür die kein Bedürkmß Vorgelegen. Abg. v. Bennigsen weist au! die glänzenden Erfolge der Postsparkassen in anderen Landern hin. ES lasse sich wohl vermeiden, daß alles Geld in Berlin znsammenslicße »nd c-S sei wohl zn ermöglichen, daß daS lokale Creditbediirsiiiß nach wie vor befriedigt rverde. Abg. Dr. v. Frcae (lo»s.) äußert seine Befriedigung darüber, in dieser Frage mit Richter übercmziistimmcii. Bei unserem hochentwickelten Commuiialwejcn sei sür die Postsparkassen kein Bedünniß vor handen. — Tie einzelnen Etats werden angenommen. Tie A b- stiinmnng über den Ges agn mtetat crgiebt dessen A n- rkiesovrn tioiii.-, Lw. rviipi in.-rw.- »no v. rrnruoe-noiirii, ein stimmig wredcrgewählt. Nächste Sitzung: 19. April. T -O-: Denk schriften über die Verhängung deS kleinen Belagerungszustandes über Ossenbalh und Stettin. Berlin. Im Befinden des Kaisers trat heute eine so wesent liche Besserung ein, daß er Bormittags 11 Uhr arrsstehen konnte, nachdem er seit Freitag bettlägerig gewesen ist. Tie Unterleibs- -rrntsteTelegramme -er „Dresdner Rackr." vom 28. März Berlin. Reichstag. Auf der Tagesordnung steht zn nächst: Dritte Verathiing des NeichShalishattsctatS siir 1887 88 Eine Generaldebatte entwickelt sich nicht. — Beim Etat des Aus wattigen Amtes weist Aba. Dr. Lingcns (Centt.) auf die Annonce» hin, durch welche jnnge Mädchen unter verlockenden Anerbieten zur AiiSwandcnmg veranlaßt iverdcn, um schließlich in'S Verderben ge führt zir werden. Geh. LegationSrath Hcllwig erwiedert. daß die sorgfältigsten Nachforschungen nach Verleitungen im AnSlande durch die Vertreter des Auswärtige» Amtes angestellt würden, wobei cs an der nothrvendlgcu Unterstützung seitens der Behörden der fremden Staaten nicht fehle. Was die Verleitung im Jnlande aiilange. so werde streng daraus gesehen, daß über die zu erwartende» Verhält niste Ausklärung gegeben werde. Meist wüßten aber die betreffen den Personen, weichen Verhältnissen sic cntgcgengckcn. — Beim Etat dcü Innern beklagt sich der Aba. Dr. Gvtz darüber, daß nichtapprobirte Äerzte als Krairkenkasscnärztc zrigrlassen würden und vertritt eine in dieser Hinsicht vom sächsischen Aerzlrvrrein leim Bnndesrntbe eingrreichte Petition Ter Nutzen de- NranlenknssengcsetzrS werde in Frage gestellt, wenn man die Versicherten von Kurpfuschern statt von Äcrztrn behandeln ließe. Abg. Struckmann (nat.-lib.) fragt unter Bezugnahme aus eine Ein gabe deS Vereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke, wie eS mit der Enquete über eine Einschränkung der Branntweinvcrkanss- stätten stehe. Staatssekretär v. Bötticher erwiedert, daß die Enquete eine Abncrhme der BranrrtweirivcrknusSstätten erwiesest hqbc. Trotz dem sei an die verbündeten Regierungen eine Anfrage ergangen, ob und welche gesetzliche Maßnahmen zur weiteren Eirrsch'änkmig geboten leien. Die Antworten dürsten m einigen Monaten cinge- gangen sein. Der BundeSrath habe dem Anträge de- Achs. Aerzte- . .. . , .. enchtung Wasser möglich. Nach dem Ausspruch der Acrzte hat die Enzün- dung nichts Bedenkliches, auch hat die Augenreizung bereits etwas nachgelassen. — Der Kaiser nahm Mittags den Vortrag des Chefs des CivilkabinetS entgegen und hatte eine Besprechung mit dem Hoirath Bork. — Das schwedische Kronprinzcnpaar reist morgen zu der erkrankten Königin von Schweden nach Amsterdam und kehrt dann nach Berlin zurück, wo die priuzllchcn Söhne bleiben. Berlin. Einem römischen Telegramm der „Krcnzzcitung" zufolge, sei der Papst von dem französischen Botschafter gebeten worden, eine Aussöhnung mit Dentichland zn versuche». Galmiberti sei ermächtigt, den deutschen Reichskanzler zu svudircn. Die Kreuz- zeittmg bezweifelt selbst die volle Richtigkeit dieser Meldung. — Die „Germania" deincnkirt. daß Gaiimberti beauftragt gewesen sch die Bischöfe zn veranlassen, die Haltung der katholischen Presse zu ändern. — Die „Nat.-Ztg." erklärt sür ausgeschlossen, daß der deutsche Botschafter in Koiistantinopcl, v. Radvwitz, der znr Zeit in Konstantiiwpel kaum entbehrlich wäre, diesen Posten in Rom vertauschen sollte. Das Gesuch deS bisherigen mit der» eben sollte. Das Gesuch deS bisherigen deutschen Botschafters in Rom, v. Kcudctl. »m TiSpositionSstcllnng sei ledig lich aus persönliche Verhältnisse des Botichasters gestützt gewesen. Nach der ..Bost. Ztg". wird Kendell Endc der Woche seine Abschieds- Audienz im Qurcinal haben, aber noch bis zum Mai in Rom bleiben. Spüler gedenke er ein parlainentarisches Mandat anzn- nchmcn. Berlin. Die Negierung steht bekanntlich dem von Kleist- Rctzoiv im Herrenharrse ciiigcbraclstcn Antrag, betreffend die Selbst ständigkeit der evangelischen Kirche, kühl gegenüber. In der ersten Sitzung der Herrenhaus-Kommission waren daher auch Vertreter der Regierung nicht erschienen. Inzwischen geht die Bewegung im Sinne des Antrags fort. Berlin. Die „Kreuzzeitung" veröffentlicht die Tagesordnung der am 26. April hier stattsindcnvcn landcskirchtichen Versaniiiilring. Darunter befinden sich Vorträge über den Anspruch dcr kirchlichen Organe aus die Mitwirkung bei, Besetzung kircheiiregimcntlichec Aciiiter. über die Stellung deS StaatSnsiisisterinmS bei Erlaß von Kirchengesetzen, über die Mitwirkung des Landtages bei dcr Orgcmi- sationssragc dcr evangelischen Landeskirche »nd über das Zusammen wirken der kirchlichen Instanzen mit den Staatsbehörden bei Be setznng evangelischer Protesstrrcn. — Vom Rhein und dcr Oder werden bevorstehende .Hochwasser gemeldet. — Der „Nat.-Ztg." wird auS Bukarest gemeldet: Die Frcischaaren-Aiisaininlniigcir in Reni bestätigen sich und dauern fort. — Süddeutschen Ccnlrums- blättcrir zufolge stellte der Finaiizniinistcr v. Scholz eine neue Braniitweiilstcilervorlagc fertig, die dem Reichskanzler bereits vor liege. — Dem „Tageblatt" zufolge soll i» .Herinersdorf bei Chem nitz eine neue Dtznamitsabrik errichtet werden. Paris. Die rcpnblikuniiche» Fraktionen haben beschlossen, die in nächster Woche i» der Kammer zur Diskussion kommende» Creditsordcrnngen des Finanzmirirstcrs und Barrtenminiiters. welche bei der Budgetdebatte verworfen wurden, zu bewilligen, um eine MinisterkrisiS vor den Osterfcricii zn vermeiden. Sofia. Strilows Rundreise hängt mit der Thronsragc stimmen. Die Berliner Börse eröstnete im Anschluß an das von Wien kommende Gerücht, wonach die Verhandlungen wUcn Ncber- nahme der »ngariichen Rente durch ein Kreditanstalts Consortium z»i» Abrchlrisic gelangt seien, fest. Besonders ans dem Banleirmarktc zeigten sich Deckuilgskäufc. welche Kaiirssteigernngen vcranlaßten. Das Geschäft war lebhaft und sind namentlich größere Abschlüsse per Apcil zu verzeichnen. Deutsche Bahnen waren gut behauptet; österreichische wurden auch fester, ailsgcncminen Lombarde». Berg werke wmden schwach behauptet. Fremde Fonds blieben fest, nur Russen wurden angcbotcn. Im Kassaverkehr zeigte sich wenig Leben, die Tendenz war eher schwächer. Oesterreich siche Prioritäten blieben fest. Privatdiskont 2' < Prozent. »,»»,«. N. Msrz, V»rm. N N»r IN Min. S-ntol» INI'»/,,. l»7Zk» N«ftea L>'/<. Aloltener g«. Lomdard-n 7»/,. No»». Türkt» >.7'/,«. «Prot, kunsiric «»itrikancr III»-,. «xroc. N»»ar. Sinldrciite 7IN/,. Oesicrr. Goid- »tlttc SN. «trotz. 8„I»I» S,inner 71'/,. Neue Enriptrr S7»/„ Gnrnni. kktzyrnrr M, c>tt»m«nd»nk IN',,«. »uci - Nlctirn 8»'/,. Spanier i>!"„ — Srimmong: Matt. — Wetter: Schön. 8ra»tr»rt a. M„ 28. März, yrebtt MM, SloattNuitz« ISS,NY. Lom barden «7,7s. Galizier —. ckaovicr 71,7s, iproc. Nnaar. Golbrente KN.tzcr Liseoni» lK.s». Mer «affe« —. MeiHrotzurier - . Süll. SjUtzL sjvz 'r, »i,L-srnuvt,0L^l"LiiUck3g A rr>pvM8
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