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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.10.1930
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19301016025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930101602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930101602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-10
- Tag 1930-10-16
-
Monat
1930-10
-
Jahr
1930
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1L 0«H»«r -ßV»UMV»»T» E» Nr.«G S«Ue » verÜtcheS un- G-chstfch»< »e»»-Ln««n wächst «uck vmtß»ttz »ttz- «m «vnia, tzttwtzllltzl»! «achsie» b«» «»»iDert«» be« Ä«««r« »t« «er. ck»Ig»»a der Gemeind« Owsewitz «it »er «tadt D e»»»« l«e>«i»t hat. »ird he, Net »« L eihen dt, Verwalt»«, der De»»t»d« Owsewitz «w M»«taa, de« »0. Oktader, „»«kt««» «« Uhr, üdernedwe» »ntz d«»K dl« vereinig,»» der Gemeind« 0»ft»itz «tt der Stadt L««»de» «»«ziehe». WMwMlMnn -wa eeiKmann-Nmidai Dte Voruntersuchung in dem vor vielen Monate« eingrleiteten Disziplinarverfahren gegen Ministerialrat Dr. Kater vom Arbeit»- und Wvhlfahrtsmtnistertum und NegierungSrat Dr. Böhme wegen der Kreditgewährung an den Fabrikanten Getdemann ist nunmehr abgeschlossen. Da» Gesamtmintstertum wird sich jetzt Uber dte Er hebung der Anklage vor der Dtszipltnarkammer zu ent scheiden haben. Durch dte Kreditgewährung an Seidemann ist bekanntlich »er Sächsischen Wohlfahrtshtlfe ein Verlust von über 2 Mil lionen RM. entstanden. eiemrmtiderims im iSibMen Srenznebiei Die WtrtschastSpartei beantragt mit Rücksicht auf Ke Notlage weiter Bevülkernngskreise im Grenzgebiet, im Landtag, die Regierung zu ersuchen: Anträgen von Steuerpflichtigen de» Grenzgebietes auf Er last oder Stundung von Landessteuern und -abgaben weitest gehendes Entgegenkommen zu zeigen, daraus hinzuwirken, daß dieses Entgegenkommen auch hinsichtlich der Gemeinde steuern und -abgaben gewährt wirb, aus die Reichsregierung einzuwtrken» ihre Steuererhcbungsstellen anzuweisen, bei Reichssteuern im gleichen Sinne zu verfahren, dte zur Er hebung gelangende Schlachtsteuer für das Grenzgebiet zu erlassen, oder zu ermähigen, um durch Herabsetzung der Verkaufspreise die Konkurrenzsähigkeit des Fleischer- gewerbeS im Grenzgebiet Herstellen zu Helsen, Handwerk, Handel und Industrie im Grenzgebiet bei Vergebung öffentlicher Aufträge besonders zu berücksichtigen, bet Sondermastnahmen zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Krise (Wohnungsbau, Regulierung von Flustläusen, Strastenbauten und dcrgl.j das Grenzgebiet ganz besonders zu berücksichtigen. Ferner ersucht die Wirtschastspartei die Regierung um Auskunft, wann die am 23. Januar 1830 vom Landtag ge- forderte Vorlage über Anltegerleistuiigcn zu erwarten fleht. Endlich wird gefragt, in wieviel Fällen die Gemeinde kammer die Rcalsteuerzuschläge in den Gemeinden höher als von diesen beschlossen, festgesetzt hat und welche Er- Höhungen dabei in Frage kommen. U-«»^rs^,l»t. tnd.fle» nicht ständige «törnngSquelle und"da«K t«»« für Mttteleuropa barstellt. -eint lnbefle» nicht setz« »«Hrschetnltch, de»« ch» übersehen «erben, »ab »er Temperaiurgegensatz lass«, «nb San» «« Gebiet »«» Oftseebrcken» ei», Bedroh«»« be. Gesamt. Dr. bä. —* ch»nser»«t»„ «»lkSvartei. I» „ArtnShos" tagt« bt« MonatSversammluu« brr Bezirke 3»ha»«st«bt. Gtriefen, Grün«. Im Mittelpunkt stand «in Licht- blldervortrag be» BerbandSgesckÄftdführer» Jaromt«: „Obrrschlesien, «tu Kleinod Deutschland«/ »«»gehend von de» für Deutschland vernichtenden Folge« de» veriatlle« Diktat» entwickelte der Vortragende au» eigene« »riebe« und gestützt auf reiche» Zahlenmaterial die Bedeutung Ober- schlcsien» für die deutsche Volkswirtschaft und Kultur. Dem Bortrag schlossen sich eine Aussprache und ein Bericht über dt« politische Lag« im Reich und in Sachsen an. — Die Kon servative Bolkspartet veranstaltet am Dienstag, dem 2i. Ok tober, 2» Uhr, im grosten Saale deS „Eldorado. Stetnstraße, eine öffentliche Versammlung bei freiem Eintritt, in der LanbtagSabgeordneter Kaufmann Curt Fritzsche unter dem Thema: „Volksfron und Sachsenpoltttk" den Tributplan von neuen Gesichtspunkten aus beleuchten wirb. —* «ine badische Bäderkommisston in «ad Elster. Eine badische Regierungskommisston unter Führung des badischen Innenministers Dr. Jos. Wittemann und des Oberbürgermeisters Elfner von Baden-Baden stattete dieser Tage dem sächsischen StaatSbad Elster einen Besuch ab. Dte Kommission, der auch der Kurdirektor der Stabt Baden- Baden Dr. v. Scheven, der staatliche Badedirektor Dr. Baur, der Bäder-Dezerncnt Ministerialrat Prof. Stür- zenacker und der Bäder-Jngenieur Maurer angehürte«, besichtigte die ausgedehnten und vorbildlichen Babeetnrtchtun- gen in Bad Elster aufs eingehendste. Besondere Anerkennung zollten die Herren auch den neuen Quellen, und Wandelhallen sowie der großzügigen Anlage des Stadions. —* Hauptgewinne der 10. Zwing,»lotterte. In der am 11. und 18. Oktober staltgcfundenen Ziehung wurden folgende Hauptgewinne gezogen: Die Prämie von 8» MN RM. siel aus die Nummer 188718 mit einem Gewinn von 3 RM. 1. Hauptgewinn 20 OM RM. aus Nr. lOSlSS, 2. Hauptgewinn 10 998 RM. auf Nummer 8756S, 8. Haupt gewinn VOM RM. auf Nummer 80882, fünf Gewinne zu se KIM RM. sielen aus die Nummern 1988,6, 278791, 68987. 281818, 127972. All« Lose mit der Endnummer 8 wurden mit 1 RM. gezogen. Die Ziehungslisten erscheinen am 28. Oktober 1839. (Ohne Gewähr.) Zunächst noch heiter und trocken Das Wetter -er nächsten Lase In Mitteleuropa ist nach Regen und Sturm wieder kohiges, mildes und heiteres Wetter eingetreten. Das Ent wicklungstempo des Geschehens in der Atmosphäre, das für die Ausprägung des Wettercharakters von so erheblicher Be deutung ist, hat sich auffallend verlangsamt. Mit der Wen dung zum Besseren hat üaS Wetter auch wieder an Beständig keit gewonnen. Bereits vor einer Woche erschienen starke Anzeichen für einen schon bald bevorstehenden Frühwiutcr. Diese Gefahr erscheint nicht mehr unmittelbar. Dte niedrigen Temperaturen über Skandinavien, dte zwar sich rasch wieder holen können, sind wesentlich wärmeren gewichen. Spuren der letzten Kälteetnbrüche waren schon zu Beginn der Woche Nicht mehr scstzustellen. Seit Tagen wirb Mitteleuropa, vor allem seine nördliche Zone, von ozeanischen Lustmassen über flutet, worauf die Erwärmung, dte allgemein eintrat, zurück zuführen ist. Dtese Luftmassentransporte begünstigen aber keineswegs beständiges Wetter, und die eingetretene Wetter- bejserung darf nicht zu der Erwartung verleiten, daß nun mehr ein früher Winterbeginn ausgeschlossen sei. Aus statisti schen Betrachtungen gelangt inan vielmehr zu dem Schluß, daß die Wahrscheinlichkeit für einen Früh- wintcr sogar sehr groß ist: man wird um so mehr geneigt sei», diese Entwicklung zu erwarten, wenn Symptome wahrgcnommen werden, die diese zunächst mehr formale Hypo these physikalisch zu stützen scheinen. So werden voraussicht lich noch einmal die Vorbedingungen für ein trockenes, heite res und tagsüber auch verhältnismäßig warmes Wochenende erfüllt. Bleibt die Lustbeivcgung gering, so besteht zu nehmende Neigung zu Ncüelbildung am Morgen. Ein länge res Andauern beständiger Witterung über das Wochenende Gtraßenbabnnackrichten ^ ^ Dt-«si entlaß«,, «de«» Pfarrer» Drewer«. Bor dem kirchliche» Obergertcht Ke Dre»»«u sau» dt« letzt« verhandln«« argen Pfarrer Bitterlich (Kleibers) statt, der bekanntlich wegen der Vorgänge tek« va« de» Gchlettauer Kinderheim» zu einer längeren Gesäna- utSstras« verurteilt worbe« war. Da» oberst« Ktrchrngertcht erkannt« ans Dienst,ntlassung. Bitterlich verliert alle Recht« eine« Geistliche« und damit auch den Titel „Pfarrer". Svetteenachrickten vom I«. Oktober Nachiwagenumleituna in der Nacht zum 17. Oktober von 1 bis 6 Nhr wegen Gleisbauarbeiter! tn der Striesener Straße: Linien ,8 »nd 22: zwischen Fttrstenplatz und Pirnaische» Platz nur st a d t w ä r t s über Eanalettostraße, Stübelplatz, Grunaer Straße. In den Nächten znm 17. und zum 18. Oktober von 1 bis 5 Uhr werden wegen Bau arbeiten in der Augustusstraße umaelettet: Linien 8 und II: zwischen Georgplatz und Nlbertplatz über Ringstraße, Carolabriicke: Linie 18: verkehrt nur zwischen Ncu- markt und Straßenbahnhos Reick. Nachrichten aus dem Lande Guttav Winter einmal frrivtzsprochen „Wegen mangelnder Bildung" Leipzig. Gustav Winter, der Vorsitzende und alleinige Repräsentant des Bundes „Für Wahrheit und Recht", der Mann, der behauptet, er glaube heute noch an die Möglich keit der Auswertung rotgcstempelter Tausendmarkscheine, hat sein verlorenes Vertrauen zur deutschen Rechtsprechung wiedergesunden: Er ist jetzt in Leipzig sretgesprochen worden, nachdem er tn der gleichen Angelegenheit durch zwei In stanzen vorher bestraft worden war. Winter hatte in seiner Zeitschrift „Wahrheit und Recht" tm September INN tm Rah men eines „Wochenbefehls" sich häßlich über den damaligen sächsischen Minister von Fumettt geäußert. Der Minister hatte geklagt. Ein Strafbefehl verurteilte Winter zu zwei Monaten Gefängnis, das Schösfengertcht erkannte aus 8 000 Mark Geldstrafe, und nun hat dte Strafkammer den Angeklagten sretgesprochen. Man müsse die Wintersche Ausdrucksweise unter dem Gesichtswinkel seiner mangel haften Bildung werten, und dann könne von einer Be leidigung des Ministers niemals dte Rede sein. Gketragö-ie auf offener Straße Zwei Frauen durch Messerstiche schwer verletzt Leipzig. Am Mittwochnachmittag spielte sich auf dem Schleußtger Weg, in der Nähe des Germaniabades, eine auf sehenerregende Szene ab. Der 17 Jahre alte Schlosser Franz Göstemeyer aus Lcipzig-Schleußig drang mit einem fest stehenden Messer ans seine von ihm getrennt lebende 38 Jahre alte Ehefrau Johanna und deren Begleiterin, die 50 Jahre alte Frau Sclma N e u m a n n, ein und verletzte beide durch eine Anzahl Messerstiche. Die Frauen wurden nach dem Krankenhaus St. Jakob übergeführt. Göstemeyer erklärte, seine Frau sei einer Aussprache geflissentlich aus dem Wege ^MenxkMMg: <Z)5kNi 55s ^kiVüS «UoVikB-ZwIM vabcral« Obeüer (sibolddrö GvoliHVkaydeöecht Gdeärch» V.'strsea »LNmre ^tzeouoo stiebet «»0uaa» sibevtNea Wetterlage Dte tiefe nordwestliche Depression hat über Mitteleuropa »ur wenig an Raum gewonnen. Zn Deutschland ist dte Bewölkung ziem lich uneinheitlich. Die Temperatur ist gestiegen. In Sachsen hat sie um durchschnittlich etwa 5 Grad, abgesehen vom Gebirge, wo keine Aeirderung eingetrcten ist, zugcnommen. Der Druck ist über Deutschland im wesentliche» im Steigen begriffen: besonder» stark nimmt er über England zu. Es ist somit nicht zu erwarten, baß dte Depression starke Einwirkung bei uns erlangen wird, wenn auch im Hinblick aus das Sinken des Druckes über Skandinavien und dem Lftseegcbiete damit zu rechnen ist, daß «ine Ranübilbung der Depression leichte Störunge» Hervorrufen wirk. * Station i bis s von 7 Uhr morgens, übrige Stationen von 8 Uhr morgen, Temperaturen Wind Wetter Z « ZL L8 Siasion 1 d«w. 8 Ubr mora. dölbfte d. oeitr. Ta«e» «eiste d.ver». Na»! Richtung aus Stärke <1—12) 7 beim. 8 Ubr mora- Dresden 4-12 4-1« 4-11 SQ 3 S Weiher Kirsch 4-18 4-15 4-10 80 5 2 — Riesa 4- 8 4-15 4- 8 80 2 i — Ztttan-Ktrschs. 4-12 4-17 4-10 8 3 3 — — Chemnitz 4- V 4-21 4- 6 8 O 3 — — Annaberg 4- 6 4-1« 4- 6 080 5 1 — — Ftchlelberg 4-12 4-18 4- 8 8>V 1 3 — — Brocken 4-11 4-14 4-10 8>V 6 2 — — E»lL»te»««a bet». Wetter - o wolkenlos. > beiter, 2 balbbedeckü, 8 wolkig, 1 bedccbi. ö Regen. 6 Schnee. 7 Grauvel oder Hagel, 8 Dunst oder Nrba (Sichtweite weniger al« 2 Kilometers, 8 Gewitier. Temveraturen, 4- Wärme grade. — Kältegrade. " In den lebten 21 Stunden Liter aus das Quadratmeter. Dresden. Id. Oktober 1SSV: Sonnenjcheindauer 8,5 Stunden: TagesmitteUemp. 4-11,5° C: Abweichung vom Normaiwert -s-1^°L Witterungsanssichte« Zeitweise ausfrischeude Winde aus südliche« bis westlichen Richtungen. Vorübergehend verstärkte Bewölkung. Neigung ,» Nebeldildang. Nach milder Nacht tagsüber mäßige Erwärmung, »eine nennenswerte Niederschläge. * Wasserstand »er Elbe und ihrer Jnslllss« Ka- maik Mo- dran Laun Nim- bura Brand»I Mel» eis j nik veil- meril! Auifta Dread» IS- Okldr. >6. Okldr. -»-37 -1-36 - 3« — A -1-47 -^32 -«- 34 4- 28 4- 68 I 4- 72 4-5, (-»-«> 4 163 4- S8 4- 80 - 60 — 66 — SS 4* Motette in der Frauenkirche Freitag (17.), abends N Mir: Acrk« von I. Scb. Bach: Passacaglia und Doppclsugc l>Mvll: tzhoral: „Jesu, meine Freude": „Ich will mein Herz ihm schenken", Arie für Sopran und Orgel auS der MatthäiiSpassion: „Der Geist bilft unserer Schwachheit aus", Motette für zwei Chöre. Aiisführcnde: tzäte Braun iSopran), Hellmut Eigner iOboel: Freiw. Kirchcnchor der Frauenkirche. Leitung: Erich Schneider: Alfred Hottinger: Vrgel. 4* Ephoral-Kirchenchorverband Dresden-Stadt. Der Verband deqeht am 18. und 18. Oktober das Herbst-BerbandSscst, bestehend in einer Feftoesper des Kreuzchorcs, Sonnabend, 18. Oktober, abends k Uhr, einem Festabend am selben Abend 8 Uhr im evangelischen VercinShause und einem Festgottesdienst Sonntag, 18. Oktober, dbends 6 Uhr, in der Kreuzkirche, tn welcher Superintendent Ficker die Feftpredigt halten und der Kreuzchor die Bachschc Kantate „Meinen Iesum last ich nicht" für Chor und Orchester singen wird. Im Festabend am Sonnabend singen die Dresdner Kirchenchür« in drei Gruppen unter Leitung der Kantoren Kirchenmustkdircktor Borr- mann. Eckardt und Kötzschke. Außerdem wirken mit Frau Käthe Ficker lGcsang). Kurt Arnold Findcisen (Vorlesung), die Organisten tzöpner, Hottinger und Dr. Schnorr von Earolsfcld sowie Kantor Flicke (Klavier). s* Lnstspielavend im Verein Vplkswohl. Das Lustspiel „F emin a", das seine holländischen Versager van Rvssem und Soesman ein „psychopathisches" nennen, gehört zu jener Art von Zeitstücken, in denen der Spießer an neuen Erscheinungen — oft mit wenig Witz und viel Behagen — sein Mütchen kühlt. Hat sich das Neue, in diesem Falle die Psychoanalyse, inzwischen als eine sehr ernsthaste Angelegen heit erwiesen, so ist es um den besten Teil der Wirkung geschehen. Nur eine besonders glückliche Besetzung und Spiellanne ver mag dann dem Stück noch zu lebendiger Wirkung zu ver helfen. Das gelang Direktor Leopold Löschke in der Aufführung am Mittwoch in recht erfreulichem Maße. Max Jähnig machte seinen Nervenarzt, der dte Fram die ihn liebt, so gründlich daneben analysiert, zu einer feinkomtschen, nur manchmal etwas zu dümmlichen Figur. AliceWeymuth war ganz verliebte Liebenswürdigkeit und Munterkeit, Paul Rainer als Strohmann, der selbst Feuer sängt, eS aber gutmütig wieder dämpft, eine dervumrtssene, lebensechte Ge sielt, TontRudenz ein dienstbarer Geist von oft erprobter Art. Etwas mehr Kammerton, der dem Stücke seinerzeit im Schausptelbaus einen vorübergehenden Erfolg errang, hätte jhm auch diesmal gut getan. Aber daS Publikum hatte auch so an den harmlosen Späßen seine Helle Freude. —ob— s* Volksbühne»»»«-«»!. DaS erste, von Paul Schein- pslug geleitete Volksbühnenkonzert stand ausschlteß- sich tm Zeichen von BrahmS. In lichter Klarheit erstanden hi« Haydnvartattonen mtt allen Schattierungen vom Idyllische«, Bukolische» bt» »ms Hehre«. HelLeuhastW. Das Orchester ging auf alle Absichten des Dirigenten liebevoll ein; besonders schön kam der große, triumphale Bläser hymnus zum Schluß heraus. An zweiter Stelle stand das Konzert für Violine und Cello. Hter hatte man Gelegenheit, sich an dem klanglich, technisch und seelisch reifen, meisterhaften Cellospiel Gutja Casinis zu erfreuen und den neuen Konzertmeister Hans Dünschede kennenzu- lerncn. Das konzertante Wechselspiel der betdcn Künstler gewährte einen hohen Genuß; Casini und der neue Dresdner Konzertmeister, ein Geiger von beachtenswerten Qualitäten und schönem Bogenstrich, wurden lebhaft gefeiert. Schließlich lieh die C - M o l l - S i n s o n i e dem wertvollen und gut be suchten Abend den krönenden Beschluß. l?. v. I„ Ein Mozartsestjahr in Wien. Das Jahr 1831 soll in Oesterreich als Mozartfestjahr gefeiert werden. Das Fest programm, daS nunmehr vom Bundcsministerium in Zu sammenarbeit mit Vertretern maßgebender Institute und Korporationen aus Wien und Salzburg festgelegt worden ist, soll unter der Devise „Mozart und seine Zeitgenossen" unter Berücksichtigung der Tonkunst des 18. Jahrhunderts aus- gcarbcitet werden. DaS Wiener Bnrgtheater ehrt Tor Hebberg. Der schwedische Dichter Tor Hebberg, dessen Name als Kandidat für -c» Literarischen Nobelpreis jetzt viel genannt wird, kommt in den nächsten Tagen nach Wien. Aus diesem Anlaß veranstaltet bas Wiener Bnrgtheater am Sonntag, dem 18. Oktober d. I., eine Matinee im Akademiethcater, in deren Rahmen Mitglieder des Burgthcatcrs aus seinen Werke» vortragen werden. s Ein unbekanntes Jngenbwerk Mendelssohns. Im Ver lag Breitkopf L Härtel ist soeben dte Partitur einer bisher unbekannten Jugendarbeit von Mendelssohn veröffentlicht worden. Es handelt sich um «ine Kantate, dte der junge Kom- vontst tm Jahre 1828 für die Natursorscherversamrnlnng in Berlin komponiert hat. f* Mißerfolg deS italienisch«« OpermPreiSanSschreitzen». Bet dem von der Stabt Rom ausgeschriebenem Opernwett bewerb sind insgesamt 47 neue Opern eingereicht worden. Nur vier darunter kamen In die engste Wahl, wo sie sämtlich durchftelen. Wie der Zeitschrift für Musik dazu geschrieben wird, amtete als Vorsitzender der Jury Pietro MaScagnt, der sich auf Theorie und Praxis deS Durchsallens zweifellos per- steht. s* DaS „Weiße Nößl" veriazzt. Eins der größten Erfolg- stückc ans deutschen Buhnen um die Jahrhundertwende, der Schwank von Sabelbura und vlnmenthal „Im Weißen Rüftl" wird, wie e- im Prospekt bet Bühnenvertriebe« heißt, «tt einer musikalischen Neufassung demnächst im Großen Schauspielhaus in Berlin seine Wiederauferstehung feiern. Der Schwank ist mit Chorgirls und Jazzeinlagen zu einer großen Revue her- ausgcputzt. „Peer Gynt" wird vertonfilmt. Tancrcü Ibsen be» abstchtigt, das Drama „Peer Gynt" von Henrik Ibsen als Tonfilm herauszubringen. Außer einer schwedisch-norwegischen Version soll davon auch eine deutsche und französische Fasiung hergestellt werden. Die Erhaltung der Covent-Garden-Oper. Das längere Zeit zweifelhafte Schicksal -er Covent-Garden-Oper in London, von der vor einigen Wochen noch gemeldet wurde, daß sie an ein Tonfilmsyndikat verkauft worben set, scheint sich jetzt insofern zum Günsttgen gewendet zu haben, als der Plan einer Fusion mit der Imperial Leagne of Opera ge nehmigt worden ist. Danach wird eine aus dem Syndikat der Covent-Garden-Oper und dem Mitgliederbestand der Opernliga bestehende neue Gesellschaft gegründet werden, dte künftighin regelmäßige Opernvorstcllungen tm Hause der Covent-Garden-Oper veranstalten und zugleich auch aus Tournee» in dte englische Provinz gehen wird. Allerdings werben die Gastvorstellungen deutscher, tta« ltentscher und französischer Operngesell schaften künftighin in Fortfall kommen» da zu den Bedingungen der Liga zum Syndikat gehört, daß aus schließlich von englischen Künstlern gespielt werden darf. 1' Der Ansverkauf -er rnsstfchen Kunstschätze. Nachdem erst unlängst von der französischen Emtgrantcnpresse der ge heimnisvolle Verkauf einiger Meisterwerke aus der Lemn- graber Eremitage durch dte Sowjetbehörben gemeldet worben war, wird jetzt neuerdings mit Bestimmtheit behauptet, baß etn amerikanisches Ftnanzkonsorttum eine wettere Zahl von Kunstwerken erworben hat. und zwar sollen sich diese Werke, darunter gleichfalls etn Rüben» und etn van Eyck, bereit» t« spricht man davon» daß die russische Regierung durch diesen Weg Vorkommnissen, wie sie durch den Einspruch von vor- besttzern anläßlich der letzten Berliner Auktion zu bemerk« waren, aus dem Wege gehen will. Dte Kunstwerk« sollen unterderhand in den Privatbesitz amerikanischer ober euro päischer Sammler, gesichert durch den Besitzt»«! de» ameri kanischen FtnanzsyndtratS, übergehen. Man spricht allerdings auch davon, baß zunächst die bedeutsamsten Bilder, jedenfalls bet Leu Amerikanern, gegen eine Anleihe nur verpfäntet worbe» sei«».
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