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»r.» Lette S ,, , TllUUrieEerM ^ Arrttas. 4. AebrMr M7 Assunta und Lore. Roman von LSolsgang Kemter. >t .torttekung., ..Wenn Sie der Frau Rat Ihren Besuch machen, vergessen S«e ia nicht die beiden Dackel. die Ihnen zlvar knurrend ein bißchen in die Füße fahren werden, im übrigen aber recht harmlose Bicher sind. über den grünen Kle« zu loben und besonders deren Reinrassigkeit hervvrznheben: dann haben Sie schon gewonnen. Nu» kommt der Herr Rat »kühn a» die Reihe. Ein lieber, hochgebildeter, ein wenig weltschencr Mann. dessen größtes llngliick es ist. das; er den Richter spielen mutz und »ilht Maler sein kann. DaS h ißt. er malt aus Tod und Leben und füllt jede freie Ltnßde mit seiner Liebhaberei, aber, da eS ihm zwar nicht an Talent, doch an Schulung fehlt, findet er keine rechte Befriedigung dabei »nd daS hat ihn so still und wenig glücklich gemacht. Er hat einst nach der Matura die Akademie besuchen wollen, aber Vater. Tanten und Onkels zogen gegen eine» solchen Beruf in solcher Weise los. dag er und seine Mutter, die aus seiner Leite stand, nach geben muhten, um io mehr, als ihm, im Falle er wirklich sich zum Maler anSbilde» würde, jede Unterstiivnng von seiten der Leinen versagt geblieben wäre. Lo hat er sich der Juris prudenz gewidmet und sich mühselig, nicht ohne einige Miß erfolge und verlorene Jahre, durch die Eeainina gearbeitet und ist Richter geworden. Tao Malen freilich hat er nicht ansgegeben, aber, dae> ist der Zwiespalt in seinem Leben, der Berus, der ihm den Lebeneuinerhali gibt, freut und befriedigt ihn nicht, und der andere, der ihn glücklich, und. wer kann eS winen. vielleicht berühmt gemacht haue, der ist zum bloßen Ieietabendspiel herabgeinnken. Lo ist er in der Malerei ein Dilettant geblieben und ein herzlich schlechter Richter ge worden. Lie werden il>» noch kennen und lieben lernen. Die beiden Bezirkc-richter sind brave Ehemänner, ein wenig unter dem Pantossel und kommen fast nie in die Gesellschaft. Kollege Grap ist der beste Mensch der Welt, nur c>» fürchterlicher Lrtzcr. Acht GlaS Pilsner Urguell und sechs Biertel Kälterer- fee sind seine tägliche Abendleistnng. Dazu raucht er noch ein halbes Dutzend BirginiaS und ist jeden Morgen so gesund und munter, n ie ein Temperenzler. Bom Auskultanten Maurer, der ein gebürtiger Bregenzer ist und hier noch die Eltern hat kann ich Ihnen nicht viel sage»: außer Dienst ist er nie sichtbar, denn jede freie Ltnnde verbringt er mit seinen Freunde» aus dem Lee. Er ist Mitglied des LegclllubS und nennt eine hübsche Jacht sein eigen. Sonst ist das Leben hier ganz nett, ein bißchen teuer zwar, aber solange man Junggeselle ist. merkt man es nicht lo. Ter Bertehr »nt der Bürgerschaft, lehr lieben und zuvor kommenden Leuten, ist ebenfalls sehr angenehm: Vereine, wenn Lie sich dafür inleressieren, aller Parteien, gibt es in Mallen: schone Mädel eine ganze Menge. PiUner vom Faß. dunkles und Helles Bäurisches zu jeder Stunde. einen süffigen Tiroler, den Lie als Bozner besonders schätzen werden. Schwnnm- und Badegelegenheit im Lee. jeden Sonntag Militärkonzcrl. im Loinmer ziemlichen Fremdenverkehr und Parkseste in den Leeanlagen. hübsche Spaziergänge in der Umgebung, günstige Gelegenheit zum Sachartnschmuggel und zum Fischen, zum Gondeln und sich Verlieben in Hülle und Fülle. Allo bitte, ums wollen Sie noch mehr." Lachend wehrte Hermann Rastbichler ab. „Tanke. Herr Kollege, eS genügt vollkommen: ich bin unterrichtet und überzeug!, daß ich in ein wahres Paradies gekommen bin. wovon ich äußerlich übrigens schon gestern abend einen Vorgeschmack bekam: d,e Promenade bei Sonnen- urrtergang am Lee war wunderroll." „Ja. Bregenz liegt sehr schon." sprach Dr. Hagen, ..man sagt. Bregenz »ud Salzburg seien der Lage nach die schönsten Städte des Landes." Hermann Rastbichler stellte wegen deS EffenK eine Frage. -SSE drei. Rat Lab». Kollege Grast unb ich nämlich, esse» tm „Weißen Kreuz" Nicht zu teuer und sehr gut. Sie künuen es ta versuchen, wenn es Ihnen dann nicht paßt, so ist eine Aenderung bald erfolgt." Hermann Rastbichler erhob sich. -Herr Kollege, ich bin Ihnen für Ihre erschöpfende Ein- kllbrung in die hiesigen Verhältnisse sehr dankbar. Selbst, verständlich werde ich tm „Weißen Kreuz" essen, da sinde ich ia gleich Bekannte, und ich lieb« Geselligkeit. Wenn ich mich Ihnen auch sonst dann und wann anschließcn darf, wird es mir eine Freude sein." „Bitte, mit Vergnügen. Graß und ick, machen an gewöhn liche« Tage» gegen Abend einen größere» Spaziergang, fahren an Sonntagen, oft auch an schöne» Lommerabenden. »ach Lindau hinüber und io ruelter. wie eS u»S gerade paßt." „Schön, ich werde gerne im Bunde der Dritte sein. Run will ich Sic nicht länger mehr anslialten und mir eine Bude suchen gehen. Auf Wiedersehen!" Hermann Rastbichler ließ sich im, Meldeamt einig« Abreffen «eben und batte unerwartetes Glück, denn gleich das erste Zimmer. das er tn einem hübschen, villaarttgen Ge bäude in der Graf-Velrupstraße besichtigte, gefiel ihm aus nehmend gut. Das Zimmer war groß, hell und hatte einen hübschen Blick aus den See. Der Preis war mäßig und die Wirtin, die Witwe eines Postbeamten, machte den besten Eindruck aus ihn. Also waren er und Frau Burger bald einig. Durch einen Dienstmann ließ er sein Gepäck in die Wobnuna schassen, machte noch einige Einkäufe und schleu derte. nachdem er im Hotel Montsort seine Zeche begllckw» batte, zum Mittagessen ins „Weiße Kreuz", wo er seine Kollegen bereits antraf. Gleich nach dem Essen verabschiedete sich Richter Graß. Dicke Jett benützte er nämlich zu einem Mittagsschläfchen. Auch Rat Kühn ging heim. Dr. Hagen und Hermann Rast bichler lasen Bettungen und machten dann noch einen kleinen Gana durch die Stadt. Gegen drei Uhr begab sich Dr. -vagen ins Amt. Hermann Rastbichler suchte sein Zimmer aus und begann auszupackcn. ivaS er stets selbst besorgte. Aus An sichtskarten teilte er Mutter und einigen Freunden seine An kunft am Bsdensee mit und um 6 Mir holte er dann seine beiden Kollegen beim Gerichte ab. Sic schleuderten in die Sceanlagen hinaus: auch Rat Kühn schloß sich ihnen an. In der Nähe des Bahnüberganges begegnete ihnen eine Gruppe von Offizieren. Man grüßte sich sehr böslich und Hermann Rastbichler fragte, welches Regiment gegenwärtig in Bregenz Uege. . „DaS vierte Regiment der Tiroler Kknserläger." ant wortete Dr. Hagen. „Die Offiziere sind sehr nette Menschen, iedoch wir stehen mit ihnen fast nur auf dem Grußsuße. Das heißt. Herr Rat Kühn verkehrt wohl tu ihren Kreisen," Rat Kühn nickte und sprach, zu Hermann gewendet: „Ge wiß. eS sind sehr liebe Menschen. Ich bin durch meinen Jugendfreund, de» hier in Pension lebenden Oberstleutnant Manzoni. mit ihnen bekannt geworden. Ich sitze zweimal in der Woche mit den Herren in der Bahnhosrestauration bei einem Glas Bier beisammen." Dr. Hagen und Graß gingen voraus. Hermann folgte mit dem Rate. .-Herr Rat sind auch Maler, wie ich hörte," sprach Her mann Rastbichler. Der alte Herr lächelte, ein wenig verlegen und ein wenig wehmütig. „Tn lieber Gott." antwortete er. „eö ist so eine Passion, die fett den Iugendtagcn tn mir steckt. Ich habe einst Maler werden wollen, maßgebende Persönlichkeiten rieten mir dazu, da ich, nach ihrem Urteile, ein schönes Talent l>atte. Es war, ich darf es wohl sagen, meine einzige Freude und nur im Künstlerdcrusc hoffte ich glücklich zu werden und etwas Ordentliches zu leisten. Doch Vater wollte nichts davon willen. Dieser Beruf schien ihm doch zu wenig vertrauen erweckend. er war eben noch von den alten Vorurteilen be fangen. und da ich unbedingt und zeitlebens nie eine Kcimpfnatur war. ergab ich mich und wurde Jurist: das Malen habe ich aber trotzdem nicht gelaffen, di» sreUlch ein blutiger Dilettant geblieben" .Hatten Herr Rat nie Gelegenheit, bei einem Meister Unterricht »u nehmen?" . Der alte Herr schüttelt« den Kopf. „ES war mir sabre- lang alle Freude rergaugen: das ungeliebte Studium raubte mir die meiste Zeit, denn ich lernte schwer, und erst in späteren Jahre», als ich schon bei Gericht war. bade sch wieder aiigcsangen, zu pinseln. Zum Lernen aber hatte ich keinen Mut mehr. Nun. ein btßchc» Freude macht es mir doch und meine Bilder will ich ia nicht verkaufe». Die Mehrzahl ist in meinem Besitze', dann nud wann verschenke tck eines an Freunde oder zu einem Glückstopse zu BcrciiiSfcstltchkclten." Spaziergänger kamen ihnen entgegen. Ein Herr und zwei Dame». Der Herr, mittelgroß, etwas korpulent, mit angegrautem Kaiierbartc, ließ in seiner auirechtcn Haltung de» ehemaligen Militär nicht verkennen. Die ältere Dame hatte ebenfalls schon graues Haar. Sie schien leidend zu sein, drnn ihr Gesicht, das unverkennbare Spuren einstiger Schön heit trug, war bleich »nd ein schmerzlicher Zug lmtte sich um den Mund cingegraben. Ihr zur Sette ging ein etum zwanzig, lährigcs Mädchen. In Heller Sommerkleidung, einen leichten Abcndmantel Ubcrgcworsen. Der TnvuS einer südländischen Schönheit. Reiches, schwarzes Haar, ein etwas gelblicher Teint, dunkle, fcnrlge Aiigen. eine kleine, zierliche, ober herrlich ebenmäßige Gestalt. AlS Rat Kuh» diese drei Menschen sah, verabschiedete er sich vv» seinen Kollegen. „Die Herren verzeihen, ich will meine Freunde begrüßen und ein Stückchen begleiten." Die beiden Richter zöge» tief den Hut, als sie den drei Spaziergängern begegneten, aus die nun Rat Kühn zuschritt. und auch Hermann Rastbichler grüßte, dabei begegneten seine Blicke den feurigen und etwas fragenden der sungen Dame. Dr. Hagen erklärte .Hermann Rastbichler: „Das war Oberstleutnant Manzoni mit Frau und Tochter. Sie hatten also Gcleaenh it. eine unserer Schönheiten zu sehen. Freilich hat Aüunta Manzoni nichts Germanisches an sich, obwohl ihre Mutter Wienerin ist: aber zweifellos ist sie eines der schönsten Mädchen der Stadt." „Und noch frei." ergänzte Richter Graß. „Weißt du das so gewiß?" spottete Dr. Hagen. „Verlobt ist sie einmal nicht, wenn schon einige der Herren Offiziere sic iebr umschwärmcn." „Der Oberstleutnant ist Südtiroler?" fragte Hermann Rastbichler. „Trientiner. so vier Ich weist." antwortete Dr. Hagen. „Er diente zuletzt bei cnicm früher in Bregenz garnisp- »icrenben Kaiser-Icigcr-Regiment: als daS Regiment wegkam. ließ er sich pensioniere» und blieb stier. Seiner Frau, die nervciileldcnd ist. gefiel es hier so aut." „AlSdann. Kollege," meinte Richter Graß, „da bietet sich gleich eine Aussicht, vorausgesetzt, daß Sie noch frei sind." Hermann Rastbichler meinte lachend: „So schnell geht das nicht und dann glaube ich. daß ich eine deutsche Frau ror ziehen würde" „dlnsichen und Temperament sind bei Affunta Manzoni zweifellos welsch." sprach Dr. -Hagen, „aber sonst spricht sie die deutsche Sprache tadellos, hat, wie gesagt, eine deutsch« Mutter und hat zeitlebens in deutschen Städten gelebt. Langsam bummelten nun die Herren durch die Stadt und begaben sich zum Abendessen. «Forttcouna kolari täqtlckes'AkLcksn mit Aec^ei-ip/ekd De? Akieksmikc^HsI-fe Ist (gokele5 uzend Aeckenpfsi'd^selfe ^ übstulk ru Kuben ^ Isds I4sur§rsu, «As rscstnet, leautt ßilllklbsrgr (äsrsnkisNrumpk Wsk-^i^ki? klOdtldsk-gs Osk'rLkitlsslk-iIri^pf Ist, 1. billig 2.2U2lll3ELVS7S * I.LlvggNE * iA»iOk-<dsn> IriOtSk-dtsIK» cZstk--äs-»rrs- kr-ist siri k^astk- sLi^stcjhiStfd gsvc/cri'clsr'» ist, sr^sltski Sis sskOOt «iri disrm. ß^ükldsrs * VksIIrlrslls » V«dsrga»s * r<kskk«lL»rsK« lillsr-färben dsm nsMrlik-tiOn. vollkommen uoz^iHdllcden rur WiedefderLiellunL oder ergrsulsn klssrsL LinsettSv su« ikre per,dnllcdOn Wüv5ct7« ln ed«r kusrükrunL VSUSDWSlISN Sudirednill u. ssrisur pULK« >cd sir .^perjaUrLi Otto flsvlier. Xmiiii'vMiiIfimi'. Hebksnll-, Luto unb Loupskotter, Isseken unb kinrieklungZkoffer. Sanckeranlorttxunxea u. ksparsturen. dert«. fskriksie ru f^akrikpreiSKn direkt in den Werksittlien >,ied»»tr. 1 7VOIVl^88 l.imt»i>,u,tr. 14 ,m «o»«. r«iapn»n «io». IVlSdSKSNKOStllMS ,u diNiqften Pr» en avart» 4>»ut,»Ien irvlp» A»i,iv,>n M»«N. l»r«»a«n, M,rU>Nr»ti« Id, r. SI»««, im Äau>» d«» Lim-ndr«». »)äs r^r. -?«Äjer4§o»r/ Icl, »lies ro nur, 6 Keller gute. nsIii'IiL^le 8uppe vot- ^vevcllg rst. Irslt »ru'uln-en und ^ ^ 20 ^I,Q. Icocliev Isssen und selroi» !>iv ic!r wertig. §ie aperen ^-rl-eit. 2ert und Kohles. uocl raciere 8uppen u» ^Vurst^orw. v,e öinmealcobl. I^eis w»t Tomaten. 6ruolr«rn usv. r S«»,«!»,- »in«! Affe»»«! - Me» I« Gute villige ffsk-Wsine es«»e«nr»n Mr Tleest untl I»k«> O» SI»IsIkH»s«>H,änn«,8tt.S. v,uvnsr5tt.S. V3l«fi«r1r.s. SeispiClIos billig kanken Lie lk^e Ltrümose des lnventt»r-^o»vee- i»»vkst kei un,. >Vir k»ken die p?ei^ unfferer keilZnnt KUten k»'td»r«n yu»>i»Lien rLclc»ickt^o, rum lell di» ru t»e»Ldre»elLi. l^i'*ere 8ck»uken,ier kükren ldnen die l>rei«der»d»etTun8en deullick vor ^u^en benuk/eo Lie diker diese ^iten xün,liLe L1nit»uk»sse«eIendeil und decken Lie jetrt Uiren ttedLrt für d»e nLcdste 2eti. L e»., ösvlle«!«. 'lliW Lolicte ffüirclinarardsit ru vo'teilhsiteo prslren kmil Wnseber V. ^esu«r»s«i's»trs Bl, nsttv »IsumLkkt —: Oekiünctet 1865 —r-r-- ; Vom Vesten da» Veste. - « Sect 24 Jcctzren v»i>»nk»> ich meine oller- » kmll» llolkerei-Suttei' zesaiceii ». uno»'al>»n, Irllch aus der Molkerei, in I>» «. L-P d -Pakelen zu dcltzftllem Tages- pr»i» ronkv geaen -tlachna nie da» l an P, cool» cSaran.c» : Seit » die War» nicht ae allen, nedm, l»d« Senoung auch arigeorocheu, wieder zurüch M. s. Malkerei-gnipek ar «»»»»»«tche» S tüolfl >. «egr lWZ. verontw.i.d.redadiwnet-u Teil Dr. v. greioltcher. Dresdei. :Mr die Anzeiarn- Art«, Ti»«b, Dresden. — Fall» das Srtchemea der genuno mialßl adderei Kewall BetriedtftSnmk. Streik. Ausiverruna oder au» »memIonIIiaenGrimt» »»mdalich wird^ d°i de, Dezieker keine» Auiprii» »ui lllachlieieruna vd. 7!ii,l-< zakluim de» Dezu-spreiir-. «in» Bewäkr mr das S>- Icheinen der Anzeirer an den »iiroeichriederr, Tagen lowie aui vellimwic, Sei!»» wird nichi gelelse Das >»»»«! 'NdenLKIei -imlak' 8 Seil»« Orlgln«! Kühlen Len:i>ung 7. SlsittsiKI ttsrk^kzc>ttl.e «os>Aüttt.e t<^I8kv ir ». r u. , ß. K,I,«e /zusru« dffsstl ä«» s«Ia»t» Sto!I«nm«HI si»u»h«tt Vk«Ir«n dff«h! s»» TwaekevSkUgM» eum änriobtsn von Sp«I»«a Original dsühlen eookung i. ttOf»züttl.e