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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.08.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270824010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927082401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927082401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-08
- Tag 1927-08-24
-
Monat
1927-08
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.08.1927
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Das Titelblatt zeigt das lebensvolle Bild des Herrn Reichspräsidenten v. Hindenburg. — Nach dem Borwort des Herausgebers. R e t ch s », i n i st e r s a. D. Dr. Külz, will da» Buch .zeigen und »mchweise», was wir in der Wieder- aufbanarbctt der letzten Jahre geschaffen, welche Stellung in Wirtschaft, Kultur und Weltpolilik wir wieder erreicht haben". DaS Buch hält, was cs im Vorwort verspricht. Alle Beiträge von bekannte» Führern des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens Deutschlands stehen aus sehr hoher Stufe. Zuerst kommt O. Spengler zu Worte. Er spricht vom deutschen Bolkscharakter, dem Ergebnis der Schicksale unsere» BolkeS. Und von der Geschichte sind es mehr die Leide» als die Er folg«, die den Charakter bilden. Anschauliche graphische Dar- stellungen zeigen sodann die Entwicklung Deutschland» zum Industriestaat, den Berlust an Boden und Bodenschätzen, die Reichswahlergebnisse »ach dem Kriege. Fein und anmutig plaudert E. Schmitz über Reisen in Deutschiand, zeigt, wie daS von der Natur überaus gesegnete Deutschland ein ideales Reiseland darstellt. „Deutschland kan» a»S dem nie versiegen den Ouell seiner Kultur, Romantik und Tradition eine un erschöpfliche Fülle von Werten für Geist und Gemüt spenden." Hermann Kienzl schildert die Reize einer Donausahrt von Passau bis Wien, vorbei an den Stätten des Nibelungenliedes und de» prunkvollen Schöpsungen der lebensfrohen Kunst deS Barocks. Bon deutschen Grcnzburgen, steinernen Zeuge» ver klungener Kümpfe, die beute als schönster Schmuck deutscher Landschaften emporragen, erzählt Bvdv Ebhardt. Eine feine Studie über die „Insel Oitpreusten", dem jüngsten Kulturland unter den deutschen Gauen, das trotz aller Isolierung zäh am deutschen Mutterland scsthält, bietet Ernst Siehr, der Ober- präsident der Provinz Ostpreußen. In seinem großzügigen Beitrage „Auslandsdeutschtum und Heimat" hält Reichs minister a. D. Dr. Külz es zur Wiedererlangung voller Welt geltung in wirtschaftlicher, kultureller und politischer Hinsicht für unerlästlich. die Kräfte der im Ausland lebenden 40 Mil lionen Deutschen dem Deutschtum voll zu erhalten. In mann haften Worte» fordert Dr. Külz die Wiedereinreihung Deutschlands in die koloniale» Mächte der Welt, die uns eine Sache -cs deutschen Rechts und deutscher Ehre ist. Vom grob- deutschen Gedanken und der Notwendigkeit des Anschlusses an Oesterreich spricht Neichstagspräsidcnt Löbe. Bon hoher histo rischer Warte auö behandelt Wilhelm Schäfer die deutsche Schicksalsfrage am Rhein und Dr. Max Brahn beweist ein dringlich den Widersinn der Teilung Oberschlesiens. Einen besonders fesselnde» Beitrag liefert Philipp Zorn über die geschichtlichen Grundlagen der deutschen Neichsnerfaffung. Packend berichtet General W. Reinhardt über Manüvertage der Reichswehr und mit Bewegung liest man die Ausführun gen des Staatssekretärs z. D. Frhr. v. Rhcinbabcn über den schweren Weg von BersailleS bis Genf. Der bekannte Führer auf wirtschaftlichem Gebiete Dr. Duisberg gibt einen um fassenden Ucberblick über de» deutschen Btnncumarkt und mahnt ernst, datz wir vor allem unsere nationale Arbeit «ör- dern und ans dem heimischen Markt der heimischen Produktion den Vorzug geben sollen. Höchst lehrreich sind die vielen charakteristischen Bilder und Zahlen aus der deutschen Wirt schaft. Kriegslasten und Kriegsentschädigung behandelt der aus diesem Gebiete anerkannte Fachmann Staatssekretär a. D. Bergmann, lieber die Lebenshaltung der deutschen Arbeiter schaft seit dem Kriege schreibt NeichSministcr a. D. Wissest und über das ernste Problem der Arbeitslosigkeit bringt Reichs- arbeitsministcr Dr. Brauns hochinteressante Ausführungen. In seiner Kunstschau gibt Dr. Osborn eine» grobzügigen Uebcrblick über das deutsche Kunstlcbc» und zollt besondere Anerkennung der Energie und zielbewussten Arbeit deS Direktors der Dresdner Gemäldegalerie anläßlich der vor jährigen Dresdner Kunstausstellung. In weiteren höchst wertvollen Beiträgen werden die deutsche Bühncnkunst und die deutsche Literatur IÜM besprochen, ferner die modernen Leistungen der deutschen Technik, das Deutsche Museum in München, Sport und Bvlksgesundheit, und schließlich be handelt Dr. Peltzer die Bedeutung des Sportes für das nationale Ansehen des Landes. Es ist unmöglich, im Nahmen einer Besprechung aus die einzelne» Beiträge näher ein- -ugehen. — Männer verschiedenster Parieirichtungen schufen das wertvolle Jahrbuch, daS ein Zeugnis gediegener wissen schaftlicher Arbeit ist. In Form, Darstellung und Bildschmuck ist cs allgemeinverständlich gehalten. Sticht vom Parteistand- punktc aus sind die einzelnen Fragen behandelt. „Der deutsche Gedanke ist größer als alle parteipolitischen Gesichtspunkte." Stets wird ehrfurchtsvoll die große deutsche Vergangenheit gehütet. So wird jeder, gleichgültig wie er politisch eingestellt ist, von dem Buche reichen Gewinn haben. Es sollte ein deutsches Volksbuch werden. Man kann viel aus ihm lernen. Wer in großen Zelten nichts zu lernen weiß, verdient sie nicht zu erleben. I» der Not unserer Tage sollte niemand grollend beiseite stehen, sondern sich mitverantwortlich fühlen und die Geschicke des Vaterlandes als selbstcrlcbtes Leid und Glück Mitempfinden. Besser als jammern über Verlorenes und Vergangenes, daS in alter Form nie wiederkchrcn kann, ist eS gewiß, das viele Strasse, Aufrechte und Tüchtige zu sehen, bas auch heute noch im deutschen Volke steckt. Dankbar fiir das Gebotene legt man das inhaltreiche Jahrbuch auö der Hand. Ihm ist ein weiter, cmpsangssroher Leserkreis zu wünschen. DaS „Deutsch-Nordische Jahrbuch für Kuk- turauStausch und Volkskunde 1V27", heraus- gegeben von Walter Äeorgt. ist gediegen und vornehm aus- aesiattet. lBerlag Eugen Dtcberichs. Jena.j Es soll der Für- oerung der deutsch-skandinavischc» Beziehungen dienen, llm die Spannung nicht vorweg zu lösen, sei nur in groben Zügen der reiche Inhalt angebeutet. Sigurd Ibsen wünscht an Stelle deS Völkerbundes et» Paneuropa, den wirtschaftlichen Zusammenschluß der europäische» Staaten. In dem Beitrag Willeckes Über das deutsch-finnische Handelsabkommen vom I. Oktober IS26 wird dargelegt, daß die wirtschaftlichen Be ziehungen zwilchen Deutschland und Finnland von jeher ebenso bedeutsam gewesen sind wie die kulturelle» Bande. Wie seit dem zehnten Jahrhundert mit Einführung des Christen tums in Island die Beziehungen zwilchen Island und Deutschland bestehen, wie deutsche Literatur und Musik in JSland Eingang fanden und sich heute die beutsch-tsländtschcii Wirtschaftsbeziehungen gestaltet haben, schildert in ungemein fesselnder Weise auf Grund einer Umfrage während einer Jslandretsc Georg Gretor. In bekannter geistreicher und ge- dankensprllhender Weise behandelt Georg Brandes das »or- diiche und deutsche Geistesleben. .„Keine Zunge wird jemals auSz»drücken vermögen, was wir seit Walther non der Bogcl- weide, seit Kant und Lcssing Deutschland schuldig sind. Was wir abtragen können, ist ein ganz geringer Teil von einer unermeßlichen Schuld." — Dann gibt Albert Dresdner ein Lebensbild von Johan Christian Elauien Dahl, dem die Norweger den Ehrennamen als „Vater der norwegische» Malerei" gaben. Vor tM Jahren kam Dahl nach Dresden, studierte bet Kaspar David Friedrich und schuf jene herrlichen Bilder von Dresden und der Sächsischen Schweiz. Wer kennt in Deutschland dte norwegische Dichterin Amalte Dkram? Karin Michaelis zeichnet in scharfen Strichen das Leben und Schassen dieser seltsamen Frau, die „alle menschliche» Qualen und alle Oualc» des Genies durchlebt hat". — Daö Jahrbuch berichtet sodann von der „Kopenhagener Gesellschaft non ivlti", dte, mitten im Krieg entstanden, seitdem sür de» geistig- kulturelle» AuStauschverkehr zwischen Deutschland und Dänemark wirkt. Weitere Beiträge schildern Trollhätta, das größte Kraftwerk Schwedens, sodann das schwedische Klon- dykc im nördliche» Västcrbotte» und eine Fahrt im Faltboot durch Finnland. — Alles in allem ei» inhaltsreiches Buch. Es gibt keinen sicheren Weg zur Anbahnung des Verständnisses unter den Völker» als den, daß sic einander in ihre» Leistun gen kennen und schätzen lernen. Dem Jahrbuche wünschen wir gute Fahrt! Dr. Curt Trcitschkc. Erscheinungen -es Tages. ES läßt sich darüber streiten, ob eS geschmackvoll ist, den „Fall Georg Kaiser" zum Gegenstände eines Romans zu machen, wie Georg Hirsch seid dies in seinem ,D)pal- ritter" betitelten Buche tut. Zwar ist der Held mit Namen Walt Willer nicht gerade ein Dramatiker, sondern er beglückt seine Zeitgenossen auf andere Weise: er schreibt ei» Werk, worin er — soviel man davon erfährt — den schrankenlosen Individualismus predigt, ivas übrigens schon vor ihm von verschiedenen Seiten geschehen ist. Seine Anhänger, deren Zahl Legion ist, tragen als BundeSzetchcn eine» Ring mit einem Opal: daher ihre Ritterschaft, Walt Willer, der cs ur sprünglich ablehnt, sich der bürgerlichen Gesellschaft ctnzusüge» »nd der ein liebes, von ihm ans Wassersnot gerettetes Mäd chen, Corona Griesinger, zu seinem Weibe macht, findet nach langem Uniherschmeifen bei seinem reichen Freunde Aribert Leppcrt Unterschlupf, und als LeppertS verreisen, wird der Guß zum stellvertretenden Herrn über das ganze Gewese er- n. in. Aber er ist ein ungetreuer Verwalter. In der Woh nung veranstaltet er Orgien, und um sein verschwenderisches Leben führen zu können, verkauft er Stücke ans de» Samm lungen seines vertrauensseligen Freundes. Dafür wird er vor Gericht gestellt, sucht durch leere Phrase» zu beweisen, daß er als Genie unbegrenztes Vcrsügungsrecht über die ihm anvertrauten Dinge gehabt habe, man läßt ihn aber ins Ge fängnis wandern, und feine ganze Großtuerei laust denn dar aus hinaus, daß er sich dem Film widmet. Corona, die nie wirklich zu ihm gehört hat, findet bei einem anderen Manne ihr Glück. HirschseldS flotte Schreibweise bewährt sich auch hier: die auftretendcn Tnpcn moderner Bohl me sind gut ge zeichnet. Man kann ja nicht sagen, daß cs sich geradezu um eine» Schlüsselroman handelt, und dennoch wird inan ein peinliches Gefühl nicht loS: da? Aiiöschlachien eines solchen Stoffes mit sehr deutlicher Anlehnung an die Wirklichkeit — man lese nur die Gerichtsverhandlung — widerstrebt dem natürlichen Feinsinn und dem Bcdürsnts, derartige unange nehme Ereignisse ans einer noch nahen Vergangenheit ruhe» zu lassen. Es gehört eine gewisse literarische Unkcuschhcit dazu, sie aufznrühren. Von den Gesetze» des Films beeinflußt und wohl auch für ihn geschrieben ist Alfred S cb i r o k a u e r s Roma» Der Tanz auf der Weltkugel. Wir werde» t» den brasilianischen Urwald geführt. Aus einer Farm lebt dort Renale Gedon: ihr Mann sah sie zuerst in Deutschland, wo sie Varictskünstleri» war. Sie heiratete ihn, ohne ihn wahrhaft zu lieben. Ihr Herz erwachte erst später, als sie einen anderen Ansiedler, Walter Ortncr, kennen lernte, der auch ihr seine tiefe Neigung schenkte. Nun sieht sie zwischen den beiden Männern. Bei einer Revolution kommt Gedon um: Renate wandert durch die Schrecken des Waldes zu Ortncr, um ihm zu sage», baß sie frei ist, er aber hat inzwischen eine andere ge nommen, und schwer enttäuscht begibt sich Renate nach ManavS, wo sie ihre» alten Beruf als Kugeltünzerin wieder aufntmmt. Noch einmal trifft sic mit Ortncr zusammen: es ist der Aßschied sür immer. Die Natnrschildcrungen sind farbig: das rein Psychologische kommt durch dte Geivaltsamkeit der Handlung zu kurz. Räubergeschichten erzählt Manfred Georg. Tragische, tragikomische und groteske Begebenheiten rollen sich in seinen Skizzen, bunt miteinander wechselnd, vor unseren Augen ab. Da sehen wir die Frau, die an den Männern furchtbare Rache nimmt, weil sie es gewagt haben, ihre Nein- heit mit Begier zu beschmutzen, da entledigt sich eine andere ikrcS ungeliebten Gatten dadurch, daß sic ihm aus gefähr lichem Felsenwegc berichtet, sie sei ihm untren gewesen. Er stürzt in den Abgrund, als habe sie th» mit den Händen da hinabgesioßen. Oder wir wohnen der Hinrichtung eines Unschuldigen bei: der wahre Mörder steht dem Delinquenten gegenüber, läßt eS geschehen, daß daS Haupt fällt, schießt ans den Scharfrichter und wird als Wahnsinniger behandelt. Nur so viel als Probe des Gebotenen. Spannend ist jede dieser Kurzgeschichten. Das Ehe- oder vielmehr Ehebruch-Problem behandelt Emtl Ertl in zwei Novelle», die er unter dem Titel Leidenschaft zusammcnsnßt. Die eine heißt „Der Ferner". Die junge Fra» Thekla sindct bei ihrem Manne, dem Gübernialrat Tobias von Grasmanr, nicht das, was sie sucht. Sie ist mit ihm in einem Gebirgsdorse, Da kommt ihr ein katholischer Geistlicher in den Weg, und beide verlieben sich ineinander. Er befleißigt sich einer recht theatralischen Sprache, so wenn er zum Beispiel sagt: „Die Sünde des Geistes schreit zum Himmel und verlangt nach deinem Leibe." Nun, sie ge hört ihm und ist gerade bei ihm, als ein Unwetter loöbrtcht. Der Fluß schwillt über, die Liebende» werfen sich in daö brauseilde Wasser und erleiden den Tod. Herr Tobias aber, in unendlicher Milde, ruft der Verlorenen »ach: „Arme Thekla, wie dauerst du mich! Arme Thekla, wie könnte ich dir zürnen? O, wenn du mich hören kannst, so hör' eS! Nicht mit Groll denk' ich an dich zurück!" — Bei solcher duldsamen Gemütsart ihres Mannes hätte eine Fra» Thekla die ganze Sache am Ende bequemer einrichten können. — Auch die andere Erzählung „Alö der Flieder blühte" leidet unter Sen- timentalität. Annie Mervillö Man» ist krank, und sie liebt den Herrn Bell, mit dem sic denn auch „in süßem Kosen und Licbesgeflüster den Gipfel verklärter Glückseligkeit er klimmt". AIS aber ihr Mann stirbt, da entsagt sic ihrer Liebe mit der Begründung: »LsiaS wir an Schuld auf uns ge nommen haben, muß lins für immer scheiden." Und sic ent schwindet nach Amerika. — Was war Frau Marlitt doch für ein starker, männlicher Geist! Sehr unterhaltsam plaudert H. H. Sch e ft er über Bankers und Indianer. Wir begleiten den Verfasser auf einer Reise durch Nord- und Südamerika und lernen manches von den dort herrschenden, uns sonderbar anmuten- den Bräuchen kennen. Frisch, flott, satirisch sind diese kleinen Studien ans den Ländern der unbegrenzten Möglichkeiten ge schrieben; namentlich die Mvralhcuchclei, wie sie in den Vereinigten Staaten zu Hause sein muß, bekommt treffende Hiebe ab. Alle fünf Bände sind als Spiegel-Bücher im Wiener Spiegel-Verlag erschiene». Prof. Ottomar Enking. Ein MuNker-Roman. Unter dem Titel „Schloß Esterhazy" hat jüngst ein sür deutsche Musik begeisterter Franzose, Jean E assou, bei I. Herz L Co. lWicn, Berlin, Leipzigs einen im Dodesjahr Beethovens spielenden Mnsikcrromnn veröffentlicht, und zwar in einer guten Verdeutschung durch Rose Richter. Seit Rudolf Hans Bartsch'entstellendem Schuberl-Roman „Schwam. merl" ist man gegen Musikcrromanc etwas mißtrauisch ge worden. Auch der soeben erschienene, einer französischen Feder entstammende Diabelli-, Schubert- und Beethoven-Roman „Schloß Esterhazy" mischt Wahrheit und phantastische Ein gebung in einer zwar ganz anmutig zu lesenden, aber doch auch oft gewagten Verquickung, io daß der weniger kundige Leser ei» vielfach verzerrtes Bild von dem leuchtenden Wiener Musiker-Dreigestirn aus Jean Cassous Buche ge winnen wird. Am wenigste» trifft das eben Gesagte — zum Glück — für Beethoven zu,- aber nur aus dem einfachen Grunde, weil die Person Beethovens im Roman nur ganz flüchtig gestreift wird. Das Buch gibt von Beethoven nicht viel mehr als eine knappe Schilderung seines — Begräb nisses auf dem Währingcr Friedhof, und selbst diese Dar stellung bekommt leider einen Stich ins Lächerliche dadurch, daß mit besonderem Behagen von dem Unwillen des wein- iiiid bierseligen Toicnbcttmcisters geredet wird, der wegen der für den Vormittag angesetzten Bestattung des großen Tote» seinen Rausch nicht ordentlich ansschlafe» kann. Da» gegen steht Anton Diabelli. der Sonatincn-Komponist, der maßen im Vordergrund des Nomans, daß man fast den Ein druck dauontragcn muh, als ob er der Größte unter den be rühmten komponierende» Wiener» gewesen sei. Daher wäre auch „Anton Diabelli" ein richtigerer Titel für das Buch ge wesen, als die den Kern durchaus nicht treffende Bezeichnung „Schloß Esterhazy". Der Schauplatz der acht Nomankapitel Idie der Verfasser übrigens als „Träume" und „Intermezzi" bezeichnen ist nur ganz selten einmal das Schloß des Wiener Kunstmäzeiis, weit häufiger dagegen spielen sich die Gescheh nisse in irgendeinem Wiener Kaffeehaus oder Vicrkeller ab. Sicherlich sind diese Wiener Lokalschilderungcn nicht nur mit geschichtlicher Treue, sondern auch mit außerordentlich leben digen Farben ausgefithrt, wie überhaupt das Bild der lebens. frohen Kaiserstadt an der Donau ums Jahr 1827 mit frischen» kräftigen Striche» gezeichnet ist. Recht schlecht kommt — wie bei Bartsch und wie im „Drcimädcrlhans" — wieder ein mal Franz Schubert weg, dem außer der Vorliebe für alko holische Genüsse abermals eine rührende, aber natürlich un- glückliche Liebe zu einem jungen Mädchen angcdichtet wirb. " Der elegante 6eut§clre ^sgen -essen rassige siorm, gectiegsna Ausstattung unci überrogsncis yuaiitSt auoti cisa ksnnsr entrüolcon. kin Vnn<1«e ck»e 7«ctmIIe i,t «i«r gscsuicbios«, gsrodmoicügs d/Iotor mit cism iioßsn >Xnrug,mom«nt unct ä»m rapicion Sszobiounigung»-Vscmügsn. t,ut1kilt»r, Sorod-t.icht- uns Hnisrrsc-/lnisgs, d4itts>5cks>tung, Visccscibrsmrs, //inicsr, Lobsibsn- *clscbsr. Stacks Ssilondsisikung sinct ctiv z-ssißmais sslnoi bocbmocternen -urrlirtung. vucck niscicigsn ^nroliaiiungrpksis, mslligsa Lsttivirsstoti-Verdcsucb, stets sishcbsisitsehalt unci gsiingsn Ltvuscsatr v..c,°d. 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