Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 16.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189908168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-08
- Tag 1899-08-16
-
Monat
1899-08
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.08.1899
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
--'» »I, »«,,»«» >»» »nk»»»>MW,N, KSMSL7S.SW äs nur lrtttaaS. Anzeigentarif. Dir vvaltil,« «rund,«»« «ca, s SNbeitt 1» Bl..«In>undj,»n,«n au» der Privat - icue Heile A M: Dovvelteile »unterm Strich ickinatiaiibt» «o Pf. Äruno- «eile tur Montage oder noch fteiiiaacn M Dia. tiiir Samiliennachrimten tc>, de», so Pf. — «„«wattige Aufträge nur argen «oraudbetaliluna. velegl'Iätterwerd m ioPf.berechnet, vtir Sfiickgabe »inoelandtcr Schrift- liucke keine Verbindlichkeit, kerulvrechanlchlub: An,t I Nr. 11 u. Nr. LOS«,. Die Dresdner Nachrichten ericheinen täglich Morgens. 44. Jahrgang. tloltivtoNLtoo kr. bt^jSitdt Sv» Ldaigii von kovkrvu S»v»08, KZv88vrts. Lillrslvvrküuk Vrslselea, ^ltmankt 2. Tclear.-Adresse: Nachrichten, Dresden. ^ 8«,voa St.io> vsdr»ll«Il. l?rv8peets gratis u.traneo. ^ Qnrt Ueloktus, L^rÜKl. 8iLeti-;. UoNiglorLü^ vnd»«Ien kurNjrsteu'.tr., Le^v l'Ivolk'.lr. ^ 1?srv?s)roodLlaL II, Xr. 2100) kttrtlkus L.ä.LlLr^tdalls ^! !il»x: Lunutd HVnUsle. 8 ß DIttX ttvN, l!A.1l'l 6Nl,!lIUl!UN§. H 1'itials „ L I I ,,I>NV8«Kl»VI' X»«I»Ni«>»1VN" Z ^üllnoi eilt tttutuv, U2«It« -»1» t«»8vn«-i 8tl^a88« ^ vmplioklt sieb rnr -Innalimo von I»8vint«-n „Nil ^I»«,nn«-mei»t8 tiir obi-r« Leitung. iSo^§S5§ lliietl Lisas«. Srosiss l-LZer von ksris untt Lrüsssl. lleioricli z klral HokUsfsrLLt MI« " 8ollusll8vd!rme jstrt bsllsutkNl! dlllige«' v. kvlselckv, 17 r'pMtWo^. Nr. 226. Spiegel: Deutschland und England. Verein sächsischer Gcmeindcbeamten. Vaterländische Fest spiele. Oybin, Gerichtsvcrhandlnngen. Emil Nichter's Hoskunsthandlnng. Muthmaßl. Witterung: Heiter. Mittwoch, 16. August 18VS. Wchtiilibmiiiciiitilts;>l 25 Psg. beginnen mit jeder Lonnabcnd-Nummer und müssen daher bei der Hauptgeschäftsstelle, einer der Annahmestellen, einem Austräger oder Aoiiimissioiiär spätestens bis Freitag Mittag bestellt werden. Dentschlmid und England. Eine der schwächsten Seiten der auswärtigen Politik, ivic sic ln Berlin seit 1890 betrieben worden ist, betrifft die Haltnng gegenüber England. Nur einen erbaulichen Moment hat der neue Kurs nach dieser Richtung hin gehabt: das Telegramm, das Hasser Wilhelm nachdem Fiasko des Janicson'ichcn Ränbcreinfalles an den Präsidenten der Transvaal-Republik gerichtet hat. Aber wie die Folgezeit erwiesen hat. sollte das nur ein Angcnblick sein, ein überaus glücklicher, aber schnell vorübergehender Impuls des allzeit wandelbaren und unberechenbare» Zickzackkurscs. Wäre dem nicht so, so könnte cs nicht möglich sein, das; eS jeht Eecil Rhodes, der als der Regisseur der Jainestm'schcn Räubcrexpcditivn durch das Kaisertelegramm als „Friedensstörer" vor aller Welt gebrand- inarkt und gerade um deswillen in England mit einem Schlage der populärste Mann geworden war, wagen darf, in einer in Kapstadt gehaltenen Bantctrede der „freudigen Gcnugthuung" Ausdruck zu geben, „das; Kaiser Wilhelm ein halber Engländer ist". Diese Acußcrung ist zum Mindesten ebenso beleidigend wie jene Wnthausbrüche, die seiner Zeit in England die lästerliche Glückwunschdepesche an den Präsidenten Krüger zur Folge hatte und die sich direkt gegen den Enkel der englischen Königin richteten. Wenn die Buten unseren Kaiser als Halbengländer für sich in Anspruch nehmen, so heisst das nichts Anderes, als ihm znnmthcn, das; er seine höchsten Pflichte», die ihm als Hohenzollcr und als Träger der deutschen Kaiserkrone auferlcgt sind, zu Gunsten frcmdländstchcr Interessen vernachlässigen und verleugnen soll. Es geschieht nicht zuni ersten Mal, das; John Bull das Oberhaupt des Tentschcn Reiches für England rcklamirt und von ihm verlangt, das; er die Rolle eines britischen Vasallen spielen solle. Vor etlichen Jahren hatte die „Times" die Unverschämtheit, von Kaiser Wilhelm zu behaupten, das; „sich das englische Blut in seinen Adern von Zeit zu Zeit in mehr als einer Weise bekunde". Den selben Gedanken, das; nnser Kaiser ein Halbengländcr sei, hat Eecil RhodcS ausgesprochen. Selbstverständlich will auch der „Napoleon Afrikas" damit nichts Anderes sagen, als das; sich Kaiser Wilhelm als Enkel der englischen Königin zu bclhätigen und als solcher die englischen Geschästsinieressen zu berücksichtigen habe. Cs hies;c dem britischen Hochnmthe zu viel Ehre erweisen, wenn man auch nur den Versuch machen wollte, darzuthuu, das; Kaiser Wilhelm sür dergleichen Reklamationen von britischer Seite absolut unzugänglich ist. Unser Kaiser ist und kann nichts Anderes sein als ein deutscher Fürst, der es sür seine erste und oberste Auf gabe erachtet, allerwegen mir die dcntschnationalcn Interessen ohne Rücksicht ans untergeordnete familiäre oder dynastische Be ziehungen zu fördern und der als echter Hohenzollcr seinen Berns darin sicht, der erste Diener seines Volkes und seines Staates zu sein. Nur der grenzenlose nationale Egoismus und Dünkel der britischen Jingopolitikcr bringt es fettig, das „englische Blut" in den Adern Kaiser Wilhelms eine Nolle spielen zu lassen und zu insumircn, das; dieser sich von Jamilicnbandcii und verwandt schaftlichen Neigungen beeinflussen lassen könne, wenn es sich um das Wohl des Deutschen Reiches handelt. In England nimmt man sogar allen Ernstes an. unser Kaiser suhle sich selber als Halb engländcr, der vergeblich bemüht sei, sich ans den Banden deutschen Einflusses zu befreien. So behauptete einmal daS erwähnte Londoner Weltblatt, Kaiser Wilhelm sei „gezwungen, Gefühlen und Wünschen Anderer Aufmerksamkeit zu schenken, die England und die Engländer mit ganz anderen Augen als den seinigen betrachten". Aus dieser Auffassung heraus erklärt es sich auch, daß jede Aufmerksamkeit, jede Liebenswürdigkeit unseres Kaisers Engländern gegenüber sofort von der Londoner Presse unter politischen Gesichtspunkten behandelt und als politischer Akt, als Beweis, daß Kaiser Wilhelm sein „englisches Blut" bethätige, im englischen Interesse ausgebxutct wird. So wird schon jetzt die geplante Reise Kaiser Wilhelms zu seiner Großmutter als ein „Ereigniß von sehr glücklicher Vorbedeutung" begrüßt. In welchem Sinne dies gemeint ist. geht u. A. aus einer Auslassung der „Pall Mall Gazette" hervor, die schreibt: „Der Empfang des Kaisers ln England wird das Gegentheil von jener Aufnahme sein, die ihm im Januar 1896 zu Theil geworden wäre." Damals war da- kaiserlelegramm an den Präsidenten Krüger ergangen und das Londoner Blatt sucht den Eindruck zu erwecken, als ob Kaiser Wilhelm inzwischen selbst eingeschen habe, daß dieses Telegramm «in „einem nugenbUcklichen Impuls entsprungener Jrrthum" sei. Sogar ein leitendes Mitglied der englischen Opposition, einer der Minister-Kollegen Äladstone'S. knüpft an dir Ankündigung de» Kaiserbrsmhes die Bemerkung: Wenn Kaiser Wilhelm diesmal in der Trcinsvnal-Angelegenheit schweige, so müsse dies als materielle Billigung der englischen Ansprüche Transvaal gegenüber sowie ats Ancrlcnnnng der langmüthigc» Ari ihrer Geltendmachung be trachtet weiden. Solche Auslassungen würden sich die Engländer nicht leisten könne», wenn nicht die bereits erwähnte Haltung, die unsere Politik England gegenüber nach dem Rücktritte des Fürsten Bismarck von der Leitung der auswärtigen Angelegenheiten an genommen hat, genügenden Anlas; dazu vötc. Dadurch, daß man sich in Berlin, besonders unter der Aera Eaprivi, hat verleiten lassen, eine entschiedene und selbstständige Haltnng gegen England, wie sie vor 1890 beobachtet wurde, anszngcbcn und die englische Freundschaft aus Kosten der intimen Beziehungen zu Rußland zu pflegen, hat man jener englischen Auffassung neue Nahrung gegeben, daß Deutschland als eine Art von Vasall Englands zur Vertretung der britischen Politik verpflichtet sei. Es gehört indes; mir ein geringes Mas; von politischer Einsicht dazu, um zu begreifen, welche Gefahren hcraufbcschworcn werden, wenn es der britischen Politik gelingt, das Deutsche Reich in das englische Fahrwasser zu drängen, ganz abgesehen davon, das; Deutsch land in seiner neueren und neuesten Geschichte doch wahrlich oft genug an; eigenen Leibe hnt erfahren müssen, das; es keinen unzu verlässigeren und treuloseren Bundesgenossen giebt als England, das trotz aller seiner Versprechungen im Moment der Entscheidung regelmäßig Die>enigcn im Stiche läßt, die, kurzsichtig genug, zur Verfolgung englischer Pläne die Hand geboten haben, nachdem sie in den Wahn versetzt waren, sich damit selbst zu nützen. Als Kaiser Wilhelm das letzteMal England besuchte, begrüßte ihn der lonservative „Standard" als den Enkel der Königin, der bei seiner Großmutter „a lesson in politics- (Unterricht in Politik) nehmen wolle. Wenn in Berlin das Bedürfnis; nach einer „losson in polities" vorhanden sein sollte, so wird esauch heute noch durch Niemand besser befriedigt werden können, als durch de» großen Lehrmeister der deutschen Politik, den Fürsten Bismarck. „Die Richtschnur seines Verhaltens," schreiben die „Hamb. Nnchr.", „bildete stets und ausschließlich die Wahrung der deutschen Interessen. Wurden diese nach seiner Auffassung von England ans oder durch englische Einslüsse bedroht, so erfolgte die Abwehr selbstverständlich nach dieser Richtung hin. Wenn er dazu öfter, als ihm lieb war, gcnöthigt wurde, so traf die Schuld nicht ihn. sonder» eben die englischen Einslüsse, die er Pflicht- und über- zengungsgemäs; bekämpfen mußte, sobald sie die deutsche Politik im Widerspruch zu ihren eigenen Interessen offen oder versteckt in den Dienst Englands zu stellen suchte». Allerdings war der große deutsche Staatsmann von der Erinnernng daran erfüllt, daß Deutschland in allen seinen schweren Kämpfen niemals die ans richtige und ehrliche Unterstützung Englands erfahren hnt, nur zu oft dagegen Hinterlist und Tücke. Er war der Ansicht, daß Deutschland mehr als jeder andere Staat die Wahrheit dcS Wortes vom perfiden Allna» am eigenen Leibe erfahre» habe. Trotzdem betrachtete er cs selbstverständlich als seine Aufgabe, auch die Be ziehungen zu England zu pflegen, so weit dies durch die deutschen Interessen erfordert wurde. Bloße Gcsühlspolitik a»S Zuneigung oder Abneigung zu treiben, lag seinem staatsmännischeii Wesen vollkommen fern. In der auswärtigen Politik wurde sei» Verhalte» England gegenüber, wenn direkte deutsche Interessen nicht ans dem Spiele standeil, in der Hauptsache durch die Erfahrung de stimmt, daß, wenn Deutschland, ohne das; dafür ein ertennvarcr Grund in seiner eigenen Politik Vortag, »ach der englische» Seite hin gravitirte oder auch mir zu grnvitircn schien, dies regelmäßig ungünstig ans nnser Verhältnis; zu Rußland einwirktc. Bei dem großen Werthe aber, den der verewigte Fürst guten Beziehungen zu Rußland für Deutschlands Sicherheit veimaß, war es natürlich, daß er diese Seite der russischen Empfindlichkeit nach Möglichkeit zu schonen suchte. Wir können nur wünschen, daß seine Nachfolger die nämliche Schonung üben. Für jeden Politiker, der sich durch persönliche und vorübergehende Auffassungen über die Bestimmung >eder auswärtigen Politik durch die realen Interessen der Länder nicht täuschen läßt, ist es klar, das; sich an der Wichtigkeit guter Beziehungen zu Rußland für das Deutsche Reich seit dem Rücktritt des Fürsten Bismarck nicht das Mindeste geändert hat. England kann und will uns nirgendwo in der Welt wirklich nützen, überall stoßen wir auf seine wltthschastiichc und politische Konkurrenz; mit Rußland dagegen haben wir überall keine Jriktivnspnnltc, wohl aber kann es uns sehr viel schaden, z. B- wenn es die französische Revanchesucht fördert. Wir sind der Ansicht, daß diese Erwägung stets den ihr gebührenden Einfluß aus das Verhalten derjenigen Persönlichkeiten behalten sollte, weiche m Deutschland von Einfluß such und das Ohr des Kaisers besitzen." Aernschreib- und Aerusprech-Berichte vom 15. August. Berlin. Der Kaiser vollzog heute in Kassel die Nagelung und Weihe der den« 4. Bataillon des „Königin Augusta-Gnrdc- Grenadier-Rcgimcnts Nr. 4". dem4. Bat. deSMagdebura. Jnfnittcric- RegimentS Nr. 65, sowie der Unterosfizierschule zu Potsdam ver liehene» neuen Fahnen und nahm hierauf über die Garnisvn Kassel Parade ab. Später empfing der Kaiser den deutschen Bot schafter in Konstantinopcl, Frhm. v. Marschall. — Das preußische Staatsministcrium hielt heute unter dem Vorsitze des Minister präsidenten Fürsten Hohenlohe eine Sitzung ab. auf deren Tages ordnung u. A- die Besetzung des Eczbisthums Köln gestanden haben soll. — Die konservative Fraktion des Abgeordnetenhauses beschäftigte sich heute mit der Kanalvorlage. Für die Abstimmung wurde jeder Fraktionszwang ausgeschlossen. Die Mehrheit wird gegen die Vorlage stimmen. Für dieselbe werden etwa 10 Stimmen abgegeben werden- Die Stimmung ging dahin, einer weiteren Verschleppung in dieser Angelegenheit entgegen zu treten, ins besondere will man keine Vergniaung derselben mit der Kommunal- wahlrcchtSreform. Die nativnalliberalc Fraktion des Abgeordnrtcn- banses beschloß heute, geschloffen für die Kanalvorlaac einzittretcu. Auch die Nativnalliberalc» weisen eine Verquickung der Kanalfrage mit der Komninnaüvahlrcchtsresormsrage zurück. — Einer Londoner Meldung zuiolgc sollten die pottngiesüchen Behörden in der Tclagoa-Bai 15,000 Gewehre beschlagnahmt haben, welche der deutsche Dampfer „Reichstag" für die Transvaal-Regierung an Bvrd gehabt bättc. In bicsigen unterrichteten Kreisen ist von einem solchen Vorgänge nichts bekannt. Das Renter'schc Bureau meldet heute ans Louren^o Margnez. das; sich an Bord des Dampfers „Reichstag" keine Gewehre befanden. — Dem Landtage dürste noch eine Eiienbabnvorlcige zugchen, welche sür neue Eisen bahnlinien, Fördern»» dcS Kleinbahnwesens sn. s. w. 12 Millio nen Mark beansprucht. — In RegicruiigSkreiscn wird, wie ver lautet, beabsichtigt, bei Ablauf des mit der dcntsch-vstafrilaiiiichen Dampfer-Gesellschaft im Mai l890 ans 10 Jahre geichlvsscnen Snbventionsvertrags, unter Einbeziehung des Kaplandcs in die Reichspostdampscrlinie, eine lltägigc Tanipfcrverbindnng mit Ott nfrika, ivic dies infolge des gesteigerten Verkehrs schon fakultativ eingeführt werden mußte, in dein neuen Vertrage definitiv ans- znbcdingcn. Berti n. Tic Meldung von einer schweren Verunglückung durch einen Benzinmotor bei Frcienwalde wird bestätigt. Ter Unfall, bei dem eine Tanie. Iran Dr. Henrici, die Wittwe des bekannten antisemitischen Politikers, getödtet worden ist, während ein Berliner Ehepaar und dcr^Führcr des Benzinmotors verletzt worden sind, hat sich ans dem Scmiiielbcrac bei Frcienwalde zngctragcn. Tie Ursache des Unglücks ist noch nicht ausgeklnrt. Berlin. Zur Stellungnahme der einzelnen Fraktionen zur Kanalvorlagc wird weiter gemeldet: Tie Mehrheit der Frcikonser- vativcn bleibt dabei, gegen den Kanal zu stimme», nur 11 von 01 Mitgliedern würden dem Entwürfe ziistimmen: sic haben sich ferner dahin entschieden, den Vorschlag des Präsidenten, an die zweite Lesung der Kanalvorlage die dritte nnmiltclbar^anznschlicßcn, aiiziinchmcii, dagegen de» Kompromißvorschlag Sattler-Fritzen zum Gesctzeittwnrs betr. die Bildung der Wählernbthciluirge» bei den Gcmcindewahien sin der Koinnriffwn in erster Leving als Z 2a angenommen) zu verwerfen. Von de» NntioiiaÜiheraten sind 5 entschlossen, gegen die Kanalvorlage zu stimmen. Das Eeittnun und die Polen bericthcn erst heute über ihre Stellung zur Kanal vorlage. Ten Pulen wird eine kanalsrcnndlichc Haltung rrachgesagt, während man sich von, Ecittrnin eines ncncn Vmchlcppnngs- antrags versiebt. Tie Aussichten der Verlage sollen sich heute wieder ungünstiaer gestaltet haben. Halle. Unter den Zöglinge» der Präparandcn - Anstalt Delitzsch ist eine ansteckende Darnilrankheit ansgcbrochc», die ans den Genuß schlechten TririkwafferS und unreifen Obstes ziirückgcsührl wird. Kladno. Unter der hiesigen Arbeiterschaft macht sich neuerdings eine Bewegung bemerkbar. Ein Theil der Arbeiter vom Adalbert-Schacht der Poldihütte. insgeiainnit M8 Personen, blieben der Arbeit fern. Heute früh versuchte ein Trnpv von M) Personen die zur Arbeit gehenden Arbeiter davon abzuhaltcir. Die Gendarmerie griff daher ein und verhinderte dies. Weil er wartet wird, daß der neu ausgcbrochcnc AuSstand einen größeren Umsang annebnien werde, wird die Gcndarnicric um weitere 20 Maiin verstärkt. Paris. Da Gueri». seitdem der Haftbefehl gegen ihn er lassen worden ist. der Staatsgewalt Widerstand leistet, sind strenge Befehle gegeben worden, Jeden zu verhaften, der versuchen würde, in das Hans in der Ruc Ehabrol cinzutreten oder dasselbe zu verlassen. Drei Genossen Gncrins, welche heute Morgen das HauS verließen, wurden infvlgcdesscn verhaftet. Sic trugen Ncvvlver und Beile bei sich. Paris. Rochefort soll sich in das Ausland begeben haben und sich gegenwärtig in San Sebastian befinden. * Rennes. Bei der morgen stattsindcndcn Sitzung des Kriegsgerichts wird wahrscheinlich Dcinairge in; Namen Trevfns' verlangen, das; die Verhandlungen ausgesetzl werden, damit Labori. welcher, wie man hofft, in drei bis vier Tagen wieder hergcstellt sein wird, de» Prozeßverhandlungen folge» könne. Die Acrztc sind der Ansicht, der Verwundete werde am nächsten Montag seine Thntigkcit wieder aufnehmcn könne». Kopenhagen. Zn den Jagden bei dem Grafe» Thott, an denen Kaiser Wilhelm lheilzunehmen beabsichtigt, sind auch die Könige Oskar von Schweden und Christian von Däncmar! eingcladcn worden. *Prätvria, 14. August. (Renter-Meldniig.) Ter aus- sührende Rath hielt Vormittags eine Sitzung ab. Tie Jcldkorncts erhielten Befehl, die Martmigewchre gegen Mawcrgewehre ein- zutauschen. Hongkong. Amtliche» Nachrichten aus Ecntton zufolge haben 1000 Räuber 500 Soldaten in Eotlon (?) am Wcststuffe umzingclt. angegriffen und geschlagen. Von den Soldaten, welche sich verzweifelt wehrten, wurden 25o getödtet und 100 schwer ver wundet. Eine Abtheilung von 2000 Mann ist gestern von Eanion ausgebrvchen. Die Berliner Börse war heute schwach aus die Versteü- ung des Geldmarktes; der thcttscichliche Geldmangel hemmt icgliche Unternehmungslust. Auch in London ist Geldknappheit vor handen. dazu kommen die Diskontcchöhung der russischen Staats bank und politische Erwägungen. Das Geschäft war gleich Null. Banken unverändert. Bahnen leblos, österreichische behaupte!. Von Montaiiwerthcn gaben Hütten- leicht nach, spater waren auch Kohlenwerthe gedrückt. Renten durchweg schwächer. Die Vörie schloß leicht erholt. Privatdiskont 4^/« Prozent. — Am Spiri - tuS-Markt schlugen die Preise inwlgc überwiegenden Angebots weichende Richtung ein. Loco 70er 43.70 Mt., also 20 Psg. niedriger. Termine 20 bis 30 Psg. niedriger angcbotcu Ain Getreide-Markt übten die dauernd festeren Tcndcnzbcrichle von den nordamerikanischen Plätzen eine stimutirende Wirkung aus, doch war das Geschäft gering. Etwas mehr gefragt war nur September-Roggen, welcher 1.25 Mt. anzog. Weizen stellte sich 0.75 bis 1 Mk. über den gestrigen Stand : Hafer behauptet. Nach Ermittelung der Ceiitralnotirungsstellc der preußischen Landwirth- schaftSkammern wurden bezahlt in Berlin: Weizen l5<>, Roggen 144, Hafer 144 Mk.: Stettin-Stadt: Weizen 151, Roggen 110, Hafer 132 Mk. — Wetter: Schön, heiß; Südwestwind. Sr«,»«'« «. «. !Lchw».l vridtt »«».«». D>«coi,w IN.,so. Lrridiikr Blink Staattdatzn —eomdardr» »»,«. sauratzittt« rvt.b». Ungar, «old —. Portugl-It» . Still. ' »mftrr»im. »I«dult«ii.»int<»!. «rt»n pkr!»«i>«mder-, pirMkj —, getchal^lo», «ogg«n p« LNodrr >31,uo, »er Mürz 131.00. - , - ^ .»> ZH - S- L. 2^5 ^ ^ 'Z z No- .
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite