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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.11.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011110015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901111001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901111001
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-11
- Tag 1901-11-10
-
Monat
1901-11
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.11.1901
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MH« SHS» L»»»«,Os Französisch-türkischer Konflikt. Bgubandiverkerlöhne. Bitte für die Bure». MIelher l Mutlimaßl. Wittemng: 1 Iprkllkl. und Hausbesitzer. Gerichtsverhandlungen. Lotterleliste. Börsrnwochcnberlcht. I Veränderlich. VKSUNN»^, Lv» «»SvvxMUxX K-FvL. Znm französisch-türktschc» Konflikte. Die Wolke», die sich plötzlich im Orient ausgethürmt baden, .scheine» sich allmädlich wieder zu verzieben. Die erste Kunde von der Entsendung eines französischen FlottengrkchwaderS in die türkisch« Gewässer war geeignet. Besorgnisse wachzuxuseu. weil Jedermann empfindet, daß der Olten Europas mit seinen Annexen in Ast« und Afrika nach wie vor einem Vulkan gleicht, dessen AuSdrüche jeder Borherlagung spotten. Der Orient ist noch imnier der wabr« Wetterwinkel von Europa : dort stehen sich die wichtigsten Interessen der rivalistrenden europäischen Großmächte vielfach unausgeglichen gegenüber, und die verschiedenartigen, einander feindlich gesinnten Volkselemente auf der Balkanhalbinsel bergen die bedrohlichsten Zündstoffe, die jeden Augenblick zu Entladungen führen können, jo bald einmal der einheitllche Friedenswille der jenigen Staaten, deren internationales Zusammenwirken die einzige Gewähr für die Erhaltung der bestehenden Ordnnng im Orient bildet, in die Brüche gehen sollte. Daß aber der gegenwärtige französisch-türkiiche Konflikt wirklich Gekahren für den allgemeinen Frieden hrraufbekchwören könnte, ist wohl bisher in keinem der europäischen .Kabinette befürchtet worden. Ueberall herrscht offenbar daS entschiedene Bestreben vor. die Balkankraaen nicht bi? zu einer krtegerilchen Entwickelung, die nicht mehr lokalisirt werden könnte, aufwllen zu lasten. DaS .europäische Concert" hat schon einmal seine Probe be staub«. wenigstens insofern, als eS doch zu verhüten wußte, daß der türkisch-griechische Krieg eine Gefahr für den Frieden Europas wurde. Wenn bei dieser letzten OrientkrisiS di« JnteressenvoUlik in den Hintergrund trat und durch daS .europäische Eoneert" ersetzt wurde, so beruhte das allerdings keineswegs auf einer Milderung oder gar Aussöhnung der Gegensätze, die in der Orientpolitik der verschiedenen Großmächte naturgemäß obwalten, sondern aus dem allgemeinen Friedensbedürfniß, aus der vor herrschenden Erkenntniß der Nothwendigkeit. eine Anfrvllung der orientalischen Frage möglichst zu verhindern. Deshalb vereinigten sich beim Ausbruche des türkisch-griechischen Konfliktes alle im Mittelmeer intereisirten Großmächte mit der einzigen dort nicht unmittelbar intereisirten, mit Deutschland, in dem Bestreben, den ausgebrochenen Brand zu löschen oder zum Mindesten lein Ueber- greiken auf weitere Gebiete zu verhüten. Das ist gelungen: und weil auch heute, angesichts des französisch-türkischen Konfliktes, das allgemeine Friedensbedürfniß in ungeminderter Stärke sortbestebt und sich nirgends eine Neigung zu erkennen giebt. wegen des illohalen Verhalten- der Pforte in einer an und für sich unpolitischen Geldfrage eine große .Auseinandersetzung- herbeiznführen, so ist die Erwartung verechtigt. daß das Gewitter, das sich am östlichen Horizont austbürmen wollte, ohne jede Entladung vorübergehen wird. Daß im Orient die Möglichkeit eines raschen AMammens der Gegensätze zwischen den berheittgten europäilchen Staaten jederzeit vorhanden bleibt und daß am Bosporus an der Stelle d«S ckloncerteS" eine- Tage- wieder der unverhüllte Wettbewerb der betheiliatea Mächte treten kann, darf gewiß nicht geleugnet werden und darum muß von vornherein jedes gesonderte Vorgehen einer einzeln« Macht oder einer Gruppe von Mächten der Pforte gegenüber ein« bedenklichen Eindruck Hervorrufen: aber heute ist die allgemeine internationale Situation für die Erhaltung des europäisch« Friedens noch günstiger, als zur Zeit deS Krieges zwilchen da Türkei und Griechenland, well die Gefahr bedrohlicher Komplikation« «u orieutaliicher Fragen willen dadurch wesentlich derobaemtndert wird, daß der Einfluß Englands io gut wie auS- gelchaltet ist. England» Politik bildete bei den orientalischen Fragen den gefährlichsten Faktor. Ad« sie ist jetzt durch den Krieg in Süd afrika aktionSunsähig geworden und Frankreich würde in der Thai den Augenblick sehr günstig gewählt haben, wenn eS wirklich darauf aaSginge. den Konflikt mit der Türkei dazu zu benutzen, um eine« weiteren Schritt zur Lösung der groß« Mittelmeer- frage zu seinen Gunst« zu thun. Der gefährlichste Rivale sür Frankreichs Streben nach der Vorherrschaft im Mittcl- meer bleibt England, das zur Zeit völlig außer Stande ist, a« voSvoru» ein gewIchligeS Wort mitzusprech«. Gerade angesichts des französisch-türkischen Streitfalles müßte es den britischen Staatsmännern zum vollen Bewußtsein kommen, wie schwer sie die Großmachtstelluiig Englands durch den ruchlosen Krieg gegen die südafrikanischen Republiken bloSgestellt haben. Die Interessen, die England im Mlttelmeer zu wahr« hat. sind nicht bloS bändel-politisch« Natur und auch nicht bloS territorialer Art. sondern seine ganze Position als Weltmacht steht dort auf dem Spiele: die Straße nach Indien ist eS vor Allem, die e§ im Mittelmerr zu vertheldigen hat. Um sie zu sichern, hat sich Großbritannien in Egypten festgesetzt, hat eS Gibraltar und Malig, seine alten Besitzung«, soweit e» nur irgend möglich ist, befestigt vnd seit Jahren verfolgt eS mit wachsender Beiorgntß di« französische Mttelmeerpolttik. Algier und Tunis sind Frankreich angrgiledert. Marokko wird von den Franzos« eifrig umworben, und daß sich thie Sehnsucht auch auf die Nilgrbiete richtet, daraus habe» sie nie ein Hehl gemacht. D« Besitz, den Frankreich in Rordafcika schon sei» Eigen nennt, hat e- stark befestigt, und sein« neuen Krieg-Häfen in Biserta und anderen Orten sind nicht sowohl zur Sercheidigsvg seines Kolonialbesitzes als vielmehr zur künftig« Beherrschung des westlichen Mittelmeers bestimmt. Auch w«n die französische Republik mit der neuen Vbase der orientali schen Politik, die es jetzt ofjenbar an der Seite seines russischen Verbündeten eingeleitet hat, zunächst gar nichts Anderes bezweckt, als sein Prestige am Bosporus, das in den letzten Jahrzehnten schwere Einbuße erlitten hat, wieder aufzusrlschen. so kann dicS für die britische Mittelmrerpolitik um so weniger gleichgiltig lein, als England seine ehemalige Proteltorsiellung am Goldenen Horn eingebüßt und an Rußland abgetreten hat. Die russischen Inter essen tni Orient laufe» parallel mit denen Frankreich» und er gänzen sich. Was Frankreich sür sich allein in seinem Streben nach der Herrschaft im Mittelmeer nicht erreichen kann, das hat sein Verbündeter Rußland unternommen. England, ist im Miltel- meer ebenso Frankreichs wie Rußlands Gegner, und je stärker das rulsisch-sranzösische Uebergewicht aus dem Balkan wird, um so ge fährdeter wird die britische Machtstellung im Mittelmeer, in Egypten, in Indien, in ganz Asien uyd aus der Erde überhaupt. In Pariser Blätter» ist die Meldung ansgctaiicht, daß die Pforte auf Grund der Cyvern-Konvenlion vom Jahre 1878 die englische Regierung eingclciden habe, sie zu unteislützeii. In dielrm Vertrage hat sich England der Türkei gegenüber verpflichtet, die Integrität der asiatischen Besitzungen des Sultans zu garan- tiren. England wäre daher, nach türkischer Auffassung, ver pflichtet, Mytilcne und die Sporade» als Theile der asiatischen Besitzungen des Sultans gegen französische Angriffe zu beschützen und zu diesem Bchnse seine Mittelmeerstoite nach der Levante zu rntlenden. In England hat man nicht die mindeste Lust verspürt, dicke Auslegung des Cypern-VerlrageS zu tdeilcn: der Londoner .Standard-, ein der englischen Regierung nahestehendes Blatt, erklärt, daß der französisch-türkische Streitfall nur die beiden belheiligleii Mächte angeye und Europa daher ruhiger Zuschauer bleiben könne. Zugleich spricht der .Standard" seine Befriedigung über die Erklärung Dcicassv's. des französischen Ministers des Auswärtigen, auS. das; Frankreich nur Genugthuung erlangen und nicht weiter gehen wolle. Solche Haltung der englischen Regierungskreise ist eine künstlich erzwungene; man sucht sich mit Würde in das Unvermeidliche zu fügen. Man schließt in der Downiiigstrcct in London krampshait die Augen vor der Gefahr, die England im Orient droht, weil man sich unfähig fühlt, ihr entgegenzutreten. Sehr wahrscheinlich klingt es übrigens nicht, daß der Sultan die englische Hilfe gegen Frankreich angerufen haben soll. Denn am Goldenen Horn wird man ebenso gut wie anderwärts wissen, daß England gegenwärtig gar nicht daran denken kann, sich im Oiient zu engagiren. Eine englische Drohung gegenüber Frankreich könnte heute an der Seine doch nur einen Heiterkeilseffekt erzielen, und vielleicht steckt hinter der Meldung Parlier Blätter, daß die Türkei England um Unterstützung bittet, nur die Bosheit, das stolze Alhion die Ohnmacht, in die cs sich durch seine südafrika nische Politik versetzt hat. fühlen zu lassen. Neueste Drahtmeldungen vom 9 November UNachrs eiuaehenve Teveickren befinden sich Leite 4.) Berlin. lPriv.-Tel.) Wie über Wien gemeldet wird, trifft die deutsche Kaiserin Ende Aannar in Abbazia ein und wird bis Ollern dorr bleiben. Kaiser Wilhelm gedenke seine Ge mahlin aus Abbazia abzuholen. — In der Rede, welche Handels- Minister Möller gestern bei der Einweihung des Neubaues für die Handels.Akademie in Crcfeld gehalten hat, sagte er u. A.. Wir dürfen nicht vergessen, was die Grundlage unserer Kraft ge wesen ist: die Landwirthschait. Ich betone dieS gerade hier in diesem Kreise, weil wir unbedingt aus Seiten der Industrie das Verständnis; anbahnen müssen. Wir dürfen in Deutschland nicht den Weg gehen, den England gegangen ist, wir dürfen die Land- wirthschast nicht fallen lassen, wir muffen ihr die Möglichkeit der Existenz schaffen und zwar innerhalb der Grenzen, in denen auch Industrie, Handel und Gewerbe zu bestehen vermögen. Wir würden einen Fehler machen, wenn wir wie England die Land- wirthschast fallen ließen. England war vor etwa 50 Jahren in der selben Lage wie heute wir. nur ein Sechstel des Bedarfs brauchte eS an Brotgetreide emznführcn, fünf Sechstel baute cS noch ans mgcner Scholle. England ist seitdem auf den entgegengesetzten Standpunkt gekommen; den» nur noch ein Sechstel des Brotge treides wird erbaut, fünf Sechstel werden eingcführt. Dazu darf es bei uns nicht kommen, dos verbietet die Rücksicht aus unsere nationale Bcrtheidigung. die Rücksicht auf die Wichtigkeit der landwirthschaftlichen Bevölkerung für die Ergänzung unseres Heeres, abgesehen von anderen auch idealen Gesichtspunkten. Also, wir müssen den Mittelweg, den Ausgleich finden. Es wäre ein Unheil, wenn eine der kämpfenden Parteien als Sieger über die andere hervorgingc. Wenn cs mir gelingen sollte, zu einem guten Ende beizntragen, so würde ich eine der schönsten Aus gaben meines Lebens für erfüllt arischen. Berlin. IPriv.-Tcl.) ÄuS dem Umstande, daß da? Ge schwader-Kriegsgericht in den letzten Tagen bei den Verhandlungen über dm „Wacht" - Untergang, sowie die „Gazelle"-Vorgänge an Bord, und nicht im Äerichtslokal an Land tagte, war geschlossen worden, daß in Fällen, in denen Offiziere betheiliat sind, zegliche Berichterstattung unmöglich ge macht worden solle. Dem wird offiziös widersprochen. Bei dem Kriegsgerichte über den „Wackt"-Uriterganq ie, di« Oeffentlichkeit während der ganz« Verhandlung ausgeschlossen gewesen, well eS sich bei der Schuldsrage im Wesentlichen um die Auslegung deS taktischen Reglements handelte und alle hierauf bezüglichen Fragen und Darlegungen naturgemäß iw Interesse der Laildes- vertheidiguna als Dienstgeheimmß anzuieben leien Das zweite Kriegsgericht über den „Gazelle"-Vorsall habe an Bord statt- gesund«. well eS nüthig geworden sei, den nichtfachmännischen Mitgliedern des Krieasasrichts das Herausnehmen einzelne, Verschlußstücke eines Lchiielllade-Geschiitzes unter den Verhält nissen, wie sie bei der Beseitigung der Geschütztheilc an Bord dc> „Gazelle" geherrscht haben, vor Äugen zu führen. Dies sei nur an Bord möglich gewesen. Die Oeffentlichkeit sei nicht ausge schlossen worden, und es habe auch keine Veranlassung dazu Vor gelegen. — Auf der Tagesordnung der auf den 26. November anberaumten 97. Sitzung des Reichstags stehen die zweite Berathuna der Novelle zur Strandungsordnung und die zweite Bercithung der Seemannsordnung mit ihren Nebenaesetzen. Ben . der Außerkurssetzung der Z w a n z i g - P f en nigst ü ck e aus Silber Hot der Bundesrath bestimmt: „Die Zwanzig-Pfennig- Stücke aus Silber gelten vom 1. Januar ab nicht mehr als gesetz liches Zahlungsmittel. Von diesem Zeitpunkte ab ist außer den mit der Einlösung beauftragten Kaffen Niemand verpflichtet, diese Münze in Zahlung z» nehmen. Bis zum 31. Dezember nächsten Jahres werden sie bei den Reichs- und Lanoeskassen zu ihrem ge setzlichen Werihe sowohl in Zahlung als zur Umwechslung ange nommen. Die Verpflichtung zur Annahme und zum Umtausch findet auf durchlöcherte »nd anders als durch den gewöhnlichen Umlauf im Gewichte verringerte, sowie aus gefälschte Münzstück ' keine Anwendung. — Auf Grund des Relchsjeuchengc- setzes ist die Ein- und Durchfuhr von Leibwäsche, alten und ge tragenen Kleidungsstücken, gebrauchtem Bettzeug. Hadern und Lumpen jeder Art aus Glasgow verboten worden. Auck Leib wäsche. Bettzeug und Kleidungsstücke, welche Reisende zu ihrem Gebrauch mit sich führen oder welche als Umzugsgut eingesühri werden, findet das Verbot keine Anwendung. Jedoch kann die Gestattung ihrer Einfuhr von einer vorhergehenden Desinfektion abhängig gemacht werh«. Berlin. iPrio.-Tcl.j lieber das zwischen der deutschen und der britischen Regierung über die Entschädigungsan sprüche der aus Südafrika ausgewiesenen Relchsangchörigen getroffene Abkommen werden offiziös nähere Mitrheilungen ge- ! macht. Von dem van England bewilligten Pauschouantum ist für die deutschen Interessenten ein Betrag von 30000 Pfund Sterling gesichert worden, nahezu die Hälfte der von England überkaum bewilligten Gesalliuttsmiiliie und das Dreifache des ursvrüngiich zur Ablösung der deutschen Forderungen gemachten Angebots. Der Betrag ist ausreichend zum Ersatz aller unmittelbaren Schä den. soweit solche sich nach den Ermiitelnngen -er deutschen Bevoll mächtigten als berechtigt berausstellen werden. Die Ersatzpflicku erstreckt sich nicht auf l. Forderungen, die nicht einen unmittel baren Schaden betressen, 2. Forderungen von Ausgewieseneu. welche die Neutralität verletzt habe», 3. Forderungen solcher Deutschen, die vor ihrer Ausweisung nach den geltenden deutschen Gesetzen der Reicbsangehörigkeit oerluitia gegangen waren. Ab gesehen von diesen aus allgemeinen Völkerrechtsregeln bervm gehenden Einschränkungen sind die von den deutschen Bevollmäch tigten erwirkten Pauichaliummcn zur Befriedigung der Entschädig- lliwsanspri'che, die von Ausgemiesene» in London vor der Kom- Mission anhänaig gemacht und bis zum 17. Oktober d. I. zur am!- lichcn Kenntnlß gelangt sind, zablbar Britischerieits war befür wortet worden, in das Abkommen auch solche Ansprüche einznbe- zieben, die ebenfalls in London, aber nicht vor der Kommission, sondern unmittelbar bei der englischen Regierung betrieben Werder Dieser Wunsch konnte jedoch nur insofern Berücksichtiqung finden, als einiac wenige, nicht ans Ausweisungen erwachsene Forder- ui'acn, die nur bei der englischen Regierung, nie t.bei der Kom mission angemeldet waren, zur Befriedigung auf die Pauscnol- summc übernommen worden sind, daaegen baden die deutschen Unterhändler ein ausdrückliches Einversländniß mit den britischen darüber festgestellt, daß mit geringen Ausnahmen alle bereits aleich.ceitig auch in Südafrika selbst an gemeldeten Ansprüche durch das Abkommen nickt erledigt sind, sondern in Südafrika weiter betrieben werden sollen. Auch für diese noch unerledigten Falle verfolat die deutsche Reaicrung das Ziel, das in dem Londoner Ai- kommen erreicht ist. Meiches die Sicherstellung des Ersatzes sür di - in cinwandSircier Weise nachgemicsencn unmittelbaren Scbäd>a nuaen und Durchsetzung aller Zuaeständniffe, zu denen Deutsch- land selbst als kriegführende Macht gegenüber den Angehörigen neutraler Staaten bereit sein würde, bewirkt. Kiel Heute Nachmittag lief auf der Gcrmaniawerft das Torpedoboot „8 109" vom Ltavel. Hamburg. Gegenüber Besorgnissen über das Schicksal der deutsch« Südpolar.Expedition ibeilt der „Hamb. Korr." aut Grund von Erkundiaunaen bei der deutschen Seewarte inst, cs sei nach den Windverhältnissen sehr unwahrscheinlich, daß die ,.Ganß" Ascension angelaufen sei. Die Ankündigung der Ankauf! in Kavstgdl auf den 20. Oktober müsse aus einem Schreibfehler des Professors v. Drygalski beruhen. Gute Segler brauchte!, in dieser Jahreszeit für die direkte' Fahrt von de» Eavverdischen Inseln nach Kapstadt durchschnittlich 45 Tage: die „Gauß" würde wohl 60 Tage gebrauchen, und wenn sic sich mit der Untersuchung des südatlantitchen Meeresboden-Plateaus aushalte. 75 Tage. Es liege also kein Grund vor. sich wegen der Nichtankunst in Kapstadt zu beunruhigen. Stettin. Bei dem heutigen Stgpetlaus des Linienfchisie „Mecklenburg" hielt der Grojtberzog von Mecklenburg Schn>erin folgende Taufrcdc: „Ich bin stolz darauf, im Aiittraa - Sr. Majestät des Kaisers an dieser Stelle z» sichen, nm zugleich im Namen Sr. Königl. Hoheit des Grofchcrzogs von Meckler- burg-Strelitz an diesem stolzen Schiffe die Taufe zu vollziehen Du sollst jetzt hinabglcite» in die See, die dein Element und den' Heimath sein wird. Wir Mecklenburger lieben daS blaue Meer, das mit seinen Wogen den Strand unserer Heimath »mbrandei Du sollst den Willen und das Hcrrschergcbot Sr. Maj. des Kaisers gehorsain vollführen, wozu sein Befehl dich berufen wird zum Woble des Vaterlandes. Wir Mecklenburger wollen unserem Kaiser treu ergeben sein bis zum letzten Athcmzug. Du lall" unter der Flagge des Deutschen Reiches die Edre des Reick'e--- tvahren in allen Meeren und vor allen Völkern der Welt W,r Mecklenburger wollen dem deutschen Vaterlande von Herzen du nen und Treue halten bis in den Tod. Diesen Gefühlen der Treue geben wir Ausdruck, indem wir rufen: 2e. Majestät Kaiser Wil helm II Hurrah!" Glückst« dt. Heue Morgen wurde das bei Brocksdorf vor Anker liegende englische Vollsmiff „Valkvrie". welches mit einer Coaksladung nach der mexikanischen Westküste bestimm« war. von den, DamRer „Tijuka" der Hamburg-Amenkanismcn Damp'- Ichtfffahrts-GeseÜjchast an gerannt und so stark am Vordcr-
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