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Dresdner Nachrichten : 27.10.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189810275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18981027
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18981027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-10
- Tag 1898-10-27
-
Monat
1898-10
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.10.1898
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v««tig-gebühr dtertelMrli^Mk dm« dle »I« «»»»!,»» vou «ukitll»,,«,,-, »ur H «äMAizmiinr ersolat kl der jbmidtaklmalilnAik. Marinikr. R, u. >n den Nkbeummalimcllilltn » Uorni. k VIS » Ulir Naüim. GomitnaS »ur Nariensir. »v. UbrMittarS. Anzeigentarif. DKttvalltAeGnmb^il«<cc> »Silbe») Ps„M!li>»l^»>nvk» anltcr Vrivat- leite HeilekvPi. :ri>vvel-eile..ulNenn Elrim" Eiuoelvndk «o Li. ölrund- rcile iur Mvulaac vder iia« gclilaocn A Pia. iiür gamiliemiackmmlc» re.), vcj. so Pi. — bluvwv'Iioe ÄliiträLe nur aeaen Loraiirbecablimg. Beleablülter ive.o in w Pi. berechnet, vur Riiiiool'e eincielmitter Schriit- liiicks keine Verbindiichkcil. Fernlvrechaulchlui!: A»nt I Ur. 1l Ur. 2«««. Die Dresdner Nachrichuui erichetneu ' Me täalick MorneiW. WliZe ZeliiMelce v.^Iksii 43. Jahrgang. <»r, nun fnausnsin. 7. Telegr.-Adressc: Nachrichten, Dresden »2 UN,MI»«rkul, ^ Nepsi-alun! kllr ttsniilerl » fllr 8«p,r»«eurv! Qummlirokilvn Lokiionplstlvn I». ^arL-t-örtunx rotk u. xlutt u. «vrippt I». fiicksilLtton com^lst ruriLnilnungovtaNt, »uok einrelu mit ttkintiarüt i^euflE, d-,7,7^ V^Zllkn-A. W! Ni ^ vsuvr-too Kv8t6M3 rur ttotmn'Uutt); V')N VOrkrilmkil'u^SQ <168 Nilolcous Uüll N ^ 6or Olisäm^svu lortlLt aueü oit,'vuvr Irir.^iUiriLor Lrt:Uuiwzx 4A ^ Lut' >Vurl6oU untsr' Ooridrolo vinos 8irsriri1-^i 2ten H ^ 1V»iIstr.25 I, M?i»zn»>v' IVallsir. 25,1. ^ U I'^riidnrs^Iivr E? M IlRI^R^R>M 1'orn8i>rovi»or N K ^iut, l. r<i O'6«.^. niul OrNwi«?!«!. s. >'r. 2^6.'». A 8La»ow» tim Vsvlluw ä»r d^ljl) VorLÜirlloli«« » MNölsiLlläL.Laie! tlir Oai-edLIts- urnt *» Vsrzrnttlrunrxi,-Itei^näs, b' t'uMÜieir um! loiinsroa. «' >li»88k«:ri I^rkrtk«:. .' Uat«8 K' ^rirnritlll . Xur eckte Liere. össlsr'sisvk-u.Lk'- srisokunxsAsli'änk, «»Mrodr d»1 Sagte», S»!»kr»vic- Kslte», Llarev- ». ül»«oali»t»rrü. Ui^uc« l» vlch»a»»v!»i-p««o»)»>leta d. i.M!' ^Ltlf8!l?8l' lj8llt8l:!!K!'vll4 8NgIl8l:!i.kl8g3Nt8!'ülirll!z°,ljg888-rmök.'i!6t0!8tl!f!8 ilLl'MslllN l^^-LLVN W«>ü.MIL. j„ gjjgn M8ü8l'N8N fssd88 M« l'r'imz-vuslilsiLl; r» bi!!;Z§!8ft k?8j88N. ,r». 8!» »DtI^ Sturz des Kabineis Briiiv». Prof. Hvrsl Kvl>l. Bouenschüi-en-GefeUichast, tiielkiSichub-! Mutdmai;!. Äittcrunti! ! ^z,»zzr». verein für Kranen. Nrmee-Verändermiaen. 1. Philharm.-vokuiüreS Kiinslier Cvneert.! Truke. warm, fcuchi, ! ontterstar^ 27. Oktober L8V8. Ltnr; des -iiabinets Brissv». In Paris hat gleich die erste Sitzung des wiedcrcrosfiieteu Purlaincnts das Nabinet Brisson znr Strecke gebracht. Tie all gemeine sicberhasle Erregung der öffentlichen Meinung forderte so stürmisch eine uuiuilteibare Entscheidung, das; die -tamnier sogar Von der alten Gevffogeichert abwich, nach der die erste Sitzung der Erledigung von Förmlichkeiten gewidmet ist, und ohne Aufschub den Sturmlauf gegen die Negierung begann. I» welcher hoch gradigen Spannung sich die Eemniher befanden, wie sehr man allgemein mit der Wahrscheinlichkeit heftiger Eruptionen rechnete, beweist der kleine, aber bezeichnende Umstand, dah insbesondere die Damen ganz gegen ihre sonstige rffewohnheit dieses Mal Bedenken trugen, von ihren ZutrittSkartcn Gebrauch zu machen. In der drückenden Gewitterschwüle einer solchen Slimmnng ergriff nach der um 20 Minuten nach 2 Uhr erfolgten Eröffnung der Sitzung zunächst der Finanzminister Peniral das Wort, um den Budget- cntwurs vorzulcgen und im Anschliff; daran die unter den obwalten den Verhältnissen wie blutiger Hohn klingende Bitte auszusprechen, die Kammer inbge eifrig Mitarbeiten, damit das Budget noch vor Weihnachten zu Stande komme. Hieraus verlas der Präsident Deschanel sämmtliche cingebrachten Interpellationen, darunter auch die 20 mit der DreyfuS-Affaire zusammenhängenden, sowie dir Fasckwda betreffenden Anfragen. Sodann bestieg der Minister präsident Brisson die Tribüne und gab, wiederholt durch lebhaften Beifall aus der linke», durch Aufforderungen znr Demission aus der rechten Seite des Hauses unterbrochen, die Erklärung ab, die Re gierung könne nicht dulden, dntz die Kammer eine reine Rechts frage zu einer politischen Angelegenheit mache. Die Maire DrepfuS befinde sich vor dem Kassationshof in der Hand des zu ständigen Gerichts. Wolle die Kammer über die allgemeine Politik Fragen an die Negierung richten, so stehe er seinen Mann. Tie Berathuiig und Beantwortung der Trensus-Jnterpellatione» lehne er jedoch ab. Inzwischen waren Tvronlodc. Millevobe und Trumont vor dem Palais Bourbon, in dem die Teputirtenkaimiicr tagt, er schienen. Die Genannten sind die .Häupter jener Bewegung, die sich znr Wahrung der nationalen Jutereffen gegenüber dem DrenfuS-Svnditat gebildet und neuerdings de» Namen „Republi kanische ttandesvcrtheidignugspartei" angenommen hat. Ihre Ankunft gab der zahlreichen, auf dem Konkordienvlatz versammelten Menge Anlaß zu lebhaften Demonstrationen. Auf die Rufe: „Hoch die Armee!" „Nieder mit den Juden!" erschollen die Gegenrnfe: „Hoch die Republik!" „Hoch Frankreich!" Die Polizei säuberte den Platz, wobei es zu Thällichketten kam. Mehrere Personen wurden verhaftet, darunter Gusriii, der Vor sitzende der nationalistischen (d. h. revisionsfeindlichent Liga, der einen Poltzeikommissar durch einen Stockhieb schwer verletzt hatte. Döroulöde schritt unmittelbar nach seinem Eintritt in den BerathungSsaal, als eben Herr Brisson seine Rede beendet hatte, aus die Tribüne zu und entfesselte den bis dahin noch verhaltenen Sturm durch rücksichtslose Angriffe aus daS Kabinel und den Kriegsminister Chanoine. AIs Döronlede behauptete, die Mehrheit habe früher das Kabtnet Brisson nur deshalb unterstützt, weil der verflossene Kricgsminister Cavaignac ihm angehört habe, entstand ein furchtbarer Tumult, der sogar in Thätlichkeiten zwischen zwei Abgeordneten, einem Sozialisten und einem Nationalisten aus artete. Kaum war die Ruhe nach diesem Vorkommnis; mühsam wieder hergestellt, als ein neuer sensationeller Zwischenfall cintrat. eben falls herbeigeführt durch den in seiner Rede fortfahrenden Abgeord neten Täroulede, der der Regierung vorwarf, sie habe die Macht mit sträflichen Mitteln an sich gerissen, und schließlich in heraus fordernder ironischer Form den KAegsministcr Chanoine angrifs, unter Bezugnahme auf dessen Haltung in der Revisionsfrage. Der Kriegsminister erhob sich sofort zur Entgegnung und wurde von der Linken, die glaubte, er werde den Standpunkt der Negierung vertreten, zuerst lebhaft begrüßt. Zu der grausamen Enttäuschung der Herren gab aber der General kurzer .Hand seine Demission, die er nüt folgenden für das rebisionssreundliche Kabinet Brisson ver nichtenden Worten begründete: „Ich bin bei der Ucbcrnahme des Ministeriums Gegenstand einer vielleicht unverdienten Popularität geworden. Ich hatte nie etwas mit der DreyfuS-Affaire zu thun. Do ich aber hier öffentlich gereizt werde, so erkläre ich, daß ich einig mit meinen Kameraden bin und daß ich auch deren Anschau ung in der Affaire DreyfuS thelle. Um darüber keinen Zweifel zu lassen, lege ich als Hüter der Ehre der Armee das mir anvcrtraute Amt in Ihre Hände zurück und gebe aus dieser Tribüne meine Entlassung." Die eben noch so beifallsfreudige Linke saß ob dieser verblüffenden Wendung einen Augenblick wie erstarct aus ihren Bänken, während General Chanoine unter den, tosenden Beifall der Rechten den Saal verließ. Dann besprachen die Minister die Lage. Aus der linken Seite entstanden wieder Reibereien zwischen Sozialisten und Nationalisten, die auf die Bänke sprangen und durch die Huissters mir mühsam von abermaligen Thätlichkeiten lurückgrhalten wurden. Endlich gelang es Brisson in dem all gemeinen Wirrwarr die Tribüne zu besteigen. Rechte und Centrum verübteil «inen furchtbaren Lünn. Man ries und sang nach dem Takte der aus und nieder geklappten Pultdeckel fortwährend: „Demission I" Schließlich konnte der Ministerpräsident sich aber doch verständlich machen. Er erklärte, daß General Chanoine im Miuisterrath der Entscheidung über die Revision beigewvhnt und auch an allen späteren Berathnugcn über denselben Gegenstand thcilgcnoinmen habe, ohne jemals Widerspruch laut werden zu lasse». Herr Brisson tadelte den KriegSminisler scharf, daß er ent gegen jedem Gebrauch inmitten der Kammer zurückgettctcn sei, und bat die Kammer uni eine Unterbrechung der Sitzung, daniit die Regierung Zeit znr Ucberlegnng gegenüber der unerwarteten Situation habe, die durch die Demission des Kriegsministers unter so eigenartigen Umstanden gc'chaffcn worden sei. Die Negierung gebe sich in jedem Falle der .Hoffnung hin, daß die große Mehr heit sie unterstützen werde, um das Ucbergewicht der bürgerlichen über die militärische Gewalt in der Republik zu sichern. Während der Unterbrechung der Sitzung wurden in den Wandel gängen der Kammer die Vorfälle lebhaft besprochen. Zabicciche gemäßigte Repnblilaner erklärten nachdrücklich, daß angesichts des Vorgehens Ehanoinc's alle politischen Meinungsverschiedenheiten verschwänden und daß die Repnblilaner aller Schattirungen sich einigen müßten, um der Lage gewachsen zu sein, ES wurde eine sogar von Herrn Meline mitnnterzcichncie Tagesordnung ver einbart, in der der Entschluß der Kammer ausgedrückt wird, unter allen Umständen das Uebergcwicht der Eivilgcwall znr Geliung zu bringen. Bon manchen Seiten bekannte man sich zu der Ansicht, baß daS Zwffchenipie! Töronlode-Ehanoine vorher abgekartet worden sei. In der Zwischenzeit hatte der Präsident Felix Faure dem General Chanoine den erbetenen Empfang verweigert. Der Präsident ließ dem General mittheilen, er könne seine Demission nur durch Vermittelung des Ministerpräsidenten entgcgennehmen. In der Unterredung mit Brisson vernrtheilte Faure streng die Haltung Ehanoine s und trat der Ansicht des Ministerpräsidenten bei, Kuß das Portefeuille des Krieges einem Nichtmililär an vertraut werden müsse, um dadurch die Unterordnung der militäri schen unter die eivilc Gewalt zu bestätigen. Diese Haltnng des Präsidenten ist allerdings kaum geeignet, die Aussicht ans Beruhig ung der erhitzten Gemüthcr zu erwecken, da durch die Ansoltroyir- nng eines nicht genehmen civilen KriegSministcrs die militärischen Kreise nur in weitere Erbitterung hincingetrieben werden müßten. Nach Wiedereröffnung der Sitzung erklärte Brisson, die regel widrige Demission Ebanvine'S sei angenommen worden. Ein interimistischer Kriegsminister werde bestimmt werden. Brisson beantragte, die Kammer bis znm Donnerstag zu vertagen, und betonte die Suprematie der Eivilgewalt über die Militärgewalt. Riboi befürwortete im Namen seiner Freunde, unter denen MSline sich befindet, den Antrag aus Vertagung und fügte hinzu: „Wir schenken der Armee Vertrauen und wollen nicht, daß man sie an greife. Alle Republikaner sind in diesem Punkte einig!" (Leb hafter Beifall.) Hieraus wurde Schluß der Erörterung verkündet. Ribot brachte eine Tagesordnung ein, der zufolge die Kammer die Suprematie der Eivilgewalt über die Militärgewalt bekräftigt und ihr Vertrauen in die den republikanischen Gesetzen treue und diese beobachtende Armee ausspncht. Cavaignac erklärte, daß eine sofortige Berathung nöthig sei, (Cavaignac wird mit zahlreichen Rufen begrüßt, wie „Säbel", „Jälschzzng", „Rasirmesser". Tumult.) Ministerpräsident Brisson nahm die Tagesordnung Ribot an. De Mahy brachte einen Zukatzantrag ein. durch welchen die Regier ung oufgcfordert wird, der Campagne gegen die Armee ein Ende Zn setzen. Justizminister Sarnen erwiderte, er werde beantragen, daß dem Gesetze eine Bestimmung zugefügt werde, daß man die Angriffe der Blätter gegen die Armee unterdrücken könne. ES lei unmöglich, eine gerichtliche Verfolgung cinzulciten, wenn die Betheiligten nickt die Klage einreichlen. Er habe Chanoine anf- gcfordert, die gerichtliche Verfolgung in die Hand zu nehmen, Chanoine aber habe es abgelehnt. (Beifall.) Hieraus wurde die Tagesordnung Ribot mit 559 gegen 2 Stimmen angenommen. Berger beantragte, der Tagesordnung folgende Worte hinzuzuictzen: „Die Kammer spricht der Regierung einen Tadel dafür aus, daß sie der Armes nicht Respekt verschafft habe." Sarrien wiederholte, Chanoine habe aus dreimaliges Ersuchen, die gerichtliche Verfolg ung zu beantragen, ablehnend geantwortet. Ter Zusatzantrag Berger wurde mit 274 gegen 261 Stimmen abgclehnt. De Mahy brachte einen anderen Zusatzantrag ein, in welchem die Regierung aufgefordert wird, der Campagne von Beleidigungen, welche gegen die "Armee organisirt sei, ein Ende zu machen. Brisson verwarf dies Amendement und erklärte, die Regierung nehme ebensowenig eine Aufforderung, wie einen Tadel an. Das Amendement de Mahy wurde mit 296 gegen 248 Stimmen angenommen. Der sozialistische Deputirte Berteaux beantragte hieraus ein von Brisson selbst niit eisigem Schweigen aufgenommenes Vertrauensvotum für die Regierung, das mit 286 gegen 254 Stimmen abgclehnt wurde. Nach Verkündung dieses Resultats verließen dieMinister den Saal und begaben sich zum Präsidenten Faure, um ihre gemeinsame Demission zu überreichen. In der Kammer wurde unterdessen die Tagesordnung Ribot zusammen mit dem Amendement de Mahy (Betonung der Suprematie der Eivilgewalt unter gleichzeitiger Aufforderung an die Regierung, der Beleidigungs-Campagne gegen die Armee ein Ende zu machen) zur Abstimmung gebracht und in dieser Verbindung mit 460 gegen 28 Stimmen angenommen. Unter Tumult und den Rufen „Nieder mit den Juden I" beantragte endlich der Royalist Baudry d'Asson noch, alle Minister mit Aus nahme des Generals Chanoine, „dieses braven loyalen Soldaten", in Anklcigeznstand zu versetzen, woraus die Sitzung kurz nach >,'-!) Uhr geschlossen wurde. Tie nächste Sitzung soll am 4. No vember slatlniide». Die nun folgenden Ereignisse müssen ruhig abgewariet werden. Man kann nur wünschen, daß sie auf Frankreich beschränkt bleib''!' und nicht ans die auswärtige Politik »vergreisen mögen. Fernschrcib- nud F-cnliprech-Äertchte vom 26. Oktober. Berlin. Ter Rückkehr des Kaisers wird zum 20. November cillgegeiigeiebeu. Es wird angenommen, daß oer Reichstag am 20. November durch den Kaiser eröffnet werden wird. Das .Johannitcrordens-Älatt" lheilt noch einige "Namen von Mitgliedern des Ordens mit. weiche der Einweihung der Erlöierkirche in Jern salem beiwobiien werden, darunter Rittergutsbesitzer von Auen mittler ans Thierbach bei Borna. - Die Prinzessin Heinrich vc: bißt in de» ersten Nc'vember'.aacn Kiel, um einigen befreundeten Hosen Besuche abznstalte». Im Anschluß daran wird sich die Prinzessin in Bremerhasen aus dem Tamvier „Prinz Heinrich' zur Reffe nach Kiauffcbon einichiffen, nachdem inzwischen das ge'ammie Reffegepäck dabin bewrdert worden ist — Ter „Reichs- anzeigcr" schreibt in seiiiem nichlainttichen Dheile: „Alltäglich der Pesterrraittnngcil in Wien hak sich aiffcheinend im Publikum die Bcfürchttlug verbreiiet, daß durch ähnliche Verhältnisse auch hier ein Ausbruch der Kränchen Iicrbeigesührt werden konnte. Zu einer derartigen Beunruhigung liegt kein Anlaß vor. Versuche mitPcst- bazille» an lebende» Thiereu sind seit langer Zeit weder im Kaiser lichen Gesundhcstsamle. noch ini Königlichen Institut für Jinek- liviiSkrcmkheiten, noch im hygienischen Institut der hiesigen Univer sität ausgeführt worden. Lolche Verinche stehen auch nicht in Aussicht und sind um so weniger nothwcndig. als die einschlägigen Fragen durch die in Indien angcstellten Untersuchungen hmiäng- lich geklärt sind und als die im vorigen Jahre von Rcichswegen znr Erforschung der Pest nach Indien entiandte Sachverständigen- Kommiision Gelegenheit gehabt hat, erschöpfende Studien über die Pest, insbesondere ober die Art ihrer Verbreitung und die zur Bekämpfung der Krankheit geeigneten Maßnahmen, zu machen." Alto >! c>. Bei seiner heutigen Vernehmung gab Oldenburg a», er wisse nicht, wie die Flugblätter in seine Wohnung ge kommen wie». Das Ganze sei ein Racheakt eines Feindes. Arvtsen. In Gegenwart beider Königinnen der Nieder lande, der Herzogin Alban», des Fürsteiivaäces von Bentheim und anderer Füritiichkeitcn sand die Taufe des Prinzen von Acildeck in der Schlvßkavelle statt. Kattowitz. In Bibiella (Kreis Tarnowitz» wurde ein preußischer Unterlhnn von einem russischen Grenzsoldaten erschossen. Die Ursache ist noch nicht iestgestellt. Eine Grenzkommissioir hat sich an Ort und Stelle begeben. Wien. Der AusgleichsanSlchnb beendete heute die General debatte: die Sitzung wurde dann unterbrochen. In der Nach- mittagssitzluig erfolgte die Wahl des Schutzkomitees, Paris. Präsident Faure empfing heute Vormittag die Prä sidenten des Senats und der Deputittenkammer und wird heute Nachmittag die Vicepräsidenten der Deputittenkammer empfangen Es heißt, Präsident Faure werde alle Anstrengung machen, uw die Bildung eines neuen Kabinets rasch herbeizusichren. In Kreisen der Senatoren und Deputirte» werden die Namen Ribor und Freyeinel für das Kabinetspräsidium genannt. Wie es heißt, wird Deleasso Minister bleiben, bis die Faschodasrage erledigt ist. — Di ' gestrige Sitzung der spanisch-amerik. Friedcnskonseren; toll stürmiull verlaufe» sein Die spanischen Delegirtcn hätten verlangt, daß die cubcuusche Schuld ans alle Fälle nicht von Svanisn getragen werde. Die amerikanischen Delcgirten hätten davon nichts wissen wollen und von den spanischen Kollegen für heute eine endgiltige Antworr gefordert. Wenn dieselbe heute nicht erfolge, würden die Verband langen abgebrochen und dre Feindseligkeiten von Neuem beginnen. Von anderer Seite wird berichtet, in der heutigen 9. Sitzung der spanffch-amerikanischen FriedenSkonjerenz beginnt die Bercilbung der Phitivvineiisragc. Die Angelegenheit der cubanischen Schuld soll durch neue, noch geheim gchattcnc Instruktionen der span: scheu Mitglieder ihrer Erledigung nahe gerückt sein. — Als Mrupt mann Baratier mit dem 0-Uhr-Zuge, in dem auch der Sirdar Kitschener fährt, von Marseille nach Paris abreisle, ertönten an der Menge Hochrufe ani Marchand. ans Baratier und aus Frank reich. — Der Ausstand in den Kohlengruben von Lievin ist beende!. Paris. Präsident Faure empfing heute Nachmittag den Vicepräsidenten der Deputittenkammer, LeygueS, Wie verkantet, bcsürworlete derselbe die Bildung eines Kabinets zur republikan: schcn Konzentration mit Ribot und Charles Dnpuy als Haupt- elcmente. Mailand. In Clori bei Alessandria rcvoltrttm die Baue,: gegen die ReblauS-Kommiision. Hundert Soldaten stellten di Ruhe wieder her. wobei cs Verwundete aus beiden Seiten gab. In San Salbatore schossen Karabinier; ans Bauern, von denen einige verwundet und qetvdlct wurden. Von Alessandria ginge» 300 Soldaten ab, um die in der Kaserne von den Bauern belagcr tcn Karabinieri zu befreien, Madrid. Die „Corresvondencia de Espana" sagt, di spanische Kommission bei der Friedenskvnsereuz in Paris habe bis her keinerlei Erfolge erzielt. London. Tic „Times" meldet aus Konstantinvpel Ter deutsche Archüolvg Professor Belck, welcher den Sivan Tagst erforschte, wurde durch Hamidje-Kcwallerie im Vanzee-Tistnkr durch Schüsse schwer verwundet. Da Deutschland in Vcm unver treten ist. habe, der griechische Vicekoninl Kapitän Elliot die Sache energisch ausgenommen und bemüht sich, die Schuldigen zur Vci antwortung zu bringen. Ter Vali ist gut gesinnt, aber von dein Kommandeur der Hamidjc-Kavnllerie eingeichnchtert. Die deutsche Botschaft verlangte aus den Rath des Kapitäns Elliot die Ab berusting des Kommandeurs, — "Nach einer Meldung aus Peking haben chinesische Soldaten auf eine Anzahl britischer Eisenbahn mgenienre aus dem Pekinger Bahnhose gefeuert. Zwei wurden schwer verwundet, ein chinesischer Arbeiter getödtet. Die Arbeit an der Luban-Bahn Ist eingestellt. Acht ausländische Ingenieure werden vermißt Die Telcgraphcndrähte bei Pau-Ping-Fu sind durchschnitten: die Lage ist ernst. London. Wie aus Hongkong gemeldet wird, stießen die Dampfer „Miyagala" und „Kimsyiu" zusammen. Dcr crstere sank: 60 Personen, sämnitlich Japaner, ertranken Kopenhagen. Das Volkcthing »ahm mit 85 gegen 12 Stimmen den von den« Jinanzansschnß beschlossenen Antrag
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