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Dresdner Nachrichten : 01.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192311016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19231101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19231101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-11
- Tag 1923-11-01
-
Monat
1923-11
-
Jahr
1923
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.11.1923
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Oerlliches und Siichstsches. GtnschrLnkttNß »«» Sch«lv«trteA» «»-«« fto»fmao,el» Schulverwaltung '8!. wegen Mangels an Ende der Hetz» ertum für Volk». Da et» Dell der Hetzftoffea de« Unterrtchtspla» nicht zeit durchführen kann, so hat da» bUdrma sorgende- angeordnet: Sind Hctzftoffe nicht in ausreichender Menge vorhanden, und ist der Schulbezirk nachgewiesenermaßen nicht imstande, die »ur Ergänzung der Vorräte erforderlichen Mittel auszu- dringen, so kommt -»nächst eine auf Erfnarung »«rechnete Aenderung de» UnterrtchtSplan» ohne Kürzung der Unterrichtszeit in Betracht (Beschränk»»« auf eine gerln- «re Zahl von Schulen oder von Lehrzimmern, Einschränkung eS Unterrichts auf die Vormittag« oder auf fünf Wochentages, iisen sich diese Maßnahmen als unzureichend, so kann da» ckSschulamt auf Antrag der GchuIbeztrkSvertrctung »ach r der Lelrrerschaft und de» Schulärzte» eine Kürzung der Unterrichtszeit höchsten» bis zu Ä der planmäßigen wöchentlichen Unterrichtszeit genehmigen. Zu weitergchrnben Kürzungen bedarf e» der Genehmigung de» Ministerium». FortbiloungSschulklassen mit der Mindeststuudenzahl (S) dürfen keine Kürzung erfahren. UnterrichlSkürzungen in höheren UnterrtchtSanstalten be dürfen stet» der Genehmigung des Ministerium». Prächtig ^ Lied, gemeinsam g die fesselnden, grd« «sänge von Frau Geucke und da» Luther, «ngen von der Versammlung, umrahmten aokenretchen Neben. Nuheflan-sbezüg». ;eld und im Ruhestände Den in Wnrtcgeld und im Ruhestände befindlichen sächsi sche« Beamten, Geistliche» und Lehrern find aus dem neuen UcüerweisungSwcgc (durch die Post» bisher für Ok. tober drei Zahlungen angewiesen morden: Anfang Oktober ein voller Monatsbetrag der BcrsorgungSgebtthrntsse, ferner »ur Zahlung bi» 13. Oktober der zweifache Betrag und zur Zah. lung öi» SK. Oktober der zehnfache Betrag de» aufang Oktober gezahlten MonatöbetragS. Anfang November soll den Ver- soraungSberechiigten noch ein« Stachzahlung für Oktober und gleichzeitig da» erste viertel der BcrsorgungSgrbiihrnifse für November auügezahlt werden. Diese bevorstehende Zahlung entspricht dem 200 fachen Betrag de- Anfang Oktober gezahlten MonatSbetrag». Die Zahlungen an die Ruheständler haben leider wegen der Zahlungömittelknappheit bei de» Postanstal- ten Verzögerungen erlitten. Die Regierung bemüht sich un ablässig, diesem durch die außergewöhnlichen Verhältnisse her» vorgerufericu Uebelstanü nach Möglichkeit abzuhelfen, NeformaUonrfeslfeier. Eine sHlichte, aber gerade deshalb eindruckSttefe Reform« ttonSfestfeier veranstaltete der Evangelische Bund gestern in der Annenktrche. Da» Schiff de» schönen Gotte» Hauses war dicht gefüllt, auch die Emporen zeigten gute Be setznng. Zu den Erschienenen zählte OLerkonsistorlalrat Superintendent Dr. Költzsch. Pfarrer Böhme hielt die Ve. grüßungSonsprache. Wenn man ans den Stürmen -er Gegen, wart hcrauSkommcn will, muß mau sich ans eine Höhe stellen Auch in dikscm Jahre soll der Reformationstag eine Höhe sein für alle erangelischcn Volksgenossen. Luther grüßt u»S nicht bloß als em Befreier, der mit einer tausendjährige» Entwick- lung gebrochen hat, sondern auch als die ganz selten große ein Neffe unsere» verehrten früheren Obcrhosprebiger». Er sprach über die deutsche Not und die evangelische Kirche. Hierbei schilderte er, wir sich die Not dieser Tage äußerlich und innerlich ausmirkt, wie vor allem die sittliche Größe fehlt im dcnlschen Volke. Wir haben in all diesen Tagen nicht einer einzigen Mann ycrvorgebracht, zu dem wir hätten aufsehcn tSuncn als zu einer großen sittlichen Persönlichkeit, der wir nit Freuden und Hingebung hätten folgen können. Da» ist nicht Schicksal, sondern Schuld. Die großen Männer fallen nicht vom Himmel. Sic brauchen eine Atmosphäre, in der sie leb«n können. Diese Atmosphäre haben wir nicht. Wir haben nickt einmal ein bißchen Literatur von sittlicher Größe. Trotzdem dürfen wir an eine Rettung glauben, wenn wir ge« willt sind unS unter die Notwendigkeiten bcS lebendigen GottrS zu beugen- Gott will, daß da». was er der Welt gegeben h,t. nicht nntergeht, sondern lebt. Gott will, daß kein Volk der Kulturdüngcr für andere ist. Er will auch kein anderes bnltsckeS Volk, als ein», da» seine Eigenart und seine Gaben, di: er ihm gegeben, kraftvoll entwickelt. Weil daS aber ohne FreHctt nicht möglich ist, dürfen wir glauben, daß unsere Freiheit öoftcS Wille ist. Tic Rettung kann nur kommen aus der Tiefe nur auö einer wirklichen sittlichen Erneuerung, anö dem Geis», der dem einzelnen Deutschen lehrt, daß daS irdische Leben Wcrt und Sinn empfängt nur uo» einem ewigen Ziele. ES ist noci kein Volk gerettet worden, daö sich dem Materialis mus vcrchrieben hatte. Ein Volk kan» aber nur gerettet werben, venu es eine Volksgemeinschaft bildet, wenn cs die Erscheinuagen ücS KlaffcngcistcS beseitigt. Das kann nur auf der Grurblagc des Glaubens geschehen. Der Geist von Wittenberg i st die Rettung allein. Das Organ hierfür it die evangelische Kirche. Sie ist berufen, diese Kräfte der sittliyen Erneuerung zu sammeln und zur Auswirkung zu bring«. ' — Ut« Wisflnnswnch« »ur velebung de» Sinne» für dt« eidenmisslon »eranstaltet dt« Sreuzkirche auch in diesem -re, und »war von Sonntag den S. November au. ES werde» am Sonntag Pfarrer Schumann über Japan. Montag Fräulein Ehr hold über Armenien, Dienstag Mission-inspektor Jasper über China. Mittwoch Pfarrer Dr. Leonhard über den Mission-arzt v. Albert Schweitzer, Donnerstag Fräulrcn Lehrerin Pamperricn Über Indien, zum Teil mit Lichtbildern, vortragen. Tie sämtlich um S Uhr abends in den Räumen der Kreuzgemeinbe stattfindendeu Vorträge sind unentgeltlich. Freitag den S. No- vember schließt di« Missionswoche mit einer Predigt von Pfarrer Liesch!« im Kreuzgemetstdesaal vm 7 Uhr abends. — Tarifliche». Wie uns vom D. H. 2>. mitgetcikt wird, haben die Verhandlungen über eine Neugestaltung der kauf, männlschen Gehälter im November, sowie über die nolwcndtg gewordene Nachzahlung für Monat Oktober noch zu keinem Resultat geführt. Da immrrhtn die Möglichkeit besteht, daß eine endgültige Regelung bl» »um Sonnabend nicht geschaffen wird, sind die einzelne« Arbeitgeberorgantfattone» auf- gesordert worden, am Freitag bzw. Sonnabend 20 Prozent der Oktober-Grundzahlen, multipliziert mit der NeichStndexzahl vom 20. Oktober, die am Donnerstag ver öffentlicht wird. zur Auszahlung zu bringen. Nähere AnS- künfte erteilen: Deutschnationalrr HandlungSgehtlsen-Ber» band, Ostra-Allee 2d, und Verband der weiblichen Handel»- und Büroant.estellten, Marienstraße 22. — Gegen die hohen VrandocrsichcrnugSbeitrSge wendet sich ein Hausbesitzer mit folgenden Ausführungen: „Im vcr- lauf kurzer Wochen erhebt die LandeSbrandkasse zum dritten Male in geradezu unheimlicher Weise die Beiträge, und aus ein« vierte Erhöhung wird bereits vorbereitet. Mit Recht fragen sich da Mieter und Hausbesitzer in einer Großstadt als aemeinsame Leidtragende: »Wohin soll daS führen?" Ist keine Aufsichtsbehörde da? Wo bleibt die Aufsicht dev Verwaltung». auSschusscS? Ist daS bestehende Monopol für die staatliche Anstalt noch berechtigt oder der freie Wettbewerb der Privat- Feuerverstcherlingsgcscllschaftcn wie schon in anderen deutschen Ländern einzufllhren? Was ist der Grund b"r übertriebenen Verteuerung, hauptsächlich für die Großstadt, wo so gut wtr keine Brandschäden Vorkommen? Die Frage ist kurz beant. wortet: Abbau des zu starken BcamtcnapparatS, an dem sich die Anstalt verblutet, Verbesserungen und Einschränkungen in der GeschüftSerledigung, AMiaffung unproduktiver Arbeit, wie zum Beispiel Statistik, Fenerlöschkasse (Pfennigsachen), Beschuetdung der Arißcutällgkclt der Bezirks-Inspektoren und dadurch Ersparung der hohen Tagegelder und Fortkommen, Vereinfachung des SchrcilwcrkchrS usw. usiv. Wenn 1V2S in dem bekanntlich schadcnarmen Jahre derartige enorme Zahlungsleistungen gefordert werden, was soll daun erst in einem brandreichcn Jahre gezahlt werden?" — Dresdner Kaufmannschaft. In -er am 26. Oktober unter dem Vorsitze des Kommerzienrats Konsuls Mittasch stattgcflrndenen Gesamtsitzung wurde bekannlgegebcn, daß der Vorstand -em von dem Landeöfinanzamt ausgestellten neuen G e b ll h r en t a r i f für die öffentlichen Niederlagen und zollamtlichen AbseUigungSräume im Verwaltungsbrrcich deS LandesfinanzamteS Dresden zugestimmt hat- Tie Sätze sind den vom Vereine Dresdner Spediteure und von der städtischen Lagerhausverwaftung erhobenen Lagergeldern an- gcpaßt. Zur Frage der Berufsberatung äußerte der Vorstand feine Stellungnahme -abin. daß eö bei Streckung von Arbeitszeit bzw. bet teilweise! Einstellung derselben nicht nur gestattet ist, LI: Lehrlinge voll zu beschäftige», son. bcrn daß im Gegenteil Vorkehrungen zu treffen seien, die Lehrlinge im Interesse ihrer Ausbildung voll zu beschäftigen, vhne daß eine Kürzung der ihnen zugesagten Bezüge in Frage kommen könne. Des weiteren wurde fcstgcstellt, daß die von der sächsischen Negierung am 8. Oktober d. I. er lassene Verordnung über Erhaltung der Arbeitnehmer in den Betrieben durch die NcichSvcrordnung über Betriebs stillegungen und ArbciiSstreckung aufgehoben worden ist, und daß die Demobilmachnngsverordnung und der Tarifvertrag auf Lehrlinge keine Anwendung erleidet, da die über das Lehrverhältnis abgeschlossenen Verträge Erzichuugsvcrträge sind. Gegen die geübte Steuererhebung, namentlich in bezug auf die Einkommensteuer, die Rhein- und Ruhr- abgabe sowie BetriebSsteucr, unter der vor allem der Handel völlig erdrückt zu werden droht, ist auch der Vorstand an zu ständiger Stelle vorstellig geworden. Den Aussprachen über allgemein« Handels- und wirtschaftliche Angelegenheiten schloffen sich Berichte LeS Schulvorstandes der Oeffentlichen Handlölchranstalt und der anderen Vorstandsabteilungen an. Die Verpflichtung von Lehrlingen hatte vor Eintritt in die Tagesordnung stattgefundcn; auch waren ncucmgcmeldete Mitglieder zur Aufnahme gelangt. — Das größere Pirna. Am 1. November vollzieht sich die Verschmelzung der Gemeinde Copitz mit der Stadt Pirna. Copitz und Pirna waren schon immer ein Wirtschaftsgebiet, sic werden mm auch in einheitliche Verwaltung genommen. Die Ein gemeindung gilt ab 1. Oktober. Pirna tritt nun endgültig in die Reihe der sächsischen Mittelstädte ein. Auf Velden Seiten der Elbe hat dt« Stadt jetzt großen SebtetSkrei». Nicht de, Copitz hat Pirna in seinem Vu-oe-nung-drang hakt gemacht. E» nimmt auch da» dicht au Eopltz sich anlehurnbe Hinleriepen mit aus. Und aus der linken Sette de» Elbstromc» schließe« sich jetzt Neundorf und Zuschrndors, denen Rottwerndorf und später noch einige Gemeinden folgen werben, an. Die Ein wohnerzahl der Stadt Pirna erhöht sich durch die jetzigen Ein gemeindungcn auf über 28000, der Flächeninhalt von 1022M Hektar a»f 2867,70 Hektar. — Ein großes Schadenfeuer kam in der Dampf. Ziegelei Lotzdorf. Inhaber Bittcher. Dresden, zum AnSbruch. vermutlich infolge von vorsätzlicher Branustiftiing wurde da» vor drei Jahren neuerbaute Ntnnofcngcbäude völlig eingek'schert. Die gesamte» Feuerwehren von Radcbcrg und Umgegend bekämpften den Brand mit zwölf Schlauch leitungen. Der entstandene Schaben beträgt viele Billionen Mark. — Uukckanuter Toter, yn GroßmangelSdorf bei Ltcndal wurde am ö. September ll>LS «in« mittelgroße, unbeklrideie, bereits in Verwesung ltbergcgangene Leiche, d»ren Geschlecht und Aller nicht mehr sestzustcllen war, aufgesundcn. E» handelt sich vermutlich um eine Person, die in der Elbe ertrunken und durch Hochwasser an das Land gespült worden ist. In einiger Entfernung von dev stundstelle wurde rin graublauer Anzug, bestehend aus Nockjackctt, Hole und Weste, «in« graue Nlanelleibbinde, ein weiße» Normal- Hemd, ein wcißblau karierte» Taschentuch, ein Paar graue wollene Strümpfe, «in Paar spitze Schnürschuhe, ein ichwarzer Schlapphut mit grünem Seidenst tler, ein kleiner Geldbetrag und Teile eine» Briese» voraesunden. Die Sachen gehdren vermutlich zu der Leiche. Die kaum leserlichen Brtcstelle haben folgenden Inhalt ergeben: „Plauen, V. den 7. 7. LS. Lieber Konrad! Teile Dir mit, daß ich fett 6 Wochen Hei ..... welche zugleich gesunden habe und reise jetzt nach Hamburg, wenn wir dort ankommcn, schreibt ich Dir." Wer Mitteilungen über dt« Person machen kann, wird nach der Kriminalpolizei, Schiebgasse 7, gebeten. Vereine und Veranstakkungen. — ffraueuvereiu der Dreikdoigögemetnd«. Donnerstag abend» Uhr im Aemciitdesaal. Königstraße LI. DortragSabenö. Fron Dr. Vorwerck: „Dar Elend unserer gegenwärtigen Geldverhältnisse". Deklamatorische und musikalische Darbietungen. — Sektion Meißner Hochland des D. u. Le. Alprnverein». Heute <ckit.7td ssS Uhr im kleine» Saale der Kaufmannschaft, Ostra-Allee, Eingang Malergäßchen, Lichtbllbervortrag des Studienrats A. Hof- mann über „Die Durchquerung der Stubbaier Alpen mit Schiern. Gäste willkommen. — Landsmannschaft Oberlausltzer. Südlaufitzer. Ta» StistungS- fest am L. November 1S2L iällt infolge der wirtschaftliche» Not lage aus. — Volkshochschule. Wanbergcmeinschast Dr. BSßler: Sonn- tag: Treffen l<S Uhr am Walöschlößchen. — Ebenfalls Sonntag: Professor Beck: Führung durch die storstakadcmie zu Tharandt, vormittags 1Y Ul>r. Abfahrt 8,58 Uhr Hauptbahnhos. Teilnehmer karten zu d'csc: Führung in der Geschäftsstelle, Gcorgplatz 5, 1. — Burgstädt. fEin Steg derchristlichen Eltern- sHaf t.) Am Sonntag haben hier Wahlen für den Elternral an der Schule stattgcsnnden, wobei die Vertreter der christ lichen Schule 6 Sitze, die Vertreter der weltlichen Schule nur 3 Sitze errangen. — Bantzen. (400 Jahre Reformation.) In diesem Jahre sind es 460 Jahre, daß der erste evangelische Geistliche Mag. Michael Arnold aus Görlitz GotteS Wort und Luthers Lehr von der Kanzel der Pctrikirchc verkündet hat. In dem selben Jahre 1523 wurde auch der Taucherfricdhof angelegt. Grvtze Sprengslvfs-iebslöhle. Wie aus Sen amtlichen Bekanntmachungen d«S Wehr kreiskommandos IV bereits zu entnehmen war, sind besonders > in Ser Freibcrger Gegend große Diebstähle von ^ Sprengstoff verübt worden. So wurden in der Nacht zum 26. Oktober kn FlurMulda aus einem dortigen Stetnbruch und ferner auS einem im StaatSforste befindlichen Magazin insgesamt 12 Fäßchcn mit je Zentner Schwarz- vulver, 13 Kilogramm Sprengpulver. 180 Sprengkapseln. 100 Pikrin- und 128 Noburit-Patroncn usw. gestohlen. Beim WegtranSport der gefährlichen TiebeSbcule wurde der 36 Jahre alte Arbeiter Eduard Erhard Schcunvslug fcst- genommen. Ter in Freibcrg wohnhafte Arbeiter hatte vier Faß Pulver im Besitz, wettere sieben Faß konnten im Waide versteckt beschlagnahmt werden. Das zwölfte Fab Pulver fehlt noch, ebenso alle anderen Sprcngnraterialicn. Außer Scheunpflug ivurden als weitere Beteiligte der 1884 zu Frauenstcin geborene Tischler Heinrich/ Karl Richter und der aus Dorfchemnitz gebürtige 40 Jahre alte Schlosser Karl OSkar Seifert, beide in Mnlda wohnhaft, verhaftet. Flüchtig geworden und in Fahndung gestellt sind der 30 Jahre alte Fabrikarbeiter Wilhelm Karl Heinrrch aus Hart- inannsdorf bei Frauenstcin, der 28 Jahre alte Bauarbeiter Bernhard Otto Braun a"S Helbigsdorf, der 28 Jab'-- alle Zcmciitarbeiter Bernhard Oswald Loßc aus Großwaltcrs- dvrf. der 33 Jahre alte Arbeiter Reinhard Paul Lipp- m ann, Ser 33 Jahre alte Maurer Albin Bruno Fritzsche und der 47 Jahre alte Arbeiter Emil Karl Wagner, letztere drei aus Mulda gebürtig, und sämtlich zuletzt daselbst wohn haft. AnS dem Pnlverhanse des Stclnbrnchpächters Schoch 1u Verbcrsdorf wurden mittels Einbruchs drei Kisten Sprengstoffe, entwttenö 1^ Zentner Noborlt und Donarit, in Patronenpackung gestohlen. Vorschläge für den MittagLtisch. Kischgnrafch mit Kartoffeln. 2 Z cs Ui 2. Kunst im- Wissenschaft. s DceSdner Theatersplelplan für heute. OvernharrS: >D«r Tioubaüonr" ll48j; Schauspielhaus: „Turandot" lM): stcustädtcr Schauspielhaus: „Mein Vetter Eduard" : Residenz-Theater: „Der Graf von Luxemv«g" lk8). tz Rc»studier Schauspielhaus. Morgen Freitag findet die Ur> anffüHrum einer ekstatischen Aktion „M örder Kain Ptep" von ElauSNetnbolt statt. ES ist die» zugleich die erste Anß füHrung ttiteS Werkes von Nelnbolt überhaupt. tz NcrrS Theater. Am Montag, den 8. November, findet die Erstaufführung deS MaSkeirspieles „Der tugendhafte Glücksritter" vvn Jacinto Vcuavent« statt. Jacinto Benavelite wird vom Volk und von der Kritik seines Vaterlandes einstimmig als der größie lebende drainailsche Dichter spanischer Zunge aistelehciu tz B-r-tu für Erdkunde. Morgen, 7,so Uhr. Tv. VeretnShauS, Ztuzeiidorfilrabe 17, 1.. E. Schösser, Leipzig: Venezuela, «in Land deutscher Lrbcit lmtt Lichtbildern-. Lvnntag. vormittag« 11 Uhr, OberregteringLbaurat Dr. Schneider: Besichtigung des Elsenbahn- Museums iw Neusiädtec Bahnhof«. tz vcraustallnugen. Heute, s»8 Uhr, tm Künftlerhau»: Strlegltrquartett. tz Das BolkSsiusoniekonzert fand am Dienstag abend un berührt buch die Streikstimmung statt und bracht« al» Haupt werk die Achte Sinfonie von Beethoven. Mit ibrem leichten, durchgeistgleu Humor eine schwierige Aufgabe für et« noch werdende» Orchester! Mraczek und seine Getreuen brachten st« frisch md um einige Linien derber als sie eigentlich gemeint ist- Wie mt aber daS Orchester schon im Zuge ist, zeigte die hübsche, schmiegsame Begleitung einiger Mahlerscher Orchesterltder aus dem Wnnberhorn. die Konzrrtsänger Gürtlet sang. Ihre fetnabgewogene volkStÜmelnbe Artistik k«n dank der intelligenten, grunömwslkalischen Bor- tragLkuns'Gürtlers besten» zur Wirkung. L. 8. tz Mißk am Reformationstage. Ein vom Fvauenverein veran'talckes Nothilfe-Konzert in der JobauneSktrche nahm eiitn sehr befriedigenden Verlauf. HanS Führ- mann, «r an dem Abend die Orgel betreute, brachte «in- gang» eii Orqelstück in Eö-Moll von L. Thiele zu eindring, ltcher Wijung. Helga Petri sang mit stilistischer Sicher- heit eine »rie auS Hü-'---rq ,H-os»><r": ihr schöner Sovran ver mählte ich später lieblich mit dem pastosen Alt von Lisa Wechsler in einer Bachschen Arte. Fräulein Maria v. Ratrtr spielte mit wundervollem, edlem Gelaenton u. a. einen Hi»Helschen Sonatensatz. Außerdem wirkte Kammer- musikuS O. Frtebmann sTrompete) mit. Ein Adagio jür Corwlt L piston (!) von Sullivan nahm sich freilich in diesem Nahmen einer kirchlichen Veranstaltung ein wenig spaßig auS Auch wenn cS sonst eine ganz honette, seriöse Komposition ist. — Im am selben Abend stattgesundenen HauSmusikabend der Dresdner Stadt Mission hatten sich daSPastoren-Posaunenguartett.derMissionövosauuen. chor, der Frauenchor der Dresdner Staötmtsston und der Geiger Fritz Franke zusammengesunöcn und boten mit älterer und neuerer geistlicher und weltlicher Musik viel kttnst. lerisch Beachtliches. Einwand mußte man allerdings gegen eine Nummer deö sonst sehr geschickt gewählten Programms erheben: es geht doch nicht gut an, Chopins Es-Duv-Nocturne einfach für Geiae und Orgel zu „bearbeiten"! Davon abge- sehen aber fand der Abend mit Stecht viel Betsall. I'. v. tz Der Mustkverein Dresden-Nord hatte sich am Dienstag die Geschwister von Schuch im „Wilden Mann" zu Gaste geladen, uns bereitete seinen Mitgliedern und Gästen damit einen Abend seiner, echter Kammerlunst. ES ist ein Vorzug diese- großen Saales, daß intime Musik, wie oie von Liescl und Käte von Schuch höchst reizvoll gesungenen Duette von Mendelssohn und Schumann, darin nscht wirkungslos verhallt, daß die Miniaturen anS Hugo Wolfs „Svanischem Liederbuch", umöieLtefel oonSchuch immer erneut mit heißem Bemühen ringt, die Behauptung beS zweiten Liedes bewiesen: „Auch kleine Dinge könne» unS entzücken." Nicht minder erfreulich waren dt« Liedgabrn. die Käte von Schuch bot: Godard. Rubinstetn, Strauß. Kammer- kunft waren auch die Cellostacke, di« Han» von Schuch beisteuerte mit Kompositionen von Nachmanlnow. Strauß und Popper. Nur da» trockene Adagio von Barziel hätte durch ein« wirkungsvollere Nummer ersetzt werdeu können- An einem auffallend klangschönen Mönisch-Flagel glänzte als Be. gleiter Emil Klenger. Deutsche Volkslieder al» Zwte. gelänge beschlossen den gelungenen, durch gmen Besuch und starken Beifall ausgezeichneten Abend. —ok— tz Erich Pont» las im KttnstlerhauS Mörike» Novelle „Mozart aus der Reise nach Prag" vor. Leicht nnd locker nahm er den ganzen Vortrag der Schilderung, mit cin paar hübschen Lichtern die Charakteristik der sprechenden Per- soncn, so, wenn -er Gärtner „bewmtsch" spricht, flüssig und lebhaft das Wiener Geplauder KonstanzcnS. Aber an den Hsrzpunkt der Dichtung war er nicht voraebrungen. Die mozartische Musik, die keiner so ltrbte wie Mörike, und der sonatenhafte Aufbau der Novelle, die graziöse Melodie leS Orangenspieles un Golf von Neapel, das Allegro des Hoch- zeitSsestcS, die Accelerandt und Nitardandt des Vortrag», nun gar da» Mystcrtoso pathetico de» „Don-Juan"-FtnaleS waren ihm nicht innerlichst ausgegangen. Nur ganz lyrisch- musikalischem Einsithlen erschließt sich das. PontoS gewandte Vorlesung blieb leider blaß, oft fast nüchtern, im ganzen unanschaulich. Jeder Satz dieser dichterischen Köstlichkeit hat aber Farbe und Melodie, die das klingende Wort erlöse» müßte. Der zeichnerisches Darstcllnngswcile Pontos, die uns schon am Lesepulte viel Lebensvolles gab, scheint sich ein solches Werk zu entziehen, das anö Musik geboren ist. — Trotzdem gab cS am Schluß natürlich den dankbarsten Bei fall. - r. 7-. tz Baußner Musikleben. Man schreibt nnS: Da in diesem Winter LaS Theater anscheinend endgültig geschlossen bleibt (seine Eröffnung bürste sich auch kaum mehr lohnen), finden natürlich alle übrigen Veranstaltungen weitgehendes Inter esse von seiten der kunstlicbcndcn Einwohnerschaft. So hatte auch das Konzert, das -er Le h r e r g c s a n g v c r e i n in Ge meinschaft mit dem Nietzclschcn Mannerchor veran staltete, besondere Bedeutung. Der etwa 150 Sänger starke Chor sang Werke von Wagner, Schubert, Hcgar und Brandes mit gutem Gelingen unter der sicheren Führung non Alfred Rietze! und schuf seinen Höhepunkt in drei LöuS - Liedern, von Lendvai vertont. In diesen Gesängen wurde eine wunder volle Stimmung erreicht. DaS künstlerische Gepräge des Kon- zcrtö wurde durch den Solisten, den Dresdner Geiger Jan Dah men, der mit Mozarts A - Dur »Konzert einen durch, schlagenden Erfolg errang, vertieft. tz Die Leipziger Theatersrage. Der städtische Theater- aiüSschuh t» Leipzig hat beschlossen, zur Entlastung des Inten danten der Leipziger städtischen Bühnen. Dr. Bartbol, einen zweiten Intendanten etnzusetzen, desien Befugnisse rein ver- wallungstechnischer Natur sind. Man wird dafür den durch den Rücktritt beS Professors Otto Lohse srcigcwordcmen Operndlrektorposten nicht neu besetzen: Schauspteldtrektor Dr. Kronacher bleibt weiterhin Leiter de» Alten Theaters. — Bo» anderer Seite wird gemeldet: Nachfolger von Overu- dtrekior Prof. Otto Lohse wird der Oberspiellciter Ehr hardt von der Stuttgarter LandeSbühne, dem als Erster Kapellmeister mit dem Titel Generalmusikdirektor Gustav Brecher beigesellt ist, der zuletzt als Gastdirigent tu Berit« tätig war. tz TheaterskanLal in Hamburg In den Hamburger Kammerspielen kam eS bet der Aufführung von Paul Avels „Liebe" zu einem Theaterskandal. DaS Stück wurde aus- gezischt, auSgetrampclt und anderseits mit Beifall über- schüttet. Die Besucher wurden sogar wegen ihrer Metnnngö. Verschiedenheit hanggemcin. Bor der Garderobe noch mnrdc getobt. tz Wiener Finanzministerium contra Staatöover- Setten» der Direktion der Wiener StaatSovcr wurde vergangene Woche Wilhelm Kienzls neueste- Werk, bas Melodrama „Sanctissimum" zur Uraufführung angenommen. Nun wird durch das Finanzministerium gegen diese Uranffttbrnna mit
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