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Dresdner Nachrichten : 01.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192311016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19231101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19231101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-11
- Tag 1923-11-01
-
Monat
1923-11
-
Jahr
1923
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.11.1923
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Nr. zor Dresdner Nachrichten, 1. Noo. 192A Seile 2 Myke» werde», wie - aest-ehen M. Sekt mehr ak» Aa-re»- fnft habe» wir rein so»iattsttfche Regirrunaeu in Dachsen, die teil« den Grund tegken zu der Radtkattsterung. teil-, wie dir Dr. ZetgnerS. offen auf die Mitarbeit der Kommunisten binardeiteeen. Die Sozialisten, die wieder auf der Ministerltsrr deutsch» erscheinen, haben die Politik Dr. ZetgnerS noch Kräften gefördert, und die Sozialdemokratie in allererster Linie trägt die Verantivortuug dafür, datz sich der kom. munistischc Sinflus, in Sachsen so breitmachen konnte. Die Ordnung in Sachsen mutzte von der NeichSwehr gegen die Sozialdemokratie liergestcllt werden, argen die Unsicherheit, die unter dem jetzt wiederkchrende» Polizeiintnister Lieb mann geschassen wurde, und nur blinder Optimismus rder ein gewolltes Augenverschlteben konnten zu der Erwartung führen, dah au» einem Saulus im Handumdrehen ein Pau lus werden könnte. Gewiß. der neue Ministerpräsident Fel lisch hat eS vorgczogen. dem letzten törichten Versuch, mit den Kommunisten zu regieren, feruziibletben. aber er ist in den letzten Jahren der eigentliche Wegbereiter der sächsischen RegicrungSpvlittk gewesen, die mit dem seiner- zeitigen Eintritt der Unabhängigen in die Negierung mehr und mehr radikale Forme» annahm, und er ist auch Mitglied der Negierung Zcigner geblieben, als diese ihre Polilik aus eia regelrechtes Abkomme» mit den Kommunisten nründete. Mag er auch früher einmal die Ansicht vertreten haben, das, unter Umständen eine Koalition mit den Demokraten für die Sozialdemokratie in Frage kommen könne, so bietet doch seine Person um so weniger irgendeine Gewahr für et» energisches Herumreitzen des Steuers in Sachsen, als rS heute durchaus noch nicht festslehr, ob die unter dem kom munistischen Elnslub mehr und mehr radikalisierlen Partci- anhänger tm Lande diese Schwenkung überhaupt mikmachen würden, und alS die Hereinnahme von Männer» wie Lieb mann und dem bisherigen ArbeitSminister Graupe, der so oft offen den Klasienkampfgcdanken rücksichtslos verfochten hat, eine Mlastung für das Kabinett bedeutet, die eine wirk liche Kursänderung auSschlietzt. Eine Lösung bringt der von -cm NeichSkvmmissar Dr. Heinze so über Erwarten forcierte Versuch einer parla mentarischen Regierungsbildung keineswegs, zumal die parla mentarische Stütze des Kabinetts Feüisch auf denkbar schwäch stem Boden steht. Tis Sozialdemokraten verfügen über 40 von den W Abgeordneten im Landtag und selbst unter wohlwollender Unterstützung der acht Demokraten, die sich in hervorragender Weise um diesen Ausweg bemüht haben, würde mit 48 gegen !8 Stimmen nur Stimmengleichheit herrschen, wenn nicht ein Teil der Volkspartei dem schwachen Kabinett zu Hitse kommt. Wie dabei in einer Erklärung der Nachrichtenstelle der sächsischen Staatskanzlet erklärt werden kann, datz durch diese Lösung die Aufgaben des NeichSkom- missarS in Sachsen a!S erfüllt gelten können, mutz stärkstes Befremden erregen. Niemals konnte es der letzte Sinn der scharfen Matznahmen der ReichSregieruug sein, in Sachsen eine Regierung in den Sattel zu heben, deren Mitglieder zum grüßten Teil bis zum letzten Augenblick hinter Dr. Zcigner gestanden haben, der Partei die Negierung anSznttefcrn, die eben noch durch eine unverantwortliche Generatsireikparole gerade die Matznahmen sabotieren wollte, die das Reich für unbedingt nötig hielt. Niemals konnte und durste eS daS Ziel der NeichSregiernng sein, die Kräfte, die am eifrigsten an der Zerrüttung des deutschen Wirtschaftslebens gearbeitet haben, derart zu starken, datz die sozialistische Vorherrschaft in Sachsen erneut gefestigt wird und dah die Sozialisten im Reich jetzt dem Nelchskaüinett die Pistole aus die Brust setzen könne». D!e Reichsrichizahl. Berlin, 81. Okt. Die NeichSindcrzlfser sllr die LedenS- haltnngSkosten beläuft sich nach den Feststellungen deS Sta tistischen NeichSamteS für Montag, den 2S. Oktober, aus daS 18S7lmillio«ensache der Vorkriegszeit. Die Steigerung gegen über der Vorwoche beträgt demnach 849 Prozent. lW. T. B.) Dt« Billtonenscheine zur Behebung örr Jahlungs- mittelnvl. Berlin, stk. Okt. Mgn nimmt an. das; eS Ende dieser Woche gelingen dürste, die Zahlungömittclnot endgüliig zu j überwinden, zumal die NeichSbank bereits die Herstellung' der Billionen scheine mit Hochdruck betreibt. Die Scheine über eins Billion sollen bereits am heutigen Donnerstag her- cnlSkommen. während der Fünf- und Zchn-Billioncnschein in den nächsten Tagen folgt. Der Ein Billionenschcin ist etwa in derselben Grütze und im selb.'» Format gehalten wie die setzt nicht mehr gangbaren kleinen Ein-Millionenicheine. Auch im Aeutzeren ist er dem Ein-Millionenschcln ähnlich. Tie Wertangabe ist in Worten eingedruckt, und zwar auf weißem Papier mit violettem Rand.'. Ter Fünf und der Zehn- Billioncnschein sind von gleicher Größe, wie der Fsinf- Milliardcnschcin und im Aeutzeren diesem ähnlich. Tie Wert angabc ist bec beiden durchgehend in Worten aufgedrnekt. Ter Filns-Billionenschein hat einen gelben, der Zehn Bttlionen- schein einen grünen Nanö. Skreikgesahr in Ser Deamlen'chns!? sDrahtmtlduna unsrer Berliner LKristltituna.i Berlin, 81. Lkl. Von Bcamtenscite wird mitgeteilt, datz eine Nachricht, die von der Errichtung einer a mvssro » t" gegen den B e a m t e u a b b a n als bereits beschlossene Sache sprach, nicht zuircfse. Nichtig sei, datz eS nicht gelungen sei. die gesamte Beamtenschaft in einer für die BcrufSüeamten entscheidenden Stunde zu einheitlicher Stellungnahme zusam- menzusübren. Sonst ist aber nicht zu verkennen, datz in der Beamtenschaft gegenwärtig eine stark gereizte Stimmung herrscht. Am Donnerstag treten die B.'amlengewerkschaflcn erneut zusammen, um über die inzwischen erfolgten Matz nahmen der Negierung und über die Frage der Wochen- zahlungen statt der Monatszahlungcn zu beraten. Wie aus gewerkschaftlichen Kreisen mitgclcilt wird, ist die Stim mung innerhalb der Beamtenschaft so ernst wie noch nie zu vor, und es muffe mit der Tatsache gerechnet werden, datz die Mitglieder ihre Organisationen zwingen werden, eventuell vom letzten gewerkschaftlichen Mittel Gebrauch zu mache». Der Afabund gegen das Arbeikszeikgeseh. Berlin, 81. Okt. Der Vorstand des Afa-Bnndes hat in einer besonderen Kundgebung das Arbeitözcitgcsctz abgelchnt. Er har weiter beschloffen. dein AsaanSschutz den sofortigen Austritt aus der ZentralarbcitSgemcinschäft vorzuschlagen. Ten sächsischen Mitgliedern wurde nachträglich die Zustimmung zu ihrem Proteststreik mit der Zusicherung ge geben, datz sie auf die unbedingte Solidarität der Afa-Lrgant- sation rechnen könnten. Nolkartte für Lebensmittel aus der Eisenbahn. Berlin. 80. Okt. Um dem wirtschaftlichen Leben Zeit zu lassen, sich auf die Goldwährung umznstellen, führt die Reichsbahn auS schonendstcr Rücksicht aus die Ernährungs läge vom 4. November ab einen Notkarif für Lebens mittel ein. Tie jeweils gültigen Frachtsätze der regelrechten Tarifklaffen und die Ausnahmetarifc werden für die folgen den Lebensmittel um 80 Prozent ermäßigt: 1. Getreide und Httlscnfrüchtc: 2. Mühlcncrzeugnisse: 3. Teigwarcn, kochfertige Suppen und dergleichen: 4. Frische Feld- und Gartenfrüchtc der Klassen (! und ü; st. Frische Mohrrüben und Kohlrüben der Klasse 4?; 0. Seefische usw. des AuSnahmetartscs 3: 7. Milch lAuSnahmetarif Mi; 8. Butter. Butterschmalz, Margarine, Fett aus pflanz lichen und tierischen Stoffen der Klasse v zur menschlichen Ernährung: 5. Käse und Quark. lW. T. S.i Verbot der „VerNner Volkszestung". Der NeichSwehrminister Dr. Getzler hat die „Berliner VolkSzeitung" vom Dienstag an auf die Tauer von einer Woche verboten, weil sic „in der Ueberschrist und im Leit artikel die Maßnahmen der Ncichsregierung gegen Sachsen als Staatsstreich und Dersassungsbruch bezeichnet bat". Sozialistisches Ultimatum an die Reichsregiemng. Das Ergebnis -er Fraktivnssitzung -er B. S. P. D. Verl in. »O Okt. In der heutige» Fraktion-li-nna der Sozialdemokraten »nrdc «it grober Mehrheit folgende Entschlich»«« angenommen: Die sozialdemokratische Fraktion kann «nr in der Koalition verbleiben, wen« folgende Voranssetzungeu erfüllt werde«: 1. Aufhebang des militärische« »«»nähme, z » st a n d e s. L. Die NeichSregiernng behandelt da» Verhalte» der bayrische» Machthaber offen als VerfasiungSbruch «od unter, nlmmi im Einklang mit der Ncichöversafsung sofort die ge» botene» Schritte gegen Bayern. 8. AusrechtcrhaUnng von Nuhc und Ordnung in Lachsen ist die Aufgabe der Schupo. NrichSwehrhilsc ist nur aus Anordnung des Inhabers der Zivilgcwalt Hera», zu,ziehen. Neuerdings in die Reichswehr eingestellte An» Hänger rechtsradikaler Bestrebungen find zu entlassen. Diese Bedingungen sollen schnellstens dem Reichskanzler oorgrleg» werde». Dabei sollen noch ble beiden solgcnden Fragen mit zum Gegenstand der Verhandlungen gemacht werden. 1. Die Gewährung wertbeftLndiger Löhne ist schleimigst zu regeln. r. Die Landwirte sind ,nr Liesernng von Nahrungsmitteln z» zwingen. Die ossen zutage tretende Sabotage des Landbundeö und der Land wirt c ist zu bekämpfen. Die Berlmndlnngen des sozialdemokratischen FraktionS, Vorstandes mit dem Reichskanzler solle» so schnell wie mög lich geführt werden, so das; noch am Donnerstag nachmittag die sozialdemokratische Reichötagssraktion darüber den Bericht ihres Vorstandes entgegennchme« kan». Der „vorwärts" über das Vorgehen gegen Bayern. lDr--l Meldung unsrer Berliner kchrlstletlung.s Berlin, 8l. Okt. Ter „Vorwärts" führt beute abend in einer Besprechung zur Lage aus, die Rcichsrcglerniig habe in der sächsischen Frage eher olles andere als Ruhm und Ehre geerntet. Die Ritz zwischen ihr und de« republikanischen ver, saffungstre» arbeitenden Massen des Volkes klaffe riesengrotz. Er könne, wenn überhaupt, nur dann noch überbrückt werde», wenn sich das Netchskabtnett dazu entschließe, »itt allen Mitteln gegen Bauer» ernst zu machen: Sperrung der Gelder für die meuternden Teile der Reichswehr, für die verfassungS- brüchigcn Elemente der Beamtenschaft und Lapo, Post- und Telegraphenspcrre. Sperre des Eisenbahnverkehrs. Diese Mittel und »och andere, offiziell angewandt und mit Unter stützung der deutschen Arbeiterorganisationen international ausgedehnt, würden den Spuk der bayrischen Konter revolution in sich zcrfkackern lassen. Sei die NeichSregiernng nicht imstande, gegen die versaffnngöbriichige bayrische Negie rung vorzuge-e«. -an« möge sie zum Tcusel gehen. Die Aeichslagsfrakllonen über Reichs- koattlion und Sachsen. <D ratzt Meldung unsrer Berliner Echrlstleitnug.) Berlin, 31. Oktober. Mit der innenpolitischen Lage beschaf- tigten sich am Mittwoch die Fraktionen der meisten Reichstags- Parteien. In den Kreisen der demokratischen Fraktion hielt man allgemein die sächsische Streitfrage für endgültig gelöst und glaubie, datz die Tätigkeit des Rcichökommissarö nun be endigt sei, weil die Bedingungen, die der Reichskanzler gestellt hatte, nämlich daS NuSschctocn des bisherigen sächsischen Mi nisterpräsidenten Dr. Zcigncr und der kommuittsttschcli Regie, rungömttglicder, erfüllt worden seien. Gegenüber Bayern besteht man darauf, datz ein Nachgcben von Seiten deS Reiches nicht stattsindcn dürfe. Tie für die innenpolitische Lage besonder- bedeutungs volle Siynng -er sozial-emokrattschen Frakkion dauerte bis zum Abend. Obwohl dringliche telegraphische Einladungen zu dieser Sitzung ergangen waren, war die Beteiligung verhältnismäßig schwach. ES war etwa die Halste der Frattionsmitglteder anwesend. Da mau an den leitenden Regierungsstellen die Möglichkeit eines Aus tritts der Sozialdemokratie auS der Neichsrcgie- rung sehr kühl beurteilt und auch anscheinend die Sozial demokratie lzctt wissen lasten, datz man einem Spiel mit der Be teiligung au der Koalition uninteressiert gcgcnübcrstcht, so er hoben sich verhältnismäßig wenige Stimmen, die den Austritt anö der Koalition forderten. Die Mehr heit schien eher ans einem »ermittelnde« E»,»»«,»» z« stehe«. Von anderer Seite wird noch berichtet, dah in d» henligen Sitzung auch der Vorsitzende de- Ve,trkgv«rbandsg Berlin, der ehemalige tinabhäugige Künstler, trtinahm.s Bekannt lich haben die Berliner Funktionäre der S. V- D. tz«. Dien-- tag abend in einer Versammlung sehr bedenklichOveswillste gefaßt, insbesondere aber den Austritt der Soztildgmoerate« au- der NeichSregiernng und den Aubschlub d«S kh!ich«»rüsi, denten vdert au» der Sozialdemokratischen Parst« gefordert. Auch die Gewerkschaften Hallen andauernd Beratungen ab, in denen sie sich mit der innenpolitischen Lage veschüh ,en. All, gemein herrschte aber heute im Reichstage di« Nnffchs«», «or. datz dl« Sozialdemokraten im Kabinett bleibe» »iir Wo» -te Regierungsbildung in Suchst, anlangt, so sieht z. V. rin grober Teil der VolkS-MM hi« neue sächsische Negierung durchaus nicht als ein« besonheri glücklich« Lösung an, sondern ist überzeugt, das, eS sich dat, nur »« eine Ucbcrgangöcrscheiuung von kurzer Dauer ho, «l« wird. Eine wirkliche Stabilisierung in Sachsen wäre, so, »«bt man in diesen Kreise«, nur dann möglich, wen» die Demokraten und di« Volkspartei an der sächsischen Reglern,q, beteiligt wäre«. Man hätte auS diesem Grunde nicht ungcr» gesevrn, wenn die Regierungsbildung in Dresden nicht mit sh überaus grotzcr Eile zustandcgcbracht worden wäre, sonder, wenn da vor» NctchSkommtstar Dr. Heinze eingesetzt« iGeschäst-» Ministerium zunächst einig« Zeit für Ruhe und Lr >nung im Lande gesorgt hätte, bis eine wirklich solid« parkay entartsche Grundlage für ein neue- Kabinett geschassen wer ^en wäre. Die Dinge sind aber inzwischen ander- gelaufen, tznd zwar gerade nach den Wünsche» der Sozialdemokratie. DtzShald da- Verbleiben der Sozialdemokraten in der groben lloglttion im Reiche nur noch durch besondere weitere Zugrsliind« sse »n er kaufen, wäre nach der Meinung dieser Kreise undrakbar. Sin bayrischer Minislerrat. (Eigene Drahtineldung.s München. 81. Okt. Der bayrische Minisirrrat trat gestern zur Stellungnahme zum Ersuclzen der ReichSre^rrung aus Wiederherstellung der Neichsbefchlsgewalt im bayrischen NeichSwehrkontiiigent zusammen. Wie letzt bekamt wird, ist das pro uwwoi'in der NcichSrcgicrung auch mcitumfang- reicher und schärscr im Ton. alS nach de: bisherigen Veröffentlichung auzunchmcn war. Ein ab sch licken de- Er gebnis liegt noch nicht vor. Die „Bayrische BolkSpartei- Korrespondenz" schreibt, die Verbalnote sei nicht gcetgnet, eine Beilegung des Streites anzubahncn. Wenn ausgossowS Rücktritt beharrl werde, so sei nicht einzuschtn. «te überhaupt »och ein Ausgleich gesundet, werden könne. Wenn die bestehende Zentralgemalt in brutaler Welse durchgesetzt werden solle, verdiene die Versicherung dar Reich-- reglerung keinen Glauben, datz sie geneigt sei, die Ctgat-hoheits der Länder in svüeralistiscl>cm Sinn« miSzubauen. Elnslellung der Erhebung -er Lanbabgabe und der Arbeikgeberabgnbe in Bayern? «Drattmeldun- unsrer Berliner Schristteitnng.1 Sierlin. SO. Okt. Der bayrische GenerclstaatS- kommtssar weist in einer Entschlietzung die Laide-sina»-- ämtcr daraus hin, datz die Erhebung der Landcdgabe und -!e Arbeitgeberabgabe vom Standpunkte der Sherstellung der VollSernährung innere Gefahren veruröche. Des halb stellte der Gcneralsraatskvmmiisar an die Lande-- sinanzämtcr daS dringende Ersuchen, datz üi> Erhebung der am l- November fälligen Steuerraten der lapdabgabe und auch der Arbcitgcbcrabgabe unterbleibst. Dem gemäß gaben die Bayrische LandeSbancrnkammeH »ab her Bayrisch« HandwcrkSkammcrtag den Landwirten «nd de« Geiverdctreibcndcn die Weisung, die am t. nnd ö. November fälligen Steuern an Landabgabe und Betriebssttiiera nicht zu leiste», bis ein« Revision dieser Steuern ersetzt sei. Berlin, 80. Okt. Der A e l t c st c n r a t des üyichStageS trat heute zusammen, um sich über den Termin per Ein berufung des Plenums schlüssig zu werden. Ei: Teil der Parteien wünschte, datz daS Plenum schon am f-c-Itag zu» sammcniretcn solle. Der andere Teil sprach sio für den Dienstag nächster Woche auö. ES wurde beschloss«?, datz die Sitzung für den Freitag cinbcrusen werden soll, wenn der Reichskanzler an diesem Tage bereit sei, sch an der politischen Aussprache zu beteiligen. Falls er dic» erst für den Dienstag nächster Woche wünsche, soll dieser Armin be stimmt werben. Jedenfalls soll in der ersten Sitzmg die all gemeine -politische Aussprache stattfinden, währen die Be ratung deS Arbcitözeitgesetzes für eir,: spätere Sitzung Vorbehalten bleibt. Der Terror der separatistischen Verräter Das separatistische Derbrechergeslndel. Berlin, 81. Okt. AuS Oberhausen wird gemeldet: Die Laae in Duisburg ist unverändert. Die Separatisten ver suchen mit allen Mitteln, thre Stellung zu befestigen. Die Pliiiidcrnuacn nehmen ihren Fortgang. Bon den Belgiern sind zwanzig Separatisten wegen Diebstahls nnd Plünderun gen fcstgenonlinen worden. Das Bureau des ErkcnunngS- dienstcS der Kriminalpolizei ist völlig zertrümmert, der dent- lichste Beweis, waS für verbrecherisches Gesindel sich unter den Separatisten befindet, lieber den als Oberbürgermeister fungierenden Bücherrevisor Engel, der von Geburt Elsässer ist. wird noch bekannt, datz Engel vor zwölf Jahren anS der christli-l'cn Gewerkschaftsbewegung hinansgeworfen worden ist. Nach Verübung von Unterschlagungen ist er mit einem übelbelenmiindeten Frauenzimmer nach Paris ges ihren, seine Frau und unmündige Kinder der öffentlichen Fürsorge cberlaffend. Tie Stadtverwaltung Düsseldorf hat ein Flugblatt an die Bevölkerung erlassen, worin es u. a. heißt: D'e gesamte Ver waltung ist lahmgelcgt. Die Folgen sind Not. Elend. Plün derung und Bcrzwciflung. Gewissenlose Führer lassen durch landfremde Elemente auf die wehrlose Bevölkerung schieße», was zahlreiche Opfer fordert. Hieraus gibt cö nur eine Ant wort: Die gesamte Bürgerschaft mutz sich gegen Engel und Konsorten anflehncn und alle ihre Verordnungen unbeachtet lassen. Rnr wenn die gesamte Bevölkerung einmütig diese» Standpunkt cinnimmt, wird eS mösilich sein, daß die Ltadt- vcrwaltuna z» einer geordneten Tätigkeit zurückkehrt. „Requisitionen. Köln. 8t. Okt. Tie ...Köln. Ztg." erfährt auS Krrseld: Unter dem Drucke der bewaffneten Stotzttupps der Sonder bündler stellen sich die unglaublichsten Verhältnisse heraus, unter denen die Oeschäfisleute und Laöenbcsitzer schwer zu leide» haben, von denen sie sogar unter Umständen zugrunde- gerichtet werden. Trupps bewassnetcr Sondrrüündlcr nehme'!! allenthalben „Ncguisiilvnen" vor, bei denen Meldung, Schuhe usm. im Werte von viele:« Billionen Mark gegen lcgung wertloser Scheine mitgenommen werden. An.h Kehlcittransporte für die städtische» Gab- und Esektrizitä-s- wortst wurden acp,lindert. Der dadurch entstandene S.v-b-'n wird auf 80 bis 40 Billionen geschätzt. Ferner wurde Vieh ivcggctricüen und aus dem Städtischen Scheachthoie geschlachtet. England gegen öle SeparaWsn. Ein englisch e Schritt in Paris und Brüssel. Loudon, 3l. Okt. Zu den Pariser Meldungen, wonach die britische Negierung Frankreich und Belgien benachrichtigt habe, datz sie die Legalität der vorläufigen rheinischen Negierung unter Dr. Dorten und Matthe- nicht an erkenne nnd fedcm Versuch einer separattstscheu Be wegung in der britischen Zone cnlgcgcntreten wkbr. wird von britischer Seite Hervorgehvbcn. daß der Schrii: der bri tischen Negierung in der Welse erfolgt sei. daß wn selten der britischen Botschafter in Paris und Brüssel geacitüber der französischen bzw. belgischen Negierung unter BcKrgnahme aus die betreffenden Stellen der Rede BaldwinS in Plymouth zniii Ausdruck gebracht habe, daß England die Lchaslnng separatistischer Staaten in Deutschland autzerhalb der Sou veränität des Reiches nicht gleichgültig betrachten klnne, und dal; dies ihrer Ansicht nach eine Zertrümmern«,« Ver sailler Vertrages darstcllcn würde. sW. T. B.s kremers in Köln verhastei. Köln, 81. Okt. Krcmcrs, einer der Leparatisitaführer. kam heute nachmittag im Auto hier au und wnrd« von der Polizei sofort inSchutzhast genommen. lW. T- Die Sachverjtiilidigenkonferenz. London. 31. Okt. Es verlautet, das, die britische Legierung an die alliierten Negierungen die Aufforderung gcrchtct hat. eine gemeinsame Einladung an die amerikanische Negierung ergehen zu lasse», sich an einem SachverständiaenauMutz zur Untersuchung der Zahlungsfähigkeit Deutschlands ult einem zuständigen amerikanischen Vertreter zu beteiliaen. ES be steht kein Zweifel daran, datz die alliierten Ncgicrrngen die acmcinsain a» sic acrichtctc Einladung anncumen nßrden. so datz damit dem Zusammentritt deS Ausschusses z» einem baldigen Zeitpunkt gerechnet werden kann. ES wird kür mög lich gehalten, das, der Ausschuß in Paris raaen wirb, weil dort die Ncpko ihren Sitz hat und von Parts aus Be:lin leicht zu erreichen sein werde :falls einige Untersuchungen an Or» und Stelle vorgenommen werden müssen. lW. T. Bi Rückkehr von Ausgewiesenen m- Verurleilten ins Ruhrgebiet. Essen. Sl. Okt. Die Direktoren Lat tan nn» Hetn- r i ch von der Zeche Zollverein wurden benachrichtig» tatz sie »»gehindert Ins besetzte Gebiet zurückkchrcn könnten Lattau war seinerzeit anLgc wiesen und Hcinrich zu li fahren Gefängnis in ooniu,nao.am vcrnrteM worden. Nie ver lautet, soll die Beurlaubung Krupps verlängert rvcrlen. Verlängerung des „Urlaubes- für Krupp Paris. 81. Okt. Nach einer HavaS-Mclduna aul Düffel- darf hat Krupp v. Bohlen und Halb« ch. der von der Bcsatznngsbehörbe auf sieben Tage in Freiheit acsetz worden war. sich heute im Düsseldorfer GcsänaittS wieder «ingefun. den. Er wurde darauf wiederum sürstebenTacepro, vtso risch fcetaelaskev.
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