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— s«1t« » — «ttRvod. 6» «. R«vMd« UW» daffelve nicht zu steigern vermocht, denn et beträgt dieses Jahr pro Leser täglich 50 Pfennige nnd 2 Dreiervrodchen. Die Buttenträger rrpalten eine ihren größeren Leistungen ent sprechende Extravergütung. Auch in den twrigen rbeiie» der Ober- und Niederlößnitz ist der Ertrag ein ausgezeichneter. Die Güte des Stoffes KM nichts zu wünschen übrig und ist den dessen Jahrgängen würdig an die Seite zu stellen. Ein Weinberg-» velißer erntete gut einem vcrhältnißmäßig sehr kleinen Flächen» raunie ilo Zentner prächtige blaue Trauben. Der Durch« schnittsprciö vetuig für de» Eentner iblaue) Prima-Waare 20 Mark. 'Aber nicht alle Jahrgänge liefern so erfreuliche Re sultate; so findet man z. B Jahre verzeichnet, wo man nur 24, ia sogar 18 und ist Fas, in der Hoilößnitz geerntet batte. Die übrigen Erntecrgebniffe hiesiger ostgent sind säst durchgängig als günstige zu bezeichne». Seiiniistüehe Getreidearten schütten gut. gebe» iedoeh wenig Stroh und dürfte» die gegenwärtigen hoben ---krohprciic beuenen bleiben, rvenn nicht von auswärts starke Zu- >ubc erfolgt. Die Kartoffeln sind vorzüglich in den bessere» Bodeuclassen hinsichtlich der Quantität wie auch rer Qualität vortrefflich gerochen, was ganz besonders für die ärmer-' 0lasse der Landbewohner von größter Bedeutung i". Birnen. Kirsch», Pfirsich-, aber vor allen die Pslaumenbäliine >oa>cn mit »Früchten förmlich überladen und mufften namenl!ie!> die '.'teste der Letzteren gestützt werden. Achsel weniger gereichen. ."üsteustiieiste nnd grünes Gcinüse waren gar vortreff lich gediehen, hauptsächlich aber Gurken und Bohne», welche zuletzt zu wa! reu Spottpreisen verkauft wurden. Die Erd beeren l Betten leider in diesem Jahre eine» nur sehr geringen Ertrag, da infolge der Im Vorjahre herrschendengrolienTrocken heit viele Erobeerpflanzcn verdorrt waren und die übrigen eben falls gelitten hatte.!, was die kleineren Lankwirwe hiesiger Ge gend umso i! werer betrifft, rg der Erlös auS den Erdbeere» eine» grollen Tpeil der JabreSeiimahniev. repräientitt. Die Henernte ,oar eine ffemlie!' ,.ntc ".'.'ittcicrntc. Grünstitter ist in ben >andi- gen ''egenden wenig, Gruinmcl last gar nichr gewachsen; dagegen ist über den Stand und die griMenthcliS vollzogene Einbringung deS Hcrbstinttcr.' nur Erfreuliches zu bel ichten. Kraut und Kohl hatten zwar im Anfänge viel von den in diesem Jahre inMionenweff: vorhandenen Raupen des Kohlweißlings t i'.epiü» i,ra -Ü'U g ZN leiden, haben lieh aber in ben letzten Mo na;.» noch gat erhell. Ebenso wciffc und Runkelrüben, von welch letzterer Art Eremplare von ganz euormecGcoffe gewachsen sink. Jetzt haben die Fairen bereits wieder ei» grünes Gewand a»ge- than, denn Dank des die letzten -Krochen gnbgltcnden rcgueriichcn 'Wetters ist das für nächstes Jahr ausgesäete Wintergetrcide gar vortrefflich angegangen und wollen wir hoffen unk wünschen, daff die ..dein dunklen Sehooff der helilgcn Erde anvcrtrante Saat wachsen nnd gedeihen möge, zum Segen nach desHimmelS Rath." — deicht immer isr ein gesunder Schlaf auch ein glücklicher zu nennen Das ff.stl'e der Zieaelmei'ter in der August Krentziger'schen Ziegelei in ; enterSdorf erfahren. Er legte sich am Abend des 24. Delegier ins Bett, schnarchte jedenfalls tüchtig, schlief den Schlaf des Gerechten, als er jedoch Tags darauf gestärkt erwachte, halten Diebe aus seinen Hosen, welche er neben sich auf die Lade gelegt batte, circa 39 Mark sammt Portemonnaie wcgsticbiyt. Das; die Langfinger die Beindüten liegen gelassen, ist immer noch ganz an ständig. — Seit 1t Tagen wurde der in der Brauerei „Bcrgschkdß- chen' in Pirna beschäftigt gewesene Bursche Dunkel aus Kötzschen- broda vermißt, und erst jetzt Hai man seinen Leichnam in der Vieh lecke auigefunoeu. Der junge Mann war seit einiger Zeit tiefsinnig und bat sich erhängt. 'Auch das Comptoir der Sächsischen Eisen-Jndustrie- Eesebschaft in Pirna ist in der Nacht vom 29. zum 30. Oktober von Dieben heimgesucht worden. Die festen Geldschränie, an wel che!: sie heriungen irehschastet, haben zwar ihren Bemühungen mit Erfolg widerstan'.'n, doch ist ihnen immer eine Summe von 50 Thaieen, sowie eu: Revolver zur Beute gefallen. Ta in der Hütte Tag und 'Rächt gearbeitet wird und sich wenigstens r>() Personen oi'-n befanden, so ist die Frechheit der Spitzbuben eine um so größere. r.ls inan die Werkstatt des Kistcnmachcrs A. in der Fregc- straße in Leipzig, welcher seit mehreren Tagen nicht in seine Fa- »nUenwshnung zurückgekehrt war, am 29. Qctober öffnete, fand man ihn era. ugr. 'Rabrnngsiorgen mögen den Mann zum Selbst mord getrieben haben. Es jammern ihm Frau und 4 Kinder nach. — Ru^ Libernhau klagt man über das zu zeitige und strenge Auftreten des Winters mit Frost und Schnee, so daß in der dortigen Gegend und aueg weiter hinauf ins Gebirge die Kartoffel ernte, abgesehen davon, daß es ungeachtet des Tagelohnes von >2 Groschen an Leuten zum Au-Smaehen fehlt, auf Schwierig- teiten seom. — Unt . einem Bogen des Eis-enbahnviaducteS der alten Röchln;,.: Straße fand man am OI.Dctober einen Mann, welcher ans mehreren Wunden am Kopfe blutete und mehrfache Brüche beider Beine erlitten halte. Er ist in -Folge dessen verstoröen. Ein Berercehen schei'-t nicht anzunehmen zu sein; der Verunglückte, Enlstehuug des Brandes noch nickst erklären. Zivciai >->>-» s-a-MÄ.l, n°ch is>. wchr-nd! » r>er Nacht vom Viaduct herabgesturzt. Verlautbarungen im Handelsregister. Aus dem die »Firma „Vere.nS-'e'argnefsabrik zu Dresden" betr. Foiium ist eingetragen worden, daß Johann Elias Loug hier als e-stcc Gestlnsts utznr, Frcdrick' Reinhard Schmiedcr als zweiter G.schäitSmhrcr uno Johann veinrich HanSobm hier als Stett- rertieler den Vorstand der Genojseiischait bilden. — Eingetragen die Firma ..Grüner und Findcijen", Inhaber: Louis Eduard Grüner und Ernst Richard Finde.>en. Beide Kaustcut: hier. — Aus der Firma „4. Leiftner u Comp. vorn:. Gottstied Bervig" ist der bisherige Mitinhaber Traugvkt Gustav Adolph Büttner aue-geschieden und der Kaufmann Hugo Rudolph Theodor Bütt ner als Mstiuhavcr eingeirercn. T ie bisherige Firma „Paul' Buffe" iaulct »aninehr „Busse und Liekl". der Kaufmann Se- vccni Buguit Lieel ist nivr mehr Prourist. sondern Mitinhaber. Eingerra ie» die Fstma ,.Gebr. Tiia-..", Inhaber die Kaui- lentc Bernhard und Wilhelm Tischer, hier. — Die Firma „F. u. I. Licke' in ausgelöst und Franz Hicke Liguidator. — Eingetra- g n die Firma „--ranz ' icke', Inhaber Franz Hieke, hier. Fer ner die Firma „Julius Handrich", Inhaber Earl Jul. Hantrsch, hier. Di Firma „QSear Warinisth". Inhaber Earl Oscar Eon- stantin Warnrnth, hier. — Erloschen die Firma „Max Ulbricht". - Dessen ni-Ke Sitzung derStadtverordne'ten Mittwoch den ff. November 'Abends 0 tlhr. Wahl zu der Stelle des erste» Bürgermeisters an Stelle des mit Jahrcsichluff frei willig ausscheicciiden und in Pensionsstand tretenden Bürger meisters Renbcrt; Bericht des Finanzausschusses »der die Wasser zuführung in dag ehemaligeGevaner'sche Grundstück an derRade- bergcrstnffc; des Rechtsausschuffcs über die Ausführung dev ReichSge'etzcg. die Beurkundung des Personenstandes und der Ehelchilenu!!; Herr.; deS VeiwaltungöanSschusseS über die Er- rictstnn- eines Fenerwelstdepoks: über das Straffeiireinignngö- wcien ; über die 'Anstellung eines Heizers an der 2. Bürgerschule; über die Gewährung von Stellvertretniigskosten für den erkrank ten Rcgnstator bei der Kirchen- und Schulervedition; über den Antrag de« Stadtv. Gehst u. Gen. und de;. Or. Welte, verschie dene Straffen- und Platzcorrectioncn auf, bcz. an der Lbvtauer- sirane h-.str.; über die Errichtung einer neuen Küchenanlage tm Ltattkraiikcnbansc; über die Bewilligung der aus Abjacenz de» Eoinmungrnndstückes 'Rr. 7 am Friedrichstädter Marktplatz ent fallenden Schleuffenbaukosten; deS Finanzausschusses über die Gewästrung einer llntecitüpung an die in Ruhestand trAende Lestrerin Funk an der i. 'Kürgerschulc; über verschiedene Rach» dcwllligungcn zu den diesjährigen Garbeleuchtungöerweiterungen; über die Aspstaltirung der Landbauöstraffe. - IMtterunkze-Beobatdtung am 2. Novbr., Abd. 5 U. Barometerstand nach Qtto -L VSsolt hier: 28 Paris. jZoll 4 L. lleit gestern 2'st- L. gestiegen!. - Thermometer nach Reaumur: ü Grad über Null. — Dir Schloffthurmfahre zrigte Nordost» Wind. Himmel: hell. — «ldbvd» tnDre»de«, r. Rovbr.. Mttt.: »1 «ent. unterv. r«ke»ßes»tchte. Le»tsche« «eich. Der Marine-Etat weist aus tn Einnahme 203^30 ;i>i. Dagegen betragen die SluSgaben 2i,0ltlll70. 7S s».. mitbin für I87V mehr 8.NS.SS0 M. Die einmaligen Ausgaben bettagen lO.OOy.OOO M. Hierzu die Summe der dauernden riuvgaben giebt die Gelamintsumme aller Ausga ben mit 31.Ol«.170. 75 Bi. Der vorige Etat setzte aus 40.3U0.07I. 80 M. — Die einmaligen Ausgaben entstehc» durch Garnisonbauten in Wiibelmsbaven. Kiel und Friedrich»»«, zur Einrichtung der deutschen Skewarte, Herstellung von Hasenein» sahrten u. s. w Als eine neue Forniatlon erscheint ein beson« dereS Torvedo-Perioiial an Stelle deö bisher für ben Torpedo« Verwaltungsdienst bestimmten ZcugpersonatS, welches auch beim Gebrauch deS TorpedomntcrialS. zum Legen von Sperren rc. Verwendung finden soll und deshalb eine erweiterte Au-bllbuna finden muß. Daß Kommando führen st Torpedolteutenantß und 2 Torpeder erster und 4 Torpeder zweiter Klaffe sowie ein Elek trotechniker. Ein RealerungSantrag, betr. die Ausnahme einer Anleibe für Zwecke der Telearaphenverwaltung bis zur Höhe von st.st00.000 Mark, die mehrfach erwäbiiten Entwürie betr. baS Urheberrecht an Werken der bildenden Künste, an Mustern und Modelten und den Schutz der Phokogravbien gegen Nachbildung sind dem Reichstag zugegangc». An Petitionen sind beim Reichstage be reit 22 l eingegangcn; davon geben »0 an die Justizkommission. Unter den übrigen beziehen sich ff« aus den Zolltarif. Wie überaus mangelhast her vom Bunbcörath oder richtiger vom preußischen Jnstizminister auSgearbeitcte Entwurl einer Snai, roceiiordliumi war. ergicbt die einfache Tbatsache. daß die ReichSinstizcommission von den 425 Paragraphen desselben nur l77 unverändert bestehen ließ, llnb dabei entspricht derselbe noch jetzt nur den allrrmasilgtten Anforderungen. Nach der neuen Rekrntirungo Ordnung soll die mlllteirärzt» lichc Untersuchung derKörperdeschaffenbeit kcr EIntretenden unter Benutzung aller, von der Winenschast dargrbotenen Hil'Smittet mir der größten Gcwiffcnhaitigkcit erfolgen; der Militär-Vor- sttzcnbc der Ersatz-, beziehungsweise Ober-Ersatz-Eommiision ist jedoch an den Auösprnch deö Arztes nickst gebunden, sondern ent scheidet unter eigener Verantwortung, wobei die vom Arzte Vor gefundenen Feister nach testen Angabe in die ajpdabetisck'kn und die VorsteUungSlisteii eingetragen werten. Aehnlich wird eS ge halten, wen» Soldaten wegen Krankheit vorzeitig aus bem activen Dienste entlasse» werken sollen. ES entscheidet da der komman- direndc General des Armcecorp», nachdem er den Befehlshaber des TruppentheiiS gehört hat. welcher natürlich da» ärztliche Zcugniß »eiznlcge» hat. Auozuwählen sind «ür die Garde „die körperlich und geistig begabtesten Mäitärpslichtlgen von nntaerl- hg'ter Führnng": für die Jnsantcrw, Jäger und Schützen Mill- tärpffickstige. welche den Anstrengungen der Märsche gewachsen und zum «gebrauche des Gewehrs befähigt sind, und zwar die gewandtesten «ür die Jäger, Schützen und Füsilier-Regimenter; iur die Eavaleric, Artillerie nnd Train Militärpflichtige, weiche mit der 'Wattang von Pscldcn vertraut oder zum Dienst zu Pferde besonders geeignet und von nicht zu großem Kbrperge Wichte sind; für die Pionniere und Eisenbastntrnppcn solche, die zu anstrengender Arbeit im Freien geeignet und ihrer Profession nach für den besonderen Dienst dieser Truppen bciatstgt sind. Wie der Eorrespondent der „Times" seinem B'atte telegra pkstrt, wird die kaiserliche Marine kür taS nächste Jahr stooo an statt wie blöder 25« 0 Rekruten cinstellen. Zn den vielen Vorschlägen, welche sich aui die Acndcrung der bisherigen FestungS- und Befestigungsanlagen beziehen, ist neuerdings noch daS Projoct von mobilen Festungen hinzuge treten. Dieses Project besteht, nach der „Voss. Zta.", darin, die Beiesiiglingkarbeiten überhaupt erst mit dem eintretenten Be- cüriniste an de» geeigneten Punkten auözufübren, ta'ür aber die Mittel vier;» in noN'wendiger Ausdehnung schon im Frieden an de» vortheilhaft gelegenen Bahnknotenpnnkten bereit zu halten. Es wird auch beabsichtigt, schon im Frieden an diesen Punkten Vcrpsleglingöstationcn stir Truppen anzulegen, unv zwar der artig. daß bei einer eventuell eintretcnden Mobilmachung ohne Zeitverlust diese 'Anstalten in Betrieb geletzt werten könne». Im Walte zwischen Minden nnd Bückcbnrg, bei der sogc- nann'sti Bückcvnrger ElnS. hat ein Duell zwischen einem Artil lerie-Lieutenant R. nnd einem Eivllistcn staltgesundcn. Difse renzc» zwischen Ihne» in einer Restauration sollen Veranlassung dazu gegeben haben. Das Duell fand mit Pistolen stellt und der Lieutenant 9t. erhielt einen Schuß ins Bein. Der Verwun dete wurde, nachdem er vorläufig verbunden war, ins Militär- lazareib gebracht; seine Heilung bürste längere Zeit ln Anspruch nehmen. DaS keii lg lickst LankwehrbezirkS-Eommavto München hat einen Lantwehrmann mit l l Tagen i !) Mitttlarrcst bestraft, weil er bei der Eontrolversammlung die KricgSdcnkmünzc nicht irrig. Wir würden die Mittheilung für erfunden halten, w.iren unv nickst Fälle bekannt, in welchen wenigstens Strafandrohun gen gegen Reservisten, die ohne Denkmünze ans den Eontrolvcr- sammlrmgcn erschienen, ausgesprochen wurden Frankrcicli. Das Miltelmecrgeschwader bat Unglück. Vor einigen Monaten, als noch La Roncwre le Ne-urv daS Eommando führte, ging bei rivem mißlungenen Ätanöver I» den corsischen Gewässern der For alt" zu Grunde: jetzt ist das Admiralschiff, der „Magenta", bei Toulon In Brand gcratbcu und in die Lust geflogen. Der Vlee-Admlral Roze kann in sestiem Bericht die andere Schiffe, Auilicge» des genug gelöscht werben konnten, von brennenden Balken beschädigt und in Brand gesetzt worden; aber auch hier ist. wie eS scheint, kein Menschen, leben zu Schaden gekommen und daS Feuer wurde schnell bewäl tigt. Dem Publikum zum Tröste meidet die „Agence Havas", daß der ..Magenta' doch binnen Kurzem außer Dienst gestellt werde» sollte nnd daß seine militärische Lcistungskrast seit Ein führung der neuen Verbesserungen nur untergeordneter Art war. Sein Panzer, von 12 Centimcter Dicke, beschützte nur die Wasscr- tracht und einen Tistil der Batterie. Er gehörte zu den größten Schirm der Flotte und war Im Jahre l^stl in Brett vom Stapel gelassen worden. An seine Stelle wird der „Richelieu", ein Paiii.r'chiff neuern Ursprungs, treten. In Vcrvicrs vrach an: l. November in einer Wollspin- ' nerei eine FenerSbrunst auS, die erst Im Laute des nächsten Tageö bewältigt werden konnte. Die Wollivinnerei ist vollständig rlle- dergebraimt. Bei dem Brande ist eine Person um das Leben gekommen mehrere andere sind verhetzt worden. Der durch taS Feuer ang-rieh.ele Schaden soll sehr beträchtlich sein. — Das Wasser der Garonnc ist b i Toulouse ,'ehr beträchtlich gestie gen. der Regen bauert unausgesetzt iort; man fürchtet abermalige Ucberschwemmungen. Arabien. Der „Seravio" ist mit dem Prinzen v. Wales in Ade ii cingetroffen. Der Prinz ist am Vormittage an das Land gestiegen und von ben Behörden, sowie von Deputationen der Kaustnannschast und der Eingeborenen feierlich empfangen worden. Feuilleton. -s- Die Herren Holschautpleler Deitmer und Nasser- mann gastlrten am Freitag und Sonnabend im Freiberger Stadttbeater bei Direktor Hansing, — welcher nunmehr mit seiner Gesellschaft in Meißen spielt. Während Dettmer alS „Posa" und „Test" austrat, spielte Bassermann „Don EarloS" und „Melchtbal". Ausverkauftes Haus, geräumtes Orchester und Beifallsstürme gab eö an beiden Abenden. Der „Freiberger Anzeiger" spricht mit Bewunderung von Dettmer und mit größter Anerkennung von Basiermann, dessen „D»n EarloS" durch geistvolles Verständniß und hinreißende Wärme sich ausgezeichnet hat. Der iunge, strebsame Künstler, kessen Krast man vier fast gar nicht in der Tragödie >,eübt. geht nunmehr definitiv am 1. Januar künftigen Jahre» nach Wien zu Heinrich Laube. ck Nach dem schönen Erfolg de- 1. AbonnementS-Concerte- deS Herrn Mannöteldt darf das zweite Concert <stO. Nov.) eines nock' regeren Besuches der Musikkennrr versichert sein. Eö soll das Vorspiel zu Tristan und Isolde v. M. Wagner bringen, die Herenvarlatlonen von Paganlnl «Pros. Lotto anö 'Warschau!, Weber s großes Elavlerconcert IVmoll von E. M. von Weber «Pros. Seist aus Eölns u. A. m. ck Am ersten November eröffnete die als Gesang-lehrerin mit schönem ErfBg p« thätige Großh. Weimar. Kammersängerin A. Götze eine Opern» und Gesanalchule. Im vokal dersAßen Lättichaustraße Nr. o «and zu diesem Anlaß eine Eolre« patt, welcher außer literarischen, künstlerischen und journalistischen Elementen, auch olftciell bekannte Namen anwohnten. Der russ. Gesandte v. Kotzebur. Hoiratb Or. I Pabst. der srübere Wcimarisch« Intendant von Veautteu-Marconnav und Andere. Im Prolog betonte Frl. Gbtze die Nothwenblgkeit deö künstleri schen Idealismus altz Gegengewicht zum modernen Handwerk», tbum in den Künsten und gelobte erstere Richtung mit aller Energie zu vertreten. Das folgende Eoncert brachte Gesangstückc von Händel, BoicldIeu.L«S»t. Lasten. R. Becker. Brücklrr.Volkinann. Rubinstein rc. und zuletzt in Eostüm die Jntrava auS Martha. Hier wie im Loncrrtsingen machte durch Etiwmbeaabung und technisches Können eine junge Dretzbnerin, Frl. Zimmermann, von sich reden. Im LIebervorttag erfreute insbesondere durch zauberhafte Anmuth deS Vortrags Frl. v. Kotzebue. UebrigenS waren die Namen der Executanten nicht genannt und bürten wir mit einem aufrichtigen Glückwunsch die Erwähnung deö neuer: Unternehmens beschließen. ck Anö der Masse geographischer Werke der Neuzeit ragr Gustav Neumann'ö „DaS deutsche Reich in geogra phischer. statistischer und topographischer Be ziehung" rühmlichst hervor. Diese- bei G. F. O. Müller in Berlin erschienene Werk lPrelv ü Mark) ist für jeden Geschäfts mann. Landwirt», Verwaltungöbeainten. ja man könnte sagen, ZeitungSIeser, ein höchst willkommenes Nachschlagcbuch. Wer sich von der Masse deS darin behandelten Stoffs einen Begriff machen will, dem zeigen die 25ck>oo Namen, welche daö Register zeigt, welche Unsumme vou Fleiß in dem Werke steckt. Hantel und Fabriken, Eilenbahn und Tclegraphenstationen, Staaiö- und städtische Budget», Stcuerenräge und Zölle, VeriasiungSverhült. niste und Naturprodukte. Volkobanken und Postorte - Alle» findet sich in höchst anziehender Weise geordnet vor. ES giebt kein geographische- Werk. daS über die Verhältnisse Deutschland ein so klare- und umfassendes Licht verbreitete, wie das Buch Neumann'ö. Eö ist geeignet, der Geographie noch mehr Freunde zu erwerben, als diese nützliche Wissenschaft schon besitzt. Die Verhältnisse bringen e» mit sich, daß gewisse Dinge, Zahlen und Verhältnisse, die im Augenblicke des Druckes richtig sind, beim Ericheiiien eines Buche» im Buchhandel veralten. So ist z. B. noch König Johann cllS Regent Sachsen» ausgeiührt. Möge bald eine neue Auflage nöthtg werden, damit der Blenenffeiß des Verfassers, der jeder Veränderung der Statistik emsig vachspürt, die inzwischen eingetretenen neuen Verhältnisse bald nach tragen kann! Vermischte». * „Sport" giebt über das HochzeitSkbrv»en der Herzogin von Mrdlna-Eoeli. Nichte der Kaiserin Sngenie, folgende Detail-: Man zählte bei demselben icchzig Taichcntücher, wovon ei» Dutzend zu 1000 Francs das Stück und die übrigen zu verhält- mäßigen Preisen. Au! den ersten kostete die bloße Wappeisttickkrei loo THaler. Man sieht aus denselben das Wappen der Berwlck neben jenem der Medina-Eoell. inGoldsäden gestickt, welche best,. Waschen ben Glanz nicht verlieren. Ncbstdcm befanden sich bei der Ausstattung »och sieben Kaschmirs In allen Farben de» Regenbogen», von denen der weiße auö Persien gekommen uns in Gold und Türkisen gestickt war. * Zum Gotthard-Tunnel. Aut der JahreSversamn» lnng der schweizerischen naturtorschenden Gcsellschait in Ander matt hielt Professor Eolladon ans Gens einen Vortrag über die beim Gotthard-Tunnel in Anwendung kommende» Maschinen, weicher tn mehrfacher Beziehung von großem Interesse ist. Wir entnehme» dein Vortrag nach der „N. Zür. Z." Folgende»: 400 Arbeiter gebrauchen mit ihren 400 Lampen in 24 Stunden zusammen 120,ooo Kubikmeter irische Lust. Die 80Kilogramm Dvnamit, weiche täglich abgestuert werden, gebrauchen R>,!»!«l Kubikmeter Luit. DaS macht zusammen einen Lustverbrauch von lüo.ooo Kubikmetern. Die Eomprcssoren lieiern durch die Bohrmaschinen n»v Förber-Locomoliven In 24 Stunden 172.000 Kubikmeter Lust ln den Tunnel. Wenn auch mehr als der Ver brauch. ist daö doch noch weitaus nicht genug, denn lange bevor das lebte vorhandene Sauerstoff-Atom verbraucht würde, wäre die Luit zu schlecht geworben, um darin zu leben. Zudem isr b>e Verthcllung der irischen Luft eine zu uiigleichsörmige. Es sind nun zwei Gasometern ähnliche große Glocken, an beiden Enten eine» Balancier hängend, amgestellt worden, welche, von Wasser getrieben, in der Minute sich zehnmal heben und senken, so daß hierdurch 500 Kubikmeter schlechte rauchige Luft durch Röhren aus dem Tunnel gelaugt werden. ES muß dadurch eineStröm- mung irischer Luit von außen in bcn Tunnel hinein entstehen, welche sür 000 Meter Tunnellängc vollkommene Erneuerung der Lnit erzeugt. Diele Aspirationsglocken kommen in den nächsten Tagen in Gang. Die Eompressoren pressen mit enormer Kraft comprimirtc Arbeitslust ln den Tunnel die AspIratlonSglocken arbeiten mit wenig Krast, bringen aber ein ievr großes Quantum Lust In Bewegung — »amlich 500,000 Kubikmeter In 24 Stun de» — io daß in Zukunft im Ganzen den Tag hindurch 0st0,0<>0 Kubikmeter frische Luit elnslrömcn werben. * Eine verlorene Fahne. Ein militärisches Fest eige ner Art beging i» Petersburg neulich das Lelbgarde-Jäger- Regimcnt. Die Veranlassung dazu war daS Wicderamstnren einer im Kriege von 1828 verloren gegangenen Fahne. ES war daS 2. Bataillon öicics Regiments gewesen, welches in dem un- „lückliche» Geicclst von Hassem-Lara am 10. September >828 seine Fahne cingebüßt halte, ohne daß inan sich klar geworden, wie eS damit zngcgangcn war. DaöRcithscl warb immer größer, aiS die Türken in ,>-olge einer bald daraus erlittenen Niederlage sämintlickie russische Trophäen wieder auSzulieiern hatten, dtcS auch pünktlich thatcn, unter den zurückgcgcbenen Stücken das ge nannte Feldzeichen sich jedoch nicht befand. Erst jetzt sind die Reste der allen Fahne wieder autgestinden worden. Ein verab schiedeter General. Sabanin, welcher aiö junger Offizier ten Tür- kenirldzug in den Reihen der Gardeiagcr milgemacht, batte die Fahnenrestc nahezu 47 Jahre lang heimlich bei sich verwahrt und sic erst nach seinem vor Kurzem erfolgten Tode dem Regiment wieder zukommen lassen. ES wird nun bekannt, daß in dem ge nannten unglücklichen Treffen, in welchem es ben russischen Garde- Jägern besonders schlecht erging, drei Offsizlere die Fahne dcS 2. Bataillons, um sie vor der Wegnahme durch die Türken zu schützen, in Theile zerbrochen, rcsp. zerrissen und dieselben dann in einem Gebölz unter der Erke auldewahrt batten. Die beiden Kameraden sink später gefallen, der Lieutenant Labanin wurde verwundet und hat nach seiner Wiederherstellung das Fahnentuch ausgesucht unk sorgfältig verheimlicht. Eigenwümlichcr Weise sagte Sabanin über die Grünte zur Geheimhaltung seines Ver fahrens nicht daö Geringste aus. Da inzwischen daö Bataillon längst eine neue Fahne erhalten bat, so wurde die alte, historische »ui mehr alö Rcliguie in der Rcgimemstirche ausgestellt und hieran im Beisein deö Kaisers eine besondere Feier geknüpft. * Vor den Schranken deS Berliner KreiöichwurgerichtS stand kürzlich der Wärter deS sogenannten „sidelcn Gefängnisses" zu Köpenick. GericbtSbvte und Gefängnißwärter Hackclberg, um sich wegen deS Verbrechens der Bestechung im Amte zu verantworten. Seit Jahre» war jeder Verurthcilte glücklich, nach Köpenick zu kommen. Für Geld und gute Worte gab es da gute Kost, gute» Bier, viel Tabak und vergnügte WHIstpartien. Die Zellen waren selten geschlossen, man ging im Hofe spazieren oder saß tn den Zimmern deö Wärters; wer besonders wohlhabend war, konnte wohl auch vom Gefängnisse aus eine kleine Geschäftsreise machen. Jeden Abend durften die Verwandten vermöglicher Gefangener begueme Betten In die Zellen tragen, und galt eS die Entlastung eines angesehenen Jnhastirtcn. dann arrangirtc der Wärter regel mäßig ein kleines ,>est mit vieler Gemüthlichkelt. Die vorgelate- ncn Zeugen, meist ehemalige Gefangene, führten daö Benehmen des Wärters nur aus dessen angeborene Milbe und Humanität zurück, und so wurde der fidele Gefängnißwärter, der übrigen» von seinen Vorgesetzten a!- sehr brauchbarer Beamter bezeichnet wurde, von den Gcschworncn alS „nichtschuldig" erklärt. * Ein S tatistIker bat berechnet, daß alle Newyorke» Hotels zusammen Im Stande sind, 74,WS Gäste auf einmal zu beherbergen, vorausgesetzt, daß unter denselben die gewöhn liche Anzahl von Ebepaaren sind, die steh mit einem Bette be gnügen. Sollten dagegen viele alte Hagestolze und Jungfern aui einmal anlangen und nach Gewohnheit ein ganzes Zimmer lür sich aUeln beanspruchen, so würde sich die Capacität der Hvlel« bedeutend reductren.