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Dresdner Nachrichten : 16.08.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188108160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-08
- Tag 1881-08-16
-
Monat
1881-08
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.08.1881
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- v Satt» » - s« »«r Adam hiett Herr Diaconu» Sachse au» Briesnitz die _ worauf die Jahne, welche wieder ei« Kunstwerk der rrnommirten Kunststickerin Irl. Hedwig Jitzau in Dresden ist, ent« rollt, und von den Festjungsrauen übergeben wurde. Se.Maj. der König batte der Jabne einen wcrthvoll« Nagel gesandt, welcher durch den anwesenden Bezirksvorsteher Wolffram auö Dresden in den Schaft der Halme geschlagen wurde. Desgleichen batte auch Ihr« Majestät die Königin der Hahne eine Schleife gespendet. Die Hahne erhielt im Ganzen 32 meist werthvolle Nägel und 3 Schleifen. ''Nach Beendigung der Feier fand Concert und Ball in Roßtbal und Niedergorbitz statt. — Der selbst bei ungünstiger Witterung sein zahlreiche Besuch der Erklärungen geregelter Atl> inungen ozonreicher Luft seitens des Herrn Or. mell. Flciiiming in Blasewitz veranlaßt de» genannten Arzt, dieselben in dieser Woche noch täglich (mit Aus nahme der Mittwoch) Nachmittag um ü Mir und ü'/>> Uhr zu wiederholen, wozu auch Damen willkommen sind. Ein Eintritts geld wird nicht erhoben: jedoch erbittet man sich am Schlug in ausgestellter Büchse einen beliebigen Beitrag für die ärztli 'affe Ein ügestellter Büchse einen ' beliebigen Beitrag für die ärztliche Wittwen-, Waisen- und Hiwalidenkasse zu Leipzig. — Man schreibt dem ..Sprudel" ans H r a i^z e n s b a d. verkaufHeschäft. namentlich d«i Schwein« sehr in die Länge und wurden knapp die Preise vom letzt« Hauptmarkt erzielt, während Kälber flotter und zu ungezogenen Preisen genommen Erden. .alogischen Garten da»?" " ' verregnete, belebte ihn am El Mehr als «00 lkrend dein, Conecrt wie gewöhnlb . „ um so zahlreichere Menschenmenge. sucher lustwandelten schauend und sich ergötzend durchs Alllagen. Zu de» Schlau Borgang gegenüber der Hürslin 'Natalie von Serbien erregt hier allgemein peinliche Sensation.^ Vor ihrer Abreise wurde dem Rcise- marschall der Fürstin von Seite der Direktion des sogenannten Singer'ichen Badei,auws die Rcchiimig für die von der liolienHrau ccimung gebrauchten 12 Moorbäder in der Höhe von 1-100 fl. ö. W. präsen- tirt. Der Hüist verweigerte die Bezahlung und lies, bis auf Wei- tercs Rechnung und Geld beim hiesigen Bürgcrmeisteramte depo- nircn. Als der Bürgermeister bei der Abreise der Hiirstin die Hofs- ^nnr muß», nung auüsprach, i» der kommenden Saison den hoben Gast wieder in HranzenSbad begrünen zu können, meinte der Hürst lächelnd. Wenn ich eine Erhöhung der Eivilliste erhalte! — Wie schon vor 1t Tagen, fand am Sonntag wiederum ein musikalischer Vortragsabend der Sommerfrischler in Klotzscha statt, der allgemeinen Beifall fand und in geinütlilichster Gesellig keit verlief. Verschiedene Herren und Damen, durchaus begabte Dilettanten, schassten durch ihre Talente in Instrumental- wie Vokalmusik dein zahlreichen Auditorium vielfachen Genus,. Ueber- haupt ist das so reizend im Walde gelegene Klotzscha in letzter Zeit sehr stark als Sommersrische sregucntirt worden und es herrscht dort, bei wirklich gesunden ländlichen Vcrhältinssen ein wahres Hamilicnleben unter den Sommergästen. Tie Ortsbewohner sind zuvorkommend, die Logis billig und sauber und die Gemeinde behörde human; es werden so der Hreundc dieses Ortes immer mehr. Der Ueberschutz des obengenannten Eoneertes ward der dortigen Armenkasse übermittelt. — Nun bat auch Herr B r a u n das von ihm bis vor fünf Jahren zu allgemeiner Zufriedenheit geführte „Brauns Hotel" wieder selbst übernommen. — Trink - Gcnüs s e. Zunächst dem zarten Geschleckt gereckt zu werden, kommen wir zu dessen Lieblingsgetränk: dem Kaffee. Unsere Kaufmannschast befleißigt sich in die,ein Artikel ganz beson ders, dem Publikum Gutes und PreiswürdigcS zu bieten, und sei nur beispielweise das Geschäft von B. K l c m m' s N ackfolger (Landbansstraße 1) erwähnt, welches ein großes Kaffee Lager zu ausfällig billigen Preisen hält. Die Wiener Mischungen finden ganz beiondcrs allseiligen Beifall, welche aus zwei Kasfeesorten ge brannt das feinste Aroma und dem „Schälchen Heeßen" einen vor züglichen Geschmack geben. — Daß die Lockwitzer GrelIm a n n s ch e n L igue u r e einen weitverbreiteten Ruf haben, ist als bekannt vorauszusetzen, es ist aber auch das Bestreben seiten der Habrikanteu vorhanden, diesen nllbegründeken Zins fortzupflaiizen und zu erhallen. Grellmann's Ligueursabrik in Lockwitz «jetziger b'jäliriger Inhaber .Herr Earl Seifert, bestellt seit nunmehr 70 Haliren und hat ihr Hauvtlager in Dresden Herr Mietzsch, ^Neustadt (Hauptstraße) über geben, während in Lockwitz selbst ein^reizender, schattiger Restau- rationsgarlen eingerichtet ist, wo Herr Seifert neben dem prächtigen Ebartrense, Vanille, Marasguino, Erambnmbuli :e. auch gut ge pflegte Biere verabreicht. Ein Besuch dort ist sehr zu empfehlen. Der Acptclwcin bürgert sich bei uns auch immer mehr ein und soll denen Genuß für viele Körverkonstitutionenwhrwobltliätig wirken. Am Allmarkt, in dem Hause der Marien-Apotheke, wurden für Herrn Petsch .fnn. jüngst wieder 50 Orbost Hrankfurter Aepsel- sast al'gcladcn. abcsebcn von seiner eigenen Fabrikation aus frischer Frucht.' Die Keller iverden stets vermehrt und erweitert, um dem ncl, halbjährlich au, 5<>,lX>0 Liker beziffernden Umsätze genügen zu können. — Bekanntlich wird Tokanerwein schon seit langer Zeit als ein durchaus zweckentsprechendes Slärknngsmitlel seitens der Aerzte mit 'Vorliebe angewandt und auch den übrigen Medicinal Weinen im Allgemeinen vorgezogcn. Die 'Vorzüge, welche dieses onnabend onntaa eine ahlmde) Be te prächtigen ... .... gen war kaum zu gelangen; man mußte sich selbst förmlich durch die Menschen durchschlängeln, um die kolossalen Reptilien zu betrachten. Zu den bereits erwähnten Rieseneremplaren ist am Sonntage noch eine interessante Gift schlange, die Klapperschlange oder erwvavvlln der Spanier (auch Schauerklapperer genannt, crostalns huirulu», deren Heimath Brasilien ist) gekommen. Neben diesen sebenSwerthen Reptilien ist eine Busch- oder Bogelspinne (öl.vgalo aviaularür), ebenfalls aus Brasilien, von dem Tbiervatcr Hagenbeck ausgestellt. Der Zoolog. Garten selbst vermehrte seinen Tbierbestand durch den Ankauf von >'t Paar Nkaskenschweincn und eines südafrikanischen Wildschweines, das sich von seinem europäischen Bruder durch seinen viel spitzeren Kopf unterscheidet. Biele Mühe und große Umstände verursachte am Sonnabend der neu angekommene Tiger bei seiner Einlassung in den Nachtkäfig. Offenbar gefiel es diesem wilden Sohne Ben- gnlicnS in dem geräumigen Eckkäfig weit besser, als in dem engen Kasten, in dem er hierher geschafft, oder gar in dem schmale» Be hälter, in dem er während der I2tä,ngen Seereise von Indien nach Triest untergcbracht worden war. Dem Tiger beliagte eS neben der Tigerin so gut, daß man ihn mit Stangen und mit Hutter in verwendet worden, um d Nässe zu schütz«. Mit nicht durch, wie denn ü 'ich au' send« Bestät »Morgen» Zackwaaren vor ! kai mit der aatr von ihm des ahme ulativ» vom t. 15 Tagen ven der Bei« Innenkäsig des Raubthierhauseü treiben, respektive In einer zwischen Alt- und Neustriesen gelegenen Sand grube winden am Sonnabend zwei größere Knaben beim Spielen von einer einstürzendcn Wand verschüttet. Der eine Knabe vermochte sich mit vieler Mühe allein aus der Sandmasse lieraus- zuarbeiten, während der andere durch lierbeigelwlte Leute heraus geschaufelt werden und erst »ach und nach wieder zu sich gebracht iverden mußte. — Polizeibcricht. Am 11. d. M., Nachts gegen 12 Uhr, bat auf dem Albertplatze zwischen mehreren Personen aus dem Arbeiterstaude eine größere S ch l ä g erei stattgefundcn, bei welcher ein Mann eine nicht unbedeutende Wunde am Kopfe erhalten, die ihm in der Poliklinik am Kaiser Wilhelm Platze verbunden wer den mußte. Am 5. d. M. Nachmittags OÄ! Uhr ist in der Elbe an der Schneidemühle von Grumbt der Leichnam eines anscheinend in den 20er Jahren stehenden, dem Arbeiterstaude angehörigcn Mannes a n g e schwo m m e n und polizeilich aufgehoben worden. — Ein Tlieil der b ö h »i i s ch e n Turner, welche am Sonn tage das uordbölmiischc Gauturiisesl in Aussig mitgcmacht hatten, unlernahm am Sonntag Abend noch einen Ausflug nach Dresden. Truppweise bewegten licb die schlanken Deutsch Böhmen gestern durch unsere Stadt, das lange hier nickt gesehene Schwarz Roth- Gold auf der Brust. — Das Kgl. Amtsgericht in Radcberg beraumt den 20. Scpt. als Termin für die nothwendige Versteigerung des Erblehn- gericbts in Kleinwolmsdorf an. Dasselbe gehört der Hrau Philipp und ist auf 205,100 Akk. gcwürdert worden. Hm benachbarten Stries e n wurden drei Einwohner, von denen zwei verheiratlict sind, wegen Vergehen gegen die Sittlich keit verhaftet. — Im Plaucnscbcn Krnnde ward am Donnerstag unterhalb der Begerburg der Kutscher eines sclnverbeladciien Kohlenwagens in Holge S ch e u w e r d e n s der P f e r d e hernbgeschleudert und da er unter die Rüder kam, sofort gelödtet. Tie Pferde stürzten ans dem Bahnübergänge am Helsenkeller Tunnel und dem Bahn wärter blieb kaum noch Zeit, dem schon hernnbrausenden Zuge das Haltesignal geben zu können. — In Hreiberg ist eine kindliche Diebesbande aufgehoben worden. Bürschchen von !) bis 15 Jahren haben vereint förmliche Raubzüge unternommen und während des letzten Reiterschießenü und des darauf folgenden Sommermarktes die Verkaufsbuden ge plündert, Galanterie-, Spiel-, Eßwaarcn, Eigneren w.. auch Geld gestohlen und letzteres vernascht. Leider sind in mehreren Hüllen die Eltern Mitwisser, denn man hat Vieles, was die Kinder ge stohlen haben, in den Wohnungen der Eltern gesunden. — Selbst das Brod möchte man noch auf etwaige Lebens- gesährlichkeik untersuchen lassen, denn in R e i n sd o rs ist dieser Tage eine Hamilie infolge Genusses von Rvggenbrod, welches, wie sich ergeben bat, ea. 25 Prozent Mutterkorn enthielt, schwer erkrankt und eni achtjähriger Knabe bereits an der Vergiltung^gestorbe». Die klebrigen sind außer Gefahr, obgleich der älteste Solm sehr schwer erkrankte. bekannte ungariiche Naturprodukt vor anderen Weinen, die zur ^ — Hn Lausigk ward am 12. d. der dortige Lekonom Wilh. Stärkung kranker oder schwächlicher Personen dienen, besitzt, sind I Sebastian, von einem Gehirnschlag getroffen, todt in einem seiner erklärlich, wenn mau in Erwägung bringt, daß der Tokanerwein Getreidefelder anfgesunden. neben einem (ebr geringen Gebälk von Alkohol (8 10 Proeent) die belebendsten Tbeile der Traube in weit höherem Grade als die anderen Weine enthält. Obgleich die besseren svani'cben und Port weine als Mediein gut cingc'ülirt sind, so bleibt cs doch immerhin Tbalsache, daß mau diese Weine hauptsächlich nur bei Männern anwcnden kann, während Hrnucn, Kinder und schwächliche Personen eines Weines bedürfen, der bei einem sehr geringen Gehalt an Alkohol die feinsten Bestandtbeile besserer Weine in großer Menge liefert. Die Hof llngarwein-Großliandlung Rudolf Huchs in Ham burg ist diejenige, welche den Import dieser Weine in hervor lügender Weiie führt und es sich stets angelegen sein läßt, die edelsten Totanerwcine in den Handel zu bringen. Ter Medicinal- Tokaner der Hirma Rudolf Huchs ist hier vorrätliig in den Hauvt- Debils Ioliannes-Aiwtlieke Dresden A., Kronen-Apothete Dresden N„ Droguenlmndlung (Otto Schlieivein. Die Königsberger Tbee Compagnie in Berlin hat sich die Ausgabe gestellt, Tbee zum Volksgetränk in Deutschland in machen, lieber den Einkauf, die Bereitung und sanitäre Wirkung unieres Artikels sind noch viel irrige Ansichten verbreitet und giebt genannte Gesellschaft in ihren Inseraten darüber genügende Aufklärung. Ihr verdienstliches Be streben ist die Eimchränkung des Alkoholgenusses, d. h. dem Eon- sumenten durch ein billiges Tbcegelränk Ersatz ui schassen, und tritt hier namentlich der Gebrauch von chinesüchem Tbee vermöge seiner hervorragend anregenden Eigenschaften in die erste Reibe. Im klebrigen verweisen wir aus die zahlreichen Inserate der .Königs berger Tbee Compagnie. — Die dritte und letzte Erkrafabrt von Gcucke kam gestern früh !) klär pünttlicli zum Abgang, den Tbeilnelmiern Vas Geleite uni Perroiihallen mit rauschender Musik. Von Dresden aus benutzten den Zug ca. 2M Passagiere, ab Hreiberg führte er G Wagen stark 12 Passagiere in 1., 120 in 2. und 00 in 3. Klasse. Mit den Leip- Ein sonderbares Malheur bat am 1l. d. den 'Agenten G. aus T schätz in der Nahe von Metlwitz betroffen, woselbst er mit seinem Kutschwagen fuhr. Durch Eigarrenfunken geriet!, die Wagen decke in Brand und da ein heftiger Sturm wehte, ergriff die HIamme alsbald den ganzen Wagen und äscherte ilm bis auf das Gestell ein. — Am IN d. M. ist zwischen Berbersdorf und Hainichen ein unbekannter Mann von« Peisonenzugc überfahren und lebens gefährlich verletzt worden. Es liegt jedenfalls Selbstmord vor. Am Balmhose Greiz sab am 12. d. M. ein auü Böhmen gebürtiges Dienstmädchen dem Wagenrangiren zu, anscheinend ans bloicr Neugierde. 'Allein daS Mädchen hatte s e I b st m ö rde rische Absichten. Denn ehe noch Jemand es verhindern konnte, wrang das Mädchen um den nbgesperrten klebergang herum auf das Gleis, warf sich vor zwei abgestoßene Güterwagen und ward in demselben Augenblicke überfahren und getödtet, Das 5jäl,rige Töchtercbcn des Malers Robert Lehmann in E l, e m n i tz, Namens Dorn, ist seit einiger Zeit spurlos ver schwuuden. Herr Lehmann sichert Demjenigen 10» M. zu, der ilmi das Kind lebend wieder verschafft. - 'Am 13. d. brannten in Selima das Böttcher'schc Wohn haus mit Scheune, in 'Voigtsdorf das WolmhanS des Hand arbeiters Hritzscbe ein ljähriges Kind befand fick allein in dem Hause und wurde nur mit knapper Notl, vom Verbrennen gerettet, und in G e l e n a u der obere Gailhof nieder; von letzterem brannten bereits im letzten Herbst Scheune, Stall und Seitengebäude ab. In der Nähe des neuen Schützcnhauscs bei Lindenau der Gendarmerie Cni zahlreiches Publikum gab j ivurdeu dieser Tage fünf Individuen von der Gendarmerie aufge- "" -u,„iumn,' r„„,'!>u„»>>.,-r,- ->„> - hauptsächlich von gestohlenen und geschlachteten und sich im Walde vollständig häuslich niedcr- Vas Geleite und ein Mmikchor durclffluthete die sp,wcn, die sich 'hauptsächlich von gestohlenen und geschlachteten Hunden nährten gelassen hatten. audgcrich t. „Der Krug gebt so lange zum Wasser, bis er zigcr Panagiereu zmammcn wird >verr Geucke ca. 0 ,0 Personen hricbl" und eine Hinterziehung der Steuer an den städtischen Hebe- nach Egcr bringen. Varlrcnliches Rcncwctter hatien ffe; in den ffclicn dauert nur so lange, bis cinmal die Revision dazwischen — hätte sich der gute Bäckermeister Wenzel Heinrich Hantschcl snlsCn n,,s kain. rn Alpen aber möge der Himmel blau sein, sonst ist'S auch in den Alpen nickt schön! — Morgen Mittwoch Abend vereinigen sich die Herren Kapell meister Trentlcr und Werner mit ihren Chören im Wiener (Karten zu einem Doppel- bei. Ni onstrc - Eonc e r t. — 'Auftrieb vom gestrigen S ch l a ch t v i c b m a r k t e: i)40 Rinder, 5od Land- und 370 klngarschweine, 1112 Hammel und 13>» Kälber. Geschäftsgang bei mittelstarkem Besuch in Rindern und .Kälbern lebhafter, als ans den meisten vorwöchigen Märkten, in Schweinen und Hammeln bei anziehenden Prellen ziemlich slott, da der Eintritt erniedrigter Temveratnr und der Schluß der großen Schulferien wieder einen erliöliteren Hleiichkonsinn bedingt. Die genügend vorhandene Primagualität von Rindern wurde mit 03, Miltelwaare mit 51 und geringe Sorte mit 30 M. pr. Ctr. Schlacht und viel am Platze, eaiidbammel desselben i Ni. Ein ansehnlicher Posten Weidchammel ward von jenen Hleischcrn und Händlern gern genommen, die über abgeerntete Heldcr:e. als Weideplätze zu verfügen haben. Der Ctr. Schlachtgewicht von Landschwcincn engl. Kreuzung stellte siel, auf 03 bis 00 Ai., der von Schlesiern auf 57 M-, inveß der Ctr. lebendes Gewicht von Bakoniern durch schnittlich 57 M.< 80 Stück Oswieincr 57 bis bis 0» Ai.. Mecklen burger sogar Ol Ai. kostete. Bei letzteren Hettviebsorten bewilligten die Händler 35 bis -10 Psd. Tara. Kälber gingen in Holge des schwachen Auftriebs ziemlich rasch zu 80 bis lO> PO pro Kilo Hlcisch ab. Nur in Rindern blieben einige unbedeutende Posten unverkauft. — Auf dem Klcinviclnnarkte vom 1l. August waren außer 28!) Schweinen und 100 Kälbern nur 2 Rinder und 4 Hammel der städtische Steucrsäckcl aufgetricbcn. Trotz recht mittelmäßigen Besuches zog sich das """ >- .äbrt ... - . tagen sollen, als er auf die Idee kam, den Stadtsäckel zu beein trächtigen. Der aus Aichig gebürtige und noch unbestrafte Ange klagte betreibt auf diesiger Oppelstraßc eine Bäckerei und versorgt u. A. auch die Bewohnerschaft einiger, dcr aicherlinlh des städtischen Rayons hesindlichen Kasernen mit seinen Erzeugnissen in Weiß-und Roggcnhrod, die in Körbe verpackt und ans einem Handwagen ver laden , tagtäglich Monzcns von den Leuten H's, namentlich dem Miltelwaare mir und geringe ^.orie uni .e>M.pr., gewicht hezalill. Englische Lämmer, sehr gut und vü zu 50 Kilo Hleisch pro Paar, kosteten bis Oil, Landlia», Ge:vichts 00 und das Paar Ausschußschövse 30 Al. Cii Handnrhciter Wilhelm Julius Bauer, hei der städtischen 2. Hebe stelle an der KönigShrückcrstrnße vorbei nach Caiernopolis befördert werden. Die nicht abgelebte Waarc wird bei der Rückkehr wiederum an der Hedestclle gemogen und der entfallende Betrag dann znrückvcrgütet, so daß also die Sache in der Regel ganz glatt ndging und eine Hinterziehung der Steuer nicht gut möglich erschien. Als nnn aber am 12. Hebrnar eine Re vision der anscheinend mit Weißbrod gefüllten Körbe ans dem Heimwege stattsand, kam unter dem Weißbrod nicht nur Roggenbrot, zum Vorschein, sondern cs wurden auch einige Säcke zu Tage gefördert, die ans dem Boden des KoröeS befindlich, nveisellos bestimmt waren, das Gewicht der niclitahgcsetztcn Waarc erheblich zu erhöhen und sonach auch eine Erhöhung der Rückver gütung zu bewirken. In diesem Halle wäre, falls die Revision nickst stattgeiundcn hätte, der Stadtsäckel uni über .30 Pfennige ge schädigt worden, da die 'Versteuerung des WeißbrodeS gerade das Dop- vclte vom Roggenbrod beträgt. Wenn man erwägt, daß diese eigenthüm- licke Mctbode ivobl mit wenig Ausnahmen seit dem Mvnut Ott. des I. I^o fortgesetzt worden zu seist scheint, so crgiebt sich schon ein nettes Minimche», womit durch die zu hoch bezifferten Rückvergütungen t worden ist. Hantschcl will nnd behauptet, die Säcke fe Vieser Theorie kam aber der .. ... überhaupt die Annahme, daß »i . . .glich auf eine Hinterziehung der Steuer. bez. TäuM. . betreffenden Beamten abgesehen war. durch die BeweiSautn, volle Bestätigung fand. Die Strafkammer nahm an, daß sich der htnterzogene Betrag inindesteivS auf 75 Mk. beziffere und dem« gemäß wurde Hantschel auf Gmnd des städtischen Regulativ 15. April 1876 zu einer Geldstrafe yon 1« Mark event. 1' Gefängniß vemrtkeilt, während der Gerichtshof gegen den Hilfe angeklagten Bauer auf Freisprechung erkannte. — Johann Ednard Gelbricht aus Naundorf bei Pirna, ein am 24. November 1864 geborener und noch unbestrafter Schreiber, n,achte sich am 21. Mai dieses JahreS in dem Geschäft de» Buchhändlers Glöckner zu Pirna, dessen Markthelfer ihm persönlich bekannt war, zu schaffen, angeblich um einen Brief zu schreiben, und bei dieser Gelegenheit benutzte er den Zeitpunkt des momentanen Alleinseins, einen Nachschlüssel in Thätigkcit zu sehen und sich durch Oeffnung eines verschlossenen Pultes eine Baarfchast von inindens 60 M. anzueignen. Der am 9. August 1863 geborene Tischlerlehrling Ernst Georg Pieschel hatte den 'Nachschlüssel auf Veranlassung G s unter Kenntniß von der projektirten strafbaren Verwendung desselben erst brauchbar gemacht und war ihm für diesen Liebesdienst von dem Diebe ein vergnügter Tag in Aussicht gestellt worden. Die gestohlene Summe war, che die Arreetur G'S erfolgte, von diesem bereits verausgabt und namentlich zum Ankauf eines neuen Anzuges venvendet. Die Strafkammer unter dem stellvertretenden Vorsitz deS Herrn Landgerichtsrath Oltmann er kannte gegen G. wegen schweren Diebstahls aus 6 Monate, währmd l wegen Beihilfe zu diesem Verbrechen mit 4 Monat« Gc- belegt wurde. — Amtsgericht. Der noch unbestrafte gehilfe Wilhelm Rudolph Leu aus Marienwerder anartierte sich am 2. August d. I. nach seiner Ankunft hier in der Rasirkünstler-Herberge ein und fand neben dem Billardsviel« auch noch Zeit, seine Wirthin mit gemeinen Redensarten, die fick Pieschel füngniß belegt Barbiergehilfe auf deren nach der Vogelwiese abgerückten Gemahl bezog«, zu be lästigen. Der grobe Oftpreuße wurde diescrhalb an die frische Luft gefetzt und von Wutl, entbrannt ob dieser unfreiwilligen Disloka tion warf der Krakehler 4 Fensterscheiben des Lokals von ein. Dem Antrag des Herrn ÄmtSanwalt Petzold gemäß das Schöffengericht den Angeklagten wegen Sachbeschädigu groben Unfugs mit 1 Woche Gcsäi, DonilK Giiümi Bncl, Kn schon unfreiwillig« . von außen belegte gen Sachbeschädigung und ... _csängniß und 6 Tag« Haft. — aniel Gustav Aach, ein schon oft vorbestraftes. 61 Jahre altes und gebrechliches Dresdner Kind leugnet mit Beharrlichkeit, im Mai oder Juni d. I. seinem verstorbenen Logiskollegen, dem Sclmeidergesellcn Dietzel ans »»verschlossener Kommode Wasche und Bettzeug gestohlen zu haben, obgleich diese Sachen gelegentlich der polizeilichen Durchsuchung seiner Effekten zum Vorschein kam«. Er suchte sich mit der Behauptung durchzulügen, nicht zu wissen, wie die fremden Stücke unter sein Hab und Gut gekommen seien, fand aber damit keine» Glauben, sondern wurde wegen Diebstahls zu 4 Wochen Gefängniß und wegen BettclnS zu 3 Tagen Haft verurtheilt. Waschfrau Eliristianc vcrehel. Hörster aeb. Sult intcressirte sich am 9. Juni ds. Is. auf dem Holbcinplatz außerordentlich für eine Arrestatin und machte dabei von stirer spitzen Zunge gegen d« Gendarmen in Gegenwart eines zahlreichen Publikums in ganz abfälliger Manier Gebrauch. Die Hluth ihrer Redeweise schloß mit den Worten: „So'n Schnndarm kann weiter nischt, als Tragkorbfrauen und Kutscher anzeigcn!" und erhielt sie wegen dieser Bcamtenbeleidi» gung die wohlverdiente Strafe von 1 Monat Gefängniß zucrkannt. — Zu dem Referate über die Verhandlung gegen Schönsutz, Lieber» und Max Kayser ist berichtigend zu bemerken, daß der Zeuge Tränkner keineswegs direkt, sondern nur erst bei seiner ersten Ver nehmung Mitthcilung über die Ankunft eines Packetcs an Schön- fuß machte. — vcnidnrrtcht, den IK. ilim. gc»icnklr->lkammli III. lim » Uhr Hou»t»«r- ftandlnng gcgeic de» Si»a>rc»mbeocr Ürnst Ncunia»» >» Spttlcl und dc» Hand« arl'cilcr I5rnii vouis Zctzschln in Wiladiuff wegen schweren TleblialffS. Meteorologische Beovachtungen der deullchen Secwarl« In Hamburg am 14. Angull um « Uhr morgen». cr«. «kopenhaaen. . ; 750 -§ 65 >V wt»d. lklcht «»«er. bedeckt L» 4>« 8 Ltoiktwlm . . , . 7"° ? Z 0 nicht bedeckt z Haparanda . , . ?t. Pktccsburg . 755 Z -4 v lclcht wotlcnlo? 4-13 S — - § Mo-Zlnn .... 75» Z ' 50 lkichl bedeckt tzamlnmi , . . Mcincl .... 751 8>V nMIg wolttqff >3 S . 7!U - « sriich bedeckt«) -15 -I -13 Z Port? ^ ^><- V.Z>V still woltcnlo? Mllnchrn. . . 758 8' 8>V schwach bedeckt j-IS Z eclv.tt!, .... 754 kNV schwach bedeckt«) -j Berlin .... 7 .'>4 Z Z rnv schwach bedeckt «1 - Wien 754 ' L >v leicht bedeckt - in L VrcSlau .... 7'ü ^ leicht halb bedeckt») - I> NackNS etwa» Regen. 2> Nachmittag? und Nachts Regen. 3) Nacht? Rege». I> Weitern Regen, ä! Nachmittags Regen. »cberjia> t der W > ttern n g. Sine Furche niederen Lufldruek? critreeki nch Uber das ilidtielie Nord- und iSslieegedtet. starte nordwestliche Äinde ttdcr den britischen Faseln. leichte bis mäklige tvcsttiche und südwestliche Uder cieniralcuropa veiursachend. NNcnil,alben in das Wetter ItUtt. dcrssndertich und rn Rcacnschancr» geneigt. Die Tcnincrainr tsegt in ganr Dcnffchtaud nntce der normale». An Scntrateuropa sandelt seit aeslern sag atlentdalbcn Niedcrschltige statt, tu KarlSrutie sielen 32, tu Wie» 3N Miiimctcr nleacn. NUN bei Leibe nichts von dcrNhm beigcmessencn Schmuggelei wissen Taflcsflkschichte. TeutscheS Reich. In einem neuerlichen Vorträge äußerte Hofprcdigcr 1>r. Stöcker: Marx und Lassaile, beide Iuvcn, haben dos Kniislsiück fertig gebracht, die Arbeiter gegen die Fabri kanten, gegen das arbeitende Kapital aufznhctzcn; — aber niemals haben sie den Arbeitern die ivalire Quelle des Hebels gezeigt, weil sie Juden waren. Wir haben das nachzuholen und zu zeigen, daß die Ursachen des Hebels nicht in dem arbeitenden Kapital liegt, sondern das Hnliptühci liegt in der Uebermacht der Spekulation der 'Börie. «Beifall.» Unser Kampf richtet sich nickt gegen den red lichen Besitz, aber wenn ein fremder Stamm im Lande mit einem ltiigchclieicn Aufwand nicht immer redlich erworbener Mittel es versucht, immer mebr in unser öffentliches Leben herrschend einzu greise», da beginnt für uns der Kampf um die eigene Existenz. «Lebhafter Beifall.) Wir haben diesen Kampf in der mildesten, friedlichsten Weife begonnen. — „Ein klein wenig mclir Bescheiden heit !" war nufere erste Forderung. Gleich der Sozialdemokratie hal das Indentlini» unsere Mahnung in den Wind geschlagen, in helhörtcm Hnnatismus sich uns entgegengcstettt und — fetzt sieben wir vor den Rcsuitatcn dieser Hcrzcnsverhärtung. Liberal und konservativ paßt nicht mehr für unsere Tage i liberal ist konservativ und touiervativ fortschrittlich geworden! Die verschiedenen Strö mungen imben so viel Gcmctnichaftliches, ohne Einigkeit werden sich die gestellten Probleme schwer lösen lassen. 0r. Hcnrici ist kürzlich aus Anlaß der Indenkrawalle zu mir getreten init dem Rufe: „In Pommern geht es gut!" Nichts ist der Bewegung schädlicher, als die Vorkommnisse in Hinterpommern. Wir sind weit davon ent fernt, die Jndcnfrage in solcher Weise lösen zu wollen, auf streng gesetzlichem Wege wollen wir die Juden von dem hohen Postament, ans das sie sich hinaufgeschwindelt, herunterholen. (Beifall und Heiterkeit.) Mit Gewalt, Haß und Fanatismus ist nichts gut ge« tlian, man werde sonst genau dieselben Wege geben, den die Sozial demokratie genommen bat. Die Juden freuen sich über jene sinn losen Timten, während sie unsere ruhigen ernsten Verhandlungen fürchten. (Beifall.) Redner möchte jenen Leuten zurufen: Was timt Ihr?! Il,r rninirt die beste, edelste Sache von der Welt! DaS ist eine ganz sinnlose, wahnwitzige Art des Kampfes! Mit gutem Gewissen weisen wir die Verantwortung für solche Aus schreitungen weit von uns. (Beifall.) Ter König von Bauern ist von Lindcrhos incognito nach Paris abgereist. Gegenüber der Mitthcilung von bedeutenden Mehraus gabe n für die Armee, welche im nächstjährigen Etat aufgeführt sein würden, ist in Kreisen, die cs füglich vor allen ander« miss« müßten, von nennenswcrthcn Aivlirausgabcn im Militär-Etat nichts bekannt. Eharaktcristiscl, für die katholische T c c l s o rg e rn o tl, ist folgende ultramontanc 'Notiz: „Freienohl. Durch den Tod des Pastors Adams ist auch die hiesige Pfarrei gänzlich verwaist; cs ist dies die 121. verwaiste Pfarrei der Diözese Paderborn. Nun mehr sind von der Quelle der Ruhr bis nach Numbcck, auf einem Hlüchenranmc von 30 Ouadratmeilen, alle Pfarreien leer." Der „Hannoverfchc Eourier" meldet vom Freitag: In dem zwischen Abicm und 'Velber belegen« ASphaltbruche der englischen Asphalt-Gesellschaft ereignete sich gestern Mittag, etwa 20 Minuten vor 12 Uhr, ein schrecklicher UnglücküfaU, indem etwa 1000 Centn« Gestein sich von der Wand eines vor etwa acht Tagen angelegt« neuen Minenganges loSlöstm und auf 6 Arbeiter, welche mlt de»
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