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Dresdner Nachrichten : 11.08.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187308112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-08
- Tag 1873-08-11
-
Monat
1873-08
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.08.1873
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n »«ehrt, freit werden sollen. Sie meinen. unseren wacker« Soldaten ge "übre dieselbe Vergünstigung. - Darüber herrscht wohl kein irclimngüzwiespalt, aber - sie wissen — wir leben im deutschen die Mo rc«»umachen v e sehen, was sein wird. — lieber das andere Papier i Meine Gefühle magst ' ,en. daß das rapide Herunteraehen tiae Anstrengung. d«i lht. baß die Aktionäre die weitere» die Rührung nicht ü so viel als möglich loS sein wollen. Mannheim war. W *Stn«arAuSländer. Sie fragen an, woher e» käme, datz der im Berlage von Liepsch u. Rrtchardt erschienene Führer durch da» historische Museum an Ort und Stelle nicht zu pal sei? — Wir wissen e- nicht, glauben aber hoffen zu bürten, l die Direktion e» den Aut,ehern gestatten wird. solche Führer zu verkaufen, wenigstens so lange, bi» ein offizieller Eatalog er« - ^?*E i n „Gemachter" BIS „Gemachter" brauchen Sie sich, wenigstens waö die Dur - Bodcndachrr betrifft, welche nur döse Hungen Dur,Bodenlose zu benamsen belieben, durchaus nicht zu betrachten. Wenn auch die Nichteinlösung der bieSIährigen Coupons die Aktionäre sehr wenig erbaut haben wird, so ist doch an der Rentabilität der Bahn in den nächsten Jahren durchaus nicht zu zivelfeln. Sie liegt aber noch in de» Kmverkrankheiten, welche alle Bahnen durchzumachen habe»: sind diese einmal über standen, so werken Sie sehen, waS für eine prospcrirende Bah» die Dur-Bodendacher sein wird. — Uebcr das andere Papier können wir Ihnen eben nur sagen derselben vorzüglich darauf beruht. Einzahlungen und die Papiere so , dadurch der Markt überfüllt und. da Niemand zu kausen Lust hat. der Cour» herabgedrückt wird. * H. Hermann. lieber die Baugenossenschaft „Daheim" sind wir nicht in der Lage, Ihnen eine Mittheilung machen zu können. * „Wird sich Sachsen nicht endlich anbeguemen, den militä risch-deutschen Rockschnitt anzunehmen? CS sieht gewiß nicht schön aus, wenn die Mannschasten mit kurzen Jacken lamm, zu mal wenn die Hosen etwas abgetragen sind." - Erstens ist der Rockschnitt, den Sie meinen, nicht ..deutsch", sondern preußisch, und zweitens wenn Sie die abgetragenen Hosen nicht lei! ne», so brauchen Sie sie sa nicht anzuichen. * Wilhelm Fischer hier. Wann kaS Weißeritzbett vom Löbtauer Chausseen»»» weg und beim Schusterhauü der Elbe zugesührt werden soll ? — Fragen Sie bei der Waffcrbaudirection an, und harren Sie in Geduld! * B. B. Wir haben einen etwas starken lapsus ealami zu berichtigen. In Sir. AM habe» wir Ihnen alö den Peruaner mehrerer Werke über kaS Lebe» nach dem Tode den verstorbenen Bezirks thicr arzt 1),-. Psaff genannt; derselbe war aber, so lange er lebte, nicht Thierarzt, sondern voomr mexiwiurw und Be zirkSarzt. Die Nedaetion. * A. K. hier. Daß daö „Leipziger Tageblatt" mit Schnapö- Rcichartt auf den Gosen-Hüttner antwortet, hat uns — erschreckt Woher hat das Blatt die Winenschack von unsrer Schwäche? Ha! hier ist die Lösung: Speckkuctzen-Monitcur begreift nicht, da wir ihn verdauen konnten, und muthmaßt mit Recht, da« wir vielen Schnaps brauchte», um die Uebelkcit zu vertreiben. So iS es, sagt Reumann. Ankunft in ManndA« daß die Barrlören medergtbrl ConfiietS mit der Schutzmann! so fuhren eine Menge Freund um mich auf der dortigen 4 geleit«». Erfolgten schon au! zelncn Bahnhöfen sreudige 5 tine große Mnschrnmasse zu j evtlkemna der ,, . . übrrtraf der alles, waö ich se erlebt, und Sxereltrplab an drängte len am Bahnhose so dicht.war en und Besorgnisse wegen ri> M in Aussicht gestellt wurd «W »dtt n MW villkvn on Fr< ren eine» wurden, und verwandte nach Lavenburg ation zu dewillkonnnnen und z» der Fahrt von Frankfurt an ein ndgevluigrn. war ln Ladrndurg »billrrndrr Begrüßung versammelt . »rfer blö Mannheim tv zu sagen der rnthusiaMsche Empfang in Mannheim Von ienseit» de» Neckar», vom Älr, rängte Kops an Kopf, die Brücke über den Feuilleton. ch Sllfred Meißner erzählt in der „Gegenwart" folgende Jesuitenpredigt. Sl!S wir i» der Dämmerung die Gasse hinab,- gingen, sahen wir die hohen gothischen Fenster einer Kirche br leuchtet, allerlei Männer standen vor der Thüre und aus den Stufen. Wir fragten, was cS gebe, und erhielten die Antwort e n Jesuitenpatcr sei als MissionSprcbiger da und halte heute Abend wieder eine „Coincrcnz", „bloS für Männer". Ich hätte es schwerlich besser treffen können. Der Jesuit - nicht etwa ein obscnrer Name, vielmehr eins der bewährtesten und vcrühmtcstc» Rüstzcuge seines Ordens — legte die Standpunkte der nenkatho Ilschen Dogmatik mit einer Offenheit und Klarheit dar. die »ichte .zu wünschen üdrig ließ. Er begann nitt einer gcbrängtcn, aber schneidend scharfen Kritik der Evangelien. Seiten babc ich noci von dem Compler von Schritten, die inan daö Neue Testament nennt, geringschätziger und tespectirliehcr rede» hören — aus de: Kanzel war es schier undenkbar! Er behandelte sie als eine Reihe zufällig zusamniengeraffkcr, fragmentarischer Auszeichnungen, mit denen allein, wie er sich auSbrüctte, „sauber nichts anzu fangen sei". Das älteste der Evangelien, das dev Matthäus ursprünglich hebräisch geschrieben, sei etwa ein ba!des Jahrbundcrl nach Je,u Tote erschienen, die beiten ankeren Schnitcn der so genannten Svnoptikcr, offenbar ans ben niedrigsten Sei-ict-ten der Gemeinte hervvrgcgangcner Persönlichkeiten, seien, wie immer! klarer werde, compilatorisch einer gemeinsamen schriftlichen Quelle cs,', entnommen, die verlöre» gegangen. Noch mißlicher sehe cö mit > rrniwv dem vicrttn Evangelium aus. das ganz fälschlich dem Busen- jünger Jcs» zugeschricben werke, in Wahrheit aber das Wett eines iin zweiten Jahrhundert lebenden Gelehrten sei. Und aui diese lückenhasten Eompendien, diese durch Zuiall erhaltenen Bro schüren möchten die Protestanten baS Gebäude christlichen Glau- benS erbaut wissen, das die ganze Welt umspannen soll! Aber war es auch wirklich, fuhr der Redner fort, Jesu Absicht, daß seine Lehre ausgezeichnet werde? Nirgendwo gab er den Austrag dazu, er selbst schrieb nichts nieder, denn er wußte, daß daö Worl vieldeutig und biegsam und vieler Auslegungen fähig. ES war ihm aber Ernst mit der Erlösung des Menschcngrschlechtö, bluti ger Ernst, eS lag ihm als Gottmensch daran, daß seine Lehre bis an s Ente der Welt gewahrt bleide, und bis an s Ende der Tage in seinem Geiste da sei. Er mußte dafür sorge», daß vie Pforte» der Hölle sie nicht überwinde». Die Evangelien allein, und gäbe es deren Hunden statt vier, überhaupt Schriften allein, konnten diesen Zweck nicht erfüllen! Das vermochte nur ein mit über natürlichen Gnaden ausgestattcter, in Wahrheit nie sterbender Nachfolger, dem ein in Christi Geist sortwlrkcndcr Lehrkörper untersteht. Darum setzte der Gottessohn Petrus als seinen Statt halter ein und verlieh ihm übernatürliche Gaben mit dem Auf träge, sie weiterzugedcn an seinen Nachfolger. Dieser Lehrkörper nun, der Papst an der Spitze, wirkt und lehrt heute noch mit denselben Gnaden wie am üage der Einsetzung und verwaltet die Heilmittel der Kirche. Nicht aus Papier, daö geduldig, aui Wort, daS unsicher ist, wenn cs berichtet, was durch vieler Mund gegangen und vieldeutig ist im Geiste der Menschen, baute Jesus seine Kirche, sondern aui die lebendige, jeden Tag vorhandene, greifbare, göttlich inspirirtc und daher uniebibarc Autorität seines Nachfolgers. Der katholische Lehrkörper vom heiligen Geiste er füllt, getrieben, lehrt nun sort und fort und muß lehren, wie ihm anbefohlen wurde: gehet hin und lehret. Ter Kampf mit einer dem Unglauben verfallenen Staatsgewalt ist da und muß immer erbitterter werden. Alle katholischen Priester müssen ihn auineh- men. Die nicht mitthun, sind, um sich eines Ausdrucks der Schrift zu bedienen, jene faulen Hunde, die das ihnen anvertrautc Haus schlecht bewachen. Wer aber dem Priester widerstrebt, dem Epiicopat Christi, dem vom Gottmenschen selbst zur Fortführung , seiner Lehre und zur Ermöglichung seiner ewigen Zwecke cinac- setzten Lehrkörper, der widerstrebt Gott selbst, „für ihn ist die s U Hölle da". Dies m Kurzem der Inhalt des Vortrags. Ich muß .''„A gestehen, daß er mich srappirte. Man stellt sich aus der Ferne den Jesuitismus altmodisch, scholastisch, mittelalterlich vor und ist erstaunt, ihn mit ren Rcsu taten moderner Bibelkritik vertraut zu finden. Das Erstaunen wächst, wenn man ihn die Quellen freier Forschung alö Wasser auf seine Mühle leiten sieht .... Während sich die Kirche langsam entleerte. hörte ich hinter mu rinen der Hlnausgehenden zu seinem Begleiter sagen: „So deut lich, wie heute. Hab ich es doch noch nie erklären gehört, wozu der Papst da ist. Freilich» freilich, wenn sonst gar nichts gilt, kann man ihn nicht entbehren!" Und das Papsttbum sollte sich je entschließen können, die Jesuiten aufzuhcben, die sich mit seinen Interessen so iventistcirt haben? vermischtes. * Friedrich Hecker hat an dm „PhiladelphiaDemokrat" - — „ ...... . .. ,. einen längeren Briet gerichtet, worin er den Amerikanern Mit- tastrophe unvermeidlich schien, und als daS Luftschiff so hoch war, ^ ' ' " a- daß es nicht größer auSsah, alS ein Stückfaß, da erfolgte die be- sürchtete Katastrophe wirklich: der Ballon ' ängeri Heilung über den ihm in Deutschland zu Theil gewordenen Em »fang macht, und die Reise-Eindrücke schildert, welche er während seiner Hin- und Herzoge durch die ehemalige Heimath empfangen. In dem betreffenden Schreiben sagt er u, a.: .... .Du glaubst nicht, wie schwer cS mir wurde, die Zeit für diese rhapsodischen Zeilen zu linde». Vom frühen Morgen bis in die Nacht Besuche von Freunden, Bekannten, Fremden und Neugierigen, Telegramme, Postkarten, Briese, Einladungen, Glückwünsche, Bougnets u. s. w. Kurz, ich bin weder Herr meiner Zeit noch fähig zu schreiben. Der Empfang meiner Wenigkeit aller Orten übertraf die Voraus setzungen meiner wärmsten Freunde. Da am Tage vor meiner Vteckar war dicht voll enthusiastischer Menschen, je näher d«! Stadt, desto dichter der Menschenstrom. Die Straße (Brett! Straße) war ein wahres dunkles Menschenmeer, die Häuser (Fenster, Balcone) besetzt. Ein ununterbrochenes Hurrah! Hoch Lieder, Hütejchwenkcn, Tücherweben, Hrrvordrängen. Händerei chen, viele schluchzend und Thränen wischend. Es warm «ich vereinzelte unterbrochene Wellen des Zurufes, sondern ein un unterbrochenes Jubelgedröbn. spontan aus rem Herzen kommend. Meine Gesühie magst Du Dir denken. Es kostete mich eine inäch- ' ich nicht weinte» wie ein Kind, daß mich ermannte, und so ging'S, so lange ich in Wo ich aut der Straße mich blicken ließ, Hei alles herbei, und sammelten sich die Leute um mich. vor. hinter mir. und mußte Ich, um fortzukommen unv die alten Kämpfe! oder ihre Hlntcrlassenen besuchen zu können, einen Wagen neb men. Hais auch nicht viel. Ganz früh in der Stille verfügte ich mich de» Tag nach der Ankumt zu den Gräbern der stand rechtlich gemordeten Freunde: Trütschler, Streuvrr, Höker Diez. Lacher. Sie prangten wie blühende Gärten; so auch daS Grab meines unvergeßlichen Vaters, dessen Herz so schwer gelitten unter der Trennung. Auch bei den Gräbern drückt» mir mancher, der trotz der heimliche» AuSiahrt gekommen war bewegt die Hand. Sin den Gräbern der Braven stand ich ein hülfloö altes Kind — bei den Blutzeugen der Freiheit . . * Stofs für ben Kladderadatsch. Im Kreisc llsinge» ist die Hundesperre aus l> Wochen angcordnct. Dies wurde in der Gemeinde W. folgendermaßen durch die Schelle publicirt: „Aus Verfügung k. AmtS Usingen t st da hier die HundSwuth auSgsebrochen; cö wirk Jeder mann gewarnt, bei der gesetzliche Straf sein Hund innerhalb Woche anzudenne." * Ein galanter Elcphant. Daß auch Elephanten Lim, für Eleganz und gute Sitten haben, bewies neulich das große Nüssclthler nn Jardin des Plant« In Paris. Sonst nur tcr süße» Gewohnheit stöhnend, mit seiner sehr empfindlichen, langgestreckten Nase aus die Brode, Kuchen und den Zucker de, daö Gitter Umlagernden zu fahnde», verfolgte der Elephant dies mal mit seinen Betteleien und Liebkosungen eine sungc Dame, der er, so oft sie sich entfernen wollte, mit den Blicken und dem langhin ausgestreckten Rüffel nachellte. Er gtug, wenn die Dame ging, blieb stehen, wenn sie sich auihlelt, kurz, gebrütete sich wie ecr leidenschaftlichste Verliebte. Das Mädchen, trotz der bekam, ken Gutmüthigkelt dcö Elephanten ängstlich geworden, wollte sich entkernen, woraus der graue Alte ei» jämmerliches Wehgeschrei aussiieß. Der Wärter tcö ThlerrS beruhigte tlcErröthcnvr, und ersuchte sie, daS Bouguet, welches sie am Busen trug, dem Schmachtende» zu überreiche». Mit zitternder Hand löste sie es von der Brust und reichte es de». Begehrende» bin. Kaum war dies geicheben, griff der Elephant mit dem Rüssel gierig nach dem Strauße, führte ihn sodann wiederholt an den Mund, ichlür-te seine» Dust mit Wollust, und gab Ihn — zun, allgemei nen Erstaunen - mit komischer Grazie der Eigenthümerin surück. ^as Bouguet bestand aus Orcmgcblüthe», und zur Aufklärung eines ThclleS des Vorfalles diene, daß der Elephant eine Leiden schait sür Pomcranzen-Duit hat. In Java entlauben die Eie- phanten die mit Blume» besäest:, Orangenbäume und berausche» sich In ihre», Duste. Mit gleicher Vorliebe verzehren sie auch die Goldstachst. * Von der Wiener Weltausstellung. Mancher Norddeutsche, schreibt die „Dorszta.". versteht das Wiener Deutsch nicht in seine Muttersprache zu »versetze»! Ein solcher trat In eine Restauration, um zu speisen. Sogleich »ahm ihn ein Kellner in Empsang und iragte: „wollen'», gna Herr, ersten oder drenst» speisen?" Der Herr denkt: Enten Hab' ich schon genug gegessen, w will ich „Dreisten" essen, das ist mir doch etwa« Neues Dreiste» ! sagt er also dem Kellner. Dieser schiebt ihn höflich in't -cisezimmer! Hier derselbe Empfang, dieselbe Frage, lnlwort! Sofort wird der Herr in s dritte Zimmer ge iührt! Da wird «Ihm doch zu arg! „Mein Gott!" rnitrrans, „ich will la „Dreisten" speisen; warum schiebt man mich tmme, wieder aus einem Zimmer tn's andere? Entenbraten liebe ich nicht." Glücklicherweise hört ein ..Sprachkundiger" den Dispui und klärt dir Sache auf. Enten heißt auf Wienerisch „hier" und ..dreisten" drüben. Da nun der Fremde immer verlangt hatte vrenten zu speisen, so hatte man ihn auS einem Zimmer ln'k andere, krenten, geschoben. Zuletzt aber, alS er sich au kie Taiei gesetzt, was offerlrte man ihm alö Braten: ein Stück Enten braten. Er aß daher schließlich doch „Ente» In Dreistest!" V o n Apollos Gnaden. Was in manchen Blätter, nnter der Rubrik „Theater-Kritik" zu Tage gefördert wird, das geht ost ins Aschgraue und Zeisiggrüne. Wem möchte es nicht külil ums Gesicht weben, wen» er z, B. bei jetziger tropischen Hitze in einem Schweizer Blatte folgenden Erguß eines Theater, Referenten liest: „Die alten Griechen gaben Apollo, dem Gotte der Dicht- und Tonkunst, de» Beinamen Musagctes. d. h. An iübrer der Musen. Ist auch in unserem materielle» Zeitalter die Zahl der echten Verehrer jenes Goltes eher kleiner denn größer aewordcn, so sendet er doch »och von Zelt zu Zeit aus dem Olvnip, ans dem Himmel des Idealen, Boten unter die Men scheu, daß sie ihn aus Erben repräscntiren und das Reich seiner ewigen Herrschaft hüten. Ein solcher Sendling von Apollo'» Gnaden ist der unermüdliche Dtrector unseres ^oinnietthcaterö, Herr Heuberger." * Ueber das schreckliche Ende eines Luftschiffe« in Jonia, Michigan, bringt ein dortiges Blatt folgenden tragisch gciärbtcii Bericht: „Unter den Sehenswürdigkeiten, welche am 4. Juli zur Feier des .Vierte»' ideo Jahrestags der Unabhängigkcilver- klärung. also des Geburtstages der Vereinigten Staaten) tn Jo- nia angekündigt waren, befand sich auch eine Luftfahrt des Pro fessors La Mountain aus Brooklyn, Michigan, der mit einem Ricscuballon aufsstigcn wollte. Tausende von Zuschauern hatte» sich schon lange vor der zur Abfahrt festgesetzten Stnndc aus dem Public Sguare Ungesunden, aber der Wind wehst io heftig, daß die Auffahrt nicht srübcr slattstnden konnte, als drei Stunde» nach der festgesetzten Zeit, als die Luft sich beruhigt hatte. Die Füllung des Ballons mit erwärmter Lust geschah unter speclcllcr Aufsicht und Anleitung des Professors, und bald ragst die mäch tige Kugel 75 Fuß hoch in die Lust. Die Gondel, aus Korbge siecht von Weiten, wurde an sechs oder acht langen Tauen, die vom Ballon hcrabbingen, befestigt; sie war eben groß geinuz, um einen Mann beaucm aufzunchmcn. Schon gleich beim Füllen kcS Ballons fiel es allgemein auf, daß derselbe gar nicht durch ei» Netzwerk von Stricken umkleidet war, daö seine Haltbarkeit bebrütend verstärkt baden würde. Nur die Taue, an denen die Gondel hing, umschlossen ben Ballon, aber ln so unregelmäßigen Zwischenräumen, daß man beim Anblick unwillkürlich daran denken mußte, daß der Ballon aus dieser unvollkommenen Um hüllung brrausschl üpsen und davonfliegen möchte. Der Professor indessen, der doch Sachkenner war, kümmerst sich um den Man gel nicht, sondern nahm in der Gondel Platz, nachdem die Füll ung beendet war, und gab daS Commando zum LoSlaffen. Der Ballon hob sich schnell und der Professor grüßte die cstbemlos ihm uachschauenbe Menge, indem er froh seinen Hut schwenkst. Schon gleich beim Auistcigen wogte die Masse deS Ballons zwischen den Stricken so merkwürdig hin und her, Laß eine Ka- He?M per war ganz gedllebrn. Der «vorn i »Zoll tief eingedrückt von der Wucht des Stur mir die Aufregung unter der «och auf dem Menschenmenge spotten aller Beschreibung bleich. Kinder beulten. Frauen fielen tn4 baut, au» noch rer verunglückte zerrissene ander. Bald indessen batst die entsetzliche Austtgung sich wieder «-liLAN/"" ' — 8öll.—„ ^. * LenaU batte merkwürdig, daß ein den „Vierten" entworfene Programm wurde unv e< war dachte, so viel sn ein Mädchen vrrlledt, —sch, der so groß und «es Schön« empfunden batte und rin so reiche» Herz besaß, si diese Liebe und in all' dieser Liebe keine Worte gegen y fand, als: „Bruder. daS Ist a Mädel!" Seine Brust l— voll, es drückte Ihm beinahe das Herz ab, und doch kam immer wieder nichts heraus, als: „Aber daö ist a Mädel M Er schrieb ln gesundem Zustande regelmäßig ein lateinisch« Tagebuch, zu- wunde war so regelmäßig ein lateinisches Tagebuch. . girici) um v>r nicht zu vergessen. Denn er liebst stets die Alten, ermüdete nie ln ihre», Studium, holte sich an ihrer Quelle immer wieder irischen Labetrank. Jene Erlnnerungsblät- ter wollte er vernichten. Sr bat ferner, indem er seine TobeSVe« sllniinungen machte, seine Freunde möchten alle Briese von ihm verbrennen, ja nichts drucken lassen: er sei kein Gelehrter unv kein Prosaist gewesen, er wünschst nicht, daß die Nachwelt etwas Ander« von ihm erhalte, als seine Gedichte. . ' Nürnberg. Der „Franks. Zeitg." wird geschrieben: „Eine In einer Versammlung der hiesigen soelal - demokratischen Arbeiterpartei gehaltene Rede gab Veranlassung zu einer Brzlrks- lertchtö Verhandlung. Nach Angabe de» in der betreffenden «er- ammluna anwesend gewesenen Pollzei-Sommiffarö hatte der An geklagte, Fabrlkardetter Schickere, seine Nteinuna über den etwa kvmmenden Tag der Vergeltung ausgesprochen.,In erster Linie", batte er gesagt, „wollen wir die Pfaffen bei Seite schaffen, diese Verduinmungsmenschen, diese Leute sind keines Strick« werth. Wir müssen und werden « gleich den Afrikanern machen, uns große Messer schleifen und rasiren ohne Seife und Wasser. Macht cS euch zum Princip, aus diese Weise vorzugehrn. DaS Land Baiern bat viele Pfaffen, hätten wir diese nicht zu ernähren, so hätten wir keine so hohen Steuern". Der Angeklagte wollte sich dieser Aeußerungen nicht mehr erinnern, er sei an dem Tage sehr aufgeregt gewesen, was auch von den beiten ln der Versammlung anwesend gewesenen Polizclconnnlffarc» bestätigt wurde. Der Angeklagte wurde ans Grund dcö Art. INO de» Reichsstratgesetz« buch« zu einer dreimonatliche« Gekängnibstrafe verurtbellt." ophe wir/llch: der Ballon'verlor an Umsang den Stricken heraus, die Gondel aber mit dem t und sausend wie ein gewaltiger Stein ' b ' ' ' und schlüpfte auS Manne darin mhr senken, . zur Erde nieder. Man sah während des furchtvarcn Sturzes noch, wie der unglückliche Man» versuchte den Korb über sich zu erbeben und aiS Fallschirm zu benutzen, aus weiches Rettungs- Mittel er sich vorbereitet batte. DaS Manöver gelang ihm auch wirklich, und er wäre glücklich unten cmgekomme», aber als er noch etwa 100 Fuß vom Erdboden entfernt.war. da versagten seine Kräfte, seine Hände ließen los und er stürzte allein hinab, Reueste Telegramme »er DreSduer Nachrichten. Stettin, 9. August, Abends Das Schiff „King Oscar", welches von Quebec hier eingetroffrn ist, hat den Dampfer de« bal tischen Lloyd „Ernst Moritz Arndt" am 23. Juli unter 46,10° nördlicher Breite und 45,03 ° westlicher Länge passirt. Derselbe hatte am 14. Juli seine Schraube verloren. An Bord befand sich Olles wohl. Wien, 9. August, Nachmittags. Berichte, welche dem „Tele graphischen Correspondenz-Bmeau" auSZara zugegangen sind, mel den, daß die Nachricht von einem Attentate gegen den Fürsten von Montenegro vollständig erfunden sei. Wien, 9. August, Nachmittag». Nachdem gestern mit großer Majorität die letzten Resolutionen des vorbereitendenComiteeS seitens de« internationalen Patentcongrefses angenommen sind, hat der letz tere einen ständigen Ausschuß gewählt, welcher den Baron Schwartz zum Vorsitzenden, dm Jngenier Pieper aus Dresden zum General sekretär und den Finanzrath Rosa« aus Wien zum Schatzmeister er nannt hat. Die allen Ländern angehörenden AuSschuhmitglieder kä mm überein. mit Hilfe von Subcomitecs für die gemeinschaftlichen weiteren Ziele des CongresseS zu wirken. Paris, 10. August. Das „Journal officicl"veröffentlicht die Ernennung des Post-Administrators Lelibon an Stelle Ramponts zum Generalpostdirector. Paris, 9. August, Abend«. Nach hier aus Wien eingegange nen Depeschen werden ß« Graf von öhambord und die Prinzen von Orleans im September rine Wallfahtt nach Paray le Mvnial machen, um dem heiligen Herz« Jesu für di« Herstellung der Einigkeit in °er königlichen Familie zu danke«. Madrid, 9. Angust, Abends. Die Regierungstruppen sind gestern Mittag in Valencia eingerückt; die revolutionäre Junta und die aufständischen Soldaten haben sich nach Karthaaena eingeschifft. Christi« na, 9. August. Die deutsche Escadre ist mit Aus nähme der „Grille", welche zurückgeblieben, heute Vormittag nach Riel abgegangen.— Die königliche Familie begiebt sich morgen Nach mittag nach Stockholm. Petersburg, 9. August Nachher Einnahme von Chiwa >md die russischen Steppengarnisonen vermindert worden. So wurde die Garnison in Krasnodivodsk auf 3 Compagnien Infanterie und 25 Kosaken reducirl. In Petrorvök ist das dort garrstsonirende De- tachement aufgelöst worden. Durch Zerstörung der Tschekischlar Be festigung sind die Stationen an der Atreklinie aufgehoben worden. - Die Post von Chiwa nach Kinderla wird durch Kirgisen in neun Tagen besorgt. — Das Mangyschlak-Detachement ve läßt am 15. August alten Styls Chiwa und trifft am 15. September in Kinder!« ein. — Der Bruder des Chans von Chiwa hat sich mit einer Kara wane von 800 Kamelen nach Kinder!« begeben und bringt chiwesi- !che Maaren für die Messe in Nischney Nowgorod. V.'.- ,ff!' 'luv» A„iuc»i „„ vazaretb. cnr ^ WU^ttilik.sur y'heime Krankheit,». Vrcitestraße Stunden '^-r Zeit' Acrztlichc Orhinat.. ^2 Ubr. Sonntag» von o blö io Uhr. ^is>rern empiehlen bi.lLnn,!« » «»r. naischestraße s», ihre vorzüglichen Diaslrmeffer. ** Lersttllun"?künR reche,,, Wiiodrufierstraße 12. für Herstellung künstl. Zähne, amerik. Saugzähnc. Plombirungen,c. «»mttwaocn Abgang nach .. Z««- 10 is »w g«. I» S g« IL«> L 1 7» S> Nlo» »>» l>» n„. ,IL» g yio g» >«- v IgM 4 1°»' 0 4>» 12 8 gx» g. ln"s«» 4LK» tz tz,u lg „ 0* 4«' 0 «l° I, z gx» g. 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