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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.12.1919
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19191207024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919120702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919120702
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-12
- Tag 1919-12-07
-
Monat
1919-12
-
Jahr
1919
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Lk«!»er Kschrichte« ih. Rr. ZZ8 wir» wachse» in dem Matze, wie die Erschöpfung na» dem Ppcht NEE tzttOPA Ütk TÄKlt. fünfjährigen Ringen abnimmt und der BernichlungSwille »« »»» »» erkannt wird. Selbst in sozialdemokratischen Kreisen be- Bon Herrn Kaufmann Eugen LSernsr. Dresden, üedt heute kein Zweifel mehr über das Ziel der Entente. Haeuet.Elautz.S1^h« 4». ertzaltt» wir sollende Zuschrisr: schreibt doch der „Vormärrs": i »In einer Sitzung der Dresdner Sind vcrordnelen «Mae»laoelli leyrt. da« ma» de» unterlegenen Ge«»», eat- haben sich vergangene Woche Vorgänge abgespielt, die von ««der so b-hM'»elu mu«. i>ab man in ihm einen guten Rachbar -en Elter» schulpflichtiger Kinder nicht unbeachtet bleiben haben kann, oder »atz man ihn vernichien muj, und auSr-tie». können. Es stand bi« sogenannte U m i ch u l U n g s f r a g e ro«r i» Deuts-mand n» tm Zweifel, ««lchc der beid«n Devatie. Da» Wesen dieser geplanten Maßregel und ^"L"ioll' ..un"öon" d-'Lr Seite ans mündlich «eite,' Lcht^K?^Äöl^ verhandelt werden. Aber hierbei gilt es für unsere Regie-j a!n^a«nd?L^Ver.län8>^ finden in der Betonuva unseres Lebens- mertuiu.k^it und kein genügendes ^.rruanonr» HU llnoe . rung. fest,»bleiben in der Betonung unsere» Leben»« «lat», oillens. festziihalten vor allen Dingen an der Forderung. Deshalb ist ein Wort zur Aufklärung am Piave. »atz nicht mich dem FriedenSlchluß der Entente jederzeit die Mdg lichte ii bleiben darf, militärische Matzmrhmen zu er. »reifen und so den Kriegszustand zu verewigen. Festzu Rach der Rrtchsverfajsung soll dte Einheitsschule kommen und der Unterschied zwischen Bürger, und Be. zirkSschule aushüren; beide sollen aufgetzen in der all. mlten auch an der Weigerung der Auslieferung »er »00000 gemeine» Volksschule, für welche ein cinhettliche» Lehrziel Tonnen Docks und Bagger. die für uns eine Sebensno>. ausgestellt wird. Es ist nicht mehr nach dem Belieben der vendigkeit. für den 2*crban» aber überflüssig sind, wen« einzelnen Sliern möglich, sich die Schule für ihre Kinder Lnglond in neutralen Zeitungen Docks zum Verkauf an-. ücrauszusuchen. vielmehr werden die Kinder in diejenige .'ieten kann. Der Verband wird es trotz seiner wütendste» Schule eingereiht, di« für den Bezirk der elterlichen Woh- Drohungen nicht »vagen, nn» zur Verzioeifirrnq zu treiben: nung zuständig ist. Weiterhin ist aber «rn sächsischen lleber- »enn uns bleibr als ultima ratie» noch das Mittel der pas- gangSschulgcsetz für die Durchführung der Einheitsschule jiven Reststenz, und der Verband weih nur zu gut. datz all Frist bis Ostern 1923 gegeben, wodurch der Gesetzgeber «in« Kunst, all seine Macht versagen must, wenn da» ,ranze Volk sich einig ist in der festen Absicht, freiwillig nicht die geringste Verpflichtung zu erfüllen. Hmigttdemonlttatloueil w Severreich. (Eigner Dravthcrlcht der «DrcSdn. N a <b r i » t e ,r".) Wie», st. Dez. Gestern fanden in den Straßen der Stadt und vor dem Parlamentsgebäude von Kommunisten Inszenierte Hungerdemonstrationcn statt, in die! selber auch Arbeiter ans den Vorstädten hinctngezogcu wurden. Eine Abordnung der Demonstranten überbrachle dem Parlament die Forderung, daß die Arbciterräte von nun an über die Verteilung der Lebens rnittel eine Kontrolle ansüven sollten. Würde sich das Parlament und die Regierung dieser Kontrolle widersetze». dann würde die gesamte Arbeiterschaft in den Generalstreik treten. Wien. l>. Dez. Nach Mitteilung deö Staatsamtes für Voktscrnäln una bleibt die gekürzte Brot-und Mehl- ration auch für die nächste Woche a u f r e ch t e r t> a l te n. Demonstrationen auch in Innsbruck. Innsbruck. 0. Dez. Hier kam es gestern infolge der kraftlosen Er nahrnngsverhülinisse zu ernsten Zwi. fchen fällen. Nachdem es gelungen war, mehrere Plündernngsversuchc der Menge aus verschiedene Lebens- mittelgeschüsle zu verhindern, gelang es trotzdem einem Teil, ins Rathaus einzudringen und dort die Keller geschosse. in oenen die eisernen Karlosfelbestände unter- gebrachi waren, völlig a n s z u p l ü n d e r n. Nach den Vorfällen wurde die italienische Garnison in starke Bereit schaft gesetzt. Weiter wird hierzu gemeldet: Bei den Tsuerurrgs- unrnHev in Innsbruck waren die Polizei und Gen darmerie den Demonstranten nick: gewachsen. Es griff eine italienische Grenadicrabteilung ein. Die italienischen Soldaten drangen mit aufgepi'lanztem Bajonett und die Offiziere mit vorgehaltencm Revolver gegen die Menge vor. Ein italienischer Offizier und mehrere Soldaten wur den dabei durch Stockhiebe verletzt. Wien, ö. Dez. Infolge Anwendung der autonomen Zollsätze Ungarns gegenüber Oesterreich und anderen Natio nalstaaten wurde beule auch unserseits gegenüber Ungarn einautonomer Zolltarif in Kraft gesetzt. Ne Bereinigten Staaten and Mexiko. lEigner Drahtbericht der „DreSdn. Nachrichten".! Rotterdam. »!. Dez. Tie amerikanisch-mexikanische Spannung scheint ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Sena-, tor Fall hat dem Senat geraten, die diplomatischen! Beziehungen mit Mexiko abzubrechen. Da- des. Wem aber liegt dieses am meisten am Herzen? Gewiß rausüin bat Senator LoLge den ScnaisauSschuß für aus-! nicht denjenigen Stadtverordneten, die sich auch in solchen wärtige Angelegenheiten einberusen, um über die Lage Beratungen nach politischen Interessen entschließen, unter selbst den Weg gewiesen hat. der sich empfiehlt. Nicht ein plötzlicher, schneidender Eingriff in die Schule wird vcr. l lang«, sondern nach und nach kann sich der Aufbau der! neuen Schule in gesundem Wachstum so vollziehen, daß die' neu eintretenden Schulkinder zwar nach den neugebildeten Bezirken den Schulen zugeteilr werden, diejenigen Kinder! dagegen, die bereits die Schule besuchen, in der bisherigen verbleiben. Dem Dresdner Stadtverordnetenkollcgium er schien dies aber offenbar nicht radikal genug: seiner Mei nung nach wüsten die unteren Schulklassen sofort zer schlagen und die Brocken zu neuen Gebäuden zusammen gesetzt werden. — auch wenn sich dadurch ein guter Vau nicht erhoffen läßt. Die schweren Nachteile, die eine solche vlötzliche Durchmischung der Kinder bringen muß, werden überhaupt nicht gewürdigt. Auf einige dieser Schädigungen sei schon hier hingewiesen. Bestritten kann wohl nicht weiden, daß die Kinder in den einzelnen Schulen recht verschieden gefördert worden sind, auch um deswillen, weil schon die methodischen An sichten im Elementarunterricht außerordentlich voneinan der abiveichcn. Infolgedessen wird durch die plötzliche Mischung ein fühlbarer Bruch in der Entwicklung der Kinder eintreien, der sie sicher um Monate zurückwirst. Denn die Kinder aus minder fortgeschrittenen Klaffen wer den sich nach ihrem Eintritt in die weiter geförderte zu nächst zurückgesetzt und bedrückt fühlen, der Neid wird rege gemacht werden gegen die, welche „eS bester können": auch werden sie den weiter vorgeschrittenen Schülern gegenüber übermäßig belastet werden müssen, um mitzukommcn. Die Einrichtung von Nachyilfeklasten zum Ausgleich würde die, Einheitsschule wieder in zwei verschiedene Schülcrkategorien! scheiden. Anderseits werden sich diejenigen Schüler, welche! dem Ziele der Einheitsschule voraus sind, in der neuen. Klaffe erhaben dünken über die anderen, sie werden aber auch bald interesselos werden am Unterricht und ihr Lern eifer wird erlahmen. Alles in allem wird nicht die beab-! sichtigte Ausgleichung erreicht werden, vielmehr werden Zank und Streit zwischen den Kindern die Folge sein. Daneben aber muß zweifellos auch die Freude des, Kindes an der Schule zu Sck>aden kommen. Es ist an seine ^ Lehrer gewöhnt, die seine Individualität kennen, und hängt an ihnen. Von ihnen und seinen Schulkameraden soll cs nun plötzlich getrennt werden, wahrend die anderen in der, vertraut gewordenen Umgebung bleiben dürfen, für die' sie alle bereits im ersten Schuljahre ein Heimatsgefühl er worben haben. Warum, fragt man sich, diese Härte gegen, das Kind, wenn sie unnötig ist und der Gesetzgeber selbst die Füglichkeit gibt, sie zu vermeiden? Kann man den Stadtverordneten die Berechtigung zuerkennen, «ine solche Strafe über die Kinder zu verhängen? Sicherlich nicht. Die Schule soll nicht eine Anstalt sein zur Anstellung poli-' tischcr Experimenre. sie soll der Ausbildung an Verstand und Herz dienen. Entscheidend muß daher in allen die Schule betreffenden Fragen nicht die Hochhallung eines Partcidogmas sein. sondern immer nur das Wohl des Kin- mchr zur Schule schickten, haben sie z. B. in Braunschwet» , erreicht, daß der Religionsunterricht betbchallen wurde, tu München. Laß die plötzliche Durcheinanüermischung de« Schulen unterblieb. Ob da» Mitel zu empfehle« ist, »«,« dahingestellt bleibe«. Jedenfalls aber muß sich die Eltern- schaft rühren und Front machen, um sich ihre Recht« nicht verkümmern zu lassen. Eine Organisation der Elttrnfchaft ins Leben zu rufen, ist zu diesem Zwecke da» Nächste, «a» geschehen muß. und sie schafft sich von allein, wenn an alle« Schulen, wozu ihnen das Gesetz ein Stecht gibt. Llternräte gegründet werden und diese sich alü Vertreter der «efamteu Elternschaft zusammenjchließcn. Möchten sich auch di« Sauen aufrütteln; vielleicht ist e» noch Zeit. E» handelt sich um da» Wohl und Wehe der Kinder. Sertllches und SSMcher. Dr,» ben. Dezember. Die Gerreichlichimg de» StsenbatzAen. Die Beratungen der deutschen Vcrkehrsminisier über eine möglichst frühzeitige Ucb rtraguug der GtaatSetjeu- bahnen auf das Reich, wofür der 1. April 1920 i« Betracht käme, wurden am Freitag unter Zuziehung der Vertreter de» gesamten deuichen Etscnbahnpeisonal» in Berlin fortgesetzt. Die sächsische Regierung war. wie gemeldet, durch Finanz» muttster Nitzschke, sowie die Ministerialdirektoren Geh. Räte Dr. Hedrtch und Dr. Otto vertreten. ES bestand Ueberein- stimmung darüber, daß die erforderlichen Vorarbeiten in durch Abgeordnete des Personals verstärkten Fachaus schüssen während der nächste» Wochen zu Ende geführt werden sollen. Die Ausschüße sind zum l0. Dezember -« bauernder Arbeit »ach Berlin berufen worden. Da» von den Verwaltungen nachzuprüfende Ergebnis dieser Be ratungen wird die Grundlage für die Entschließungen de» Reiches und der Länder bilden. Beschluß zu fasten. In der Aussprache wurden die Be» Ziehungen beider Länder als sehr ernst bezeichne:. WilsonS rätselhafte Krankheit. Haag, ö. Dez. Der „Nieuwe Ecurant" meldet aus Wastnngion vom i. Dezember, nach der „Washington Post", gehen zahlreiche Gerücht« über die Art der Krankheit des Präsidenten, da kein Kabinetts mitglied noch irgend eine andere bochgestellre Persönlichkeit -den Präsidenten gesehen oder Instrutttoncn persönlich von ihm empfangen har. Die Lage wird dadurch verschärft, daß denen sich vielleicht sogar Männer befinden, die keine Kin der haben, und die deren Fühlen schwerlich verstehen. Den Eltern der Kinder selbst kommen keine selbstsüchtigen Be weggründe: sie wollen nur das, was ihrer Uebcrzeugung nach das Beste für ihre Kinder ist. Deshalb soll man sie tragen. Gerade sic aber sollen nach dem Beschlüsse der Stadt verordneten in der llmschulungssragc ausgeschaltet bleiben. Mau behauptet, wir lebten jetzt in einem freien Staate. Dann dürfte aber auch wohl erwartet werden, daß den am meisten Betroffenen ein freies Wort gewährt wird, bevor niwlge der seln-dllcizen Hai.ung des Präsidenten der Kon- eine Entscheidung fällt: daß im vorliegenden Falle nicht greß nicht geneigt nt, L:e Lchwierlgkctten jur ihn zu er- von einem Parteistandpnnki aus dekretiert wird, die Eltern lcichiern. Man hofft, daß die herrschend« Unsicherheit die mundtot zu machen. Die Stadtverordneten haben jedoch, öffentliche Lceinung dazu bewegen weroe. den «enat zu beschlossen mit ätz gegen 23 Stimmen, den Eltern die Ab- zwingen, den Friedensvertrag zu, lansiziercn. Das Ncprä- ' ' lentantenhaus hat einen Antrag cingcbracht, durch den der Kriegszustand mit Deutschland für beendet erklär: wird. stimmung zu versagen. Was können und sollen die Eltern nunmehr tun? In! anderen Städten haben sie sich mit Erfolg ihrer Haut ge-! wehrt. Dadurch, daß sie streikten und ihre Kinder nicht Einschränkungen 'in Paket, erkekr. Für die Zeit vom 13. bis einschl. 2ü.Deze«b«K treten, wie in den Boriahren. im Pakctverkehr die nach stehenden, unter den gegenwärtigen schwierigen BerkehrS- verhältnisscn notwendigen Beschränkungen rin: 1. Zur Beförderung unter Wertangabe tbi» 100 Mk. und über 100 MkI werden von Privat. Personen nur solche Pakete angenommen, di« — abge- sehen von den den Inhalt betreffenden Mitteilungen — ousschl. bares Geld oder Wertpapiere, Urkunden. Gold, Silber. Edelsteine oder daraus gefertigte Gegenständ« ent- halten. Pakete mit anderem Inhalt sind während der an gegebenen Zeit von der Versendung unter Wertangabe ausgeschlossen. 2. DaS Verlangen der Eilbestellung ist für die bezeichncten Tage bei gewöhnlichen Paketen, die von Privatpersonen herrührcn. nicht zugclassen. 3. Dringende und Einschrcibpakete werde« während der angegebenen Zeit von Privatpersonen nicht angenommen. —» Zum Bezirksschulrat für Dresden N ist der bi». herige Bczirksichnlrctt von Glauchau Tr. Kraner und za dessen Nachfolger in Glauchau der Oberlehrer Stenzel ur Plauen ernannt worden. —* Oberbanrat Vastcuge, technischer Obcrrat bei der Generaldirektton der Staatsei'enbahiicn. ist zum tech nischen voriragenden Rat im Finanzministerium mit dem Titel Geheimer Baurat ernannt worden. —* Neichssinanzministcr Erzbergcr gegen die Aufheb««g der Post- und Tclcgraphcniibcrwachnug im Verkehr mit Tschecho-Slowakicu. Trotzdem bereits feit einiger Zeit dte Zensur für Briefe und Postkarten aufgehoben worden iü, werden die auf dem P o st a m t Z i t t a u aufgcgebcnen, nach der Tschccho - Slowakei bestimmten Postsachen nicht, wie dies vor dem Kriege üblich war, unmittelbar über Reicheu- berg oder Warnsdorf geleitet, sondern über das Postamt in Dresden. Das bedeutet, datz die zu befördernden Post sachen einen großen Umweg machen müssen und dem zufolge i«hr spät in die Hände der Empfänger gelangen. Dieser Zeitverlust wird von den am Geschäftsverkehr mit der Tschecho-Slowakei beteiligten Firmen der Oberlausitz. namentlich den Zittaucr Firmen, recht nnangenebm empfun den, so daß sie sich an die Zittauer Handelskammer mit der Bitte gewendet haben, für eine Abstellung des Mißstandes besorgt zu sein. Die Kammer hat diesen Wunsch erfüllt. Daraufhin ist von der O-berpostdirektion Dresden der Bescheid zilgegangen, das, die in Zittau aus- gcltesertcn Postsendungen nach der Tschccho-Slowakei wie der über Neicbenbcrg oder Warnsdorf geleitet werden sollten, da die Postüberwachung in Wegfall kommen werde. Unmittelbar daraus mutzte aber dieses Zugeständnis widerrufen werden, da der Neichsminister der Finanzen die ursprünglich ins Auge gefaßte Aushebung der Post- und Telcgraphenüberwachuiig im Verkehr mu dem Aus lände nicht zugcstehcu konnte. Die Furcht vor der Kapi- talslucht scheint hier ausichlaggclund zu sein. —* Die Äuge,teilten gegen das Betricbsrätegesetz. Wie die Arbeitsgemeinschaft freier Angestellten-Verbünde «Orts» tartell Dresden!, hat auch die Dresdner Geschäftsstelle des GewerkschaftSbundeS der Angestellten gegen die KommiisionSbeschlüffe zur Frage des Betriebsrät«. gesctzcS entschieden Verwahrung eingelegt. Kauft md Mffeuschaft. „Madame Butterfly" im Opernhaus. Nun können die Puccinisten ja also glücklich die väupter ihrer Lieben zählen, ohne daß eines fehlt. Nach ..Mvmi" und „Tosca" hat gestern auch die kleine Frau Schmet terling durch ihren bösen Reinfall mit dem amerikanischen Seeoffizier den Taschentüchern einer gerührten Hörerschaft wieder die gewohnke Arbeit gegeben. „Butterfly" ist von den drei berühmten Puccini-Operu die artistisch feinste aber auch gehaltloseste. Eine schwächliche Zivillingsschwester der „Boheme". Der erste Akt gehobene Operette, alles weitere süßliche theatralische Scckonmusik. im Grunde un- dramatuch. nur mit ein paar intimen Ttimmungsmomenlen als künstlerischen Oasen. Immerhin — eine feinuervige, von südländischem Geist und Stilgefühl getragene Aus führung vermag unter Umständen zu fesseln. Darauf har sich Schuch seinerzeit verstanden. Vielleicht batte Reiner ihm nacheisern können. Aber am Pult stand Striegler. Ein wackerer deutscher Musiker, der sich gewissenhaft und voll innerer Anteilnahme in die Partitur vertieft hat. Dem aber der italienische Stil eine fremde Welt ist. So roaren die Tempi zu schwer, dcG Orchester zu massig, oft ganz nach Götterdämmerung klingend. Die kleine Ru bati. die dynamischen und agogischen Srbattierunaen. die feinen rhurhmischen Unterstreichungen, kurz alle die Im ponderabilien italienischer Vortragsweise: nichts davon war da. Dafür viel breite deutsche Sentimentalität. Da mit aber ist diesem Puccini am allerwenigsten bctzu- commrn. Auch seitens der Darsteller nicht. Doch die waren Natürlich auch mehr oder minder in dieses Fahrwaster ge raten. So sang Tauber den Linkcrton ganz wie d,es er« guter deutscher Spieltenor eben machen kann. Recht wacker: aber der Schwnng und Elan fehlte bei den fesche», da» Timbre bei den schwärmerischen Stellen. Im Schlutz- »uett deS ersten Aktes klang außerdem dte Stimme recht wenig ergiebig; das muß alles doch ganz anser» strahlen und leuchten, wenn es voll zur Geltung kommen soll, («llerdtng» darf auch mit dem Orchester nicht Io breingc. tzane« «erden, wie Striegler da» machte.) HI«r wie lei »en ganz heftigen LeidenschaftöauSbrüchen der Witteren ßlktr hatte «an einigem«^« desgleichen da» Gefühl, patz auch der Stimme Grete M e r r e m - N i k i s ch s eiwas zuviel zugemntet ivar. Sonst wirkte diese Butterfly ia rührend schon durch den nnncrkennbar tiefen Ernst, mir dem sie sich in die Tragik ihrer Rolle förmlich etnwühltc, so daß sie selbst beim Schlutzapplaus noch ganz ausgelöst und erschüttert erschien. Sie sah auch recht glaubhaft an mutig aus und hat insbesondere den zweiten und dritten Akt reizend und lebendig gespielt. Staegcmann als amerikanischer Konsul war intelligent, sympathisch und radellos elegant wie immer. Im ersten Akt hat die Partie freilich Stellen, die mehr aus großen Ton und Kantilene clng.'stelll werden müßten, und in den beiden letzten Akten war dieser erstaunlich weichherzige. Tränen zerdrückende Amerikaner mit ein Hauptlrüger ntckn stllgcmäßer Rühr seligkeit. Eine etwas ungewöhnliche Erscheinung bot auch die Suzuki Irma Tervanis: überlebensgroß in der Ge statt wie in der Stimme. Sehr ehrenvoll für den uneigen nützigen Sinn dcr Künstlerin, daß sie sich zur Verfügung stellte, aber sie ist für di« Partie in jeder Hinsicht zu be deutend! Von der javanischen Staffage sielen die vortreff lichen Charaktertype» Rüdigers als Goro und Langes als Iamadori angenehm auf. Als Kaie Linkerion machte Erna Ftebtger-P«iSker eine recht gute Figur. Die Chöre sangen sauber. Tic Melodie der Sumwsttmmen im Notturno müßte aber deutlicher hcraustreten, d. h. näher hörbar sein bei möglichst duftiger Abdämpfung der dtesmal noch viel z« derben Holzbläserbcglettung. Di« szenische Aufmachung unter der Spielleitung von Toller hat sich nicht geändert. Sie wirkt noch recht hübsch und malerisch, mtt dem schönen japanischen Vorhang, der farbenfrohen, in wechselvolle Stimmungöbeleuchiung getauchten Gartenlandschaft und dem Innenraum mit dem Blick auf dt« Blütcnbänm«. ÄuieS neuzeitlicher AuS- staitungStheater, wie eS zu solcher Senscittoncdrarnatik eben gehört. Das Publikum, nachdem eS sich von seiner tiefen Rührung erholt hatte, klatschte tüchtig. „Butterfly" wird wieder viel »oll« Häuser erzielen. L. L. tz* Wochenfplelpla» der Sächsische« Landebtheatee. Opernhaus. Sonntag s7.j: „Tannhäuser" <6 bi» -MO): Moniag: „Madame Butterfly" l2-7 bis 9): Dienstag: „Die Meistersinger von Nürnberg" (S bi» 10): Mittwoch: „ToSca" (Wtoderaustreten Pattieras; '-47 bis s410): Don- ncr-taa: »Mignon" t'/r? bis ^10); Freitag: „Figaros Hoch- zeit". Chernbin: Mizzi Fink a. G. t!47 biö »UM: Sonn abend: „Abn Hassan", Ballett s'^7): Sonntag sl-1.): „Der Evangelimann" t^7 bis gegen i/UM: Montag: „Madame Butterfly". Suzuti: Irma Lcrvani a. G. lVr? bis 9). — Schauspielhaus. Sonntag i7).: „Jugendfreunde" s7 bis gegen i/IM; Montag: „Torguato Tasto" s6 biö nach l/UM: Dienstag: „Tie verlorene Tochter" fl-7 bis *-410); Mittwoch: „Struensce" l» bis nach 9): Donnerstag: VolkS- vorstellung: Freitag: „Jugendfreunde" l7 bis gegen tz->10): Sonuabcnd «zu Hebbels Todestag): „Gngcö und sein Rina" l'47 biö gegen V-lM: Sonntag lG-j: Zum 1. Male lllrauf« führnngj: „Die Schneekönigin" i>/z7): Montag: „Am Tce- lisch" >7 bis nach 9!. tz» Mitteilungen der Sächsischen Landeöthcater. Opern haus: In der nächsten Aufführung »nn „Madame Butterfly" am Montag l8.) singt Elisabeth Nothberg die Titelrolle und Minna Wolf dl« Suzuki. Anfang !47Nhr. Dienstag ist.« „Die Meistersinger von Nürn berg" mit Plaichk«. Bo-g>elstrom, Elisabeth Rethberg. 3 Uhr. Kammersänger Pnttiera wird, nachdem das Kultus» Ministerium seine nachgcsuchte Entlastung abgelehnt und er sich inzwischen während seines Urlaubs erholt hat. zum ersten Male wieder Mittwoch, den 10. Dezember, in PucctniS „Tosca" austreten, die an Stelle der ursprüng lich angeletzten Oper „Earmen" gegeben wiro. HumperdtnckS Märchenoper „Hänlcl und Grctel" wird vorläufig am Sonntag. d«n 21. Dezember. DienSiag, den 23. Dezember, und Mittwoch, den 31. Dezember, gegeben werden. Schaulpt«lhaus: Tie Uran'fithruna dcr Märchen dichtung „Die Schneekönigin" von Paul Hermaüu Hartwig wird für Sonntag, den 14. Dezember, vorbereitet. Spielleitung: Alexander Wicrth. — Nach längerer Unter- Srechung wird am Montag, den 8. Dezember, der neu ein- studierte „Torguato Talso" von Goethe in dcr neuen Besetzung wieder gegeben. Spielleitung: Paul WIeckt.. Anfang 0 Uhr. tz" Lllcraelsch« Gesellschaft. Montag, den a. Dezember, abends 7 Uhr, auSnabmdwette tm Saale de» raiholtsche» G e 1« l l e n h a n f e S, Känfscrstraß« 4 «Etnga> g W«tttn«r Straß-): Folet Lchanderl (Manchen) und Hau« Retman« (Setp. zig): Eigene Dlchlungri,. tz» AlbertiTheeter. Alberl Steiurück spielte «IS Gast den Karl Hetmann ln Wed ekln dS Schauspiel „Hiballa". Sketnrück. jetzt Spielleiter am StoatStheatrr
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